DE10054510A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Bekämpfung von Varroamilben - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zur Bekämpfung von Varroamilben

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    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01KANIMAL HUSBANDRY; AVICULTURE; APICULTURE; PISCICULTURE; FISHING; REARING OR BREEDING ANIMALS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NEW BREEDS OF ANIMALS
    • A01K51/00Appliances for treating beehives or parts thereof, e.g. for cleaning or disinfecting

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Animal Husbandry (AREA)
  • Biodiversity & Conservation Biology (AREA)
  • Catching Or Destruction (AREA)

Abstract

Das beschriebene Verfahren umfaßt die Schritte: Bewegen von von Varroamilben befallenen Bienen, so daß die Varroamilben von den Bienen abfallen, und Trennen der Bienen und der von diesen abgefallenen Varroamilben. Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung enthält einen Behälter zur Aufnahme von von Varroamilben befallenen Bienen, wobei der Behälter mit Öffnungen versehen ist, die kleiner als die Bienen, aber größer als die Varroamilben sind, und eine Bewegungsvorrichtung, durch welche der Behälter so in Bewegung versetzbar ist, daß die auf den Bienen sitzenden Varroamilben von den Bienen abfallen und durch die im Behälter vorgesehenen Öffnungen hindurch aus dem Behälter hinausbefördert werden oder herausfallen. Die beschriebene Vorrichtung und das beschriebene Verfahren ermöglichen es, Varroamilben ohne Schädigung der Bienen und ohne Verunreinigung von Honig, Pollen, Propolis und Bienenkasten wirksam zu bekämpfen.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 8, d. h. eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Bekämpfung von Varroamilben.
Varroamilben sind Schmarotzer, die Bienen befallen und sich von Hämolymphe (Bienenblut) ernähren. Sie bohren ein Loch in die Bienen oder deren Larven und Puppen und saugen das Bie­ nenblut aus.
Besonders unangenehm ist der zur Vermehrung der Varroamilben stattfindende Befall der Bienen-Larven und Bienen-Puppen. Die Varroamilben-Weibchen begeben sich zur Eiablage in decke­ lungsreife Brutzellen der Bienen, lassen sich dort einsper­ ren, legen Eier, und ernähren sich und den aus den Eiern schlüpfenden Nachwuchs durch das Blut der Bienen-Larven und Bienen-Puppen. Der Befall der Bienen-Larven und Bienen-Puppen hat zur Folge, daß sich diese nicht normal entwickeln. Die sich aus mit Varoamilben befallenen Bienen-Larven und Bienen- Puppen entwickelnden Bienen sind in der Regel verkrüppelt (haben beispielsweise keine oder zu kurze Flügel, zu kurze Hinterleiber oder andere Schäden) und sind deshalb nicht voll lebensfähig. Dies führt, sofern man nichts gegen die Varroa­ milben unternimmt, in relativ kurzer Zeit zum Aussterben eines davon befallenen Bienenvolkes.
Die Erfahrung zeigt, daß in Gegenden, wo Varroamilben einmal aufgetreten sind, innerhalb kürzester Zeit sämtliche Bienen­ völker befallen sind.
Die einzige Möglichkeit, gegen die Varroamilben vorzugehen, besteht folglich darin, diese möglichst ohne Schädigung des Bienenvolkes abzutöten oder aus diesem zu beseitigen.
Hierzu sind bereits einige Möglichkeiten bekannt.
