DE10100822C2 - Plasmaätzverfahren für MoSi(ON)-Schichten - Google Patents
Plasmaätzverfahren für MoSi(ON)-SchichtenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Plasmaätzverfahren für
die Herstellung einer Halbton-Phasenmaske mit einer Chrom-
Schicht auf einer MoSi(ON)-Schicht auf einem Substrat durch
Ätzen eines Musters in der MoSi(ON)-Schicht, wobei die Chrom-
Schicht als Hartmaske verwendet wird.
Aus J. Electrochem. Soc. 135 (1988), Seiten 2373-2378, ist
ein anisotroper reaktiver Ionenätzprozeß von MoSi2 unter der
Verwendung von Cl2 und BCl3 bekannt, wobei erwähnt wird, daß
fluorhaltige Gase und/oder Sauerstoff dem Ätzgas zugesetzt
werden können.
J. Electrochem. Soc. 131 (1984), Seiten 375-380, beschreibt
ebenfalls das Ätzen von MoSi2 mittels verschiedener Chlor-
Verbindungen, welche selektiv wirken.
Die DE 196 32 845 A1 offenbart eine mit Phasenverschiebung
arbeitende Halbtonmaske sowie ein entsprechendes Herstel
lungsverfahren, bei dem Chrom als erste Lichtabschirmungs
schicht auf MoSi(ON) als zweite Lichtabschirmungsschicht vor
gesehen ist. Die MoSi(ON)-Schicht wird selektiv geätzt.
Zur Herstellung von Halbton-Phasenmasken wird die MoSi(ON)-
Phasenschieberschicht unter Verwendung einer Chrom-Maske bzw.
einer mit Lack (Foto-, Röntgen-, Elektronen- oder Ionen-Li
thographie-Lack) beschichteten Chrom-Maske mittels Plasmaät
zen strukturiert. Dabei ist von entscheidender Bedeutung für
die Phasenschiebereigenschaften der Maske, dass das darunter
liegende SiO2-Glas-Substrat nur in geringstem Maße angeätzt
wird. Dazu ist eine hohe Selektivität des Plasmaätzprozesses
notwendig. Des weiteren soll im Zuge der immer kleiner wer
denden minimalen Strukturgrößen kein Maßverlust auftreten.
Das heißt, dass keine Unterätzung der Phasenschieberschicht
unter die maskierende Chromschicht stattfinden soll.
Bisher ist es nur möglich, entweder eine geringe Ätzselekti
vität zu erreichen oder einen Maßverlust hinzunehmen. Eine
hohe Selektivität wird erreicht durch die Verwendung von po
lymerarmen Ätzchemien wie z. B. SF6, wobei die Kathodenleis
tung (RF-Bias) des Plasmaätzers niedrig ist. Diese Ätzprozes
se sind jedoch teilweise isotrop und zeigen daher ein ausge
prägtes Unterätzverhalten der Chrommaske und damit einen Maß
verlust. Eine Unterätzung wird durch die Verwendung polymer
reicher Ätzchemien wie z. B. CHF3/O2 oder CF4/O2 vermieden, wo
bei die Kathodenleistung höher eingestellt wird. Dadurch zei
gen diese Prozesse jedoch eine schlechte Ätzselektivität zum
SiO2-Substrat, was den Prozess schwer beherrschbar macht. Bei
einem zu starken Ätzabtrag des SiO2-Substrates fällt der resultierende
Phasenwinkel des SiO2-/MoSi(ON)-Übergangs aus der
geforderten Toleranz.
Auch die Kombination von polymerreichen Ätzchemien und poly
merarmen Ätzchemien bringt keine ausreichende Abhilfe in Be
zug auf die Unterätzungen der Chromschicht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren an
zugeben, mit dem eine Halbton-Phasenmaske mit MoSi(ON)-Pha
senschieberschicht mit hoher Ätzselektivität und ohne Maßver
lust hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch das Verfahren
nach Anspruch 1. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Lösung beruht auf dem Einsatz einer auf
Chlor basierenden Ätzchemie. Dadurch wird bei einer hohen
Ätzselektivität gegenüber SiO2 eine Unterätzung der Chrommas
kierung und damit ein Maßverlust vermieden.
