DE10058095C2 - Vorrichtung zur Bestimmung von Analyten durch Chemilumineszenz - Google Patents
Vorrichtung zur Bestimmung von Analyten durch ChemilumineszenzInfo
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- G01N21/76—Chemiluminescence; Bioluminescence
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zur Bestimmung von Analyten in einer Probe
unter Einsatz von chemilumineszenten Markern, mit einer
Halterung für eine Fluidikkammer mit einem platten
förmigen, Sonden tragenden Probenträger, einer
optischen Detektionseinheit zur ortsaufgelösten
Erfassung einer an den Sonden des Probenträgers
ausgelösten Lumineszenz, und einer Auswerteeinrichtung
zur Zuordnung der erfassten Lumineszenz zu den
jeweiligen Sonden auf dem Probenträger und Ausgabe der
aus der Zuordnung resultierenden Analyten.
Die Vorrichtung findet beispielsweise Anwendung
bei der Proteomanalyse, der medizinischen Diagnostik
basierend auf DNA oder auf Antigen-Antikörper
reaktionen, bei der DNA-Analyse sowie in den Bereichen
der Umweltanalytik, der Lebensmittelanalytik sowie der
Veterinärdiagnostik.
Der Grundmechanismus zur Bestimmung von Analyten
in einer Probe basiert auf der Detektion biochemischer
Duplexbildungen, beispielsweise Protein-Protein
interaktion und/oder Hybridisierung zweier komplemen
tärer Nukleinsäurestränge, durch Erfassung der von
chemilumineszenten Markern ausgehenden Strahlung. Diese
chemilumineszenten Marker werden hierbei an einen der
Reaktionspartner der Duplexbindung, den nachzuweisenden
Analyten oder einem als Sonde eingesetzten Rezeptor,
gekoppelt. Durch eine ortsaufgelöste Erfassung der
Chemilumineszenz können bei Kenntnis der Spezifizität
und des Ortes der zugrundeliegenden Sonden die in der
Probe vorhandenen Analyten bestimmt werden.
Im Bereich der miniaturisierten DNA-Diagnostik
sowie der Immundiagnostik werden unterschiedliche
Techniken zur Bestimmung der Analyten eingesetzt.
Besondere Bedeutung haben hierbei zum einen die chip-
basierten Systeme und zum anderen die bead-basierten
Systeme erlangt.
Bei den chip-basierten Systemen werden die
unterschiedlichen Sonden auf einem planen Probenträger
ausgebracht und immobilisiert. Die Spezifizität der
jeweiligen Sonde ist über die x/y-Koordinate auf dem
Probenträger bzw. Chip bekannt. Nach Zugabe der Probe
erfolgt die Analyse aufgrund der zwischen bestimmten
Sonden und Analyten auftretenden Bindungen, die über
entsprechende Marker kenntlich gemacht werden. Aus der
räumlichen Lage der auf diese Weise erfassten
Duplexbildungen lassen sich die Spezifizität der
zugrundeliegenden Sonden und somit die in der Probe
vorhandenen Analyten bestimmen.
Bei den so genannten bead-basierten Systemen
werden Mikropartikel (Beads) eingesetzt, die mit
jeweils einer der eingesetzten unterschiedlichen Sonden
beschichtet sind. Die Kodierung der Sondenspezifizität,
erfolgt in der Regel über unterschiedliche Farben der
Mikropartikel. Auch bei diesem System erfolgt die
Analyse nach der Zugabe der Probe über die Erfassung
der auftretenden Duplexbildungen mit Hilfe von Markern.
Die Mikropartikel sind hierbei in einer Schicht
nebeneinander auf einem Träger ausgebracht, so dass
durch ortsaufgelöste Erfassung der Markierung bei
gleichzeitiger Detektion der zugrundeliegenden Farbe
des jeweiligen Beads eine Bestimmung der Analyten
erfolgten kann.
