Die Erfindung betrifft einen Viterbi-Decoder mit einem gerin
gen Leistungsverbrauch zur Decodierung einer empfangenen Se
quenz von Datensymbolen.
Viterbi-Decoder dienen zur Decodierung von sogenannten Fal
tungscodes. Bei dieser Decodierung wird die Empfangsdatenfol
ge kontinuierlich mit theoretisch möglichen Sendedatenfolgen
verglichen und der Grad der Übereinstimmung mit Hilfe eines
statistischen Berechnungsverfahrens zur Grundlage einer Ent
scheidung gemacht. Bei den meisten herkömmlichen digitalen
Mobilfunkempfangsgeräten werden Viterbi-Decoder eingesetzt.
Ein Viterbi-Decoder ist ein sogenannter Maximum-Likelihood-
Decoder, der in der Regel zur Decodierung von kanalcodierten,
insbesondere faltungscodierten, Mobilfunk- oder leitungsbezo
genen Telekommunikations-Signalen verwendet wird.
Fig. 1 zeigt einen Sender und einen Empfänger, der einen Vi
terbi-Decoder nach dem Stand der Technik enthält. Eine Sig
nalquelle erzeugt innerhalb des Senders Datensymbole, die ei
nem Faltungscodierer zugeführt werden. Die faltungscodierten
Sendedatensymbole werden in einem Modulator moduliert und -
über einen beliebigen Übertragungskanal dem Empfänger zuge
führt. Nur das Empfangssignal wird in einem Demodulator des
Empfängers demoduliert und anschließend entzerrt. Die empfan
genen Datensymbole werden in einem in dem Empfänger enthalte
nen Viterbi-Decoder decodiert und zur weiteren Datenverarbei
tung an eine Datensenke abgegeben.
Bei der Kanalcodierung wird im Sender den zu übertragenen Da
tensymbolen redundante Informationen zur Erhöhung der Über
tragungssicherheit hinzugefügt. Bei der Übertragungsweise -
über einen Telekommunikationskanal wird das übertragene Sig
nal von Rauschen überlagert. Der Empfänger findet anhand der
empfangenen Datensymbolsequenz aus sämtlichen möglichen Da
tensendesignalen diejenige Datensendesequenz heraus, die mit
höchster Wahrscheinlichkeit der tatsächlich gesendeten Se
quenz entspricht.
Die bei der Codierung verwendete Codiervorschrift kann durch
ein entsprechendes Trellis-Diagramm beschrieben werden. Der
in dem Empfänger enthaltene Viterbi-Decoder ermittelt durch
Berechnung sogenannter Metriken denjenigen Pfand in dem Trel
lis-Diagramm, der abhängig von der Ausgestaltung des Viterbi-
Decoder die größte oder die kleinste Pfadmetrik besitzt. An
hand dieses selektierten optimalen Pfades wird durch den Vi
terbi-Decoder die decodierte Datensequenz bestimmt und an die
Datensenke abgegeben.
Grundlage für die Berechnung der Metriken ist vorzugsweise
ein durch additieves, weißes, Gauss-verteiltes Rauschen be
stimmter Telekommunikationskanal.
Die Fig. 2 zeigt beispielhaft ein Trellis-Diagramm mit je
weils vier unterschiedlichen Zuständen zu den verschiedenen
Zeitpunkten t bis t + 3. Die Zustände entsprechen beispielswei
se den Bit-Zuständen 00, 10, 01, 11. Jeder Datensymbolsequenz
ist in dem in der Figur dargestellten Trellis-Diagramm ein
entsprechender Pfad zugeordnet. Ein Pfad umfasst dabei eine
Folge von Zweigen zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zustän
den. Dabei symbolisiert jeder Zweig einen Zustandsübergang
zwischen zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Zuständen, wobei
in der Regel für einen wie in Fig. 2 ausgestalteten Code der
von einem Zustand ausgehende obere Zweig einem Empfangsdaten
symbol mit dem binären Wert 0 und der von dem selben Zustand
ausgehende untere Zweig einem Empfangssymbol mit dem binären
Wert eins entspricht. Jedem dieser Zustandübergänge, dem eine
Zweigmetrik λt zugewiesen ist, entspricht einem Codesymbol.
Die Zweigmetrik λt ist für gaussförmiges, weißes Rauschen wie
folgt definiert:
λt = |Yt-Rt|2 (1)
wobei der Rt ein Empfangssymbol zum Zeitpunkt t und Yt ein
davon abhängig erwartetes Sendesymbol zum Zeitpunkt t ist.
Ferner ist jedem Pfad durch das Trellis-Diagramm zum Zeit
punkt t eine Pfadmetrik γt zugewiesen. Sie ist definiert als
die Summe der Zweigmetriken eines Pfades
Offensichtlich enthält diese Berechnungsvorschrift die fol
gende Rekursion:
γt = γt-1 + λt (3)
Der in dem Empfänger enthaltene Viterbi-Decodierer der in
Fig. 1 dargestellt ist, ermittelt anhand des Trellis-
Diagramms denjenigen Pfad der die beste Pfadmetrik aufweist.
Dies ist in der Regel definitionsgemäß der Pfad mit der
kleinsten Pfadmetrik. Diese entspricht in der dargestellten
Ausführung eines Viterbi-Decoders der summierten Euklidischen
Distanz. Dieser Pfad ist derjenige Pfad, der mit der höchsten
Wahrscheinlichkeit gesendet wurde.
