DE10055418A1 - Ultraschallprüfkopf - Google Patents
UltraschallprüfkopfInfo
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Abstract
Ein Ultraschallprüfkopf (3) weist zwei Ultraschallwandler (5, 7) auf, die beidseitig eines sie akustisch voneinander trennenden Trennbereichs (13) angeordnet sind. Wenigstens einer der Ultraschallwandler (5, 7) ist als - mindestens eindimensionales - Array ausgebildet. Die Strahlrichtung (27, 29) des als Array ausgebildeten Ultraschallwandlers (5, 7) ist zumindest mit einer Komponente in Richtung auf den anderen Ultraschallwandlern (5, 7) und entgegengesetzt schwenkbar. Vorzugsweise sind die Ultraschallwandler (5, 7) auf einem Vorlaufkeil (41) angeordnet, der durch eine Trennschicht (43) in zwei akustisch voneinander getrennte Teilkeile (45, 47; 51, 53) unterteilt ist. Der Trennbereich (13) der Ultraschallwandler (5, 7) ist derart bezüglich der Trennschicht (43) angeordnet, dass je einer der Ultraschallwandler (5, 7) an genau einem der Teilkeile (45, 47; 51, 53) akustisch angekoppelt ist.
Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der zerstörungsfreien
Werkstoffprüfung.
Die Erfindung betrifft einen Ultraschallprüfkopf mit zwei
Ultraschallwandlern, die auf unterschiedlichen Seiten eines
sie akustisch voneinander trennenden Trennbereichs angeordnet
und akustisch an einer Prüflingsoberfläche ankoppelbar sind,
wobei wenigstens einer der Ultraschallwandler als - mindes
tens eindimensionales - Array ausgebildet ist.
Ein zur Ultraschallprüfung eingesetzter piezoelektrischer
Ultraschallwandler ist für eine bestimmte Zeitspanne unmit
telbar nach Einschallung eines Ultraschallimpulses in ein zu
prüfendes Werkstück nicht zum Empfang eines aus dem Werkstück
zurückkommenden Echos bereit. Man spricht von einer sogenann
ten Totzeit. Es ist daher mit einem einzigen Ultraschallwand
ler, der sowohl als Sender als auch als Empfänger fungiert,
nicht zuverlässig möglich, oberflächennahe Fehler zu detek
tieren, da ein von einem solchen Fehler stammendes Echo unter
Umständen innerhalb der Totzeit auftreten würde.
Speziell zur Detektion oberflächennaher Fehler ist es daher
bekannt, einen Ultraschallprüfkopf zu verwenden, der sowohl
einen Sende-Ultraschallwandler als auch gesondert hiervon ei
nen Empfangs-Ultraschallwandler aufweist. Diese Betriebsweise
wird als Sende-Empfangs-Modus bezeichnet.
Bei der Ultraschallprüfung von Werkstücken auf Risse ist es
für eine zuverlässige Detektion des Risses erforderlich, dass
der Riss unter einem optimalen Auftreffwinkel angestrahlt
wird, damit ein ausreichend großes Echo erzeugt wird. Dieser
optimale Auftreffwinkel ist aber für einen zu untersuchenden
Bereich nicht von vorneherein eindeutig festlegbar, da die
Rissflächen häufig sehr unterschiedliche Orientierungen auf
weisen können. Zur Umgehung dieses Problems ist es bekannt,
matrix- oder arrayartig aufgebaute, mehrelementige Ultra
schallwandler zu verwenden. Dabei werden die einzelnen Mat
rix- oder Array-Elemente phasenverzögert angesteuert, so dass
sowohl ein Schwenken der Strahlrichtung, also der Abstrahl-
oder Empfangsrichtung, als auch ein Fokussieren der abge
strahlten Schallkeule erreichbar ist. Man spricht auch von
Ultraschall-Gruppenstrahlern oder Phased-Array-Prüfköpfen.