Während Chrom bisher schon mit Chlor-Verbindungen (insbeson
dere Cl2) unter Beimengung von mehr als 10 Vol.-% O2 geätzt
wird, wurden Chlor-Verbindungen zum Ätzen von MoSi(ON) beim
Stand der Technik noch nicht verwendet. Stattdessen wurden
bisher Fluor-Plasmen verwendet. Im Unterschied zu Fluor-
Plasmen reagieren Chlor-Plasmen nicht spontan mit dem Mo
Si(ON)-Substrat, sondern erst bei Anlegen einer bestimmten
Kathodenleistung, d. h. bei einer bestimmten Mindestenergie
der Ionen. Dadurch wird eine anisotrope Ätzcharakteristik er
reicht.
Ohne oder mit nur geringen Beimengungen von O2 werden beim
Ätzen mit Chlor-Verbindungen keine flüchtigen Chromoxidchlo
ride gebildet, und Chrom kann als Maske (hard mask) für das
Ätzen der MoSi(ON)-Schicht dienen. Die Selektivität zur
Chrom-Maske wird durch das weitgehende Weglassen von O2 so
hoch, dass der Lack auch wahlweise nach dem Chrom-Ätzen ent
fernt werden kann und nunmehr das Chrom allein als Maske
dient.
Zur Verbesserung der Selektivität, der Flankenform und der
Gleichmäßigkeit der Ätzung werden dem Chlorplasma vorzugswei
se weitere Gase zugesetzt. Diese sind in erster Linie Inert
gase, wie z. B. die Edelgase He und Ar bzw. Stickstoff, oder
es sind polymerhaltige Gase, wie z. B. CH4, und fluorhaltige
Gase, wie z. B. SF6, die in kleinen Mengen zugesetzt werden.
Ferner kann der Chlor-Verbindung O2 in kleinen Mengen zuge
setzt (von etwa 1 Vol.-%) werden.
Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Prozesses liegt darin, dass
der Ätzprozess für die Strukturierung der MoSi(ON)-Maske in
demselben Ätzreaktor wie der Ätzprozess für die Strukturie
rung der Chrom-Maske mittels Cl2-Chemie durchgeführt werden
kann. Gleichzeitig hat die Verwendung von Chlor-Verbindungen
den Vorteil, dass ein polymerfreies bzw. bei mit Lack be
schichteten Chrom-Masken polymerarmes Plasma vorliegt, so
dass die folgende Resist-Entfernung im Gegensatz zu polymer
haltigen Fluor-Plasmen vereinfacht wird.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbei
spiels, bei der Bezug genommen wird auf die beigefügten
Zeichnungen.
Fig. 1A zeigt einen Querschnitt durch die Halbton-Phasenmaske
nach dem Belichten und Entwickeln,
Fig. 1B zeigt den Querschnitt durch die Halbton-Phasenmaske
nach dem Ätzen des Chroms,
Fig. 1C zeigt den Querschnitt durch die Halbton-Phasenmaske
nach dem Ätzen des MoSi(ON),
Fig. 1D zeigt einen Querschnitt durch die Halbton-Phasenmaske
nach dem konventionellen SF6-Overetch-Ätzen des MoSi(ON).
Fig. 1A bis 1D zeigen jeweils den Querschnitt durch Schichten
eines Maskenrohlings mit einem SiO2-Substrat 1, einer Mo
Si(ON)-Schicht 2 und einer Chrom-Schicht 3. In der MoSi(ON)-
Schicht 2 und der Chrom-Schicht 3 wird ein gewünschtes Muster
für die Herstellung einer Halbton-Phasenmaske (Attenuated
Phasenmaske o. ä.) für die Verwendung zur Belichtung von Wa
fern erzeugt. Dieses Muster wird seinerseits durch Belichten
des Maskenrohlings hergestellt. Dazu wird auf der Chrom-
Schicht 3 eine Schicht 4 Lack aufgebracht (durch spin-on coa
ting o. ä.), die belichtet, entwickelt und gespült wird, um
nach erfolgtem Ätzen der Chrom-Schicht 3 die dann freiliegen
den Bereiche und der MoSi(ON)-Schicht 2 zu entfernen.
