DE10063434A1 - Selbsttätig und wiederholt schäumendes Reinigungsmittel - Google Patents
Selbsttätig und wiederholt schäumendes ReinigungsmittelInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Reinigungsmittel, ein das Reinigungsmittel umfassendes gebrauchsfertiges Produkt, einen durch Auftragen des Reinigungsmittels erhaltenen Reinigungsschaum, die Verwendung des Reinigungsmittels oder des gebrauchsfertigen Produkts zur Reinigung von Textilien und/oder harten Oberflächen und ein entsprechendes Reinigungsverfahren.
Description
Die Erfindung betrifft ein Reinigungsmittel, ein das Reinigungsmittel umfassendes
gebrauchsfertiges Produkt, einen durch Auftragen des Reinigungsmittels erhaltenen
Reinigungsschaum, die Verwendung des Reinigungsmittels oder des gebrauchsfertigen
Produkts zur Reinigung von Textilien und/oder harten Oberflächen und ein entsprechendes
Reinigungsverfahren.
Produkte zur Reinigung im Haushaltsbereich, beispielsweise Bad- und Toilettenreiniger
sowie Allzweckreiniger, Handgeschirrspülmittel, Maschinengeschirrspülmittel und
Waschmittel, werden in unterschiedlichen Zustandsformen angeboten, mit denen spezielle
für den Verbraucher relevante Nutzen verbunden sind. So erleichtern Tabletten
beispielsweise die Dosierung und Handhabung eines Produkts, während gelförmige
Produkte (Gele) gezielt an Verschmutzungen angewandt werden können, da sie länger an
der jeweils zu reinigenden, insbesondere geneigten oder sogar senkrechten Oberfläche
anhaften. Dagegen werden dünnflüssige Produkte zur großflächigen Reinigung eingesetzt
und zeichnen sich durch einfache Handhabung aus. Ferner sind sie beispielsweise zu
Verdünnungszwecken wesentlich leichter mit Wasser mischbar als zähflüssige Produkte
bzw. Gele.
Eine weitere, wegen ihrer Einfachheit in Handhabung und Dosierung in Haushalt,
Gewerbe und Industrie etablierte Angebotsform ist das Spray. Versprüht werden
beispielsweise Haar- und Körperpflegemittel, Desodorantien, Parfums, Geruchsver
besserer, Desinfektions- und Schädlingsbekämpfungsmittel, Fußboden-, Glas- und Möbel
pflegemittel, Lacke und Anstrichmittel sowie Autopflegemittel. Neben der leichten
Handhabung und bequemen Dosierbarkeit zeichnen sich Sprays insbesondere durch
gleichmäßigen Auftrag sowie gleichbleibende Wirksamkeit des gegen die
Außenatmosphäre abgeschlossenen Inhalts aus.
Unter Sprays bzw. Sprühreinigern versteht man nicht nur den Sprühnebel (der Spray, das
Aerosol), sondern umgangssprachlich auch den Behälter (Sprühdose, Spraydose) und/oder
den Inhalt (das Spray bzw. den Sprühreiniger). Der Fachmann versteht üblicherweise den
wissenschaftlichen Begriff Aerosol als Synonym für Spray und Sprühdose. Im Rahmen der
vorliegenden Erfindung wird unter einem Spray bzw. einem Sprühreiniger ein mit einer
Sprühvorrichtung versehener und mit einem flüssigen oder fließfähigen Mittel gefüllter
Behälter verstanden. Die Sprühvorrichtung ist üblicherweise mit einem Ventil und einer
Düse als Austrittsöffnung ausgestattet; sie kann in sehr unterschiedlicher Bauart ausgeführt
sein und so die Entnahme des Inhalts u. a. als Nebel, Schaum oder Flüssigkeitsstrahl
ermöglichen. In diesem Zusammenhang sei auch auf die Ausführungen im Römpp-
Chemielexikon (10. Auflage, 1996 bis 1999, Georg Thieme-Verlag, Stuttgart/New York)
unter dem Stichwort "Sprays" und das dort abgebildete Schema einer Spraydose sowie die
dort angeführte Literatur verwiesen.
Häufig ist zur Steigerung der Reinigungsfähigkeit eine Schaumbildung des
Reinigungsmittels bei Auftragung auf den zu reinigenden Gegenstand vorteilhaft, da
beispielsweise bei der Entfernung von Flecken ein derartiger Schaum die Flecksubstanz an
die Oberfläche des zu reinigenden Gegenstands transportiert, wo sie mit einem geeigneten
saugfähigen Gegenstand, wie beispielsweise einem Tuch, abgenommen werden kann.
Ferner unterstützt ein Reinigungsschaum insbesondere bei der Reinigung von glatten
Oberflächen die Haftung des Reinigers und ermöglicht lange Einwirkzeiten. Schließlich ist
ein Reinigungsschaum auch bei der Reinigung von empfindlichen, insbesondere
feuchtigkeitsempfindlichen Teppichen, zu bevorzugen, da durch Auftragung eines
Reinigungsschaums anstelle einer Reinigungsflüssigkeit eine starke Durchnässung der
Teppiche vermieden wird.
Falls ein Flüssiggas als Treibmittel zur Schaumerzeugung verwendet wird, ist das zu
versprühende Mittel, ggf durch zuvor erfolgtes Schütteln, mit dem flüssigem Treibmittel
vermischt. Über diesem Gemisch befindet sich ein gasförmiges Treibmittel, das einen
gleichmäßigen Druck nach allen Seiten ausübt, also auch auf den Flüssigkeitsspiegel des
Treibmittel-haltigen Mittels. Drückt man auf das üblicherweise äußerlich als Knopf
ausgebildete Ventil, öffnet sich das Ventil. Das Treibmittel-haltige Mittel wird vom
gasförmigen Treibmittel durch das Ventil gedrückt und entweicht aus der Düse, wobei das
dem Mittel beigemischte Treibmittel sofort verdampft. Je nach Bauart des Ventils wird die
die aktiven Reinigungsstoffe umfassende Lösung beispielsweise zu feinstem Nebel
verstäubt oder bildet einen feinblasigen Schaum.
Bei den vorstehend beschriebenen Sprühreinigern wird der Reinigungsschaum
üblicherweise durch sogenannte Pumpenschäumer erzeugt, die eine zweifache Funktion,
nämlich Sprühen und Schäumen, besitzen.
Ein besonderes Problem bei der Verwendung von entsprechenden Sprühreinigern besteht
darin, daß der durch das Sprühen bzw. während des Sprühens erzeugte Schaum nach dem
Auftragen auf den zu reinigenden Gegenstand nach einer Zeit irreversibel zerfällt, ohne
daß in diesem Zeitraum die zu entfernenden Schmutzpartikel in einer für den Verbraucher
akzeptablen Weise aus dem zu reinigenden Gegenstand entfernt wurden. Zur Entfernung
der restlichen Schmutzpartikel ist es üblicherweise erforderlich, erneut Reinigungsschaum
auf den Gegenstand aufzutragen, was zu einem unerwünscht hohen Verbrauch an
Reinigungsmittel führt.
Ein weiteres Problem bei der Verwendung der vorstehend beschriebenen Sprühreiniger
stellen die zur Schaumbildung erforderlichen Treibmittel dar. Diese Treibmittel sind
üblicherweise Treibgase, insbesondere verflüssigte oder komprimierte Gase. Bei der
Verwendung von komprimierten Gasen, wie Stickstoff, Kohlendioxid oder
Distickstoffoxid, die im allgemeinen in dem flüssigen Reinigungsmittel unlöslich sind,
sinkt der Betriebsdruck mit jeder Ventilbetätigung. Im Reinigungsmittel lösliche oder
selbst als Lösungsmittel wirkende verflüssigte Gase (Flüssiggase) als Treibmittel bieten
zwar den Vorteil gleichbleibenden Betriebsdrucks und gleichmäßiger Verteilung, weisen
jedoch häufig eine Reihe negativer umweltrelevanter Eigenschaften auf. So wird auf
Chlorfluorkohlenstoffe (Chlorfluorkohlenwasserstoffe, FCKW) als Treibmittel wegen ihrer
schädlichen Wirkung auf das vor harter UV-Strahlung schützende Ozonschild der
Atmosphäre, die sogenannte Ozon-Schicht, weitgehend verzichtet. Als FCKW-Ersatzstoffe
werden üblicherweise Kohlenwasserstoffe mit einem niedrigen Molekulargewicht, wie
Propan, Butan, Pentan, Hexan usw. eingesetzt, deren Anwendung aber aufgrund der
leichten Entzündlichkeit nicht immer geeignet ist.
Es besteht daher ein Bedarf an einem unweltschonenden Reinigungsmittel mit einer
verbesserten Reinigungsleistung bei einmaliger Auftragung auf den zu reinigenden
Gegenstand.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, unter Überwindung der Nachteile des
Standes der Technik ein Reinigungsmittel bereitzustellen, dessen Bestandteile bei
einmaliger Auftragung des Reinigungsmittels auf den zu reinigenden Gegenstand die
Bildung von Reinigungsschaum derart bewirkt, daß eine für den Verbraucher akzeptable
Reinigungsleistung, d. h. eine möglichst vollständige Entfernung der Schmutzpartikel,
herbeigeführt wird.
Ferner ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Reinigungsmittel
bereitzustellen, dessen Bestandteile eine möglichst umweltschonende Anwendung des
Reinigungsmittels unter Beibehaltung hervorragender Reinigungseigenschaften erlauben.
Weitere Aufgaben ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung.
Obengenannte Aufgaben werden erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen
Ansprüche gelöst. Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den Merkmalen der
Unteransprüche.
Erfindungsgemäß wird ein Reinigungsmittel bereitgestellt, das mindestens ein selbsttätig
und/oder wiederholt schaumbildendes Schäumungsmittel umfaßt, wobei das
Schäumungsmittel mindestens einen halogenierten, vorzugsweise fluorierten Ether der
Formel R1-O-R2 umfaßt, worin R1 und/oder R2 lineare oder verzweigte, außer mit
Halogenen mit weiteren Gruppen substituierte oder nicht weiter substituierte Alkyl-,
Alkenyl-, Alkinyl- oder Arylreste sind. Dabei ist es bevorzugt, daß das Schäumungsmittel
sowohl selbsttätig als auch wiederholt schaumbildend ist.
Unter einem selbsttätigen Schäumungsmittel wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung
ein Schäumungsmittel verstanden, das eine Schaumbildung nach Auftragung des
Reinigungsmittels auf den zu reinigenden Gegenstand bewirkt, ohne daß eine äußere
Einwirkung wie beispielsweise Einarbeiten bzw. Einreiben des Reinigungsmittels in den
zu reinigenden Gegenstand erforderlich ist. Vorzugsweise erfolgt die Schaumbildung nicht
während des bzw. durch das Versprühen des Reinigungsmittels, sondern erst nachdem das
Reinigungsmittel beispielsweise als feiner Nebel oder als Flüssigkeit auf den zu
reinigenden Gegenstand aufgetragen worden ist.
Unter einem wiederholten schaumbildenden bzw. nachschäumenden Schäumungsmittel
wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Schäumungsmittel verstanden, das nach
dem Entfernen des Schmutzpartikel umfassenden, auf dem zu reinigenden Gegenstand
gebildeten Schaums unter Einwirkung einer Kraft, beispielsweise durch Einarbeiten des
verbliebenen Reinigungsmittels in den zu reinigenden Gegenstand, eine erneute
Schaumbildung bewirkt.
Vorzugsweise umfaßt das erfindungsgemäße Reinigungsmittel als Schäumungsmittel
mindestens einen halogenierten Ether der Formel R1-O-R2, worin R1 und/oder R2
perhalogeniert, besonders bevorzugt perfluoriert sind.
Die Reste R1 und R2 werden vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus C1-
bis C15-, vorzugsweise C1- bis C9-Alkyl, -Alkenyl und -Alkinyl.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfaßt das Schäumungsmittel in dem
erfindungsgemäßen Reinigungsmittel Methyloxynonafluorbutan.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfaßt das
erfindungsgemäße Reinigungsmittel das Schäumungsmittel in einer Menge von 0,5 bis 20 Gew.-%,
vorzugsweise 1 bis 7 Gew.-% und besonders bevorzugt von 2 bis 5 Gew.-%.
Vorzugsweise umfaßt das erfindungsgemäße Reinigungsmittel ein Schäumungsmittel, das
bei Atmosphärendruck und Raumtemperatur flüssig ist.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Reinigungs
mittels bildet das Schäumungsmittel in einem Zeitraum von 0,5 Sekunden bis 5 Minuten,
besonders bevorzugt von 1 Sekunde bis 2 Minuten, insbesondere stark bevorzugt von 3
Sekunden bis 0,5 Minuten nach dem Auftragen auf den zu reinigenden Gegenstand
selbsttätig einen Schaum aus.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Reinigungsmittels ist das Schäumungsmittel so oft wiederholt schaumbildend, solange sich
Reinigungsmittel auf dem zu reinigenden Gegenstand befindet.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfaßt das
Reinigungsmittel mindestens ein wie vorstehend beschriebenes Schäumungsmittel und
mindestens ein Mittel, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Verdickungsmitteln,
Versprödungsmitteln, grenzflächenaktiven Stoffen, Treibmitteln und/oder wäßrigen
flüssigen Trägern.