Aus dem Fachartikel von H. Wüstenberg, W. Wegner, W. Möhrle
und G. Schenk, "Nachweis von Spannungsrisskorrosion (SpRK)
mit Ultraschall-Gruppenstrahlern", Materialprüfung, Band 28
(1986), Nr. 1/2, Seite 20 bis 24, sind Ultraschallprüfköpfe
bekannt, die zwei akustisch voneinander getrennte Ultra
schallwandler aufweisen, die beide als eindimensionales oder
lineares Array aufgebaut sind. Bei diesen bekannten Ultra
schallprüfköpfen sind die einzelnen Elemente der beiden Ar
rays jeweils senkrecht bezüglich eines akustischen Trennbe
reichs zwischen den beiden Arrays orientiert. Diese Ultra
schallprüfköpfe haben den Nachteil, dass ein Fokusbereich, in
welchen die Strahlrichtungen der beiden Arrays zur Überlap
pung bringbar sind, nur entlang einer Geraden variierbar ist.
Es besteht somit nur ein Freiheitsgrad bei der Wahl des Fo
kalbereichs. Die genannten Ultraschallprüfköpfe sind daher
zur Detektion bestimmter Fehler, insbesondere zur Detektion
dopplungsartiger Fehler in CFK-Platten (Kohlefaserverbund
werkstoff) oder zur Detektion von oberflächennahen Fehlern,
nur bedingt, d. h. nicht zuverlässig und/oder nicht flexibel
genug einsetzbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen im Sende-
Empfangs-Modus betreibbaren Ultraschallprüfkopf anzugeben,
mit dem insbesondere oberflächennahe Fehler zuverlässiger als
mit bekannten Prüfköpfen detektierbar sind, und der für eine
größere Anzahl von Prüfaufgaben und flexibler einsetzbar ist.
Diese Aufgabe wird bezogen auf einen Ultraschallprüfkopf der
eingangs genannten Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
dass die Strahlrichtung des als Array ausgebildeten Ultra
schallwandlers zumindest mit einer Komponente in Richtung auf
den anderen Ultraschallwandler und entgegengesetzt schwenkbar
ist.
Der Ultraschallprüfkopf ist in vorteilhafter Weise derart
ausgestaltbar, dass der Fokal- oder Überlappbereich, in dem
die Strahlrichtungen der beiden Ultraschallwandler zur Über
lappung bringbar sind, entlang einer vertikal auf der Prüf
lingsoberfläche stehenden Geraden variierbar ist.
Mit besonderem Vorzug sind beide Ultraschallwandler als Array
ausgebildet. Dies hat den erheblichen Vorteil, dass der Fo
kal- oder Überlappbereich nicht nur entlang einer Geraden,
sondern sogar in einer Ebene, d. h. also mit zwei Freiheits
graden, veränderlich ist.
Vorzugsweise ist das Array bzw. sind die Arrays als eindimen
sionales Array ausgebildet, dessen Array-Elemente mit ihrer
Längsrichtung parallel zum Trennbereich orientiert sind. In
dieser Ausgestaltung ist der Ultraschallprüfkopf auch beson
ders einfach herstellbar.
Die Ultraschallwandler sind insbesondere piezoelektrische
Wandler.
Nach einer anderen ganz besonders bevorzugten Ausgestaltung
weist der Ultraschallprüfkopf einen Vorlaufkeil auf, der
durch eine Trennschicht in zwei akustisch voneinander ge
trennte Teilkeile unterteilt ist, wobei der Trennbereich der
Ultraschallwandler derart bezüglich der Trennschicht angeord
net ist, dass je einer der Ultraschallwandler an genau einem
der Teilkeile akustisch angekoppelt ist. In dieser Ausgestal
tung ist der Ultraschallprüfkopf besonders zur empfindlichen
Detektion oberflächennaher Fehler geeignet.
Zweckmäßig für eine einfache Herstellbarkeit des Ultraschall
prüfkopfs ist es dabei, dass in einer Draufsicht auf die
Prüflingsoberfläche die Array-Elemente mit ihrer Längsrich
tung entlang der Trennschicht, insbesondere parallel zur
Trennschicht, ausgerichtet sind.
Im Zusammenhang mit dem Vorlaufkeil sind zwei spezielle An
ordnungen der Ultraschallwandler auf dem Vorlaufkeil beson
ders bevorzugt, mit den besonders prüfungsrelevante Betriebs
modi möglich sind.
Bei einer ersten Variante ist die Trennschicht derart orien
tiert, dass sie - bei an die Prüflingsoberfläche angekoppel
tem Ultraschallprüfkopf - senkrecht auf der Prüflingsoberflä
che zu stehen kommt.