Die Pfadmetrik eines zu einem bestimmten Zustand s führenden
Pfads γ s|t setzt sich aus der Pfadmetrik γ s'|t-1 eines zeitlich
vorhergehenden Zustands und der Zweigmetrik λ s'→s|t des von die
sem vorhergehenden Zustand s' zu dem bestimmten Zustand s
führenden Zweigs zusammen. Es ist daher nicht erforderlich,
dass alle möglichen Pfade und Pfadmetriken des Trellis-
Diagramms durch den Viterbi-Decoder ermittelt und ausgewertet
werden. Es wird vielmehr für jeden Zustand und für jeden
Zeitschritt des Trellis-Diagramms jeweils derjenige Pfad ermittelt,
der bis zu diesem Zeitpunkt und bis zu diesem Zu
stand die beste Pfadmetrik aufweist. Nur dieser Pfad wird
zwischengespeichert. Es wird mit der Pfadmetrik des in diesen
Zustand mündenden Teil-Gewinnerpfades weitergerechnet. Alle
übrigen zu diesem Zustand führenden Pfade bleiben unberück
sichtigt. Während jedes Zeitschritts gibt es daher eine der
Anzahl der unterschiedlichen Zustände NTS entsprechende An
zahl von derartigen Pfaden. Die rekursive Berechnungsvor
schrift der Pfadmetriken wird durch eine Pfadmetrikberech
nungsschaltung, bzw. eine Add-Compare-Select-Unit (ASCU), in
nerhalb des Viterbi-Decoders realisiert.
Die Fig. 3 zeigt einen Viterbi-Decoder nach dem Stand der
Technik. Der Viterbi-Decoder, wie er in Fig. 3 dargestellt
ist, enthält eine Zweigmetrikberechnungsschaltung (BMU:
Branch Metrik Unit), eine Pfandmetrikberechnungsschaltung
(ASCU: Add-Compare-Select-Unit) und eine Selektionsschaltung
(SMU: Survivor Memory Unit). Die Zweigmetrikberechnungsschal
tung BMU berechnet die Zweigmetriken λt(s), die ein Maß für
den Unterschied zwischen einem Empfangsdatensymbol und demje
nigen Datensymbol sind, dass in dem Trellis-Diagramm den ent
sprechenden Zustandsübergang hervorruft. Die von der Zweig
metrik- Berechnungsschaltung BMU berechneten Zweigmetriken
werden der Pfadmetrikberechnungsschaltung ASCU zur Berechnung
der optimalen Pfade bzw. Gewinner-Pfade zugeführt. Die nach
geschaltete Selektionsschaltung SMU speichert die Gewinner-
Pfade in einem Speicher ab. Anschließend erfolgt eine Deco
dierung anhand desjenigen Gewinnerpfades, der die beste Pfad
metrik aufweist. Die diesem Pfad zugeordnete Datensymbolse
quenz entspricht mit größter Wahrscheinlichkeit der tatsäch
lich gesendeten Datensequenz.
Fig. 4 zeigt die in dem herkömmlichen Viterbi-Decoder enthal
tene Pfadmetrikberechnungsschaltung ASCU im Detail. Die Pfad
metrikberechnungsschaltung empfängt von der Zweigmetrikbe
rechnungsschaltung BMU die berechneten Zweigmetriken und wer
tet diese aus. Die Auswertung erfolgt dabei durch verschiedene
Pfadmetrikberechnungselemente bzw. Prozessorelemente PE.
Das ASCU-Prozessorelement führt, je nach Ausführung des Co
des, eine Entscheidung zwischen zwei oder mehr in einen Zu
stand des Trellis-Diagramms mündenden, konkurrierenden Pfade
herbei. Der Pfad mit der besseren berechneten Metrik wird se
lektiert und die Pfadmetrik des Gewinnerpfades der zu diesem
Zustand führt, wird erneuert.
Fig. 5 zeigt ein ASCU-Prozessorelement bzw. Pfadmetrikberech
nungselement nach dem Stand der Technik. Das Prozessorelement
enthält zwei Addierer, deren Ausgänge an einen Multiplexer
und einer Komparatorschaltung angeschlossen sind. Der erste
Addierer berechnet die Pfadmetrik eines ersten Pfades und der
zweite Addierer berechnet die Pfadmetrik eines zweiten Pfades
in dem Trellis-Diagramm. Die beiden Pfadmetriken werden einem
Komparator zugeführt und dort verglichen. Der Komparator gibt
ein Steuersignal an den Multiplexer ab und schaltet den Ge
winner-Pfad durch, d. h. definitionsgemäß den Pfad mit der ge
ringeren Pfadmetrik. Die berechnete Pfadmetrik wird von einem
zugehörigen nachgeschalteten Speicherelement, beispielsweise
einem Register R, für den nächsten Berechnungsschritt zwi
schengespeichert.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Trellis-Diagramm handelt es
sich um ein Trellis-Diagramm mit einer sogenannten Butterfly
struktur. Dies bedeutet, dass jeweils zwei Zuständen eines
Zeitschritts t + 1 des Trellis-Diagramms zwei Zustände des vor
hergehenden Zeitschritts t zugewiesen sind, deren Zweige je
weils zu den erstgenannten Zuständen des Zeitschritts t + 1
führen. Dabei sind jeweils zwei Zweitmetriken der von unter
schiedlichen Zuständen ausgehenden Zweige identisch. Allge
mein bezeichnet γt(s) die den Zustand s im Zeitschritt t zu
gewiesene Pfadmetrik, während λt(s) die Zweigmetrik des dem
Signal s entsprechenden Zustandsübergang im Zeitpunkt t be
zeichnet. Bei dem Viterbi-Decoder nach dem Stand der Technik
werden zwei Pfadmetrikberechnungselemente der ACSU kombi
niert, um ein Butterfly-Pfadmetrikberechnungselement zu bilden.
