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Einrichtung zur Prüfung von Spulen auf Windungsschluß Die Erfindung
bezieht sich auf eine Einrichtung zur Prüfung von Wicklungen auf Windungsschluß,
z. B. durch metallische Berührung zwischen den Windungen oder durch Isolationsfehler
zwischen ihnen.
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Bekannte Einrichtungen zur Prüfung einer Spule auf Windungsschluß
erfordern, daß die zu prüfende Wicklung auf ein Prüfjoch gebracht wird. Sie eignen
sich deshalb nicht zur Prüfung fertig bewickelter Motoranker. Nach einer bekannten
Prüfeinrichtung wird die zu prüfende Spule der vollen Betriebsspannung unterworfen,
die während der Dauer der Einschaltung der Prüfspannung im Fehlerfall einen entsprechend
starken Strom über die fehlerhafte Spule entstehen läßt. Bei einer solchen Prüfeinrichtung
kann durch die entstehende Erwärmung ein größerer Schaden an der fehlerhaften Spule
verursacht werden.
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Dennoch ist diese Prüfung nicht genügend, weil die Höhe der Prüfspannung
nicht ausreicht, um einen Isolationsfehler mit Sicherheit zu entdecken.
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Bei einer Einrichtung zur Prüfung von Spulen auf Windungsschluß entlädt
stich nach der Erfindung ein geladener Kondensator C über einen die zu prüfende
Spule enthaltenden oder magnetisch damit verketteten Kreis, und die Abweichung der
durch den Entladestromstoß erzeugten umgekehrten Ladespannung des Kondensators C
von einer konstanten Bezugsspannung, die der umgekehrten Ladespannung bei fehlerfreiem
Prüfling entspricht, dient zur Anzeige.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung enthält die Prüfeinrichtung
Mittel zum Laden eines Kondensators, Mittel zur Entladung des Kondensators über
einen Prüfstromkreis und Mittel, um eine Änderung der Spannung erkennbar zu machen,
mit welcher der Kondensator durch die Wirkung des Lenzschen Induktionsstroms in
umgekehrter Richtung aufgeladen wird.
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Durch das genannte Gerät kann die zu prüfende Wicklung kurz dauernden
Impulsen gewünschter Höhe und Breite unterworfen werden, ohne daß dadurch eine Erwärmung
eintritt. Gewöhnlich dürfte diese Spannung größer sein als die größte im Betrieb
vorkommende Spannung. Um die Wicklung wird ein magnetisches Feld erzeugt. Es hat
sich gezeigt, daß die Verteilung des Feldes und sein Energieinhalt davon abhängt,
ob ein Kurzschluß vorliegt oder nicht. Am Ende des Impulses entsteht eine induzierte
Gegenspannung, und zwar durch den Zusammenbruch des magnetischen Feldes. Die Größe
dieser Gegenspannung hängt von dem Energieninhalt des resultierenden magnetischen
Feldes ab und kann dazu benutzt werden, einen etwa vorhandenen Kurzschluß in der
Wicklung durch ihr Gleich- oder Verschiedensein von einer Vergleichsspannung anzuzeigen.
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Um eine Ankerwicklung zu prüfen, kann der Lade-
stromkreis des Kondensators
eine Spule auf einem Eisenkörper mit einem Luftspalt zur Aufnahme des zu prüfenden
Ankers enthalten. Wenn ein Anker in den Luftspalt eingelegt wird, ist die Spule
auf dem magnetischen Joch durch den Magnetfluß mit dem Stromkreis des Kondensators
gekoppelt.
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Die Entladung des Kondensators ruft einen Strom durch die Spule hervor.
Durch diesen wird ein magnetisches Feld erzeugt, das sich durch den Luftspalt, in
dem der Anker liegt, fortsetzt. Dieses Feld induziert einen Spannungsstoß in der
Wicklung. Die Ausbildung des magnetischen Feldes hängt von dem Zustand der Ankerwicklung
ab, insbesondere davon, ob ein Kurz-oder Windungsschluß besteht. Dieser ist erkennbar
an der Größe der umgekehrten Spannung, durch welche der Kondensator nach seiner
Entladung wieder aufgeladen wird.
