DE10064116A1 - Transversalmoden-gekoppeltes Resonanzfilter mit angepaßtem Übertragungsverhalten - Google Patents
Transversalmoden-gekoppeltes Resonanzfilter mit angepaßtem ÜbertragungsverhaltenInfo
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Abstract
Zur Verbesserung des Übertragungsverhaltens eines TCF-Filters wird vorgeschlagen, die Resonanzfrequenz zumindest eines ungekoppelten Resonators gegenüber der Resonanzfrequenz in den anderen Spuren zu verstimmen, ohne die Fingerperiode zu variieren. Dies kann durch Variation der Fingerbreite, der Metallisierungshöhe und/oder der Spurbreite der akustischen Spuren erfolgen.
Description
Ein Transversalmoden-gekoppelte Resonatorfilter, im allgemei
nen auch als TCF (transverse mode coupled resonator filter)
bezeichnet, besteht aus zumindest zwei Oberflächenwellenreso
natoren, die in Transversalrichtung so nebeneinander angeord
net sind, daß eine akustische Kopplung auftritt. Gekoppelte
Resonatoren bilden dabei gemeinsame Schwingungsmoden aus, die
das Verhalten des TMR-Filters bestimmen. Die Anzahl der annä
hernd verlustfrei geführten Moden, die zu einem Passband bei
tragen, ist abhängig von der Anzahl der Resonatoren und deren
Apertur. TCF-Filter finden insbesondere im Bereich der Kanal
selektion für verschiedene Mobilfunksysteme verbreitete An
wendung.
Ein TCF-Filter ist beispielsweise aus dem Artikel von C. S.
Hartmann et al. "Modeling of SAW transversly coupled resona
tor filters using coupling-of modes modeling technique" in
1992 Ultra Sonics Symposium, Seite 39 bis 43 bekannt. Jeder
der zwei Resonatoren dieses TMR-Filters besteht aus einem In
terdigitalwandler, der zwischen zwei Reflektoren angeordnet
ist. Parallel nebeneinander liegende und akustisch gekoppelte
Resonatoren weisen üblicherweise eine gemeinsame mittlere
Stromschiene auf. Charakteristische Größen, die die Eigen
schaften des Resonators und damit des TCF-Filters bestimmen,
sind neben der Apertur die Gesamtzahl der Überlappungen Nges
und die gewählte Mittenfrequenz f0.
Eine Erhöhung der Selektion kann durch Kaskadierung, also
durch Seriellverschalten mehrerer TMR-Spuren erreicht werden.
Durch eine größere Metallisierungshöhe kann die Impedanz ei
nes TMR-Filters erniedrigt werden.
Transversalmoden-gekoppelte Resonatorfilter werden bislang im
wesentlichen als 4-polige Filter ausgeführt, wobei jeder Pol
einer Eigenresonanz des Filters zuzuordnen ist. Die Eigenre
sonanzen der üblicherweise identischen einzelnen Resonatoren
sind durch die akustische Kopplung aufgespalten. Die Fre
quenzlage der Pole bzw. der aufgespaltenen Eigenresonanzen
wird im TCF-Filter durch die akustische Kopplung alleine oder
aber zusätzlich durch die elektrische Verschaltung über dis
krete Koppelelemente bestimmt. Als diskretes Koppelelement
kann dabei eine Kapazität eingesetzt werden, die die Koppel
stelle mit Masse verbindet. Dies ist insbesondere für Filter
mit vergleichsweise schmaler Bandbreite des Durchlaßbereichs
geeignet. Für TCF-Filter mit größeren Bandbreiten werden In
duktivitäten als Koppelelemente eingesetzt. Dabei kommt es
jedoch zu Abweichungen vom gewünschten Übertragungsverhalten.
Angestrebt wird insbesondere eine sogenannte Butterworth-
Charakteristik, die einer maximal flachen Übertragungskurve
mit gar nicht oder wenig ausgeprägten relativen Maxima ent
spricht. Auch eine Tschebyscheff-Charakteristik, bei der der
Durchlaßbereich konstante Welligkeit aufweist, ist geeignet.
