DE10056578A1 - Verfahren zur Steuerung eines Getriebes eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
Verfahren zur Steuerung eines Getriebes eines KraftfahrzeugsInfo
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- F16H61/04—Smoothing ratio shift
- F16H61/08—Timing control
Abstract
Es wird ein Verfahren zur Steuerung eines Getriebes eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Automatgetriebes, mit hydraulisch betätigbaren Schaltelementen beschrieben. Die Schaltelemente werden bei Schaltungen über in einer elektronischen Steuereinheit abgelegte Druckverläufe (p_kab, p_kzu) zu- bzw. abgeschaltet, wobei ein an einem abschaltenden Schaltelement anliegender Druck (p_kab) zum Lösen eines Kraftflusses ausgehend von einem Haltedruck (p_kab_h) auf einen Schaltdruck (p_kab_sd) abgesenkt wird und eine Getriebeeingangsdrehzahl (n_t) in Abhängigkeit des an einem abschaltenden Schaltelement anliegenden Drucks (p_kab) eine Änderung erfährt. Eine Adaption des Druckverlaufes (p_kab) eines abschaltenden Schaltelementes ist in Abhängigkeit einer Abweichung eines tatsächlichen Lösezeitpunkts (T_LZ_T) der Änderung der Getriebeeingangsdrehzahl zu einem vorgegebenen Lösezeitpunkt (T_LZ) der Getriebeeingangsdrehzahl derart vorgesehen ist, daß die Drehzahländerung der Getriebeeingangsdrehzahl (n_t) bei einer Schaltung an dem vorgegebenen Lösezeitpunkt (T_LZ) oder in einem Zeitfenster um den vorgegebenen Lösezeitpunkt (T_LZ) stattfindet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung
eines Getriebes eines Kraftfahrzeuges nach der im Oberbe
griff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
Bei aus der Praxis bekannten Automatgetrieben werden
Schaltungen unter anderem als Überschneidungsschaltungen
realisiert, bei welchen eine erste kraftschlüssige Kupplung
über einen vorgegebenen Druckverlauf geöffnet wird und eine
zweite geöffnete bzw. sich in schlupfendem Zustand befin
dende Kupplung über einen weiteren vorgegebenen Druckver
lauf in einen Kraftfluß eines Antriebsstranges eines Kraft
fahrzeuges zugeschalten wird. Die Druckverläufe der an der
Schaltung beteiligten Kupplungen werden von einer elektro
nischen Steuereinheit vorgegeben und über elektromagneti
sche Stellglieder auf die Kupplungen aufgebracht.
Im allgemeinen wird bei einer Überschneidungsschaltung
ein an einer abschaltenden Kupplung anliegender Druck von
einem Haltedruck in Abhängigkeit der Befüllung einer zu
schaltenden Kupplung auf einen Schaltdruck reduziert. Auf
grund der Verringerung des Schaltdrucks nimmt die Übertra
gungsfähigkeit der abschaltenden Kupplung zunehmend ab, und
die Getriebeeingangsdrehzahl beginnt, von einer Synchron
drehzahl der bis dahin aktuellen Übersetzung bzw. des "al
ten" Ganges zunehmend abzuweichen.
Der Zeitpunkt, an welchem die Abweichung der Getriebe
eingangsdrehzahl von dem Verlauf der Synchrondrehzahl der
aktuell eingestellten Übersetzung auftritt, wird als Löse
zeitpunkt bezeichnet und entspricht zugleich dem Zeitpunkt,
zu dem der Fahrer subjektiv eine Änderung des Fahrverhal
tens des Kraftfahrzeugs bzw. die Schaltung wahrnimmt. Dies
erfolgt insbesondere nach einem Kick-Down, nach welchem der,
an der abschaltenden Kupplung anliegende Druck reduziert
wird und ein Abtriebsmoment sich verringert, bevor der ei
gentliche Schaltvorgang zum Erreichen der angestrebten
Übersetzung bzw. des "neuen" Ganges und die Synchronisie
rung über eine zunehmende Übertragungsfähigkeit einer zu
schaltenden Kupplung in dem Automatgetriebe einsetzt.
