DE10102923C1 - Schallabstrahlvorrichtung für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Schallabstrahlvorrichtung für ein KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur gezielten Abstrahlung von durch eine Brennkraftmaschine erzeugtem Motorschall in einen Fahrzeuginnenraum eines Kraftfahrzeugs. Die Vorrichtung weist mindestens eine schwingungsfähige Membran sowie Körperschallübertragungsmittel auf, die einenends mit der Membran und anderenends mit einem Bauteil fest verbunden sind, in dem sich der Motorschall als Körperschall ausbreitet. Körperschallschwingungen des Bauteils werden über die Körperschallübertragungsmittel auf die Membran übertragen, wodurch diese zur Abstrahlung von Luftschall angeregt wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur gezielten Ab
strahlung von durch eine Brennkraftmaschine erzeugtem Motor
schall in einen Fahrzeuginnenraum eines Kraftfahrzeugs.
Bei der Konstruktion von Kraftfahrzeugen besteht einerseits
der Wunsch, diese so auszubilden, daß sie nach außen mög
lichst wenig Schall abstrahlen, um die Lärmbelastung der Um
gebung zu reduzieren. Andererseits besteht bei einem nicht
unbeachtlichen Teil der Fahrzeugführer der Wunsch nach einem
"akustischen Feedback" des Fahrzeugs als Reaktion auf Gaspe
dalbetätigungen. Ein mit der momentanen Tätigkeit der Brenn
kraftmaschine korrelierender "Sound" gibt dem Fahrzeugführer
das gewünschte Gefühl über die aktuelle Fahrzeuggeschwindig
keit bzw. aktuelle Fahrzeugbeschleunigung.
Die zur Reduzierung der Schallabstrahlung in die Umgebung
des Fahrzeugs durchgeführten Dämpfungsmaßnahmen haben zur
Folge, daß die Brennkraftmaschine auch im Fahrzeuginnenraum
nur gedämpft hörbar ist, so daß das oben geschilderte Be
dürfnis nach einer "akustischen Rückkopplung" nicht mehr er
füllt werden kann. Um dem Fahrzeugführer wieder das gewünschte
Sound-Gefühl zu geben, kommen Schallabstrahlvor
richtungen der eingangs genannten Art zum Einsatz, die ge
zielt einen mit der aktuellen Tätigkeit der Brennkraftma
schine gekoppelten Sound in den Fahrzeuginnenraum abstrah
len, ohne daß dabei die Schallemission des Fahrzeugs nach
außen vergrößert wird.
Aus der DE 199 22 216 A1 ist eine Schallübertragungsvorrich
tung für ein Fahrzeug bekannt, die eine gezielte Schallüber
tragung von einem Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine zum
Fahrzeuginnenraum ermöglicht. Dazu weist die bekannte Vor
richtung einen hohlen Übertragungskörper auf, der eingangs
seitig mit dem Ansaugtrakt kommunizierend verbunden ist und
ausgangsseitig Schall zum Fahrzeuginnenraum abstrahlt. Zur
Verbesserung der Schallabstrahlleistung wird bei der bekann
ten Vorrichtung durch eine wesentliche Querschnittserweite
rung innerhalb des Schallweges im Übertragungsrohr ein Reso
nator ausgebildet, der bei einer gewünschten Frequenz bzw.
bei einem gewünschten Frequenzband eine Resonanzwirkung
zeigt. Von besonderer Bedeutung ist dabei eine Weiterbil
dung, bei der im Übertragungskörper eine Membran angeordnet
ist, durch die der Resonator als Helmholtz-Resonator wirkt.
Bei der bekannten Vorrichtung wird somit von der Brennkraft
maschine abgestrahlter Luftschall im Bereich des Ansaug
trakts zur Schwingungserregung einer Membran verwendet, wo
bei die schwingende Membran ihrerseits Luftschall abstrahlt.
Aus der DE 197 04 376 A1 ist eine akustische Verbindung be
kannt, die zwischen der Luftfilteranordnung eines Verbrennungsmotors
eines Kraftfahrzeugs und dem Raum des Fahrzeuges
für den Fahrer bzw. die Insassen angeordnet ist, damit der
Fahrer auch bei geräuscharmen Fahrzeugen eine akustische In
formation über den Betriebszustand des Motors erhält. Die
akustische Verbindung wird dabei durch ein Schallübertra
gungsrohr gebildet, in dem Luftschall vom Luftfiltergehäuse
zum Fahrzeuginnenraum transportiert wird.