Für die Markierung der jeweiligen Duplexbildungen
sind unterschiedliche Verfahren bekannt, von denen
Radioimmunoassays und fluoreszenz-basierte Marker
systeme weit verbreitet sind. Radioimmunoassays haben
im Gegensatz zu fluoreszierenden Markern eine sehr hohe
Sensitivität, stellen jedoch aufgrund der Radio
aktivität der Marker sehr hohe Anforderungen an das
Laborpersonal sowie die Laborumgebung.
Auf der anderen Seite lässt sich die Fluoreszenz
der fluoreszierenden Markersysteme mit einfachen
Detektionstechniken, beispielsweise CCD-Kameras,
Mikroskope, usw. erfassen. Es bestehen keine besonderen
Anforderungen an die Umgebung bzw. Laborräume. Ein
Nachteil beim Einsatz der Fluoreszenzmarker ist jedoch
ihre im Vergleich zu den radioaktiven Markern
reduzierte Sensitivität. Aufgrund ihrer einfachen
Nachweisbarkeit werden sie aber dennoch in großem
Umfang für die DNA-Diagnostik sowie die Immundiagnostik
eingesetzt.
Bei einer weiteren bekannten Nachweistechnik
werden chemilumineszente Marker zur Detektion der
Duplexbindungen eingesetzt. Chemilumineszente Marker
erreichen eine ähnliche Sensitivität wie radioaktive
Marker. Zur Auslösung der Lumineszenz muss bei dieser
Technik allerdings ein flüssiges Reagenz zugegeben
werden, das ein entsprechendes Liquid-Handling
erfordert.
Ein Einsatz der Technik der chemilumineszenten
Marker zur Bestimmung von Analyten in einer Probe ist
beispielsweise aus DE 199 40 810 A1 bekannt. Diese
Druckschrift gibt einen Überblick über Anwendungs
bereiche sowie eingesetzte Stoffe und Materialien zur
Bestimmung der Analyten, wie sie auch dem vorliegenden
Verfahren und der zugehörigen Vorrichtung zugrunde
liegen können. Bei dem Verfahren dieser Druckschrift
werden bead-basierte Sonden bereitgestellt und in einer
Schicht nebeneinander auf einem Probenträger ausge
bracht. Der Probenträger ist in Form eines Aufnahme
behältnisses ausgestaltet und weist einen scheiben
förmigen, kapillaren Spalt oder Hohlraum auf, der durch
transparente Plattenabschnitte begrenzt ist. Die Spalt
höhe ist dabei so gewählt, dass sie in der Größen
ordnung des Durchmessers der Mikropartikel bzw. Beads
liegt. Das in Spritzgusstechnik gefertigte Aufnahme
behältnis weist eine Zugangsöffnung für die Zuführung
der Probe mit den Mikropartikeln sowie eine Abfluss
öffnung auf. Durch die kapillarförmige Ausbildung des
als Fluidikkammer dienenden Hohlraums verteilen sich
die Mikropartikel automatisch nebeneinander auf dem
Träger. Die Messung erfolgt anschließend über eine
entsprechende Detektionseinheit wie bereits erläutert.
Ein weiteres bead-basiertes System zur Bestimmung
von Analyten in einer Probe unter Einsatz von chemi
lumineszenten Markern ist aus EP 0 854 194 A2 bekannt.
Bei diesem System wird ein als Durchflusszelle
ausgebildetes Aufnahmebehältnis mit einer Zu- und einer
Abflussöffnung bereitgestellt, das sich aus zwei
plattenförmigen Elementen zusammensetzt, die einen
kanalförmigen Hohlraum für den Durchfluss der Probe mit
den Mikropartikeln bilden. Bei dem eingesetzten
Verfahren werden magnetische Beads zur Erhöhung der
Sensitivität eingesetzt. Die Messung erfolgt unter
Beaufschlagung der vertikal angeordneten Durchfluss
zelle mit einem magnetischen Feld.