Ursache für die unerwünschte bzw. ungeeignete Übertragungs
charakteristik des genannten 4-poligen TCF-Filters mit einem
induktiven Koppelelement ist die ungleichmäßige/unsymmetri
sche Frequenzverstimmung der Resonatoren, die mit dem Koppe
lelement verbunden sind. Bei schmalbandigen TCF-Filtern mit
relativen 3 dB-Bandbreiten unter 1.000 ppm ist die Abweichung
von der idealen Butterworth-Charakteristik im allgemeinen to
lerierbar, nicht aber bei TCF-Filtern mit größeren Bandbrei
ten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Mög
lichkeit anzugeben, das Übertragungsverhalten von TCF-Filtern
in einfacher Weise so einzustellen, daß eine gewünschte Cha
rakteristik erhalten bleibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein TCF-Filter mit
den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind weiteren An
sprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung schlägt vor, das TCF-Filter aus Resonatoren mit
unterschiedlichen Eigenresonanzen aufzubauen und dadurch auch
die Pole der gekoppelten Resonatoranordnung zu verschieben.
Die Erfindung gibt dabei eine Möglichkeit an, die Verschie
bung der Eigenresonanzen so vorzunehmen, daß weder die Fin
gerperiode der Resonatoren, Reflektoren oder Interdigital
wandler, noch die Länge des Resonanzraums der Resonatoren
verändert werden muß. In einem TCF-Filter mit zumindest zwei
akustisch gekoppelten Oberflächenwellenresonatoren schlägt
die Erfindung vor, die Verstimmung zumindest eines Resonators
durch zumindest eine der Maßnahmen a, b oder c vorzunehmen:
- 1. a Veränderung der Fingerbreite des Interdigitalwandlers und/oder des Reflektors im zu verstimmenden Resonator
- 2. b Veränderung der Metallisierungshöhe im zu verstimmenden Resonator
- 3. c Veränderung der Spurbreite im zu verstimmenden Resona tor.
In einem erfindungsgemäßen TCF-Filter sind also sämtliche
Streifenmitten (entweder Elektrodenfinger von Interdigital
wandlern oder Reflektorstreifen) über alle Spuren des Filters
gesehen an longitudinal gleichen Positionen.
Die Wirkungen der Maßnahmen a bis c sind wie folgt: Mit der
Erhöhung oder Erniedrigung der Streifenbreite (Fingerbreite)
geht eine Erniedrigung bzw. Erhöhung der Phasengeschwindig
keit der akustischen Welle einher. Dies ist mit einer Ernied
rigung bzw. Erhöhung der Resonanzfrequenz verbunden. Eine Erhöhung
der Spurbreite erniedrigt die Resonanzfrequenz. Mit
der Variation der Metallisierungshöhe läßt sich die größte
Verschiebung der Eigenresonanzen erzielen. Eine höhere Metal
lisierung in einem Resonator führt zu einer Erniedrigung der
Resonanzfrequenz.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind in zumin
dest einem der Resonatoren Stummelfinger vorgesehen. Bei
gleichbleibender Spurbreite kann dadurch die Apertur ernied
rigt werden bzw. bei gleichbleibender Apertur die Spurbreite
erhöht werden. Bei gleichbleibender akustischer Apertur wird
die Anregungsstärke des Interdigitalwandlers für akustische
Wellen gegenüber einem Wandler ohne Stummelfinger reduziert.
Dies ist allerdings auch mit einer im Prinzip unerwünschten
Anhebung der charakteristischen Impedanz des Filters verbun
den. Erfindungsgemäß wird diese Maßnahme jedoch eingesetzt,
um gezielt einzelne Polhöhen zu beeinflussen und damit das
Übertragungsverhalten des Filters zu verbessern. Die Maßnahme
ist geeignet, die Anregungsstärke des Grundmodus zu reduzie
ren und damit die dem Grundmodus zugehörige Polhöhe zu er
niedrigen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei
spielen und der dazugehörigen 18 Figuren näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein 2-Pol-TCF-Filter, bei dem in einer Spur
die Fingerbreite erhöht ist.