Bei einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein gebrauchsfertiges Produkt
bereitgestellt, das einen mit dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel gefüllten Behälter
mit einer mindestens eine Austrittsöffnung aufweisenden Vorrichtung zum Auftragen,
insbesondere Versprühen des Reinigungsmittels aufweist.
Ferner wird erfindungsgemäß ein Reinigungsschaum bereitgestellt, der durch Auftragen,
insbesondere Versprühen des vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen
Reinigungsmittels auf den zu reinigenden Gegenstand erhalten wird.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung des
erfindungsgemäßen Reinigungsmittels zur Reinigung von Polstermöbeln, Textilien,
vorzugsweise von Teppichen, sowie von harten Oberflächen, vorzugsweise im Küchen-,
Bad- und WC-Bereich.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Reinigung von
Polstermöbeln, Textilien, insbesondere Teppichen, und/oder harten Oberflächen,
insbesondere im Küchen-, Bad- und WC-Bereich, das die folgenden Schritte umfaßt:
- a) mindestens teilweises Bedecken des zu reinigenden Gegenstands durch Auftragen, insbesondere Versprühen des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels;
- b) selbständige Bildung des Schaums;
- c) Entfernen des Schmutzpartikel umfassenden selbstständig gebildeten Schaums, vorzugsweise durch Abtupfen und/oder Saugen und/oder Wischen mit einem saugfähigen Gegenstand;
- d) gegebenenfalls Einarbeiten des verbliebenen Reinigungsmittels in den zu reinigenden Gegenstand und wiederholte Bildung des Schaums;
- e) erneutes Entfernen des Schmutzpartikel umfassenden Schaums, vorzugsweise durch Abtupfen und/oder Saugen und/oder Wischen mit einem saugfähigen Gegenstand;
wobei die Schritte d) und/oder e) mehrfach wiederholt werden können.
Es wurde jetzt überraschenderweise gefunden, daß ein Reinigungsmittel, welches ein
selbsttätiges und/oder wiederholt schaumbildendes Schäumungsmittel umfaßt, bei
Auftragen, vorzugsweise Versprühen, auf den zu reinigenden Gegenstand einen Schaum
bildet, der aufgrund der selbsttätigen und/oder wiederholten Bildung zu einer wesentlich
verbesserten Reinigungskraft unter gleichzeitigem sparsamen Verbrauch von Reinigungs
mittel führt. Ferner ist das erfindungsgemäße Reinigungsmittel hinsichtlich seiner Umwelt
freundlichkeit äußerst vorteilhaft, da zu seinem Einsatz keine Treibmittel in Form von
Gasen oder Flüssiggasen zur Schaumbildung erforderlich sind. Das heißt, der Schaum
entsteht nicht, wie bei den herkömmlich bekannten Schaumreinigern, während des Ver
sprühens des Reinigungsmittels vermittelt durch die Wirkung des Treibmittels, sondern
selbsttätig nach dem Auftragen, beispielsweise durch Versprühen, auf den zu reinigenden
Gegenstand.
Vorzugsweise bildet das in dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel enthaltene
Schäumungsmittel innerhalb eines Zeitraums von 0,5 Sekunden bis 5 Minuten, besonders
bevorzugt von 1 Sekunde bis 2 Minuten, insbesondere stark bevorzugt von 3 Sekunden bis
0,5 Minuten nach dem Auftragen auf den zu reinigenden Gegenstand selbsttätig einen
Schaum, vorzugsweise einen feinen, cremigen Schaum.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das
Schäumungsmittel wiederholt schaumbildend, so daß der Reinigungsschaum auch nach
dem Entfernen des Schmutzpartikel umfassenden Schaums, vorzugsweise durch Abtupfen
und/oder Saugen und/oder Wischen mit einem saugfähigen Gegenstand, beispielsweise
durch Einarbeiten in die zu reinigende Oberfläche erneut entsteht. Der Transport der
Schmutzpartikel an die Oberfläche des zu reinigenden Gegenstands, d. h. die
Reinigungswirkung ist umso größer, je öfter der Schaum erneut gebildet wird. Dabei findet
die erneute Schaumbildung durch das Schäumungsmittel vorzugsweise so oft statt, solange
sich Reinigungsmittel auf dem zu reinigenden Gegenstand befindet.
Üblicherweise ist die Reinigungswirkung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels
derart, daß nach etwa zwei- bis fünfmaligem Abtupfen und/oder Abnehmen des sich
jeweils nach dem Abtupfen und/oder Abnehmen durch Einarbeiten erneut bildenden
Schaums die Schmutzpartikel in einer für den Verbraucher akzeptablen Weise durch den
Schaum an die Oberfläche transportiert worden sind, so daß der Schaum einschließlich der
Schmutzpartikel sowie das gegebenenfalls verbliebene Reinigungsmittel von dem zu
reinigenden Gegenstand entfernt werden können.
Selbstverständlich führt das Schäumungsmittel bei jeder Applikation des Reinigungsmittel
zu einer selbsttätigen und/oder wiederholten Schaumbildung.
Der durch Auftragen, insbesondere Versprühen des Reinigungsmittels auf den zu
reinigenden Gegenstand erhaltene Reinigungsschaum zeichnet sich vorzugsweise durch die
besondere Eigenschaft aus, daß er nach der Einarbeitung, beispielsweise in einen Teppich,
nach kurzer Zeit, vorzugsweise nach 0,5 Sekunden bis 5 Minuten, besonders bevorzugt
nach 1 Sekunde bis 2 Minuten, insbesondere stark bevorzugt nach 3 Sekunden bis 0,5
Minuten, erneut entsteht. Dieser Prozeß ist mehrfach wiederholbar, und der jeweils sich
wiederholt bildende Schaum transportiert die Schmutzpartikel sowie überschüssiges
Reinigungsmittel an die Oberfläche.
Um die Probleme des Standes der Technik hinsichtlich der Umweltbelastung und
Flammbarkeit von Fluorchlorkohlenwasserstoffen und Flüssiggasen zu mindern, umfaßt
das erfindungsgemäße Reinigungsmittel vorzugsweise ein Schäumungsmittel, das bei
Atmosphärendruck und Raumtemperatur flüssig ist. Als für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung besonders geeignete Schäumungsmittel haben sich halogenierte, insbesondere
fluorierte Ether der Formel R1-O-R2 erwiesen, wobei sowohl R1 als auch R2 lineare oder
verzweigte perhalogenierte oder nicht-perhalogenierte, außer mit Halogenen mit weiteren
Gruppen substituierte oder nicht weiter substituierte Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl- oder Aryl-
Gruppen darstellen. Mit Vorteil als Schäumungsmittel bei der vorliegenden Erfindung
eingesetzte halogenierte, vorzugsweise perhalogenierte Ether, wobei das Halogen
vorzugsweise Fluor ist, sind klare, farb- und geruchlose Flüssigkeiten, die ozonabbauende
Substanzen ersetzen können.
Die Reste R1 und R2 sind hinsichtlich Länge, Doppelbindungscharakter, Verzweigtheit und
weiterer Substituenten neben Halogenen nicht eingeschränkt, solange sie für die Zwecke
der Erfindung geeignet sind. Vorzugsweise werden R1 und R2 ausgewählt aus der Gruppe,
bestehend aus C1- bis C15-, vorzugsweise C1- bis C9-Alkyl, -Alkenyl und -Alkinyl.
Beispielsweise trägt das besonders bevorzugt als Schäumungsmittel in dem
erfindungsgemäßen Reinigungsmittel enthaltene Methoxynonafluorbutan nicht zum Abbau
der Ozonschicht bei. Methoxynonafluorbutan hat unter den FCKW-Ersatzstoffen bei einer
8-Stunden-Exposition mit 600 ppm einen sehr hohen Durchschnittswert. Daneben hat
Methoxynonafluorbutan noch weitere positive umweltrelevante Eigenschaften: So ist es
nicht entzündbar und kann unter normalen Bedingungen gelagert werden. Ferner ist die
Flüssigkeit bei Gebrauch hochbeständig gegen thermische Zersetzung und Hydrolyse.
Neben der chemischen und thermischen Beständigkeit, der Nichtentzündbarkeit und der
geringen Toxizität derartiger Hydrofluorether prädestinieren das sehr gute Lösevermögen
und die niedrige Oberflächenspannung ihren Einsatz in dem erfindungsgemäßen
Reinigungsmittel.
Die vorstehend beschriebenen Schäumungsmittel können entweder alleine oder als
Mischung eingesetzt werden.
Besonders vorteilhafte Effekte für die selbsttätige und/oder wiederholte Schaumbildung
ergeben sich, wenn das erfindungsgemäße Schäumungsmittel in einer Menge von 0,5 bis
20 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 7 Gew.-% und besonders bevorzugt von 2 bis 5 Gew.-%
verwendet wird.
Bei dem erfindungsgemäßen gebrauchsfertigen Produkt ist das erfindungsgemäße
Reinigungsmittel in einem Behälter enthalten, der eine mindestens eine Austrittsöffnung
aufweisende Vorrichtung zum Auftragen, insbesondere Versprühen des Reinigungsmittels
aufweist. Das erfindungsgemäße gebrauchsfertige Produkt weist den Vorteil auf, daß kein
Ventil mehr erforderlich ist, da in dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel die
Schaumbildung nicht mehr durch ein in dem Reinigungsmittel enthaltenes Treibmittel in
Form eines Gases oder eines Flüssiggases bewirkt wird. D. h. bei einem
erfindungsgemäßen Sprühreiniger kann das Reinigungsmittel über eine Sprühpumpe mit
einfacher Sprühfunktion aufgetragen werden, die Doppelfunktion Sprühen und Schäumen
ist nicht mehr erforderlich. Bei einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist es allerdings denkbar, daß zum Bewirken einer zusätzlichen Schaumbildung
ein Gas oder Flüssiggas als Treibmittel verwendet wird und somit das gebrauchsfertige
Produkt auch ein Ventil umfaßt.
Die Austrittsöffnung dient vorzugsweise zum Versprühen des Reinigungsmittels. In einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen gebrauchsfertigen
Produkts befindet sich die wenigstens eine Austrittsöffnung am Ende eines geraden oder
gekrümmten hohlzylindrischen Rohrstücks. Üblicherweise ist die Austrittsöffnung als
Düse ausgebildet.
Die Austrittsöffnung ist ferner üblicherweise oben an bzw. auf dem Behälter aufgebracht.
Soll das gebrauchsfertige Produkt während des Auftragens, vorzugsweise Versprühens des
erfindungsgemäßen Reinigungsmittels so gehalten werden, daß die Sprühvorrichtung nach
oben weist, enthält das erfindungsgemäße gebrauchsfertige Produkt vorzugsweise ein von
der Austrittsöffnung zum Boden des Behälters herabreichendes Steigrohr. Falls das
gebrauchsfertige Produkt so gehalten wird, daß die Austrittsöffnung nach unten weist,
weist es vorzugsweise kein Steigrohr auf.
Als Behälter sind zylindrische Gefäße aus Metall, wie Aluminium oder Weißblech, mit
einem Volumen von bis zu ca. 1000 ml, aus geschütztem bzw. nicht-splitterndem Glas
oder Kunststoff mit einem Volumen von bis zu 220 ml bzw. aus splitterndem Glas oder
Kunststoff bis zu einem Volumen von ca. 150 ml bevorzugt, bei deren Auswahl der
Fachmann je nach Verwendungszweck des Erzeugnisses und physikalischer
Beschaffenheit des Inhalts Druck- und Bruchfestigkeit, Korrosionsbeständigkeit, leichte
Füllbarkeit, ggf. Sterilisierbarkeit usw., aber auch ästhetische Gesichtspunkte,
Handlichkeit, Bedruckbarkeit etc. routinemäßig berücksichtigt.
Falls bei einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung das
Reinigungsmittel zusätzlich Treibmittel enthält, beträgt der Betriebsdruck, d. h. der im
Inneren des geschlossenen, mit dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel gefüllten
Behälters vorherrschende Druck, bei Behältern aus Metall bei 50°C vorzugsweise nicht
mehr als 12 bar und das maximale Füllvolumen übersteigt bei dieser Temperatur
vorzugsweise nicht ca. 90% des Gesamtvolumens. Für Glas- und Kunststoffbehälter sind
niedrigere, von der Behältergröße und dem fakultativ verwendeten Treibmittel, d. h. je
nachdem, ob verflüssigtes, verdichtetes oder gelöstes Gas verwendet wird, abhängige
Werte für den Betriebsdruck bevorzugt.