Aus WO 99/45396 A1 ist ein Teststreifen zur
schnellen Durchführung einer Analyse unter Einsatz von
chemilumineszenten Markern bekannt. Der Teststreifen
setzt sich aus einem festen Teil mit einer Öffnung
zusammen, auf der ein poröses Reagenzpad angeordnet
ist. Der Teststreifen ist mit einem beweglichen Element
verbunden, der ein schwammartiges absorbierendes
Element trägt. Während der Messung wird das
absorbierende Element auf das Reagenzpad gedrückt und
saugt entsprechende Reagenzien aus der Öffnung in das
Reagenzpad oder aus dem Reagenzpad, so dass keine Pumpe
zum Einbringen oder Absaugen der Reagenzien
erforderlich ist.
DE 197 36 641 A1 beschreibt ein Verfahren
sowie eine Vorrichtung zur parallelen Messung von
mehreren Analyten über Multikanaldetektion. Hier
wird eine Durchflusszelle
aus einem plattenförmigen Probenträger und einem
aufsetzbaren Abdeckkörper gebildet, wobei der
Probenträger mit immobilisierten Antikörpern
beschichtet wird. Es handelt sich somit um ein chip-
basiertes System zur Bestimmung von Analyten in einer
Probe mittels chemilumineszenten Markern. Die
Druckschrift zeigt jedoch keine Vorrichtung, mit der
die Bestimmung von Analyten automatisiert durchführbar
ist.
DE 196 28 002 C1 und DE 197 11 281 C1
beschreiben Vorrichtungen und Verfahren zur Durch
führung von Fluoreszenzimmunotests, bei denen eine
Deckplatte und eine Bodenplatte vor der Durchführung
des Tests zur Bildung einer Durchflusszelle miteinander
verbunden werden. Beide Druckschriften betreffen jedoch
nicht die Technik der Bestimmung von Analyten in einer
Probe unter Einsatz von chemilumineszenten Markern. Die
Fluoreszenzimmunotests in diesen Druckschriften werden
vielmehr mittels Evanescentfeldanregung durchgeführt,
bei der monochromatisches Licht von einer Lichtquelle
unter einem bestimmten Winkel in das Probenvolumen
eingestrahlt wird, um einen Markierungsstoff zur
Fluoreszenz anzuregen.
WO 98/22799 A2 offenbart eine Messvorrichtung
bestehend aus einer Flusszelle mit integriertem
Wellenleiter und Einkoppelgitter für Strahlung aus dem
Wellenleiter für das Einsatzgebiet der biochemischen
Analytik. Auch diese Druckschrift beschäftigt sich mit
der Bestimmung von Analyten in einer Probe mittels
Evanescentfeldanregung und somit mit einer anderen
Analysetechnik mit entsprechend anderen Problem
stellungen.
Aus DE 37 37 649 A1 ist schließlich ein
Verfahren zur Bestimmung der Lumineszenz von
Zellkulturen sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens bekannt. Die Vorrichtung weist eine von
der Aussenwelt abschirmbare Kulturschalenvorrichtung
auf, in der zumindest ein Probenträger lösbar unter
sterilen Bedingungen aufnehmbar ist. Der aufgenommene
Probenträger ist abwechslungsweise mit Nährlösung,
Waschlösungen bzw. lumineszierfähigen Substanzen
behandelbar. Beads oder Arrays werden bei dem Verfahren
dieser Druckschrift nicht eingesetzt.
Die bisher bekannten Systeme zur Bestimmung von
Analyten in einer Probe unter Einsatz von chemi
lumineszenten Markern sind aufgrund des erforderlichen
Liquid-Handling entweder auf den Einsatz bead-basierter
Systeme beschränkt oder lassen sich nicht automati
sieren. Gerade die vorteilhaft hohe Sensitivität der
chemilumineszenten Marker lässt sich daher bei chip-
basierten Systemen mit dem häufig eingesetzten
Standardprobenträger mit einem flächigen hochdichten
Sonden-Array nicht einsetzen. Hierfür müsste als
Probenträger ein Behältnis mit einer Fluidikkammer
verwendet werden, was jedoch die Anwendung der
vorherrschenden Druck-Verfahren zum Aufbringen der
hochdichten Arrays ausschließen würde.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
darin, eine Vorrichtung zur Bestimmung von Analyten
unter Einsatz von chemilumineszenten Markern anzugeben,
die die Verwendnung von planen Standardobjekt- bzw.