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Man kann Mittel vorsehen, welche den Anker rotieren lassen, während
eine gleichmäßige Serie von Impulsen auf die Wicklung gegeben wird.
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Auf diese Weise können alle Spulen des Ankers durch eine Versuchsreihe
geprüft werden. Jede Spule wird geprüft, wenn sie in oder nahezu in der Stellung
ist, in welcher das magnetische Feld die höchste Spannung erzeugt.
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Die Mittel zur Anzeige eines Windungsschlusses umfassen ferner eine
Röhre, welche die Kondensatorspannung über eine solche Kunstschaltung am Gitter
erhält, daß die Ladespannung des Kondensators ohne Einfluß auf das Meßergebnis bleibt.
Durch eine geeignete Ausbildung der Anzeigevorrichtung wird eine sichtbare Anzeige
erreicht, ob ein Kurzschluß vorliegt oder nicht.
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Es können auch Mittel vorgesehen sein, um den Kondensator über einen
Gleichrichter aus dem Wechselstromnetz
aufzuladen und ihn dann
über den Prüfstromkreis zu entladen.
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Der Entladestromkreis des Kondensators kann eine gittergesteuerte
Gasentladungsröhre enthalten. Diese läßt eine Umkehrung des Stromes zur umgekehrten
Ladung des Kondensators zu, läßt aber nicht zu, daß der umgekehrt geladene Kondensator
sich entlädt. Auf diese Weise kann die Ladung auf den Kondensator lange genug gehalten
werden, um ihre Messung zu ermöglichen. Die gittergesteuerte Gasentladungsröhre
kann durch dieselbe Wechselstromquelle gesteuert werden, die auch für die Ladung
des Kondensators benutzt ist. Dadurch erfolgen die einzelnen Vorgänge in den richtigen
Augenblicken.
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Mit einem Gerät nach der Erfindung können auch Windungsschlüsse festgestellt
werden.
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Die Erfindung kann auf verschiedene Weise praktisch verwirklicht
werden. Eine ausgewählte Ausführung soll jetzt als Beispiel unter Bezugnahme auf
die Zeichnungen beschrieben werden.
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Fig. list eine schematische Wiedergabe einer Prüfeinrichtung nach
der Erfindung für die Prüfung eines Motorankers; Fig. 2 zeigt den Spannungsverlauf
in einer solchen Einrichtung; Fig. 3 zeigt eine Reihe von Verformungen wichtiger
Teile der Spannungskurve; Fig. 4 ist ein Stromkreisbild, bei dem ein Teil der Fig.
1 abgewandelt ist, der direkt mit einer zu prüfenden Spule verbunden ist.
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Das Gerät in Fig. l zeigt die Prüfung eines Motorankers. Der ganze
zu prüfende Anker ist ,:wischen die Pole eines Magnetjoches gelegt. das wie ein
normaler Magnetisierungskreis 2 und mit in V förmigen Stützen gehaltener Motorwelle
3 gezeichnet ist. An einem Ende ist die Welle 3 durch eine Kupplung 5 mit der Welle
6 eines Antriebsmotors 7 mit Reduziergetriet>e verl>unden. Der rotor 7 ist
an das Wechselstromnetz 8 mit z. B. 60 Perioden über einen zweipoligen Schalter
9 angeschlossen. Eine der Anschlußleitungen 10 des nlotors 7 kaml durch einen Schalter
11 geschaltet werden, während die andere Leitung einen normalerweise geschlossenen
Schalter 12 enthält, der durch eine fiir gewöhnlich offene Drucktaste 13 überbrückt
werden kann.