Fig. 2 zeigt ein 2-Pol-TCF-Filter mit unterschiedlichen
Spurbreiten.
Fig. 3 zeigt einen schematischen Aufschnitt eines 2-
poligen TCF-Filters mit unterschiedlicher Metallisierungshöhe
in den beiden Spuren.
Fig. 4 zeigt einen 2-Pol-TCF-Filter mit Stummelfingern und
zusätzlich verbreiterten Elektrodenfingern.
Fig. 5 zeigt die Auswirkung von Stummelfingern auf die un
terschiedlichen Moden eines Zweispurfilters.
Fig. 6 zeigt ein bekanntes kaskadiertes 4-Pol-TCF-Filter.
Fig. 7 zeigt das Übertragungsverhalten eines 4-Pol-TCF-
Filters nach Fig. 6.
Fig. 8 zeigt das Übertragungsverhalten eines angepaßten
TCF-Filters nach Fig. 6.
Fig. 9 zeigt das Übertragungsverhalten eines erfindungsge
mäßen 4-Pol-TCF-Filters.
Fig. 10 zeigt das Übertragungsverhalten eines erfindungsge
mäßen 4-Pol-TCF-Filters mit Anpaßelementen.
Fig. 11 zeigt einen bekannten akustisch gekoppelten 4-Pol-
TCF-Filter.
Fig. 12 zeigt das Übertragungsverhalten des bekannten 4-
Pol-TCF-Filters aus Fig. 11.
Fig. 13 zeigt ein erfindungsgemäßes rein akustisch gekop
peltes 4-Pol-TCF-Filter.
Fig. 14 zeigt das Übertragungsverhalten des Filters aus
Fig. 13.
Fig. 15 zeigt die Übertragungsfunktion eines bekannten kas
kadierten 4-Pol-Filters.
Fig. 16 zeigt ein durch die Erfindung entsprechend verbes
sertes kaskadiertes 4-Pol-Filter.
Fig. 17 zeigt das Übertragungsverhalten des genannten Fil
ters mit zusätzlichen Anpaßelementen.
Fig. 18 zeigt die Übertragungsfunktion einer weiteren er
findungsgemäßen Modifikation eines kaskadierten 4-Pol-TCF-
Filters.
Fig. 1 zeigt eine erste Ausführung eines erfindungsgemäßen
2-poligen TCF-Filters. Dieser weist zwei Spuren A und B auf,
in denen jeweils ein Resonator angeordnet ist. Der Resonator
umfaßt dabei jeweils einen Interdigitalwandler IDT, der zwi
schen zwei Reflektorstrukturen Ref angeordnet ist. Die Reso
natoren der beiden Spuren weisen eine gemeinsame mittlere
Stromschiene Stm auf. Die Breiten der Elektrodenfinger und
der Reflektorstreifen sind in Spur A gegenüber den entspre
chenden Breiten in der Spur B erhöht. Die Entfernung der
Streifenmitten, die der Fingerperiode des Resonators ent
spricht, ist in beiden Spuren identisch. Zum Betrieb des TCF-
Filters wird ein Eingangssignal beispielsweise an die An
schlüsse T1 und T2 angelegt, das Ausgangssignal kann an den
Anschlüssen T3 und T4 abgenommen werden. Dabei ist es mög
lich, ein symmetrisches Signal anzulegen oder die Anschlüsse
T2 und T3 jeweils mit Masse zu verbinden und das Filter so
unsymmetrisch zu betreiben.
Fig. 2 zeigt ein weiteres erfindungsgemäßes TCF-Filter, wel
ches wiederum aus zwei Spuren A, B besteht, in denen jeweils
ein Oberflächenwellenresonator angeordnet ist. Im Unterschied
zu Fig. 1 ist hier die Spurbreite der Spur A gegenüber der
jenigen von Spur B reduziert. Dadurch ist die Resonanzfre
quenz des Resonators der Spur A gegenüber derjenigen der Spur
B erhöht.