Die Behälter sind ein- oder zwei, meist aber dreiteilig zylindrisch, konisch oder anders
geformt. Behälter aus Glas lassen sich in großer Typenvielfalt herstellen, sie werden häufig
aus Sicherheitsgründen mit durchsichtigem Kunststoff überzogen. Kunststoffe als
Spraybehälter sind bevorzugt Chemikalien- und Sterilisationstemperatur-beständig,
gasdicht, schlagfest und gegen Innendrücke über 12 bar stabil. Prinzipiell für Sprayzwecke
geeignet sind Polyazetale und Polyamide.
Der innere Aufbau der Behälter und die Konstruktion der Austrittsöffnung wird vom
Fachmann je nach Verwendungszweck und physikalischer Beschaffenheit des Inhalts
routinemäßig gewählt.
Besonders bevorzugt ist die Verwendung des Reinigungsmittels zur Reinigung von
Polstermöbeln, großflächigen Textilstoffen, wie beispielsweise Teppichen und von stark
verschmutzten Oberflächen, insbesondere im Küchen-, Bad- und WC-Bereich.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Reinigung von Polstermöbeln, Textilstoffen, insbesondere
Teppichen und/oder harten Oberflächen, insbesondere im Küchen-, Bad- und WC-Bereich,
umfaßt erfindungsgemäß die folgenden Schritte:
- a) Der zu reinigende Gegenstand wird zumindest teilweise durch Auftragen, vorzugsweise durch Versprühen des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels bzw. durch Verwendung des erfindungsgemäßen gebrauchsfertigen Produkts bedeckt.
- b) Anschließend erfolgt die selbständige Bildung des Reinigungsschaums.
- c) Dieser Schmutzpartikel umfassende, selbstständig gebildete Reinigungsschaum wird, vorzugsweise durch Abtupfen und/oder Saugen und/oder Wischen mit einem saugfähigen Gegenstand, entfernt.
- d) Anschließend, falls der Schaumbildner wiederholt schaumbildend ist, kann das verbliebene Reinigungsmittels ggf. in den zu reinigenden Gegenstand eingearbeitet werden und es erfolgt eine erneute bzw. wiederholte Bildung des Reinigungsschaums.
- e) Schließlich wird der zu reinigende Gegenstand mit Wasser gespült und/oder mit einem saugfähigen Gegenstand zur Entfernung des Schaums, der die Schmutzpartikel und das überschüssige Reinigungsmittel umfaßt, abgetupft und/oder gewischt.
Insbesondere können die Schritte c) bis e) auch in unterschiedlicher Reihenfolge bzw.
unter Auslassung eines Schrittes je nach Wunsch durchgeführt werden. Alternativ kommt
es anstelle von oder zusätzlich zu Schritt c) zu einem teilweisen und/oder Zerfallen des
Reinigungsschaums.
Üblicherweise umfassen die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel neben dem vorstehend
beschriebenen Schaumbildner Verdickungsmittel, Versprödungsmittel, grenzflächenaktive
Stoffe, Treibmittel und/oder einen flüssigen wäßrigen Träger.
Stoffe, die auch als Inhaltsstoffe von kosmetischen Mitteln dienen, werden nachfolgend
ggf. gemäß der International Nomenclature Cosmetic Ingredient (INCI)-Nomenklatur
bezeichnet. Chemische Verbindungen tragen eine INCI-Bezeichnung in englischer
Sprache, pflanzliche Inhaltsstoffe werden ausschließlich nach Linné in lateinischer Sprache
aufgeführt, sogenannte Trivialnamen wie "Wasser", "Honig" oder "Meersalz" werden
ebenfalls in lateinischer Sprache angegeben. Die INCI-Bezeichnungen sind dem
International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook - Seventh Edition (1997) zu
entnehmen, das von The Cosmetic, Toiletry, and Fragrance Association (CTFA), 1101
17th Street, NW, Suite 300, Washington, DC 20036, USA, herausgegeben wird und mehr
als 9.000 INCI-Bezeichnungen sowie Verweise auf mehr als 37.000 Handelsnamen und
technische Bezeichnungen einschließlich der zugehörigen Distributoren aus über 31
Ländern enthält. Das International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook ordnet
den Inhaltsstoffen eine oder mehrere chemische Klassen (Chemical Classes),
beispielsweise Polymeric Ethers, und eine oder mehrere Funktionen (Functions),
beispielsweise Surfactants-Cleansing Agents, zu, die es wiederum näher erläutert und auf
die nachfolgend ggf. ebenfalls bezug genommen wird. Die Angabe CAS bedeutet, daß es
sich bei der nachfolgenden Zahlenfolge um eine Bezeichnung des Chemical Abstracts
Service handelt.
Das Reinigungsmittel enthält vorzugsweise ein oder mehrere Verdickungsmittel
üblicherweise in einer Menge von 0,01 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 0,5 Gew.-%,
insbesondere 0,1 bis 0,4 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,2 bis 0,3 Gew.-%. Falls das
erfindungsgemäße Reinigungsmittel zur Reinigung von Teppichen eingesetzt wird, werden
allerdings Verdickungsmittel nicht mit Vorteil verwendet, sondern eher
Versprödungsmittel in den entsprechenden Mengen bevorzugt.
Verdickungsmittel im Sinne der Erfindung sind organische natürliche Verdickungsmittel
wie Agar-Agar, Carrageen, Tragant, Gummi arabicum, Alginate, Pektine, Polyosen, Guar-
Mehl, Johannisbrotbaumkernmehl, Stärke, Dextrine, Gelatine, Casein; organische
abgewandelte Naturstoffe wie Carboxymethylcellulose und Celluloseether, Hydroxyethyl-
und -propylcellulose und dgl. sowie Kernmehlether; organische vollsynthetische
Verdickungsmittel wie Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen, Vinylpolymere,
Polycarbonsäuren, Polyether, Polyimine, Polyamide; und anorganische Verdickungsmittel
wie Polykieselsäuren, Tonmineralien wie Montmorillonite, Zeolithe, Kieselsäuren.
Bevorzugt enthält das Reinigungsmittel als Verdickungsmittel ein oder mehrere Polymere
und/oder nanopartikuläre anorganische Verbindungen, vorzugsweise Polysaccharide,
insbesondere anionische Polysaccharide, besonders bevorzugt anionische
Heteropolysaccharide, äußerst bevorzugt Xanthan Gum.
Versprödungsmittel im Sinne der Erfindung sind Mittel, die zu einer Versprödung des
Reinigungsmittel-Rückstands auf dem zu reinigenden Gegenstand führen, so daß der
Rückstand beispielsweise mit einem Staubsauger abgesaugt werden kann. Derartige
Versprödungsmittel verhindern eine Wiederverschmutzung des zu reinigenden
Gegenstands durch klebrige Tensidrückstände des Reinigungsmittels. Vorzugsweise
werden bei der vorliegenden Erfindung Polymere als Versprödungsmittel eingesetzt.
Die Polymere als geeignete Versprödungsmittel im Sinne der vorliegenden Erfindung sind
Polycarboxylate, vorzugsweise Homo- und/oder Copolymerisate der Acrylsäure,
insbesondere Acrylsäure-Copolymere wie Acrylsäure-Methacrylsäure-Copolymere,
und/oder Polysaccharide, insbesondere Heteropolysaccharide, sowie Derivate davon.
Geeignete Polysaccharide bzw. Heteropolysaccharide sind die Polysaccharidgummen,
beispielsweise Gummi arabicum, Agar, Alginate, Carrageene und ihre Salze, Guar,
Guaran, Tragacant, Gellan, Ramsan, Dextran oder Xanthan und ihre Derivate, z. B.
propoxyliertes Guar, sowie ihre Mischungen. Andere Polysaccharidverdicker, wie Stärken
oder Cellulosederivate, können alternativ, vorzugsweise aber zusätzlich zu einem
Polysaccharidgummi eingesetzt werden, beispielsweise Stärken verschiedensten Ursprungs
und Stärkederivate, z. B. Hydroxyethylstärke, Stärkephosphatester oder Stärkeacetate, oder
Carboxymethylcellulose bzw. ihr Natriumsalz, Methyl-, Ethyl-, Hydroxyethyl-,
Hydroxypropyl-, Hydroxypropyl-methyl- oder Hydroxyethyl-methyl-cellulose oder
Celluloseacetat. Eine beispielhafte Hydroxyethylcellulose ist die anquellverzögerte
Hydroxyethylcellulose Tylose® H 60000 YP 2 von der Fa. Clariant. Bevorzugt sind dabei
die anionischen Polysaccharide bzw. Heteropolysaccharide.
Ein besonders bevorzugtes Polymer ist das mikrobielle anionische Heteropolysaccharid
Xanthan Gum, das von Xanthomonas campestris und einigen anderen Spezies unter
aeroben Bedingungen mit einem Molekulargewicht von 2-15 × 106 produziert wird und
beispielsweise von der Fa. Kelco unter dem Handelsnamen Keltrol®, z. B. als
cremefarbenes Pulver Keltrol® T (Transparent) oder als weißes Granulat Keltrol® RD
(Readily Dispersible), sowie von der Fa. Rhone Poulenc als Rhodopol® 50 MD.
Geeignete Acrylsäure-Polymere sind beispielsweise hochmolekulare mit einem
Polyalkenylpolyether, insbesondere einem Allylether von Saccharose, Pentaerythrit oder
Propylen, vernetzte Homopolymere der Acrylsäure (INCI Carbomer), die auch als
Carboxyvinylpolymere bezeichnet werden. Solche Polyacrylsäuren sind u. a. von der Fa.
BFGoodrich unter dem Handelsnamen Carbopol® erhältlich, z. B. Carbopol® 940
(Molekulargewicht ca. 4.000.000), Carbopol® 941 (Molekulargewicht ca. 1.250.000) oder
Carbopol® 934 (Molekulargewicht ca. 3.000.000). Weiterhin geeignet sind anionische
Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymere, z. B. Rohagit® SD 15 der Fa. Röhm GmbH.
Besonders geeignete Acrylsäure-Polymere sind aber folgende Acrylsäure-Copolymere: (i)
Copolymere von zwei oder mehr Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäure,
Methacrylsäure und ihrer einfachen, vorzugsweise mit C1-4-Alkanolen gebildeten, Ester
(INCI Acrylates Copolymer), zu denen etwa die Copolymere von Methacrylsäure,
Butylacrylat und Methylmethacrylat (CAS 25035-69-2) oder von Butylacrylat und
Methylmethacrylat (CAS 25852-37-3) gehören und die beispielsweise von der Fa. Rohm &
Haas unter den Handelsnamen Aculyn® und Acusol® erhältlich sind, z. B. die anionischen
nicht-assoziativen Polymere Aculyn® 33 (vernetzt), Acusol® 810 und Acusol® 830 (CAS
25852-37-3); (ii) vernetzte hochmolekulare Acrylsäurecopolymere, zu denen etwa die mit
einem Allylether der Saccharose oder des Pentaerythrits vernetzten Copolymere von
C10-30-Alkylacrylaten mit einem oder mehreren Monomeren aus der Gruppe der
Acrylsäure, Methacrylsäure und ihrer einfachen, vorzugsweise mit C1-4-Alkanolen
gebildeten, Ester (INCI Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer) gehören und die
beispielsweise von der Fa. BFGoodrich unter dem Handelsnamen Carbopol® erhältlich
sind, z. B. das hydrophobierte Carbopol® ETD 2623 und Carbopol® 1382 (INCI
Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer) sowie Carbopol® AQUA 30 (früher
Carbopol® EX 473).
Als nanopartikuläre anorganische Verbindungen eignen sich nanopartikuläre Metalloxide,
-oxidhydrate, -hydroxide, -carbonate und -phosphate sowie Silicate.
Die mittlere Teilchengröße der nanopartikulären Verbindungen beträgt üblicherweise 1 bis
200 nm, vorzugsweise 5 bis 100 nm, insbesondere 10 bis 50 nm, wobei der Wert sich auf
den Teilchendurchmesser in der Längsrichtung, d. h. in der Richtung der größten
Ausdehnung der Teilchen bezieht.
Geeignete nanopartikuläre Oxide sind z. B. Magnesiumoxid, Aluminiumoxid (Al2O3),
Titandioxid, Zirkondioxid und Zinkoxid sowie Siliciumdioxid. Ein geeignetes
nanopartikuläres Oxidhydrat ist z. B. Aluminiumoxidhydrat (Böhmit) und geeignete
nanopartikuläre Hydroxide sind z. B. Calciumhydroxid und Aluminiumhydroxid.
Geeignete nanopartikuläre Silicate sind z. B. Magnesiumsilicat und Alumosilicate wie
Zeolithe.
Nanopartikuläre Oxide, Oxidhydrate oder Hydroxide lassen sich nach bekannten Verfahren
herstellen, z. B. nach EP-A-0 711 217 (Nanophase Technologies Corp.). Auch durch
Hydrolyse metallorganischer Verbindungen sind Oxidhydrate und Hydroxide in sehr feiner
Verteilung zugänglich.