Standardprobenträgern sowie eine automatisierte
Durchführung der Messung ermöglicht.
Die Aufgabe wird mit der Vorrichtung des Patent
anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte. Ausgestaltungen der
Vorrichtung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die vorliegende Vorrichtung zur Bestimmung von
Analyten weist eine Halterung für eine Fluidikkammer
mit einem plattenförmigen, Sonden tragenden Proben
träger, eine optische Detektionseinheit zur
ortsaufgelösten Erfassung einer an den Sonden des
Probenträgers ausgelösten Lumineszenz, sowie eine
Auswerteeinrichtung zur Zuordnung der erfassten
Lumineszenz zu den jeweiligen Sonden auf dem
Probenträger und Ausgabe der aus der Zuordnung
resultierenden Analyten auf. Die Vorrichtung zeichnet
sich durch zwei unterschiedlich ausgebildete,
strukturierte Abdeckkörper, die jeweils auf den in der
Halterung gehaltenen Probenträger zur Bildung der
Fluidikkammer mit zumindest einer Zuflussöffnung und
einer Abflussöffnung dichtend aufsetzbar sind, und von
denen der eine Abdeckkörper zur Bestimmung der Analyten
unter Einsatz von beadbasierten Sonden auf dem
Probenträger ausgebildet ist, und durch ein Vorrats
behältnis für zumindest einen Abdeckkörper und eine
Handhabungseinrichtung zum automatischen Aufsetzen des
jeweiligen Abdeckkörpers auf den Probenträger aus.
Vorzugsweise ist das Vorratsbehältnis als Magazin
ausgebildet, in dem mehrere Abdeckkörper vorliegen,
welche vorzugsweise als Einmalartikel (Disposable)
ausgelegt sind.
Beim Einsatz der Vorrichtung werden für den
Nachweis der Analyten spezifische Sonden auf den
plattenförmigen Probenträger aufgebracht oder auf dem
planen plattenförmigen Probenträger bereitgestellt. Die
zu analysierende Probe sowie ein flüssiges Reagenz, das
die Chemilumineszenz an markierten Bindungen zwischen
Analyten der Probe und den Sonden auslöst, wird
zugegeben und die Lumineszenz über die Detektions
einheit ortsaufgelöst erfasst. Die ortsaufgelöst
erfassten Lumineszenzsignale werden schließlich den
jeweiligen Sonden auf dem Probenträger in bekannter
Weise zugeordnet, um die in der Probe vorhandenen
Analyten zu bestimmen. Unmittelbar vor dem Zugeben des
flüssigen Reagenz und/oder dem Aufbringen der
spezifischen Sonden wird einer der Abdeckkörper zur
Bildung der Fluidikkammer mit zumindest einer Zu- und
einer Abflussöffnung dichtend auf den planen
plattenförmigen Probenträger aufgesetzt, wobei
anschließend zumindest das flüssige Reagenz über die
Zuflussöffnung zugegeben wird.
Die Zuflussöffnung dient auch der Zugabe anderer
flüssiger Stoffe, wie beispielsweise Spülflüssigkeit,
Waschflüssigkeit, Beadsuspension u. a.
Das mit der Vorrichtung durchführbare Verfahren
ermöglicht in vorteilhafter Weise den Einsatz üblicher
Standardobjektträger mit den darauf in arrayförmiger
Anordnung immobilisierten Sonden. Es
müssen somit keine speziellen Proben
behältnisse bereitgestellt werden. Der Abdeckkörper
kann nach Durchführung der Messung wieder vom
Probenträger abgenommen und für weitere Messungen
eingesetzt werden. In gleicher Weise lässt sich das
Verfahren auch mit den bekannten Beads durchführen. In
diesem Fall kann ebenfalls ein Standardobjektträger
eingesetzt werden, wobei die Beads nach Aufsetzen des
Abdeckkörpers durch die Zuflussöffnung, gegebenenfalls
zusammen mit der Probe, in die entstehende Fluidik
kammer eingebracht werden. Die Fluidikkammer muss in
diesem Fall Dimensionen aufweisen, die eine ein
schichtige Verteilung der Beads auf dem Probenträger
herbeiführen. Die Höhe der Kammer muss hierzu gering
fügig größer gewählt werden als der Durchmesser der
eingesetzten Beads.
