DE10057732A1 - Vorhang-Auftragsvorrichtung - Google Patents
Vorhang-AuftragsvorrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (10) zum Auftragen von flüssigem oder pastösem Auftragsmedium (16) auf einen laufenden Untergrund (U), umfassend ein Vorhang-Auftragswerk (12), welches das Auftragsmedium aus einer Abgabedüse (14) als sich im Wesentlichen schwerkraftbedingt bewegenden Vorhang (18) oder Schleier an den Untergrund (U) abgibt, wobei der Untergrund (U) bei direktem Auftrag die Oberfläche einer Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton, und bei indirektem Auftrag die Oberfläche eines Übertragselements, vorzugsweise einer Übertragswalze, ist, welches das Auftragsmedium dann an die Oberfläche der Materialbahn überträgt, wobei eine sich drehende Walze (22) vorgesehen ist, die den Fallweg des Vorhangs (18) in einen von der Abgabedüse (14) zur Walze (22) führenden Freifall-Abschnitt (24) und einem von der Walze (22) zum Untergrund (U) führenden Freifall-Abschnitt (26) unterteilt, und deren Umfangsgeschwindigkeit (v¶w¶) größer ist als die Fallgeschwindigkeit (v¶F1¶) des Auftragsmediums (16) am Ende des zur Walze (22) führenden Freifall-Abschnitts (24).
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen von flüssigem oder
pastösem Auftragsmedium, insbesondere wässriger Pigmentsuspension, auf
einen laufenden Untergrund, umfassend ein Vorhang-Auftragswerk, welches
das Auftragsmedium aus einer Abgabedüse als sich im Wesentlichen
schwerkraftbedingt bewegenden Vorhang oder Schleier an den Untergrund
abgibt, wobei der Untergrund bei direktem Auftrag die Oberfläche einer
Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton, und bei indirektem
Auftrag die Oberfläche eines Übertragselements, vorzugsweise einer
Übertragswalze, ist, welches das Auftragsmedium dann an die Oberfläche
der Materialbahn überträgt.
Bei der Beschichtung von Materialbahnen unter Einsatzes eines Vorhang-
Auftragswerks (in der Fachwelt auch als "Curtain Coating" bezeichnet) wird
das Auftragsmedium an den Untergrund in Form eines Auftragsmedium-Vorhangs
bzw. -Schleiers (der Einfachheit halber werden im Folgenden nur
noch die Begriffs "Auftragsmedium-Vorhang" bzw. nur "Vorhang" ver
wendet) abgegeben, der sich im Wesentlichen schwerkraftbedingt vom
Auftragswerk zum Untergrund bewegt. Dass das Vorhang-Auftragswerk
sich dabei in einem vorbestimmten Abstand vom Untergrund befindet, hat
unter anderem den Vorteil, dass es beispielsweise bei einem Bahnabriss
einem geringeren Beschädigungsrisiko ausgesetzt ist. Vorhang-Auftrags
werke unterscheiden sich von anderen "kontaktlosen" Auftragswerken,
beispielsweise Freistrahl-Düsenauftragswerken, bei welchen die Bewegung
des Auftragsmediums vom Auftragswerk zum Untergrund hauptsächlich
vom Ausstoßimpuls aus der Abgabedüse des Auftragswerks herrührt,
grundlegend, da die Gestalt des aus der Abgabedüse austretenden Vorhangs
lediglich dem Wechselspiel zwischen der Oberflächenspannung des
Auftragsmediums und der Schwerkraft ausgesetzt ist. Die Oberflächen
spannung versucht dabei, den Vorhang, der bezogen auf sein Volumen bzw.
seine Querschnittsfläche eine sehr große Oberfläche bzw. Umfangslänge
aufweist, zusammenzuziehen, um so seine Oberfläche zu verringern. Diesem
Effekt widersetzt sich die Schwerkraft, die den Vorhang zu strecken sucht.