Unter dem Handelsnamen NanoTek® vertreibt die Fa. Nanophase Technologies Corp. die
nanopartikulären Oxide NanoTek® Aluminum Oxide (mittlere Teilchengröße 37 nm),
NanoTek® Antimony Tin Oxide, NanoTek® Barium Titanate, NanoTek® Barium Strontium
Titanate, NanoTek® Cerium Oxide (mittlere Teilchengröße 11 nm), NanoTek® Copper
Oxide, NanoTek® Indium Oxide, NanoTek® Indium Tin Oxide (mittlere Teilchengröße
14 nm), NanoTek® Iron Oxide (mittlere Teilchengröße 26 nm), NanoTek® Iron Oxide,
Black, NanoTek® Silicon Dioxide, NanoTek® Tin Oxide, NanoTek® Titanium Dioxide
(mittlere Teilchengröße 34 nm), NanoTek® Yttrium Oxide und NanoTek® Zinc Oxide
(mittlere Teilchengröße 36 nm) sowie NanoTek® Barium Oxide, NanoTek® Calcium Oxide,
NanoTek® Chromium Oxide, NanoTek® Magnesium Oxide, NanoTek® Manganese Oxide,
NanoTek® Molybdenum Oxide, NanoTek® Neodymium Oxide, NanoTek® Strontium Oxide
und NanoTek® Strontium Titanate sowie das nanopartikuläre Silicat NanoTek® Zirconium
Silicate. Geeignete Silikate sind unter den Handelsnahmen Optigel® der Süd Chemie AG
oder Laponite® der Laporte Ltd. erhältlich.
Bevorzugte Silicate sind die Schichtsilicate (Phyllosilicate), insbesondere Bentonite
(enthalten als Hauptminerale Smektiten, v. a. Montmorillonit), Montmorillonite
(Al2[(OH)2/Si4O10].nH2O bzw. Al2O3.4SiO2.H2O.nH2O, zu den dioktaedrischen
(Glimmer) Smektiten gehörendes Tonmineral), Kaolinit (Al4[(OH)4/Si2O5] bzw.
Al2O3.2SiO2.2H2O, triklines Zweischicht-Tonmineral (1 : 1-Phyllo-Silicat)), Talk
(hydratisiertes Magnesiumsilicat der Zusammensetzung Mg3[(OH)2/Si4O10] oder
3MgO.4SiO2.H2O) und besonders bevorzugt Hectorit (M+ 0,3(Mg2,7Li0,3)[Si4O10(OH)2],
M+ meist = Na+, zu den Smektiten gehörendes, dem Montmorillonit ähnliches, monoklines
Tonmineral).
Ein bevorzugtes Carbonat ist Hydrotalcit (internationaler Freiname für Dialuminium
hexamagnesium-carbonat-hexadecahydroxid-tetrahydrat, Al2Mg6(OH)16CO3.4H2O).
Besonders bevorzugt ist nanopartikulärer Böhmit (AlO(OH), Aluminiumoxidhydrat), das
beispielsweise unter den Handelsnamen Disperal® Sol P3 und Disperal® Sol P2 von der
Fa. Condea erhältlich ist.
In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung werden nanopartikulären
anorganischen Verbindungen mit einer spezifischen Oberfläche von mehr als 200 m2/g
eingesetzt. Eine bevorzugte derartige nanopartikuläre Verbindung ist Magnesiumsilikat
vom Schichtsilikat-Typ mit einer spezifischen Oberfläche von 200 bis 500 m2/g,
insbesondere 300 bis 400 m2/g. Dieses Material ist preiswert in großen Mengen verfügbar.
Das Produkt ist unter den Handelsnamen Optigel® SH (Süd Chemie AG) sowie Laponite®
XLG (Laporte Ltd.) verfügbar.
In einer weiteren besonderen Ausführungsform der Erfindung können die nanopartikulären
anorganischen Verbindungen mit einem oder mehreren Oberflächenmodifikationsmitteln
behandelt sein.
Als Oberflächenmodifikationsmittel für die Nanopartikel eignen sich alle ein- und
mehrbasischen Carbonsäuren mit 2 bis 8 C-Atomen, also z. B. Essigsäure, Propionsäure,
Oxalsäure, Glutarsäure, Maleinsäure, Bernsteinsäure, Phthalsäure, Adipinsäure, Korksäure.
Bevorzugt geeignet sind die Hydroxycarbonsäuren und Fruchtsäuren wie z. B.
Glycolsäure, Milchsäure, Zitronensäure, Äpfelsäure, Weinsäure und Gluconsäure.
Besonders bevorzugt wird als Carbonsäure eine Hydroxycarbonsäure aus der Gruppe
Milchsäure, Zitronensäure, Äpfelsäure und Weinsäure eingesetzt.
Die Oberflächenmodifikation der anorganischen Nanopartikel erfolgt bevorzugt durch
Behandlung mit einer wäßrigen Lösung einer Carbon- oder Hydroxycarbonsäure in der
Weise, daß die Nanopartikel mit einer Lösung von 0,05 bis 0,5 mol der Carbonsäure pro
Mol der nanopartikulären anorganischen Verbindung behandelt werden. Diese Behandlung
erfolgt bevorzugt über einen Zeitraum von 1 bis 24 Stunden bei einer Temperatur von
wenigstens 20°C, bevorzugt aber bei der Siedetemperatur des Wassers bei Normaldruck
(100°C). Bei Anwendung von Druck kann die Behandlung auch bei Temperaturen
oberhalb 100°C in entsprechend kürzerer Zeit erfolgen.
Durch die Behandlung mit den Carbonsäuren oder Hydroxycarbonsäuren wird die
Oberfläche der Nanopartikel modifiziert. Es wird angenommen, daß die Carbonsäuren oder
Hydroxycarbonsäuren esterartig an die Oberfläche der Nanopartikel gebunden werden.
Die oberflächenmodifizierten Nanopartikel werden aus dem Reaktionsgemisch bevorzugt
durch Entwässerung isoliert. Zu diesem Zweck wird die Dispersion vorzugsweise einer
Gefriertrocknung unterworfen. Dabei wird das Lösungsmittel bei tiefer Temperatur im
Hochvakuum absublimiert.
Nach diesem Verfahren modifizierte anorganische Nanopartikel enthalten zwischen 1 und
30 Gew.-%, bevorzugt zwischen 5 und 20 Gew.-%, des organischen Oberflächenmodi
fikationsmittels bezogen auf das Gesamtgewicht der oberflächenmodifizierten
anorganischen Nanopartikel.
Zur Oberflächenmodifikation der Nanopartikel können auch funktionelle Silane des Typs
(OR)4-nSiRn (R = org. Reste mit funktionellen Gruppen wie Hydroxy, Carboxy, Ester,
Amin, Epoxy, etc.), quartäre Ammoniumverbindungen oder Aminosäuren eingesetzt
werden. Je nach Polarität der Modifikationsmittel wird die oben beschriebene Modifikation
in Wasser oder in organischen Lösungsmitteln (Alkohole, Ether, Ketone, Kohlenwasser
stoffe, etc.) durchgeführt, wobei die Reaktionsbedingungen analog zu denen in Wasser zu
wählen sind. Schichtsilikate wie z. B. Hectorite können auch einem Ionenaustausch
unterzogen werden, wobei Kationen wie z. B. quartäre Ammoniumverbindungen zwischen
die Schichten des Materials eingebaut werden. Als weitere Oberflächenmodifikationsmittel
sind beispielsweise Gelatine, Stärke, Dextrin, Dextran, Pektin, Gummi arabicum, Kasein,
Gummen, Polyvinylalkohole, Polyethylenglykole, Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylbutyrale,
Methylcellulose, Carboxymethylcellulose, Hydroxypropylcellulose geeignet oder auch
Emulgatoren wie z. B. Fettalkoholpolyglykolether, Fettalkoholpolyglycoside, Fettsäure
alkanolamide, Glycerolester, Sorbitanester oder alkoxylierte Ester und deren Derivate.
Das Reinigungsmittel enthält ferner vorzugsweise ein oder mehrere schaumbildende
grenzflächenaktive Stoffe, üblicherweise in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%,
vorzugsweise 0,5 bis 5 Gew.-%, insbesondere 1 bis 4 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 bis
3 Gew.-%.
Bevorzugt enthält das Reinigungsmittel als ein oder mehrere schaumbildende
grenzflächenaktive Stoffe ein oder mehrere Tenside (INCI Surfactants) aus der Gruppe der
anionischen, nichtionischen, amphoteren und kationischen Tenside, vorzugsweise ein oder
mehrere anionische und/oder nichtionische Tenside, insbesondere ein oder mehrere
Alkylsulfate und/oder Alkylpolyglykoside.
Besonders bevorzugt enthält das Reinigungsmittel als ein oder mehrere schaumbildende
grenzflächenaktive Stoffe ein oder mehrere anionische und nichtionische Tenside,
insbesondere ein oder mehrere Alkylsulfate und Alkylpolyglykoside, vorzugsweise in
einem Gewichtsverhältnis der ein oder mehreren anionischen Tenside zu den ein oder
mehreren nichtionischen Tensiden von 5 zu 1 bis 1 zu 5, insbesondere 2 zu 1 bis 1 zu 3,
besonders bevorzugt 1,5 zu 1 bis 1 zu 2, äußerst bevorzugt 1 zu 1 bis 1 zu 1,5,
beispielsweise 1 zu 1,2.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung stehen Fettsäuren bzw. Fettalkohole bzw. deren
Derivate - soweit nicht anders angegeben - stellvertretend für verzweigte oder
unverzweigte Carbonsäuren bzw. Alkohole bzw. deren Derivate mit vorzugsweise 6 bis 22
Kohlenstoffatomen, insbesondere 8 bis 20 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt 10 bis
18 Kohlenstoffatomen, äußerst bevorzugt 12 bis 16 Kohlenstoffatomen, beispielsweise 12
bis 14 Kohlenstoffatomen. Erstere sind insbesondere wegen ihrer pflanzlicher Basis als auf
nachwachsenden Rohstoffen basierend aus ökologischen Gründen bevorzugt, ohne jedoch
die erfindungsgemäße Lehre auf sie zu beschränken. Insbesondere sind auch die
beispielsweise nach der ROELENSchen Oxo-Synthese erhältlichen Oxo-Alkohle bzw. deren
Derivate mit vorzugsweise 7 bis 19 Kohlenstoffatomen, insbesondere 9 bis 19
Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt 9 bis 17 Kohlenstoffatomen, äußerst bevorzugt
11 bis 15 Kohlenstoffatomen, beispielsweise 9 bis 11, 12 bis 15 oder 13 bis 15
Kohlenstoffatomen, entsprechend einsetzbar.
Anionische Tenside gemäß der Erfindung können aliphatische Sulfate wie Fett
alkoholsulfate, Fettalkoholethersulfate, Dialkylethersulfate, Monoglyceridsulfate und
aliphatische Sulfonate wie Alkansulfonate, Olefinsulfonate, Ethersulfonate, n-Alkylether
sulfonate, Estersulfonate und Ligninsulfonate sein. Ebenfalls im Rahmen der vorliegenden
Erfindung verwendbar sind Alkylbenzolsulfonate, Fettsäurecyanamide, Sulfosuccinate
(Sulfobernsteinsäureester), Sulfosuccinamate, Sulfosuccinamide, Fettsäureisothionate,
Acylaminoalkansulfonate (Fettsäuretauride), Fettsäuresarcosinate, Ethercarbonsäuren und
Alkyl(ether)phosphate sowie α-Sulfofettsäuresalze, Acylglutamate, Monoglyceriddisulfate
und Alkylether des Glycerindisulfats.
Bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind die Fettalkoholsulfate und/oder
Fettalkoholethersulfate, insbesondere die Fettalkoholsulfate. Fettalkoholsulfate sind
Produkte von Sulfatierreaktionen an entsprechenden Alkoholen, während
Fettalkoholethersulfate Produkte von Sulfatierreaktionen an alkoxylierten Alkoholen sind.
Dabei versteht der Fachmann allgemein unter alkoxylierten Alkoholen die
Reaktionsprodukte von Alkylenoxid, bevorzugt Ethylenoxid, mit Alkoholen, im Sinne der
vorliegenden Erfindung bevorzugt mit längerkettigen Alkoholen. In der Regel ensteht aus
n Molen Ethylenoxid und einem Mol Alkohol, abhängig von den Reaktionsbedingungen,
ein komplexes Gemisch von Additionsprodukten unterschiedlicher Ethoxylierungsgrade.
Eine weitere Ausführungsform der Alkoxylierung besteht im Einsatz von Gemischen der
Alkylenoxide, bevorzugt des Gemisches von Ethylenoxid und Propylenoxid. Bevorzugte
Fettalkoholethersulfate sind die Sulfate niederethoxylierter Fettalkohole mit 1 bis 4
Ethylenoxideinheiten (EO), insbesondere 1 bis 2 EO, beispielsweise 1,3 EO.
Die anionischen Tenside werden üblicherweise als Salze, aber auch als Säure eingesetzt.