Fig. 3 zeigt anhand eines schematischen Querschnitts ein ge
mäß Maßnahme b modifiziertes TCF-Filter mit zwei Spuren. Die
dargestellte Schnittebene ist parallel zur transversalen Achse
und steht vertikal auf dem Substrat S. Der durch die
Schnittebene angeschnittene Interdigitalwandler IDTA der er
sten Spur A weist eine höhere Metallisierungshöhe MA als der
Interdigitalwandler IDTB der zweiten Spur B mit der Metalli
sierungshöhe MB auf. Durch unterschiedlich gewählte Metalli
sierungshöhen M läßt sich die Resonanzfrequenz in einem wei
ten Bereich verschieben.
Fig. 4 zeigt eine weitere Ausgestaltung der Erfindung anhand
eines 2-Spur- und damit 2-Pol-TCF-Filters. Während in der er
sten Spur A die Breiten der Elektrodenfinger und Wandler
streifen gegenüber den entsprechenden Breiten der zweiten
Spur B erhöht sind, weisen hier beide Interdigitalwandler IDT
der beiden Spuren A, B an der mittleren Stromschiene STm
Stummelfinger SF auf. Mit Ausnahme der Fingerbreiten sind
beide Spuren identisch ausgebildet. Mit der Anordnung der
Stummelfinger SF an der mittleren Stromschiene STm werden die
durch akustische Kopplung sich einstellenden Schwingungsmoden
in unterschiedlicher Weise beeinflußt werden, wie anhand
Fig. 5 noch gezeigt werden wird.
Mit der Anordnung der Stummelfinger wird die aktive Finger
überlappung in transversaler (quer zur Ausbreitungsrichtung
der Oberflächenwelle) liegende Richtung verändert und auch
damit die transversale Anregungsfunktion AF. In der Fig. 5
entspricht die durchgezogene Anregungsfunktion AF einem 2-
Spur-TCF-Filter mit Stummelfingern, während die punktierten
Bereiche die entsprechende Anregungsfunkion ohne Stummelfin
ger wiedergeben, die durch die größere aktive Überlappung ge
kennzeichnet ist. Durch die akustische Kopplung der beiden
Spuren können sich in dem TCF-Filter zwei Schwingungsmoden
ausbreiten, nämlich eine erste Grundmode GM und eine angereg
te Mode AM. In diesen Mode sind Phasenlagen der Schwingung in
den beiden Spuren gleich bzw. unterschiedlich. Die durch die
Stummelfinger SF reduzierte Anregungsfunktion AF hat einen
größerer Einfluß auf die Grundmode GM, als dies für die ange
regte Mode AM der Fall ist. Im Bereich der Reduzierung der
Anregungsfunktion (siehe gestrichelter Bereich der Anregungs
funktion AF) weist die Grundmode GM ein Maximum auf, während
die angeregte Mode AM in diesem Bereich nahe bei Null ist.
Eine geringere Anregung durch an der mittleren Stromschiene
STm angeordnete Stummelfinger SF hat dementsprechend eine Re
duzierung der Amplitude der Grundmode zur Folge, was sich in
der Übertragungsfunktion in einer Erniedrigung des dem Grund
modus zugehörenden Pols zeigt. Da die Grundschwingungsmode GM
dem Pol mit der niedrigsten Eigenfrequenz zugeordnet werden
kann, führt dies in der Übertragungsfunktion zu einer Ernied
rigung der linken Flanke.
Fig. 6 zeigt den Aufbau eines bekannten 4-Pol-TCF-Filters.
Dieser besteht aus einem ersten 2-Pol-TCF-Filter mit den Spu
ren A und B, welches über ein Verbindungspad VP mit einem
zweiten 2-Pol-TCF-Filter in Serie geschaltet ist, wobei man
von einer Kaskadierung spricht. Die Kopplung der beiden 2-
Pol-TCF-Filter erfolgt über ein parallel zum Verbindungspad
VP geschaltetes diskretes Koppelelement K, beispielsweise
durch eine gegen den Masseanschluß M geschaltete Induktivi
tät. Die durch das Koppelelement K verstärkte Kopplung der
beiden TCF-Filter führt dazu, daß sich die Schwingungsmoden
nicht unabhängig einstellen können und daher zu einer Über
tragungsfunktion mit vier Polen führen, die den unterschied
lichen Schwingungsmoden über die vier Spuren A-D entspre
chen.