Es ist daher leicht einzusehen, dass es umso schwieriger ist, einen über die
gesamte Arbeitsbreite gleichmäßig dicken Auftragsmedium-Vorhang zu
erhalten, je größer diese Arbeitsbreite ist.
Die Beschichtung von Materialbahnen mittels eines Vorhang-Auftragswerks,
das der Materialbahn das Auftragsmedium als sich im Wesentlichen schwer
kraftbedingt bewegenden Auftragsmedium-Vorhang zuführt, ist von der
Beschichtung von fotografischen Filmen, Tonbändern und dergleichen seit
langem bekannt. Allerdings weisen die Materialbahnen auf diesen Anwen
dungsgebieten eine erheblich geringere Breite auf, als dies bei modernen
Anlagen zur Herstellung von Papier- und Kartonbahnen der Fall ist, bei
denen heutzutage Materialbahnbreiten von mehr als 10 m gefordert werden.
Einen über diese Breite gleichmäßigen Auftragsmedium-Vorhang bilden und
stabil halten zu können, ist eine Aufgabe, bei der es alles andere als
naheliegt, sich von den vergleichsweise einfach zu kontrollierenden,
bekannten schmalen Auftragsmedium-Vorhängen Anregungen für eine
funktionstaugliche Lösung zu erwarten. Darüber hinaus bewegen sich die
Materialbahnen in modernen Anlagen zur Herstellung von Papier- und
Kartonbahnen mit Geschwindigkeiten von etwa 1.000 m/min bis zu
3.000 m/min. was ein Vielfaches der Geschwindigkeit ist, mit der sich die
bekannten schmalen Materialbahnen bewegen. Die hohen Bahn-
Geschwindigkeiten stellen überdies eine weitere hohe Belastung für die
Stabilität des Auftragsmedium-Vorhangs dar, da der Auftragsmedium-Vorhang
nicht nur im freien Fall schwerkraftbedingt gestreckt wird
(Schwerkraftstreckung), sondern auch beim Kontakt mit dem Untergrund
aufgrund des Unterschieds zwischen der Geschwindigkeit des frei fallenden
Auftragsmediums kurz vor dem Auftreffen auf dem Untergrund und der
Laufgeschwindigkeit des sich bewegenden Untergrunds (Kontaktstreckung).
Zur Erzielung eines qualitativ hochwertigen Auftragsergebnisses ist es
wünschenswert, die Gesamtstreckung (= Schwerkraftstreckung × Kontakt
streckung) möglichst gleichmäßig auf die Schwerkraftstreckung und die
Kontaktstreckung zu verteilen. Hierzu ist es insbesondere bei hohen
Laufgeschwindigkeiten des Untergrunds erforderlich, dass der Auftrags
medium-Vorhang kurz vor dem Kontakt mit dem Untergrund eine möglichst
hohe Fallgeschwindigkeit aufweist, was eine entsprechend hohe Fallhöhe
bedingt. Der Fallhöhe sind jedoch physikalische Grenzen gesetzt. Bei einer
zu großen Fallhöhe würde nämlich zum einen der Einfluss der Oberflächen
spannung des Auftragsmediums und zum anderen der Einfluss von Luft
bewegungen in der Nähe des Auftragsmediums-Vorhangs zu groß, um einen
stabilen Auftragsmedium-Vorhang zuverlässig und reproduzierbar gewähr
leisten zu können. Die genannten Effekte erlangen einen umso stärkeren
Einfluss auf die Qualität des Auftragsmedium-Vorhangs, je kleiner die
Durchflussmenge des vom Vorhang-Auftragswerk pro Meter Arbeitsbreite
an den Untergrund abgegebenen Auftragsmediums ist, d. h. je dünner der
Auftragsmedium-Vorhang ist. Insbesondere in einem Filmdickenbereich von
2 ml/m2 bis 50 ml/m2, wie sie beim fertigdosierten Auftrag ("1 : 1"-Auftrag)
dünner Auftragsmediumschichten keine Seltenheit sind, wird die Schwer
kraftstreckung durch die vorstehend genannten Effekte begrenzt.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs ge
nannten Art anzugeben, bei welcher der Einfluss der vorstehend diskutierten
