DE10058110A1 - Automatgetriebe - Google Patents
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Abstract
Das Automatgetriebe (10) für Kraftfahrzeuge und insbesondere für Nutzfahrzeuge weist eine Kühlanordnung aus einem oder mehreren Wärmetauschern (3) auf, die in das Getriebe (10) integriert sind und die an denjenigen Stellen angeordnet sind, an denen die abzuführenden Wärmemengen während des Betriebes des Automatgetriebes (10) entstehen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Automatgetriebe
für Kraftfahrzeuge, insbesondere für Nutzfahrzeuge, mit
einem hydrodynamischen Drehmomentwandler, mit einem Retar
der, mit einem Grundgetriebe und mit einer Kühlanordnung
zur Abfuhr der innerhalb des Getriebes auftretenden Wärme
mengen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei den herkömmlichen Automatgetrieben, insbesondere
für Lastkraftwagen, Busse und Sonderfahrzeuge, werden zur
Kühlung Wärmetauscher eingesetzt. Diese Wärmetauscher haben
die Aufgabe, die im Automatgetriebe während des Betriebes
auftretende Wärmemenge über den Ölkreislauf des Automatge
triebes an den Wasserkreislauf des Motors bzw. des Fahrzeu
ges abzugeben.
Bei Automatgetrieben, die mit einer hydrodynamischen
Bremseinrichtung, einem sogenannten Retarder, ausgestattet
sind, muß auch das Arbeitsmedium des Retarders, das sich
während der Bremsphasen aufheizt, entsprechend gekühlt wer
den. Insbesondere in Gebieten mit einer hohen Umgebungstem
peratur und bei Fahrzeugen, bei denen aus Gründen der Ge
räuschreduzierung eine Kapselung des Getriebes vorgesehen
ist, sind entsprechende Kühleinrichtungen in Form eines
Wärmetauschers vorzusehen. Ein derartiger Wärmetauscher ist
vorwiegend ein Öl/Luft- oder Öl/Wasser-Kühler und wird als
zusätzliche Komponente an geeigneter Stelle am Fahrzeug
montiert und führt die Wärme an die Umgebung ab.
Hieraus ergeben sich als Nachteile, dass ein entspre
chender Platz vorgesehen werden muß, dass zusätzliche Rohr
leitungen zwischen Getriebe und Wärmetauscher vorgesehen
werden müssen und dass dadurch zusätzliche Kosten für eine
entsprechende Anordnung entstehen. Bei solchen externen
Anbauten besteht zudem eine erhöhte mechanische Schwin
gungsbelastung des Wärmetauschers, da die am Getriebe wir
kenden Schwingungskräfte durch Halterungen als Resonanz
punkte verstärkt werden.
Oft werden die Wärmetauscher an dem hinten am Automat
getriebe angeordneten Retarder angebaut. Dieser zusätzliche
Bauraum für Wärmetauscher ist insbesondere bei Omnibussen
nachteilig und schwingungstechnisch nicht optimal.
Um diese Nachteile zu vermeiden, wurde bereits in der
Deutschen Patentanmeldung P 196 25 357 der Anmelderin ein
Fahrzeuggetriebe mit einem Getriebegehäuse und mit einer
Kühleinrichtung vorgeschlagen, die einen Wärmetauscher um
faßt, wobei der Wärmetauscher als Bestandteil des Getriebe
gehäuses vorgesehen ist. Der Wärmetauscher kann in das Ge
häuse unmittelbar integriert sein oder aber an einer Seite
des Gehäuses formschlüssig angeordnet werden. Werden nun
derartige Wärmetauscher separat außen am Getriebe oder am
Fahrzeug eingebaut und entsprechend angeschlossen, so ent
stehen aufgrund von Bauraumproblemen im Fahrzeug bzw.
Triebwerksraum, abhängig vom jeweiligen Einbaufall, unter
schiedliche Varianten des Einbauortes für den Wärmetau
scher. Derartige Varianten erzeugen jedoch einen hohen
Mehraufwand bei der Applikation.