Fig. 7 zeigt die über die Frequenz f aufgetragene Übertra
gungsfunktion S21 des in Fig. 6 dargestellten bekannten kas
kadierten 4-Pols zusammen mit einer aus konzentrierten Ele
menten berechneten ideal gekoppelten Übertragungsfunktion
(gestrichelt dargestellt). Es zeigt sich, daß die Kopplung zu
einer ungleichmäßigen Aufspaltung der Pole führt, also zu un
terschiedlichen Abständen der Pole, was ein unsymmetrisches
Übertragungsverhalten erzeugt. Eine Glättung der Übertra
gungsfunktion kann mit zusätzlichen passiven Anpaßelementen
bzw. einem Netzwerk erfolgen, wobei sich eine Übertragungsfunktion
entsprechend Fig. 8 ausbildet. Es wird klar, daß
ein TCF-Filter mit einer Übertragungsfunktion wie in Fig. 8
wenig brauchbar ist. Diese zeigt im Durchlaßbereich eine hohe
Welligkeit, während die das Durchlaßband begrenzenden Flanken
unregelmäßig ausgebildet sind und nur flach abfallen. Eine
gute Selektion im Nahbereich ist damit nicht gegeben.
Durch erfindungsgemäße Modifikation dieses bekannten Filters,
im Ausführungsbeispiel durch Erhöhung des Metallisierungsver
hältnisses, was einer Erhöhung der Finger- und Streifenbreite
bei gleichbleibendem Streifenmittenabstand entspricht, wird
eine symmetrische Aufspaltung des 4-Pol-Filters erhalten, wie
in Fig. 9 dargestellt ist. Diese symmetrische Aufspaltung
führt für ein angepaßtes Filter zu einer in Fig. 10 darge
stellten Übertragungsfunktion. Beim direkten Vergleich der
Fig. 8 und 10 wird der mit der Erfindung erzielbare Effekt
deutlich: der Durchlaßbereich ist wesentlich glatter und ohne
jegliche Welligkeit. Die Flanken des Durchlaßbereichs sind
deutlich steiler.
Fig. 11 zeigt ein weiteres 4-poliges TCF-Filter, welches
vier rein akustisch gekoppelte Spuren A-D aufweist. In den
beiden äußeren Spuren A und D ist jeweils ein Interdigital
wandler mit entsprechenden Anschlüssen für den Eingang und
den Ausgang des Filters angeordnet. Die mittleren Spuren B
und C bestehen nur aus reflektieren Fingern, die über eine
gemeinsame mittlere Stromschiene kurzgeschlossen sind und die
als Wellenleiter für die Oberflächenwelle dienen können. Zwi
schen den Interdigitalwandlern der Spuren A und D und den Re
flektorstreifen der Spuren B und C besteht keine elektrisch
leitende Verbindung. Es erfolgt eine rein akustische Einkopp
lung der Oberflächenwelle in die elektrisch getrennten Spu
ren, beispielsweise von A nach B über C nach D oder umge
kehrt. Die mittlere Stromschiene der Reflektorstrukturen ist
mit Masse verbunden.
Fig. 12 zeigt die Übertragungsfunktion eines solchen bekann
ten, rein akustisch gekoppelten 4-Pol-TCF-Vierpols in einem
50 Ω Meßsystem. Auch hier zeigt sich, daß die Aufspaltung
der Pole unsymmetrisch erfolgt und bei einem angepaßten Fil
ter zu einem unsymmetrischen Filterverhalten führt. Die Ab
weichung der Resonanzfrequenzen vom gewünschten Butterworth-
Verhalten resultiert aus der schlechteren Führung der höheren
Schwingungsmoden im Filter, was mit einer Reduktion der wirk
samen Reflektivität verbunden ist. Dies resultiert in einer
Verschiebung der entsprechenden Pole hin zu höheren Frequen
zen und damit zu der in Fig. 12 dargestellten unsymmetri
schen Aufspaltung.