Effekte auf die Schwerkraftstreckung reduziert ist und sogar eine insgesamt
stärkere Gesamtstreckung bei gleicher Gesamtfallhöhe erzielt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung der gattungs
gemäßen Art gelöst, bei welcher eine sich drehende Walze vorgesehen ist,
die den Fallweg des Vorhangs bzw. Schleiers in einen von der Abgabedüse
zur Walze führenden Freifall-Abschnitt und einem von der Walze zum
Untergrund führenden Freifall-Abschnitt unterteilt, und deren Umfangs
geschwindigkeit größer ist als die Fallgeschwindigkeit des Auftragsmediums
am Ende des zur Walze führenden Freifall-Abschnitts. Durch den erfindungs
gemäßen Einsatz der rotierenden Walze setzt sich die Gesamtstreckung
nicht mehr nur aus einer einmaligen Schwerkraftstreckung und einer ein
maligen Kontaktstreckung zusammen. Vielmehr wird das Auftragsmedium
nach einer ersten Schwerkraftstreckung durch die sich drehende Walze einer
ersten Kontaktstreckung unterworfen, worauf nach dem Ablösendes Auf
tragsmediums von der Walzenoberfläche eine zweite Schwerkraft- bzw.
Beschleunigungsstreckung und anschließend die Kontaktstreckung durch
den laufenden Untergrund folgt. Hierzu ist es lediglich erforderlich, dass die
Laufgeschwindigkeit des Untergrunds größer ist als die Fallgeschwindigkeit
des Auftragsmediums am Ende des zum Untergrund führenden
Freifall-Abschnitts.
Erfindungsgemäß wird also durch die sich drehende Walze nicht nur ein rela
tiv langer Freifall-Abschnitt in zwei kürzere Freifall-Abschnitte unterteilt, was
hinsichtlich der Auswirkungen äußerer Einflüsse auf den Auftragsmedium-Vorhang
vorteilhaft ist, sondern es wird zudem die Gesamtstreckung auf
eine Vielzahl von Streckungsstufen verteilt, was die Beanspruchung des
Auftragsmedium-Vorhangs in den einzelnen Streckungsstufen reduziert.
Somit läßt sich insgesamt sogar eine stärkere Streckung des Auftrags
medium-Vorhangs erzielen.
Nachzutragen ist noch, dass der Auftragsmedium-Vorhang durch die
Adhäsionskräfte zwischen dem Auftragsmedium und der Walze, die
vorzugsweise zumindest im Bereich ihrer Umfangsfläche aus Metall gefertigt
sein kann, stabilisiert wird, was für seine Qualität und somit auch die
Qualität des letztendlich mit Hilfe dieses Vorhangs erzielten Auftrags
ergebnisses günstig ist.
Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den Drehsinn der Walze derart
zu wählen, dass sich der Umfangsabschnitt der Walze, der mit dem Auf
tragsmedium des zur Walze führenden Freifall-Abschnitts in Kontakt
gelangt, in der gleichen Richtung bewegt wie der Untergrund.
Um das Ablösen des Auftragsmediums von der Walzenoberfläche erleichtern
zu können bzw. um zuverlässig sicherstellen zu können, dass sich auch
nach dem Ablösen des Auftragsmediums von der Walze ein gleichmäßiger
Auftragsmedium-Vorhang bildet, wird in Weiterbildung der Erfindung
vorgeschlagen, dass ein Schaberelement, beispielsweise ein Stechschaber,
vorgesehen ist, der das Auftragsmedium von dieser abhebt und an den von
der Walze zum Untergrund führenden Freifall-Abschnitt abgibt. Dieses
Schaberelement kann beispielsweise gegen die Oberfläche der Walze
angestellt sein. Alternativ kann es jedoch auch von einem Wandungs
abschnitt eines die Walze lagernden Walzenbetts gebildet sein. Die Länge
des Schaberelements kann dabei in Bewegungsrichtung des Auftrags
mediums gemessen zwischen etwa 5 mm und etwa 50 mm betragen.