Die GB 2 354 986 A zeigt eine weitere Schallübertragungsvor
richtung, bei der am Luftansaugtrakt ein Schallübertragungs
rohr abgezweigt und durch eine den Motorraum vom Fahrzeugin
nenraum trennende Trennwand hindurchgeführt ist, so dass das
Schallübertragungsrohr im Fahrzeuginnenraum endet. Auch hier
wird über das Schallübertragungsrohr Luftschall vom Ansaug
trakt in den Fahrzeuginnenraum übertragen.
Die DE 198 31 576 A1 zeigt eine Vorrichtung zum Erzeugen von
dem Betrieb eines Verbrennungsmotors entsprechenden Geräu
schen im Innenraum eines Kraftfahrzeugs. Diese Vorrichtung
umfasst einen Druckschwankungen einer Frischluftströmung in
den Motor erfassenden Drucksensor, eine Verstärkereinrich
tung zur Verstärkung der Ausgangssignale dieses Drucksensors
und wenigstens einen, an den Verstärker angeschlossenen, im
Innenraum des Kraftfahrzeugs angeordneten Lautsprecher zur
Wiedergabe der verstärkten Ausgangssignale. Bei dieser Vor
richtung wird somit kein Luftschall vom Motorraum in den
Fahrzeuginnenraum transportiert. Vielmehr werden mit dem
Luftschall im Motorraum korrelierende elektrische Signale
generiert, mit deren Hilfe im Fahrzeuginnenraum künstlich
Schall erzeugt wird, der wiederum mit den erfassten Signalen
korreliert.
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem,
für eine Vorrichtung der eingangs genannten Art eine andere
vorteilhafte, insbesondere preiswerte, Ausführungsform anzu
geben.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, den von
der Brennkraftmaschine erzeugten Körperschall direkt zur An
regung der Membran zu verwenden. Hierzu werden die Körper
schallschwingungen der Brennkraftmaschine über eine geeigne
te Körperschallbrücke auf die Membran übertragen, wodurch
diese zu Schwingungen angeregt wird und Luftschall ab
strahlt. Um die erforderliche Körperschallbrücke auszubil
den, sind bei der Erfindung Körperschallübertragungsmittel
vorgesehen, die einenends mit der Membran und anderenends
mit einem Bauteil fest verbunden sind, in dem sich der Mo
torschall als Körperschall ausbreitet. Die Brennkraftmaschi
ne bildet im Betrieb einen Körperschallgenerator, der sich
in der Brennkraftmaschine und insbesondere in den damit fest
verbundenen, insbesondere angeflanschten, Bauteilen ausbrei
tet. Diese Körperschallschwingungen oder Vibrationen der
Brennkraftmaschine bzw. des jeweiligen Bauteils werden mit
den Körperschallübertragungsmitteln direkt abgegriffen und
zur Anregung der Membran moduliert oder unmoduliert in diese
eingeleitet. Bei der Erfindung wird die Membran somit durch
Körperschall zu Schwingungen angeregt, wobei die Membran
selbst Luftschall abstrahlt.
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den
Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung an
hand der Zeichnungen.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der je
weils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kom
binationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den
Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den
Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Be
schreibung näher erläutert.
Es zeigen, jeweils schematisch,
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer Brennkraftmaschine,
die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausge
stattet ist, bei einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2 eine Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung bei einer zweiten Ausführungsform,
Fig. 3 eine Ansicht wie in Fig. 2, jedoch bei einer
dritten Ausführungsform,
Fig. 4 eine Ansicht wie in Fig. 2, jedoch bei einer
vierten Ausführungsform, und
Fig. 5 eine Ansicht wie in Fig. 2, jedoch bei einer
fünften Ausführungsform.
Entsprechend Fig. 1 ist eine Brennkraftmaschine 1 in einem
Motorraum 2 eines Kraftfahrzeugs angeordnet, der durch eine
sogenannte Spritzwand 3 von einem Fahrzeuginnenraum 4 des im
übrigen nicht dargestellten Fahrzeugs abgetrennt ist. Die
Brennkraftmaschine 1 weist einen Motorblock 5 auf, der ein
gangsseitig an einen Frischlufttrakt 6 und ausgangsseitig an
einen Abgastrakt 7 angeschlossen ist. Die Anbindung an den
Motorblock 5 erfolgt regelmäßig ungedämpft durch eine
Flanschverbindung. Des weiteren ist ein an den Motorblock 5
angeflanschtes Getriebe 8 dargestellt.