Der Vorteil besteht darin, dass die Pfadmetriken eines
jeden Zustands zum Zeitindex t - 1 bei vorzugsweise sequentiel
len Realisierungen der ACSU nur einmal gelesen werden müssen.
Derart ausgestaltete Prozessorelemente verhalten sich glei
chermaßen wie herkömmliche Add-Compare-Select Prozessorele
mente mit dem einzigen Unterschied, dass sie zwei Zustände
des Trellis-Diagramms gleichzeitig berechnen.
Da die Pfadmetrikberechnungsvorschrift durch die Rekursion
eine Summe von Zeitindex t' = -∞ . . . t (siehe Gleichung 2)
darstellt, muss durch eine sogenannte Normalisierungsschal
tung ein Überlaufen der Pfadmetriken verhindert werden. Vor
zugsweise wird für diese Ausgestaltung des Viterbi-Decoders
das Minimum-Normalisierungs-Verfahren angewandt. Hierbei wird
die minimale Pfadmetrik zum Zeitindex t - 1 ermittelt und von
allen Gewinnerpfadmetriken zum Zeitindex t gleichermaßen ab
gezogen. Bei diesem Verfahren wird im statistischen Mittel
genau der Rauschanteil des Empfangssignals Rt abgezogen.
Die von den verschiedenen Prozessorelementen PE berechneten
Vergleichsergebnisse δs werden an die nachgeschaltete Selek
tionsschaltung SMU zur Selektion des korrekten Gewinnerpfades
abgegeben.
Der Nachteil des in Fig. 4 gezeigten Viterbi-Decoders nach
dem Stand der Technik besteht darin, dass alle Entscheidungs
werte δs zur Selektion des Gewinnerpfades mit der optimalen
Pfadmetrik in dem Speicher der Selektionsschaltung SMU ge
speichert werden müssen. Die Anzahl der Entscheidungen δs die
abgespeichert werden müssen, entspricht dabei der Anzahl NTS
von Zuständen des Trellis-Codes. Daher werden bei dem in
Fig. 4 dargestellten Viterbi-Decoder nach dem Stand der Tech
nik bei jedem Symbolzeitschritt NTS Entscheidungen in der Se
lektionsschaltung SMU abgespeichert. Dieser Speichervorgang
ist hoch redundant, da der Decoder nur die Entscheidung, ei
nes Zustandes pro Zeitindex t benötigt, um letztendlich den
Gewinnerpfad und damit die decodierten Datensymbole zu rekon
struieren.
Je nach Ausführung des Viterbi-Decoders dominieren die Spei
cherzugriffe die Verlustleistung. Durch Einschreiben aller
Entscheidungswerte δs von der Pfadmetrikberechnungsschaltung
in die Selektionsschaltung SMU ist demnach die hervorgerufene
Verlustleistung Pv sehr hoch. Bei einem Einsatz eines Viter
bi-Decoders beispielsweise in einem Mobilfunkgerät wird die
Betriebsdauer durch schnelleres Entladen der Batterien ver
kürzt. Ferner kommt es, z. B. in mehrkanaligen Telekommunika
tionssystemen wie ADSL und SDSL, aufgrund der hohen Verlust
leistung zu einer ungewünschten Wärmeentwicklung.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
Viterbi-Decoder und ein Decodierverfahren zu schaffen, welche
die Verlustleistung minimieren.
Die Erfindung schafft einen Viterbi-Decoder zur Decodierung
einer empfangenen Sequenz von Datensymbolen, die mit einer
vorgegebenen Codierungsanweisung codiert sind, mit:
einer Zweigmetrikberechnungsschaltung (BMU) zur Berechnung
von Zweigmetriken für die empfangene Sequenz von kodierten
Datensymbolen,
einer Pfadmetrikberechnungsschaltung (ACSU) zur Berechnung
von Pfadmetriken in Abhängigkeit von den Zweigmetriken und
der Codieranweisung,
wobei die berechneten Pfadmetriken jeweils mit einem ein
stellbaren Entscheidungsschwellenwert SW zur Erzeugung eines
zugehörigen logischen Gültigkeitswertes verglichen werden,
und
mit einer Selektionsschaltung (SMU), die nur diejenigen Pfad
metriken, deren Gültigkeitswert logisch hoch ist, in einem
Speicher zwischenspeichert und aus den Pfadmetriken denjeni
gen Pfad mit der optimalen Pfadmetrik selektiert.
Die Selektionsschaltung (SMU) gibt vorzugsweise die dem se
lektierten Pfad zugeordnete Datensymbolsequenz zur weiteren
Datenverarbeitung an eine Datenverarbeitungseinheit ab.
Die Pfadmetrikberechnungsschaltung (ASCU) setzt vorzugsweise
den jeweiligen Gültigkeitswert logisch hoch, wenn die zugehö
rige berechnete Pfadmetrik niedriger ist als der zugehörige
einstellbare Entscheidungsschwellenwert SW.
