DE10060519A1 - Vulkanisierbare Kautschukmischung zur Herstellung eines Fahrzeugluftreifens - Google Patents

Vulkanisierbare Kautschukmischung zur Herstellung eines Fahrzeugluftreifens

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Abstract

Die Erfindung beschreibt eine vulkanisierbare Kautschukmischung aus wenigstens einem Natur- oder Synthesekautschuk sowie gegebenenfalls Additiven und einem oder mehreren Füllstoffen, wovon wenigstens ein Kautschuk der Mischung mit Hilfe eines Modifizierungsreagenzes durch kovalente Anbindung modifiziert ist. DOLLAR A Der unter Vulkanisation einer modifizierten Kautschukmischung hergestellte Gummi, kann zur Produktion von Fahrzeugluftreifen benutzt werden.

Description

Die Erfindung betrifft eine vulkanisierbare Kautschukmischung aus wenigstens einem Natur- oder Synthesekautschuk sowie gegebenenfalls Additiven und einem oder mehreren Füllstoffen. Insbesondere betrifft die Erfindung eine solche Mischung, die nach üblicher Vulkanisation zu einem Gummi für einen Fahrzeugluftreifen mit guten dynamisch-mechanischen Eigenschaften auch bei hoher Belastung des Fahrzeugreifens verarbeitet werden kann, sowie ein zugehöriges Verfahren zur Herstellung der Mischung und einen zugehörigen Fahrzeugluftreifen.
Die Eigenschaften, vor allem die dynamisch-mechanischen Eigenschaften, von Vulkanisaten oder Gummis, die für Fahrzeugluftreifen verwendet werden, können heute bereits durch Additive und/oder Funktionalisierung des Kautschuks in verschiedener Weise variiert werden. Häufig besteht der Konflikt, dass sich bei Optimierung einer gewünschten Eigenschaft eine andere verschlechtert oder dass sich die Eigenschaften unter mechanischer Belastung, Temperaturbelastung und Alterung nachteilig verändern.
Gesucht werden daher "intelligente Werkstoffe", deren Eigenschaftsprofil sich an den momentanen Belastungszustand des Materials anpasst.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Fahrzeugluftreifen mit guten, nach Bedarf einstellbaren dynamisch-mechanischen Eigenschaften, insbesondere gutem Dämpfungsverhalten, sowie eine für dessen Herstellung geeignete Kautschukmischung mit hoher Klebrigkeit und Standfestigkeit zur Verfügung zu stellen.
Die Aufgabe wird mit Hilfe einer Kautschukmischung der eingangs genannten Art gelöst, die sich dadurch auszeichnet, dass wenigstens ein Kautschuk der Mischung mit Hilfe eines Modifierungsreagenzes der folgenden Formel (1) durch kovalente Anbindung modifziert ist:
Ry-R1-(R2)n-R3-Rz mit n = 1 bis 5 (1),
wobei
Ry eine zur Addition oder Substitution an eine Doppelbindung befähigte Gruppe, insbesondere HS-, oder eine Vorstufe, insbesondere eine salzförmige Vorstufe einer solchen Gruppe ist, R1 ein gerades oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 20 C-Atomen ist,
R3 eine Einfachbindung oder ein gerades oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 20 C- Atomen ist,
R2 gleich C=O oder CHRx mit Rx gleich H, OH, NH2, COOH, COOR', CONHR', NHR', worin R' ein Alkyl-, Acetyl- oder Phenylrest, wobei Alkyl ein gerades oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen ist und
Rz gleich H, OH, NH2, COOH, COOR, CONHR, NHR, worin R ein Alkyl-, Acetyl- oder Phenylrest, Benzoesäurealkyl-, -phenyl- oder -benzylamidrest, Isophthalsäure­ dialkyl-, -diphenyl- oder -dibenzylamidrest ist, wobei Alkyl ein gerades oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen ist
unter der Maßgabe, dass Rx und Rz nicht beide gleich H sind und dass die Struktur mindestens 3 C-Atome enthält.