Bei den Salzen handelt es sich bevorzugt um Alkalimetallsalze, Erdalkalimetallsalze,
Ammoniumsalze sowie Mono-, Di- bzw. Trialkanolammoniumsalze, beispielsweise
Mono-, Di- bzw. Triethanolammoniumsalze, insbesondere um Lithium-, Natrium-,
Kalium- oder Ammoniumsalze, besonders bevorzugt Natrium- oder Kaliumsalze, äußerst
bevorzugt Natriumsalze.
Nichtionische Tenside im Rahmen der Erfindung können Alkoxylate sein wie
Polyglycolether, Fettalkoholpolyglycolether, Alkylphenolpolyglycolether, endgruppen
verschlossene Polyglycolether, Mischether und Hydroxymischether und Fettsäure
polyglycolester. Ebenfalls verwendbar sind Ethylenoxid, Propylenoxid, Blockpolymere
und Fettsäurealkanolamide und Fettsäurepolyglycolether. Eine wichtige Klasse
nichtionischer Tenside, die erfindungsgemäß verwendet werden kann, sind die Polyol-
Tenside und hier besonders die Glykotenside, wie Alkylpolyglykoside und
Fettsäureglucamide. Besonders bevorzugt sind die Alkylpolyglykoside, insbesondere die
Alkylpolyglucoside.
Alkylpolyglykoside sind Tenside, die durch die Reaktion von Zuckern und Alkoholen nach
den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten werden
können, wobei es je nach Art der Herstellung zu einem Gemisch monoalkylierter,
oligomerer oder polymerer Zucker kommt. Bevorzugte Alkylpolyglykoside sind die
Alkylpolyglucoside, wobei besonders bevorzugt der Alkohol ein langkettiger Fettalkohol
oder ein Gemisch langkettiger Fettalkohole mit verzweigten oder unverzweigten C8- bis
C18-Alkylketten ist und der Oligomerisierungsgrad (DP) der Zucker zwischen 1 und 10,
vorzugsweise 1 bis 6, insbesondere 1,1 bis 3, äußerst bevorzugt 1,1 bis 1,7, beträgt,
beispielsweise C8-10-Alkyl-1.5-glucosid (DP von 1,5).
Bevorzugte Fettalkoholpolyglycolether sind mit Ethylenoxid (EO) und/oder Propylenoxid
(PO) alkoxylierte, unverzweigte oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte C8-22-
Alkohole mit einem Alkoxylierungsgrad bis zu 30, vorzugsweise ethoxylierte C10-18-
Fettalkohole mit einem Ethoxylierungsgrad von weniger als 30, bevorzugt 1 bis 20,
insbesondere 1 bis 12, besonders bevorzugt 1 bis 8, äußerst bevorzugt 2 bis S.
beispielsweise C12-14-Fettalkoholethoxylate mit 2, 3 oder 4 EO oder eine Mischung von der
C12-14-Fettalkoholethoxylate mit 3 und 4 EO im Gewichtsverhältnis von 1 zu 1 oder
Isotridecylalkoholethoxylat mit 5, 8 oder 12 EO.
Zu den Amphotensiden (zwitterionischen Tensiden), die erfindungsgemäß eingesetzt
werden können, zählen Betaine, Aminoxide, Alkylamidoalkylamine, alkylsubstituierte
Aminosäuren, acylierte Aminosäuren bzw. Biotenside, von denen die Betaine im Rahmen
der erfindungsgemäßen Lehre besonders bevorzugt werden.
Geeignete Betaine sind die Alkylbetaine, die Alkylamidobetaine, die
Imidazoliniumbetaine, die Sulfobetaine (INCI Sultaines) sowie die Phosphobetaine und
genügen vorzugsweise Formel I,
R1-[CO-X-(CH2)n]x-N+(R2)(R3)-(CH2)m-[CH(OH)-CH2]y-Y- (I)
in der
R1 ein gesättigter oder ungesättigter C6-22-Alkylrest, vorzugsweise C8-18-Alkyl rest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12-14-Alkylrest,
X NH, NR4 mit dem C1-4-Alkylrest R4, O oder S,
n eine Zahl von 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5, insbesondere 3,
x 0 oder 1, vorzugsweise 1,
R2, R3 unabhängig voneinander ein C1-4-Alkylrest, ggf. hydroxysubstituiert wie z. B. ein Hydroxyethylrest, insbesondere aber ein Methylrest,
m eine Zahl von 1 bis 4, insbesondere 1, 2 oder 3,
y 0 oder 1 und
Y COO, SO3, OPO(OR5)O oder P(O)(OR5)O, wobei R5 ein Wasserstoffatom H oder ein C1-4-Alkylrest ist.
R1 ein gesättigter oder ungesättigter C6-22-Alkylrest, vorzugsweise C8-18-Alkyl rest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12-14-Alkylrest,
X NH, NR4 mit dem C1-4-Alkylrest R4, O oder S,
n eine Zahl von 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5, insbesondere 3,
x 0 oder 1, vorzugsweise 1,
R2, R3 unabhängig voneinander ein C1-4-Alkylrest, ggf. hydroxysubstituiert wie z. B. ein Hydroxyethylrest, insbesondere aber ein Methylrest,
m eine Zahl von 1 bis 4, insbesondere 1, 2 oder 3,
y 0 oder 1 und
Y COO, SO3, OPO(OR5)O oder P(O)(OR5)O, wobei R5 ein Wasserstoffatom H oder ein C1-4-Alkylrest ist.
Die Alkyl- und Alkylamidobetaine, Betaine der Formel I mit einer Carboxylatgruppe (Y- =
COO-), heißen auch Carbobetaine.
Bevorzugte Amphotenside sind die Alkylbetaine der Formel (Ia), die Alkylamidobetaine
der Formel (Ib), die Sulfobetaine der Formel (Ic) und die Amidosulfobetaine der Formel
(Id),
R1-N+(CH3)2-CH2COO- (Ia)
R1-CO-NH-(CH2)3-N+(CH3)2-CH2COO- (Ib)
R1-N+(CH3)2-CH2CH(OH)CH2SO3 - (Ic)
R1-CO-NH-(CH2)3-N+(CH3)2-CH2CH(OH)CH2SO3 - (Id)
in denen R1 die gleiche Bedeutung wie in Formel I hat.
Besonders bevorzugte Amphotenside sind die Carbobetaine, insbesondere die
Carbobetaine der Formel (Ia) und (Ib), äußerst bevorzugt die Alkylamidobetaine der
Formel (Ib).
Beispiele geeigneter Betaine und Sulfobetaine sind die folgenden gemäß INCI benannten
Verbindungen: Almondamidopropyl Betaine, Apricotamidopropyl Betaine, Avocadamido
propyl Betaine, Babassuamidopropyl Betaine, Behenamidopropyl Betaine, Behenyl
Betaine, Betaine, Canolamidopropyl Betaine, Capryl/Capramidopropyl Betaine, Carnitine,
Cetyl Betaine, Cocamidoethyl Betaine, Cocamidopropyl Betaine, Cocamidopropyl
Hydroxysultaine, Coco-Betaine, Coco-Hydroxysultaine, Coco/Oleamidopropyl Betaine,
Coco-Sultaine, Decyl Betaine, Dihydroxyethyl Oleyl Glycinate, Dihydroxyethyl Soy
Glycinate, Dihydroxyethyl Stearyl Glycinate, Dihydroxyethyl Tallow Glycinate,
Dimethicone Propyl PG-Betaine, Erucamidopropyl Hydroxysultaine, Hydrogenated
Tallow Betaine, Isostearamidopropyl Betaine, Lauramidopropyl Betaine, Lauryl Betaine,
Lauryl Hydroxysultaine, Lauryl Sultaine, Milkamidopropyl Betaine, Minkamidopropyl
Betaine, Myristamidopropyl Betaine, Myristyl Betaine, Oleamidopropyl Betaine,
Oleamidopropyl Hydroxysultaine, Oleyl Betaine, Olivamidopropyl Betaine,
Palmamidopropyl Betaine, Palmitamidopropyl Betaine, Palmitoyl Carnitine, Palm
Kernelamidopropyl Betaine, Polytetrafluoroethylene Acetoxypropyl Betaine,
Ricinoleamidopropyl Betaine, Sesamidopropyl Betaine, Soyamidopropyl Betaine,
Stearamidopropyl Betaine, Stearyl Betaine, Tallowamidopropyl Betaine, Tallowamido
propyl Hydroxysultaine, Tallow Betaine, Tallow Dihydroxyethyl Betaine,
Undecylenamidopropyl Betaine und Wheat Germamidopropyl Betaine.
Zu den erfindungsgemäß geeigneten Aminoxiden gehören Alkylaminoxide, insbesondere
Alkyldimethylaminoxide, Alkylamidoaminoxide und Alkoxyalkylaminoxide. Bevorzugte
Aminoxide genügen Formel II,
R6R7R8N+-O- (II)
R6-[CO-NH-(CH2)w]z-N+(R7)(R8)-O- (II)
in der
R6 ein gesättigter oder ungesättigter C6-22-Alkylrest, vorzugsweise C8-18-Alkyl rest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12-14-Alkylrest, der in den Alkylamidoaminoxiden über eine Carbonylamidoalkylengruppe -CO-NH-(CH2)z- und in den Alkoxyalkylaminoxiden über eine Oxaalkylengruppe -O-(CH2)z- an das Stickstoffatom N gebunden ist, wobei z jeweils für eine Zahl von 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5, insbesondere 3,
R7, R8 unabhängig voneinander ein C1-4-Alkylrest, ggf. hydroxysubstituiert wie z. B. ein Hydroxyethylrest, insbesondere ein Methylrest, ist.
R6 ein gesättigter oder ungesättigter C6-22-Alkylrest, vorzugsweise C8-18-Alkyl rest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12-14-Alkylrest, der in den Alkylamidoaminoxiden über eine Carbonylamidoalkylengruppe -CO-NH-(CH2)z- und in den Alkoxyalkylaminoxiden über eine Oxaalkylengruppe -O-(CH2)z- an das Stickstoffatom N gebunden ist, wobei z jeweils für eine Zahl von 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5, insbesondere 3,
R7, R8 unabhängig voneinander ein C1-4-Alkylrest, ggf. hydroxysubstituiert wie z. B. ein Hydroxyethylrest, insbesondere ein Methylrest, ist.
Beispiele geeigneter Aminoxide sind die folgenden gemäß INCI benannten Verbindungen:
Almondamidopropylamine Oxide, Babassuamidopropylamine Oxide, Behenamine Oxide,
Cocamidopropyl Amine Oxide, Cocamidopropylamine Oxide, Cocamine Oxide, Coco-
Morpholine Oxide, Decylamine Oxide, Decyltetradecylamine Oxide, Diaminopyrimidine
Oxide, Dihydroxyethyl C8-10 Alkoxypropylamine Oxide, Dihydroxyethyl C9-11
Alkoxypropylamine Oxide, Dihydroxyethyl C12-15 Alkoxypropylamine Oxide,
Dihydroxyethyl Cocamine Oxide, Dihydroxyethyl Lauramine Oxide, Dihydroxyethyl
Stearamine Oxide, Dihydroxyethyl Tallowamine Oxide, Hydrogenated Palm Kernel
Amine Oxide, Hydrogenated Tallowamine Oxide, Hydroxyethyl Hydroxypropyl C12-15
Alkoxypropylamine Oxide, Isostearamidopropylamine Oxide, Isostearamidopropyl
Morpholine Oxide, Lauramidopropylamine Oxide, Lauramine Oxide, Methyl Morpholine
Oxide, Milkamidopropyl Amine Oxide, Minkamidopropylamine Oxide,
Myristamidopropylamine Oxide, Myristamine Oxide, Myristyl/Cetyl Amine Oxide,
Oleamidopropylamine Oxide, Oleamine Oxide, Olivamidopropylamine Oxide,
Palmitamidopropylamine Oxide, Palmitamine Oxide, PEG-3 Lauramine Oxide, Potassium
Dihydroxyethyl Cocamine Oxide Phosphate, Potassium Trisphosphonomethylamine
Oxide, Sesamidopropylamine Oxide, Soyamidopropylamine Oxide,
Stearamidopropylamine Oxide, Stearamine Oxide, Tallowamidopropylamine Oxide,
Tallowamine Oxide, Undecylenamidopropylamine Oxide und Wheat
Germamidopropylamine Oxide.
Die Alkylamidoalkylamine (INCI Alkylamido Alkylamines) sind Amphotenside der
Formel (III),
R9-CO-NR10-(CH2)i-N(R11)-(CH2CH2O)j-(CH2)k-[CH(OH)]l-CH2-Z-OM (III)
in der
R9 ein gesättigter oder ungesättigter C6-22-Alkylrest, vorzugsweise C8-18-Alkyl rest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12-14-Alkylrest,
R10 ein Wasserstoffatom H oder ein C1-4-Alkylrest, vorzugsweise H,
i eine Zahl von 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5, insbesondere 2 oder 3,
R11 ein Wasserstoffatom H oder CH2COOM (zu M s. u.),
j eine Zahl von 1 bis 4, vorzugsweise 1 oder 2, insbesondere 1,
k eine Zahl von 0 bis 4, vorzugsweise 0 oder 1,
l 0 oder 1, wobei k = 1 ist, wenn 1 = 1 ist,
Z CO, SO2, OPO(OR12) oder P(O)(OR12), wobei R12 ein C1-4-Alkylrest oder M (s. u.) ist, und
M ein Wasserstoff, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes Alkanolamin, z. B. protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, ist.