Die Selektionsschaltung (SMU) selektiert vorzugsweise den
Pfad mit der kleinsten berechneten Pfadmetrik.
Die Pfadmetrikberechnungsschaltung (ASCU) enthält vorzugswei
se ein Pfadmetrikberechnungselement(NPE = 1) und berechnet die
rekursive Pfadmetrikberechnungsvorschrift sequentiell.
Ein Pfadmetrikberechnungselement der Pfadmetrikberechnungs
schaltung des erfindungsgemäßen Viterbi-Decoders berechnet
vorzugsweise jeweils die Pfadmetriken von zwei Pfaden und
vergleicht diese miteinander, wobei das Pfadmetrikberech
nungselement die kleinere der beiden Pfadmetriken an ein zu
gehöriges nachgeschaltetes Speicherelement zum Zwischenspei
chern abgibt.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Viterbi-Decoders enthält das Pfadmetrikberech
nungelement
einen ersten Addierer, der die Zweigmetrik eines ersten Pfa
des und die in dem getakteten Register zwischengespeicherte
Pfadmetrik des ersten Pfades addiert und an einen ersten Ein
gang eines Multiplexers abgibt,
einen zweiten Addierer, der die Zweigmetrik des zweiten Pfa
des und die in dem getakteten Register zwischengespeicherte
Pfadmetrik des zweiten Pfades addiert und an einen zweiten
Eingang des Multiplexers abgibt,
eine erste Komparatorschaltung, die die von beiden Addierern
berechneten Summenwerte vergleicht, wobei der Vergleichser
gebniswert an die Selektionsschaltung und an den Multiplexer
als Steuersignal abgegeben wird, wobei der Multiplexer den
kleineren der durch die beiden Addierer berechneten Summen
werte an ein zugehöriges getaktetes Register durchschaltet,
eine zweite Komparatorschaltung, die den durchgeschalteten
Summenwert mit dem einstellbaren Entscheidungsschwellenwert
SW vergleicht und einen logisch hohen Gültigkeitswert abgibt,
wenn der Summenwert kleiner ist als der Entscheidungsschwel
lenwert SW.
Ein fest verdrahteter Entscheidungsschwellenwert SW ist vor
zugsweise ein Potenzwert mit der Basis zwei, wobei vorzugs
weise das Minimum-Normalisierungs-Verfahren angewandt wird.
Dies bietet den Vorteil, dass die Anzahl der notwendigen lo
gischen Gatter zur Durchführung des Vergleichs und somit der
schaltungstechnische Aufwand für Komparatorschaltungen mini
mal ist.
Die Erfindung schafft ferner ein Verfahren zur Decodierung
einer codierten Datensymbolsequenz, die mit einer vorgegebe
nen Codieranweisung codiert ist, mit den folgenden Schritten,
nämlich
- a) Empfangen der codierten Datensymbolsequenz,
- b) Berechnen von Zweigmetriken für die empfangene Datensym
bolsequenz,
- c) Berechnen von Pfadmetriken für die empfangene Datensym
bolsequenz in Abhängigkeit von den Zweigmetriken und der
Codieranweisung,
- d) Vergleichen der berechneten Pfadmetriken mit einem ein
stellbaren Entscheidungsschwellenwert zur Erzeugung von
logischen Gültigkeitswerten,
- e) Speichern der berechneten Pfadmetriken, deren Gültig
keitswerte logisch hoch sind, in einem Zwischenspeicher,
- f) Selektieren desjenigen Pfades, dessen gespeicherte Pfad
metrik minimal ist,
- g) Ermitteln der dem selektierten Pfad zugeordneten Daten
mittels der Codieranweisung,
- h) Ausgeben der ermittelten Datensymbolsequenz zur weiteren
Datenverarbeitung.
Im Weiteren werden bevorzugte Ausführungsformen des erfin
dungsgemäßen Viterbi-Decoders und des erfindungsgemäßen Deco
dierverfahrens zur Erläuterung erfindungswesentlicher Merkma
le unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockdiagramm eines Senders und eines Empfängers, der ei
nen Viterbi-Decoder nach dem Stand der Technik enthält;
Fig. 2 ein Vier-Zustand-Trellis-Diagramm als Codieranweisung;
Fig. 3 ein Blockdiagramm des schaltungstechnischen Aufbaus eines Viterbi-Decoders
nach dem Stand der Technik;
Fig. 4 ein Schaltungsdiagramm einer Pfadmetrikberechnungsschaltung
ASCU innerhalb eines Viterbi-Decoders nach dem Stand der
Technik in Bezug auf die in Fig. 2 gezeigte Codieranweisung;
Fig. 5 ein in der Pfadmetrikberechnungsschaltung (ASCU) enthaltenes
Prozessorelement PE nach dem Stand der Technik;
Fig. 6 den schaltungstechnischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Vi
terbi-Decoders in Bezug auf die in Fig. 2 dargestellte Co
dieranweisung;
Fig. 7 den schaltungstechnischen Aufbau eines Pfadmetrik-
Berechnungselements innerhalb der Pfadmetrikberechnungsschal
tung des in Fig. 6 dargestellten erfindungsgemäßen Viterbi-