Vorzugsweise ist der Synthesekautschuk ein Dienkautschuk, insbesondere ein Butadienkautschuk (BK/BR), ein Polyisoprenkautschuk (IK/IR), ein beliebiger Styrol- Butadien-Kautschuk (SBK/SBR), ein Polychloroprenkautschuk (CK/CR), ein polarer oder ein ionomerer Kautschuk.
Je nach Wahl des Natur- und Synthesekautschuks kann auch das für die Gummiherstellung zu verwendende Vulkanisationsmittel ausgewählt werden. Passende Vulkanisationsreagentien und Vulkanisationshilfsmittel wie Verzögerer und Beschleuniger sind dem Fachmann bekannt. Neben Schwefel können für die Vernetzung u. a. Peroxide zur Anwendung kommen.
Als Füllstoff enthält die Kautschukmischung vorzugsweise eine Kieselsäure oder Ruß. Es kann sich jedoch auch um eine ungefüllte Mischung handeln. Die Kautschukmischung kann ansonsten die üblichen und dem Fachmann hinlänglich bekannten Additive enthalten.
Das Modifizierungsreagenz kann durch EN-Reaktion, Heck-Reaktion oder Thioladdition an wenigstens einen der Kautschuke angebunden sein.
In Weiterbildung der Erfindung ist das Modifizierungsreagenz in einem Anteil von bis zu 20 Gew-% bezogen auf den Kautschuk, mit dem es verbunden ist, in der vulkanisierbaren Kautschukmischung enthalten. Besonders bevorzugt umfasst das Modifizierungsreagenz eine zur Reaktion mit einer Doppelbindung (i. a. Addition) befähigte funktionelle Gruppe (vorzugsweise eine terminale) und zwei oder drei funktionelle Gruppen, die inter- oder intramolekular Wasserstoffbrückenbindungen ausbilden können.
Bevorzugt sind Modifizierungsreagentien mit einer Thiolgruppe je Molekül, wobei sich die Thiolgruppe an eine Kautschuk/Gummi-Gerüstdoppelbindung addiert, und zwei oder drei durch Spacer von der Thiolgruppe beabstandete zu H-Brückenbindungen befähigte funktionelle Gruppen, die gleich oder verschieden sein können und bevorzugt OH-Gruppen sind. Der Spacer kann vorzugsweise eine gerade oder verzweigte Alkylkette sein. Anstelle der Thioverbindungen können auch Vorläuferverbindungen oder Vorläufersalze verwendet werden, die unter den unten genannten Verfahrensbedingungen zu entsprechenden Additionsverbindungen von Kautschuk und Modifizierungsreagenz (modifiziertem Kautschuk) reagieren, z. B. S- Alkyl-Thiuroniumsalze oder S-Alkyl-Thiosulfoniumsalze.
Die wasserstoffbrückenbildenden Funktionalitäten führen durch reversible Wasserstoffbrückenaggregation (zusätzliche) dynamische Netzpunkte in das Kautschuk-System ein. Basierend auf diesem reversiblen (Sekundär-)Netzwerk, dessen Öffnungs-/Schließungsvorgang an einen wählbaren Belastungszustand angepasst werden kann, sind gezielte mechanische Eigenschaftsveränderungen von unvernetzten und kovalent vernetzten Materialien möglich, die beispielsweise experimentell durch Variation des Modifizierungsreagenzes sowie seiner Menge ermittelt werden können.
Binäre Wasserstoffbrückenbindungen haben einen hochfrequenten Öffnungs- und Schließmechanismus. Durch Steuerung von Parametern, wie z. B. Aggregationsverhalten, Clusterbildung, Wasserstoffbrückengeometrie und -bindungsstärke, ist jedoch die Frequenz einstellbar, so dass vielfache Variationsmöglichkeiten zur Beeinflussung der Dynamik des Öffnungs- und Schließmechanismus gegeben sind. Es besteht daher die Möglichkeit, die mechanisch-dynamischen Eigenschaften des Kautschuks und Gummis in einem definierten Fenster zu beeinflussen, wobei ein zusätzlicher Dämpfungsmechanismus wirksam werden kann.