Zur Erhöhung der Schaltqualität setzt ab dem Lösezeit
punkt eine Gradientenregelung der Getriebeeingangsdrehzahl
in Abhängigkeit des an der abschaltenden Kupplung anliegen
den Drucks ein, über welche ein Zeitraum für eine Dreh
zahländerung bis zu einer Synchrondrehzahl der angestrebten
neuen Übersetzung des Getriebes eingestellt wird.
Durch die erhöhten Schaltqualitätsanforderungen und
der Forderung nach mehr Spontaneität steigen auch die An
sprüche an die Software-Funktionalität der Automatgetriebe.
Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, ist in der Praxis
dazu übergegangen worden, den Lösezeitpunkt der Getriebe
eingangsdrehzahl sehr nahe an den Beginn einer Schaltung zu
legen.
Problematisch ist dabei jedoch, daß sich der Lösezeit
punkt bei den aus der Praxis bekannten Automatgetrieben
infolge von Toleranzen, Streuungen und weiteren Einflüssen,
wie beispielsweise sich über die Betriebsdauer verändernden
Reibwerten oder auftretendem Bauteilverschleiß, während der
fortschreitenden Betriebsdauer von einem eingestellten
Zeitpunkt wegverschiebt, wodurch der Schaltkomfort wieder
verschlechtert und die Spontaneität des Automatgetriebes
beeinträchtigt wird. Bekannte Bestrebungen, den Lösezeit
punkt der Getriebeeingangsdrehzahl nahezu konstant zu hal
ten, sind bis dato mit einem erheblichen Applikationsauf
wand verbunden und führten zu keinen zufriedenstellenden
Ergebnissen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfah
ren zur Verfügung zu stellen, mit welchem der Lösezeitpunkt
über die Lebensdauer eines Automatgetriebes derart einge
stellt werden kann, daß er so nahe wie möglich an dem Be
ginn einer Schaltung liegt und jeweils zu einem vorgegebe
nen Zeitpunkt auftritt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem Verfahren
zur Steuerung eines Getriebes eines Kraftfahrzeuges gemäß
den Merkmalen des Patentanspruches 1 bzw. des Patentanspru
ches 2 gelöst.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem
eine Adaption des Druckverlaufes eines abschaltenden
Schaltelementes in Abhängigkeit einer Abweichung eines tat
sächlichen Lösezeitpunkts der Getriebeeingangsdrehzahl von
einem vorgegebenen Lösezeitpunkt dahingehend vorgesehen
ist, daß die Drehzahländerung der Getriebeeingangsdrehzahl
bei einer Schaltung an dem vorgegebenen Lösezeitpunkt oder
in einem applizierbaren Zeitfenster um den vorgegebenen
Lösezeitpunkt stattfindet, kann in Vorteilhafter Weise der
Zeitpunkt der Änderung der Getriebeeingangsdrehzahl bzw.
der tatsächliche Lösezeitpunkt nahezu über die gesamte Lebensdauer
des Getriebes bei gleichen Schaltungen konstant
gehalten werden und gezielt an den Start der Schaltung ge
legt werden, um eine hohe vom Fahrer wahrnehmbare Sponta
neität sowie eine gewünschte Schaltqualität zu erreichen.
Damit ist das Verhalten des Getriebes enger an einen Lei
stungswunsch des Fahrers gekoppelt und es können durch Bau
teilverschleiß auftretende Streuungen und Toleranzen im
Schaltverhalten des Automatgetriebes über die Lebensdauer
gezielt ausgeglichen werden.
Darüber hinaus bietet das erfindungsgemäße Verfahren
den Vorteil, daß bei Mehrfachschaltungen, d. h. mehreren
nacheinander Vorgesehenen Schaltungen, ein Synchronlöse
zeitpunkt eines zweiten Schaltelementes einer zweiten
Schaltung zu einem tatsächlichen Synchronpunkt eines ersten
Schaltelementes eingestellt werden kann, so daß nach dem
Synchronpunkt des ersten Schaltelementes keine allzu lange
Totzeit bezüglich eines Anstieges der Getriebeeingangsdreh
zahl auftritt, und von einem Fahrer der Anstieg der Getrie
beeingangsdrehzahl gleichsam als kontinuierlich empfunden
wird.