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Zum Prüfen des Ankers ist es erwünscht. daß dieser Anker sich dreht.
und zwar mit einer bestimmten Geschwindigkeit damit man sicher ist. daß jede Spule
der Prüfung unterworfen wird. Deshalb treibt die Welle 6 ein Untersetzungsrad 14
das einen Nocken 15 trägt, der den Schalter 12 durch einen Arm 16 be tätigt, so
daß er nach einer vorgegelienen Zahl von Um drehungen öffnet, z. B. nach je drei
Umdrehungen der Welle 6. Dadurch wird dann der Anker angehalten. weil durch den
Schalter 12 der Motor 7 abgeschaltet wird. Zum Anlaufen wird die Taste 13 gedrückt.
wodurch der Schalter 12 so lange überbrückt wird, bis der Nocken 15 von dem Arm
16 abgleitet. Dann kann der Knopf 13 losgelassen werden.
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Das magnetische Joch 2 trägt eine feste Wicklung L. die mit dem einen
Ende geerdet ist und am anderen Ende mit dem Hauptladekreis des Kondensators C verl)undell
ist, der durch einen Nebenschluß 18 überdrückt ist.
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Ein regelbarer Transformator 20 ist an die Netz leitung 8 angeschlossen
und an die Primärwicklung eines Ladestromtransformators 21. Die Sekundär wicklung
dieses Transformators 21 ist an einem Ende geerdet; das andere Ende ist mit der
Anode einer Diode 22 verbunden. Die Kathode dieser Diode 22 ist
mit dem Kondensator
C und der Anode einer gittergesteuerten gasgefüllten Röhre 23 verbunden, deren Kathode
geerdet ist.
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Zur Zündung der gasgefüllten Röhre dient ein Transformator 24, der
primärseitig an der Netzleitung 8 liegt.
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Ein Punkt der Sekundärwicklung des Transformators 24 ist angezapft
und über einen Widerstand 28 geerdet. Das eine Ende der Sekundärwicklung des Transformators
24 liegt an der Anode einer Diode 25, während deren Kathode über einen Widerstand
26 geerdet und über einen Glättungskondensator 27 mit der Zwischenanzapfung des
Transformators verbunden ist.
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Dadurch führt dieser Teil der Sekundärwicklung über die Diode und
die Widerstände 26 und 28 einen Gleichstrom, der durch den Kondensator 27 geglättet
ist.
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Das zweite Ende der Sekundärwicklung des Transformators 24 ist über
einen Spannungsteiler 29, 30 geerdet. Die Verbindungsstelle der Widerstände 29 und
30 ist mit dem Steuergitter der Röhre 23 verbunden.
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So erhält das Gitter der gittergesteuerten gasgefüllten Röhre eine
Weehsdstromkomponente der Spannung aus dem oberen Teil der Sekundärwicklung des
Transformators 24, der eine Gleichstromkomponente als Folge des Gleichstroms über
den Widerstand 28 überlagert ist. Dies ist in Fig. 2 durch die sinusförmige Welle
32 angedeutet, deren Symmetrielinie negativ gegen das Erdpotential verlagert ist.
Die resultierende Spannung der Sekundärwicklung des Transformators21, die an der
Diode22 auftritt, ist die Welle 33 in Fig. 2. Sie verläuft symmetrisch zur Linie
des Erdpotentials. Die Schaltung muß so sein, daß das gasgefüllte Rohr 23 so lange
nicht leitend wird, als die Diode 22 stromdurchlässig ist. Sonst ergibt sich ein
Kurzschluß über die Sekundärwicklung des Transformators 21. Deshalb muß die Verlagerung
der dem Gitter der Röhre 23 aufgedrückten Spannung ausreichen, um das Gitter negativ
im Vergleich zur kritischen Gitterspannung mit Bezug auf die Anodenspannung, nämlich
die Kondensatorspannung zu halten, bis nachher die Anode der Diode 22 negativ und
die Diode dadurch gesperrt wird.