Decoders;
Fig. 8 den schaltungstechnischen Aufbau einer bevorzugten Ausfüh
rungsform der ACSU und SMU des erfindungsgemäßen Viterbi-
Decoders;
Fig. 9 ein Diagramm zur Erläuterung des Selektionsvorgangs innerhalb
der Selektionsschaltung des erfindungsgemäßen Viterbi-
Decoders;
Fig. 10 (a)-(d) Simulationsergebnisse, welche den Zusammenhang zwischen der
Bitfehlerrate und den normalisierten Schwellenwert darstel
len;
Fig. 11 ein Simulationsergebnis, das die Abhängigkeit der Bitfehler
rate vom Signal-Rauschabstand (SNR) in Abhängigkeit verschie
dener Entscheidungsschwellenwerte SW im Verhältnis zu Viter
bi-Decodern nach dem Stand der Technik darstellt;
Fig. 12 (a)-12 (c) Simulationsergebnisse, die die Anzahl der abgespeicherten
Entscheidungswerte für eine Vielzahl von Datensymbolperioden
bei einem, in Bezug auf diese vorzugsweise Ausführung eines
Viterbi-Decoders, hohen Signal-Rauschabstand darstellen;
Fig. 13 (a)-13 (c) Simulationsergebnisse, die die Anzahl der abgespeicherten
Entscheidungswerte für eine Vielzahl von Datensymbolperioden
bei einem, in Bezug auf diese vorzugsweise Ausführung eines
Viterbi-Decoders, niedrigen Signal-Rauschabstand darstellen;
Fig. 14 Eine Tabelle zur Darstellung der Verlustleistungseinsparung
bei dem erfindungsgemäßen Viterbi-Decoder;
Fig. 6 zeigt einen Viterbi-Decoder 1 gemäß der Erfindung. Der
Viterbi-Decoder 1 besitzt einen Signaleingang 2 zum Empfangen
der demodulierten und entzerrten Sequenz von Datensymbolen.
Die Datensymbole werden über eine Leitung 3, einen Signalein
gang 4, einer Zweigmetrikberechnungsschaltung 5 zugeführt.
Die Zweigmetrikberechnungsschaltung 5 berechnet in Abhängig
keit von der empfangenen Sequenz von codierten Datensymbolen
deren Zweigmetriken γt Die berechneten Zweigmetriken werden
von den Signalausgängen 6-1 bis 6-M über Signalleitungen 7-1
bis 7-M und Signaleingänge 8-1 bis 8-M an eine Pfadmetrikbe
rechnungsschaltung 9 abgegeben. M definiert hierbei die An
zahl der verschiedenen Zweigmetriken und ist i. d. R. eine Po
tenz der Basis zwei. Die Pfadmetrikberechnungsschaltung 9 be
rechnet die Pfadmetriken γ in Abhängigkeit von den zugeführten
Zweigmetriken λ und der vorgegebenen Codieranweisung in
Form eines Trellis-Diagramms. Die Pfadmetrikberechnungsschal
tung 9 enthält mehrere Pfadmetrik-Berechnungselemente 10-1
bis 10-NTS. Bei den Pfadmetrik-Berechnungselementen handelt
es sich vorzugsweise um ein Butterfly-Prozessorelement oder
um ein Add-Compare-Prozessorelement. Jedes Pfadmetrik-
Berechnungselement 10 weist vier Signaleingänge 11, 12, 13,
14 und drei Signalausgänge 15, 16, 17 auf. Jedes Pfadmetrik
berechnungselement 10 berechnet die Pfadmetrik γ von zwei
konkurrierenden Pfaden des Trellis-Diagramms und vergleicht
diese miteinander. Da das bei einem Zustand s im Zeitschritt
t berechnete Ergebnis δt(s) zugleich die Grundlage für die
Berechnung einer Pfadmetrik für einen zeitlich nachfolgenden
Zustand ist, wird die berechnete Pfadmetrik in einem zugehö
rigen nachgeschaltetes Speicherelement 18 zwischengespeichert
und an die Signaleingänge der Pfadmetrik-Berechnungselemente
10 über eine Festverdrahtungseinheit 61 gemäß dem Trellis-
Code zurückgekoppelt. Die Pfadmetrik-Berechnungselemente 10
berechnen Entscheidungswerte δs, die durch die Ausgangssig
nalleitungen 16 an Signaleingänge 19 einer nachgeschalteten
Selektionsschaltung 20 abgegeben werden. Für jeden Entschei
dungswert δs wird durch das Pfadmetrik-Berechnungselement 10
ein zugehöriger logischer Gültigkeitswert berechnet, der über
die Signalleitungen 17 an einen zugehörigen Signaleingang 21
der Selektionsschaltung 20 abgegeben wird.
Die Selektionsschaltung 20 enthält einen internen Speicher.
Dabei werden nur diejenigen von den Signaleingängen 19 anlie
genden Entscheidungswert δs in den Speicher der Selektions
schaltung 20 eingeschrieben, deren zugehöriger Gültigkeits
wert, welcher an dem entsprechenden Signaleingang 21 anliegt,
logisch hoch ist. Hierdurch wird die Anzahl der Einschreib
vorgänge in den Speicher, und damit die Verlustleistung, der
Selektionsschaltung 20 deutlich reduziert.
Die Anzahl der abgespeicherten Entscheidungswerte δ können
bestenfalls um einen Faktor RD vermindert werden, wobei NTS
die Anzahl der Zustände in dem Trellis-Diagramm darstellt.