Die Erfassung der Lumineszenz erfolgt in beiden
Fällen in üblicher Weise mit Hilfe der optischen
Detektionseinrichtung, die die Lumineszenz am
Probenträger ortsaufgelöst erfasst.
Mit der Vorrichtung lässt sich
die hohe Sensitivität der chemilumineszenten Marker
auch bei Verwendung von üblichen und einfach herstell
baren Standardobjektträgern von chip-basierten Systemen
ausnutzen. Durch die Handhabungseinrichtung lässt sich
die Durchführung der Analyse problemlos automatisieren.
Der Bediener muss lediglich wie bisher den entsprechen
den planen Probenträger in die Halterung einsetzen. In
gleicher Weise lässt sich die Durchführung der Analyse
auch auf Basis von Beads durchführen. Auch in diesem
Fall ist lediglich ein Standardprobenträger für die
Messung erforderlich.
Die vorliegende Vorrichtung ist somit universell
sowohl für chip-basierte wie auch für bead-basierte
Systeme, insbesondere in automatisierter Form,
einsetzbar. Es sind keine speziellen Probenträger mehr
erforderlich.
Die Erfindung stellt somit eine Vorrichtung zur
Verfügung, die sowohl für DNA-Diagnostik als auch für
Immundiagnostik eingesetzt werden kann und eine den
radioaktiven Markern vergleichbare Sensitivität
aufweist. Durch den Einsatz von chemilumineszenten
Markern werden nur geringe Anforderungen an das Labor
und das Bedienpersonal gestellt.
Bei der vorliegenden Erfindung wird somit inner
halb des Systemumfangs der Detektionseinrichtung eine
Fluidikkammer erzeugt. Die Bildung dieser Fluidikkammer
unmittelbar vor der Messung ermöglicht den Einsatz der
weit verbreiteten Analyseträger (Objektträger mit
fluoreszierenden bespotteten Markern) auch für die
sensitivere chemilumineszente Detektion. Zusätzlich
erlaubt die Herstellung der Fluidikkammer im Gerät dem
Bediener auch die Möglichkeit, bead-basierte Festphasen
einzusetzen, so dass eine universelle Detektionseinheit
bereitgestellt wird, die für beide Anwendungen geeignet
ist.
Der Abdeckkörper zur Bildung der Fluidikkammer mit
dem planen Probenträger kann einerseits als ebenfalls
plattenförmiges Element ausgestaltet sein, das mit
einer umlaufenden Dichtung versehen wird. Die
Fluidikkammer wird dann durch den durch die Dichtung
hervorgerufenen Zwischenraum zwischen den beiden
plattenförmigen Trägern gebildet. Vorzugsweise ist der
Abdeckkörper jedoch zur Bildung einer Ausnehmung
strukturiert, durch die im Zusammenwirken mit dem
planen plattenförmigen Probenträger die Fluidikkammer
erzeugt wird.
Die Materialien für den Abdeckkörper sind hierbei
lediglich durch den Einsatz der jeweiligen Proben bzw.
Reagenzien begrenzt, die keine Wechselwirkung mit dem
Material des Abdeckkörpers eingehen dürfen. Bei einer
Detektion der auftretenden Lumineszenz durch den
Abdeckkörper hindurch muss dieser selbstverständlich
eine entsprechende Transparenz aufweisen. Die Zu- bzw.
Abflussöffnung(en) können durch entsprechende Öffnungen
im Abdeckkörper oder auch durch einen entsprechenden
lokalen Spalt zwischen plattenförmigem Träger und
Abdeckkörper gebildet werden.
Die hier
einsetzbaren Sonden und Reagenzien bzw.
chemilumineszenten Marker sind dem Fachmann bekannt.