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Die Transformatoren 21 und 24 müssen so verbunden sein, daß ihre
Spannungen um 1800 außer Phase sind. Die Werte des Widerstandsnetzwerkes und des
Kondensators 27, die der Diode 25 beigegeben sind, werden so gewählt, daß die Gitterspannung
des Rohres 23 ihren kritischen Wert ungefähr ein Achtel oder ein Neuntel Periode
nach der Sperrung der Diode 22 erreicht. Das Zeitintervall zwischen dem Scheitelwert
der Spannungskurve 33. wenn der Kondensator C auf den höchsten positiven Wert geladen
ist. und dem Augenblick, wo die Gasentladungsröhre 23 öffnet, ergibt eine Wartezeit,
während welcher die Kondensatorspannung nach der Linie 34 in Fig.2 3 verläuft; d.
h., der Kondensator verharrt bei dieser höchsten Aufladung auf einem nahezu gleichen
Wert. Wenn die Gitterspannung den kritischen Wert erreicht, so daß die Röhre 23
leitend wird, entlädt sich der Kondensator C schlagartig über die Spule 1. Der Kondensator,
die Spule L und das gasgefüllte Rohr 23 bilden eine Stromschleife.
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Diese Stromschleife wirkt durch die magnetische Verkettung auch auf
den Anker ein. Die Induktionsspule L und der Anker 1 bilden einen Transformator,
der einem äußerst kurzen Hochspannutlgsimpuls unterliegt, wenn der Kondensator C
sich entlädt. Die Entladung des Kondensators über die Spule 1 erzeugt
ein
Feld, das mit dem zu prüfenden Anker verkettet ist und einen hohen Spannungsimpuls
in Leiterschleifen, welche von dem Feld durchsetzt werden, entstehen läßt. Die so
erzeugte Stoßspannung beansprucht die Isolation des Ankers und prüft ihre Zuverlässigkeit.
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Wenn der Anker durch eine metallische Verbindung kurzgeschlossen oder
einen Isolationsschaden hat, stört der entstehende Strom das durch die Spule L erzeugte
magnetische Feld. Nach der Entladung des Kondensators C bricht das durch die Entladung
induzierte Feld der Spule L zusammen und sucht den in gleicher Richtung mit dem
Entladestrom fließenden Strom aufrechtzuerhalten, der eine entgegengesetzte Ladung
des Kondensators C bewirkt. Wenn der Anker fehlerfrei ist, verläuft diese umgekehrte
Spannung am Kondensator C wie die negative Halbwelle 35 der Welle 34. Ist aber der
Anker kurzgeschlossen, wird die negative Halbwelle 34 größer oder kleiner als die
Kurve 35, wie beispielsweise die Linien 36 oder 37 zeigen. Im allgemeinen wird ein
einfacher Kurzschluß Verhältnisse schaffen, die sich durch die Kurve 36 anzeigen.
Ein mehrfacher Kurzschluß ergibt eine davon abweichende Kurve und bei manchen Ankern
eine Kurve, wie sie durch 37 gezeichnet ist. Je nach den elektrischen Konstanten
des Systems uiid der besonderen Art des Ankers wird jede der beiden Kurzschlußarten
durch eine Kennlinie wie 35 oder 37 angezeigt. Da das gittergesteuerte Gasentladungsrohr
23 keinen Strom solcher Richtung führen kann, der die am Kondensator auftretende
umgekehrte Spannung aufheben könnte, bleibt es gesperrt, bis die Anode der Diode
stärker positiv wird als die Kathode, die mit dem Kondensator C verbunden ist, wenn
eine Neuaufladung beginnt. Am Ende der äußerst kleinen Impulsperiode hört der Strom
auf, und das Gasentladungsrohr sperrt sich, um sich für den nächsten Impuls vorzubereiten.
Die Gittervorspannung des Rohres 23 ist weit unter der Zündspannung, während die
Diode 22 wieder leitend wird. Die Gegenspannung am Kondensator C zeigt das Ergeknis.
der Ankerprüfung an und dient dazu, dem Prüfenden dieses Ergebnis anzuzeigen.