Selbstverständlich kann jeder der von der sich drehenden Walze gebildeten
Freifall-Abschnitte durch zusätzliche Leitelemente weiter unterteilt sein.
Dabei können diese zusätzlichen Leitelemente weitere sich drehende Walzen
sein oder aber auch festmontierte, d. h. sich nicht bewegende Leitelemente,
beispielsweise im Wesentlichen plane Leitbleche. Die zusätzlichen Leit
elemente können dabei den betreffenden Freifall-Abschnitt, in dem sie
angeordnet sind, wiederum in zwei Freifall-Unterabschnitte unterteilen. Es
ist jedoch auch möglich, dass sich ein derartiges Leitelement unmittelbar an
die Abgabedüse des Vorhang-Auftragswerks anschließt bzw. als Leitschaber
gegen die Oberfläche des laufenden Untergrunds oder der bzw. einer sich
drehenden Walze angestellt ist.
Die Erfindung wird im Folgenden an einem Ausführungsbeispiel anhand der
beigefügten einzigen Figur näher erläutert werden, welche eine schema
tische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Auftragsvorrichtung darstellt.
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Vorhang-Auftragsvorrichtung allgemein
mit 10 bezeichnet. Sie umfasst ein Vorhang-Auftragswerk 12, aus dessen
Abgabedüse 14 flüssiges oder pastöses Auftragsmedium 16 in Form eines
Auftragsmedium-Vorhangs bzw. -Schleiers 18 abgegeben wird. Der Vorhang
18 bewegt sich im Wesentlichen schwerkraftbedingt in vertikaler Richtung
V nach unten zu einem Untergrund U, der sich unter dem Auftragswerk 12
in Laufrichtung L mit einer Geschwindigkeit von zwischen etwa
1.000 m/min und etwa 3.000 m/min vorbeibewegt. Der Untergrund U kann
bei direktem Auftrag die Oberfläche einer Materialbahn, insbesondere einer
Papier- oder Kartonbahn, aber auch einer Folien- oder Textilbahn, sein, oder
bei indirektem Auftrag die Oberfläche eines Übertragselements, beispiels
weise einer Übertragswalze. Ziel der Auftragsvorrichtung 10 ist es, das
Auftragsmedium 16 im Wesentlichen fertig dosiert, d. h. im Idealfall als
"1 : 1"-Auftrag, auf den Untergrund U aufzubringen als eine Auftragsschicht
20, die eine Dicke d von zwischen etwa 2 µm und 100 µm aufweist.
Bei derartigen Vorhang-Auftragsvorrichtungen 10 beruht die Reduzierung
der Dicke des Auftragsmedium-Vorhangs 18 von der Breite b der Abgabe
düse 14 auf die Dicke d der Auftragsschicht 20 im Wesentlichen auf zwei
Effekten, nämlich zum einen der schwerkraftbedingten Streckung des Vor
hangs 18 während des freien Falls von der Abgabedüse 14 zum Untergrund
U und zum anderen der Kontaktstreckung aufgrund des Unterschieds
zwischen der Fallgeschwindigkeit des Vorhangs 18 kurz vor Erreichen des
Untergrunds U und der Laufgeschwindigkeit des Untergrunds U. Dabei sind
der schwerkraftbedingten Streckung nicht nur aufgrund physikalischer
Effekte (Wechselspiel zwischen Schwerkraft und Oberflächenspannung des
Auftragsmediums 16), sondern auch aufgrund äußerer Einflüsse (beispiels
weise Mitnahme des Vorhangs 18 durch den Untergrund U, Luftströmungen
und dergleichen) Grenzen gesetzt.
