DE10054610A1 - Verfahren zum Betrieb eines Freisprechers und/oder Lauthörers in einem Mobilfunkendgerät - Google Patents
Verfahren zum Betrieb eines Freisprechers und/oder Lauthörers in einem MobilfunkendgerätInfo
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Abstract
Die Erfindung befasst sich mit einem Verfahren zum Betrieb eines Freisprechers und/oder eines Lauthörers in einem Mobilteil eines Mobilfunkendgeräts, bei dem ein Lautsprecher mit Wandlerplatten oder einer Membran gleichzeitig als Hörkapsel dient. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Pegel, der auf den Wandler gegeben wird, in Abhängigkeit von der akustischen Last bei einer bestimmten Eigenfrequenz der Wandlerplatten geregelt wird.
Description
Die Erfindung befasst sich mit einem Verfahren zum Betrieb
eines Freisprechers und/oder eines Lauthörers in einem Mobil
teil eines Mobilfunkendgeräts, bei dem ein Lautsprecher mit
Wandlerplatten oder einer Membran gleichzeitig als Hörkapsel
dient.
Ein Mobilteil eines Mobilfunkendgeräts weist eine Hörkapsel
auf, mit der die Wiedergabe der von einer Basisstation an das
Mobilteil übermittelten Sprachsignale durch ein dichtes Anle
gen des Mobilteils an die Ohrmuschel erfolgt. Die Hörkapsel
enthält ein elektromechanisches Bauelement, einen Wandler,
mit dem elektrische Signale, die über die Übertragungsstreck
te zwischen Mobilteil und Basisstation übertragen werden, in
für den Benutzer hörbare akustische Signale umgewandelt wer
den. Die Wandler arbeiten nach dem elektromagnetischen, e
lektrodynamischen, elektrostatischen oder piezoelektrischen
Prinzip. Der Wandler erzeugt einen geringen Schalldruckpegel,
da die Hörkapsel direkt am Ohr angeordnet ist und er nur in
ein kleines abgeschlossenes Volumen abstrahlen muss. Auf
Grund zunehmender Komfortwünsche durch die Benutzer ist es
erforderlich, Mobilteile unterschiedlicher Übertragungstech
niken, beispielsweise GSM, DECT oder CT0, mit integrierten
Freisprechern auf den Markt zu bringen. Dies ist bei statio
nären Telekommunikationsendgeräten bereits bekannt. In diesen
bekannten stationären Geräten ist in einem Hörer eine Hörkap
sel und separat in einem Körper des stationären Geräts ein
Lautsprecher eingebaut. Die Entfernung zwischen dem Lautspre
cher und dem Ohr des Benutzers ist beim Freisprechen viel
größer als beim Hören mit der Hörkapsel. Der Lautsprecher be
findet sich quasi im Freifeld und musss die akustischen Sig
nale mit einem hohen Schalldruckpegel abstrahlen. Auf Grund
der immer weiter fortschreitenden Miniaturisierung von Mobilteilen
von Mobilfunkendgeräten ist es nötig, dass der Laut
sprecher und die Hörkapsel zu einem einzigen Wandler zusam
mengezogen werden. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass auf
Grund der beachtlichen Schalldruckpegel eines Lautsprechers
beim Freisprechen beim Benutzer Gehörschäden entstehen, wenn
das Umschalten von Hörkapsel auf Lautsprecher in unmittelba
rer Nähe des Mobilteils am Ohr geschieht. Ein unbeabsichtig
tes Einschalten des Lautsprechers muss deshalb beim normalen
Handapparatebetrieb vermieden werden. Dieses Problem wird
bisher versucht durch unterschiedliche Methoden in den Griff
zu bekommen: Beispielsweise gibt es Mobilteile, die eine ein
fache Anzeige aufweisen, wie eine beleuchtete Freisprech-
Taste oder ein Symbol in der Display-Anzeige. Des Weiteren
gibt es kapazitive oder Infrarot-Näherungsschalter. Mit die
sen bekannten Lösungen können jedoch unbeabsichtigte Fehlbe
dienungen nicht ausgeschlossen werden. Dies gilt insbesondere