Weitere Vorteile und Weiterbildungen der Erfindung er
geben sich aus den Patentansprüchen und aus dem nachfolgend
anhand der Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Ausfüh
rungsbeispiel.
Es zeigen:
Fig. 1 stark vereinfachte, miteinander korrespondie
rende qualitative Verläufe einer Getriebeein
gangsdrehzahl, eines Druckverlaufs einer ab
schaltenden Kupplung sowie eines Druckverlaufs
einer zuschaltenden Kupplung und
Fig. 2 ein Ablaufdiagramm einer erfindungsgemäßen Ad
aptionsroutine.
Die in Fig. 1 schematisiert dargestellten Verläufe ei
ner Getriebeeingangsdrehzahl, welche hier die Drehzahl n_t
eines Turbinenrades eines Wandlers ist, eines Druckver
laufs p_kab eines abschaltenden Schaltelementes bzw. einer
abschaltenden Kupplung sowie eines Druckverlaufes p_kzu
eines zuschaltenden Schaltelementes bzw. einer zuschalten
den Kupplung stehen in Zusammenhang mit einem Verfahren zur
Steuerung eines Automatgetriebes, bei welchem eine Adaption
des Druckverlaufes p_kab der abschaltenden Kupplung in Ab
hängigkeit einer Abweichung eines tatsächlichen Lösezeit
punkts T_LZ_T von einem vorgegebenen Lösezeitpunkt T_LZ der
Drehzahl n_t des Turbinenrades derart vorgesehen ist, daß
die Drehzahländerung der Drehzahl n_t des Turbinenrades bei
einer Schaltung an dem vorgegebenen Lösezeitpunkt T_LZ
stattfindet.
Die Schaltelemente sind vorliegend als hydraulisch be
tätigbare Kupplungen ausgebildet, die bei Schaltungen über
die in einer elektronischen Steuereinheit abgelegten Druck
verläufe p_kab, p_kzu zu- bzw. abgeschaltet werden, wobei
ein an der abschaltenden Kupplung anliegender Druck p_kab
zum Lösen eines Kraftflusses ausgehend von einem Haltedruck
p_kab_h auf einen Schaltdruck p_kab_sd abgesenkt wird
und die Drehzahl n_t des Turbinenrades in Abhängigkeit des
an der abschaltenden Kupplung anliegenden Drucks p_kab eine
Änderung erfährt.
Der vorgegebene Lösezeitpunkt T_LZ liegt nach einem
Beginn der Reduktion des an der abschaltenden Kupplung an
liegenden Drucks p_kab von dem Haltedruck p_kab_h auf den
Schaltdruck p_kab_sd, wobei während der Adaption als tat
sächlicher Lösezeitpunkt T_LZ_T der Zeitpunkt einer Schal
tung festgestellt wird, an welchem die Drehzahl n_t des
Turbinenrades ausgehend von einer der aktuell eingelegten
Übersetzung des Getriebes bzw. dem zuletzt eingelegten Gang
entsprechenden Synchrondrehzahl n_t_synalt einen Schwell
wert n_t_schwell überschreitet.
Der Schwellwert n_t_schwell der Turbinenraddrehzahl
liegt bei einer Lastrückschaltung oberhalb eines zu erwar
tenden Verlaufes der Synchrondrehzahl n_t_synalt des in dem
Getriebe aktuell eingelegten Ganges bzw. der eingestellten
Übersetzung, wobei ein zu der Drehzahl n_t des Turbinenra
des korrespondierende Verlauf von Schwellwerten n_t_schwell
in Fig. 1 als parallele Gerade zu dem Verlauf der Dreh
zahl n_t des Turbinenrades dargestellt ist.
Der Betrag des Schwellwertes n_t_schwell wird in Ab
hängigkeit einer gewünschten Sensibilität der Reaktion der
Adaption sowie unter Berücksichtigung des jeweiligen Anwen
dungsfalles festgelegt und kann vorzugsweise in einem Bereich
von 10 1/min bis 50 1/min liegen. Es liegt jedoch
selbstverständlich im Ermessen des Fachmannes den Betrag
auch über diesen Bereich hinaus festzulegen.