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Der Transformator 20 ist so eingestellt, daß die Aufladung des Kondensators
C in den Ankerleiterii einen Spannungsstoß hervorruft, der als Beanspruchung der
Isolation der Ankerwicklung ausreicht, um im Rahmen einer nicht zu scharfen Priifung
eine gewisse Sicherheit zu bieten. Die Spannungsimpulse sind von sehr kurzer Dauer
im Vergleich zu den Impulsen zu den Pausen zwischen den Impulsen; wenn z. B. 60
Impulse pro Sekunde erzeugt werden, ist die Impulsdauer etwa einige hundertstel
Mikrosekunden.
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Die Dauer, welche ein Impuls der umgekehrten Spannung am Kondensator
C hat, ist vergleichsweise lang, wie aus den Kurventeilen 35, 36 oder 37 der Welle
34 hervorgeht.
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Wenn man aller annimmt, daß die Prüfeinrichtung mit einem Strom von
60 Perioden pro Sekunde gespeist wird. bedeutet das 60 Versuche pro Sekunde.
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Der Versuchsanker wird mit 60 Umdrehungen pro Minute und einer Umdrehung
pro Sekunde gedreht.
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Wenn also der Versuchsanker drei Umdrehungen macht, bevor der Nocken
15 den Motor 7 ahschaltet. wird er also 180 Spannungsstößen ausgesetzt, was die
Sicherheit gibt, daß jeder Leiter des Ankers durch mehrere Impulse geprüft wird,
während er sich im Raum der größten Felddichte befindet.
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Diese Zahlen sind nur als Beispiele genannt, da iuch andere Impulsdichten
uiid Umdrehungen an-,gewendet werden können, weiin dies gewünscht ist.
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Wenn ein Kurzschluß in einer geprüften Spule besteht, wird das magnetische
Feld anormal, und es wird eine Abweichung der am Kondensator C auftretenden umgekehrten
Spannung von der einer fehlerfreien Spule entstehen, Der Kondensator C, die Spule
L und das Magnetjoch 2 bilden Teile der Vorrichtung zur Aufdeckung der Störungen,
die durch einen Kurzschluß in einer geprüften Spule hervorgerufen werden. Die Zeitdauer
der Feldstörung ist äußerst kurz, aber die umgekehrte Spannung am Kondensator bleibt
für eine verhältnismäßig lange Zeitdauer aufrechterhalten, was das Erkennen oder
das Anzeigen durch ein Meßgerät oder durch Signale erleichtert.
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Die Größe der umgekehrten Kondensatorspannung wird direkt festgestellt
oder zur Aufzeichnung auf einen Registrierstreifen durch nachfolgende beschriebene
Vorrichtung gebracht: Die Leitung, welche den Kondensator C mit der Kathode der
Diode 22 verbindet, führt über Reihenwiderstände 41 und 42 zum Gitter einer Triode
40. Der Punkt zwischen den Widerständen 41, 42 ist über einen verstellbaren Widerstand
43 geerdet. Die Kathode der Verstärkerröhre 40 ist ebenfalls geerdet, und die Anode
ist über einen Widerstand 44 mit einer geeigneten Stromquelle mit einer festen Anodenspannung
verbunden. Die Widerstandsschaltung 41, 42, 43 wird der Kondensatorschaltung unterworfen,
die in Fig. 2 durch den im wesentlichen positiven und horizontal verlaufenden Teil
der Kurve 34 verdeutlicht ist. Infolge des hohen Widerstandes dieser Widerstandsschaltung
entsteht keine Entladung von merklicher Stärke während dieses Periodenrestes. Das
Verstärkerrohr 40 arbeitet ohne statische Gittervorspannung und im Sättigungsgebiet.
Die Form der vom Kondensator C zum Widerstand 41 geleiteten Spannung ist in Fig.
3 durch die Kurve 34 dargestellt, welche mit der Kurve 34 in Fig. 2 übereinstimmt.
36 und 37 sind wieder negative Spannungen des Kondensators C, welche die Folge von
Fehlern im Anker sind.
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Der Spannungsalifall an den Widerständen 41 und 42 durch den Gitterstrom,
der bei positiven Halbwellen der Spannung 34 entsteht, steuert die Röhre 40 nicht
aus, da sie gesättigt ist. Die nicht interessierenden Schwankungen der Kurve 34
im positiven Bereich der Gittervorspannung hewirken somit keine Anodenstromänderung,
d. h., die Schwankungen im positiven Bereich sind wirkungslos. Der Spannungsteiler
aus den Widerständen 41 bis 43 dient zur Einstellung der Höhe des Signals, das auf
das Gitter der Triode 40 trifft. d. h., die effektive Eingangsspannung am Gitter
der Triode 40 ist durch die Kurve 46 in Fig. 3 dargestellt, welche im wesentlichell
die Kurve 34 im negativen Bereich ist.
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Wenn das Gitter der Triode negativ wird, verringert sich der Anodenstrom,
und die Anodenspannung steigt an, was am Ausgang die Kurvenform 47 in Fig. 3 ergibt.
Die Wellenform 47 und die noch zu lieschreihenden Formen in Fig. 3 sind aus der
Kurve 34 abgeleitet und haben veränderliche Amplituden, welche die Beschaffenheit
des Ankers widerspiegeln und mit 35, 36 und 37 bezeichnet sind. l)ie Anode der Triode
40 ist über einen Kondensator 48 mit der Kathode einer Diode 49 verbunden, deren
Anode geerdet ist. Die Kathode der Diode 49 ist über einen Widerstand 51 mit dem
Gitter einer Triode 52 und über einen Widerstand 53 mit Erde verbunden. Der Zweck
des Kondensators 48, der Diode 49 und des Widerstandes 53 ist, die Welle 47 auf
das Erdpotential zurückzubringen, so daß die
Eingangsspannung zum
Widerstand 51 und zu dem Gitter der Triode 52 durch die Kurve 55 in Fig. 3 wiedergegeben
ist. Jedes Absinken der Spannung an dem Kondensator 48 wird durch die Diode 49 zur
Erde abgeleitet. Positive Erhebungen der gleichen Spannung erscheinen am Widerstand
53 und erzeugen ein positives Signal an dem Gitter der Triode 52, wie die Kurve
55 in Fig. 3 zeigt.
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Die Anode der Triode 52 ist über einen veränderbaren Widerstand 57
mit einem Milliamperemeter 58 verbunden. Die Kathode der Triode 52 führt zu einem
verstellbaren Widerstand 59, der mit einem Ende geerdet ist und mit dem anderen
Ende an einem Widerstand 60 liegt. Der Widerstand 60 und das Milliamperemeter sind
mit der positiven Klemme der AnodenbatterieB+ verbunden. Der Spannungsteiler aus
den Widerständen 59 und 60 gibt der Triode eine Vorspannung weit unter dem Sperrwert.
Das Maß dieser Vorspannung wird durch den verstellbaren Widerstand 59 in Abhängigkeit
von der Stärke des ankommenden Signals am Gitter der Triode durch einen Versuch
ermittelt. Das Einstellverfahren besteht darin, die Triodenvorspannung unter den
kleinsten Spannungswert zu bringen, der durch einen möglichen Fehler im Anker entsteht.
Dabei wird man, wenn ein Anker untersucht werden soll, die Vorspannung der Triode
52 ändern, um eine Änderung des Anodenstroms zu erhalten.
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Diese Anodenströme haben die Wellenform 61 in Fig. 3. Wenn das Milliamperemeter
58 bei einem Anodenstrom von 1 mA in der Triode 52 den vollen Ausschlag zeigt, erhält
die Triode 52 eine solche Vorspannung, daß z. B. beim Prüfen einer normalen Spule
ungefähr ein Ausschlag von 5 mA entstd, der durch die stark ausgezogene Linie 35
der Kurve 61 angedeutet ist. Eine Wicklungskurzschlußwiudung wird dann eine ahnormale
Spannungsumkehr an dem Hauptkondensator C erzeugen, also einen fast vollen Ausschlag
des Amperemeters 58 entsprechend der ge strichelten Linie 36 der Kurve 61. Ein Kurzschluß
einer Windung, die eine kleinere Gegenspannung am Kondensator C entstehen läßt,
erzeugt einen geringeren Ausschlag des Milliamperemeters gemäß Linie 37 der Kurve
61.