Die Brennkraftmaschine 1 bzw. das damit ausgestattet Fahr
zeug weist eine Vorrichtung 9 auf, die zur gezielten Ab
strahlung von Motorschall in den Fahrzeuginnenraum 4 dient.
Dabei wird mit "Motorschall" der von der Brennkraftmaschine
1 erzeugte Schall bezeichnet. Die Vorrichtung 9 soll diesen
Motorschall bzw. mindestens eine bestimmte Frequenz bzw.
mindestens ein Frequenzband aus diesem Motorschall in den
Fahrzeuginnenraum 4 übertragen.
Entsprechend den Fig. 1 bis 5 weist die erfindungsgemäße
Vorrichtung 9 eine schwingungsfähige Membran 10 auf, die
vorzugsweise aus einem elastischen Kunststoff besteht. Des
weiteren weist die Vorrichtung 9 Körperschallübertragungs
mittel 11 auf, die vorzugsweise Zug- und Druckkräfte übertragen
können, insbesondere druck- und zugsteif ausgestaltet
sind. Ebenso ist eine Leichtbauweise für die Körper
schallübertragungsmittel 11 von Vorteil, da somit die Mas
senträgheitskräfte klein gehalten werden können. Die Körper
schallübertragungsmittel 11 sind einerseits mit der Membran
10 und andererseits mit einem Bauteil 12 fest verbunden, in
dem sich der Motorschall als Körperschall ausbreitet. Dabei
greifen die Körperschallübertragungsmittel 11 an der Außen
seite des jeweiligen Bauteils 12 an.
In Fig. 1 ist das Bauteil 12, an dem die Körperschallüber
tragungsmittel 11 bauteilseitig befestigt sind, beispielhaft
durch den Motorblock 5 gebildet. Da im Motorblock 5 der Mo
torschall entsteht, eignet sich der Motorblock 5 in besonde
rer Weise zum Abgriff der Körperschallschwingungen. Grund
sätzlich eignet sich jedoch jedes andere, mit dem Motorblock
5 ungedämpft und insbesondere körperschallübertragend gekop
pelte Bauteil zur Befestigung der Körperschallübertragungs
mittel 11. Beispielsweise können die Körperschallübertra
gungsmittel 11 bauteilseitig auch an einem Abgassammler 13
oder an einem Abgaskrümmer 14 oder am Gehäuse des Getriebes
8 oder an einer anderen motornahen Komponente des Ab
gasstrangs 7, beispielsweise an einem Schalldämpfer 15, be
festigt sein. Bevorzugt werden dabei Bauteile 12, die aus
Metall bestehen oder zumindest in einem Bauteilbereich aus
Metall bestehen, an dem die Körperschallübertragungsmittel
11 bauteilseitig befestigt werden.
Um den von der Membran 10 erregten Schall gezielt in den
Fahrzeuginnenraum 4 abstrahlen zu können, ist die Membran 10
vorzugsweise zum Fahrzeuginnenraum 4 ausgerichtet. Zweckmä
ßig ist außerdem, die Membran 10 bzw. die Vorrichtung 9 nahe
der Spritzwand 3 anzuordnen. Damit die Körperschallübertra
gungsmittel 11 eine möglichst geringe Masse besitzen, ist es
außerdem vorteilhaft, die Membran 10 möglichst nahe der bau
teilseitigen Befestigungsstelle der Körperschallübertra
gungsmittel 11 im Motorraum 2 zu positionieren. Ebenso kann
sich die Auswahl der geeigneten bauteilseitigen Befesti
gungsstelle nach der örtlichen Nähe zur Spritzwand 4 rich
ten, um einerseits möglichst leichte Körperschallübertra
gungsmittel 11 und andererseits einen minimalen Schallüber
tragungsweg zum Fahrzeuginnenraum 4 gewährleisten zu können.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 ist die Vorrichtung 9
vollständig innerhalb des Motorraums 2 angeordnet. Ebenso
ist eine Ausführungsform möglich, bei der die Membran 10 in
der Spritzwand 3 oder bereits jenseits der Spritzwand 3, al
so im Fahrzeuginnenraum 4 angeordnet ist. Um den von der
Membran 10 abgestrahlten Luftschall auf den Fahrzeuginnen
raum 4 übertragen zu können, kann die Vorrichtung 9 mit ei
nem hohlen Schallübertragungskörper 16 ausgestattet sein;
zusätzlich oder alternativ kann außerdem eine Art Schall
trichter 17 ausgebildet sein, um die Schallabstrahlung zu
verbessern.