für die einfachen Anzeigen, bei denen jederzeit durch ein
versehentliches Drücken der entsprechenden Taste die Umschal
tung vorgenommen werden kann. Auch bei den beiden anderen Lö
sungen, kapazitive oder Infrarot-Näherungsschalter, können
unbeabsichtigte Fehlbedienungen nicht ausgeschlossen werden:
Wenn ein Bediener im Winter aus der Kälte in einen geheizten
Raum eintritt, ist sein Ohr immer noch sehr kühl und eine An
näherung des Mobilteils an das Ohr kann von dem Infrarot-
Näherungsschalter nicht erkannt werden. Die Näherungsschalter
haben weiterhin den Nachteil, dass sie teuer sind und somit
zu erheblichen Zusatzkosten führen.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein sicheres Verfahren
vorzustellen, mit dem unbeabsichtigte Fehlbedienungen beim
Umschalten von der Hörkapsel auf den Lautsprecher vermieden
werden.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfin
dung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren wird ausgenutzt, dass
das Schwingverhalten von Wandlerplatten und Membranen, den
Bestandteilen eines elektroakustischen Wandlers zur Schaller
zeugung, abhängig ist von der akustischen Last. Die Wandler
platten oder Membranen sind einem Masse-Feder-System ver
gleichbar. Mechanische Eigenschaften dieses Systems sind über
elektrische Messgrößen bestimmbar. So sind beispielsweise Re
sonanzen der Membran messbar. Da das Schwingverhalten von
Wandlerplatten und Membranen abhängig von der akustischen
Last ist, macht es einen Unterschied, ob die Wandlerplatten
und Membranen in einem begrenzten Volumen des Ohres, wenn das
Mobilteil direkt am Ohr gehalten wird, oder im Freifeld
schwingen. Die Rückwirkung auf den schallerzeugenden Wandler
kann eindeutig der elektrischen Impedanz bei den meisten Ei
genfrequenzen der Eigenmoden der Wandlerplatten bzw. Membra
nen zugeordnet werden. Damit ist, bei einer als konstant an
genommenen Spannung, der Strom bei einer bestimmten Frequenz
ein Maß für die akustische Last, die auf den Wandler zurück
wirkt. Es lässt sich eindeutig bestimmen, ob sich das Mobil
teil in der Nähe des Ohrs oder im Freifeld befindet. Dadurch
ist ein sicherer Betrieb des Freispechers bzw. des Lauthörers
im Mobilteil gewährleistet und es kann zuverlässig ausge
schlossen werden, dass ein Benutzer einen Gehörschaden durch
unbeabsichtiges Einschalten des Lautsprechers erleidet.
Vorteilhaft ist es, wenn zum An- bzw. zum Ausschalten des
Wandlers eine Schwellwertschaltung verwendet wird. Damit ist
eine einfache und preiswerte Möglichkeit gegeben, einen Ge
hörschaden beim Benutzer eines Mobilteils zu vermeiden. So
bald für eine bestimmte Frequenz ein vorbestimmbarer Schwell
wert in der Impedanz erreicht wird, wird beim Annähern des
Mobilteils an das Ohr der Freisprecher bzw. Lauthörer ausge
schaltet. Somit ist es unmöglich, dass bei einem unbeabsich
tigten Annähern des Mobilteils an das Ohr der Schalldruckpe
gel unverändert so groß bleibt, dass ein Gehörschaden entste
hen kann. Ebenso wenig ist es möglich, aus Versehen den Lautsprecher
anzuschalten, während sich das Mobilteil in der Nähe
des Ohres befindet.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Pegel kontinuierlich
in Abhängigkeit von der akustischen Last geregelt wird. Da
durch kann je nach Abstand vom Ohr, auch im Leckbetrieb, im
mer eine optimale Lautstärke erzeugt werden, ohne dass die
Gefahr besteht, bei einer Annäherung an das Ohr einen Gehör
schaden zu erzeugen.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn bei einer digitalen Sig