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Aus den Darlegungen ergibt sich, daß die Vorrichtung bei einem fehlerfreien
oder befriedigenden Anker einen bestimmten Ausschlag des Milliamperemeters 58 hervorruft.
Ein Kurzschluß erzeugt einen größeren oder kleineren Ausschlag.
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Es hat sich ergeben, daß die verschiedenen Anker einen ziemlich beschränkten
Stromstärkebereich für fehlerfreie Anker haben. Wird dieser Bereich über-oder unterschritten,
so bedeutet dies irgend eine Kurzschlußart, deretwegen der Anker als fehlerhaft
auszuscheiden ist.
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Außerdem dreht sich der Anker bei der Prüfung, und die Kurzschluß
spule bewegt sich von einer Stellung, in welcher der Kraftfluß geschnitten wird.
in eine andere, in welcher die Spule parallel zum Feld liegt. Infolgedessen schwankt
der Ausschlag und macht so auf den Fehler aufmerksam.
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Die Erfindung wurde in der Anwendung bei einer bestimmten Aufgabe
erläutert, nämlich bei der Prüfung eines Ankers mit einer großen Zahl von Spulen,
wobei wahrscheinlich eine oder mehrere Arten von Kurzschlüssen vorkommen. Fig. 4
zeigt eine andere Ausführungsart der Erfindung, die für die Prüfung einer einfachen
Spule beliebiger Art gedacht ist. Da dieseAusfuhrungsform der Erfindung in allen
Einzelheiten mit der schon in Fig. 1 beschriebenen Vorrich-
tung übereinstimmt mit
der Ausnahme, daß die Handhabung der zu prüfenden Spule eine andere ist, sind nur
der Kondensator und die Spulenanschlüsse gezeichnet. Die der Fig. 1 entsprechenden
Teile in Fig.4 haben die gleichen Bezugszeichen mit einem Strich.
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Die Spule 73 soll geprüft werden. Sie ist bei 70 und 71 so angeschlossen,
daß diese Anschlüsse schnell hergestellt und gelöst werden können. Die Anschlüsse
70 und 71 führen zu einem Kondensator C' bzw. an Erde. Die Vorrichtung wird für
eine kurze Zeit eingeschaltet, um einen ablesbaren Ausschlag am Milliamperemeter
zu erhalten. Die Entladestöße vom Kondensator C' erzeugen ein magnetisches Feld
in der Spule 73. Das Zusammenbrechen des magnetischen Feldes bewirkt eine entgegengesetzte
Ladung des Kondensators C', die umgekehrte Spannung des Kon densators C' liegt am
Widerstand 41' und wird auf das Prüfgerät geleitet, um das Milliamperemeter zu erregen,
das den Kurzschluß durch einen abnormen Ausschlag wie in Fig. 1 anzeigt. Das magnetische
Spulenfeld ist bei einem Kurzschluß von dem einer fehlerfreien Spule verschieden,
und die Gegenspannung am Kondensator C' zeigt wie vordem diesen Kurzschluß an.
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PATENTANSPROCHE 1. Einrichtung zur Prüfung von Spulen auf Windungsschluß,
dadurch gekennzeichnet, daß ein geladener Kondensator (C) sich über einen die zu
prüfende Spule enthaltenden oder damit magnetisch verketteten Kreis entlädt und
daß die Abweichung der durch den Entladestromstoß erzeugten umgekehrten Ladespannung
des Kondensators (C) von einer konstanten Bezugsspannung, die der umgekehrten Ladespannung
bei fehlerfreiem Prüfling entspricht, zur Anzeige dient.