DE10063434A1 - Selbsttätig und wiederholt schäumendes Reinigungsmittel - Google Patents

Selbsttätig und wiederholt schäumendes Reinigungsmittel

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Reinigungsmittel, ein das Reinigungsmittel umfassendes gebrauchsfertiges Produkt, einen durch Auftragen des Reinigungsmittels erhaltenen Reinigungsschaum, die Verwendung des Reinigungsmittels oder des gebrauchsfertigen Produkts zur Reinigung von Textilien und/oder harten Oberflächen und ein entsprechendes Reinigungsverfahren.

Description

Die Erfindung betrifft ein Reinigungsmittel, ein das Reinigungsmittel umfassendes gebrauchsfertiges Produkt, einen durch Auftragen des Reinigungsmittels erhaltenen Reinigungsschaum, die Verwendung des Reinigungsmittels oder des gebrauchsfertigen Produkts zur Reinigung von Textilien und/oder harten Oberflächen und ein entsprechendes Reinigungsverfahren.
Produkte zur Reinigung im Haushaltsbereich, beispielsweise Bad- und Toilettenreiniger sowie Allzweckreiniger, Handgeschirrspülmittel, Maschinengeschirrspülmittel und Waschmittel, werden in unterschiedlichen Zustandsformen angeboten, mit denen spezielle für den Verbraucher relevante Nutzen verbunden sind. So erleichtern Tabletten beispielsweise die Dosierung und Handhabung eines Produkts, während gelförmige Produkte (Gele) gezielt an Verschmutzungen angewandt werden können, da sie länger an der jeweils zu reinigenden, insbesondere geneigten oder sogar senkrechten Oberfläche anhaften. Dagegen werden dünnflüssige Produkte zur großflächigen Reinigung eingesetzt und zeichnen sich durch einfache Handhabung aus. Ferner sind sie beispielsweise zu Verdünnungszwecken wesentlich leichter mit Wasser mischbar als zähflüssige Produkte bzw. Gele.
Eine weitere, wegen ihrer Einfachheit in Handhabung und Dosierung in Haushalt, Gewerbe und Industrie etablierte Angebotsform ist das Spray. Versprüht werden beispielsweise Haar- und Körperpflegemittel, Desodorantien, Parfums, Geruchsver­ besserer, Desinfektions- und Schädlingsbekämpfungsmittel, Fußboden-, Glas- und Möbel­ pflegemittel, Lacke und Anstrichmittel sowie Autopflegemittel. Neben der leichten Handhabung und bequemen Dosierbarkeit zeichnen sich Sprays insbesondere durch gleichmäßigen Auftrag sowie gleichbleibende Wirksamkeit des gegen die Außenatmosphäre abgeschlossenen Inhalts aus.
Unter Sprays bzw. Sprühreinigern versteht man nicht nur den Sprühnebel (der Spray, das Aerosol), sondern umgangssprachlich auch den Behälter (Sprühdose, Spraydose) und/oder den Inhalt (das Spray bzw. den Sprühreiniger). Der Fachmann versteht üblicherweise den wissenschaftlichen Begriff Aerosol als Synonym für Spray und Sprühdose. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter einem Spray bzw. einem Sprühreiniger ein mit einer Sprühvorrichtung versehener und mit einem flüssigen oder fließfähigen Mittel gefüllter Behälter verstanden. Die Sprühvorrichtung ist üblicherweise mit einem Ventil und einer Düse als Austrittsöffnung ausgestattet; sie kann in sehr unterschiedlicher Bauart ausgeführt sein und so die Entnahme des Inhalts u. a. als Nebel, Schaum oder Flüssigkeitsstrahl ermöglichen. In diesem Zusammenhang sei auch auf die Ausführungen im Römpp- Chemielexikon (10. Auflage, 1996 bis 1999, Georg Thieme-Verlag, Stuttgart/New York) unter dem Stichwort "Sprays" und das dort abgebildete Schema einer Spraydose sowie die dort angeführte Literatur verwiesen.
Häufig ist zur Steigerung der Reinigungsfähigkeit eine Schaumbildung des Reinigungsmittels bei Auftragung auf den zu reinigenden Gegenstand vorteilhaft, da beispielsweise bei der Entfernung von Flecken ein derartiger Schaum die Flecksubstanz an die Oberfläche des zu reinigenden Gegenstands transportiert, wo sie mit einem geeigneten saugfähigen Gegenstand, wie beispielsweise einem Tuch, abgenommen werden kann. Ferner unterstützt ein Reinigungsschaum insbesondere bei der Reinigung von glatten Oberflächen die Haftung des Reinigers und ermöglicht lange Einwirkzeiten. Schließlich ist ein Reinigungsschaum auch bei der Reinigung von empfindlichen, insbesondere feuchtigkeitsempfindlichen Teppichen, zu bevorzugen, da durch Auftragung eines Reinigungsschaums anstelle einer Reinigungsflüssigkeit eine starke Durchnässung der Teppiche vermieden wird.
Falls ein Flüssiggas als Treibmittel zur Schaumerzeugung verwendet wird, ist das zu versprühende Mittel, ggf durch zuvor erfolgtes Schütteln, mit dem flüssigem Treibmittel vermischt. Über diesem Gemisch befindet sich ein gasförmiges Treibmittel, das einen gleichmäßigen Druck nach allen Seiten ausübt, also auch auf den Flüssigkeitsspiegel des Treibmittel-haltigen Mittels. Drückt man auf das üblicherweise äußerlich als Knopf ausgebildete Ventil, öffnet sich das Ventil. Das Treibmittel-haltige Mittel wird vom gasförmigen Treibmittel durch das Ventil gedrückt und entweicht aus der Düse, wobei das dem Mittel beigemischte Treibmittel sofort verdampft. Je nach Bauart des Ventils wird die die aktiven Reinigungsstoffe umfassende Lösung beispielsweise zu feinstem Nebel verstäubt oder bildet einen feinblasigen Schaum.
Bei den vorstehend beschriebenen Sprühreinigern wird der Reinigungsschaum üblicherweise durch sogenannte Pumpenschäumer erzeugt, die eine zweifache Funktion, nämlich Sprühen und Schäumen, besitzen.
Ein besonderes Problem bei der Verwendung von entsprechenden Sprühreinigern besteht darin, daß der durch das Sprühen bzw. während des Sprühens erzeugte Schaum nach dem Auftragen auf den zu reinigenden Gegenstand nach einer Zeit irreversibel zerfällt, ohne daß in diesem Zeitraum die zu entfernenden Schmutzpartikel in einer für den Verbraucher akzeptablen Weise aus dem zu reinigenden Gegenstand entfernt wurden. Zur Entfernung der restlichen Schmutzpartikel ist es üblicherweise erforderlich, erneut Reinigungsschaum auf den Gegenstand aufzutragen, was zu einem unerwünscht hohen Verbrauch an Reinigungsmittel führt.
Ein weiteres Problem bei der Verwendung der vorstehend beschriebenen Sprühreiniger stellen die zur Schaumbildung erforderlichen Treibmittel dar. Diese Treibmittel sind üblicherweise Treibgase, insbesondere verflüssigte oder komprimierte Gase. Bei der Verwendung von komprimierten Gasen, wie Stickstoff, Kohlendioxid oder Distickstoffoxid, die im allgemeinen in dem flüssigen Reinigungsmittel unlöslich sind, sinkt der Betriebsdruck mit jeder Ventilbetätigung. Im Reinigungsmittel lösliche oder selbst als Lösungsmittel wirkende verflüssigte Gase (Flüssiggase) als Treibmittel bieten zwar den Vorteil gleichbleibenden Betriebsdrucks und gleichmäßiger Verteilung, weisen jedoch häufig eine Reihe negativer umweltrelevanter Eigenschaften auf. So wird auf Chlorfluorkohlenstoffe (Chlorfluorkohlenwasserstoffe, FCKW) als Treibmittel wegen ihrer schädlichen Wirkung auf das vor harter UV-Strahlung schützende Ozonschild der Atmosphäre, die sogenannte Ozon-Schicht, weitgehend verzichtet. Als FCKW-Ersatzstoffe werden üblicherweise Kohlenwasserstoffe mit einem niedrigen Molekulargewicht, wie Propan, Butan, Pentan, Hexan usw. eingesetzt, deren Anwendung aber aufgrund der leichten Entzündlichkeit nicht immer geeignet ist.
Es besteht daher ein Bedarf an einem unweltschonenden Reinigungsmittel mit einer verbesserten Reinigungsleistung bei einmaliger Auftragung auf den zu reinigenden Gegenstand.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, unter Überwindung der Nachteile des Standes der Technik ein Reinigungsmittel bereitzustellen, dessen Bestandteile bei einmaliger Auftragung des Reinigungsmittels auf den zu reinigenden Gegenstand die Bildung von Reinigungsschaum derart bewirkt, daß eine für den Verbraucher akzeptable Reinigungsleistung, d. h. eine möglichst vollständige Entfernung der Schmutzpartikel, herbeigeführt wird.
Ferner ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Reinigungsmittel bereitzustellen, dessen Bestandteile eine möglichst umweltschonende Anwendung des Reinigungsmittels unter Beibehaltung hervorragender Reinigungseigenschaften erlauben.
Weitere Aufgaben ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung.
Obengenannte Aufgaben werden erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß wird ein Reinigungsmittel bereitgestellt, das mindestens ein selbsttätig und/oder wiederholt schaumbildendes Schäumungsmittel umfaßt, wobei das Schäumungsmittel mindestens einen halogenierten, vorzugsweise fluorierten Ether der Formel R1-O-R2 umfaßt, worin R1 und/oder R2 lineare oder verzweigte, außer mit Halogenen mit weiteren Gruppen substituierte oder nicht weiter substituierte Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl- oder Arylreste sind. Dabei ist es bevorzugt, daß das Schäumungsmittel sowohl selbsttätig als auch wiederholt schaumbildend ist.
Unter einem selbsttätigen Schäumungsmittel wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Schäumungsmittel verstanden, das eine Schaumbildung nach Auftragung des Reinigungsmittels auf den zu reinigenden Gegenstand bewirkt, ohne daß eine äußere Einwirkung wie beispielsweise Einarbeiten bzw. Einreiben des Reinigungsmittels in den zu reinigenden Gegenstand erforderlich ist. Vorzugsweise erfolgt die Schaumbildung nicht während des bzw. durch das Versprühen des Reinigungsmittels, sondern erst nachdem das Reinigungsmittel beispielsweise als feiner Nebel oder als Flüssigkeit auf den zu reinigenden Gegenstand aufgetragen worden ist.
Unter einem wiederholten schaumbildenden bzw. nachschäumenden Schäumungsmittel wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Schäumungsmittel verstanden, das nach dem Entfernen des Schmutzpartikel umfassenden, auf dem zu reinigenden Gegenstand gebildeten Schaums unter Einwirkung einer Kraft, beispielsweise durch Einarbeiten des verbliebenen Reinigungsmittels in den zu reinigenden Gegenstand, eine erneute Schaumbildung bewirkt.
Vorzugsweise umfaßt das erfindungsgemäße Reinigungsmittel als Schäumungsmittel mindestens einen halogenierten Ether der Formel R1-O-R2, worin R1 und/oder R2 perhalogeniert, besonders bevorzugt perfluoriert sind.
Die Reste R1 und R2 werden vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus C1- bis C15-, vorzugsweise C1- bis C9-Alkyl, -Alkenyl und -Alkinyl.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfaßt das Schäumungsmittel in dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel Methyloxynonafluorbutan.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfaßt das erfindungsgemäße Reinigungsmittel das Schäumungsmittel in einer Menge von 0,5 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 7 Gew.-% und besonders bevorzugt von 2 bis 5 Gew.-%.