Die dynamisch-mechanische Charakterisierung der erfindungsgemäßen Kautschuke zeigt deutlich die Ausbildung eines ausgedehnten Netzwerkes, welches sich u. a. in einem ausgeprägten kautschukelastischen Plateau bei der Temperaturabhängigkeit des Speichermoduls widerspiegelt. Als weitere Kenngröße der erfindungsgemäßen Kautschukmischungen kann eine Erhöhung des tan δ in dem gewünschten Temperaturbereich um einen Faktor von bis zu 2 bis 3 gegenüber dem entsprechenden unmodifizierten Kautschuk angesehen werden.
Durch verschiedenartige Parameter der Modifizierung können die mechanischen Kenngrößen und der Stabilitätsbereich des thermoreversiblen Netzwerkes in einem weiten Fenster variiert werden. Im Bereich der Öffnung des reversiblen Netzwerkes ist somit die zusätzliche Integration eines variablen energiedissipierenden Prozesses möglich.
Die erfindungsgemäße Kautschukmischung mit dem modifizierten Kautschuk lässt sich zu Vulkanisaten mit einem Wasserstoffbrücken-Sekundärnetzwerk verarbeiten, d. h., dass neben der kovalenten Vernetzung infolge Vulkanisation ein unter mechanischer Belastung flexibles Wasserstoffbrückennetzwerk vorhanden ist, in dem sich die Wasserstoffbrücken mit hoher Frequenz öffnen und schließen. Durch Einführung des Wasserstoffbrückennetzwerks erhält der aus dem erfindungsgemäßen Kautschuk hergestellte Gummi seine vorteilhaften mechanischen Eigenschaften.
Die guten Dämpfungseigenschaften des Gummis lassen sich durch die Art des Modifizierungsreagenzes beeinflussen und so nach Bedarf einstellen. Es resultiert u. a. ein spezifisch verbesserbares Naßrutschverhalten eines aus diesem Gummi hergestellten Fahrzeugluftreifens.
Die erfindungsgemäße Kautschukmischung kann zusätzlich mit anderen Kautschuken verschnitten bzw. verblendet werden.
Die Erfindung wird weiter durch ein Verfahren zur Herstellung eines modifizierten Kautschuks gelöst, bei welchem das Modifizierungsreagenz in eine Kautschukgrundmischung bei Temperaturen zwischen 40 und 200°C eingemischt wird. Dies kann mit einem für das Mischen oder Verblenden von Kautschukmischungen in der Kautschuktechnik üblicherweise verwendeten Mischer geschehen.
Das Einmischen des Modifizierungsreagenzes in die Grundmischung unter Reaktion (Modifizierung) kann auch in Lösung oder Emulsion erfolgen. Dies bietet sich insbesondere für Kautschukdispersionen sowie Lösungs- oder Emulsions-Styrol- Butadien-Kautschuke an.
Die Erfindung umfasst auch einen Fahrzeugluftreifen, hergestellt aus einem Gummi, der unter Vulkanisation einer einen modifizierten Kautschuk enthaltenden erfindungsgemäßen Kautschukmischung erhalten wird. Der Fahrzeugluftreifen zeichnet sich durch gute dynamisch-mechanische Eigenschaften aus und zeigt u. a. ein hervorragendes Nassrutschverhalten.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Übersicht über besonders bevorzugte Modifizierungsreagenzien und Vernetzungsmoleküle;
Fig. 2 zeigt die Auftragung der Temperatur (°C) in Abhängigkeit des tan δ für die Mischung 1 und die Mischung 2.