Wie der Fig. 1 zu entnehmen ist, steigt ab einem be
stimmten Schaltdruck p_kab_sd der abschaltenden Kupplung
die Drehzahl n_t des Turbinenrades mit einem bestimmten
Gradienten in Richtung einer Synchrondrehzahl n_t_synneu
der neu einzustellenden Übersetzung des Getriebes an, wobei
der tatsächliche Lösezeitpunkt T_LZ_T durch den Schnitt
punkt der Geraden der Schwellwerte n_t_schwell mit dem an
steigenden Verlauf der Drehzahl n_t des Turbinenrades wie
dergegeben ist.
Um eine Rückschaltung bei einer als Überschneidungs
schaltung ausgeführten Übersetzungsänderung des Getriebes
bei hohem Schaltkomfort auszuführen, ist es erforderlich,
die zuschaltende Kupplung vor der Aufnahme in den Kraftfluß
des Abtriebsstranges derart über eine Schnellfüllphase t_sf
und eine sich daran anschließende Füllausgleichsphase t_f
zu befüllen, daß die zuschaltende Kupplung bei Erreichen
eines Drehzahlkriteriums vor der Synchrondreh
zahl n_t_synneu der "neuen" Übersetzung des Getriebes die
erforderliche Übertragungsfähigkeit erreicht und die ge
wünschte Synchronisierung des Automatgetriebes erfolgt.
Aus diesem Grund wird die Drehzahl n_t des Turbinenra
des durch Einstellung eines Haltedrucks p_kab_h an der ab
schaltenden Kupplung auf der Synchrondrehzahl n_t_synalt
der "alten" Übersetzung gehalten, und erst nach Ablauf die
ses Zeitraums wird der an der abschaltenden Kupplung anlie
gende Druck p_kab auf den Schaltdruck p_kab_sd reduziert.
Über den Schaltdruck p_kab_sd der abschaltenden Kupp
lung bzw. dessen regelbaren Verlauf wird gleichzeitig eine
Regelung des Gradienten der Drehzahl n_t des Turbinenrades
durchgeführt, um die Drehzahl n_t des Turbinenrades zu ei
nem gewünschten oder erforderlichen Zeitpunkt auf die Syn
chrondrehzahl n_t_synneu des "neuen" Ganges anzuheben. Die
Synchrondrehzahl n_t_synneu des "neuen' Ganges ist in
Fig. 1 jener Teil des Verlaufes der Drehzahl n_t des Turbi
nenrades, der sich an den mittleren Bereich des Verlaufs
der Drehzahl n_t mit einem geringeren Gradienten, d. h. mit
einer niedrigeren Steigung, anschließt.
In Fig. 2 ist ein Ablaufdiagramm einer Adaptionsrouti
ne zur Einstellung eines konstanten Lösezeitpunktes T_LZ
der Drehzahl n_t des Turbinenrades dargestellt, wobei in
einem ersten Schritt S1 die Adaptionsroutine gestartet
wird. In einem zweiten Schritt S2 erfolgt eine Prüfung, ob
von der elektronischen Steuereinheit des Automatgetriebes
ein Schaltbefehl ausgegeben ist. Bei einem positiven Abfra
geergebnis wird in einem Schritt S3 zunächst eine Haltepha
se eingeleitet, in welcher der an der abschaltenden Kupp
lung anliegende Druck p_kab auf den Haltedruck p_kab_h über
einen Offset abgesenkt wird und über einen vorgegebenen
Zeitraum gehalten wird.
In einem sich an den Schritt S3 anschließenden
Schritt S4 wird eine Schaltdruckphase gestartet, in welcher
der an der abschaltenden Kupplung anliegende Druck p_kab
auf den Schaltdruck p_kab_sd abgesenkt wird. In dieser
Schaltdruckphase erfolgt in Abhängigkeit des an der ab
schaltenden Kupplung anliegenden Drucks p_kab eine Regelung
des Gradienten der Drehzahl n_t des Turbinenrades, welche
im Verlauf des an der abschaltenden Kupplung anliegenden
Drucks p_kab bzw. des Schaltdrucks p_kab_sd in Fig. 1 mit
gewellter Linie wiedergegeben ist.