R9 ein gesättigter oder ungesättigter C6-22-Alkylrest, vorzugsweise C8-18-Alkyl rest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12-14-Alkylrest,
R10 ein Wasserstoffatom H oder ein C1-4-Alkylrest, vorzugsweise H,
i eine Zahl von 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5, insbesondere 2 oder 3,
R11 ein Wasserstoffatom H oder CH2COOM (zu M s. u.),
j eine Zahl von 1 bis 4, vorzugsweise 1 oder 2, insbesondere 1,
k eine Zahl von 0 bis 4, vorzugsweise 0 oder 1,
l 0 oder 1, wobei k = 1 ist, wenn 1 = 1 ist,
Z CO, SO2, OPO(OR12) oder P(O)(OR12), wobei R12 ein C1-4-Alkylrest oder M (s. u.) ist, und
M ein Wasserstoff, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes Alkanolamin, z. B. protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, ist.
Bevorzugte Vertreter genügen den Formeln IIIa bis IIId,
R9-CO-NH-(CH2)2-N(R11)-CH2CH2O-CH2-COOM (IIIa)
R9-CO-NH-(CH2)2-N(R11)-CH2CH2O-CH2CH2-COOM (IIIb)
R9-CO-NH-(CH2)2-N(R11)-CH2CH2O-CH2CH(OH)CH2-SO3M (IIIc)
R9-CO-NH-(CH2)2-N(R11)-CH2-CH2O-CH2CH(OH)CH2-OPO3HM (IIId)
in denen R11 und M die gleiche Bedeutung wie in Formel (III) haben.
Beispielhafte Alkylamidoalkylamine sind die folgenden gemäß INCI benannten
Verbindungen: Cocoamphodipropionic Acid, Cocobetainamido Amphopropionate, DEA-
Cocoamphodipropionate, Disodium Caproamphodiacetate, Disodium
Caproamphodipropionate, Disodium Capryloamphodiacetate, Disodium
Capryloamphodipropionate, Disodium Cocoamphocarboxyethylhydroxypropylsulfonate,
Disodium Cocoamphodiacetate, Disodium Cocoamphodipropionate, Disodium
Isostearoamphodiacetate, Disodium Isostearoamphodipropionate, Disodium Laureth-5
Carboxyamphodiacetate, Disodium Lauroamphodiacetate, Disodium
Lauroamphodipropionate, Disodium Oleoamphodipropionate, Disodium PPG-2-Isodeceth-
7 Carboxyamphodiacetate, Disodium Stearoamphodiacetate, Disodium
Tallowamphodiacetate, Disodium Wheatgermamphodiacetate, Lauroamphodipropionic
Acid, Quaternium-85, Sodium Caproamphoacetate, Sodium
Caproamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Caproamphopropionate, Sodium
Capryloamphoacetate, Sodium Capryloamphohydroxypropylsulfonate, Sodium
Capryloamphopropionate, Sodium Cocoamphoacetate, Sodium
Cocoamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Cocoamphopropionate, Sodium
Cornamphopropionate, Sodium Isostearoamphoacetate, Sodium
Isostearoamphopropionate, Sodium Lauroamphoacetate, Sodium
Lauroamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Lauroampho PG-Acetate Phosphate, Sodium
Lauroamphopropionate, Sodium Myristoamphoacetate, Sodium Oleoamphoacetate,
Sodium Oleoamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Oleoamphopropionate, Sodium
Ricinoleoamphoacetate, Sodium Stearoamphoacetate, Sodium
Stearoamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Stearoamphopropionate, Sodium
Tallamphopropionate, Sodium Tallowamphoacetate, Sodium Undecylenoamphoacetate,
Sodium Undecylenoamphopropionate, Sodium Wheat Germamphoacetate und Trisodium
Lauroampho PG-Acetate Chloride Phosphate.
Erfindungsgemäß bevorzugte alkylsubstituierte Aminosäuren (INCI Alkyl-Substituted
Amino Acids) sind monoalkylsubstituierte Aminosäuren gemäß Formel (IV),
R13-NH-CH(R14)-(CH2)u-COOM' (IV)
in der R13 ein gesättigter oder ungesättigter C6-22-Alkylrest, vorzugsweise C8-18-Alkyl
rest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein
gesättigter C12-14-Alkylrest,
R14 ein Wasserstoffatom H oder ein C1-4-Alkylrest, vorzugsweise H,
u eine Zahl von 0 bis 4, vorzugsweise 0 oder 1, insbesondere 1, und
M' ein Wasserstoff, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes Alkanolamin, z. B. protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, ist,
alkylsubstituierte Iminosäuren gemäß Formel (V),
R14 ein Wasserstoffatom H oder ein C1-4-Alkylrest, vorzugsweise H,
u eine Zahl von 0 bis 4, vorzugsweise 0 oder 1, insbesondere 1, und
M' ein Wasserstoff, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes Alkanolamin, z. B. protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, ist,
alkylsubstituierte Iminosäuren gemäß Formel (V),
R15-N-[(CH2)v-COOM"]2 (V)
in der R15 ein gesättigter oder ungesättigter C6-22-Alkylrest, vorzugsweise C8-18-Alkyl
rest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein
gesättigter C12-14-Alkylrest,
v eine Zahl von 1 bis 5, vorzugsweise 2 oder 3, insbesondere 2, und
M" ein Wasserstoff, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes Alkanolamin, z. B. protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, wobei M" in den beiden Carboxygruppen die gleiche oder zwei verschiedene Bedeutungen haben kann, z. B. Wasserstoff und Natrium oder zweimal Natrium sein kann, ist,
und mono- oder dialkylsubstituierte natürliche Aminosäuren gemäß Formel (VI),
v eine Zahl von 1 bis 5, vorzugsweise 2 oder 3, insbesondere 2, und
M" ein Wasserstoff, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes Alkanolamin, z. B. protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, wobei M" in den beiden Carboxygruppen die gleiche oder zwei verschiedene Bedeutungen haben kann, z. B. Wasserstoff und Natrium oder zweimal Natrium sein kann, ist,
und mono- oder dialkylsubstituierte natürliche Aminosäuren gemäß Formel (VI),
R16-N(R17)-CH(R18)-COOM''' (VI)
in der R16 ein gesättigter oder ungesättigter C6-22-Alkylrest, vorzugsweise C8-18-Alkyl
rest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein
gesättigter C12-14-Alkylrest,
R17 ein Wasserstoffatom oder ein C1-4-Alkylrest, ggf. hydroxy- oder aminsubstituiert, z. B. ein Methyl-, Ethyl-, Hydroxyethyl- oder Aminpropylrest,
R18 den Rest einer der 20 natürlichen α-Aminosäuren H2NCH(R18)COOH, und
M''' ein Wasserstoff, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes Alkanolamin, z. B. protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, ist.
R17 ein Wasserstoffatom oder ein C1-4-Alkylrest, ggf. hydroxy- oder aminsubstituiert, z. B. ein Methyl-, Ethyl-, Hydroxyethyl- oder Aminpropylrest,
R18 den Rest einer der 20 natürlichen α-Aminosäuren H2NCH(R18)COOH, und
M''' ein Wasserstoff, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes Alkanolamin, z. B. protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, ist.
Besonders bevorzugte alkylsubstituierte Aminosäuren sind die Aminopropionate gemäß
Formel (IVa),
R13-NH-CH2CH2COOM' (IVa)
in der R13 und M' die gleiche Bedeutung wie in Formel (IV) haben.
Beispielhafte alkylsubstituierte Aminosäuren sind die folgenden gemäß INCI benannten
Verbindungen: Aminopropyl Laurylglutamine, Cocaminobutyric Acid,
Cocaminopropionic Acid, DEA-Lauraminopropionate, Disodium Cocaminopropyl
Iminodiacetate, Disodium Dicarboxyethyl Cocopropylenediamine, Disodium
Lauriminodipropionate, Disodium Steariminodipropionate, Disodium
Tallowiminodipropionate, Lauraminopropionic Acid, Lauryl Aminopropylglycine, Lauryl
Diethylenediaminoglycine, Myristaminopropionic Acid, Sodium C12-15 Alkoxypropyl
Iminodipropionate, Sodium Cocaminopropionate, Sodium Lauraminopropionate, Sodium
Lauriminodipropionate, Sodium Lauroyl Methylaminopropionate, TEA-
Lauraminopropionate und TEA-Myristaminopropionate.
Acylierte Aminosäuren sind Aminosäuren, insbesondere die 20 natürlichen α-Amino
säuren, die am Aminostickstoffatom den Acylrest R19CO einer gesättigten oder
ungesättigten Fettsäure R19COOH tragen, wobei R19 ein gesättigter oder ungesättigter
C6-22-Alkylrest, vorzugsweise C8-18-Alkylrest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest,
beispielsweise ein gesättigter C12-14-Alkylrest ist. Die acylierten Aminosäuren können auch
als Alkalimetallsalz, Erdalkalimetallsalz oder Alkanolammoniumsalz, z. B. Mono-, Di-
oder Triethanolammoniumsalz, eingesetzt werden. Beispielhafte acylierte Aminosäuren
sind die gemäß INCI unter Amino Acids zusammengefaßten Acylderivate, z. B. Sodium
Cocoyl Glutamate, Lauroyl Glutamic Acid, Capryloyl Glycine oder Myristoyl
Methylalanine.
Bei einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfaßt das
Reinigungsmittel ferner ein oder mehrere Treibmittel (INCI Propellants), üblicherweise in
einer Menge von 1 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 1,5 bis 30 Gew.-%, insbesondere 2 bis
10 Gew.-%, besonders bevorzugt 2,5 bis 8 Gew.-%, äußerst bevorzugt 3 bis 6 Gew.-%.
Treibmittel sind erfindungsgemäß üblicherweise Treibgase, insbesondere verflüssigte oder
komprimierte Gase. Die Wahl richtet sich nach dem zu versprühenden Produkt und dem
Einsatzgebiet. Bei der Verwendung von komprimierten Gasen wie Stickstoff,
Kohlendioxid oder Distickstoffoxid, die im allgemeinen in dem flüssigen Reinigungsmittel
unlöslich sind, sinkt der Betriebsdruck mit jeder Ventilbetätigung. Im Reinigungsmittel
lösliche oder selbst als Lösungsmittel wirkende verflüssigte Gase (Flüssiggase) als
Treibmittel bieten den Vorteil gleichbleibenden Betriebsdruck und gleichmäßiger
Verteilung, denn an der Luft verdampft das Treibmittel und nimmt dabei ein
mehrhundertfaches Volumen ein.
Geeignet sind demgemäß folgende gemäß INCI bezeichnete Treibmittel: Butane, Carbon
Dioxide, Dimethyl Carbonate, Dimethyl Ether, Ethane, Hydrochlorofluorocarbon 22,
Hydrochlorofluorocarbon 142b, Hydrofluorocarbon 152a, Hydrofluorocarbon 134a,
Hydrofluorocarbon 227ea, Isobutane, Isopentane, Nitrogen, Nitrous Oxide, Pentane,
Propane.
Auf Chlorfluorkohlenstoffe (Fluorchlorkohlenwasserstoffe, FCKW) als Treibmittel wird
jedoch wegen ihrer schädlichen Wirkung auf den - vor harter UV-Strahlung schützenden -
Ozon-Schild der Atmosphäre, die sogenannte Ozon-Schicht, vorzugsweise weitgehend und
insbesondere vollständig verzichtet.
Als Treibmittel können gegebenenfalls auch Flüssiggase eingesetzt werden. Flüssiggase
sind Gase, die bei meist schon geringen Drücken und 20°C vom gasförmigen in den
flüssigen Zustand übergeführt werden können. Insbesondere werden unter Flüssiggasen
jedoch die - in Ölraffinerien als Nebenprodukte bei Destillation und Kracken von Erdöl
sowie in der Erdgas-Aufbereitung bei der Benzinabscheidung anfallenden -
Kohlenwasserstoffe Propan, Propen, Butan, Buten, Isobutan (2-Methylpropan), Isobuten
(2-Methylpropen, Isobutylen) und deren Gemische verstanden.