Eine erste Möglichkeit besteht darin, die Drohnenbrutzellen zu zerstören. Dies ist besonders wirkungsvoll, weil Drohnen­ brutzellen ca. 10 mal mehr Varroamilben als Arbeiterinnen­ brutzellen enthalten. Es dürfte einleuchten, daß die Zer­ störung der Drohnenbrutzellen sehr aufwendig ist. Dieser Auf­ wand läßt sich begrenzen, wenn man sogenannte Fangwaben oder Bannwaben verwendet und nur die darin enthaltenen Drohnen­ brutzellen zerstört. Hierbei werden zunächst Maßnahmen ge­ troffen, durch welche die Königin nur zu einer bestimmten Wabe, nämlich der Fang- oder Bannwabe Zugang hat. Dies hat den Effekt, daß nur in dieser einen Wabe neue Brutzellen angelegt werden können, und daß sich, weil in den anderen Waben keine neuen Brutzellen angelegt werden können, in den Brutzellen der Fang- oder Bannwabe besonders viele Varroa­ milben zur Vermehrung zurückziehen. Vernichtet man nun von dieser Wabe die Drohnenbrutzellen, so wird dabei auch eine überdurchschnittlich große Zahl von Varroamilben zerstört. Nachteilig an der Zerstörung der Drohnenbrutzellen ist, daß dies auch dann, wenn Fang- oder Bannwaben verwendet werden, sehr aufwendig ist, und zudem die Vermehrung der Bienen ein­ schränkt. Abgesehen davon reicht die Zerstörung der Drohnen­ brutzellen für eine wirksame Bekämpfung der Varroamilben im allgemeinen nicht aus.
Eine weitere Möglichkeit zur Bekämpfung der Varroamilben be­ steht im Einsatz chemischer Mittel wie beispielsweise Amei­ sensäure, Perizin, Bayvarol, Volbex VA, Apitol, Cekafix, Apistan, Milchsäure, Oxalsäure, Zitronensäure, Bienenwohl, Thymol etc. Die Verwendung chemischer Mittel weist den Nach­ teil auf, daß nicht oder jedenfalls nicht mit Sicherheit aus­ geschlossen werden kann, daß dadurch auch die Bienen in Mit­ leidenschaft gezogen werden und/oder daß diese Mittel auch in den Honig gelangen. Abgesehen davon ist zu berücksichtigen, daß die Varroamilben gegen öfter angewandte Mittel zum Teil resistent werden, und daß aufgrund von staatlichen Zulas­ sungsbeschränkungen unter Umständen nur eine begrenzte Anzahl von anderen Mitteln zur Verfügung steht (beispielsweise sind in Deutschland nur Ameisensäure, Perizin, und Bayvarol zuge­ lassen).
Es wurde auch versucht, die Varroamilben durch Schallwellen oder Erhitzen zu bekämpfen. Um diese Verfahren ist es jedoch in letzter Zeit sehr still geworden, so daß davon ausgegangen werden kann, daß sie nicht besonders wirksam sind.
Bezüglich weiterer Einzelheiten zu Varroamilben und deren Be­ kämpfung wird auf
  • - Dr. Gérard Donzé et al.: "Hochorganisiertes Leben auf kleinstem Raum: Die Fortpflanzung der Varroa-Milben in den verdeckelten Brutzellen der Bienenvölker", in "die biene, Überregionale Fachzeitschrift für Imker - mit Veröffentli­ chungen aus Praxis, Wissenschaft und Verbänden", heraus­ gegeben vom Deutschen Landwirtschaftsverlag Berlin, ISSN 0006-2 12X, Heft Januar 1998, Seiten 12 bis 15,
  • - Edmund Herold et al.: "Neue Imkerschule, Theoretisches und praktisches Grundwissen", 9., überarbeitete Auflage, 1995, Ehrenwirthverlag München, ISBN 3-431-02739-3, Seiten 275 bis 281, und
  • - Lieselotte Gettert: "Mein Bienenjahr, ein Arbeitskalender für den Imker", 1991, Ulmer, Stuttgart, ISBN 3-8001-7385-9, Seiten 65, 66, und 132
verwiesen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zur Bekämpfung von Varroamilben zu finden, durch welche sich die Varroamilben ohne Schädigung der Bienen und ohne Verunreinigung des Honigs wirksam bekämpfen lassen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Patentan­ spruch 1 beanspruchte Vorrichtung und durch das in Patentan­ spruch 8 beanspruchte Verfahren gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt die Schritte
  • - Bewegen von von Varroamilben befallenen Bienen, so daß die Varroamilben von den Bienen abfallen, und
  • - Trennen der Bienen und der von diesen abgefallenen Varroa­ milben.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung und enthält
  • - einen Behälter zur Aufnahme von von Varroamilben befallenen Bienen, wobei der Behälter mit Öffnungen versehen ist, die kleiner als die Bienen, aber größer als die Varroamilben sind, und
  • - eine Bewegungsvorrichtung, durch welche der Behälter so in Bewegung versetzbar ist, daß die auf den Bienen sitzenden Varroamilben von den Bienen abfallen und durch die im Be­ hälter vorgesehenen Öffnungen hindurch aus dem Behälter hinausbefördert werden oder herausfallen.