Mit dem Start der Schaltdruckphase wird in einem
Schritt S5 eine Überwachung der Lösezeit bzw. des tatsäch
lichen Lösezeitpunkts T_LZ_T gestartet, wobei in einem
nachfolgenden Schritt S6 die Drehzahl n_t des Turbinenrades
und eine Abtriebsdrehzahl n_ab gemessen werden. Die Ab
triebsdrehzahl n_ab wird zur Berechnung einer rechnerischen
Getriebeeingangsdrehzahl bzw. Turbinenraddrehzahl über eine
aktuell in dem Getriebe eingelegten Übersetzung i_istgang
herangezogen. Aus der rechnerischen Drehzahl des Turbinen
rades wird wiederum der Schwellwert n_t_schwell der Dreh
zahl n_t des Turbinenrades bzw. dessen Verlauf zur Bestim
mung des tatsächlichen Lösezeitpunktes T_LZ_T ermittelt,
wobei der Schwellwert n_t_schwell um einen Offsetwert grö
ßer als die rechnerisch ermittelte Drehzahl der Turbinen
drehzahl ist.
In einem Schritt S7 wird überprüft, ob die Dreh
zahl n_t des Turbinenrades größer als der Schwell
wert n_t_schwell ist. Bei einem positiven Abfrageergebnis
wird in einem nächsten Schritt S8 der tatsächliche Löse
zeitzeitpunkt T_LZ_T bestimmt und als Referenzwert für die
Adaption des Druckverlaufs p_kab der abschaltenden Kupplung
herangezogen.
Ergibt die Prüfung des Schritts S7, daß die Dreh
zahl n_t des Turbinenrades kleiner als der Schwell
wert n_t_schwell ist, wird vor den Schritt S6 unter Einhal
tung einer Wartezeit zurückverzweigt. Dabei erfolgt eine
erneute Messung der Drehzahl n_t des Turbinenrades und der
Abtriebsdrehzahl n_ab, und in dem sich an den Schritt S6
anschließenden Schritt S7 wird die Prüfung wiederholt. Der
Durchlauf der Schleife erfolgt solange, bis das Kriterium
des Schritts S7 erfüllt ist oder ein Abbruchkriterium, wie
beispielsweise eine maximale Schleifenanzahl, erreicht
wird.
In Ausgestaltungen der Erfindung kann vorgesehen sein,
daß anstelle des Schwellwertes n_t_schwell für die Bestim
mung des tatsächlichen Lösezeitpunktes T_LZ_T ein appli
zierbarer Schwellwert eines Beschleunigungseinbruchs oder
ein applizierbarer Schwellwert eines Drehzahlgradienten
oder ein applizierbarer Schwellwert einer gemessenen Diffe
renzdrehzahl des Schaltelements verwendet werden.
Der über die Adaptionsroutine bestimmte tatsächliche
Lösezeitpunkt T_LZ_T wird wiederum zur Bestimmung eines
Korrekturwertes ada_druck herangezogen. Dabei wird zunächst
in einem Schritt S9 eine Abweichung td_lz des festgestell
ten tatsächlichen Lösezeitpunkts T_LZ_T von dem vorgegebe
nen Lösezeitpunkts T_LZ bestimmt. In einem nachfolgenden
Schritt S10 wird ein Adaptionswert über eine in der elek
tronischen Steuereinheit abgelegte Kennlinie in Abhängig
keit der Abweichung td_lz des festgestellten tatsächlichen
Lösezeitpunkts T_LZ_T von dem vorgegebenen Lösezeit
punkts T_LZ ermittelt. Der vorgegebene Lösezeitpunkt T_LZ
kann beispielsweise als Kennfeld KF = f (C_getr, m_mot,
n_mot, p_kuppl, . . .) in der Getriebesteuerung abgelegt
sein.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, den Korrektur
wert ada_druck in Abhängigkeit der Abweichung des festge
stellten tatsächlichen Lösezeitpunkts T_LZ_T von dem vorge
gebenen Lösezeitpunkt T_LZ über ein Kennfeld zu bestimmen,
wobei das Kennfeld eine Funktion verschiedenster Betriebs
parameter des Automatgetriebes bzw. der abschaltenden Kupp
lung darstellt. Dabei können in Abhängigkeit eine oder meh
rere Größen, wie beispielsweise Getriebetemperatur C_getr,
Kupplungsdruck p_kuppl, Motordrehzahl n_mot, Motormoment
m_mot, in die Bestimmung des Kennfeldes einfließen.