Beispiele hierfür können der eingangs genannten DE 199 40 810 A1
entnommen werden.
Es versteht sich von selbst, dass die dichtende
Verbindung zwischen dem Abdeckkörper und dem platten
förmigen Träger während der Messung aufrechterhalten
werden muss. Dies kann beispielsweise durch ein
entsprechendes Anpresselement oder eine Klemmschiene
erfolgen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von
Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Figuren
erläutert. Hierbei zeigen:
Fig. 1 ein Beispiel für die Herstellung einer
Fluidikkammer mit Hilfe eines Abdeck
körpers bei Einsatz eines planen
Probenträgers;
Fig. 2 ein weiteres Beispiel für die Herstel
lung einer Fluidikkammer mit einem
entsprechenden Abdeckkörper, der
insbesondere für bead-basierte Systeme
ausgebildet ist; und
Fig. 3 ein Beispiel für eine optische
Detektionseinrichtung zur Erfassung der
Lumineszenz.
Fig. 1 zeigt ein Beispiel für die Ausgestaltung
eines Abdeckkörpers zur Bildung einer Fluidikkammer mit
einem planen Probenträger. Die Figur ist in Explosions
ansicht dargestellt und zeigt den planen Probenträger
1, auf dem (nicht dargestellt) ein hochdichtes Array
von immobilisierten Sonden aufgebracht ist. Zur Bildung
der Fluidikkammer wird in diesem Beispiel ein Abdeck
körper 2 mit einer Dichtung 7, z. B. einer Silikondichtung, auf den Proben
träger 1 aufgesetzt. Hierdurch bildet sich zwischen dem
Probenträger 1 und dem Abdeckkörper 2 ein Hohlraum als
Fluidikkammer aus. Der Abdeckkörper 2 ist mit einer
seitlichen Zuflussöffnung 4 zur Zufuhr der Reagenzien
und einer Abflussöffnung 5 zum Abfluss der Reagenzien
ausgestaltet.
Der mit verschiedenen Sonden bespottete Probenträger 1 wird
mit der zu analysierenden Probe inkubiert. Durch eine
Handhabungseinrichtung wird der plane Probenträger 1
mit dem Deckel bzw. Abdeckkörper 2 abgedeckt. Der
Abdeckkörper 2 ist so gestaltet, dass er an der
Auflagefläche auf dem Probenträger 1 abdichtet und
einen vorzugsweise kapillaren Spalt als Fluidikkammer
herstellt. Das Reagenz zur Erzielung der Chemi
lumineszenz wird durch die Zuflussöffnung 4 des
Abdeckkörpers 2 in den kapillaren Spalt dispensiert.
In einer weiteren nicht dargestellten Ausführungs
form kann das Reagenz jedoch auch in einem Reservoir
des Abdeckkörpers gespeichert und aus diesem in den
kapillaren Spalt gefördert werden.
Das Spülvolumen, das über das Spaltvolumen
hinausgeht, wird in einem weiteren (nicht gezeigten)
Reservoir aufgefangen.
Fig. 2 zeigt schließlich einen Abdeckkörper 2,
wie er zur Herstellung einer Fluidikkammer für ein
bead-basiertes System eingesetzt werden kann. Die Figur
zeigt wiederum den Abdeckkörper 2, der in diesem Fall
eine Ausnehmung zur Bildung der Fluidikkammer 3
aufweist. Die Ausnehmung hat eine Tiefe von 0,2 mm,
eine Breite von 9,6 mm sowie eine Länge von 12,7 mm. In
der Figur sind weiterhin die Zuflussöffnung 4 sowie die
Abflussöffnung 5 mit einer geringeren Tiefe von 0,1 mm
und einer Breite von 2 mm zu erkennen. Durch diese
unterschiedliche Tiefe wird erreicht, dass die
eingebrachten Mikropartikel nicht über die Abfluss
öffnung 5 ausgespült werden. Der Abdeckkörper 2 hat in
diesem Beispiel Außenmaße von 35 × 23 × 5 mm
(Länge/Breite/Höhe) und ist aus PMMA gefertigt. Die in
der Figur erkennbaren Bohrungen 8 sind zur Verbindung
des Abdeckkörpers 2 mit dem plattenförmigen
Probenträger vorgesehen.