nalverarbeitung mittels veränderbarer Equalizer außer dem Pe
gel auch das Klangbild gesteuert wird. Dadurch kann auf die
unterschiedlichen akustischen Eigenschaften im Freifeld und
dicht am Ohr eingegangen werden, wodurch sich eine optimale
Erkennbarkeit der vom Freisprecher und/oder vom Lauthörer
bzw. vom Wandler abgestrahlten Sprachsignale einstellen
lässt. Besonders in Verbindung mit der vorstehend beschriebe
nen vorteilhaften Ausgestaltung erhält man eine optimale Ein
stellung sowohl der Lautstärke als auch der Erkennbarkeit.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Wandler erst bei einer
Änderung der elektrischne Impedanz von mehr als 50%, insbe
sondere bei mehr als 70%, geregelt wird. Eine so starke Än
derung der elektrischen Impedanz ist sehr einfach nachzuwei
sen und ein eindeutiges Indiz dafür, dass das Mobilteil in
die Nähe des Ohres bewegt oder von diesem wegbewegt wird. Ei
ne so starke Änderung der elektrischen Impedanz ist jedoch
nicht bei jeder Eigenfrequenz des Wandlers möglich, so dass
eine dafür geeignete Eigenfrequenz zur Steuerung vorab he
rausgefunden werden muss.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden an
Hand des in der Figur dargestellten und im Folgenden be
schriebenen Ausführungsbeispiels erläutert. Die einzige Figur
zeigt den Verlauf der elektrischen Impedanz in Abhängigkeit
von der akustischen Last bei einer Eigenmode.
In der Figur ist auf der Abszisse die Frequenz eines Signals
aufgetragen in einem Bereich von knapp 2 kHz bis knapp über 5 kHz.
Über der Frequenz ist auf der Ordinate die elektrische
Impedanz aufgetragen. Sie reicht von knapp unter 60 dB bis
knapp unter 69 dB. Die dB-Angaben sind relativ zu 1 Ohm ange
geben. Der wiedergegebene Impedanzverlauf ist für einen Pie
zowandler bei einer Eigenmode dargestellt. Insgesamt sind
drei Impedanzverläufe zu sehen.
Ein erster Impedanzverlauf 1 ist für eine Schwingung des
Wandlers im Freifeld dargestellt. Dies bedeutet, dass der
Piezowandler sich nicht in der Umgebung eines Ohres befindet.
Der Wandler ändert bei ca. 3,7 kHz seine elektrische Impedanz
um etwa 80%.
Außerdem ist ein zweiter Impedanzverlauf 2 dargestellt, der
bei einem Leckbetrieb gegeben ist. Dies bedeutet, dass das
Mobilteil zwar am Ohr anliegt, jedoch nicht so stark gegen
die Ohrmuschel angedrückt wird, dass ein abgeschlossenes Vo
lumen zwischen der Hörkapsel und dem Innenraum des Ohrs ent
steht. Vielmehr sind Spalte zwischen Ohrmuschel und Mobilteil
vorhanden. Im Gegensatz zum ersten Impedanzverlauf 1 im Frei
feld bekommt der Wandler hier eine akustisch hochohmigere
Last zu spüren. Dies wirkt sich deutlich auf den zweiten Im
pedanzverlauf 2 aus. Bei 3,7 kHz, wo der erste Impedanzver
lauf 1 eine starke Veränderung von ca. 80% aufweist, ändert
sich der zweite Impedanzverlauf 2 nur sehr geringfügig. Der
zweite Impedanzverlauf 2 weist ebenfalls eine steile Flanke
auf, die jedoch bei einer Frequenz von ca. 3,4 kHz liegt. Au
ßerdem ist die Änderung der Impedanz dort nicht so groß wie
beim ersten Impedanzverlauf 1.
Ein dritter Impedanzverlauf 3 ist dargestellt für ein Mobil
teil, welches dicht am Ohr anliegt. Dadurch ergibt sich ein
abgeschlossenes Volumen und die akustische Last, die auf den
Wandler zurückwirkt, ist besonders hochohmig. Damit tritt ein
weiteres Verflachen der steilen Flanke ein, die sich jetzt
bei noch niedrigeren Frequenzen, im Bereich von ca. 3,2 kHz
befindet. Die Änderung der elektrischen Impedanz bei 3,7 kHz
fällt noch geringer aus als beim zweiten Impedanzverlauf 2.