Es ist dann insbesondere beiderseits der Trennschicht ein
Ultraschallwandler-Array angeordnet, dessen Array-Elemente
parallel zur Trennschicht orientiert sind. In einer Blick
richtung von oben auf die Prüflingsoberfläche bedeutet dies,
dass die beiden Ultraschallwandler - vorzugsweise symmetrisch
- beidseitig bezüglich einer senkrecht auf der Prüflingsober
fläche stehenden Mittenebene angeordnet sind. Die Mittenebene
kann die Trennschicht und den Trennbereich durchschneiden. In
Blickrichtung auf die Prüflingsoberfläche erscheinen die bei
den Ultraschallwandler "nebeneinander".
Vorzugsweise ist die Strahlrichtung der Ultraschallwandler
horizontal schwenkbar. Von einem Horizontalschwenk spricht
man, falls die Strahlrichtung zumindest mit einer Komponente
in einer Ebene parallel zur Prüflingsoberfläche geschwenkt
wird.
Da die beiden Ultraschallwandler in einer Ebene, nämlich auf
der schrägen Seite des Vorlaufkeils, angeordnet sind, ergibt
sich bei horizontaler Schwenkbarkeit der Strahlrichtungen der
einzelnen Ultraschallwandler auch, dass der Fokal- oder Über
lappbereich in vorteilhafter Weise ebenfalls horizontal
schwenkbar ist. Die Ebene, in der der Fokal- oder Überlappbe
reich variierbar ist, kann schräg bezüglich der Prüflings
oberfläche stehen. In der Projektion vollzieht sich die Ein
stellbarkeit des Fokal- oder Überlappbereichs sowohl in einer
Ebene parallel zur Prüflingsoberfläche als auch in einer Ebe
ne senkrecht dazu.
Bei einer zweiten Variante ist die Trennschicht derart orien
tiert, dass sie - bei an den Prüfling angekoppeltem Ultra
schallprüfkopf - schräg bezüglich der Prüflingsoberfläche zu
liegen kommt.
Bei dieser zweiten Variante erscheinen die beiden Ultra
schallwandler in einer Draufsicht auf die Prüflingsoberfläche
relativ bezüglich der Abstrahlrichtung "hintereinander". Bei
der zweiten Variante ist der Vorlaufkeil durch die Trenn
schicht asymmetrisch geteilt.
Die Trennschicht steht insbesondere senkrecht auf der schrä
gen Seite des Vorlaufkeils.
Die Strahlrichtung der Ultraschallwandler ist vorzugsweise
vertikal schwenkbar. Von einem Vertikalschwenk spricht man,
falls die Strahlrichtung zumindest mit einer Komponente in
der senkrecht auf der Prüflingsoberfläche stehenden Einfalls
ebene geschwenkt wird.
Da die beiden Ultraschallwandler beide zum Beispiel in einer
gemeinsamen Ebene, nämlich auf der schrägen Seite des Vor
laufkeils angeordnet sind, ergibt sich bei vertikaler
Schwenkbarkeit der Vorteil, dass auch der Fokal- oder Über
lappbereich der Strahlrichtungen der beiden Ultraschallwand
ler in einer vertikal auf einer Prüflingsoberfläche stehenden
Ebene variierbar ist. Auch bei dieser Variante bestehen be
züglich der Einstellung des Fokal- oder Überlappbereichs zwei
Freiheitsgrade, falls - wie bevorzugt - beide Ultraschall
wandler als Gruppenstrahler ausgebildet sind.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung ist einer der Ultra
schallwandler als Sender und der andere Ultraschallwandler
als Empfänger ansteuerbar. Hierzu ist nach einer bevorzugten
Ausführungsform eine Steuereinheit vorhanden, die zusammen
mit dem Ultraschallprüfkopf nach der Erfindung eine Vorrich
tung zur Ultraschallprüfung bildet. Damit sind die Ultra
schallwandler gemeinsam im Sende-Empfangsmodus betreibbar.
Bei einer anderen Ausgestaltung ist die Steuereinheit der
Vorrichtung zur Ultraschallprüfung derart ausgebildet, dass
damit die Ultraschallwandler sowohl als Sender als auch Emp
fänger ansteuerbar sind. Damit sind die Ultraschallwandler
beide im Impuls-Echo-Modus betreibbar.
Vorzugsweise sind die Ultraschallwandler in beiden Modi
betreibbar.