Optional einsetzbare Treibmittel sind Propan, Butan und/oder Isobutan, insbesondere
Propan und Butan, besonders bevorzugt Propan, Butan und Isobutan. Bevorzugte
Mischungen von Propan, Butan und Isobutan enthalten, bezogen auf die Mischung, 23 bis
28,5 Gew.-% Propan sowie insgesamt 71,5 bis 77 Gew.-% Butan und Isobutan,
insbesondere 23 bis 28,4 Gew.-% Propan, 0,1 bis 5 Gew.-% Butan und 71,5 bis
76,9 Gew.-% Isobutan, beispielsweise 25 Gew.-% Propan sowie insgesamt 75 Gew.-%
Butan und Isobutan. Beispielsweise kann als alleiniges oder vorzugsweise zusätzliches
Treibmittel Dimethylether in dem Reinigungsmittel enthalten sein.
Butan und Mischungen von Propan und Butan sowie von Propan, Butan und Isobutan sind
beispielsweise unter dem Handelsnamen Drivosol® von der Fa. Oxeno (DE) bzw. Degussa-
Hüls (DE) erhältlich.
Das Reinigungsmittel enthält den flüssigen wässerigen Träger üblicherweise in einer
Menge von 18,89 bis 98,89 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 97 Gew.-%, insbesondere 70 bis
95 Gew.-%, besonders bevorzugt 80 bis 90 Gew.-%, äußerst bevorzugt 84 bis 86 Gew.-%.
Der flüssige wässerige Träger enthält Wasser in einer Menge, bezogen auf die Menge an
flüssigem wässerigen Träger, von mehr als 50 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise 80 bis
100 Gew.-%, insbesondere 90 bis 100 Gew.-%, besonders bevorzugt 95 bis 100 Gew.-%,
äußerst bevorzugt 100 Gew.-%.
In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung enthält der flüssige wässerige Träger
ein oder mehrere organische Lösungsmittel in einer Menge, bezogen auf die Menge an
flüssigem wässerigen Träger, von weniger als 50 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis
20 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 5 Gew.-%.
Geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise gesättigte oder ungesättigte, vorzugsweise
gesättigte, verzweigte oder unverzweigte C1-20-Kohlenwasserstoffe, bevorzugt C2-15-
Kohlenwasserstoffe, mit einer oder mehreren Hydroxygruppen, vorzugsweise einer
Hydroxygruppe, und ggf. einer oder mehreren Etherfunktionen C-O-C, d. h. die
Kohlenstoffatomkette unterbrechenden Sauerstoffatomen.
Bevorzugte Lösungsmittel sind die C1-6-Alkohole, insbesondere Ethanol, n-Propanol oder
iso-Propanol wie auch die - ggf. einseitig mit einem C1-6-Alkanol veretherten - C2-6-
Alkylenglykole und Poly-C2-3-alkylenglykolether mit durchschnittlich 1 bis 9 gleichen
oder verschiedenen, vorzugsweise gleichen, Alkylenglykolgruppen pro Molekül,
insbesondere die einseitig mit einem C1-6-Alkanol veretherten Poly-C2-3-alkylenglykolether
mit durchschnittlich 1 bis 9, vorzugsweise 2 bis 3, Ethylen- oder Propylenglykolgruppen,
beispielsweise PPG-2 Methyl Ether (Dipropylenglykolmonomethylether).
Beispielhafte Lösungsmittel sind die folgenden gemäß INCI benannten Verbindungen:
Alcohol (Ethanol), Buteth-3, Butoxydiglycol, Butoxyethanol, Butoxyisopropanol,
Butoxypropanol, n-Butyl Alcohol, t-Butyl Alcohol, Butylene Glycol, Butyloctanol,
Diethylene Glycol, Dimethoxydiglycol, Dimethyl Ether, Dipropylene Glycol,
Ethoxydiglycol, Ethoxyethanol, Ethyl Hexanediol, Glycol, Hexanediol, 1,2,6-Hexanetriol,
Hexyl Alcohol, Hexylene Glycol, Isobutoxypropanol, Isopentyldiol, Isopropyl Alcohol
(iso-Propanol), 3-Methoxybutanol, Methoxydiglycol, Methoxyethanol,
Methoxyisopropanol, Methoxymethylbutanol, Methoxy PEG-10, Methylal, Methyl
Alcohol, Methyl Hexyl Ether, Methylpropanediol, Neopentyl Glycol, PEG-4, PEG-6,
PEG-7, PEG-8, PEG-9, PEG-6 Methyl Ether, Pentylene Glycol, PPG-7, PPG-2-Buteth-3,
PPG-2 Butyl Ether, PPG-3 Butyl Ether, PPG-2 Methyl Ether, PPG-3 Methyl Ether, PPG-2
Propyl Ether, Propanediol, Propyl Alcohol (n-Propanol), Propylene Glycol, Propylene
Glycol Butyl Ether, Propylene Glycol Propyl Ether, Tetrahydrofurfuryl Alcohol,
Trimethylhexanol.
Mit aliphatischen oder aromatischen Alkoholen, z. B. Methanol, Ethanol, n-Propanol, n-
Butanol, tert-Butanol oder Phenol, oder Carbonsäuren, z. B. Essig- oder Kohlensäure,
verether- bzw. -esterte monomere oder homo- oder heteropolymere, insbesondere
monomere sowie homodi- und trimere, C2-C4-Alkylenglykole werden beispielsweise unter
dem Handelsnamen Dowanol® von der Fa. Dow Chemical sowie die unter den
Handelsnamen Arcosolv® und Arconate® von der Fa. Arco Chemical vertrieben, wie die
nachfolgend mit ihrem INCI Namen gemäß dem International Dictionary of Cosmetic
Ingredients von The Cosmetic, Toiletry, and Fragrance Association (CTFA) bezeichneten
Produkte, z. B. Butoxydiglycol (Dowanol® DB), Methoxydiglycol (Dowanol® DM), PPG-2
Methyl Ether (Dowanol® DPM), PPG-2 Methyl Ether Acetate (Dowanol® DPMA), PPG-2
Butyl Ether (Dowanol® DPnB), PPG-2 Propyl Ether (Dowanol® DPnP), Butoxyethanol
(Dowanol® EB), Phenoxyethanol (Dowanol® EPh), Methoxyisopropanol (Dowanol® PM),
PPG-1 Methyl Ether Acetate (Dowanol® PMA), Butoxyisopropanol (Dowanol® PnB),
Propylene Glycol Propyl Ether (Dowanol® PnP), Phenoxyisopropanol (Dowanol® PPh),
PPG-3 Methyl Ether (Dowanol® TPM) und PPG-3 Butyl Ether (Dowanol® TPnB) sowie
Ethoxyisopropanol (Arcosolv® PE), tert-Butoxyisopropanol (Arcosolv® PTB), PPG-2 tert-
Butyl Ether (Arcosolv® DPTB) und Propylencarbonat (Arconate® PC), von denen
Butoxyisopropanol (Dipropylenglykol-n-butylether, Dowanol® PnB) und insbesondere
PPG-2 Methyl Ether (Dipropylenglykolmethylether, Dowanol® DPM) bevorzugt sind.
Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel kann sowohl sauer, neutral wie auch alkalisch
eingestellt werden und weist dementsprechend üblicherweise einen pH-Wert von 0 bis 14,
vorzugsweise 0,1 bis 12, insbesondere 0,5 bis 9, besonders bevorzugt 1 bis weniger als 7,
äußerst bevorzugt 2 bis 5, beispielsweise 3 bis 4, auf.
Zur Einstellung des pH-Werts kann das Mittel ein oder mehrere anorganische oder
organische Säuren und/oder ein oder mehrere Basen enthalten. Hierbei ist zu
berücksichtigen, dass das Kalklösevermögen des Mittels zwar um so besser ist, je niedriger
der pH-Wert ist, zugleich aber das Mittel auch um so eher metallische Behälter angreift.
Als Säuren eignen sich insbesondere Ameisensäure, Essigsäure, Zitronensäure,
Amidosulfonsäure sowie die Mineralsäuren Salzsäure, Schwefelsäure und Salpetersäure
bzw. deren Mischungen. Besonders bevorzugt sind Säuren, ausgewählt aus der Gruppe,
umfassend Amidosulfonsäure, Zitronensäure und Ameisensäure.
Bevorzugte Basen stammen aus der Gruppe der Alkali- und Erdalkalimetallhydroxide und
-carbonate, insbesondere der Alkalimetallhydroxide, von denen Kaliumhydroxid und vor
allem Natriumhydroxid besonders bevorzugt ist.
Eine besondere Form der Reinigung stellen die Desinfektion und die Sanitation dar. In
einer entsprechenden besonderen Ausführungsform der Erfindung enthält das
Reinigungsmittel daher einen oder mehrere antimikrobielle Wirkstoffe, vorzugsweise in
einer Menge von 0,01 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,02 bis 0,8 Gew.-%, insbesondere
0,05 bis 0,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 0,3 Gew.-%, äußerst bevorzugt
0,2 Gew.-%.
Die Begriffe Desinfektion, Sanitation, antimikrobielle Wirkung und anitmikrobieller
Wirkstoff haben im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre die fachübliche Bedeutung, die
beispielsweise von K. H. Wallhäußer in "Praxis der Sterilisation, Desinfektion -
Konservierung: Keimidentifizierung - Betriebshygiene" (5. Aufl. - Stuttgart; New York:
Thieme, 1995) wiedergegeben wird. Während Desinfektion im engeren Sinne der
medizinischen Praxis die Abtötung von - theoretisch allen - Infektionskeimen bedeutet, ist
unter Sanitation die möglichst weitgehende Elimierung aller - auch der für den Menschen
normalerweise unschädlichen saprophytischen - Keime zu verstehen. Hierbei ist das
Ausmaß der Desinfektion bzw. Sanitation von der antimikrobiellen Wirkung des
angewendeten Mittels abhängig, die mit abnehmender Gehalt an antimikrobiellem
Wirkstoff bzw. zunehmender Verdünnung des Mittels zur Anwendung abnimmt.
Erfindungsgemäß geeignet sind beispielsweise antimikrobielle Wirkstoffe aus den
Gruppen der Alkohole, Aldehyde, antimikrobiellen Säuren bzw. deren Salze,
Carbonsäureester, Säureamide, Phenole, Phenolderivate, Diphenyle, Diphenylalkane,
Harnstoffderivate, Sauerstoff-, Stickstoff-Acetale sowie -Formale, Benzamidine,
Isothiazole und deren Derivate wie Isothiazoline und Isothiazolinone, Phthalimidderivate,
Pyridinderivate, antimikrobiellen oberflächenaktiven Verbindungen, Guanidine,
antimikrobiellen amphoteren Verbindungen, Chinoline, 1,2-Dibrom-2,4-dicyanobutan,
Iodo-2-propynyl-butyl-carbamat, Iod, Iodophore und Peroxide.
Bevorzugt enthält das Reinigungsmittel einen oder mehrere antimikrobielle Wirkstoffe
ausgewählt aus Ethanol, n-Propanol, i-Propanol, 1,3-Butandiol, Phenoxyethanol, 1,2-
Propylenglykol, Glycerin, Undecylensäure, Zitronensäure, Milchsäure, Benzoeesäure,
Salicylsäure, Thymol, 2-Benzyl-4-chlorphenol, 2,2'-Methylen-bis-(6-brom-4-chlorphenol),
2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphenylether, N-(4-Chlorphenyl)-N-(3,4-dichlorphenyl)-harn
stoff, N,N'-(1,10-decandiyldi-1-pyridinyl-4-yliden)-bis-(1-octanamin)-dihydrochlorid,
N,N'-Bis-(4-Chlorphenyl)-3,12-dümino-2,4,11,13-tetraazatetrade-candiimidamid,
antimikrobiellen quaternären oberflächenaktiven Verbindungen, Guanidinen, Amphoteren.
Ein besonders bevorzugter antimikrobieller Wirkstoff ist die Salicylsäure. Als weitere
antimikrobiell wirkende Komponente kann Wasserstoffperoxid mit Vorteil eingesetzt
werden, ohne die Stabilität der Reinigungsmittel-Rezepturen im Sauren nachteilig zu
beeinflussen.
Bevorzugte antimikrobiell wirkende oberflächenaktive quaternäre Verbindungen enthalten
eine Ammonium-, Sulfonium-, Phosphonium-, Jodonium- oder Arsoniumgruppe, wie sie
beispielsweise K. H. Wallhäußer in "Praxis der Sterilisation, Desinfektion - Konservierung
Keimidentifizierung - Betriebshygiene" (5. Aufl.- Stuttgart; New York: Thieme, 1995)
beschreibt.
Besonders bevorzugte oberflächenaktive quaternäre Verbindungen sind die quaternären
Ammoniumverbindungen (QAV) mit antimikobieller Wirkung gemäß der allgemeinen
Formel (RI)(RII)(RIII)(RIV)N+X- in der RI bis RIV gleiche oder verschiedene C1-C22-
Alkylreste, C7-C28-Aralkylreste oder heterozyklische Reste, wobei zwei oder im Falle einer
aromatischen Einbindung wie im Pyridin sogar drei Reste gemeinsam mit dem
Stickstoffatom den Heterozyklus, z. B. eine Pyridinium- oder Imidazoliniumverbindung,
bilden, darstellen und X- Halogenidionen, Sulfationen, Hydroxidionen oder ähnliche
Anionen sind. Für eine optimale antimikrobielle Wirkung weist vorzugsweise wenigstens
einer der Reste eine Kettenlänge von 8 bis 18, insbesondere 12 bis 16, C-Atomen auf.