Des weiteren wird als nachteilig angesehen, dass die
im Automatgetriebe entstehende Wärme, die durch den Retar
der, den hydrodynamischen Wandler und das Grundgetriebe
erzeugt wird, zuerst aus dem Getriebe mittels des Öles ab
geführt wird und danach erst an das Fahrzeugkühlsystem ab
gegeben wird. Dadurch erhöht sich die Temperatur des Ge
samtgetriebes.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese be
kannten Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und
ein Automatgetriebe zu schaffen, das eine optimale Kühlung
bei minimalem Bauraumbedarf ermöglicht, bei dem die Zuver
lässigkeit der Kühlung erheblich besser als bei den her
kömmlichen Automatgetrieben ist und das deutliche Kostener
sparnisse bei der Konstruktion, der Herstellung, der In
stallation und im Ersatzteilwesen gewährleistet.
Ausgehend von einem Automatgetriebe der eingangs näher
genannten Art erfolgt die Lösung dieser Aufgabe mit den im
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen;
vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
Erfindungsgemäß ist also vorgesehen, dass die Kühlan
ordnung aus einem oder mehreren Wärmetauschern besteht, die
in das Getriebe integriert sind und die an denjenigen Stel
len angeordnet sind, an denen die abzuführende Wärmemengen
während des Betriebes des Automatgetriebes entstehen.
Die in das Automatgetriebe integrierten Wärmetauscher
können z. B. entsprechende Kühlkanäle sein, die von Wasser
durchströmt werden. Die Kühlkanäle können entweder Leitun
gen aus einem gut wärmeleitenden Material, beispielsweise
Kupfer- bzw. Edelstahlrohre sein, oder aber entsprechend
gegossene Kanäle sowohl im Getriebegehäuse als auch in den
anderen Getriebebauteilen sein. Diese wasserdurchflossenen
Rohre bzw. Kanäle sind mit dem Motor- bzw. Fahrzeugkühl
kreislauf verbunden, wobei auch Anschlüsse für optionale
Ölzusatzkühler vorgesehen sein können.
Diese integrierte Bauweise führt zu deutlichen Kosten
ersparnissen bei der Konstruktion, der Herstellung, der
Montage, der Prüfstandsabnahme, dem Handling, der Installa
tion, bei Einbauuntersuchungen und sogar im Ersatzteilwe
sen. Die Zuverlässigkeit wird außerdem erheblich gestei
gert, da Leckagen sowie andere Schäden durch mechanische
oder thermische Umgebungseinwirkungen, z. B. Schwingungs
brüche, ausgeschlossen sind. Bei integrierten Wärmetau
schern entfallen die Öl-Schnittstellen nach außen. Dadurch
reduziert sich die Gefahr von bei der Montage eingeführtem
Schmutz. Der Ölstand kann bereits bei der Getriebeausliefe
rung eingestellt werden. Ebenfalls ist eine Gewichtsredu
zierung des Gesamtgetriebes möglich, da Bauteile, wie bei
spielsweise Rohre, entfallen können.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Automatgetrie
bes bietet den Vorteil einer direkten Wärmeabfuhr am Auf
tretensort im Getriebe, sodass der restliche Teil des Ge
triebes nicht zusätzlich erwärmt wird. Die wasserdurchflu
teten Kanäle können je nach hydraulischer Ansteuerung von
mehreren Seiten umspült werden.
Der integrierte Wärmetauscher kann auch mehrere Kam
mern aufweisen, die in Abhängigkeit vom Getriebezustand
entweder parallel oder in Reihenschaltung von heißem Öl
durchflossen werden können. Das Ölvolumen kann im Vergleich
zu den bekannten Automatgetrieben erheblich reduziert wer
den, wodurch auch die Ansprechzeit des Retarders reduziert
werden kann; ggf. kann auch der Speicher zur Befüllung des
Retarderraumes aufgrund des verringerten Ölvolumens entfal
len.
Werden Rippen innerhalb des Getriebes im Bereich des
integrierten Wärmetauschers vorsehen, so kann die Wärmeab
fuhr verbessert werden. Eine getriebeintegrierte Vor-Ort-
Elektronik kann durch eine entsprechende Kanalführung ins
besondere im Getriebegehäuse mit gekühlt werden.
Durch den Einbau des integrierten Wärmetauschers in
das Getriebe erreicht dieses schneller seine Betriebstempe
ratur, wodurch der Schaltkomfort und der Wirkungsgrad er
höht werden. Gleichzeitig wird der Applikationsaufwand er
heblich verringert.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung
näher erläutert, in der schematisch bevorzugte Ausführungs
beispiele dargestellt sind.
Es zeigen:
Fig. 1 die Verwendung einer Ölwanne als Wärmetau
scher;
Fig. 2 eine direkte Wärmeabführung an einer Bremse
und
Fig. 3 die direkte Wärmeabführung an einem Lager.