Vorzugsweise umfaßt das erfindungsgemäße Reinigungsmittel ein Schäumungsmittel, das bei Atmosphärendruck und Raumtemperatur flüssig ist.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Reinigungs­ mittels bildet das Schäumungsmittel in einem Zeitraum von 0,5 Sekunden bis 5 Minuten, besonders bevorzugt von 1 Sekunde bis 2 Minuten, insbesondere stark bevorzugt von 3 Sekunden bis 0,5 Minuten nach dem Auftragen auf den zu reinigenden Gegenstand selbsttätig einen Schaum aus.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels ist das Schäumungsmittel so oft wiederholt schaumbildend, solange sich Reinigungsmittel auf dem zu reinigenden Gegenstand befindet.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfaßt das Reinigungsmittel mindestens ein wie vorstehend beschriebenes Schäumungsmittel und mindestens ein Mittel, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Verdickungsmitteln, Versprödungsmitteln, grenzflächenaktiven Stoffen, Treibmitteln und/oder wäßrigen flüssigen Trägern.
Bei einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein gebrauchsfertiges Produkt bereitgestellt, das einen mit dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel gefüllten Behälter mit einer mindestens eine Austrittsöffnung aufweisenden Vorrichtung zum Auftragen, insbesondere Versprühen des Reinigungsmittels aufweist.
Ferner wird erfindungsgemäß ein Reinigungsschaum bereitgestellt, der durch Auftragen, insbesondere Versprühen des vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Reinigungsmittels auf den zu reinigenden Gegenstand erhalten wird.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels zur Reinigung von Polstermöbeln, Textilien, vorzugsweise von Teppichen, sowie von harten Oberflächen, vorzugsweise im Küchen-, Bad- und WC-Bereich.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Reinigung von Polstermöbeln, Textilien, insbesondere Teppichen, und/oder harten Oberflächen, insbesondere im Küchen-, Bad- und WC-Bereich, das die folgenden Schritte umfaßt:
  • a) mindestens teilweises Bedecken des zu reinigenden Gegenstands durch Auftragen, insbesondere Versprühen des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels;
  • b) selbständige Bildung des Schaums;
  • c) Entfernen des Schmutzpartikel umfassenden selbstständig gebildeten Schaums, vorzugsweise durch Abtupfen und/oder Saugen und/oder Wischen mit einem saugfähigen Gegenstand;
  • d) gegebenenfalls Einarbeiten des verbliebenen Reinigungsmittels in den zu reinigenden Gegenstand und wiederholte Bildung des Schaums;
  • e) erneutes Entfernen des Schmutzpartikel umfassenden Schaums, vorzugsweise durch Abtupfen und/oder Saugen und/oder Wischen mit einem saugfähigen Gegenstand;
wobei die Schritte d) und/oder e) mehrfach wiederholt werden können.
Es wurde jetzt überraschenderweise gefunden, daß ein Reinigungsmittel, welches ein selbsttätiges und/oder wiederholt schaumbildendes Schäumungsmittel umfaßt, bei Auftragen, vorzugsweise Versprühen, auf den zu reinigenden Gegenstand einen Schaum bildet, der aufgrund der selbsttätigen und/oder wiederholten Bildung zu einer wesentlich verbesserten Reinigungskraft unter gleichzeitigem sparsamen Verbrauch von Reinigungs­ mittel führt. Ferner ist das erfindungsgemäße Reinigungsmittel hinsichtlich seiner Umwelt­ freundlichkeit äußerst vorteilhaft, da zu seinem Einsatz keine Treibmittel in Form von Gasen oder Flüssiggasen zur Schaumbildung erforderlich sind. Das heißt, der Schaum entsteht nicht, wie bei den herkömmlich bekannten Schaumreinigern, während des Ver­ sprühens des Reinigungsmittels vermittelt durch die Wirkung des Treibmittels, sondern selbsttätig nach dem Auftragen, beispielsweise durch Versprühen, auf den zu reinigenden Gegenstand.
Vorzugsweise bildet das in dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel enthaltene Schäumungsmittel innerhalb eines Zeitraums von 0,5 Sekunden bis 5 Minuten, besonders bevorzugt von 1 Sekunde bis 2 Minuten, insbesondere stark bevorzugt von 3 Sekunden bis 0,5 Minuten nach dem Auftragen auf den zu reinigenden Gegenstand selbsttätig einen Schaum, vorzugsweise einen feinen, cremigen Schaum.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Schäumungsmittel wiederholt schaumbildend, so daß der Reinigungsschaum auch nach dem Entfernen des Schmutzpartikel umfassenden Schaums, vorzugsweise durch Abtupfen und/oder Saugen und/oder Wischen mit einem saugfähigen Gegenstand, beispielsweise durch Einarbeiten in die zu reinigende Oberfläche erneut entsteht. Der Transport der Schmutzpartikel an die Oberfläche des zu reinigenden Gegenstands, d. h. die Reinigungswirkung ist umso größer, je öfter der Schaum erneut gebildet wird. Dabei findet die erneute Schaumbildung durch das Schäumungsmittel vorzugsweise so oft statt, solange sich Reinigungsmittel auf dem zu reinigenden Gegenstand befindet.
Üblicherweise ist die Reinigungswirkung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels derart, daß nach etwa zwei- bis fünfmaligem Abtupfen und/oder Abnehmen des sich jeweils nach dem Abtupfen und/oder Abnehmen durch Einarbeiten erneut bildenden Schaums die Schmutzpartikel in einer für den Verbraucher akzeptablen Weise durch den Schaum an die Oberfläche transportiert worden sind, so daß der Schaum einschließlich der Schmutzpartikel sowie das gegebenenfalls verbliebene Reinigungsmittel von dem zu reinigenden Gegenstand entfernt werden können.
Selbstverständlich führt das Schäumungsmittel bei jeder Applikation des Reinigungsmittel zu einer selbsttätigen und/oder wiederholten Schaumbildung.
Der durch Auftragen, insbesondere Versprühen des Reinigungsmittels auf den zu reinigenden Gegenstand erhaltene Reinigungsschaum zeichnet sich vorzugsweise durch die besondere Eigenschaft aus, daß er nach der Einarbeitung, beispielsweise in einen Teppich, nach kurzer Zeit, vorzugsweise nach 0,5 Sekunden bis 5 Minuten, besonders bevorzugt nach 1 Sekunde bis 2 Minuten, insbesondere stark bevorzugt nach 3 Sekunden bis 0,5 Minuten, erneut entsteht. Dieser Prozeß ist mehrfach wiederholbar, und der jeweils sich wiederholt bildende Schaum transportiert die Schmutzpartikel sowie überschüssiges Reinigungsmittel an die Oberfläche.
Um die Probleme des Standes der Technik hinsichtlich der Umweltbelastung und Flammbarkeit von Fluorchlorkohlenwasserstoffen und Flüssiggasen zu mindern, umfaßt das erfindungsgemäße Reinigungsmittel vorzugsweise ein Schäumungsmittel, das bei Atmosphärendruck und Raumtemperatur flüssig ist. Als für die Zwecke der vorliegenden Erfindung besonders geeignete Schäumungsmittel haben sich halogenierte, insbesondere fluorierte Ether der Formel R1-O-R2 erwiesen, wobei sowohl R1 als auch R2 lineare oder verzweigte perhalogenierte oder nicht-perhalogenierte, außer mit Halogenen mit weiteren Gruppen substituierte oder nicht weiter substituierte Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl- oder Aryl- Gruppen darstellen. Mit Vorteil als Schäumungsmittel bei der vorliegenden Erfindung eingesetzte halogenierte, vorzugsweise perhalogenierte Ether, wobei das Halogen vorzugsweise Fluor ist, sind klare, farb- und geruchlose Flüssigkeiten, die ozonabbauende Substanzen ersetzen können.
Die Reste R1 und R2 sind hinsichtlich Länge, Doppelbindungscharakter, Verzweigtheit und weiterer Substituenten neben Halogenen nicht eingeschränkt, solange sie für die Zwecke der Erfindung geeignet sind. Vorzugsweise werden R1 und R2 ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus C1- bis C15-, vorzugsweise C1- bis C9-Alkyl, -Alkenyl und -Alkinyl.
Beispielsweise trägt das besonders bevorzugt als Schäumungsmittel in dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel enthaltene Methoxynonafluorbutan nicht zum Abbau der Ozonschicht bei. Methoxynonafluorbutan hat unter den FCKW-Ersatzstoffen bei einer 8-Stunden-Exposition mit 600 ppm einen sehr hohen Durchschnittswert. Daneben hat Methoxynonafluorbutan noch weitere positive umweltrelevante Eigenschaften: So ist es nicht entzündbar und kann unter normalen Bedingungen gelagert werden. Ferner ist die Flüssigkeit bei Gebrauch hochbeständig gegen thermische Zersetzung und Hydrolyse.
Neben der chemischen und thermischen Beständigkeit, der Nichtentzündbarkeit und der geringen Toxizität derartiger Hydrofluorether prädestinieren das sehr gute Lösevermögen und die niedrige Oberflächenspannung ihren Einsatz in dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel.
Die vorstehend beschriebenen Schäumungsmittel können entweder alleine oder als Mischung eingesetzt werden.
Besonders vorteilhafte Effekte für die selbsttätige und/oder wiederholte Schaumbildung ergeben sich, wenn das erfindungsgemäße Schäumungsmittel in einer Menge von 0,5 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 7 Gew.-% und besonders bevorzugt von 2 bis 5 Gew.-% verwendet wird.
Bei dem erfindungsgemäßen gebrauchsfertigen Produkt ist das erfindungsgemäße Reinigungsmittel in einem Behälter enthalten, der eine mindestens eine Austrittsöffnung aufweisende Vorrichtung zum Auftragen, insbesondere Versprühen des Reinigungsmittels aufweist. Das erfindungsgemäße gebrauchsfertige Produkt weist den Vorteil auf, daß kein Ventil mehr erforderlich ist, da in dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel die Schaumbildung nicht mehr durch ein in dem Reinigungsmittel enthaltenes Treibmittel in Form eines Gases oder eines Flüssiggases bewirkt wird. D. h. bei einem erfindungsgemäßen Sprühreiniger kann das Reinigungsmittel über eine Sprühpumpe mit einfacher Sprühfunktion aufgetragen werden, die Doppelfunktion Sprühen und Schäumen ist nicht mehr erforderlich. Bei einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es allerdings denkbar, daß zum Bewirken einer zusätzlichen Schaumbildung ein Gas oder Flüssiggas als Treibmittel verwendet wird und somit das gebrauchsfertige Produkt auch ein Ventil umfaßt.
Die Austrittsöffnung dient vorzugsweise zum Versprühen des Reinigungsmittels. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen gebrauchsfertigen Produkts befindet sich die wenigstens eine Austrittsöffnung am Ende eines geraden oder gekrümmten hohlzylindrischen Rohrstücks. Üblicherweise ist die Austrittsöffnung als Düse ausgebildet.
Die Austrittsöffnung ist ferner üblicherweise oben an bzw. auf dem Behälter aufgebracht. Soll das gebrauchsfertige Produkt während des Auftragens, vorzugsweise Versprühens des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels so gehalten werden, daß die Sprühvorrichtung nach oben weist, enthält das erfindungsgemäße gebrauchsfertige Produkt vorzugsweise ein von der Austrittsöffnung zum Boden des Behälters herabreichendes Steigrohr. Falls das gebrauchsfertige Produkt so gehalten wird, daß die Austrittsöffnung nach unten weist, weist es vorzugsweise kein Steigrohr auf.
Als Behälter sind zylindrische Gefäße aus Metall, wie Aluminium oder Weißblech, mit einem Volumen von bis zu ca. 1000 ml, aus geschütztem bzw. nicht-splitterndem Glas oder Kunststoff mit einem Volumen von bis zu 220 ml bzw. aus splitterndem Glas oder Kunststoff bis zu einem Volumen von ca. 150 ml bevorzugt, bei deren Auswahl der Fachmann je nach Verwendungszweck des Erzeugnisses und physikalischer Beschaffenheit des Inhalts Druck- und Bruchfestigkeit, Korrosionsbeständigkeit, leichte Füllbarkeit, ggf. Sterilisierbarkeit usw., aber auch ästhetische Gesichtspunkte, Handlichkeit, Bedruckbarkeit etc. routinemäßig berücksichtigt.
