DE10057359C2 - Verfahren zum Steuern einer Fußbodenheizung - Google Patents
Verfahren zum Steuern einer FußbodenheizungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer
Fußbodenheizung, bei dem ein Heizkreis eines Raumes in
nerhalb einer Periode für einen Versorgungszeitraum mit
einem Wärmeträgerfluid versorgt wird und der Versor
gungszeitraum in Abhängigkeit von der Raumtemperatur
gewählt wird.
Ein derartiges Verfahren ist aus DE 37 08 449 bekannt.
Im bekannten Fall möchte man eine ungleichmäßige Tempe
raturverteilung über den Fußboden vermeiden, die sich
bei einer Drosselung ergeben könnte. Die Drosselung
könnte nämlich dazu führen, daß das Wärmeträgerfluid,
beispielsweise heißes Wasser, abgekühlt ist, bevor es
den Heizkreis verlassen hat. Man drosselt dementspre
chend das Wärmeträgerfluid nicht, sondern man steuert
die Zeiten, innerhalb derer das Wärmeträgerfluid durch
den Heizkreis fließen kann. Hierbei wird die Perioden
länge vom Anlagenersteller vorgegeben. Sie liegt im Be
reich von 26 bis 36 Minuten. Innerhalb einer jeden Pe
riode kann der Benutzer oder eine Raumtemperaturregelung
eine Ausschaltzeit angeben, die von 0 bis 24 Minu
ten reichen kann. Je kürzer die Ausschaltzeit ist, de
sto stärker wird der Raum beheizt.
Dieses Steuerungsverfahren ist im Hinblick auf den
Energieverbrauch nicht optimal.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fußbo
denheizung im Hinblick auf den Energieverbrauch günsti
ger zu betreiben.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs ge
nannten Art dadurch gelöst, daß neben der Raumtempera
tur mindestens ein weiterer Parameter erfaßt wird und
in Abhängigkeit von der Raumtemperatur und dem Parame
ter die Periodenlänge und die Länge des Versorgungs
zeitraums gewählt wird.
Bei dieser Vorgehensweise erweitert man zum einen die
Zahl der Einflußgrößen, die für die Steuerung berück
sichtigt werden. Zum anderen erweitert man aber auch
die Zahl der Eingriffsmöglichkeiten, d. h. man steuert
nicht nur eine Größe, sondern zwei. Hierbei gibt es
verschiedene Möglichkeiten. Man kann entweder die Peri
odenlänge insgesamt verändern und in der Periodenlänge
zusätzlich noch den Versorgungszeitraum ändern. Man
kann aber auch den Versorgungszeitraum als Einschalt
zeit und den verbleibenden Zeitraum einer Periode als
Ausschaltzeit ansehen und Einschaltzeit und Ausschalt
zeit jeweils verändern. Das Verhältnis dieser beiden
Zeiten wird in Abhängigkeit von der Belastung des be
heizten Raumes bestimmt. Man ist also nicht mehr darauf
angewiesen, feste Periodenlängen einzuhalten, was ins
besondere dann nachteilig ist, wenn sich innerhalb ei
ner Periodenlänge Änderungen ergeben, die erheblichen
Einfluß auf die Raumtemperatur haben. Diese Steuerungs
art hat vor allem dann Vorteile, wenn man die Tempera
tur eines Raumes konstant halten möchte.
Hierbei ist bevorzugt, daß man als Parameter eine ther
mische Zeitkonstante des Raumes wählt. Die Zeitkonstan
te ist ein Maß dafür, wie schnell sich der Raum bei der
Zufuhr einer bestimmten Wärmemenge aufheizt. Die zuge
führte Wärmemenge ist bekannt oder kann aus der Diffe
renz zwischen Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur
sowie der Durchflußmenge ermittelt werden. Man kann nun
mit der Zeitkonstanten die Einschaltzeit und die Aus
schaltzeit so berechnen, daß eine gewünschte Raumtempe
ratur gehalten wird. Während der Aufheizphase des Rau
mes beziehungsweise beim Abkühlen wird man zumindest
über einen größeren Abschnitt dieser Phase weniger
Rücksicht auf die Zeitkonstante nehmen, sondern bei
spielsweise das Aufheizen mit möglichst hoher Leistung
betreiben.
Vorzugsweise verwendet man für das Aufheizen und das
Abkühlen unterschiedliche Zeitkonstanten. Damit ist man
in der Lage, die Raumtemperatur noch näher am gewünsch
ten Sollwert zu halten.