In den Figuren, in denen gleiche Teile mit gleichen
Bezugszeichen versehen sind, ist an einem Getriebe 10 mit 1
ein Ölraum bezeichnet, mit 2 eine Ölwanne, mit 3 ein inte
grierter Wärmetauscher in Form eines Kühlwasserrohrs, mit 4
dessen Einlaß und mit 5 dessen Auslaß. Mit 6, 6' sind zwei
weitere Kühlwasserrohre bezeichnet, mit 7 ein Lager, mit 8
eine Seitenwand des Getriebes 10 zum Halten des Lagers 7
und mit 9 eine von mehreren Rippen zur Verbesserung der
Wärmeabfuhr.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Wärmetauscher 3 direkt in die Ölwanne 2 integriert,
während bei Fig. 2 eine direkte Wärmeabfuhr an einer im
Getriebe vorhandenen, hydrodynamischen Bremse (Retarder 11)
mittels des Kühlwasserrohrs 6 erfolgt. Bei Fig. 3 ist ver
größert dargestellt eine direkte Wärmeabfuhr an einem La
ger 7 mittels des dort vorgesehenen Kühlwasserrohrs 6'.
Erfindungswesentlich ist also, dass die direkte Wär
meabfuhr am Auftretensort im Getriebe erfolgt, sodass der
restliche Getriebeteil nicht zusätzlich erwärmt wird; die
mit Kühlwasser durchströmten Kanäle in den einzelnen Ge
triebebauteilen oder auch in der Ölwanne können je nach
hydraulischer Ansteuerung von mehreren Seiten umspült wer
den; es ist auch möglich, dass der integrierte Wärmetau
scher mehrere Kammern aufweist, die je nach Getriebezustand
entweder parallel oder in Reihenschaltung vom Öl durch
strömt werden; durch eine entsprechende Anordnung der Wär
metauscher in den Getriebebauteilen wird eine homogenere
Temperaturverteilung des Gesamtgetriebes erreicht, da die
Wärmetauscher direkt an die Wärmequellen angebaut werden
können.
1
Ölraum
2
Ölwanne
3
Wärmetauscher
4
Einlaß
5
Auslaß
6
Kühlwasserrohr
7
Lager
8
Seitenwand
9
Rippe
10
Getriebe
11
Retarder
Claims (9)
1. Automatgetriebe (10) für Kraftfahrzeuge, mit einer
Kühlanordnung zur Abfuhr der innerhalb des Getriebes auf
tretenden Wärmemengen, dadurch gekennzeich
net, dass die Kühlanordnung aus einem oder mehreren
Wärmetauschern (3) besteht, die in das Getriebe (10) inte
griert sind und die an denjenigen Stellen angeordnet sind,
an denen die abzuführenden Wärmemengen während des Betrie
bes des Automatgetriebes (10) entstehen.
2. Automatgetriebe (10) nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die integrierten Wär
metauscher (3) von Kühlwasser durchströmte Kanäle (6, 6')
sind.
3. Automatgetriebe (10) nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die vom Kühlwasser
durchströmten Kanäle (6, 6') derart angeordnet sind, dass
sie von mehreren Seiten vom zu kühlenden Fluid umspült wer
den.
4. Automatgetriebe (10) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die integrierten Wärmetauscher (3) einen oder mehrere Kam
mern aufweisen, die als Funktion des Getriebezustandes par
allel oder in Reihe vom zu kühlenden Fluid durchströmt wer
den.
5. Automatgetriebe (10) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
den integrierten Wärmetauschern (3) Rippen (9) zugeordnet
sind.
6. Automatgetriebe (10) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die integrierten Wärmetauscher (3) Rohrleitungen (6, 6')
aus einem gut wärmeleitenden Material sind.
7. Automatgetriebe (10) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die integrierten Wärmetauscher (3) mit dem Kühlsystem des
Fahrzeugs verbunden sind.
8. Automatgetriebe (10) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die integrierten Wärmetauscher (3) mit einem in das Getrie
begehäuse eingesetzten oder einem an der Außenseite des
Getriebegehäuses angeordneten zusätzlichen Wärmetauscher
verbunden sind.
9. Automatgetriebe (10) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die integrierten Wärmetauscher (3) mit einem zusätzlichen,
außerhalb des Getriebes (10) vorgesehenen Ölzusatzkühler
verbunden sind.
Priority Applications (1)
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