Durch die oben beschriebene Veränderung des Impedanzverlaufes
je nach akustischer Last, ergibt sich eine direkte Abhängig
keit des Stromes von der akustischen Last, die auf den Wand
ler zurückwirkt. Somit ist es über eine einfache Strommessung
möglich, festzustellen, wie groß die akustische Last ist und
gleichzeitig, ob sich das Mobilteil dicht am Ohr, in einer
Position nahe beim Ohr oder quasi in einem Freifeld befindet.
Dadurch ist es auf eine sehr einfache und zuverlässige Art
möglich, ein Abschalten eines Freisprechers bzw. Lauthörers
im Mobilteil vorzunehmen, sobald sich das Mobilteil zu nahe
am Ohr des Benutzers befindet. Selbst wenn der Benutzer beim
normalen Telefonieren mit der Hörkapsel dicht am Ohr ver
gisst, den Freisprecher bzw. Lauthörer auszuschalten oder
während dessen versehentlich die Freisprech-Taste betätigt,
ist ein Gehörschaden ausgeschlossen. Im zweiten Fall schaltet
sich der Freispecher bzw. Lauthörer gar nicht erst ein, wenn
im Bereich der geprüften Frequenz nicht eine vorher festge
legte Änderung der Impedanz gegeben ist. Bevorzugt wird die
Messung der Impedanz bei einer Eigenfrequenz durchgeführt,
die eine möglichst große Impedanzänderung bei der geprüften
Frequenz aufweist. Dadurch ist mittels des Stromes eine sehr
sichere Feststellung gewährleistet, ob sich das Mobilteil ge
rade im Freifeld befindet.
1
Erster Impedanzverlauf
2
Zweiter Impedanzverlauf
3
Dritter Impedanzverlauf
Claims (5)
1. Verfahren zum Betrieb eines Freisprechers und/oder eines
Lauthörers in einem Mobilteil eines Mobilfunkendgeräts, bei
dem ein Lautsprecher mit Wandlerplatten oder einer Membran
gleichzeitig als Hörkapsel dient, dadurch gekennzeich
net, dass der Pegel, der auf den Wandler gegeben wird, in
Abhängigkeit von der akustischen Last bei einer bestimmten
Eigenfrequenz der Wandlerplatten geregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
zum An- bzw. zum Ausschalten des Wandlers eine Schwellwert
schaltung verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der Pegel kontinuierlich in Abhängigkeit von der akustischen
Last geregelt wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass bei einer digitalen Signalverarbeitung
mittels veränderbarer Equalizer außer dem Pegel auch das
Klangbild gesteuert wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Wandler erst bei einer Änderung der
elektrischne Impedanz von mehr als 50%, insbesondere bei
mehr als 70%, geregelt wird.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
DE2000154610 DE10054610A1 (de) | 2000-11-03 | 2000-11-03 | Verfahren zum Betrieb eines Freisprechers und/oder Lauthörers in einem Mobilfunkendgerät |
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DE2000154610 DE10054610A1 (de) | 2000-11-03 | 2000-11-03 | Verfahren zum Betrieb eines Freisprechers und/oder Lauthörers in einem Mobilfunkendgerät |
Publications (1)
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DE10054610A1 true DE10054610A1 (de) | 2002-05-23 |
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Family Applications (1)
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DE2000154610 Withdrawn DE10054610A1 (de) | 2000-11-03 | 2000-11-03 | Verfahren zum Betrieb eines Freisprechers und/oder Lauthörers in einem Mobilfunkendgerät |
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EP1523218A1 (de) * | 2003-10-10 | 2005-04-13 | Sony Ericsson Mobile Communications AB | Verfahren zur Regelung eines Lautsprechers und zugehörige Vorrichtung |
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---|---|---|---|---|
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US5729604A (en) * | 1996-03-14 | 1998-03-17 | Northern Telecom Limited | Safety switch for communication device |
US5790679A (en) * | 1996-06-06 | 1998-08-04 | Northern Telecom Limited | Communications terminal having a single transducer for handset and handsfree receive functionality |
-
2000
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-
2001
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Also Published As
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