Bevorzugterweise ermittelt man die Zeitkonstante aus
Messungen der Raumtemperatur zu verschiedenen Zeitpunk
ten. Diese Zeitpunkte liegen vorzugsweise in einer Auf
heiz- bzw. in einer Abkühlphase. Wenn der Raum hingegen
auf der gewünschten Temperatur gehalten wird, ist es
schwieriger, die Zeitkonstante zu ermitteln. Das Ver
fahren ist also sozusagen selbstlernend. Wenn man die
Raumtemperaturen zu verschiedenen Zeitpunkten mißt,
kann man die Zeitkonstante selbst ermitteln. Vor allem
hat diese Vorgehensweise den Vorteil, daß die Zeitkonstante
fortlaufend oder von Zeit zu Zeit korrigiert
werden kann, um Änderungen, die sich im Raum selbst
oder in seiner Umgebung ergeben haben, zu berücksichti
gen.
Vorzugsweise schaltet man auf einen Komfortbetrieb um,
wenn es für einen vorbestimmten Zeitraum keinen Wärme
bedarf gegeben hat, wobei im Komfortbetrieb der Heiz
kreis mit Wärmeträgerfluid so versorgt wird, daß der
Raum gerade nicht beheizt wird. In vielen Fällen gibt
es typischerweise Zeiträume, in denen es keinen Wärme
bedarf an die Fußbodenheizung gibt. Eine derartige Si
tuation kann beispielsweise dann auftreten, wenn der
Raum durch Sonneneinstrahlung beheizt wird. Obwohl die
Raumtemperatur dann der vom Benutzer vorgewählten Tem
peratur entspricht, können sich Beeinträchtigungen des
Komfortgefühls dadurch ergeben, daß der Fußboden aus
kühlt. Dies betrifft hauptsächlich Fußböden, die mit
Klinker oder Fliesen belegt sind. Wenn der Benutzer auf
diesen "Steinfußböden" barfuß oder mit Socken oder dün
nen Sohlen gehen muß, wird er dies als unangenehm emp
finden. Wenn man nun auf Komfortbetrieb umschaltet,
dann sorgt man dafür, daß lediglich der Fußboden be
heizt wird, die Raumtemperatur aber nicht oder nicht
nennenswert beeinflußt wird. Dies führt dazu, daß der
Fußboden vom Benutzer als nicht kalt empfunden wird. Da
der Raum aber nicht weiter beheizt wird, ergeben sich
im Hinblick auf den Energieverbrauch zumindest angenä
hert optimale Verhältnisse.
Vorzugsweise wird eine Fußbodentemperatur aus mehreren
anderen Temperaturen berechnet, und die Periodenlänge
und die Länge des Versorgungszeitraumes werden auf die
Fußbodentemperatur abgestimmt. Man stellt also fest,
welche Temperatur der Fußboden haben muß, damit der
Raum nicht weiter beheizt wird. Hierfür kann man andere
Temperaturen verwenden, die zur Verfügung stehen. Man
kann nun diese Fußbodentemperatur als Wert vorgeben und
die Periodenlänge und die Länge des Versorgungszeitrau
mes oder die Einschaltzeit und die Ausschaltzeit so
aufeinander abstimmen, daß sich die gewünschte Tempera
tur ergibt. Selbstverständlich läßt sich dies aber auch
mit einer Regelung bewirken, bei der die Fußbodentempe
ratur gemessen wird.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die Fußbodentempe
ratur nach folgender Formel berechnet wird:
wobei TF die Fußbodentemperatur,
TL die Lufttemperatur,
TV die Vorlauftemperatur,
TR die Rücklauftemperatur,
CW die Dichte von Wasser und
CL die Dichte von Luft ist.
TL die Lufttemperatur,
TV die Vorlauftemperatur,
TR die Rücklauftemperatur,
CW die Dichte von Wasser und
CL die Dichte von Luft ist.
Bei dieser Ausgestaltung ergibt sich ein Wärmegleichge
wicht. Dieses besagt, daß
(TV - TR).CW = (TL - TF).CL.
TV, TR und TL werden gemessen. Da CV und CL Konstanten
sind, kann TF berechnet werden. Danach werden die Ein
schaltzeiten beziehungsweise Ausschaltzeiten so gehal
ten, daß TF den berechneten Wert nicht übersteigt.