Im rechten Teil der Figur ist das montierte System
mit eingefüllten Beads in Draufsicht und Schrägansicht
nochmals zur Veranschaulichung dargestellt. Durch die
geringe Höhe der gebildeten Fluidikkammer 3 werden die
Beads aufgrund von Kapillarkräften planar ausgebracht.
Die Kodierung der Sonden, die auf die Beads gekoppelt
sind, wird mittels einer Färbung der Beads (durch
Chromophoren) realisiert. Die zufällige Anordnung der
farbigen Beads innerhalb der Fluidikkammer 3 wird mit
einer CCD-Kamera mit Makrooptik aufgenommen. Hierfür
ist eine Beleuchtung, beispielsweise diffuses Auflicht
oder diffuses Durchlicht oder diffuses Durch- und
Auflicht, erforderlich. Durch dieselbe Zuflussöffnung
4, durch die die Beads in den kapillaren Spalt der
Fluidikkammer 3 pipettiert oder dosiert werden, werden
die Reagenzien in die Fluidikkammmer dispensiert. Das
Chemilumineszenzsignal wird ebenfalls über die CCD-
Kamera mit Makrooptik erfasst. Durch Superposition der
beiden Bilder und einer entsprechenden Bildauswertung
erfolgt die Zuordnung von Sonde und Chemiluminszenz
signal.
Die Fig. 3 zeigt schließlich ein Beispiel für
eine optische Detektionseinrichtung 6 zur Erfassung der
Lumineszenz an einem Probenträger 1.
Die dargestellte Detektionseinheit 6 ist eine CCD-
Kamera mit Makrooptik. Beim CCD-Chip 10 handelt es sich
um einen hochauflösenden Chip, der in einer Halterung 9
eingesetzt ist. Die Kamera ist entweder eine 3-
Chipkamera oder eine mit einem Farbchip versehene
Farbkamera. Die Optik 11 (Mikro Nikkor 1 : 2,8/105 mm)
erlaubt eine 1 : 1 Darstellung der Probenträgerfläche.
Für lange Belichtungszeiten und zur Erzielung eines
hohen Signal/Rauschverhältnisses ist es von Vorteil,
wenn die Kamera gekühlt ist.
In der Abbildung sind weiterhin ein Objekttisch 12
mit einer x/y-Verstellung 13, eine x/y-Verstellung 14
für eine Lichtquelle sowie ein zugehöriger Kollimator
15 zu erkennen. Der Objekttisch 12 ist um die z-Achse
16 verschiebbar. Die Detektionseinheit umfasst auch
einen Filterschieber 17.
Die beschriebene Vorrichtung weist vorzugs
weise eine derartige Detektionseinheit 6 zur Erfassung
der Lumineszenzsignale der Marker auf sowie zur
Erfassung der Spezifizität der Sonden (im Falle des
Einsatzes von bead-basierten Sonden). Über ein nicht
dargestelltes Bilderfassungs- und -auswertesystem
werden die Lumineszenzsignale bewertet und die
zugehörigen Analyten bestimmt. Eine derartige
Detektionseinheit hat den weiteren Vorteil, dass
käufliche Artikel für den Aufbau dieser Einheit
eingesetzt werden können.