Fig. 13 zeigt eine mögliche Modifizierung des aus Fig. 11
bekannten rein akustisch gekoppelten TCF-Filters. Die Modifi
kation besteht in einer Erhöhung des Metallisierungsverhält
nisses der kurzgeschlossenen Gitterstrukturen in den Spuren B
und C. Zusätzlich sind in den äußeren Spuren A und D Stummel
finger vorgesehen, die diesmal an den beiden äußersten Strom
schienen des Filters angeordnet sind.
Das resultierende in Fig. 14 dargestellte Übertragungsver
halten (ohne Anpassung) zeigt auf den ersten Blick, daß mit
der Erfindung eine wesentlich symmetrische Aufspaltung der
Pole erhalten werden kann, die symmetrisch über den Durchlaß
bereich verteilt sind. Nach entsprechender Anpassung kann da
mit ein TCF-Filter erhalten werden, welches im Durchlaßbe
reich keine Welligkeit bei steilen Flanken aufweist.
Fig. 15 zeigt die Messung der Übertragungsfunktion eines be
kannten aus zwei Polen kaskadierten TCF-Filters. Auch hier
fällt der Abstand der beiden höheren Pole, die dem höherfre
quenten Resonanzpaar entsprechen, kleiner aus als derjenige
des niederfrequenten Resonanzpaars. Die Grundresonanz ist zu
dem schwach ausgeprägt. Zur Anpassung wäre eine Erhöhung der
Kopplung, beispielsweise durch einen höheren Induktivitäts
wert des diskreten Koppelelements. In diesem Fall verschwindet
die Grundresonanz jedoch total, das Filterverhalten ver
schlechtert sich weiter.
Durch erfindungsgemäße Modifizierung eines aus zwei 2-Polen
kaskadierten TCF-Filters, beispielsweise durch unterschiedli
che Metallisierungsverhältnisse in den Spuren und zentrale
Stummelfinger, kann eine bessere Übertragungsfunktion erzielt
werden, wie es in Fig. 16 dargestellt ist. Paßt man das er
findungsgemäße TCF-Filter noch an das Impedanzniveau der Meß
anordnung (hier 50 Ω) an, so erhält man die in Fig. 17 dar
gestellte Übertragungsfunktion. Das Durchlaßband ist glatt
und besitzt eine relative 3 dB-Bandbreite von ca. 1.500 ppm.
Fig. 18 zeigt die unangepaßte Messung eines 4-poligen TCF-
Filters, das ebenfalls mit unterschiedlichen Metallisierungs
verhältnissen und Stummelfingern ausgestattet ist. Die Über
tragungsfunktion ist nahezu symmetrisch, könnte aber durch
weitere Optimierung bezüglich der beiden höheren Resonanzen
noch verbessert werden. In der Fig. 18 sind die höheren Re
sonanzen etwas schwächer ausgeprägt, was nach Anpassung zu
einem TCF-Filter mit einer leichten Schräglage des Durchlaß
bereichs führen würde. Dennoch zeigt sich, daß mit der Erfin
dung bereits ohne weitere Optimierung TCF-Filter erhalten
werden können, die ein wesentlich verbessertes Übertragungs
verhalten zeigen. Erfindungsgemäße Filter können daher vor
teilhaft für drahtlose Kommunikationssysteme eingesetzt wer
den, beispielsweise als Zwischenfrequenzfilter.
In den Ausführungsbeispielen konnte die Erfindung naturgemäß
nur anhand exemplarischer Beispiele beschrieben werden. Im
Rahmen der Erfindung liegt es jedoch auch, TCF-Filter weiter
zu modifizieren und beispielsweise mehr als eine der genann
ten Modifizierungsmaßnahmen gleichzeitig in einem Filter an
zuwenden. Die Erfindung läßt sich auch auf TCF-Filter mit ei
ner höheren Anzahl von akustischen Spuren anwenden, ebenso
auf weitere, hier nicht speziell beschriebene bekannte TCF-
Filter-Variationen.