Der Adaptionswert wird in der vorliegend beschriebenen
Variante der Adaptionsroutine zu dem in einem Adaptions
speicher abgelegten Korrekturwert ada_druck addiert bzw.
von diesem subtrahiert.
Daran anschließend erfolgt in einem Schritt S11 eine
Überprüfung des Korrekturwertes ada_druck gegenüber einem
in positiver sowie in negativer Richtung vorgegebenen maxi
malen Korrekturwert ada_druck_max. Ergibt die Bewertung des
Schritts S11, daß der ermittelte Korrekturwert ada_druck
betragsmäßig größer als der vorgegebene maximale Korrektur
wert ada_druck_max ist, wird für die Adaption des Druckver
laufs p_kab der abschaltenden Kupplung als Korrektur
wert ada_druck der vorgegebene maximale Korrektur
wert ada_druck_max ausgegeben und in dem Adaptionsspeicher
abgelegt. Die Adaptionsroutine wird dann beendet.
Die Unterscheidungsfunktion bzw. Prüfung im Schritt
S11 ist dazu vorgesehen, die Adaption auf ihre Plausibili
tät hin zu überprüfen und insbesondere bei einem eingefah
renen System, d. h. einem System mit hoher Betriebsdauer,
einmalige "Ausreißer" aufgrund außergewöhnlicher Betriebssituationen
des Automatgetriebes nicht in die Bewertung
aufzunehmen.
Der Korrekturwert ada_druck bzw. der endgültige Adap
tionswert führt zu einer Erhöhung des Schaltdrucks p_kab_sd
einer späteren Schaltung um den Korrekturwert ada_druck,
wenn der tatsächliche Lösezeitpunkt T_LZ_T der abgelaufenen
bewerteten Schaltung vor dem vorgegebenen Lösezeit
punkt T_LZ liegt.
Wird über die vorbeschriebene Adaption jedoch ein tat
sächlicher Lösezeitpunkt T_LZ_T der abgelaufenen bewerteten
Schaltung ermittelt, der nach dem vorgegebenen Lösezeit
punkt T_LZ liegt, führt dies zu einer Verringerung des
Schaltdrucks p_kab_sd für eine spätere Schaltung um den
Korrekturwert ada_druck bzw. um den berechneten Adaptions
wert adaptiert.
Die Adaption des Druckverlaufes p_kab der abschalten
den Kupplung wird über eine Veränderung des Schaltdruc
kes p_kab_sd der abschaltenden Kupplung realisiert. Da der
Haltedruck p_kab_h mit dem Schaltdruck p_kab_sd korrespon
diert, kann die Veränderung des Schaltdrucks p_kab_sd der
abschaltenden Kupplung auch eine Veränderung des Halte
drucks p_kab_h der abschaltenden Kupplung nach sich ziehen.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann
vorgesehen sein, daß die Adaption des Druckverlaufes p_kab
des abschaltenden Schaltelementes in Abhängigkeit von der
Abweichung des tatsächlichen Lösezeitpunktes T_LZ_T der
Getriebeeingangsdrehzahl n_t von dem vorgegebenen Lösezeit
punkt T_LZ derart ausgebildet ist, daß die Drehzahländerung
der Getriebeeingangsdrehzahl n_t bei der Schaltung in einem
applizierbaren Zeitfenster um den vorgegebenen Lösezeit
punkt T_LZ erfolgt.