Sechs Ausführungsbeispiele eines Ultraschallprüfkopfs nach
der Erfindung sind nachfolgend anhand der Fig. 1 bis 16
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Ultraschall
prüfkopfs nach der Erfindung,
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Ultraschall
prüfkopfs nach der Erfindung,
Fig. 3 einen ersten Betriebsmodus des Ultraschallprüfkopfs
der Fig. 1 oder 2,
Fig. 4 einen zweiten Betriebsmodus des Ultraschallprüf
kopfs der Fig. 1 oder 2,
Fig. 5 einen dritten Betriebsmodus des Ultraschallprüf
kopfs der Fig. 1 oder 2,
Fig. 6 einen vierten Betriebsmodus des Ultraschallprüf
kopfs der Fig. 1 oder 2,
Fig. 7 einen fünften Betriebsmodus des Ultraschallprüf
kopfs der Fig. 1 oder 2,
Fig. 8 einen sechsten Betriebsmodus des Ultraschallprüf
kopfs der Fig. 1 oder 2,
Fig. 9 ein drittes Ausführungsbeispiel eines Ultraschall
prüfkopfs nach der Erfindung mit einem Vorlaufkeil
in einer perspektivischen Ansicht,
Fig. 10 den Ultraschallprüfkopf der Fig. 9 in einem Verti
kalschnitt,
Fig. 11 den Ultraschallprüfkopf der Fig. 9 in einer Drauf
sicht,
Fig. 12 ein viertes Ausführungsbeispiel eines Ultraschall
prüfkopfs nach der Erfindung mit einem Vorlaufkeil
in einer Draufsicht,
Fig. 13 den Ultraschallprüfkopf der Fig. 12 in einem Verti
kalschnitt,
Fig. 14 ein fünftes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
nach der Erfindung mit einem Vorlaufkeil in einer
perspektivischen Darstellung,
Fig. 15 den Ultraschallprüfkopf der Fig. 14 in einem längs
gerichteten Vertikalschnitt, und
Fig. 16 ein sechstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
nach der Erfindung mit einem Vorlaufkeil in einem
längsgerichteten Vertikalschnitt.
Fig. 1 zeigt in einem Vertikalschnitt einen Prüfling 1 mit ei
ner Prüflingsoberfläche 2, auf der ein Ultraschallprüfkopf 3
gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel akustisch angekoppelt
ist. Der Ultraschallprüfkopf 3 umfasst einen ersten Ultra
schallwandler 5 und einen zweiten Ultraschallwandler 7, die
zur Stabilisierung und zur besseren akustischen Ankopplung
jeweils auf einem ca. 2 mm dicken Träger 9 bzw. 11 aus Plexi
glas angeordnet sind. Die Träger 9, 11 und die beiden Ultra
schallwandler 5, 7 sind voneinander durch einen Trennbereich
13 akustisch getrennt, der luftgefüllt oder zur Erhöhung der
akustischen Entkopplung mit einem stark dämpfenden Material,
z. B. Kork, ausgefüllt sein kann. Die beiden Ultraschallwandler
5, 7 sind jeweils als Gruppenstrahler oder Array ausge
bildet, dessen längsgestreckte Array-Elemente 15 bzw. 17
senkrecht zur Zeichenebene orientiert sind. Die Array-Elemen
te 15, 17 sind ausgehend von einem rechteckigen piezoelektri
schen Körper dadurch gebildet worden, dass Schnitte in den
Körper eingebracht wurden, die in Fig. 1 als insgesamt sieben
Nuten ersichtlich sind. Die Array-Elemente 15, 17 erstrecken
sich parallel zum Trennbereich 13. Die beiden Ultraschall
wandler 5, 7 sind symmetrisch bezüglich einer durch den
Trennbereich 13 verlaufenden Mittenebene 14 angeordnet.
Jedes der Array-Elemente 15, 17 ist gesondert elektrisch kon
taktiert (nicht explizit dargestellt). Die von den Kontakten
ausgehenden Einzelleitungen stehen - zusammengefasst zu einer
Leitung 19 bzw. 20 - mit einer Steuereinheit 23 in Verbin
dung. Die Steuereinheit 23 steuert den ersten Ultraschall
wandler 5 als Sender S und den zweiten Ultraschallwandler 7
als Empfänger E an.