In dem Fallweg des Auftragsmedium-Vorhangs 18 von der Abgabedüse 14
des Vorhang-Auftragswerks 12 zum Untergrund U ist erfindungsgemäß eine
Walze 22 angeordnet, welche die Fallhöhe H unterteilt in einen ersten
Freifall-Abschnitt 24, der sich von der Abgabedüse 14 bis zum Auftreffen
des Vorhangs 18 auf der Walzenoberfläche 22a erstreckt, und einen
zweiten Freifall-Abschnitt 26, der von der Walze 22 bis zum Untergrund U
führt.
Erfindungsgemäß dreht sich die Walze 22 um ihre in Querrichtung Q
verlaufende Achse A, und zwar mit einer Drehzahl, die derart gewählt ist,
dass die Geschwindigkeit vW der Oberfläche 22a der Walze 22 einen
größeren Wert aufweist als die Fallgeschwindigkeit vF1 des Vorhangs 18 im
ersten Freifall-Abschnitt 24 kurz vor dem Auftreffen auf der Walzenober
fläche 22a (vW < vF1). Hierdurch erfährt das Auftragsmedium 16 beim
Auftreffen auf der Walzenoberfläche 22a nach der Schwerkraftstreckung im
Freifall-Abschnitt 24 eine Kontaktstreckung durch die sich drehende Walze
22. Ferner wird der Auftragsmedium-Vorhang 18 durch die Adhäsionskräfte
zwischen dem Auftragsmedium 16 und der Walzenoberfläche 22a stabili
siert. Zu diesen Adhäsionskräften können selbstverständlich auch weitere
auf das Auftragsmedium 16 einwirkende Kräfte hinzutreten, beispielsweise
elektrostatische Kräfte, wenn im Inneren der Walze 22 eine auf einem
vorbestimmten elektrischen Potential gehaltene Elektrode angeordnet ist,
oder die Mantelfläche der Walze 22 selbst als Elektrode ausgebildet ist.
Ein entgegen der Drehrichtung der Walze 22 gegen deren Oberfläche 22a
angestellter Stechschaber 28 hebt das Auftragsmedium 16 von der
Oberfläche 22a der Walze 22 ab und überführt es in den zweiten
Freifall-Abschnitt 26. Die Länge l des Stechschabers 28 beträgt zwischen etwa
5 mm und etwa 50 mm. Der Durchmesser der Walze 22 beträgt zwischen
38 mm und etwa 500 mm. Ihre Oberfläche 22a ist vorzugsweise hydrophil
ausgebildet.
In dem zweiten Freifall-Abschnitt 26 erfährt der Vorhang 18 wiederum eine
Streckung, die dazu führt, dass seine Fallgeschwindigkeit vF2 kurz vor
Auftreffen auf dem Untergrund U einen größeren Wert aufweist als die
Oberflächengeschwindigkeit vW der Walze 22 (vF2 < vW). Diese Fall
geschwindigkeit vF2 ist jedoch immer noch kleiner als die Laufgeschwin
digkeit vU des Untergrunds U in Laufrichtung L (vU < vF2). Somit wird das
Auftragsmedium 16 beim Kontakt mit dem Untergrund U nochmals
gestreckt.
Die Gesamtstreckung des Auftragsmedium-Vorhangs 18 von der Dicke b
beim /erlassen der Abgabeöffnung 14 ist zur Schichtdicke d der auf den
Untergrund U aufgebrachten Auftragsschicht 20 erfolgt somit bei der
Auftragsvorrichtung 10 gemäß Fig. 1 in vier Stufen, nämlich einer ersten
Schwerkraftstreckung im ersten Freifall-Abschnitt 24, einer ersten
Kontaktstreckung beim Auftreffen auf die Walzenoberfläche 22a, einer
zweiten Schwerkraftstreckung im zweiten Freifall-Abschnitt 26 und einer
zweiten Kontaktstreckung beim Auftreffen auf den Untergrund U.