Fig. 1 zeigt eine Übersicht mit solchen Modifizierungsreagenzien und Vernetzungsmolekülen, die im Sinne der Erfindung besonders geeignet sind und die dargestellt werden durch die o. a. Formel
Ry-R1-(R2)n-R3-Rz (1)
Die in der Übersicht angegebenen Reagenzien werden durch die allgemeine Formel (1) in folgender Weise erfasst:
N-Acetylcystein: Ry = SH, R1 = CH2, R2 = CHRx mit Rx = COOH und n = 1, R3 = Einfachbindung, Rz = NHR mit R = Acetyl
Thioglycerin: Ry = SH, R1 = CH2, R2 = CHRx mit Rx = OH und n = 1, R3 = CH2, Rz = OH
HS-CH2-CHOH-CHOH-CH2OH: Ry = SH, R1 = CH2, R2 = CHRx mit Rx = OH und n = 2, R3 = CH2, Rz = OH
Mercaptoessigsäureanilid: Ry = SH, R1 = CH2, R2 = C=O und n = 1, R3 = Einfachbindung, Rz = NHR mit R = Phenyl
5-(Mercaptoacetamido)-isophthalsäuredibenzylamid: Ry = SH, R1 = CH2, R2 = C=O und n = 1, R3 = Einfachbindung, Rz = NHR mit R = Isophthalsäuredibenzylamid
β-Mercaptopropionsäure: Ry = HS, R1 = CH2, R2 = CH2 und n = 1, R3 = C=O, Rz = OH mit R=H
5-(Mercaptoacetamido)-isophthalsäuredi-n-hexylamid: Ry = SH, R1 = CH2, R2 = C=O und n = 1, R3 = Einfachbindung, Rz = NHR mit R = Isophathalsäuredihexanylamid
BEISPIEL
Die Beispielmischung 2 wurde im Vergleich zu einer sonst entsprechenden Referenzmischung (Mischung 1) angesetzt und bezüglich ihres dynamisch- mechanischen Verhaltens vermessen.
Die Tabelle gibt die Mischvorschriften für die beiden Mischungen 2 und 1 (Kontrolle) an. Die Mischungen werden in einem Laborkneter bei 125°C und einer Drehzahl von 60 Upm hergestellt.
Der Kautschuk wird eingefüllt und 1 Minute vorgewärmt, das Modifizierungsreagenz wird zugegeben und für 6 Minuten mit dem Kautschuk zur Reaktion gebracht. Der Ruß, Zinkoxid und Stearinsäure werden hinzugegeben und nochmals 6 Minuten gemischt. Die Grundmischung wird ausgeworfen und abgekühlt. In der Fertigstufe werden bei einer Mischtemperatur von 80°C für 3 Minuten CBS und Schwefel aufgemischt. Die Prüfkörper werden bei 160°C auf t95 geheizt.
Rezepturen
Fig. 2 zeigt die dynamisch-mechanischen Spektren der Mischungen 1 und 2 in Abhängigkeit von der Temperatur. Die dynamisch-mechanische Prüfung erfolgt mit einem Rheometrix Dynamic Analyzer RDA II als Temperatursweep im Bereich zwischen -100 bis +140°C bei 10 rad/s entsprechend ca. 1,59 Hz und einer dynamischen Scheramplitude von 1 bis 2%. Für die Messungen wurde die Paraplatten-Geometrie (25 mm Durchmesser) gewählt, die Probendicke beträgt ca. 2 mm. Aus dem bei der Messung erhaltenen Verlauf des Komplexen Schubmoduls G* und des Verlustwinkels tan δ = G"/G' sind auch die Verläufe des Schubspeichermoduls G' und des Schubverlustmoduls G" zugänglich. Die Scheramplitude lag innerhalb des linear-viskoelastischen Bereichs. Die hier beispielhaft gewählte Mischung 2 zeigt eine Erhöhung des tan δ im Temperaturbereich zwischen 50 und 100°C.