In Fig. 1D ist das Ergebnis eines solchen Verfahrens mit den
herkömmlichen, polymerarmen Ätzgasen wie SF6 gezeigt. Durch
diese polymerarmen Ätzchemien wird bei niedriger Kathoden
leistung (RF-Bias) des Plasmaätzers eine hohe Selektivität
gegenüber SiO2 von mehr als 3 : 1 erreicht. Der Nachteil dieser
Ätzprozesse ist jedoch, dass das Ätzen zumindest teilweise
isotrop erfolgt und daher ausgeprägte Unterätzungen (Under
cut) der Chrommaske auftreten. Eine solche Unterätzung 5 ist
in Fig. 1D gezeigt. Diese Unterätzungen 5 bedeuten einen ho
hen Maßverlust mit der Folge, dass die mit der Halbton-
Phasenmaske auf den Wafer später abgebildete Struktur nicht
mehr wohl definiert ist und es deshalb zu Fehlern auf dem Wa
fer kommen kann: die so erzeugte Halbton-Phasenmaske ist nur
bedingt einsetzbar.
Beim erfindungsgemäßen Plasmaätzverfahren für die Herstellung
einer Halbton-Phasenmaske erfolgt daher das Ätzen des Mus
ters in der MoSi(ON)-Schicht 2 mit einer Chlor-Verbindung
bei einer vorgegebenen Kathodenleistung von wenigstens 20 W.
Die auf Chlor basierende Ätzchemie ist genügend anisotrop, so
dass beim Ätzen der MoSi(ON)-Schicht 2 eine Unterätzung der
Chrom-Schicht 3 und damit ein Maßverlust vermieden wird. Da
die Chlor-Plasmen im Unterschied zu den bisher verwendeten
Fluor-Plasmen nicht spontan mit dem MoSi(ON)-Substrat reagie
ren, wird erfindungsgemäß eine Kathodenleistung von mehr als
20 W in den Plasma-Ätzreaktor eingekoppelt, d. h. die Ionen
werden so auf eine Mindestenergie gebracht.
Das anisotrope Plasma-Ätzen mit Chlor-Verbindungen des er
findungsgemäßen Verfahrens ohne Polymere stoppt auf der SiO2-
Schicht 1, so dass eine hohe (von der Ionenenergie abhängige)
Selektivität erreicht wird, wobei trotz der mit Lack 4 be
schichteten Chrom-Masken 3 das Plasma polymerarm ist.
Als Beispiel für das erfindungsgemäße Verfahren in einem ICP-
Ätzreaktor sind in der folgenden Tabelle 1 Parameter für den
Ätz-Prozess angegeben.
Das Ätzen erfolgt bevorzugt in zwei Schritten: in einem ers
ten Schritt des Plasmaätzverfahrens wird die Kathodenleistung
(Bias Power) auf einen Wert zwischen 70 und 300 W einge
stellt, der Druck in der Ätzkammer beträgt beispielsweise
zwischen 0,5 und 1 Pa; in dem folgenden zweiten Schritt des
Plasmaätzverfahrens wird die Kathodenleistung dann auf einen
Wert zwischen 20 und 70 W eingestellt, und der Druck in der
Ätzkammer beträgt beispielsweise zwischen 1 und 2 Pa. In dem
ersten Schritt wird aufgrund der höheren Kathodenleistung eine
höhere Anisotropie beim Ätzen (die Kanten der geätzten
Strukturen werden steiler) sichergestellt, in dem zweiten
Schritt wird bei der niedrigeren Kathodenleistung eine gute
Selektivität beim Ätzen sichergestellt (das Quarz-Substrat
wird nicht angeätzt).
Wie aus Fig. 1A bis 1C ersichtlich, wird der Lack 4 bei jedem
Ätzschritt gedünnt. Als eigentliche Maske für das Ätzen von
MoSi(ON) 2 dient daher das Chrom 3, auch wenn noch Rest-Lack
4 von dem Ätzen des Chroms 3 vorhanden ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es somit, durch den
Einsatz einer Chlor-basierten Ätzchemie bei erhöhter Katho
denleistung die anisotrope Ätzung von MoSi(ON) ohne Maßver
lust mit einer hohen Ätzselektivität zum SiO2-Substrat zu
kombinieren.
1
Quarz (Substrat)
2
MoSi(ON)
3
Chrom
4
Fotolack
5
Unterätzung (Undercut)
Claims (12)
1. Plasmaätzverfahren für die Herstellung einer Halbton-
Phasenmaske mit einer Chrom-Schicht (3) auf einer MoSi(ON)-
Schicht (2) auf einem Substrat (1) durch Ätzen eines Musters
in der MoSi(ON)-Schicht (2) mit einem Ätzgas in einem Plas
ma-Ätzreaktor, mit den Schritten:
Vorsehen einer Maske (4) auf der Chromschicht (3);
Ätzen der Chromschicht (3) mit einem chlorhaltigen Plasma zur Ausbildung einer Hartmaske aus der Chromschicht (3);
selektives Ätzen des Musters in der MoSi(ON)-Schicht (2) un ter Verwendung der Hartmaske in dem chlorhaltigen Plasma, wo bei das Ätzen bei einer vorgegebenen Kathodenleistung von we nigstens 20 W erfolgt.
Vorsehen einer Maske (4) auf der Chromschicht (3);
Ätzen der Chromschicht (3) mit einem chlorhaltigen Plasma zur Ausbildung einer Hartmaske aus der Chromschicht (3);
selektives Ätzen des Musters in der MoSi(ON)-Schicht (2) un ter Verwendung der Hartmaske in dem chlorhaltigen Plasma, wo bei das Ätzen bei einer vorgegebenen Kathodenleistung von we nigstens 20 W erfolgt.
2. Plasmaätzverfahren nach Anspruch 1, wobei der Sauerstoff
gehalt beim selektiven Ätzen des Musters O2 in kleinen Mengen
von vorzugsweise 1 Volumenprozent zugesetzt wird.
3. Plasmaätzverfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei dem
chlorhaltigen Plasma wenigstens ein Inertgas zugesetzt wird.
4. Plasmaätzverfahren nach Anspruch 3, bei dem das wenigstens
eine Inertgas wenigstens eines der Edelgase He und Ar um
fasst.
5. Plasmaätzverfahren nach Anspruch 3, wobei das wenigstens
eine Inertgas Stickstoff umfasst.
6. Plasmaätzverfahren nach Anspruch 1, wobei dem chlorhalti
gen Plasma polymerhaltige Gase zugesetzt werden.
7. Plasmaätzverfahren nach Anspruch 5, wobei die polymerhal
tigen Gase CH4 umfassen.
8. Plasmaätzverfahren nach Anspruch 1, wobei dem chlorhalti
gen Plasma fluorhaltige Gase in kleinen Mengen zugesetzt wer
den.
9. Plasmaätzverfahren nach Anspruch 8, wobei die fluorhalti
gen Gase SF6 umfassen.
10. Plasmaätzverfahren nach einem der vorangehenden Ansprü
che, wobei die Maske (4) eine Photolackmaske ist und beim se
lektiven Ätzen des Musters auf der Hartmaske belassen wird.
11. Plasmaätzverfahren nach einem der vorangehenden Ansprü
che, wobei das selektive Ätzen des Musters in zwei Schritten
durchgeführt wird und das Ätzen im ersten Schritt bei einer
vorgegebenen Kathodenleistung zwischen 70 W und 300 W und
im zweiten Schritt bei einer vorgegebenen Kathodenleistung
zwischen 20 W und 70 W erfolgt.
12. Plasmaätzverfahren nach Anspruch 11, wobei das Ätzen im
ersten Schritt bei einem vorgegebenen Druck zwischen 0,5 Pa
und 1 Pa und im zweiten Schritt bei einem vorgegebenen Druck
zwischen 1 Pa und 2 Pa erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE10100822A DE10100822C2 (de) | 2001-01-10 | 2001-01-10 | Plasmaätzverfahren für MoSi(ON)-Schichten |
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DE10100822A1 DE10100822A1 (de) | 2002-07-18 |
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2001
- 2001-01-10 DE DE10100822A patent/DE10100822C2/de not_active Expired - Fee Related
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J. Electrochem. Soc. 131 (1984) 375-380 * |
J. Electrochem. Soc. 135 (1988) 2373-2378 * |
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