Der Ultraschallprüfkopf 3 bildet zusammen mit der Steuerein
heit 23 eine Vorrichtung 25 zur Ultraschallprüfung.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel liegen die
beiden Ultraschallwandler 5, 7 planparallel auf der Prüf
lingsoberfläche 2 auf. Entsprechend stehen die Mittenrichtun
gen 28, 30, bezüglich derer die Strahlrichtungen, d. h. die
Abstrahlrichtung 27 bzw. die Empfangsrichtung 29, nach beiden
Seiten schwenkbar sind, senkrecht auf der Prüflingsoberfläche
2. Ohne Phasenverzögerung bei der Ansteuerung der einzelnen
Array-Elemente 15 würde der sendende Ultraschallwandler 5 ei
ne Schallkeule in Mittenrichtung 28 aussenden. Ohne Phasen
verzögerung bei der Ansteuerung seiner Array-Elemente 17 wür
de der empfangende Ultraschallwandler 7 Ultraschall aus einem
Bereich um die Mittenrichtung 30 empfangen.
In Fig. 1 dargestellt ist eine konkrete Abstrahlrichtung 27
und eine konkrete Empfangsrichtung 29, die durch entsprechende
phasenverzögerte Ansteuerung der Array-Elemente 15 bzw. 17
von der Steuereinheit 23 eingestellt sind. Die beiden Strahl
richtungen 27, 29, oder genauer formuliert, die von den Ult
raschallwandlern 5, 7 emittierte bzw. empfangbare Schallkeule
35, 37, überlappen sich in einem Fokus- oder Überlappbereich
33, der das von dem Ultraschallprüfkopf 3 bei der in Fig. 1
dargestellten Ansteuersituation abgetastete Prüfvolumen rep
räsentiert.
Die durch die Steuereinheit 23 realisierten Einschallwinkel
(gemessen in der Einschallebene bezüglich dem Einfallslot)
werden im folgenden auch als Schielwinkel γ1, γ2 bezeichnet.
Das in Fig. 2 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel ist
weitgehend mit dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
identisch, mit dem Unterschied, dass die Träger 9, 11 nicht
als planparallele Körper, sondern als zum Trennbereich 13 hin
ansteigende Keile mit einem als Dachwinkel δ bezeichneten
Keilwinkel ausgestaltet sind. Die beiden Dachwinkel δ betra
gen etwa 10°. Durch den Dachwinkel δ ist erreicht, dass sich
die Mittenrichtungen 28, 30 der Abstrahlcharakteristiken der
Ultraschallwandler 5, 7 bereits ohne phasenverzögerte Ansteu
erung an einer Stelle 39 überlappen. Diese Stelle 39 liegt
bei symmetrischer Ausgestaltung der Ultraschallwandler 5, 7
und Träger 9, 11 auf der Mitten- oder Symmetrieebene 14, die
senkrecht auf der Prüflingsoberfläche 2 steht.
In Fig. 2 ist eine ggf. stattfindende Brechung des Ultra
schalls an der Prüflingsoberfläche 2 vernachlässigt.
Die Ultraschallprüfköpfe 3 der Ausführungsbeispiele der
Fig. 1 und 2 sind besonders zur Detektion von oberflächenna
hen, oberflächenparallelen Fehlern geeignet.
Bei beiden vorgenannten Ausführungsbeispielen könnten die Ar
ray-Elemente 15 und/oder 17 bezüglich des Trennbereichs 13
geneigt angeordnet sein, insbesondere derart, daß die Array-
Elemente 15 des einen Ultraschallwandlers 5 mit den Array-
Elementen 17 des gegenüberliegenden Ultraschallwandlers 7 in
einer Draufsicht auf die Prüflingsoberfläche 2 einen spitzen
Winkel miteinander einschließen.
Mit den in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ultraschallprüf
köpfen 3 sind zahlreiche unterschiedliche Betriebsmodi oder
Prüffunktionen möglich, die in den Fig. 3 bis 8 schema
tisch veranschaulicht sind:
Fig. 3 Sender S und Empfänger E werden nach gleichen Seiten
(bezüglich der Mittenebene 14) geschwenkt mit identischem
Schielwinkel γ1 = γ2 = 20°.
Fig. 4 Sender S und Empfänger E werden nach entgegengesetzten
Seiten geschwenkt, z. B. Sender S. γ2 = 15°, Empfänger E: γ1 =
-15°.