Bei den Ausführungsformen der Fig. 1 bis 3 sind die Körper
schallübertragungsmittel 11 durch ein stab- oder rohrförmi
ges Kopplungsglied 18 gebildet, das beispielsweise aus Metall
besteht. Ebenso ist es möglich, die Körperschallüber
tragungsmittel 11 bzw. das Kopplungsglied 18 aus Kunststoff,
insbesondere aus einem faserverstärkten Kunststoff, herzu
stellen, beispielsweise in Form eines Glasfaserstabs oder
Kohlefaserstabs. Damit das Kopplungsglied 18 eine geringe
Masse aufweist, ist es insbesondere relativ dünn ausgebil
det.
Das Kopplungsglied 18 kann grundsätzlich an einer beliebigen
Stelle der Membran 10 außerhalb ihrer Einfassung angreifen,
um diese zu Schwingungen anzuregen. Bevorzugt greift das
Kopplungsglied 18 jedoch im wesentlichen zentral an der Mem
bran 10 an. Bei den Ausführungsformen der Fig. 1 bis 3 ist
die Membran 10 an einem Bauteil, hier an einem Gehäuse 19
der Vorrichtung 9 gehaltert, wobei dieses Bauteil (Gehäuse
19) schwingungsmäßig von der Brennkraftmaschine 1 entkoppelt
ist. D. h., das Gehäuse 19 der Vorrichtung 9 ist beispiels
weise an der Fahrzeugkarosserie befestigt oder zumindest so
im Motorraum 2 positioniert, daß eine direkte Körper
schallübertragung von der Brennkraftmaschine 1 auf das Ge
häuse 19 der Vorrichtung 9 vermieden wird.
Entsprechend den Fig. 1 und 2 wird das Kopplungsglied 18
vorzugsweise geradlinig ausgebildet, um Eigenschwingungen im
Kopplungsglied 18 zu vermeiden. Fig. 3 zeigt eine andere
Ausführungsform, bei der das Kupplungsglied 18 eine gekrümm
te Kontur besitzt. Dies kann beispielsweise durch den zur
Verfügung stehenden Einbauraum bedingt sein, wenn ein im Mo
torraum 2 angeordnetes Hindernis 20, z. B. ein anderes Bauteil
oder Aggregat, eine direkte, geradlinige Verbindung
zwischen Bauteil 12 und Membran 10 erschwert.
Entsprechend Fig. 4 können die Körperschallübertragungsmit
tel 11 bei einer anderen Ausführungsform durch eine Halte
rung 21 gebildet sein, welche die Membran 10 umfangsseitig
haltert bzw. einspannt. Diese Halterung 21 kann beispiels
weise durch eine zylindrische Hülse gebildet sein. Bei die
ser Ausführungsform wird die Membran 10 über ihre Halterung
21 zu Schwingungen angeregt, wobei eine separate Befestigung
der Vorrichtung 9 entfallen kann.
Bei den Ausführungsformen der Fig. 1 bis 5 ist die Membran
10 jeweils im wesentlichen parallel zu einer Bauteilwand
oder Bauteilwandzone 22 ausgerichtet, an der die Körper
schallübertragungsmittel 11 bauteilseitig befestigt sind.
Auf diese Weise ergibt sich eine direkte Schwingungskopplung
mit parallelen Schwingungsbewegungen zwischen Bauteil 12 und
Membran 10. Die Körperschallschwingungen oder Vibrationen,
die von den Körperschallübertragungsmitteln 18 vom Bauteil
12 auf die Membran 10 übertragen werden, sind in den Fig. 2
bis 4 durch Pfeile 23 symbolisiert.
In den Fig. 1 bis 5 sind die Körperschallübertragungsmittel
11 außerdem so orientiert, daß sie zumindest im Bereich ih
rer bauteilseitigen Befestigung im wesentlichen senkrecht
auf der Bauteilwand bzw. auf der Bauteilwandzone 22 stehen.