1
Probenträger
2
Abdeckkörper
3
Fluidikkammer
4
Zuflussöffnung
5
Abflussöffnung
6
Detektionseinheit
7
Dichtung
8
Bohrung
9
Halterung
10
CCD-Chip
11
Optik
12
Objekttisch
13
x/y-Verstellung
14
x/y-Verstellung der Lichtquelle
15
Kollimator
16
z-Achse
17
Filterschieber
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Bestimmung von Analyten in einer
Probe unter Einsatz von chemilumineszenten
Markern, mit
einer Halterung für eine Fluidikkammer (3) mit einem plattenförmigen, Sonden tragenden Proben träger (1),
einer optischen Detektionseinheit (6) zur ortsaufgelösten Erfassung einer an den Sonden des Probenträgers (1) ausgelösten Lumineszenz, und
einer Auswerteeinrichtung zur Zuordnung der erfassten Lumineszenz zu den jeweiligen Sonden auf dem Probenträger (1) und Ausgabe der aus der Zuordnung resultierenden Analyten,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei unterschiedlich ausgebildete, strukturierte Abdeckkörper (2) vorgesehen sind, die jeweils auf den in der Halterung gehaltenen Probenträger (1) zur Bildung der Fluidikkammer (3) mit zumindest einer Zuflussöffnung (4) und einer Abflussöffnung (5) dichtend aufsetzbar sind, und von denen der eine Abdeckkörper (2) zur Bestimmung der Analyten unter Einsatz von beadbasierten Sonden auf dem Probenträger (1) ausgebildet ist, und dass ein Vorratsbehältnis für zumindest einen Abdeckkörper (2) und eine Handhabungseinrichtung zum automatischen Aufsetzen des jeweiligen Abdeckkörpers (2) auf den Probenträger (1) vorgesehen sind.
einer Halterung für eine Fluidikkammer (3) mit einem plattenförmigen, Sonden tragenden Proben träger (1),
einer optischen Detektionseinheit (6) zur ortsaufgelösten Erfassung einer an den Sonden des Probenträgers (1) ausgelösten Lumineszenz, und
einer Auswerteeinrichtung zur Zuordnung der erfassten Lumineszenz zu den jeweiligen Sonden auf dem Probenträger (1) und Ausgabe der aus der Zuordnung resultierenden Analyten,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei unterschiedlich ausgebildete, strukturierte Abdeckkörper (2) vorgesehen sind, die jeweils auf den in der Halterung gehaltenen Probenträger (1) zur Bildung der Fluidikkammer (3) mit zumindest einer Zuflussöffnung (4) und einer Abflussöffnung (5) dichtend aufsetzbar sind, und von denen der eine Abdeckkörper (2) zur Bestimmung der Analyten unter Einsatz von beadbasierten Sonden auf dem Probenträger (1) ausgebildet ist, und dass ein Vorratsbehältnis für zumindest einen Abdeckkörper (2) und eine Handhabungseinrichtung zum automatischen Aufsetzen des jeweiligen Abdeckkörpers (2) auf den Probenträger (1) vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Vorratsbehältnis als Magazin mit mehreren
Abdeckkörpern (2) ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abdeckkörper (2) eine Ausnehmung zur
Bildung der Fluidikkammer (3) aufweisen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zuflussöffnung (4) der Abdeckkörper (2)
kapillarförmig ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Halterung für die Aufnahme und die
Abdeckkörper (2) für die Abdeckung eines
Standardobjektträgers als Probenträger (1)
ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Dosiervorrichtung zum automatischen
Einfüllen eines flüssigen Reagenz über die
Zuflussöffnung (4) in die zwischen dem
Probenträger (1) und dem Abdeckkörper (2)
gebildete Fluidikkammer (3) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Dosiervorrichtung zum automatischen
Einfüllen der Probe über die Zuflussöffnung (4) in
die zwischen dem Probenträger (1) und dem
Abdeckkörper (2) gebildete Fluidikkammer (3)
vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die optische Detektionseinheit (6) eine CCD-
Kamera mit einer vorgeschalteten Makrooptik
umfasst.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Klemmeinrichtung zur lösbaren Verbindung
des Probenträgers (1) mit dem aufgesetzten
Abdeckkörper (2) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abdeckkörper (2) als Einmalartikel
ausgelegt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10058095A DE10058095C2 (de) | 2000-11-03 | 2000-11-23 | Vorrichtung zur Bestimmung von Analyten durch Chemilumineszenz |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10054456 | 2000-11-03 | ||
DE10058095A DE10058095C2 (de) | 2000-11-03 | 2000-11-23 | Vorrichtung zur Bestimmung von Analyten durch Chemilumineszenz |
Publications (2)
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