Ziel der Adaption ist es in jedem Fall, den Lösezeit
punkt der Drehzahl n_t des Turbinenrades so nahe wie mög
lich an dem Zeitpunkt einzustellen, an welchem der
Druck p_kab der abschaltenden Kupplung von dem Halte
druck p_kab_h auf den Schaltdruck p_kab_sd reduziert wird,
was den eigentlichen Beginn des Schaltvorganges darstellt.
ada_druck Korrekturwert
ada_druck_max maximaler Korrekturwert
C_getr Getriebetemperatur
i_istgang aktuelle Übersetzung des Getriebes
m_mot Motormoment
n_mot Motordrehzahl
n_ab Abtriebsdrehzahl
n_t Drehzahl des Turbinenrades
n_t_schwell Schwellwert
n_t_synalt Synchrondrehzahl des Turbinenrades einer aktuell in dem Automatgetriebe eingelegten Übersetzung
n_t_synneu Synchrondrehzahl des Turbinenrades einer in dem Automatgetriebe angestrebten Übersetzung
p_kab Druckverlauf eines abschaltenden Schaltele mentes
p_kzu Druckverlauf eines zuschaltenden Schaltele mentes
p_kab_sd Schaltdruck eines abschaltenden Schaltele mentes
p_kab_h Haltedruck eines abschaltenden Schaltelemen tes
p_kuppl Kupplungsdruck
td_lz Abweichung des tatsächlichen Lösezeitpunkts von dem vorgegebenen Lösezeitpunkt
t_f Füllausgleichsphase der zuschaltenden Kupp lung
t_sf Schnellfüllphase der zuschaltenden Kupplung
T_LZ vorgegebener Lösezeitpunkt
T_LZ_T tatsächlicher Lösezeitpunkt
S1 bis S11 Schritt der Adaptionsroutine
ada_druck_max maximaler Korrekturwert
C_getr Getriebetemperatur
i_istgang aktuelle Übersetzung des Getriebes
m_mot Motormoment
n_mot Motordrehzahl
n_ab Abtriebsdrehzahl
n_t Drehzahl des Turbinenrades
n_t_schwell Schwellwert
n_t_synalt Synchrondrehzahl des Turbinenrades einer aktuell in dem Automatgetriebe eingelegten Übersetzung
n_t_synneu Synchrondrehzahl des Turbinenrades einer in dem Automatgetriebe angestrebten Übersetzung
p_kab Druckverlauf eines abschaltenden Schaltele mentes
p_kzu Druckverlauf eines zuschaltenden Schaltele mentes
p_kab_sd Schaltdruck eines abschaltenden Schaltele mentes
p_kab_h Haltedruck eines abschaltenden Schaltelemen tes
p_kuppl Kupplungsdruck
td_lz Abweichung des tatsächlichen Lösezeitpunkts von dem vorgegebenen Lösezeitpunkt
t_f Füllausgleichsphase der zuschaltenden Kupp lung
t_sf Schnellfüllphase der zuschaltenden Kupplung
T_LZ vorgegebener Lösezeitpunkt
T_LZ_T tatsächlicher Lösezeitpunkt
S1 bis S11 Schritt der Adaptionsroutine
Claims (13)
1. Verfahren zur Steuerung eines Getriebes eines
Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Automatgetriebes, mit
hydraulisch betätigbaren Schaltelementen, die bei Schaltun
gen über in einer elektronischen Steuereinheit abgelegte
Druckverläufe (p_kab, p_kzu) zu- bzw. abgeschalten werden,
wobei ein an einem abschaltenden Schaltelement anliegender
Druck (p_kab) zum Lösen eines Kraftflusses ausgehend von
einem Haltedruck (p_kab_h) auf einen Schaltdruck (p_kab_sd)
abgesenkt wird und eine Getriebeeingangsdrehzahl (n_t) in
Abhängigkeit des an einem abschaltenden Schaltelement an
liegenden Drucks (p_kab) eine Änderung erfährt, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Adaption des
Druckverlaufes (p_kab) eines abschaltenden Schaltelementes
in Abhängigkeit einer Abweichung eines tatsächlichen Löse
zeitpunkts (T_LZ_T) der Getriebeeingangsdrehzahl (n_t) von
einem vorgegebenen Lösezeitpunkt (T_LZ) derart vorgesehen
ist, daß die Drehzahländerung der Getriebeeingangsdreh
zahl (n_t) bei einer Schaltung an dem vorgegebenen Löse
zeitpunkt (T_LZ) stattfindet.