Durch die parallele Anordnung der Membran 10 zur Bauteilwand
22 ergibt sich dadurch, daß die Körperschallübertragungsmittel
11 außerdem zumindest im Bereich ihrer membranseitigen
Befestigung ebenfalls im wesentlichen senkrecht auf der Mem
bran 10 stehen.
Um mit Hilfe der Vorrichtung 9 im Fahrzeuginnenraum 4 einen
bestimmten Sound zu generieren, kann die Membran 10 hin
sichtlich einer Abstrahlung von mindestens einer vorbestimm
ten Frequenz oder mindestens eines vorbestimmten Frequenz
bandes dimensioniert bzw. ausgebildet sein. Beispielsweise
kann die Membran 10 hinsichtlich ihrer Masse und/oder Dicke
an ein bestimmtes Resonanzverhalten angepaßt sein. Ebenso
können lokale Massenbelegungen oder Dickenänderungen das
Schwingungsverhalten der Membran 10 in einer gewünschten
Weise beeinflussen.
Zusätzlich oder alternativ kann auch die bauteilseitige Be
festigungsstelle der Körperschallübertragungsmittel 15 im
Hinblick auf die Abstrahlung wenigstens einer vorbestimmten
Frequenz oder wenigstens eines vorbestimmten Frequenzbandes
gewählt sein. Da sich in den miteinander körperschallüber
tragend gekoppelten Bauteilen der darin ausbreitende Schall
verändert, insbesondere durch Dämpfungseffekte, kann durch
eine gezielte Auswahl der bauteilseitigen Anbindungsstelle
der Körperschallübertragungsmittel 11 der Körperschall genau
an einer solchen Stelle abgegriffen werden, die dem ge
wünschten Sound relativ nahekommt.
Zusätzlich oder alternativ können auch die Körperschallüber
tragungsmittel 11 hinsichtlich der Abstrahlung mindestens
einer vorbestimmten oder mindestens eines vorbestimmten Fre
quenzbandes dimensioniert sein, wobei auch hier durch die
Ausgestaltung der Körperschallübertragungsmittel 11 ein be
stimmtes Resonanzverhalten erzielbar ist. Beispielsweise
können an bestimmten Stellen der Körperschallübertragungs
mittel 11 Steifigkeitsänderungen ausgebildet werden, durch
die sich das Schwingungsverhalten, inbesondere das Eigen
schwingungsverhalten, der Körperschallübertragungsmittel in
geeigneter Weise beeinflussen lassen.
Fig. 5 zeigt eine besondere Ausführungsform der Körper
schallübertragungsmittel 11, die als Feder-Masse-
Schwingungssystem ausgestaltet sind. Beispielhaft umfassen
die Körperschallübertragungsmittel 11 zwei Federelemente 24
und 25 sowie zwei Masseelemente 26 und 27. Durch die Fe
derelemente 24 und 25, die sich hinsichtlich ihrer Feder
steifigkeit voneinander unterscheiden können, enthalten die
Körperschallübertragungsmittel 11 zwei federelastische Zo
nen. Im Unterschied dazu sind die durch die Masseelemte 26
und 27 gebildeten Zonen relativ druck- und zugsteif ausge
bildet, wobei sich die Masseelemente 26 und 27 hinsichtlich
ihrer Masse voneinander unterscheiden können. Dieses so ge
bildete Feder-Masse-Schwingungssystem kann gezielt so ausge
legt werden, daß eine oder mehrere bestimmte Frequenzen oder
ein oder mehr bestimmte Frequenzbänder stärker an die Mem
bran 10 übertragen werden als andere Frequenzen. Durch eine
gezielte Einstellung oder Auswahl der Eigenschwingungen bzw.
des Resonanzverhaltens dieses Feder-Masse-
Schwingungssystems, also der Körperschallübertragungsmittel
11, kann der von den Körperschallübertragungsmitteln 11 auf
die Membran 10 übertragene Schall gezielt beeinflußt bzw.
moduliert werden, um im Fahrzeuginnenraum 4 einen gewünsch
ten Sound zu generieren. Es ist klar, daß die Federelemente
24 und 25 nicht zwangsläufig durch Federn gebildet sein müs
sen, ebenso können die Federelemente 24 und 25 z. B. dadurch
ausgebildet sein, daß die Körperschallübertragungsmittel 11
Zonen mit den entsprechenden Federeigenschaften aufweisen.