Festzuhalten ist in diesem Zusammenhang, dass unter einer "im Wesentli
chen schwerkraftbedingten" Bewegung des Auftragsmedium-Vorhangs hier
verstanden wird, dass von allen, das Auftragsmedium zum Untergrund hin
treibenden Kräften die Schwerkraft den größten Einfluss auf den Auftrags
medium-Vorhang ausübt. Die schwerkraftbedingte Bewegung kann aber
auch von weiteren Kräften unterstützt (beispielsweise von elektrostatischen
Kräften) oder in anderer Art und Weise beeinflusst werden (beispielsweise
viskose Reibung bei der Bewegung längs des Leitelements).
Festzuhalten ist ferner, dass als Materialbahnen neben Papier und Karton
auch Folien oder Textilien mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit
Auftragsmedium beschichtet werden können.
Claims (8)
1. Vorrichtung (10) zum Auftragen von flüssigem oder pastösem Auf
tragsmedium (16), insbesondere wässriger Pigmentsuspension, auf
einen laufenden Untergrund (U), umfassend ein Vorhang-Auftrags
werk (12), welches das Auftragsmedium aus einer Abgabedüse (14)
als sich im Wesentlichen schwerkraftbedingt bewegenden Vorhang
(18) oder Schleier an den Untergrund (U) abgibt,
wobei der Untergrund (U) bei direktem Auftrag die Oberfläche
einer Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton, und bei
indirektem Auftrag die Oberfläche eines Übertragselements, vorzugs
weise einer Übertragswalze, ist, welches das Auftragsmedium (16)
dann an die Oberfläche der Materialbahn überträgt,
dadurch gekennzeichnet, dass eine sich drehende Walze (22) vorge
sehen ist, die den Fallweg des Vorhangs bzw. Schleiers (18) in einen
von der Abgabedüse (14) zur Walze (22) führenden Freifall-Abschnitt
(24) und einem von der Walze (22) zum Untergrund (U) führenden
Freifall-Abschnitt (26) unterteilt, und deren Umfangsgeschwindigkeit
(vW) größer ist als die Fallgeschwindigkeit (vF1) des Auftragsmediums
(16) am Ende des zur Walze (22) führenden Freifall-Abschnitts (24).
2. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Laufgeschwindigkeit (vU) des
Untergrunds (U) größer ist als die Fallgeschwindigkeit (vF2) des
Auftragsmediums (16) am Ende des zum Untergrund (U) führenden
Freifall-Abschnitts (26).
3. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Drehsinn der Walze (22) derart
gewählt ist, dass sich der Umfangsabschnitt (22a) der Walze (22),
der mit dem Auftragsmedium (16) des zur Walze (22) führenden
Freifall-Abschnitts (24) in Kontakt gelangt, in der gleichen Richtung
bewegt, wie der Untergrund (U).
4. Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Schaberfläche (28), beispiels
weise in Form eines Stechschabers, vorgesehen ist, die gegen die
Oberfläche (22a) der Walze (22) angestellt ist, das Auftragsmedium
(16) von dieser Oberfläche (22a) abhebt und an den von der Walze
(22) zum Untergrund (U) führenden Freifall-Abschnitt (26) abgibt.
5. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schaberfläche (28) in Bewegungs
richtung (L) des Auftragsmediums (16) gemessen eine Länge (l) von
zwischen etwa 5 mm und etwa 50 mm aufweist.
6. Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Walze (22) zumindest im Bereich
ihrer Umfangsfläche (22a) aus Metall gefertigt ist.
7. Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangsfläche (22a) der Walze
(22) zumindest teilweise hydrophil ausgebildet ist.
8. Auftragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Walze (22) einen Durchmesser von
zwischen etwa 38 mm und etwa 500 mm aufweist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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EP01127739A EP1209274B1 (de) | 2000-11-22 | 2001-11-21 | Vorhang-Auftragsvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10057732A1 true DE10057732A1 (de) | 2002-05-23 |
Family
ID=7664107
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000157732 Withdrawn DE10057732A1 (de) | 2000-11-22 | 2000-11-22 | Vorhang-Auftragsvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
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