Statt dessen kann man auch das Verhältnis zwischen der
Raumtemperatur TL und der Vorlauftemperatur TV berück
sichtigen.
Bevorzugterweise wird im Komfortbetrieb die Versorgung
aller anderen Räume abgeschaltet, die mit der gleichen
Wärmequelle verbunden sind. Als Wärmequelle wird hier
bei eine Stelle im Heizungssystem angesehen, die unab
hängig von der Belastung ein Wärmeträgerfluid mit einer
weitgehend konstanten Temperatur liefert. Während des
Komfortbetriebs hat das Wärmeträgermedium daher die op
timale Vorlauftemperatur, d. h. es ergeben sich keine
Temperaturabsenkungen durch den Verbrauch in anderen
Räumen.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zei
gen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Heizungs
systems und
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Tempera
turverlaufs.
Ein Heizungssystem 1 für einen Raum 2 weist einen Heiz
kreis 3 auf, der von einer Wärmequelle 4, beispielswei
se einem Heizungskessel mit Vorlauftemperaturregelung,
mit einen Wärmeträgerfluid, beispielsweise heißem Was
ser, versorgt wird. Der Zustrom des Wärmeträgerfluids
zu dem Heizkreis 3 wird über ein Ventil 5 gesteuert,
das von einer Steuereinrichtung 6 betätigt ist. Die
Steuereinrichtung erhält über ein Raumthermometer 7 die
Information über die Lufttemperatur TL. Ferner ist die
Steuereinrichtung 6 mit einem Thermometer 8 verbunden,
das die Vorlauftemperatur TV mißt, und einem Thermome
ter 9, das die Rücklauftemperatur TR mißt.
Der Raum 2 weist ein Fenster 10 und eine Tür 11 auf.
Die Temperatur im Raum kann beispielsweise auch dadurch
beeinflußt werden, daß durch das Fenster 10 eine Son
neneinstrahlung erfolgt oder bei geöffneter Tür 11 Wär
me abfließen kann.
Die Steuereinrichtung öffnet das Ventil 5 oder schließt
es. In Fig. 2 ist die Temperatur T nach oben und die
Zeit t nach rechts aufgetragen. In einem Zeitraum S1
wird der Heizkreis 3 mit Wärmeträgerfluid versorgt. In
einem Zeitraum S2 wird die Versorgung unterbrochen.
Dementsprechend bezeichnet man den Zeitraum S1 auch als
"Einschaltzeit" und den Zeitraum S2 als "Ausschalt
zeit". Die Summe S1 + S2 wird als Periode definiert.
Als Einflußgröße für die Wahl der Einschaltzeit S1 und
der Ausschaltzeit S2 wird zum einen die Raumtemperatur
TL verwendet, zum anderen aber auch ein zweiter Parame
ter, der nachfolgend diskutiert werden soll. Der zweite
Parameter kann beispielsweise die thermische Zeitkon
stante des Raumes 2 sein. Die Steuereinrichtung 6 er
mittelt beim Aufheizen zu unterschiedlichen Zeitpunkten
die Temperatur T. Diese Ermittlung ist auf jeden Fall
erforderlich bei der erstmaligen Inbetriebnahme der
Heizeinrichtung. Sie kann aber auch während des norma
len Betriebes wiederholt werden, um die Zeitkonstante
an möglicherweise zwischenzeitlich eingetretenen Ände
rungen anzupassen. In ähnlicher Weise kann man auch
beim Abkühlen eine Zeitkonstante ermitteln. In vielen
Fällen können sich die Zeitkonstanten beim Erwärmen und
beim Abkühlen voneinander unterscheiden.
Wenn man nun eine vorbestimmte Temperatur, die bei
spielsweise von einem Sollwertgeber vorgegeben wird,
einhalten möchte, dann spielt die Kenntnis der Zeitkonstanten
eine gewisse Rolle. Man stellt die Einschalt
zeit S1 und die Ausschaltzeit S2 so ein und paßt sie
aneinander an, daß mit möglichst geringen Wärmeverlu
sten die Temperatur gerade gehalten werden kann.