Die Selektionsschaltung 20 selektiert anhand der zwischenge
speicherten Pfadmetriken denjenigen Pfad in dem Trellis-
Diagramm mit der optimalen Pfadmetrik heraus. Dabei wird de
finitionsgemäß durch die Selektionsschaltung 20 der Pfad mit
der kleinsten berechneten Pfadmetrik selektiert. Die dem se
lektierten Pfad zugeordnete Datensymbolsequenz wird von der
Selektionsschaltung 20 über einen Signalausgang 22 und eine
Leitung 23 an einen Signalausgang 24 des erfindungsgemäßen
Viterbi-Decoders 1 abgegeben und von dort zur weiteren Daten
verarbeitung über eine Leitung 25 an eine nachgeschaltete Da
tenverarbeitungseinheit geleitet.
Fig. 7 zeigt den schaltungstechnischen Aufbau eines Prozes
sorelements 10-i innerhalb der Pfadmetrik-
Berechnungsschaltung 9 des erfindungsgemäßen Viterbi-Decoders
1. Das Pfadmetrik-Berechnungselement 10-i berechnet die Pfad
metriken von zwei konkurrierenden Pfaden und vergleicht diese
miteinander. Die kleinere der beiden berechneten Pfadmetriken
wird über den Signalausgang 15-i an das zugehörige getaktete
Register 18-i zum Zwischenspeichern und zur Rückkopplung ab
gegeben. Das in Fig. 7 dargestellte Pfadmetrik-
Berechnungselement 10-i enthält einen ersten Addierer 26 und
einen zweiten Addierer 27. Der erste Addierer 26 addiert die
Zweigmetrik λt(u) eines ersten unteren Pfades und eine zuge
hörige zwischengespeicherte Pfadmetrik γt(u) zu einem ersten
Summenwert, der über eine Leitung 28 an einen Verzweigungs
knoten 29 abgegeben wird, welcher über eine Leitung 30 mit
einem ersten Eingang 31 eines Multiplexers 32 verbunden ist
und über eine Leitung 33 an einen Signaleingang 34 einer ers
ten Komparatorschaltung 35 angeschlossen ist.
Der zweite Addierer 27 addiert die Zweigmetrik λt(l) des zwei
ten unteren Signalpfades des Trellis-Diagramms mit der zuge
hörigen zwischengespeicherten und rückgekoppelten Pfadmetrik
γt(l) zu einem zweiten Summenwert, der über eine Leitung 36
an einen Verzweigungsknoten 37 abgegeben wird. Der Verzwei
gungsknoten 37 ist über eine Leitung 38 mit einem zweiten
Signaleingang 39 des Multiplexers 32 verbunden. Der Verzwei
gungsknoten 37 ist ferner über eine Leitung 40 mit einem
zweiten Eingang 41 der ersten Komparatorschaltung 35 verbun
den. Die erste Komparatorschaltung 35 vergleicht die von den
beiden Addierern 26, 27 abgegebenen, berechneten Summenwerte
bzw. Pfadmetriken miteinander und gibt über einen Signalaus
gang 42 einen Vergleichsergebniswert bzw. Entscheidungswert
δS über eine Leitung 43 an den Signalausgang 16 ab.
Der Vergleichsergebniswert bzw. Entscheidungswert δS wird
ferner an einem Verzweigungsknoten 44 abgezweigt und über ei
ne Steuerleitung 45 an einen Steuereingang 46 des Multiple
xers 32 als Steuersignal angelegt. Der Multiplexer 32 wird
derart angesteuert, dass der kleinere der beiden durch die
beiden Addierer 26, 27 berechneten Summenwerte bzw. Pfadmet
riken an einen Signalausgang 47 des Multiplexers 32 durchge
schaltet wird. Von dem Signalausgang 47 wird die durchge
schaltete Pfadmetrik über eine Leitung 48 an einen Signalein
gang 49 einer zweiten Komparatorschaltung 50 abgegeben. Die
zweite Komparatorschaltung 50 besitzt einen zweiten Eingang
51 von dem ein einstellbarer oder fest implementierter Ent
scheidungsschwellenwert SW angelegt ist.
Die zweite Komparatorschaltung 50 vergleicht den an den Ein
gang anliegendenden durchgeschalteten Summenwert mit dem ein
gestellten Entscheidungsschwellenwert SW und gibt über einen
Signalausgang 52 und eine Leitung 53 einen logisch hohen Gül
tigkeitswert ab, wenn der anliegende Summenwert bzw. Pfadmet
rikwert kleiner ist als der anliegende Entscheidungsschwel
lenwert SW. Dieser ergibt sich aus dem Produkt eines normierten
Schwellenwertes SWNorm und der maximalen möglichen Zweig
metrik λmax wie folgt:
SW = SWnorm.λmax (5)
Die Dimensionierung des Schwellenwertes SW erfolgt durch nor
mierten Bezug der Bitfehlerrate BER in Abhängigkeit vom nor
mierten Schwellenwert auf den Implementierungsverlustfreien
Fall, d. h. ohne jegliche Reduktion der Speichervorgänge. Das
kann erreicht werden, wenn SW gleich unendlich gesetzt wird.
Die Normierung des Schwellenwertes dient hierbei dazu ver
schiedene Implementierungen der Zweigmetrikberechnungseinheit
BMU vergleichbar zu machen. Die Normierung der Bitfehlerrate
BER dient zum Vergleich der verfahrensbehafteten Verluste bei
unterschiedlichen Signal-Rauschabständen SNR.