2. Verfahren nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß eine Adaption
des Druckverlaufs (p_kab) eines abschaltenden Schaltelemen
tes in Abhängigkeit einer Abweichung eines tatsächlichen
Lösezeitpunktes (T_LZ_T) der Getriebeeingangsdrehzahl (n_t)
von einem vorgegebenen Lösezeitpunkt (T_LZ) derart vorgese
hen ist, daß die Drehzahländerung der Getriebeeingangsdrehzahl
(n_t) bei einer Schaltung in einem vorgebbaren Zeit
fenster um den vorgegebenen Lösezeitpunkt (T_LZ) stattfin
det.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der vorgegebene Lösezeit
punkt (T_LZ) nach einem Beginn der Reduktion des an dem
abschaltenden Schaltelement anliegenden Drucks (p_kab) von
dem Haltedruck (p_kab_h) auf den Schaltdruck (p_kab_sd)
liegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als tatsächlicher Löse
zeitpunkt (T_LZ_T) der Zeitpunkt einer Schaltung festge
stellt wird, an welchem die Getriebeeingangsdrehzahl (n_t)
ausgehend von einem Verlauf einer Synchrondreh
zahl (n_t_synalt) der Getriebeeingangsdrehzahl einer aktu
ell eingestellten Übersetzung des Getriebes einen vorgebba
ren Schwellwert (n_t_schwell) überschreitet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als tatsächlicher Löse
zeitpunkt (T_LZ_T) der Zeitpunkt einer Schaltung festge
stellt wird, an welchem ein Beschleunigungseinbruch des
Kraftfahrzeugs einen vorgebbaren Schwellwert überschreitet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als tatsächlicher Löse
zeitpunkt (T_LZ_T) der Zeitpunkt einer Schaltung festge
stellt wird, an welchem ein Gradient der Getriebeeingangs
drehzahl (n_t) einen vorgebbaren Schwellwert überschreitet.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als tatsächlicher Löse
zeitpunkt (T_LZ_T) der Zeitpunkt einer Schaltung festge
stellt wird, an welchem eine gemessene Differenzdrehzahl an
dem abschaltenden Schaltelement einen vorgebbaren Schwell
wert überschreitet.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß über die Adaption des
Druckverlaufes (p_kab) eines abschaltenden Schaltelementes
der Schaltdruck (p_kab_sd) verändert wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß über die Adaption des
Druckverlaufes (p_kab) eines abschaltenden Schaltelementes
der Haltedruck (p_kab_h) des abschaltenden Schaltelementes
verändert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Veränderung des Halte
drucks (p_kab_h) in Abhängigkeit der Veränderung des
Schaltdrucks (p_kab_sd) erfolgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß der Schalt
druck (p_kab_sd) für eine spätere Schaltung um einen Kor
rekturwert (ada_druck) erhöht wird, wenn der tatsächliche
Lösezeitpunkt (T_LZ_T) der bewerteten Schaltung vor dem
vorgegebenen Lösezeitpunkt (T_LZ) liegt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß der Schalt
druck (p_kab_sd) für eine spätere Schaltung um einen Korrekturwert
(ada_druck) verkleinert wird, wenn der tatsäch
liche Lösezeitpunkt (T_LZ_T) der bewerteten Schaltung nach
dem vorgegebenen Lösezeitpunkt (T_LZ) liegt.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Über
gang auf den Schaltdruck (p_kab_sd) eine Regelung eines
Gradienten der Getriebeeingangsdrehzahl (n_t) in Abhängig
keit des an dem abschaltenden Schaltelement anliegenden
Drucks (p_kab) erfolgt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10056578A DE10056578B4 (de) | 2000-11-15 | 2000-11-15 | Verfahren zur Steuerung eines Getriebes eines Kraftfahrzeugs |
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