QAV sind durch Umsetzung tertiärer Amine mit Alkylierungsmitteln, wie z. B.
Methylchlorid, Benzylchlorid, Dimethylsulfat, Dodecylbromid, aber auch Ethylenoxid
herstellbar. Die Alkylierung von tertiären Aminen mit einem langen Alkyl-Rest und zwei
Methyl-Gruppen gelingt besonders leicht, auch die Quaternierung von tertiären Aminen
mit zwei langen Resten und einer Methyl-Gruppe kann mit Hilfe von Methylchlorid unter
milden Bedingungen durchgeführt werden. Amine, die über drei lange Alkyl-Reste oder
Hydroxy-substituierte Alkyl-Reste verfügen, sind wenig reaktiv und werden bevorzugt mit
Dimethylsulfat quaterniert.
Geeignete QAV sind beispielsweise Benzalkoniumchlorid (N-Alkyl-N,N-dimethyl-benzyl
ammoniumchlorid, CAS No. 8001-54-5), Benzalkon B (m,p-Dichlorbenzyl-dimethyl-
C12-alkylammoniumchlorid, CAS No. 58390-78-6), Benzoxoniumchlorid (Benzyl
dodecyl-bis-(2-hydroxyethyl)-ammoniumchlorid), Cetrimoniumbromid (N-Hexadecyl-
N,N-trimethyl-ammoniumbromid, CAS No. 57-09-0), Benzetoniumchlorid
(N,N-Dimethyl-N-[2-[2-[p-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)phenoxy]ethoxy]ethyl]-
benzylammoniumchlorid, CAS No. 121-54-0), Dialkyldimethylammoniumchloride wie
Di-n-decyl-dimethyl-ammoniumchlorid (CAS No. 7173-51-5-5), Didecyldi
methylammoniumbromid (CAS No. 2390-68-3), Dioctyl-dimethyl-ammoniumchloric,
1-Cetylpyridiniumchlorid (CAS No. 123-03-5) und Thiazolinjodid (CAS No. 15764-48-1)
sowie deren Mischungen. Besonders bevorzugte QAV sind die Benzalkoniumchloride mit
C8-C18-Alkylresten, insbesondere C12-C14-Aklyl-benzyl-dimethylammoniumchlorid.
Je nach Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Mittels können ein oder mehrere für die
jeweilige Zweckbestimmung des Mittels übliche weitere Inhaltsstoffe enthalten sein,
insbesondere aus der Gruppe der Konservierungsmittel (Konservierungsstoffe, INCI
Preservatives), Komplexbildner und Korrosionsinhibitoren sowie der Farb- und Duftstoffe.
Das Mittel kann dementsprechend ein oder mehrere Duftstoffe, vorzugsweise in einer
Menge von 0,01 bis 2 Gew.-%, insbesondere 0,02 bis 1 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05
bis 0,5 Gew.-%, äußerst bevorzugt 0,1 bis 0,3 Gew.-%, beispielsweise 0,2 Gew.-%,
und/oder ein oder mehrere Farbstoffe (INCI Colorants), vorzugsweise in einer Menge von
0,0001 bis 0,1 Gew.-%, insbesondere 0,0005 bis 0,05 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,001
bis 0,01 Gew.-%, äußerst bevorzugt 0,005 Gew.-%, enthalten.
Weiterhin kann das Mittel dementsprechend ein oder mehrere Korrosionsinhibitoren,
vorzugsweise in einer Menge von 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 5 Gew.-%,
besonders bevorzugt 0,5 bis 3 Gew.-%, äußerst bevorzugt 1 bis 2 Gew.-%, enthalten.
Geeignete Korrosionsinhibitoren (INCI Corrosion Inhibitors) sind beispielsweise folgende
gemäß INCI benannte Substanzen: Cyclohexylamine, Diammonium Phosphate, Dilithium
Oxalate, Dimethylamino Methylpropanol, Dipotassium Oxalate, Dipotassium Phosphate,
Disodium Phosphate, Disodium Pyrophosphate, Disodium Tetrapropenyl Succinate,
Hexoxyethyl Diethylammmonium, Phosphate, Nitromethane, Potassium Silicate, Sodium
Aluminate, Sodium Hexametaphosphate, Sodium Metasilicate, Sodium Molybdate,
Sodium Nitrite, Sodium Oxalate, Sodium Silicate, Stearamidopropyl Dimethicone,
Tetrapotassium Pyrophosphate, Tetrasodium Pyrophosphate, Triisopropanolamine.
Auch kann das Mittel ein oder mehrere Komplexbildner, vorzugsweise in einer Menge von
0,1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 5 Gew.-%,
enthalten.
Komplexbildner (INCI Chelating Agents), auch Sequestriermittel genannt, sind
Inhaltsstoffe, die Metallionen zu komplexieren und inaktivieren vermögen, um ihre
nachteiligen Wirkungen auf die Stabilität oder das Aussehen der Mittel, beispielsweise
Trübungen, zu verhindern. Einerseits ist es dabei wichtig, die mit zahlreichen
Inhaltsstoffen inkompatiblen Calcium- und Magnesiumionen der Wasserhärte zu
komplexieren. Die Komplexierung der Ionen von Schwermetallen wie Eisen oder Kupfer
verzögert andererseits die oxidative Zersetzung der fertigen Mittel. Zudem unterstützen die
Komplexbildner die Reinigungswirkung.
Geeignet sind beispielsweise die folgenden gemäß INCI bezeichneten Komplexbildner:
Aminotrimethylene Phosphonic Acid, Beta-Alanine Diacetic Acid, Calcium Disodium
EDTA, Citric Acid, Cyclodextrin, Cyclohexanediamine Tetraacetic Acid, Diammonium
Citrate, Diammonium EDTA, Diethylenetriamine Pentamethylene Phosphonic Acid,
Dipotassium EDTA, Disodium Azacycloheptane Diphosphonate, Disodium EDTA,
Disodium Pyrophosphate, EDTA, Etidronic Acid, Galactaric Acid, Gluconic Acid,
Glucuronic Acid, HEDTA, Hydroxypropyl Cyclodextrin, Methyl Cyclodextrin,
Pentapotassium Triphosphate, Pentasodium Aminotrimethylene Phosphonate, Pentasodium
Ethylenediamine Tetramethylene Phosphonate, Pentasodium Pentetate, Pentasodium
Triphosphate, Pentetic Acid, Phytic Acid, Potassium Citrate, Potassium EDTMP,
Potassium Gluconate, Potassium Polyphosphate, Potassium Trisphosphonomethylamine
Oxide, Ribonic Acid, Sodium Chitosan Methylene Phosphonate, Sodium Citrate, Sodium
Diethylenetriamine Pentamethylene Phosphonate, Sodium Dihydroxyethylglycinate,
Sodium EDTMP, Sodium Gluceptate, Sodium Gluconate, Sodium Glycereth-1
Polyphosphate, Sodium Hexametaphosphate, Sodium Metaphosphate, Sodium
Metasilicate, Sodium Phytate, Sodium Polydimethylglycinophenolsulfonate, Sodium
Trimetaphosphate, TEA-EDTA, TEA-Polyphosphate, Tetrahydroxyethyl Ethylenediamine,
Tetrahydroxypropyl Ethylenediamine, Tetrapotassium Etidronate, Tetrapotassium
Pyrophosphate, Tetrasodium EDTA, Tetrasodium Etidronate, Tetrasodium Pyrophosphate,
Tripotassium EDTA, Trisodium Dicarboxymethyl Alaninate, Trisodium EDTA, Trisodium
HEDTA, Trisodium NTA und Trisodium Phosphate.
Die vorliegende Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen anhand von Rezepturen
für erfindungsgemäße Reinigungsmittel veranschaulicht, ohne diese in irgendeiner Weise
einzuschränken.
Claims (13)
1. Reinigungsmittel, umfassend mindestens ein selbsttätiges und/oder wiederholt
schaumbildendes Schäumungsmittel,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schäumungsmittel mindestens einen halogenierten,
vorzugsweise fluorierten Ether der Formel R1-O-R2 umfaßt, worin R1 und/oder R2 lineare
oder verzweigte, außer mit Halogenen mit weiteren Gruppen substituierte oder nicht weiter
substituierte Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl- oder Arylreste sind.
2. Reinigungsmittel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß R1 und/oder R2 perhalogeniert, vorzugsweise perfluoriert
sind.
3. Reinigungsmittel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß R1 und/oder R2 ausgewählt werden aus der Gruppe,
bestehend aus C1- bis C15-, vorzugsweise C1- bis C9-Alkyl, -Alkenyl und -Alkinyl.
4. Reinigungsmittel nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schäumungsmittel Methyloxynonafluorbutan umfaßt.
5. Reinigungsmittel nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß es das Schäumungsmittel in einer Menge von 0,5 bis 20 Gew.-%,
vorzugsweise 1 bis 7 Gew.-% und besonders bevorzugt von 2 bis 5 Gew.-%
umfaßt.
6. Reinigungsmittel nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schäumungsmittel bei Atmosphärendruck und
Raumtemperatur flüssig ist.
7. Reinigungsmittel nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schäumungsmittel in einem Zeitraum von 0,5
Sekunden bis 5 Minuten, vorzugsweise von 1 Sekunde bis 2 Minuten, besonders bevorzugt
von 3 Sekunden bis 0,5 Minuten nach dem Auftragen auf den zu reinigenden Gegenstand
selbsttätig einen Schaum ausbildet.
8. Reinigungsmittel nach einem der vorangehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß das Schäumungsmittel so oft wiederholt schaumbildend ist,
solange sich Reinigungsmittel auf dem zu reinigenden Gegenstand befindet.
9. Reinigungsmittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend
mindestens ein Schäumungsmittel wie in einem der Ansprüche 1 bis 8 definiert und
mindestens ein Mittel, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Verdickungsmitteln,
Versprödungsmitteln, grenzflächenaktiven Stoffen, Treibmitteln und/oder wäßrigen
flüssigen Trägern.
10. Gebrauchsfertiges Produkt, umfassend ein mit einem Reinigungsmittel nach einem
der vorangehenden Ansprüche 1 bis 9 gefüllten Behälter mit einer mindestens eine
Austrittsöffnung aufweisenden Vorrichtung zum Auftragen, insbesondere Versprühen des
Reinigungsmittels.
11. Reinigungsschaum, erhalten durch Auftragen, insbesondere Versprühen eines
Reinigungsmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 9 auf den zu reinigenden Gegenstand.
12. Verwendung eines Reinigungsmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 9 zur
Reinigung von Polstermöbeln, Textilien, insbesondere Teppichen, und/oder harten
Oberflächen, insbesondere im Küchen-, Bad- und WC-Bereich.
13. Verfahren zur Reinigung von Polstermöbeln, Textilien, insbesondere Teppichen,
und/oder harten Oberflächen, insbesondere im Küchen-, Bad- und WC-Bereich, umfassend
die folgenden Schritte:
- a) mindestens teilweises Bedecken des zu reinigenden Gegenstands durch Auftragen, insbesondere Versprühen eines Reinigungsmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 9;
- b) selbständige Bildung des Schaums;
- c) Entfernen des Schmutzpartikel umfassenden selbstständig gebildeten Schaums, vorzugsweise durch Abtupfen und/oder Saugen und/oder Wischen mit einem saugfähigen Gegenstand;
- d) gegebenenfalls Einarbeiten des verbliebenen Reinigungsmittels in den zu reinigenden Gegenstand und wiederholte Bildung des Schaums;
- e) erneutes Entfernen des Schmutzpartikel umfassenden Schaums, vorzugsweise durch Abtupfen und/oder Saugen und/oder Wischen mit einem saugfähigen Gegenstand;
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000163434 DE10063434A1 (de) | 2000-12-20 | 2000-12-20 | Selbsttätig und wiederholt schäumendes Reinigungsmittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000163434 DE10063434A1 (de) | 2000-12-20 | 2000-12-20 | Selbsttätig und wiederholt schäumendes Reinigungsmittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10063434A1 true DE10063434A1 (de) | 2002-07-11 |
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ID=7667886
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2000163434 Withdrawn DE10063434A1 (de) | 2000-12-20 | 2000-12-20 | Selbsttätig und wiederholt schäumendes Reinigungsmittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10063434A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2012120304A1 (en) * | 2011-03-09 | 2012-09-13 | Reckitt Benckiser N.V. | Carpet cleaning composition |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US6159917A (en) * | 1998-12-16 | 2000-12-12 | 3M Innovative Properties Company | Dry cleaning compositions containing hydrofluoroether |
-
2000
- 2000-12-20 DE DE2000163434 patent/DE10063434A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US6159917A (en) * | 1998-12-16 | 2000-12-12 | 3M Innovative Properties Company | Dry cleaning compositions containing hydrofluoroether |
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