Fig. 10a-10d zeigen, für eine unterschiedliche Anzahl von
Zuständen NTS in einem Trellis-Code die Abhängigkeit der nor
malisierten Bitfehlerrate BERnorm und dem normalisierten
Schwellenwert bei unterschiedlichen Signal-Rauschabständen
SNR. Wie man aus den Diagrammen entnehmen kann, beträgt bei
einem normalisierten Schwellenwert von eins die Zunahme der
Bitfehlerrate BER etwa 1% und ist somit vernachlässigbar. Man
kann den Fig. 10a-10d ferner entnehmen, dass der Perfor
mance-Verlust in Abhängigkeit von dem Signalrauschabstand SNR
konstant ist, d. h. der erfindungsgemäße Viterbi-Decoder des
erfindungsgemäßen Verfahrens zur Decodierung ist bezüglich
des Signalrauschabstandes SNR ohne zusätzliche Adaptionsvor
schrift selbst anpassend.
Fig. 11 zeigt den Zusammenhang zwischen der Bitfehlerrate
BER und dem Signalrauschabstand SNR der unterschiedlich ein
gestellten Schwellenwerten SW. Der Schwellenwert SW = ∞ entspricht
dabei einem herkömmlichen Viterbi-Decoder nach dem
Stand der Technik. Man kann der Fig. 11 entnehmen, dass so
gar SWnorm < 1 nur zu einer geringen Erhöhung der Bitfehlerrate
BER führt. Ferner kann man anhand der großen Varianz der Pa
rameterschar die Robustheit des erfindungsgemäßen Verfahrens
erkennen.
Die Fig. 12(a) bis 12(c) zeigen ein Simulationsergebnis
zur Darstellung des Zusammenhanges zwischen der Anzahl N, der
von der Selektionsschaltung 20 abgespeicherten Entscheidungs
werte b bei einem Signalrauschabstand von SNR = 23 dB und einer
Anzahl von Zuständen in dem Trellis-Diagramm von NTS = 512 für
eine unterschiedliche Anzahl von Prozessorelementen NPE. Die
Fig. 12(a) bis 12(c) zeigen das Simulationsergebnis für
den Zeitindex t = 0. . .1000. Ein weiterer Vorteil des erfin
dungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass aufgrund der
selbst anpassenden Eigenschaft im Vergleich zu einem herkömm
lichen Viterbi-Decoder der Einschwingvorgang nicht verlängert
wird Ferner ist ersichtlich, dass nach dem Einschwingvorgang
nur eine kleine Anzahl N von Entscheidungen abgespeichert
werden.
Die Fig. 13(a) bis 13(c) zeigen ein Simulationsergebnis
für die selben Parameter wie in Fig. 12(a) bis 12(c) mit Aus
nahme des Signal-Rausch-Abstandes der hierbei auf SNR = 20 dB
reduziert wurde.
Bei diesem, für diesen Code, schlechten Signal-Rauschabstand
ist, wie man durch Vergleich der Fig. 12 und 13 erkennen
kann, die Anzahl der abgespeicherten Entscheidungen bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren wesentlich höher. Mit zunehmender
Verschlechterung des Übertragungskanals und somit abnehmenden
Signal-Rausch-Abstand SNR werden bei dem erfindungsgemäßen
Vertibidecoder eine zunehmende Anzahl von Entscheidungen 6
zur Auswertung in der Selektionsschaltung 20 abgespeichert,
um eine gleichbleibende Qualität der Decodierung zu errei
chen. Der erfindungsgemäße Viterbi-Decoder 1 und das erfindungsgemäße
Verfahren sind somit selbst adaptierend im Bezug
auf die Qualität der Decodierung, welche vorzugsweise durch
das Maß der Bitfehlerrate BER ausgedrückt wird.
Der von dem Multiplexer 32 durchgeschaltete Summenwert bzw.
Pfadmetrikwert wird ferner an einem Verzweigungsknoten 54 ab
gezweigt und wird über eine Leitung 55 an den Signalausgang
15 zum Zwischenspeichern an das zugehörige Register 18 abge
geben.
Bei dem Entscheidungsschwellenwert SW handelt es sich vor
zugsweise um einen fest implementierten Potenzwert mit der
Basis zwei. Hierdurch kann der schaltungstechnische Aufwand
für die zweite Komparatorschaltung 35 minimiert werden. Der
Entscheidungsschwellenwert SW ist in Abhängigkeit des Verfah
rens zur Pfadmetrik-Normalisierung zu adaptieren. Vorzugswei
se wird das Verfahren der Minimum-Normalisierung verwendet,
bei dem dieser Adaptionsschritt entfallen kann. Ferner sind
insbesondere in Mobilfunksystemen variabel einstellbare Ent
scheidungsschwellenwerte denkbar, da sich bei diesen Systemen
die Güte des Übertragungskanals stark ändern kann und man für
Zeitbereiche mit guten Übertragungseigenschaften des Telekom
munikationskanals SW so dimensionieren kann, dass man eine
besonders hohe Reduktion der Verlustleistung realisiert.
Der an dem Signalausgang 16 anliegende Entscheidungswert δS
wird in den nachgeschalteten Speicher der Selektionsschaltung
20 nur dann eingeschrieben, wenn der an dem Signalausgang 17
des Pfadmetrik-Berechnungselements 10 anliegende zugehörige
logische Gültigkeitswert anzeigt, dass der durchgeschaltete
Summenwert kleiner ist als der Entscheidungsschwellenwert SW.