Dies ist besonders interessant in Fällen, in denen im
Grunde kein Heizbedarf besteht. Derartige Situationen
treten beispielsweise dann auf, wenn kostenlose Wärme
zur Verfügung steht, beispielsweise durch eine intensi
ve Sonneneinstrahlung. In diesem Fall könnte man theo
retisch die Einschaltzeit S1 auf Null verkürzen. In
diesem Fall würde jedoch der Fußboden stark auskühlen,
was vom Benutzer als unangenehm empfunden wird. Man
verwendet daher eine Mindesteinschaltzeit S1, die eine
bestimmte Temperatur des Fußbodens TF gewährleistet,
wobei diese Temperatur TF so gewählt ist, daß eine Be
heizung des Raumes 2 unterbleibt. Hierzu berücksichtigt
man das Wärmegleichgewicht des Raumes, wonach
(TV - TR).CW = (TL - TF).CL.
Hierbei ist TV die Lufttemperatur, TR die Rücklauftem
peratur, TF die Fußbodentemperatur, TL die Lufttempera
tur (= Raumtemperatur), CW die Dichte des Wassers und
CL die Dichte von Luft. TV, TR und TL werden gemessen.
CV und CL sind Konstanten. Dementsprechend kann TF be
rechnet werden. Danach werden S1 und S2 so eingestellt,
das TF den berechneten Wert nicht übersteigt. Dabei
liegt die Einschaltzeit S1 in der Größenordnung von 10%
bis 30%, vorzugsweise von 15% bis 25% einer Periode
S1 + S2.
Natürlich kann man auch das Verhältnis zwischen der
Raumtemperatur und der Vorlauftemperatur für die Be
rechnung der Fußbodentemperatur verwenden. Einen derartigen
Komfortbetrieb wird man beispielsweise dann steu
ern, wenn es für einen vorbestimmten Zeitraum, bei
spielsweise eine Stunde, keinen Wärmebedarf für den
Raum 2 gegeben hat.
Schematisch dargestellt ist ein weiterer Raum 12, der
über eine Vorlaufleitung 13 mit der Wärmequelle 4 ver
bunden ist und in der Vorlaufleitung 13 ist ein Ventil
14 angeordnet, das ebenfalls von der Steuereinrichtung
6 betätigt wird. Wenn der Heizkreis 3 auf Komfortbe
trieb geschaltet wird, dann schließt die Steuereinrich
tung 6 das Ventil 14.
Man kann nun die Fußbodentemperatur TF entweder messen,
wofür ein nicht näher dargestellter Temperaturfühler
erforderlich ist. Oder man kann die Fußbodentemperatur
über die Vorlauftemperatur und das Verhältnis von S1
und S2 so steuern, daß die Fußbodentemperatur TF er
reicht wird.
Claims (8)
1. Verfahren zum Steuern einer Fußbodenheizung, bei
dem ein Heizkreis eines Raumes innerhalb einer Pe
riode für einen Versorgungszeitraum mit einem Wär
meträgerfluid versorgt wird und der Versorgungs
zeitraum in Abhängigkeit von der Raumtemperatur ge
wählt wird, dadurch gekennzeichnet, daß neben der
Raumtemperatur mindestens ein weiterer Parameter
erfaßt wird und in Abhängigkeit von der Raumtempe
ratur und dem Parameter die Periodenlänge und die
Länge des Versorgungszeitraums gewählt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Parameter eine thermische Zeitkonstante
des Raumes wählt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man für das Aufheizen und das Abkühlen unter
schiedliche Zeitkonstanten verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Zeitkonstante aus Messungen
der Raumtemperatur zu verschiedenen Zeitpunkten er
mittelt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man auf einen Komfortbetrieb
umschaltet, wenn es für einen vorbestimmten Zeit
raum keinen Wärmebedarf gegeben hat, wobei im Kom
fortbetrieb der Heizkreis mit Wärmeträgerfluid so
versorgt wird, daß der Raum gerade nicht beheizt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Fußbodentemperatur aus mehreren anderen
Temperaturen berechnet wird und die Periodenlänge
und die Länge des Versorgungszeitraumes auf die
Fußbodentemperatur abgestimmt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fußbodentemperatur nach folgender Formel
berechnet wird:
wobei
TF die Fußbodentemperatur,
TL die Lufttemperatur,
TV die Vorlauftemperatur,
TR die Rücklauftemperatur,
CW die Dichte von Wasser und
CL die Dichte von Luft ist.
wobei
TF die Fußbodentemperatur,
TL die Lufttemperatur,
TV die Vorlauftemperatur,
TR die Rücklauftemperatur,
CW die Dichte von Wasser und
CL die Dichte von Luft ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß im Komfortbetrieb die Versor
gung aller anderen Räume abgeschaltet wird, die mit
der gleichen Wärmequelle verbunden sind.
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