Fig. 5 Einschallen in einem Quasi-ADEPT-Modus: Sender S und
Empfänger E werden zur gleichen Seite geschwenkt, jedoch mit
unterschiedlichen Schielwinkeln γ1 = 10° bzw. γ2 = 20°. Dabei
werden gleiche oder unterschiedliche Wellenmoden benutzt.
Die in den Fig. 3 bis 5 veranschaulichten Betriebsmodi
stellen einen Sende-Empfangs-Betrieb dar. In den Fig. 6
bis 8 sind verschiedene Varianten eines Impuls-Echo-Betriebs
dargestellt:
Fig. 6. Die beiden Ultraschallwandler S/E senden und empfangen
bei einem jeweils gleichen Winkel γ1 = -5° bzw. γ2 = +5°, aber
die Winkel γ1, γ2 der Ultraschallwandler sind voneinander un
terschiedlich.
Fig. 7 Die beiden Ultraschallwandler S/E senden und empfangen
bei jeweils gleichen, und zueinander identischen Winkeln:
γ1 = +5°, γ2 = +5°. Beide Ultraschallwandler S/E schwenken al
so nach einer Seite mit identischen Schielwinkeln.
Fig. 8 In diesem Modus findet zwischen dem Sendevorgang und
dem Empfangsvorgang eine Veränderung der Ansteuerung der Ult
raschallwandler S/E statt, d. h. eine Änderung der Phasenver
zögerung zwischen den jeweiligen Array-Elementen. Zu einem
Sendezeitpunkt senden beide Ultraschallwandler S/E in die
gleiche Richtung γ1 = γ2 = +8°. Anschließend findet ein
Schwenken statt, so daß beide Ultraschallwandler S/E zu einem
späteren Empfangszeitpunkt unter einem anderen Winkel (hier:
von entgegengesetzter Seite: -8°) empfangen.
Fig. 9 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel eines Ultra
schallprüfkopfs 3 nach der Erfindung, bei dem die Ultra
schallwandler 5, 7 im Gegensatz zu dem in Fig. 1 (β = 0) dar
gestellten Beispiel auf einem Vorlaufkeil 41 mit einem Keil
winkel β von etwa 30° aufgeklebt sind.
Der Vorlaufkeil 41 aus Plexiglas ist durch eine Trennschicht
43 aus Kork in zwei akustisch voneinander getrennte, form
identische Teilkeile 45, 47 unterteilt.
Die Ultraschallwandler 5, 7 sind auf der schrägen Seite des
Keils 41 derart angeordnet, dass der sie trennende Trennbe
reich 13 entlang der Trennschicht 43 ausgerichtet ist. Die
jeweils acht, zeilenartigen Array-Elemente 15, 17 sind paral
lel zur Trennschicht 43 angeordnet, d. h. sie sind ebenfalls
mit dem Keilwinkel β bezüglich der Prüflingsoberfläche 2 ge
neigt. Die so angeordneten Ultraschallwandlerarrays 5, 7 sind
mit ihren Strahlrichtungen 27, 29 in einer in Fig. 9 angedeu
teten Schwenkebene 49 schwenkbar (Horizontalschwenk). Der
Einschallwinkel ist im wesentlichen durch den festen Keilwin
kel β bestimmt. Er hängt in geringerem Maße auch vom variab
len Schielwinkel γ1 bzw. γ2 ab und ändert sich nur geringfü
gig.
Aus der in Fig. 11 dargestellten Draufsicht auf den Ultra
schallprüfkopf 3 der Fig. 9 ist die horizontale, also zur
Prüflingsoberfläche 2 parallele, Projektion der Schwenkebene
49 ersichtlich. Die Strahlrichtungen 27, 29 der Ultraschall
wandler 5, 7 sind horizontal um Mittenrichtungen 28, 30
schwenkbar.
Fig. 10 zeigt den Ultraschallprüfkopf 3 der Fig. 9 in einem
Schnitt durch die Ebene ABCD.