Falls bei einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung das Reinigungsmittel zusätzlich Treibmittel enthält, beträgt der Betriebsdruck, d. h. der im Inneren des geschlossenen, mit dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel gefüllten Behälters vorherrschende Druck, bei Behältern aus Metall bei 50°C vorzugsweise nicht mehr als 12 bar und das maximale Füllvolumen übersteigt bei dieser Temperatur vorzugsweise nicht ca. 90% des Gesamtvolumens. Für Glas- und Kunststoffbehälter sind niedrigere, von der Behältergröße und dem fakultativ verwendeten Treibmittel, d. h. je nachdem, ob verflüssigtes, verdichtetes oder gelöstes Gas verwendet wird, abhängige Werte für den Betriebsdruck bevorzugt.
Die Behälter sind ein- oder zwei, meist aber dreiteilig zylindrisch, konisch oder anders geformt. Behälter aus Glas lassen sich in großer Typenvielfalt herstellen, sie werden häufig aus Sicherheitsgründen mit durchsichtigem Kunststoff überzogen. Kunststoffe als Spraybehälter sind bevorzugt Chemikalien- und Sterilisationstemperatur-beständig, gasdicht, schlagfest und gegen Innendrücke über 12 bar stabil. Prinzipiell für Sprayzwecke geeignet sind Polyazetale und Polyamide.
Der innere Aufbau der Behälter und die Konstruktion der Austrittsöffnung wird vom Fachmann je nach Verwendungszweck und physikalischer Beschaffenheit des Inhalts routinemäßig gewählt.
Besonders bevorzugt ist die Verwendung des Reinigungsmittels zur Reinigung von Polstermöbeln, großflächigen Textilstoffen, wie beispielsweise Teppichen und von stark verschmutzten Oberflächen, insbesondere im Küchen-, Bad- und WC-Bereich.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Reinigung von Polstermöbeln, Textilstoffen, insbesondere Teppichen und/oder harten Oberflächen, insbesondere im Küchen-, Bad- und WC-Bereich, umfaßt erfindungsgemäß die folgenden Schritte:
  • a) Der zu reinigende Gegenstand wird zumindest teilweise durch Auftragen, vorzugsweise durch Versprühen des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels bzw. durch Verwendung des erfindungsgemäßen gebrauchsfertigen Produkts bedeckt.
  • b) Anschließend erfolgt die selbständige Bildung des Reinigungsschaums.
  • c) Dieser Schmutzpartikel umfassende, selbstständig gebildete Reinigungsschaum wird, vorzugsweise durch Abtupfen und/oder Saugen und/oder Wischen mit einem saugfähigen Gegenstand, entfernt.
  • d) Anschließend, falls der Schaumbildner wiederholt schaumbildend ist, kann das verbliebene Reinigungsmittels ggf. in den zu reinigenden Gegenstand eingearbeitet werden und es erfolgt eine erneute bzw. wiederholte Bildung des Reinigungsschaums.
  • e) Schließlich wird der zu reinigende Gegenstand mit Wasser gespült und/oder mit einem saugfähigen Gegenstand zur Entfernung des Schaums, der die Schmutzpartikel und das überschüssige Reinigungsmittel umfaßt, abgetupft und/oder gewischt.
Insbesondere können die Schritte c) bis e) auch in unterschiedlicher Reihenfolge bzw. unter Auslassung eines Schrittes je nach Wunsch durchgeführt werden. Alternativ kommt es anstelle von oder zusätzlich zu Schritt c) zu einem teilweisen und/oder Zerfallen des Reinigungsschaums.
Üblicherweise umfassen die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel neben dem vorstehend beschriebenen Schaumbildner Verdickungsmittel, Versprödungsmittel, grenzflächenaktive Stoffe, Treibmittel und/oder einen flüssigen wäßrigen Träger.
Stoffe, die auch als Inhaltsstoffe von kosmetischen Mitteln dienen, werden nachfolgend ggf. gemäß der International Nomenclature Cosmetic Ingredient (INCI)-Nomenklatur bezeichnet. Chemische Verbindungen tragen eine INCI-Bezeichnung in englischer Sprache, pflanzliche Inhaltsstoffe werden ausschließlich nach Linné in lateinischer Sprache aufgeführt, sogenannte Trivialnamen wie "Wasser", "Honig" oder "Meersalz" werden ebenfalls in lateinischer Sprache angegeben. Die INCI-Bezeichnungen sind dem International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook - Seventh Edition (1997) zu entnehmen, das von The Cosmetic, Toiletry, and Fragrance Association (CTFA), 1101 17th Street, NW, Suite 300, Washington, DC 20036, USA, herausgegeben wird und mehr als 9.000 INCI-Bezeichnungen sowie Verweise auf mehr als 37.000 Handelsnamen und technische Bezeichnungen einschließlich der zugehörigen Distributoren aus über 31 Ländern enthält. Das International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook ordnet den Inhaltsstoffen eine oder mehrere chemische Klassen (Chemical Classes), beispielsweise Polymeric Ethers, und eine oder mehrere Funktionen (Functions), beispielsweise Surfactants-Cleansing Agents, zu, die es wiederum näher erläutert und auf die nachfolgend ggf. ebenfalls bezug genommen wird. Die Angabe CAS bedeutet, daß es sich bei der nachfolgenden Zahlenfolge um eine Bezeichnung des Chemical Abstracts Service handelt.
Das Reinigungsmittel enthält vorzugsweise ein oder mehrere Verdickungsmittel üblicherweise in einer Menge von 0,01 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 0,5 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 0,4 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,2 bis 0,3 Gew.-%. Falls das erfindungsgemäße Reinigungsmittel zur Reinigung von Teppichen eingesetzt wird, werden allerdings Verdickungsmittel nicht mit Vorteil verwendet, sondern eher Versprödungsmittel in den entsprechenden Mengen bevorzugt.
Verdickungsmittel im Sinne der Erfindung sind organische natürliche Verdickungsmittel wie Agar-Agar, Carrageen, Tragant, Gummi arabicum, Alginate, Pektine, Polyosen, Guar- Mehl, Johannisbrotbaumkernmehl, Stärke, Dextrine, Gelatine, Casein; organische abgewandelte Naturstoffe wie Carboxymethylcellulose und Celluloseether, Hydroxyethyl- und -propylcellulose und dgl. sowie Kernmehlether; organische vollsynthetische Verdickungsmittel wie Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen, Vinylpolymere, Polycarbonsäuren, Polyether, Polyimine, Polyamide; und anorganische Verdickungsmittel wie Polykieselsäuren, Tonmineralien wie Montmorillonite, Zeolithe, Kieselsäuren.
Bevorzugt enthält das Reinigungsmittel als Verdickungsmittel ein oder mehrere Polymere und/oder nanopartikuläre anorganische Verbindungen, vorzugsweise Polysaccharide, insbesondere anionische Polysaccharide, besonders bevorzugt anionische Heteropolysaccharide, äußerst bevorzugt Xanthan Gum.
Versprödungsmittel im Sinne der Erfindung sind Mittel, die zu einer Versprödung des Reinigungsmittel-Rückstands auf dem zu reinigenden Gegenstand führen, so daß der Rückstand beispielsweise mit einem Staubsauger abgesaugt werden kann. Derartige Versprödungsmittel verhindern eine Wiederverschmutzung des zu reinigenden Gegenstands durch klebrige Tensidrückstände des Reinigungsmittels. Vorzugsweise werden bei der vorliegenden Erfindung Polymere als Versprödungsmittel eingesetzt.
Die Polymere als geeignete Versprödungsmittel im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Polycarboxylate, vorzugsweise Homo- und/oder Copolymerisate der Acrylsäure, insbesondere Acrylsäure-Copolymere wie Acrylsäure-Methacrylsäure-Copolymere, und/oder Polysaccharide, insbesondere Heteropolysaccharide, sowie Derivate davon.
Geeignete Polysaccharide bzw. Heteropolysaccharide sind die Polysaccharidgummen, beispielsweise Gummi arabicum, Agar, Alginate, Carrageene und ihre Salze, Guar, Guaran, Tragacant, Gellan, Ramsan, Dextran oder Xanthan und ihre Derivate, z. B. propoxyliertes Guar, sowie ihre Mischungen. Andere Polysaccharidverdicker, wie Stärken oder Cellulosederivate, können alternativ, vorzugsweise aber zusätzlich zu einem Polysaccharidgummi eingesetzt werden, beispielsweise Stärken verschiedensten Ursprungs und Stärkederivate, z. B. Hydroxyethylstärke, Stärkephosphatester oder Stärkeacetate, oder Carboxymethylcellulose bzw. ihr Natriumsalz, Methyl-, Ethyl-, Hydroxyethyl-, Hydroxypropyl-, Hydroxypropyl-methyl- oder Hydroxyethyl-methyl-cellulose oder Celluloseacetat. Eine beispielhafte Hydroxyethylcellulose ist die anquellverzögerte Hydroxyethylcellulose Tylose® H 60000 YP 2 von der Fa. Clariant. Bevorzugt sind dabei die anionischen Polysaccharide bzw. Heteropolysaccharide.
Ein besonders bevorzugtes Polymer ist das mikrobielle anionische Heteropolysaccharid Xanthan Gum, das von Xanthomonas campestris und einigen anderen Spezies unter aeroben Bedingungen mit einem Molekulargewicht von 2-15 × 106 produziert wird und beispielsweise von der Fa. Kelco unter dem Handelsnamen Keltrol®, z. B. als cremefarbenes Pulver Keltrol® T (Transparent) oder als weißes Granulat Keltrol® RD (Readily Dispersible), sowie von der Fa. Rhone Poulenc als Rhodopol® 50 MD.
Geeignete Acrylsäure-Polymere sind beispielsweise hochmolekulare mit einem Polyalkenylpolyether, insbesondere einem Allylether von Saccharose, Pentaerythrit oder Propylen, vernetzte Homopolymere der Acrylsäure (INCI Carbomer), die auch als Carboxyvinylpolymere bezeichnet werden. Solche Polyacrylsäuren sind u. a. von der Fa. BFGoodrich unter dem Handelsnamen Carbopol® erhältlich, z. B. Carbopol® 940 (Molekulargewicht ca. 4.000.000), Carbopol® 941 (Molekulargewicht ca. 1.250.000) oder Carbopol® 934 (Molekulargewicht ca. 3.000.000). Weiterhin geeignet sind anionische Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymere, z. B. Rohagit® SD 15 der Fa. Röhm GmbH.
Besonders geeignete Acrylsäure-Polymere sind aber folgende Acrylsäure-Copolymere: (i) Copolymere von zwei oder mehr Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäure, Methacrylsäure und ihrer einfachen, vorzugsweise mit C1-4-Alkanolen gebildeten, Ester (INCI Acrylates Copolymer), zu denen etwa die Copolymere von Methacrylsäure, Butylacrylat und Methylmethacrylat (CAS 25035-69-2) oder von Butylacrylat und Methylmethacrylat (CAS 25852-37-3) gehören und die beispielsweise von der Fa. Rohm & Haas unter den Handelsnamen Aculyn® und Acusol® erhältlich sind, z. B. die anionischen nicht-assoziativen Polymere Aculyn® 33 (vernetzt), Acusol® 810 und Acusol® 830 (CAS 25852-37-3); (ii) vernetzte hochmolekulare Acrylsäurecopolymere, zu denen etwa die mit einem Allylether der Saccharose oder des Pentaerythrits vernetzten Copolymere von C10-30-Alkylacrylaten mit einem oder mehreren Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäure, Methacrylsäure und ihrer einfachen, vorzugsweise mit C1-4-Alkanolen gebildeten, Ester (INCI Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer) gehören und die beispielsweise von der Fa. BFGoodrich unter dem Handelsnamen Carbopol® erhältlich sind, z. B. das hydrophobierte Carbopol® ETD 2623 und Carbopol® 1382 (INCI Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer) sowie Carbopol® AQUA 30 (früher Carbopol® EX 473).
Als nanopartikuläre anorganische Verbindungen eignen sich nanopartikuläre Metalloxide, -oxidhydrate, -hydroxide, -carbonate und -phosphate sowie Silicate.
Die mittlere Teilchengröße der nanopartikulären Verbindungen beträgt üblicherweise 1 bis 200 nm, vorzugsweise 5 bis 100 nm, insbesondere 10 bis 50 nm, wobei der Wert sich auf den Teilchendurchmesser in der Längsrichtung, d. h. in der Richtung der größten Ausdehnung der Teilchen bezieht.
Geeignete nanopartikuläre Oxide sind z. B. Magnesiumoxid, Aluminiumoxid (Al2O3), Titandioxid, Zirkondioxid und Zinkoxid sowie Siliciumdioxid. Ein geeignetes nanopartikuläres Oxidhydrat ist z. B. Aluminiumoxidhydrat (Böhmit) und geeignete nanopartikuläre Hydroxide sind z. B. Calciumhydroxid und Aluminiumhydroxid. Geeignete nanopartikuläre Silicate sind z. B. Magnesiumsilicat und Alumosilicate wie Zeolithe.
Nanopartikuläre Oxide, Oxidhydrate oder Hydroxide lassen sich nach bekannten Verfahren herstellen, z. B. nach EP-A-0 711 217 (Nanophase Technologies Corp.). Auch durch Hydrolyse metallorganischer Verbindungen sind Oxidhydrate und Hydroxide in sehr feiner Verteilung zugänglich.
Unter dem Handelsnamen NanoTek® vertreibt die Fa. Nanophase Technologies Corp. die nanopartikulären Oxide NanoTek® Aluminum Oxide (mittlere Teilchengröße 37 nm), NanoTek® Antimony Tin Oxide, NanoTek® Barium Titanate, NanoTek® Barium Strontium Titanate, NanoTek® Cerium Oxide (mittlere Teilchengröße 11 nm), NanoTek® Copper Oxide, NanoTek® Indium Oxide, NanoTek® Indium Tin Oxide (mittlere Teilchengröße 14 nm), NanoTek® Iron Oxide (mittlere Teilchengröße 26 nm), NanoTek® Iron Oxide, Black, NanoTek® Silicon Dioxide, NanoTek® Tin Oxide, NanoTek® Titanium Dioxide (mittlere Teilchengröße 34 nm), NanoTek® Yttrium Oxide und NanoTek® Zinc Oxide (mittlere Teilchengröße 36 nm) sowie NanoTek® Barium Oxide, NanoTek® Calcium Oxide, NanoTek® Chromium Oxide, NanoTek® Magnesium Oxide, NanoTek® Manganese Oxide, NanoTek® Molybdenum Oxide, NanoTek® Neodymium Oxide, NanoTek® Strontium Oxide und NanoTek® Strontium Titanate sowie das nanopartikuläre Silicat NanoTek® Zirconium Silicate. Geeignete Silikate sind unter den Handelsnahmen Optigel® der Süd Chemie AG oder Laponite® der Laporte Ltd. erhältlich.
Bevorzugte Silicate sind die Schichtsilicate (Phyllosilicate), insbesondere Bentonite (enthalten als Hauptminerale Smektiten, v. a. Montmorillonit), Montmorillonite (Al2[(OH)2/Si4O10].nH2O bzw. Al2O3.4SiO2.H2O.nH2O, zu den dioktaedrischen (Glimmer) Smektiten gehörendes Tonmineral), Kaolinit (Al4[(OH)4/Si2O5] bzw. Al2O3.2SiO2.2H2O, triklines Zweischicht-Tonmineral (1 : 1-Phyllo-Silicat)), Talk (hydratisiertes Magnesiumsilicat der Zusammensetzung Mg3[(OH)2/Si4O10] oder 3MgO.4SiO2.H2O) und besonders bevorzugt Hectorit (M+ 0,3(Mg2,7Li0,3)[Si4O10(OH)2], M+ meist = Na+, zu den Smektiten gehörendes, dem Montmorillonit ähnliches, monoklines Tonmineral).
Ein bevorzugtes Carbonat ist Hydrotalcit (internationaler Freiname für Dialuminium­ hexamagnesium-carbonat-hexadecahydroxid-tetrahydrat, Al2Mg6(OH)16CO3.4H2O).
Besonders bevorzugt ist nanopartikulärer Böhmit (AlO(OH), Aluminiumoxidhydrat), das beispielsweise unter den Handelsnamen Disperal® Sol P3 und Disperal® Sol P2 von der Fa. Condea erhältlich ist.
In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung werden nanopartikulären anorganischen Verbindungen mit einer spezifischen Oberfläche von mehr als 200 m2/g eingesetzt. Eine bevorzugte derartige nanopartikuläre Verbindung ist Magnesiumsilikat vom Schichtsilikat-Typ mit einer spezifischen Oberfläche von 200 bis 500 m2/g, insbesondere 300 bis 400 m2/g. Dieses Material ist preiswert in großen Mengen verfügbar. Das Produkt ist unter den Handelsnamen Optigel® SH (Süd Chemie AG) sowie Laponite® XLG (Laporte Ltd.) verfügbar.
In einer weiteren besonderen Ausführungsform der Erfindung können die nanopartikulären anorganischen Verbindungen mit einem oder mehreren Oberflächenmodifikationsmitteln behandelt sein.
Als Oberflächenmodifikationsmittel für die Nanopartikel eignen sich alle ein- und mehrbasischen Carbonsäuren mit 2 bis 8 C-Atomen, also z. B. Essigsäure, Propionsäure, Oxalsäure, Glutarsäure, Maleinsäure, Bernsteinsäure, Phthalsäure, Adipinsäure, Korksäure. Bevorzugt geeignet sind die Hydroxycarbonsäuren und Fruchtsäuren wie z. B. Glycolsäure, Milchsäure, Zitronensäure, Äpfelsäure, Weinsäure und Gluconsäure. Besonders bevorzugt wird als Carbonsäure eine Hydroxycarbonsäure aus der Gruppe Milchsäure, Zitronensäure, Äpfelsäure und Weinsäure eingesetzt.
Die Oberflächenmodifikation der anorganischen Nanopartikel erfolgt bevorzugt durch Behandlung mit einer wäßrigen Lösung einer Carbon- oder Hydroxycarbonsäure in der Weise, daß die Nanopartikel mit einer Lösung von 0,05 bis 0,5 mol der Carbonsäure pro Mol der nanopartikulären anorganischen Verbindung behandelt werden. Diese Behandlung erfolgt bevorzugt über einen Zeitraum von 1 bis 24 Stunden bei einer Temperatur von wenigstens 20°C, bevorzugt aber bei der Siedetemperatur des Wassers bei Normaldruck (100°C). Bei Anwendung von Druck kann die Behandlung auch bei Temperaturen oberhalb 100°C in entsprechend kürzerer Zeit erfolgen.
Durch die Behandlung mit den Carbonsäuren oder Hydroxycarbonsäuren wird die Oberfläche der Nanopartikel modifiziert. Es wird angenommen, daß die Carbonsäuren oder Hydroxycarbonsäuren esterartig an die Oberfläche der Nanopartikel gebunden werden.
Die oberflächenmodifizierten Nanopartikel werden aus dem Reaktionsgemisch bevorzugt durch Entwässerung isoliert. Zu diesem Zweck wird die Dispersion vorzugsweise einer Gefriertrocknung unterworfen. Dabei wird das Lösungsmittel bei tiefer Temperatur im Hochvakuum absublimiert.
Nach diesem Verfahren modifizierte anorganische Nanopartikel enthalten zwischen 1 und 30 Gew.-%, bevorzugt zwischen 5 und 20 Gew.-%, des organischen Oberflächenmodi­ fikationsmittels bezogen auf das Gesamtgewicht der oberflächenmodifizierten anorganischen Nanopartikel.
Zur Oberflächenmodifikation der Nanopartikel können auch funktionelle Silane des Typs (OR)4-nSiRn (R = org. Reste mit funktionellen Gruppen wie Hydroxy, Carboxy, Ester, Amin, Epoxy, etc.), quartäre Ammoniumverbindungen oder Aminosäuren eingesetzt werden. Je nach Polarität der Modifikationsmittel wird die oben beschriebene Modifikation in Wasser oder in organischen Lösungsmitteln (Alkohole, Ether, Ketone, Kohlenwasser­ stoffe, etc.) durchgeführt, wobei die Reaktionsbedingungen analog zu denen in Wasser zu wählen sind. Schichtsilikate wie z. B. Hectorite können auch einem Ionenaustausch unterzogen werden, wobei Kationen wie z. B. quartäre Ammoniumverbindungen zwischen die Schichten des Materials eingebaut werden. Als weitere Oberflächenmodifikationsmittel sind beispielsweise Gelatine, Stärke, Dextrin, Dextran, Pektin, Gummi arabicum, Kasein, Gummen, Polyvinylalkohole, Polyethylenglykole, Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylbutyrale, Methylcellulose, Carboxymethylcellulose, Hydroxypropylcellulose geeignet oder auch Emulgatoren wie z. B. Fettalkoholpolyglykolether, Fettalkoholpolyglycoside, Fettsäure­ alkanolamide, Glycerolester, Sorbitanester oder alkoxylierte Ester und deren Derivate.
Das Reinigungsmittel enthält ferner vorzugsweise ein oder mehrere schaumbildende grenzflächenaktive Stoffe, üblicherweise in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 5 Gew.-%, insbesondere 1 bis 4 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 bis 3 Gew.-%.
Bevorzugt enthält das Reinigungsmittel als ein oder mehrere schaumbildende grenzflächenaktive Stoffe ein oder mehrere Tenside (INCI Surfactants) aus der Gruppe der anionischen, nichtionischen, amphoteren und kationischen Tenside, vorzugsweise ein oder mehrere anionische und/oder nichtionische Tenside, insbesondere ein oder mehrere Alkylsulfate und/oder Alkylpolyglykoside.
Besonders bevorzugt enthält das Reinigungsmittel als ein oder mehrere schaumbildende grenzflächenaktive Stoffe ein oder mehrere anionische und nichtionische Tenside, insbesondere ein oder mehrere Alkylsulfate und Alkylpolyglykoside, vorzugsweise in einem Gewichtsverhältnis der ein oder mehreren anionischen Tenside zu den ein oder mehreren nichtionischen Tensiden von 5 zu 1 bis 1 zu 5, insbesondere 2 zu 1 bis 1 zu 3, besonders bevorzugt 1,5 zu 1 bis 1 zu 2, äußerst bevorzugt 1 zu 1 bis 1 zu 1,5, beispielsweise 1 zu 1,2.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung stehen Fettsäuren bzw. Fettalkohole bzw. deren Derivate - soweit nicht anders angegeben - stellvertretend für verzweigte oder unverzweigte Carbonsäuren bzw. Alkohole bzw. deren Derivate mit vorzugsweise 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, insbesondere 8 bis 20 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt 10 bis 18 Kohlenstoffatomen, äußerst bevorzugt 12 bis 16 Kohlenstoffatomen, beispielsweise 12 bis 14 Kohlenstoffatomen. Erstere sind insbesondere wegen ihrer pflanzlicher Basis als auf nachwachsenden Rohstoffen basierend aus ökologischen Gründen bevorzugt, ohne jedoch die erfindungsgemäße Lehre auf sie zu beschränken. Insbesondere sind auch die beispielsweise nach der ROELENSchen Oxo-Synthese erhältlichen Oxo-Alkohle bzw. deren Derivate mit vorzugsweise 7 bis 19 Kohlenstoffatomen, insbesondere 9 bis 19 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt 9 bis 17 Kohlenstoffatomen, äußerst bevorzugt 11 bis 15 Kohlenstoffatomen, beispielsweise 9 bis 11, 12 bis 15 oder 13 bis 15 Kohlenstoffatomen, entsprechend einsetzbar.
Anionische Tenside gemäß der Erfindung können aliphatische Sulfate wie Fett­ alkoholsulfate, Fettalkoholethersulfate, Dialkylethersulfate, Monoglyceridsulfate und aliphatische Sulfonate wie Alkansulfonate, Olefinsulfonate, Ethersulfonate, n-Alkylether­ sulfonate, Estersulfonate und Ligninsulfonate sein. Ebenfalls im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendbar sind Alkylbenzolsulfonate, Fettsäurecyanamide, Sulfosuccinate (Sulfobernsteinsäureester), Sulfosuccinamate, Sulfosuccinamide, Fettsäureisothionate, Acylaminoalkansulfonate (Fettsäuretauride), Fettsäuresarcosinate, Ethercarbonsäuren und Alkyl(ether)phosphate sowie α-Sulfofettsäuresalze, Acylglutamate, Monoglyceriddisulfate und Alkylether des Glycerindisulfats.
Bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind die Fettalkoholsulfate und/oder Fettalkoholethersulfate, insbesondere die Fettalkoholsulfate. Fettalkoholsulfate sind Produkte von Sulfatierreaktionen an entsprechenden Alkoholen, während Fettalkoholethersulfate Produkte von Sulfatierreaktionen an alkoxylierten Alkoholen sind. Dabei versteht der Fachmann allgemein unter alkoxylierten Alkoholen die Reaktionsprodukte von Alkylenoxid, bevorzugt Ethylenoxid, mit Alkoholen, im Sinne der vorliegenden Erfindung bevorzugt mit längerkettigen Alkoholen. In der Regel ensteht aus n Molen Ethylenoxid und einem Mol Alkohol, abhängig von den Reaktionsbedingungen, ein komplexes Gemisch von Additionsprodukten unterschiedlicher Ethoxylierungsgrade.
Eine weitere Ausführungsform der Alkoxylierung besteht im Einsatz von Gemischen der Alkylenoxide, bevorzugt des Gemisches von Ethylenoxid und Propylenoxid. Bevorzugte Fettalkoholethersulfate sind die Sulfate niederethoxylierter Fettalkohole mit 1 bis 4 Ethylenoxideinheiten (EO), insbesondere 1 bis 2 EO, beispielsweise 1,3 EO.
Die anionischen Tenside werden üblicherweise als Salze, aber auch als Säure eingesetzt. Bei den Salzen handelt es sich bevorzugt um Alkalimetallsalze, Erdalkalimetallsalze, Ammoniumsalze sowie Mono-, Di- bzw. Trialkanolammoniumsalze, beispielsweise Mono-, Di- bzw. Triethanolammoniumsalze, insbesondere um Lithium-, Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze, besonders bevorzugt Natrium- oder Kaliumsalze, äußerst bevorzugt Natriumsalze.
Nichtionische Tenside im Rahmen der Erfindung können Alkoxylate sein wie Polyglycolether, Fettalkoholpolyglycolether, Alkylphenolpolyglycolether, endgruppen­ verschlossene Polyglycolether, Mischether und Hydroxymischether und Fettsäure­ polyglycolester. Ebenfalls verwendbar sind Ethylenoxid, Propylenoxid, Blockpolymere und Fettsäurealkanolamide und Fettsäurepolyglycolether. Eine wichtige Klasse nichtionischer Tenside, die erfindungsgemäß verwendet werden kann, sind die Polyol- Tenside und hier besonders die Glykotenside, wie Alkylpolyglykoside und Fettsäureglucamide. Besonders bevorzugt sind die Alkylpolyglykoside, insbesondere die Alkylpolyglucoside.
Alkylpolyglykoside sind Tenside, die durch die Reaktion von Zuckern und Alkoholen nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten werden können, wobei es je nach Art der Herstellung zu einem Gemisch monoalkylierter, oligomerer oder polymerer Zucker kommt. Bevorzugte Alkylpolyglykoside sind die Alkylpolyglucoside, wobei besonders bevorzugt der Alkohol ein langkettiger Fettalkohol oder ein Gemisch langkettiger Fettalkohole mit verzweigten oder unverzweigten C8- bis C18-Alkylketten ist und der Oligomerisierungsgrad (DP) der Zucker zwischen 1 und 10, vorzugsweise 1 bis 6, insbesondere 1,1 bis 3, äußerst bevorzugt 1,1 bis 1,7, beträgt, beispielsweise C8-10-Alkyl-1.5-glucosid (DP von 1,5).
Bevorzugte Fettalkoholpolyglycolether sind mit Ethylenoxid (EO) und/oder Propylenoxid (PO) alkoxylierte, unverzweigte oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte C8-22- Alkohole mit einem Alkoxylierungsgrad bis zu 30, vorzugsweise ethoxylierte C10-18- Fettalkohole mit einem Ethoxylierungsgrad von weniger als 30, bevorzugt 1 bis 20, insbesondere 1 bis 12, besonders bevorzugt 1 bis 8, äußerst bevorzugt 2 bis S. beispielsweise C12-14-Fettalkoholethoxylate mit 2, 3 oder 4 EO oder eine Mischung von der C12-14-Fettalkoholethoxylate mit 3 und 4 EO im Gewichtsverhältnis von 1 zu 1 oder Isotridecylalkoholethoxylat mit 5, 8 oder 12 EO.
Zu den Amphotensiden (zwitterionischen Tensiden), die erfindungsgemäß eingesetzt werden können, zählen Betaine, Aminoxide, Alkylamidoalkylamine, alkylsubstituierte Aminosäuren, acylierte Aminosäuren bzw. Biotenside, von denen die Betaine im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre besonders bevorzugt werden.
Geeignete Betaine sind die Alkylbetaine, die Alkylamidobetaine, die Imidazoliniumbetaine, die Sulfobetaine (INCI Sultaines) sowie die Phosphobetaine und genügen vorzugsweise Formel I,
R1-[CO-X-(CH2)n]x-N+(R2)(R3)-(CH2)m-[CH(OH)-CH2]y-Y- (I)
in der
R1 ein gesättigter oder ungesättigter C6-22-Alkylrest, vorzugsweise C8-18-Alkyl­ rest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12-14-Alkylrest,
X NH, NR4 mit dem C1-4-Alkylrest R4, O oder S,
n eine Zahl von 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5, insbesondere 3,
x 0 oder 1, vorzugsweise 1,
R2, R3 unabhängig voneinander ein C1-4-Alkylrest, ggf. hydroxysubstituiert wie z. B. ein Hydroxyethylrest, insbesondere aber ein Methylrest,
m eine Zahl von 1 bis 4, insbesondere 1, 2 oder 3,
y 0 oder 1 und
Y COO, SO3, OPO(OR5)O oder P(O)(OR5)O, wobei R5 ein Wasserstoffatom H oder ein C1-4-Alkylrest ist.
Die Alkyl- und Alkylamidobetaine, Betaine der Formel I mit einer Carboxylatgruppe (Y- = COO-), heißen auch Carbobetaine.
Bevorzugte Amphotenside sind die Alkylbetaine der Formel (Ia), die Alkylamidobetaine der Formel (Ib), die Sulfobetaine der Formel (Ic) und die Amidosulfobetaine der Formel (Id),
R1-N+(CH3)2-CH2COO- (Ia)
R1-CO-NH-(CH2)3-N+(CH3)2-CH2COO- (Ib)
R1-N+(CH3)2-CH2CH(OH)CH2SO3 - (Ic)
R1-CO-NH-(CH2)3-N+(CH3)2-CH2CH(OH)CH2SO3 - (Id)
in denen R1 die gleiche Bedeutung wie in Formel I hat.
Besonders bevorzugte Amphotenside sind die Carbobetaine, insbesondere die Carbobetaine der Formel (Ia) und (Ib), äußerst bevorzugt die Alkylamidobetaine der Formel (Ib).
Beispiele geeigneter Betaine und Sulfobetaine sind die folgenden gemäß INCI benannten Verbindungen: Almondamidopropyl Betaine, Apricotamidopropyl Betaine, Avocadamido­ propyl Betaine, Babassuamidopropyl Betaine, Behenamidopropyl Betaine, Behenyl Betaine, Betaine, Canolamidopropyl Betaine, Capryl/Capramidopropyl Betaine, Carnitine, Cetyl Betaine, Cocamidoethyl Betaine, Cocamidopropyl Betaine, Cocamidopropyl Hydroxysultaine, Coco-Betaine, Coco-Hydroxysultaine, Coco/Oleamidopropyl Betaine, Coco-Sultaine, Decyl Betaine, Dihydroxyethyl Oleyl Glycinate, Dihydroxyethyl Soy Glycinate, Dihydroxyethyl Stearyl Glycinate, Dihydroxyethyl Tallow Glycinate, Dimethicone Propyl PG-Betaine, Erucamidopropyl Hydroxysultaine, Hydrogenated Tallow Betaine, Isostearamidopropyl Betaine, Lauramidopropyl Betaine, Lauryl Betaine, Lauryl Hydroxysultaine, Lauryl Sultaine, Milkamidopropyl Betaine, Minkamidopropyl Betaine, Myristamidopropyl Betaine, Myristyl Betaine, Oleamidopropyl Betaine, Oleamidopropyl Hydroxysultaine, Oleyl Betaine, Olivamidopropyl Betaine, Palmamidopropyl Betaine, Palmitamidopropyl Betaine, Palmitoyl Carnitine, Palm Kernelamidopropyl Betaine, Polytetrafluoroethylene Acetoxypropyl Betaine, Ricinoleamidopropyl Betaine, Sesamidopropyl Betaine, Soyamidopropyl Betaine, Stearamidopropyl Betaine, Stearyl Betaine, Tallowamidopropyl Betaine, Tallowamido­ propyl Hydroxysultaine, Tallow Betaine, Tallow Dihydroxyethyl Betaine, Undecylenamidopropyl Betaine und Wheat Germamidopropyl Betaine.
Zu den erfindungsgemäß geeigneten Aminoxiden gehören Alkylaminoxide, insbesondere Alkyldimethylaminoxide, Alkylamidoaminoxide und Alkoxyalkylaminoxide. Bevorzugte Aminoxide genügen Formel II,
R6R7R8N+-O- (II)
R6-[CO-NH-(CH2)w]z-N+(R7)(R8)-O- (II)
in der
R6 ein gesättigter oder ungesättigter C6-22-Alkylrest, vorzugsweise C8-18-Alkyl­ rest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12-14-Alkylrest, der in den Alkylamidoaminoxiden über eine Carbonylamidoalkylengruppe -CO-NH-(CH2)z- und in den Alkoxyalkylaminoxiden über eine Oxaalkylengruppe -O-(CH2)z- an das Stickstoffatom N gebunden ist, wobei z jeweils für eine Zahl von 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5, insbesondere 3,
R7, R8 unabhängig voneinander ein C1-4-Alkylrest, ggf. hydroxysubstituiert wie z. B. ein Hydroxyethylrest, insbesondere ein Methylrest, ist.
Beispiele geeigneter Aminoxide sind die folgenden gemäß INCI benannten Verbindungen: Almondamidopropylamine Oxide, Babassuamidopropylamine Oxide, Behenamine Oxide, Cocamidopropyl Amine Oxide, Cocamidopropylamine Oxide, Cocamine Oxide, Coco- Morpholine Oxide, Decylamine Oxide, Decyltetradecylamine Oxide, Diaminopyrimidine Oxide, Dihydroxyethyl C8-10 Alkoxypropylamine Oxide, Dihydroxyethyl C9-11 Alkoxypropylamine Oxide, Dihydroxyethyl C12-15 Alkoxypropylamine Oxide, Dihydroxyethyl Cocamine Oxide, Dihydroxyethyl Lauramine Oxide, Dihydroxyethyl Stearamine Oxide, Dihydroxyethyl Tallowamine Oxide, Hydrogenated Palm Kernel Amine Oxide, Hydrogenated Tallowamine Oxide, Hydroxyethyl Hydroxypropyl C12-15 Alkoxypropylamine Oxide, Isostearamidopropylamine Oxide, Isostearamidopropyl Morpholine Oxide, Lauramidopropylamine Oxide, Lauramine Oxide, Methyl Morpholine Oxide, Milkamidopropyl Amine Oxide, Minkamidopropylamine Oxide, Myristamidopropylamine Oxide, Myristamine Oxide, Myristyl/Cetyl Amine Oxide, Oleamidopropylamine Oxide, Oleamine Oxide, Olivamidopropylamine Oxide, Palmitamidopropylamine Oxide, Palmitamine Oxide, PEG-3 Lauramine Oxide, Potassium Dihydroxyethyl Cocamine Oxide Phosphate, Potassium Trisphosphonomethylamine Oxide, Sesamidopropylamine Oxide, Soyamidopropylamine Oxide, Stearamidopropylamine Oxide, Stearamine Oxide, Tallowamidopropylamine Oxide, Tallowamine Oxide, Undecylenamidopropylamine Oxide und Wheat Germamidopropylamine Oxide.
Die Alkylamidoalkylamine (INCI Alkylamido Alkylamines) sind Amphotenside der Formel (III),
R9-CO-NR10-(CH2)i-N(R11)-(CH2CH2O)j-(CH2)k-[CH(OH)]l-CH2-Z-OM (III)
in der
R9 ein gesättigter oder ungesättigter C6-22-Alkylrest, vorzugsweise C8-18-Alkyl­ rest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12-14-Alkylrest,
R10 ein Wasserstoffatom H oder ein C1-4-Alkylrest, vorzugsweise H,
i eine Zahl von 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5, insbesondere 2 oder 3,
R11 ein Wasserstoffatom H oder CH2COOM (zu M s. u.),
j eine Zahl von 1 bis 4, vorzugsweise 1 oder 2, insbesondere 1,
k eine Zahl von 0 bis 4, vorzugsweise 0 oder 1,
l 0 oder 1, wobei k = 1 ist, wenn 1 = 1 ist,
Z CO, SO2, OPO(OR12) oder P(O)(OR12), wobei R12 ein C1-4-Alkylrest oder M (s. u.) ist, und
M ein Wasserstoff, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes Alkanolamin, z. B. protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, ist.
Bevorzugte Vertreter genügen den Formeln IIIa bis IIId,
R9-CO-NH-(CH2)2-N(R11)-CH2CH2O-CH2-COOM (IIIa)
R9-CO-NH-(CH2)2-N(R11)-CH2CH2O-CH2CH2-COOM (IIIb)
R9-CO-NH-(CH2)2-N(R11)-CH2CH2O-CH2CH(OH)CH2-SO3M (IIIc)
R9-CO-NH-(CH2)2-N(R11)-CH2-CH2O-CH2CH(OH)CH2-OPO3HM (IIId)
in denen R11 und M die gleiche Bedeutung wie in Formel (III) haben.
Beispielhafte Alkylamidoalkylamine sind die folgenden gemäß INCI benannten Verbindungen: Cocoamphodipropionic Acid, Cocobetainamido Amphopropionate, DEA- Cocoamphodipropionate, Disodium Caproamphodiacetate, Disodium Caproamphodipropionate, Disodium Capryloamphodiacetate, Disodium Capryloamphodipropionate, Disodium Cocoamphocarboxyethylhydroxypropylsulfonate, Disodium Cocoamphodiacetate, Disodium Cocoamphodipropionate, Disodium Isostearoamphodiacetate, Disodium Isostearoamphodipropionate, Disodium Laureth-5 Carboxyamphodiacetate, Disodium Lauroamphodiacetate, Disodium Lauroamphodipropionate, Disodium Oleoamphodipropionate, Disodium PPG-2-Isodeceth- 7 Carboxyamphodiacetate, Disodium Stearoamphodiacetate, Disodium Tallowamphodiacetate, Disodium Wheatgermamphodiacetate, Lauroamphodipropionic Acid, Quaternium-85, Sodium Caproamphoacetate, Sodium Caproamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Caproamphopropionate, Sodium Capryloamphoacetate, Sodium Capryloamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Capryloamphopropionate, Sodium Cocoamphoacetate, Sodium Cocoamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Cocoamphopropionate, Sodium Cornamphopropionate, Sodium Isostearoamphoacetate, Sodium Isostearoamphopropionate, Sodium Lauroamphoacetate, Sodium Lauroamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Lauroampho PG-Acetate Phosphate, Sodium Lauroamphopropionate, Sodium Myristoamphoacetate, Sodium Oleoamphoacetate, Sodium Oleoamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Oleoamphopropionate, Sodium Ricinoleoamphoacetate, Sodium Stearoamphoacetate, Sodium Stearoamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Stearoamphopropionate, Sodium Tallamphopropionate, Sodium Tallowamphoacetate, Sodium Undecylenoamphoacetate, Sodium Undecylenoamphopropionate, Sodium Wheat Germamphoacetate und Trisodium Lauroampho PG-Acetate Chloride Phosphate.
Erfindungsgemäß bevorzugte alkylsubstituierte Aminosäuren (INCI Alkyl-Substituted Amino Acids) sind monoalkylsubstituierte Aminosäuren gemäß Formel (IV),
R13-NH-CH(R14)-(CH2)u-COOM' (IV)
in der R13 ein gesättigter oder ungesättigter C6-22-Alkylrest, vorzugsweise C8-18-Alkyl­ rest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12-14-Alkylrest,
R14 ein Wasserstoffatom H oder ein C1-4-Alkylrest, vorzugsweise H,
u eine Zahl von 0 bis 4, vorzugsweise 0 oder 1, insbesondere 1, und
M' ein Wasserstoff, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes Alkanolamin, z. B. protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, ist,
alkylsubstituierte Iminosäuren gemäß Formel (V),
R15-N-[(CH2)v-COOM"]2 (V)
in der R15 ein gesättigter oder ungesättigter C6-22-Alkylrest, vorzugsweise C8-18-Alkyl­ rest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12-14-Alkylrest,
v eine Zahl von 1 bis 5, vorzugsweise 2 oder 3, insbesondere 2, und
M" ein Wasserstoff, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes Alkanolamin, z. B. protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, wobei M" in den beiden Carboxygruppen die gleiche oder zwei verschiedene Bedeutungen haben kann, z. B. Wasserstoff und Natrium oder zweimal Natrium sein kann, ist,
und mono- oder dialkylsubstituierte natürliche Aminosäuren gemäß Formel (VI),
R16-N(R17)-CH(R18)-COOM''' (VI)
in der R16 ein gesättigter oder ungesättigter C6-22-Alkylrest, vorzugsweise C8-18-Alkyl­ rest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12-14-Alkylrest,
R17 ein Wasserstoffatom oder ein C1-4-Alkylrest, ggf. hydroxy- oder aminsubstituiert, z. B. ein Methyl-, Ethyl-, Hydroxyethyl- oder Aminpropylrest,
R18 den Rest einer der 20 natürlichen α-Aminosäuren H2NCH(R18)COOH, und
M''' ein Wasserstoff, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes Alkanolamin, z. B. protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, ist.
Besonders bevorzugte alkylsubstituierte Aminosäuren sind die Aminopropionate gemäß Formel (IVa),
R13-NH-CH2CH2COOM' (IVa)
in der R13 und M' die gleiche Bedeutung wie in Formel (IV) haben.
Beispielhafte alkylsubstituierte Aminosäuren sind die folgenden gemäß INCI benannten Verbindungen: Aminopropyl Laurylglutamine, Cocaminobutyric Acid, Cocaminopropionic Acid, DEA-Lauraminopropionate, Disodium Cocaminopropyl Iminodiacetate, Disodium Dicarboxyethyl Cocopropylenediamine, Disodium Lauriminodipropionate, Disodium Steariminodipropionate, Disodium Tallowiminodipropionate, Lauraminopropionic Acid, Lauryl Aminopropylglycine, Lauryl Diethylenediaminoglycine, Myristaminopropionic Acid, Sodium C12-15 Alkoxypropyl Iminodipropionate, Sodium Cocaminopropionate, Sodium Lauraminopropionate, Sodium Lauriminodipropionate, Sodium Lauroyl Methylaminopropionate, TEA- Lauraminopropionate und TEA-Myristaminopropionate.
Acylierte Aminosäuren sind Aminosäuren, insbesondere die 20 natürlichen α-Amino­ säuren, die am Aminostickstoffatom den Acylrest R19CO einer gesättigten oder ungesättigten Fettsäure R19COOH tragen, wobei R19 ein gesättigter oder ungesättigter C6-22-Alkylrest, vorzugsweise C8-18-Alkylrest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12-14-Alkylrest ist. Die acylierten Aminosäuren können auch als Alkalimetallsalz, Erdalkalimetallsalz oder Alkanolammoniumsalz, z. B. Mono-, Di- oder Triethanolammoniumsalz, eingesetzt werden. Beispielhafte acylierte Aminosäuren sind die gemäß INCI unter Amino Acids zusammengefaßten Acylderivate, z. B. Sodium Cocoyl Glutamate, Lauroyl Glutamic Acid, Capryloyl Glycine oder Myristoyl Methylalanine.
Bei einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfaßt das Reinigungsmittel ferner ein oder mehrere Treibmittel (INCI Propellants), üblicherweise in einer Menge von 1 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 1,5 bis 30 Gew.-%, insbesondere 2 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 2,5 bis 8 Gew.-%, äußerst bevorzugt 3 bis 6 Gew.-%. Treibmittel sind erfindungsgemäß üblicherweise Treibgase, insbesondere verflüssigte oder komprimierte Gase. Die Wahl richtet sich nach dem zu versprühenden Produkt und dem Einsatzgebiet. Bei der Verwendung von komprimierten Gasen wie Stickstoff, Kohlendioxid oder Distickstoffoxid, die im allgemeinen in dem flüssigen Reinigungsmittel unlöslich sind, sinkt der Betriebsdruck mit jeder Ventilbetätigung. Im Reinigungsmittel lösliche oder selbst als Lösungsmittel wirkende verflüssigte Gase (Flüssiggase) als Treibmittel bieten den Vorteil gleichbleibenden Betriebsdruck und gleichmäßiger Verteilung, denn an der Luft verdampft das Treibmittel und nimmt dabei ein mehrhundertfaches Volumen ein.
Geeignet sind demgemäß folgende gemäß INCI bezeichnete Treibmittel: Butane, Carbon Dioxide, Dimethyl Carbonate, Dimethyl Ether, Ethane, Hydrochlorofluorocarbon 22, Hydrochlorofluorocarbon 142b, Hydrofluorocarbon 152a, Hydrofluorocarbon 134a, Hydrofluorocarbon 227ea, Isobutane, Isopentane, Nitrogen, Nitrous Oxide, Pentane, Propane.
Auf Chlorfluorkohlenstoffe (Fluorchlorkohlenwasserstoffe, FCKW) als Treibmittel wird jedoch wegen ihrer schädlichen Wirkung auf den - vor harter UV-Strahlung schützenden - Ozon-Schild der Atmosphäre, die sogenannte Ozon-Schicht, vorzugsweise weitgehend und insbesondere vollständig verzichtet.
Als Treibmittel können gegebenenfalls auch Flüssiggase eingesetzt werden. Flüssiggase sind Gase, die bei meist schon geringen Drücken und 20°C vom gasförmigen in den flüssigen Zustand übergeführt werden können. Insbesondere werden unter Flüssiggasen jedoch die - in Ölraffinerien als Nebenprodukte bei Destillation und Kracken von Erdöl sowie in der Erdgas-Aufbereitung bei der Benzinabscheidung anfallenden - Kohlenwasserstoffe Propan, Propen, Butan, Buten, Isobutan (2-Methylpropan), Isobuten (2-Methylpropen, Isobutylen) und deren Gemische verstanden.
Optional einsetzbare Treibmittel sind Propan, Butan und/oder Isobutan, insbesondere Propan und Butan, besonders bevorzugt Propan, Butan und Isobutan. Bevorzugte Mischungen von Propan, Butan und Isobutan enthalten, bezogen auf die Mischung, 23 bis 28,5 Gew.-% Propan sowie insgesamt 71,5 bis 77 Gew.-% Butan und Isobutan, insbesondere 23 bis 28,4 Gew.-% Propan, 0,1 bis 5 Gew.-% Butan und 71,5 bis 76,9 Gew.-% Isobutan, beispielsweise 25 Gew.-% Propan sowie insgesamt 75 Gew.-% Butan und Isobutan. Beispielsweise kann als alleiniges oder vorzugsweise zusätzliches Treibmittel Dimethylether in dem Reinigungsmittel enthalten sein.
Butan und Mischungen von Propan und Butan sowie von Propan, Butan und Isobutan sind beispielsweise unter dem Handelsnamen Drivosol® von der Fa. Oxeno (DE) bzw. Degussa- Hüls (DE) erhältlich.
Das Reinigungsmittel enthält den flüssigen wässerigen Träger üblicherweise in einer Menge von 18,89 bis 98,89 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 97 Gew.-%, insbesondere 70 bis 95 Gew.-%, besonders bevorzugt 80 bis 90 Gew.-%, äußerst bevorzugt 84 bis 86 Gew.-%.
Der flüssige wässerige Träger enthält Wasser in einer Menge, bezogen auf die Menge an flüssigem wässerigen Träger, von mehr als 50 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise 80 bis 100 Gew.-%, insbesondere 90 bis 100 Gew.-%, besonders bevorzugt 95 bis 100 Gew.-%, äußerst bevorzugt 100 Gew.-%.
In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung enthält der flüssige wässerige Träger ein oder mehrere organische Lösungsmittel in einer Menge, bezogen auf die Menge an flüssigem wässerigen Träger, von weniger als 50 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 5 Gew.-%.
Geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise gesättigte oder ungesättigte, vorzugsweise gesättigte, verzweigte oder unverzweigte C1-20-Kohlenwasserstoffe, bevorzugt C2-15- Kohlenwasserstoffe, mit einer oder mehreren Hydroxygruppen, vorzugsweise einer Hydroxygruppe, und ggf. einer oder mehreren Etherfunktionen C-O-C, d. h. die Kohlenstoffatomkette unterbrechenden Sauerstoffatomen.
Bevorzugte Lösungsmittel sind die C1-6-Alkohole, insbesondere Ethanol, n-Propanol oder iso-Propanol wie auch die - ggf. einseitig mit einem C1-6-Alkanol veretherten - C2-6- Alkylenglykole und Poly-C2-3-alkylenglykolether mit durchschnittlich 1 bis 9 gleichen oder verschiedenen, vorzugsweise gleichen, Alkylenglykolgruppen pro Molekül, insbesondere die einseitig mit einem C1-6-Alkanol veretherten Poly-C2-3-alkylenglykolether mit durchschnittlich 1 bis 9, vorzugsweise 2 bis 3, Ethylen- oder Propylenglykolgruppen, beispielsweise PPG-2 Methyl Ether (Dipropylenglykolmonomethylether).
Beispielhafte Lösungsmittel sind die folgenden gemäß INCI benannten Verbindungen: Alcohol (Ethanol), Buteth-3, Butoxydiglycol, Butoxyethanol, Butoxyisopropanol, Butoxypropanol, n-Butyl Alcohol, t-Butyl Alcohol, Butylene Glycol, Butyloctanol, Diethylene Glycol, Dimethoxydiglycol, Dimethyl Ether, Dipropylene Glycol, Ethoxydiglycol, Ethoxyethanol, Ethyl Hexanediol, Glycol, Hexanediol, 1,2,6-Hexanetriol, Hexyl Alcohol, Hexylene Glycol, Isobutoxypropanol, Isopentyldiol, Isopropyl Alcohol (iso-Propanol), 3-Methoxybutanol, Methoxydiglycol, Methoxyethanol, Methoxyisopropanol, Methoxymethylbutanol, Methoxy PEG-10, Methylal, Methyl Alcohol, Methyl Hexyl Ether, Methylpropanediol, Neopentyl Glycol, PEG-4, PEG-6, PEG-7, PEG-8, PEG-9, PEG-6 Methyl Ether, Pentylene Glycol, PPG-7, PPG-2-Buteth-3, PPG-2 Butyl Ether, PPG-3 Butyl Ether, PPG-2 Methyl Ether, PPG-3 Methyl Ether, PPG-2 Propyl Ether, Propanediol, Propyl Alcohol (n-Propanol), Propylene Glycol, Propylene Glycol Butyl Ether, Propylene Glycol Propyl Ether, Tetrahydrofurfuryl Alcohol, Trimethylhexanol.
Mit aliphatischen oder aromatischen Alkoholen, z. B. Methanol, Ethanol, n-Propanol, n- Butanol, tert-Butanol oder Phenol, oder Carbonsäuren, z. B. Essig- oder Kohlensäure, verether- bzw. -esterte monomere oder homo- oder heteropolymere, insbesondere monomere sowie homodi- und trimere, C2-C4-Alkylenglykole werden beispielsweise unter dem Handelsnamen Dowanol® von der Fa. Dow Chemical sowie die unter den Handelsnamen Arcosolv® und Arconate® von der Fa. Arco Chemical vertrieben, wie die nachfolgend mit ihrem INCI Namen gemäß dem International Dictionary of Cosmetic Ingredients von The Cosmetic, Toiletry, and Fragrance Association (CTFA) bezeichneten Produkte, z. B. Butoxydiglycol (Dowanol® DB), Methoxydiglycol (Dowanol® DM), PPG-2 Methyl Ether (Dowanol® DPM), PPG-2 Methyl Ether Acetate (Dowanol® DPMA), PPG-2 Butyl Ether (Dowanol® DPnB), PPG-2 Propyl Ether (Dowanol® DPnP), Butoxyethanol (Dowanol® EB), Phenoxyethanol (Dowanol® EPh), Methoxyisopropanol (Dowanol® PM), PPG-1 Methyl Ether Acetate (Dowanol® PMA), Butoxyisopropanol (Dowanol® PnB), Propylene Glycol Propyl Ether (Dowanol® PnP), Phenoxyisopropanol (Dowanol® PPh), PPG-3 Methyl Ether (Dowanol® TPM) und PPG-3 Butyl Ether (Dowanol® TPnB) sowie Ethoxyisopropanol (Arcosolv® PE), tert-Butoxyisopropanol (Arcosolv® PTB), PPG-2 tert- Butyl Ether (Arcosolv® DPTB) und Propylencarbonat (Arconate® PC), von denen Butoxyisopropanol (Dipropylenglykol-n-butylether, Dowanol® PnB) und insbesondere PPG-2 Methyl Ether (Dipropylenglykolmethylether, Dowanol® DPM) bevorzugt sind.
Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel kann sowohl sauer, neutral wie auch alkalisch eingestellt werden und weist dementsprechend üblicherweise einen pH-Wert von 0 bis 14, vorzugsweise 0,1 bis 12, insbesondere 0,5 bis 9, besonders bevorzugt 1 bis weniger als 7, äußerst bevorzugt 2 bis 5, beispielsweise 3 bis 4, auf.
Zur Einstellung des pH-Werts kann das Mittel ein oder mehrere anorganische oder organische Säuren und/oder ein oder mehrere Basen enthalten. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass das Kalklösevermögen des Mittels zwar um so besser ist, je niedriger der pH-Wert ist, zugleich aber das Mittel auch um so eher metallische Behälter angreift.
Als Säuren eignen sich insbesondere Ameisensäure, Essigsäure, Zitronensäure, Amidosulfonsäure sowie die Mineralsäuren Salzsäure, Schwefelsäure und Salpetersäure bzw. deren Mischungen. Besonders bevorzugt sind Säuren, ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Amidosulfonsäure, Zitronensäure und Ameisensäure.
Bevorzugte Basen stammen aus der Gruppe der Alkali- und Erdalkalimetallhydroxide und -carbonate, insbesondere der Alkalimetallhydroxide, von denen Kaliumhydroxid und vor allem Natriumhydroxid besonders bevorzugt ist.
Eine besondere Form der Reinigung stellen die Desinfektion und die Sanitation dar. In einer entsprechenden besonderen Ausführungsform der Erfindung enthält das Reinigungsmittel daher einen oder mehrere antimikrobielle Wirkstoffe, vorzugsweise in einer Menge von 0,01 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,02 bis 0,8 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 0,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 0,3 Gew.-%, äußerst bevorzugt 0,2 Gew.-%.
Die Begriffe Desinfektion, Sanitation, antimikrobielle Wirkung und anitmikrobieller Wirkstoff haben im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre die fachübliche Bedeutung, die beispielsweise von K. H. Wallhäußer in "Praxis der Sterilisation, Desinfektion - Konservierung: Keimidentifizierung - Betriebshygiene" (5. Aufl. - Stuttgart; New York: Thieme, 1995) wiedergegeben wird. Während Desinfektion im engeren Sinne der medizinischen Praxis die Abtötung von - theoretisch allen - Infektionskeimen bedeutet, ist unter Sanitation die möglichst weitgehende Elimierung aller - auch der für den Menschen normalerweise unschädlichen saprophytischen - Keime zu verstehen. Hierbei ist das Ausmaß der Desinfektion bzw. Sanitation von der antimikrobiellen Wirkung des angewendeten Mittels abhängig, die mit abnehmender Gehalt an antimikrobiellem Wirkstoff bzw. zunehmender Verdünnung des Mittels zur Anwendung abnimmt.
Erfindungsgemäß geeignet sind beispielsweise antimikrobielle Wirkstoffe aus den Gruppen der Alkohole, Aldehyde, antimikrobiellen Säuren bzw. deren Salze, Carbonsäureester, Säureamide, Phenole, Phenolderivate, Diphenyle, Diphenylalkane, Harnstoffderivate, Sauerstoff-, Stickstoff-Acetale sowie -Formale, Benzamidine, Isothiazole und deren Derivate wie Isothiazoline und Isothiazolinone, Phthalimidderivate, Pyridinderivate, antimikrobiellen oberflächenaktiven Verbindungen, Guanidine, antimikrobiellen amphoteren Verbindungen, Chinoline, 1,2-Dibrom-2,4-dicyanobutan, Iodo-2-propynyl-butyl-carbamat, Iod, Iodophore und Peroxide.
Bevorzugt enthält das Reinigungsmittel einen oder mehrere antimikrobielle Wirkstoffe ausgewählt aus Ethanol, n-Propanol, i-Propanol, 1,3-Butandiol, Phenoxyethanol, 1,2- Propylenglykol, Glycerin, Undecylensäure, Zitronensäure, Milchsäure, Benzoeesäure, Salicylsäure, Thymol, 2-Benzyl-4-chlorphenol, 2,2'-Methylen-bis-(6-brom-4-chlorphenol), 2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphenylether, N-(4-Chlorphenyl)-N-(3,4-dichlorphenyl)-harn­ stoff, N,N'-(1,10-decandiyldi-1-pyridinyl-4-yliden)-bis-(1-octanamin)-dihydrochlorid, N,N'-Bis-(4-Chlorphenyl)-3,12-dümino-2,4,11,13-tetraazatetrade-candiimidamid, antimikrobiellen quaternären oberflächenaktiven Verbindungen, Guanidinen, Amphoteren.
Ein besonders bevorzugter antimikrobieller Wirkstoff ist die Salicylsäure. Als weitere antimikrobiell wirkende Komponente kann Wasserstoffperoxid mit Vorteil eingesetzt werden, ohne die Stabilität der Reinigungsmittel-Rezepturen im Sauren nachteilig zu beeinflussen.
Bevorzugte antimikrobiell wirkende oberflächenaktive quaternäre Verbindungen enthalten eine Ammonium-, Sulfonium-, Phosphonium-, Jodonium- oder Arsoniumgruppe, wie sie beispielsweise K. H. Wallhäußer in "Praxis der Sterilisation, Desinfektion - Konservierung Keimidentifizierung - Betriebshygiene" (5. Aufl.- Stuttgart; New York: Thieme, 1995) beschreibt.
Besonders bevorzugte oberflächenaktive quaternäre Verbindungen sind die quaternären Ammoniumverbindungen (QAV) mit antimikobieller Wirkung gemäß der allgemeinen Formel (RI)(RII)(RIII)(RIV)N+X- in der RI bis RIV gleiche oder verschiedene C1-C22- Alkylreste, C7-C28-Aralkylreste oder heterozyklische Reste, wobei zwei oder im Falle einer aromatischen Einbindung wie im Pyridin sogar drei Reste gemeinsam mit dem Stickstoffatom den Heterozyklus, z. B. eine Pyridinium- oder Imidazoliniumverbindung, bilden, darstellen und X- Halogenidionen, Sulfationen, Hydroxidionen oder ähnliche Anionen sind. Für eine optimale antimikrobielle Wirkung weist vorzugsweise wenigstens einer der Reste eine Kettenlänge von 8 bis 18, insbesondere 12 bis 16, C-Atomen auf.
QAV sind durch Umsetzung tertiärer Amine mit Alkylierungsmitteln, wie z. B. Methylchlorid, Benzylchlorid, Dimethylsulfat, Dodecylbromid, aber auch Ethylenoxid herstellbar. Die Alkylierung von tertiären Aminen mit einem langen Alkyl-Rest und zwei Methyl-Gruppen gelingt besonders leicht, auch die Quaternierung von tertiären Aminen mit zwei langen Resten und einer Methyl-Gruppe kann mit Hilfe von Methylchlorid unter milden Bedingungen durchgeführt werden. Amine, die über drei lange Alkyl-Reste oder Hydroxy-substituierte Alkyl-Reste verfügen, sind wenig reaktiv und werden bevorzugt mit Dimethylsulfat quaterniert.
Geeignete QAV sind beispielsweise Benzalkoniumchlorid (N-Alkyl-N,N-dimethyl-benzyl­ ammoniumchlorid, CAS No. 8001-54-5), Benzalkon B (m,p-Dichlorbenzyl-dimethyl- C12-alkylammoniumchlorid, CAS No. 58390-78-6), Benzoxoniumchlorid (Benzyl­ dodecyl-bis-(2-hydroxyethyl)-ammoniumchlorid), Cetrimoniumbromid (N-Hexadecyl- N,N-trimethyl-ammoniumbromid, CAS No. 57-09-0), Benzetoniumchlorid (N,N-Dimethyl-N-[2-[2-[p-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)phenoxy]ethoxy]ethyl]- benzylammoniumchlorid, CAS No. 121-54-0), Dialkyldimethylammoniumchloride wie Di-n-decyl-dimethyl-ammoniumchlorid (CAS No. 7173-51-5-5), Didecyldi­ methylammoniumbromid (CAS No. 2390-68-3), Dioctyl-dimethyl-ammoniumchloric, 1-Cetylpyridiniumchlorid (CAS No. 123-03-5) und Thiazolinjodid (CAS No. 15764-48-1) sowie deren Mischungen. Besonders bevorzugte QAV sind die Benzalkoniumchloride mit C8-C18-Alkylresten, insbesondere C12-C14-Aklyl-benzyl-dimethylammoniumchlorid.
Je nach Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Mittels können ein oder mehrere für die jeweilige Zweckbestimmung des Mittels übliche weitere Inhaltsstoffe enthalten sein, insbesondere aus der Gruppe der Konservierungsmittel (Konservierungsstoffe, INCI Preservatives), Komplexbildner und Korrosionsinhibitoren sowie der Farb- und Duftstoffe.
Das Mittel kann dementsprechend ein oder mehrere Duftstoffe, vorzugsweise in einer Menge von 0,01 bis 2 Gew.-%, insbesondere 0,02 bis 1 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05 bis 0,5 Gew.-%, äußerst bevorzugt 0,1 bis 0,3 Gew.-%, beispielsweise 0,2 Gew.-%, und/oder ein oder mehrere Farbstoffe (INCI Colorants), vorzugsweise in einer Menge von 0,0001 bis 0,1 Gew.-%, insbesondere 0,0005 bis 0,05 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,001 bis 0,01 Gew.-%, äußerst bevorzugt 0,005 Gew.-%, enthalten.
Weiterhin kann das Mittel dementsprechend ein oder mehrere Korrosionsinhibitoren, vorzugsweise in einer Menge von 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,5 bis 3 Gew.-%, äußerst bevorzugt 1 bis 2 Gew.-%, enthalten.
Geeignete Korrosionsinhibitoren (INCI Corrosion Inhibitors) sind beispielsweise folgende gemäß INCI benannte Substanzen: Cyclohexylamine, Diammonium Phosphate, Dilithium Oxalate, Dimethylamino Methylpropanol, Dipotassium Oxalate, Dipotassium Phosphate, Disodium Phosphate, Disodium Pyrophosphate, Disodium Tetrapropenyl Succinate, Hexoxyethyl Diethylammmonium, Phosphate, Nitromethane, Potassium Silicate, Sodium Aluminate, Sodium Hexametaphosphate, Sodium Metasilicate, Sodium Molybdate, Sodium Nitrite, Sodium Oxalate, Sodium Silicate, Stearamidopropyl Dimethicone, Tetrapotassium Pyrophosphate, Tetrasodium Pyrophosphate, Triisopropanolamine.
Auch kann das Mittel ein oder mehrere Komplexbildner, vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 5 Gew.-%, enthalten.
Komplexbildner (INCI Chelating Agents), auch Sequestriermittel genannt, sind Inhaltsstoffe, die Metallionen zu komplexieren und inaktivieren vermögen, um ihre nachteiligen Wirkungen auf die Stabilität oder das Aussehen der Mittel, beispielsweise Trübungen, zu verhindern. Einerseits ist es dabei wichtig, die mit zahlreichen Inhaltsstoffen inkompatiblen Calcium- und Magnesiumionen der Wasserhärte zu komplexieren. Die Komplexierung der Ionen von Schwermetallen wie Eisen oder Kupfer verzögert andererseits die oxidative Zersetzung der fertigen Mittel. Zudem unterstützen die Komplexbildner die Reinigungswirkung.
Geeignet sind beispielsweise die folgenden gemäß INCI bezeichneten Komplexbildner: Aminotrimethylene Phosphonic Acid, Beta-Alanine Diacetic Acid, Calcium Disodium EDTA, Citric Acid, Cyclodextrin, Cyclohexanediamine Tetraacetic Acid, Diammonium Citrate, Diammonium EDTA, Diethylenetriamine Pentamethylene Phosphonic Acid, Dipotassium EDTA, Disodium Azacycloheptane Diphosphonate, Disodium EDTA, Disodium Pyrophosphate, EDTA, Etidronic Acid, Galactaric Acid, Gluconic Acid, Glucuronic Acid, HEDTA, Hydroxypropyl Cyclodextrin, Methyl Cyclodextrin, Pentapotassium Triphosphate, Pentasodium Aminotrimethylene Phosphonate, Pentasodium Ethylenediamine Tetramethylene Phosphonate, Pentasodium Pentetate, Pentasodium Triphosphate, Pentetic Acid, Phytic Acid, Potassium Citrate, Potassium EDTMP, Potassium Gluconate, Potassium Polyphosphate, Potassium Trisphosphonomethylamine Oxide, Ribonic Acid, Sodium Chitosan Methylene Phosphonate, Sodium Citrate, Sodium Diethylenetriamine Pentamethylene Phosphonate, Sodium Dihydroxyethylglycinate, Sodium EDTMP, Sodium Gluceptate, Sodium Gluconate, Sodium Glycereth-1 Polyphosphate, Sodium Hexametaphosphate, Sodium Metaphosphate, Sodium Metasilicate, Sodium Phytate, Sodium Polydimethylglycinophenolsulfonate, Sodium Trimetaphosphate, TEA-EDTA, TEA-Polyphosphate, Tetrahydroxyethyl Ethylenediamine, Tetrahydroxypropyl Ethylenediamine, Tetrapotassium Etidronate, Tetrapotassium Pyrophosphate, Tetrasodium EDTA, Tetrasodium Etidronate, Tetrasodium Pyrophosphate, Tripotassium EDTA, Trisodium Dicarboxymethyl Alaninate, Trisodium EDTA, Trisodium HEDTA, Trisodium NTA und Trisodium Phosphate.
Die vorliegende Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen anhand von Rezepturen für erfindungsgemäße Reinigungsmittel veranschaulicht, ohne diese in irgendeiner Weise einzuschränken.
Beispiele 1 und 2
Rezepturen für Teppichreiniger
Beispiel 3
Rezeptur für einen sauren Badreiniger

Claims (13)

1. Reinigungsmittel, umfassend mindestens ein selbsttätiges und/oder wiederholt schaumbildendes Schäumungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß das Schäumungsmittel mindestens einen halogenierten, vorzugsweise fluorierten Ether der Formel R1-O-R2 umfaßt, worin R1 und/oder R2 lineare oder verzweigte, außer mit Halogenen mit weiteren Gruppen substituierte oder nicht weiter substituierte Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl- oder Arylreste sind.
2. Reinigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R1 und/oder R2 perhalogeniert, vorzugsweise perfluoriert sind.
3. Reinigungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß R1 und/oder R2 ausgewählt werden aus der Gruppe, bestehend aus C1- bis C15-, vorzugsweise C1- bis C9-Alkyl, -Alkenyl und -Alkinyl.
4. Reinigungsmittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schäumungsmittel Methyloxynonafluorbutan umfaßt.
5. Reinigungsmittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es das Schäumungsmittel in einer Menge von 0,5 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 7 Gew.-% und besonders bevorzugt von 2 bis 5 Gew.-% umfaßt.
6. Reinigungsmittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schäumungsmittel bei Atmosphärendruck und Raumtemperatur flüssig ist.
7. Reinigungsmittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schäumungsmittel in einem Zeitraum von 0,5 Sekunden bis 5 Minuten, vorzugsweise von 1 Sekunde bis 2 Minuten, besonders bevorzugt von 3 Sekunden bis 0,5 Minuten nach dem Auftragen auf den zu reinigenden Gegenstand selbsttätig einen Schaum ausbildet.
8. Reinigungsmittel nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß das Schäumungsmittel so oft wiederholt schaumbildend ist, solange sich Reinigungsmittel auf dem zu reinigenden Gegenstand befindet.
9. Reinigungsmittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend mindestens ein Schäumungsmittel wie in einem der Ansprüche 1 bis 8 definiert und mindestens ein Mittel, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Verdickungsmitteln, Versprödungsmitteln, grenzflächenaktiven Stoffen, Treibmitteln und/oder wäßrigen flüssigen Trägern.
10. Gebrauchsfertiges Produkt, umfassend ein mit einem Reinigungsmittel nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 9 gefüllten Behälter mit einer mindestens eine Austrittsöffnung aufweisenden Vorrichtung zum Auftragen, insbesondere Versprühen des Reinigungsmittels.
11. Reinigungsschaum, erhalten durch Auftragen, insbesondere Versprühen eines Reinigungsmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 9 auf den zu reinigenden Gegenstand.
12. Verwendung eines Reinigungsmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 9 zur Reinigung von Polstermöbeln, Textilien, insbesondere Teppichen, und/oder harten Oberflächen, insbesondere im Küchen-, Bad- und WC-Bereich.
13. Verfahren zur Reinigung von Polstermöbeln, Textilien, insbesondere Teppichen, und/oder harten Oberflächen, insbesondere im Küchen-, Bad- und WC-Bereich, umfassend die folgenden Schritte:
  • a) mindestens teilweises Bedecken des zu reinigenden Gegenstands durch Auftragen, insbesondere Versprühen eines Reinigungsmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 9;
  • b) selbständige Bildung des Schaums;
  • c) Entfernen des Schmutzpartikel umfassenden selbstständig gebildeten Schaums, vorzugsweise durch Abtupfen und/oder Saugen und/oder Wischen mit einem saugfähigen Gegenstand;
  • d) gegebenenfalls Einarbeiten des verbliebenen Reinigungsmittels in den zu reinigenden Gegenstand und wiederholte Bildung des Schaums;
  • e) erneutes Entfernen des Schmutzpartikel umfassenden Schaums, vorzugsweise durch Abtupfen und/oder Saugen und/oder Wischen mit einem saugfähigen Gegenstand;
wobei die Schritte d) und/oder e) mehrfach wiederholt werden können.
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