Claims (9)

1. Vulkanisierbare Kautschukmischung aus wenigstens einem Natur- oder Synthesekautschuk sowie gegebenenfalls Additiven und einem oder mehreren Füllstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Kautschuk der Mischung mit Hilfe eines Modifizierungsreagenzes der folgenden Formel (1) durch kovalente Anbindung modifiziert ist:
Ry-R1-(R2)n-R3-Rz mit n = 1 bis 5 (1),
wobei
Ry eine zur Addition an eine Doppelbindung befähigte Gruppe, insbesondere HS-, oder eine Vorstufe, insbesondere eine salzförmige Vorstufe einer solchen Gruppe ist,
R1 ein gerades oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 20 C-Atomen ist,
R3 eine Einfachbindung oder ein gerades oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 20 C- Atomen ist,
R2 gleich C=O oder CHRx mit Rx gleich H, OH, NH2, COOH, COOR', CONHR', NHR', worin R' ein Alkyl-, Acetyl- oder Phenylrest, wobei Alkyl ein gerades oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen ist und
Rz gleich H, OH, NH2, COOH, COOR, CONHR, NHR, worin R ein Alkyl-, Acetyl- oder Phenylrest, Benzoesäurealkyl-, -phenyl- oder -benzylamidrest, Isophthalsäure­ dialkyl-, -diphenyl- oder -dibenzylamidrest ist, wobei Alkyl ein gerades oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen ist
unter der Maßgabe, dass Rx und Rz nicht beide gleich H sind und dass die Struktur mindestens 3 C-Atome enthält.
2. Vulkanisierbare Kautschukmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Synthesekautschuk ein Dienkautschuk, insbesondere ein Butadienkautschuk (BK/BR), ein Polyisoprenkautschuk (IK/IR), ein beliebiger Styrol- Butadien-Kautschuk (SBK/SBR), ein Polychloroprenkautschuk (CK/CR), ein polarer oder ionomerer Kautschuk ist.
3. Vulkanisierbare Kautschukmischung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Modifizierungsreagenz durch EN-Reaktion, Heck-Reaktion oder Thioladdition an wenigstens einen der Kautschuke angebunden ist.
4. Vulkanisierbare Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kautschukmischung als Füllstoff eine Kieselsäure oder Ruß enthält.
5. Vulkanisierbare Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Modifizierungsreagenz in einem Anteil von bis zu 20 Gew-% bezogen auf den Kautschuk, mit dem es verbunden ist, in der vulkanisierbaren Kautschukmischung enthalten ist.
6. Verfahren zur Herstellung eines modifizierten Kautschuks durch Einmischen eines Modifizierungsreagenzes der folgenden Formel (1) in eine Kautschukgrundmischung bei Temperaturen zwischen 40 und 200°C:
Ry-R1-(R2)n-R3-Rz mit n = 1 bis 5 (1),
wobei
Ry eine zur Addition an eine Doppelbindung befähigte Gruppe, insbesondere HS-, oder eine Vorstufe, insbesondere eine salzförmige Vorstufe einer solchen Gruppe ist,
R1 ein gerades oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 20 C-Atomen ist,
R3 eine Einfachbindung oder ein gerades oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 20 C- Atomen ist,
R2 gleich C=O oder CHRx mit Rx gleich H, OH, NH2, COOH, COOR', CONHR', NHR', worin R' ein Alkyl-, Acetyl- oder Phenylrest, wobei Alkyl ein gerades oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen ist und
Rz gleich H, OH, NH2, COOH, COOR, CONHR, NHR, worin R ein Alkyl-, Acetyl- oder Phenylrest, Benzoesäurealkyl-, -phenyl- oder -benzylamidrest, Isophthalsäure­ dialkyl-, -diphenyl- oder -dibenzylamidrest ist, wobei Alkyl ein gerades oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen ist
unter der Maßgabe, dass Rx und Rz nicht beide gleich H sind und dass die Struktur mindestens 3 C-Atome enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Einmischen mit Hilfe eines für Kautschukmischungen üblicherweise verwendeten Mischers geschieht.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Einmischen des Modifizierungsreagenzes in den Kautschuk in Lösung oder Emulsion erfolgt.
9. Fahrzeugluftreifen, hergestellt aus einem Gummi, der unter Vulkanisation einer einen modifizierten Kautschuk enthaltenden Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 erhalten wird.
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