Das in Fig. 12 in einer Draufsicht auf die Prüflingsoberfläche
2 und in Fig. 13 in einem Vertikalschnitt dargestellte vierte
Ausführungsbeispiel eines Ultraschallprüfkopfs 3 nach der Er
findung ist im wesentlichen mit dem in den Fig. 9 bis 11
dargestellten dritten Ausführungsbeispiel identisch. Aller
dings weisen die beiden Teilkeile 45, 47 des Vorlaufkeils 41
zusätzlich zum Keilwinkel β (siehe Fig. 14) einen Dachwinkel δ
auf, wie dies bereits bei dem zweiten Ausführungsbeispiel ge
mäß Fig. 2 erläutert wurde. Dies bewirkt, dass bereits ohne
elektronische phasenverzögerte Ansteuerung der Arrayelemente
15, 17 die Mittenrichtungen 28, 30 der Strahlungscharakteris
tiken aufeinander zugeneigt sind (siehe Fig. 12).
Bei dem in Fig. 14 in einer perspektivischen Darstellung und
in Fig. 15 in einem Längsschnitt dargestellten fünften Ausfüh
rungsbeispiel eines Ultraschallprüfkopfs 3 nach der Erfindung
erstreckt sich die Trennschicht 43 zwischen Teilkeilen 51, 53
des Vorlaufkeils 41 schräg bezüglich der Prüflingsoberfläche
2 und senkrecht zur schrägen Seite des Vorlaufkeils 41. Der
Vorlaufkeil 41 ist dadurch in einen stumpfen Teilkeil 51 und
in einen spitzen Teilkeil 53 unterteilt. Bei beiden Teilkei
len 51, 53 ist die schräge Seite um einen Keilwinkel β von
etwa 30° bezüglich der Prüflingsoberfläche 2 geneigt.
Die - zum Beispiel jeweils acht - länglichen Array-Elemente
15, 17 verlaufen parallel zur Trennschicht 43, so dass - wie
in Fig. 15 dargestellt - die Abstrahlrichtung 27 des als Sen
der 5 angesteuerten ersten Ultraschallwandlers 5 sowie die
Empfangsrichtung 29 des als Empfänger E angesteuerten zweiten
Ultraschallwandlers 7 in einer vertikal auf der Prüflings
oberfläche 2 stehenden Ebene, die mit der Zeichenebene der
Fig. 15 identisch ist, beidseitig um entsprechende Mittenrich
tungen 28, 30 schwenkbar sind (Vertikalschwenk). Die Zeichen
ebene der Fig. 15 stellt somit eine vertikale Schwenkebene 55
dar, in der die Position des Fokusbereichs 33 mit zwei Frei
heitsgraden einstellbar ist. Die Einschallwinkel α1, α2 sind
variabel.
Der Ultraschallprüfkopf 3 weist beispielsweise ein nicht ex
plizit dargestelltes Gehäuse mit einem Außenmaß von 40 × 40 mm
auf, wobei die Schwingergröße der einzelnen Ultraschall
wandler 5, 7 etwa 20 × 10 mm beträgt. Die Ultraschallwandler
5, 7 werden bei einer Frequenz von z. B. 2 MHz betrieben. Die
Dicke der Trennschicht 43 beträgt etwa 1 mm.
Das in Fig. 16 dargestellt sechste Ausführungsbeispiel ist
weitgehend mit dem aus Fig. 15 identisch, mit dem Unterschied,
daß die beiden Teilkeile 51, 53 unterschiedliche Keilwinkel,
z. B. β1 = 30° bzw. β2 = 15°, aufweisen.
Die Ultraschallwandler 5, 7 sind als piezoelektrische Wandler
oder als sogenannte Folien-Wandler, z. B. aus dem Material
PVDF, ausgeführt.
Bei allen Ausführungsbeispielen sind die Ultraschallwandler
5, 7 ohne Durchschallung des jeweils anderen Ultraschall
wandlers 7 bzw. 5 akustisch an der Prüflingsoberfläche 2 an
koppelbar. Es sind aber auch Ausgestaltungen möglich, bei den
die Ultraschallwandler 5, 7 in einer Draufsicht ganz oder
teilweise überlappen.
Bei allen Ausführungsbeispielen können die Array-Elemente 15,
17 auch einen geringen Neigungswinkel bezüglich des Trennbe
reichs 13 bzw. der Trennschicht 43 aufweisen. Sie können z. B.
mit entgegengesetzten, betragsmäßig gleich großen Winkel
schräg stehen.
Claims (11)
1. Ultraschallprüfkopf (3) mit zwei Ultraschallwandlern (5,
7), die auf unterschiedlichen Seiten eines sie akustisch von
einander trennenden Trennbereichs (13) angeordnet und akus
tisch an einer Prüflingsoberfläche (2) ankoppelbar sind,
wobei wenigstens einer der Ultraschallwandler (5, 7) als -
mindestens eindimensionales - Array ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die
Strahlrichtung (27, 29) des als Array ausgebildeten Ultra
schallwandlers (5, 7) zumindest mit einer Komponente in Rich
tung auf den anderen Ultraschallwandler (5, 7) und entgegen
gesetzt schwenkbar ist.
2. Ultraschallprüfkopf (3) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Array
als eindimensionales Array ausgebildet ist, dessen Array-
Elemente (15, 17) mit ihrer Längsrichtung parallel zum Trenn
bereich (13) orientiert sind.
3. Ultraschallprüfkopf (3) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ult
raschallwandler (5, 7) piezoelektrische Wandler sind.
4. Ultraschallprüfkopf (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch einen Vorlaufkeil
(41), der durch eine Trennschicht (43) in zwei akustisch von
einander getrennte Teilkeile (45, 47) unterteilt ist, wobei
der Trennbereich (13) der Ultraschallwandler (5, 7) derart
bezüglich der Trennschicht (43) angeordnet ist, dass je einer
der Ultraschallwandler (5, 7) an genau einem der Teilkeile
(45, 47) akustisch angekoppelt ist.
5. Ultraschallprüfkopf (3) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass in einer
Draufsicht auf die Prüflingsoberfläche (2) die Array-Elemente
(15, 17) mit ihrer Längsrichtung entlang der Trennschicht
(43), insbesondere parallel zur Trennschicht (43), ausgerich
tet sind.
6. Ultraschallprüfkopf (3) nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die
Trennschicht (43) derart orientiert ist, dass sie senkrecht
auf der Prüflingsoberfläche (2) zu stehen kommt.
7. Ultraschallprüfkopf (3) nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die
Strahlrichtung (27, 29) der Ultraschallwandler (5, 7) hori
zontal schwenkbar ist.
8. Ultraschallprüfkopf (3) nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die
Trennschicht (43) derart orientiert ist, dass sie schräg be
züglich der Prüflingsoberfläche (2) zu liegen kommt.
9. Ultraschallprüfkopf (3) nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die
Strahlrichtung (27, 29) der Ultraschallwandler (5, 7) verti
kal schwenkbar ist.
10. Vorrichtung (25) zur Ultraschallprüfung mit einem Ultra
schallprüfkopf (3) nach einem der bisherigen Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine Steuereinheit
(23), mittels der einer der Ultraschallwandler (5) als Sender
(S) und der andere Ultraschallwandler (7) als Empfänger (E)
ansteuerbar ist.
11. Vorrichtung (25) zur Ultraschallprüfung mit einem Ultra
schallprüfkopf (3) nach einem der bisherigen Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine Steuereinheit
(23), mittels der die Ultraschallwandler (5, 7) sowohl als
Sender (S) als auch als Empfänger (E) ansteuerbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000155418 DE10055418A1 (de) | 2000-11-09 | 2000-11-09 | Ultraschallprüfkopf |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000155418 DE10055418A1 (de) | 2000-11-09 | 2000-11-09 | Ultraschallprüfkopf |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10055418A1 true DE10055418A1 (de) | 2002-05-23 |
Family
ID=7662622
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000155418 Ceased DE10055418A1 (de) | 2000-11-09 | 2000-11-09 | Ultraschallprüfkopf |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10055418A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005019350A1 (de) * | 2005-04-26 | 2006-11-02 | Bayerische Motoren Werke Ag | Redundant gestalteter Aktuator für ein Kraftfahrzeug |
-
2000
- 2000-11-09 DE DE2000155418 patent/DE10055418A1/de not_active Ceased
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
BREKOW, G. et.al.: "Gruppenstrahlerprüfköpfe für die Ultraschallprüfung", Materialprüfung 31, Bd. 5, 1980, S. 137-141 * |
WÜSTENBREG, H. et.al.: "Nachweis von Spannungs- rißkorrosion mit Ultraschalt-Gruppenstrahlern", Materialprüfung, Bd. 28, Nr. 1/2, Jan. Febr. 1986,S. 20-24 * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005019350A1 (de) * | 2005-04-26 | 2006-11-02 | Bayerische Motoren Werke Ag | Redundant gestalteter Aktuator für ein Kraftfahrzeug |
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