Claims (23)
1. Vorrichtung zur gezielten Abstrahlung von durch eine
Brennkraftmaschine (1) erzeugtem Motorschall in einen Fahr
zeuginnenraum (4) eines Kraftfahrzeugs, mit mindestens einer
schwingungsfähigen Membran (10) und mit Körperschallübertra
gungsmitteln (11), die einenends mit der Membran (10) und
anderenends mit einem Bauteil (12) fest verbunden sind, in
dem sich der Motorschall als Körperschall ausbreitet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Körperschallübertragungsmittel (11) zur Übertragung
von Druck- und Zugkräften ausgestaltet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Körperschallübertragungsmittel (11) in Leichtbauwei
se ausgestaltet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Körperschallübertragungsmittel (11) durch eine die
Membran (10) halternde Halterung (21) gebildet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Körperschallübertragungsmittel (11) durch ein stab-
oder rohrförmiges Kopplungsglied (18) gebildet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Membran (10) an einem schwingungsmäßig von der
Brennkraftmaschine (1) entkoppelten Bauteil (19) gehaltert
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kopplungsglied (18) im wesentlichen zentral an der
Membran (10) befestigt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kopplungsglied (18) geradlinig oder gekrümmt ausge
bildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Körperschallübertragungsmittel (11) im wesentlichen
aus Metall oder aus faserverstärktem, insbesondere kohlefa
serverstärktem und/oder glasfaserverstärktem, Kunststoff be
stehen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Körperschallübertragungsmittel (11) am Motorblock
(5) oder an einem mit dem Motorblock (5) ungedämpft oder
körperschallübertragend gekoppelten Bauteil (6, 7, 8, 13, 14, 15)
befestigt sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Körperschallübertragungsmittel (11) am Abgassammler
(13) oder am Abgaskrümmer (14) oder am Getriebegehäuse (8)
oder an einer motornahen Komponente (15) des Abgasstrangs
(7) befestigt sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Membran (10) nahe der bauteilseitigen Befestigungs
stelle der Körperschallübertragungsmittel (11) im Motorraum
(2) positioniert ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Membran (10) nahe einer den Motorraum (2) vom Fahr
zeuginnenraum (4) trennen Spritzwand (3) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Membran (10) zum Fahrzeuginnenraum (4) ausgerichtet
ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Membran (10) hinsichtlich einer Abstrahlung einer
vorbestimmten Frequenz oder mindestens eines vorbestimmten
Frequenzbandes dimensioniert oder ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Körperschallübertragungsmittel (11) hinsichtlich ei
ner Abstrahlung mindestens einer vorbestimmten Frequenz oder
mindestens eines vorbestimmten Frequenzbandes dimensioniert
und/oder ausgebildet sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die bauteilseitige Befestigungsstelle der Körper
schallübertragungsmittel (11) hinsichtlich einer Abstrahlung
mindestens einer vorbestimmten Frequenz oder mindestens ei
nes vorbestimmten Frequenzbandes gewählt ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Membran (10) im wesentlichen parallel zu einer Bau
teilwand oder Bauteilwandzone (22) ausgerichtet ist, an der
die Körperschallübertragungsmittel (11) befestigt sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Körperschallübertragungsmittel (11) zumindest im Be
reich ihrer bauteilseitigen Befestigung im wesentlichen
senkrecht auf einer Bauteilwand oder Bauteilwandzone (22)
stehen.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Körperschallübertagungsmittel (11) zumindest im Be
reich ihrer membranseitigen Befestigung im wesentlichen
senkrecht auf der Membran (10) stehen.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Körperschallübertragungsmittel (11) bauteilseitig an
der Außenseite des jeweiligen Bauteils (12) befestigt sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bauteil (12) oder zumindest ein Bauteilbereich, an
dem die Körperschallübertragungsmittel (11) bauteilseitig
befestigt sind, aus Metall besteht.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Körperschallübertragungsmittel (11) als Feder-Masse-
Schwingungssystem mit wenigstens einem Federelement (24, 25)
und mit wenigstens einem Masseelement (26, 27) ausgebildet
sind.
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DE2001102923 DE10102923C1 (de) | 2001-01-23 | 2001-01-23 | Schallabstrahlvorrichtung für ein Kraftfahrzeug |
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