Hierdurch wird die Anzahl der Einschreibvorgänge und somit
die Verlustleistung im Vergleich zu einem herkömmlichen Vi
terbi-Decoder, bei dem alle Entscheidungswerte δ in die nach
geschaltete Detektionsschaltung eingeschrieben werden, erheb
lich reduziert.
Die in Fig. 14 gezeigte Tabelle zeigt die prozentuale Ver
lustleistungseinsparung, bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Decodierung für verschiedene normalisierte Schwellenwerte
in Abhängigkeit der Anzahl von Pfadmetrik-
Berechnungselementen NPE für verschieden komplexe Trellis-
Codes. R bezeichnet hierbei das maximal mögliche Optimum und
berechnet sich zu
Fig. 8 zeigt schematisch eine weitere Ausführungsform des er
findungsgemäßen Viterbi-Decoders 1 mit mehr als einem Pfad
metrikberechnungselement NPE < 1 < NTS. Bei der in Fig. 8 darge
stellten Anordnung werden die von den Pfadmetrik-
Berechnungselementen 10 berechneten logischen Gültigkeitswer
te über die Leitungen 17 an die Signaleingänge 56 einer logi
schen ODER-Schaltung 57 angelegt und dort logisch oder ver
knüpft. Die logische ODER-Schaltung 57 weist einen Signalaus
gang 58 auf, der über eine Leitung 59 mit einem Eingang 60
der nachgeschalteten Selektionsschaltung 20 verbunden ist.
Sobald einer der Gültigkeitswerte, die von den Pfadmetrik-
Berechnungselementen 10 berechnet wird, logisch hoch bzw. lo
gisch eins ist, empfängt die Selektionsschaltung 20 an dem
Signaleingang 60 ein logisch hohes Signal und speichert den
gesamten aus NPE Entscheidungswerten bestehenden Entschei
dungsvektor in dem integrierten Speicher ab. Sobald mindes
tens ein signifikanter Entscheidungswert vorliegt, erfolgt
somit ein Einschreibvorgang, um zu garantieren, dass kein
signifikater, also logisch hoch bewerteter, Entscheidungswert
verloren geht.
Fig. 9 zeigt schematisch den Selektionsvorgang innerhalb der
Selektionsschaltung 20 des erfindungsgemäßen Viterbi-Decoders
1. Ausgehend von dem Zustand mit der minimalen Pfadmetrik
wird der Pfad bis zu einer Entscheidungstiefe DS zurückver
folgt. Nach DS-Zeitschritten wird die Entscheidung δt+DS dekodiert.
Die durchgezogene Linie in Fig. 9 stellt den Gewinner
pfad dar, während die gestrichelten Linien konkurrierende
Pfade zeigen. Die Latentzeit beträgt DS Symbolzeiten, bis ei
ne Entscheidung durch die Selektionsschaltung 20 getroffen
und die entsprechende Datensymbolsequenz abgegeben wird.
Aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens ließt die Selekti
onsschaltung 20 mit hoher Wahrscheinlichkeit nur die zuvor
relevant bewerteten Entscheidungswerte von der Pfadmetrik-
Berechnungsschaltung 9 ein. Mit einer sehr geringen Wahr
scheinlichkeit ließt die Selektionsschaltung 20 von Speicher
zellen, die zuvor als nicht relevant bewertete, und damit
nicht abgespeicherte, Entscheidungswerte beinhalten. Das kann
in seltenen Fällen zu Bitfehlern führen, die zu dem dargeleg
ten, vernachlässigbarem SNR-Verlust führen.
Mit der erfindungsgemäßen Schaltung kann eine Verlustleis
tungsreduzierung von bis zu 99% erreicht werden. Der schal
tungstechnische Zusatzaufwand in den Pfadmetrik-
Berechnungselementen 10 besteht dabei lediglich aus einer zu
sätzlichen Komparatorschaltung, die bei der Integration einen
sehr geringen Flächenbedarf besitzt.
Bezugszeichenliste
1
Viterbi-Decoder
2
Eingang
3
Leitung
4
Signaleingang
5
Zweigmetrik-Berechnungsschaltung
6
Signalausgänge
7
Leitung
8
Signaleingänge
9
Pfadmetrik-Berechnungsschaltung
10
Pfadmetrik-Berechnungselemente
11
Eingänge
12
Eingänge
13
Eingänge
14
Eingänge
15
Ausgangsleitungen
16
Ausgangsleitungen
17
Ausgangsleitungen
18
Zwischenregister
19
Signaleingänge
20
Selektionsschaltung
21
Signaleingänge
22
Signalausgang
23
Leitung
24
Ausgang des Viterbi-Decoders
25
Leitung
26
Addierer
27
Addierer
28
Leitung
29
Verzweigungspunkt
30
Leitung
31
Eingang
32
Multiplexer
33
Leitung
34
Eingang
35
Multiplexer
36
Leitung
37
Verzweigungsknoten
38
Leitung
39
Eingang
40
Leitung
41
Eingang
42
Ausgang
43
Leitung
44
Verzweigungsknoten
45
Leitung
46
Steuereingang
47
Ausgang
48
Leitung
49
Eingang
50
Komparatorschaltung
51
Eingang
52
Ausgang
53
Ausgang
54
Verzweigungsknoten
55
Leitung
56
Eingänge
57
ODER-Gatter
58
Ausgang
59
Leitung
60
Eingang
61
Festverdrahtungseinheit