Claims (7)
1. Transversalmoden-Resonatorfilter - TCF-Filter -
mit zumindest zwei akustisch gekoppelten Oberflächen wellenresonatoren, die jeweils einen Interdigitalwandler und zwei Reflektoren umfassen,
bei dem die jeweiligen Fingerperioden der Interdigital wandler und Reflektoren und die Längen in den zumindest zwei Oberflächenwellenresonatoren identisch sind,
bei dem die ohne akustische Koppelung bestimmte Resonanz frequenz eines Resonators gegenüber einem andern Resonator verstimmt ist durch zumindest eine der Maßnahmen a, b oder c:
mit zumindest zwei akustisch gekoppelten Oberflächen wellenresonatoren, die jeweils einen Interdigitalwandler und zwei Reflektoren umfassen,
bei dem die jeweiligen Fingerperioden der Interdigital wandler und Reflektoren und die Längen in den zumindest zwei Oberflächenwellenresonatoren identisch sind,
bei dem die ohne akustische Koppelung bestimmte Resonanz frequenz eines Resonators gegenüber einem andern Resonator verstimmt ist durch zumindest eine der Maßnahmen a, b oder c:
- a) Die Fingerbreite des Interdigitalwandlers und/oder des Reflektors im verstimmten Resonator unterscheidet sich von der entsprechenden Fingerbreite eines anderen Re sonators
- b) Die Metallisierungshöhe im verstimmten Resonator un terscheidet sich von der Metallisierungshöhe eines an deren Resonators
- c) Die Spurbreite im verstimmten Resonator unterscheidet sich von der Spurbreite eines anderen Resonators.
2. TCF-Filter nach Anspruch 1,
bei dem in einem Interdigitalwandler Stummelfinger vorge
sehen sind.
3. TCF-Filter nach Anspruch 2,
bei dem die Stummelfinger nur an einem Busbar des Interdi
gitalwandlers angeordnet sind.
4. TCF-Filter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei dem die äußeren Resonatoren auf Ein- und Ausgangsseite
des Filters Interdigitalwandler umfassen, und bei dem die
mittleren Spuren als Wellenleiter ausgebildete kurz ge
schlossene Gitterstrukturen umfassen.
5. TCF-Filter nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
umfassend zwei Kaskaden von je zumindest zwei akustischen
Resonatoren, die in Serie geschaltet sind, wobei an der
Koppelstelle zwischen den beiden Kaskaden ein parallel
oder seriell zu den Kaskaden geschaltetes Koppelelement
vorgesehen ist, welches eine Kapazität oder eine Indukti
vität umfaßt.
6. TCF-Filter nach Anspruch 5,
bei dem das Koppelelement parallel gegen Masse geschaltet
ist.
7. TCF-Filter nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
bei dem 2n akustische Spuren vorgesehen sind und bei dem
in n Spuren die ohne Kopplung bestimmte Resonanzfrequenz
des jeweiligen Resonators verstimmt ist, wobei n eine gan
ze Zahl ist mit 1 ≦ n ≦ 4.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000164116 DE10064116A1 (de) | 2000-12-21 | 2000-12-21 | Transversalmoden-gekoppeltes Resonanzfilter mit angepaßtem Übertragungsverhalten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000164116 DE10064116A1 (de) | 2000-12-21 | 2000-12-21 | Transversalmoden-gekoppeltes Resonanzfilter mit angepaßtem Übertragungsverhalten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10064116A1 true DE10064116A1 (de) | 2002-07-11 |
Family
ID=7668342
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000164116 Withdrawn DE10064116A1 (de) | 2000-12-21 | 2000-12-21 | Transversalmoden-gekoppeltes Resonanzfilter mit angepaßtem Übertragungsverhalten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10064116A1 (de) |
-
2000
- 2000-12-21 DE DE2000164116 patent/DE10064116A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |