DE10055388A1 - Magnetorheologisches Kolben-Zylinderaggregat - Google Patents
Magnetorheologisches Kolben-ZylinderaggregatInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16F—SPRINGS; SHOCK-ABSORBERS; MEANS FOR DAMPING VIBRATION
- F16F9/00—Springs, vibration-dampers, shock-absorbers, or similarly-constructed movement-dampers using a fluid or the equivalent as damping medium
- F16F9/32—Details
- F16F9/53—Means for adjusting damping characteristics by varying fluid viscosity, e.g. electromagnetically
- F16F9/535—Magnetorheological [MR] fluid dampers
Abstract
Kolben-Zylinderaggregat, umfassend einen Zylinder, in dem ein Verdränger axial beweglich angeordnet ist, wobei ein Arbeitsraum des Kolben-Zylinderaggregates ein magnetorheologisches Dämpfmedium aufweist, das von einem Magnetfeld einer Magnetspule, die ringförmig geschlossen ausgeführt und um eine Wickelachse gewickelt ist, hinsichtlich seiner Viskosität beeinflusst wird und in Abhängigkeit der Verdrängerbewegung durch mindestens einen Dämpfmediumkanal verdrängt wird, wobei die Wickelachse der Magnetspule im wesentlichen rechtwinklig zu dem mindestens einen Dämpfmediumkanal verläuft.
Description
Die Erfindung betrifft ein Kolben-Zylinderaggregat gemäß dem Oberbegriff von
Patentanspruch 1.
Die US 5,277,281 beschreibt ein Kolben-Zylinderaggregat in der Bauform eines
Schwingungsdämpfers, dessen Dämpfmedium in Abhängigkeit von einem wirk
samen Magnetfeld seine Viskosität verändert. Das Magnetfeld wird von einer
Spule erzeugt, die in einer Dämpfeinrichtung angeordnet ist. Ein Ventilgehäuse
nimmt die Dämpfeinrichtung auf. In den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 7
und 8 erstrecken sich Drosselkanäle der Dämpfeinrichtung radial und trennen den
Spulenkörper in vier einzelne Wicklungsabschnitte, die fertigungstechnisch an
spruchsvoll gewickelt werden müssen. Durch den unterschiedlichen Abstand der
Windungen zueinander entsteht über den Querschnitt der Spule ein ungleichmä
ßiges Magnetfeld.
Die Variante nach Fig. 9a verfügt über mehrere Dämpfkanäle, die radial außerhalb
des Spulenkörpers angeordnet ist. Es wird offensichtlich eine als geschlossener
Ring ausgeführte Magnetspule eingesetzt, deren Wickelachse parallel zu den
Dämpfkanälen verläuft. Die Windungen der Magnetspulen verlaufen in Umfangs
richtung des Kolbens. Folglich wirkt das Magnetfeld nur deckseitig zur Spule auf
die Dämpfkanäle. Damit ist eine vergleichsweise schlechte räumliche Ausnutzung
verbunden. Man erreicht zwar eine einfach zu wickelnde Spule, doch ist die Wir
kung auf die Dämpfkanäle eher ungünstig. Das Verhältnis der Gesamtlänge des
Dämpfmediumkanals zum der vom Magnetfeld beeinflussten Dämpfmediumkanal
länge stellt einen Nachteil dieser Variante dar.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Dämpfeinrichtung mit einem
magnetorheologischen Dämpfmedium zu schaffen, die bei einem vorgegebenen
Bauraum eine möglichst große Viskositätsänderung ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Wickelachse der
Magnetspule im wesentlichen rechtwinklig zu dem mindestens einen Dämpfme
diumkanal verläuft.
Bei dieser Anordnung kann im Vergleich zum genannten Stand der Technik ein
besonders großes Magnetfeld ausgenutzt und trotzdem eine einfach gewickelte
Magnetspule eingesetzt werden.
Im Hinblick auf einen einfachen Aufbau der Dämpfeinrichtung ist die Magnetspule
auf einem Spulenträger gewickelt und der mindestens eine Dämpfmediumkanal
wird von einer Stirnfläche des Spulenträgers begrenzt. Der Spulenträger kann aus
einem Kunststoff gespritzt und damit in seiner Form- und Maßhaltigkeit mit ei
nem vergleichsweise geringem Aufwand sehr genau hergestellt werden.
Besonders einfach gestaltet sich der Dämpfmediumkanal, wenn sich der Dämpf
mediumkanalquerschnitt parallel zu der Stirnfläche des Spulenträgers erstreckt.
Um ein möglichst gleichmäßiges Magnetfeld auf den Dämpfmediumkanal wirken
zu lassen, weist die Magnetspule einen Spulenkern mit einem rechteckigen Quer
schnitt bezogen auf die Wickelachse auf.
Damit keine unbestimmten Dämpfmediumströme parallel zu dem Dämpfmedium
kanal auftreten, erstreckt sich der Dämpfmediumkanal maximal so breit wie der
Spulenkern. Das Magnetfeld kann den gesamten Querschnitt des Dämpfmedium
kanals beeinflussen.
Des weiteren ist vorgesehen, dass der Dämpfmediumkanal im Bereich des wirk
samen Magnetfeldes bei einer vorgegebenen Breite einen kleineren Querschnitt
aufweist, als in den außerhalb des Magnetfeldes verlaufenden Längenabschnit
ten. Mit einem engen Dämpfmediumkanal kann zwar einerseits bei einem ver
gleichbaren Magnetfeld die Viskosität des Dämpfmediums stärker verändert wer
den, doch tritt gleichzeitig aufgrund der temperaturbedingten Viskositätsänderung
eine unerwünschte Dämpfkraftstreuung auf. Um diesen Einfluss zu begrenzen,
beschränkt sich der kleinere Querschnitt des Dämpfmediumkanals nur auf den
Längenabschnitt, der vom Magnetfeld erfasst wird.
Gemäß einem vorteilhaften Unteranspruch ist die Dämpfeinrichtung innerhalb ei
nes Kolbens an einer Kolbenstange angeordnet, wobei die Wickelachse der Mag
netspule rechtwinklig zur Längsachse der Kolbenstange verläuft. Diese Art der
Ausrichtung von Magnetspule zur Kolbenstange eine einfache elektrische Anbin
dung der Magnetspule an die Versorgungsleitungen innerhalb der hohlen Kolben
stange.
Um eine Grunddämpfung zu realisieren, weist die Dämpfeinrichtung mindestens
eine Drosselstelle auf, die außerhalb des wirksamen Magnetfeldes angeordnet ist.
Anhand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung näher beschrieben
werden.
Fig. 1 Explosionsdarstellung der gesamten Dämpfeinrichtung.
Fig. 2 u. 3 Schnittdarstellung der Dämpfeinrichtung.
Fig. 4 Querschnitt durch die Dämpfeinrichtung.
Die Fig. 1 zeigt eine Dämpfeinrichtung 1, die innerhalb eines hohlen Kolbens 3
eines Kolben-Zylinderaggregates angeordnet ist. Es ist nicht unbedingt erforder
lich, dass ein hohler Kolben als Anbringungsort gewählt wird. Man kann auch
vorsehen, dass in einem Boden eines Kolben-Zylinderaggregates oder in einem ex
ternen Gehäuse die Dämpfeinrichtung plaziert wird.
Der Kolben 3 verfügt über einen Anbindungszapfen 5 an eine Kolbenstange 7,
wobei die Kolbenstange innerhalb eines mit einem magnetorheologischen
Dämpfmedium gefüllten Zylinders 9 als Verdränger fungiert (s. Fig. 2). Innerhalb
des Kolbens ist eine rechteckige Aufnahmeöffnung 11 ausgeführt, in der eine
Magnetspule 13 angeordnet ist. Die Magnetspule verfügt über einen Spulenträger
14, bevorzugt aus Kunststoff gefertigt, der eine rechteckige Durchgangsöff
nung 15 zur Aufnahme eines Spulenkerns 17 aufweist. Der Spulenkern besteht
aus einem magnetisch leitenden Werkstoff. Ein erster Dichtring 19 zusammen
mit einer Trägerplatte 21 aus magnetisch nicht leitendem Werkstoff und einem
Führungsbolzen 23 für die Anschlussleitungen an die Magnetspule 13 verhindern
ein Eindringen von Dämpfmedium in die hohle Kolbenstange 7. Die axiale Fixie
rung der Magnetspule erfolgt durch einen endseitigen Befestigungsring 25. Aus
der Fig. 1 ist besonders gut ersichtlich, dass eine Wickelachse 27 der
Magnetspule 13 rechtwinklig zur Längsachse des Kolbens und der Kolbenstange
verläuft. Des weiteren kann man dieser Darstellung entnehmen, dass die
Magnetspule einen rechteckigen Querschnitt mit einem rechteckigen Spulenkern
aufweist, wobei sich die längere Seite des rechteckigen Querschnitts parallel zur
der Längsachse der Kolbenstange erstreckt.
Die Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch die Dämpfeinrichtung entsprechend der
Fig. 1 innerhalb des Zylinders 9 dar. Ein vom Zylinder 9 gebildeter erster Arbeits
raum 29 wird von dem Kolben 3 in Verbindung mit einem Kolbenring 31 von
einem zweiten Arbeitsraum 33 getrennt. Der Kolben verfügt über eine Drosselstelle
35, die außerhalb des wirksamen Magnetfelds angeordnet ist und beide Arbeits
räume verbindet. Bei einer Axialbewegung des Kolbens wird die Drosselstelle in
beiden Richtungen vom Dämpfmedium durchströmt.
Die Fig. 3 zeigt einen weiteren Längsschnitt durch die Dämpfeinrichtung nach
Fig. 1, wobei dieser Längsschnitt um 90° verdreht zu dem nach Fig. 2 ausgeführt
ist. In dieser Darstellung sind radial außerhalb der Magnetspule verlaufende
Dämpfmediumkanäle 37; 39 sichtbar, die jeweils von Stirnseiten 41 des Spulen
trägers und Endflächen 43 des Spulenkerns begrenzt werden. Im Bereich der
Stirnseiten des Spulenkerns 17 verfügt der Dämpfmediumkanal bei vorgegebener
Breite über einen kleineren Querschnitt als in Längenbereichen 37a;
39a; 37b; 39b außerhalb vom wirksamen Magnetfeld. Dafür sind im Bereich des
Spulenträgers Absätze 45 in den Kolben eingearbeitet, womit eine deutliche
Querschnittserweiterung erreicht wird, um den Einfluss der temperaturbedingten
Viskositätsänderung möglichst gering zu halten.
Die Fig. 4, die einen Querschnitt durch die Dämpfeinrichtung 1 im Bereich des
Dämpfmediumkanals mit geringem Querschnitt darstellt, verdeutlicht, dass die
maximale Breite B des Dämpfmediumkanals der Breite des Spulenkerns ent
spricht. In der Fig. 1 ist dieser Zusammenhang ebenfalls ersichtlich. Der Dämpf
mediumkanal ist schlitzförmig ausgeführt und erstreckt sich mit seiner Breite pa
rallel zu den Stirnflächen des Spulenträgers und den Endflächen des Spulen
kerns 17. Die Wickelachse 21 der Magnetspule ist im wesentlichen senkrecht zu
den Dämpfmediumkanälen ausgerichtet. Mit den Pfeilen, die vom Spulenkern 17
ausgehend und zu ihm gerichtet sind, soll das Magnetfeld symbolisiert werden.
In Abhängigkeit der Stärke des Magnetfeldes, das auf die Dämpfmediumkanäle
wirkt, verändert sich die Viskosität des magnetorheologischen Dämpfmediums.
Bei einer großen Magnetfeldstärke strömt das Medium im wesentlichen durch die
Drosselstelle 35. Andererseits kann ein nennenswerter Anteil des Dämpfmediums
bei einer geringen Feldstärke parallel zu der Drosselstelle auch durch die Dämpf
mediumkanäle 37, 39 fließen. Die Dämpfwirkung in den Dämpfmediumkanälen
beschränkt sich im wesentlichen auf die Längenabschnitte außerhalb der Absätze
37a; 37b; 39a; 39b.
Claims (8)
1. Kolben-Zylinderaggregat, umfassend einen Zylinder, in dem ein Verdränger
axial beweglich angeordnet ist, wobei ein Arbeitsraum des Kolben-
Zylinderaggregates ein magnetorheologisches Dämpfmedium aufweist, das
von einem Magnetfeld einer Magnetspule, die ringförmig geschlossen ausge
führt und um eine Wickelachse gewickelt ist, hinsichtlich seiner Viskosität
beeinflusst und in Abhängigkeit der Verdrängerbewegung durch mindestens
einen Dämpfmediumkanal verdrängt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wickelachse (21) der Magnetspule (13) im wesentlichen rechtwink
lig zu dem mindestens einen Dämpfmediumkanal (37; 39) verläuft.
2. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Magnetspule (13) auf einem Spulenträger (14) gewickelt ist und der
mindestens eine Dämpfmediumkanal (37; 39) von einer Stirnfläche (41) des
Spulenträgers (14) begrenzt wird.
3. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der Dämpfkanalquerschnitt parallel zu der Stirnfläche (41) des Spu
lenträgers (14) erstreckt.
4. Kolben-Zylinderaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Magnetspule (13) einen Spulenkern (17) mit einem rechteckigen
Querschnitt bezogen auf die Wickelachse (21) aufweist.
5. Kolben-Zylinderaggregat nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der Dämpfmediumkanal (37; 39) maximal so breit erstreckt wie der
Spulenkern (17).
6. Kolben-Zylinderaggregat nach einem oder mehreren Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Dämpfmediumkanal (37; 39) im Bereich des wirksamen Magnetfel
des bei einer vorgegebenen Breite einen kleineren Querschnitt aufweist, als in
den außerhalb des Magnetfeldes verlaufenden Längenabschnit
ten (37a; 39a; 37b; 39b).
7. Kolben-Zylinderaggregat nach einem oder mehreren Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dämpfeinrichtung (1) innerhalb eines Kolbens (3) an einer Kolben
stange (7) angeordnet ist, wobei die Wickelachse (21) der Magnetspule (13)
rechtwinklig zur Längsachse der Kolbenstange (7) verläuft.
8. Kolben-Zylinderaggregat nach einem oder mehreren Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dämpfeinrichtung (1) mindestens eine Drosselstelle (35) aufweist,
die außerhalb des wirksamen Magnetfeldes angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000155388 DE10055388A1 (de) | 2000-11-09 | 2000-11-09 | Magnetorheologisches Kolben-Zylinderaggregat |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OAV | Applicant agreed to the publication of the unexamined application as to paragraph 31 lit. 2 z1 | ||
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ZF SACHS AG, 97424 SCHWEINFURT, DE SACHS RACE ENGI |
|
8130 | Withdrawal |