Durch eine solche Vorrichtung und ein solches Verfahren kön­ nen Varroamilben sehr wirkungsvoll und ohne Gefahr für die Bienen und den Honig bekämpft werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteran­ sprüchen, der folgenden Beschreibung und der Figur entnehm­ bar.
Die Figur zeigt in stark schematisierter Darstellung ein Ausführungsbeispiel der nachfolgend näher beschriebenen Vorrichtung zur Bekämpfung von Varroamilben.
Die in der Fig. 1 gezeigte Vorrichtung umfaßt einen Behälter 1, eine zur Bewegung des Behälters 1 dienende Bewegungsvor­ richtung 2, ein erstes Gebläse 3, ein zweites Gebläse 4, und ein zumindest den Behälter 1 und gegebenenfalls weitere der vorstehend genannten Vorrichtungs-Bestandteile in sich auf­ nehmendes Gehäuse 5.
Der Behälter 1 dient zur Aufnahme von von Varroamilben befal­ lenen Bienen und weist eine Vielzahl von Öffnungen 11 auf, die kleiner als die Bienen und größer als die Varroamilben sind, und die so angeordnet sind, daß sich von den Bienen lösende Varroamilben durch die Öffnungen hindurch aus dem Behälter hinausbefördert werden und/oder aus dem Behälter herausfallen können. Der Behälter 1 ist vorzugsweise aus dem Gehäuse 5 entnehmbar; dies erleichtert die Reinigung der Vor­ richtung und das Einfüllen und das Herausnehmen der Bienen.
Der Behälter wird im betrachteten Beispiel durch einen zylin­ drischen Drahtkäfig gebildet, der einen Durchmesser von ca. 30 cm aufweist und an seiner Oberseite eine in den Figuren nicht gezeigte, durch einen in den Figuren ebenfalls nicht gezeigten Deckel verschließbare größere Öffnung zum Einfüllen und Herausnehmen der Bienen aufweist.
Die Bewegungsvorrichtung 2 ist im betrachteten Beispiel ein Elektromotor mit regelbarer Drehzahl, welcher den Behälter 1 um dessen Längsachse dreht. Der Behälter 1 und die Bewegungs­ vorrichtung 2 bilden somit eine Zentrifuge.
Das erste Gebläse 3 bläst von der Oberseite des Gehäuses Luft in dieses hinein, und das zweite Gebläse saugt von der Unter­ seite des Gehäuses Luft aus diesem heraus, wodurch sich innerhalb des Behälters und neben diesem ein von oben nach unten gerichteter Luftstrom einstellt.
Durch diese Vorrichtung können auf Bienen sitzende Varroamil­ ben von diesen beseitigt werden.
Hierzu werden die von den Varroamilben zu befreienden Bienen (vorzugsweise über einen Trichter) in den Behälter 1 einge­ füllt. Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, daß unter den in den Behälter 1 eingefüllten Bienen selbstverständlich auch beliebig viele Bienen enthalten sein können, die nicht von Varroamilben befallen sind. Das Einfüllen der Bienen kann beispielsweise durch ein Abkehren derselben von einer oder mehreren Waben erfolgen. Während des Einfüllens der Bienen in den Behälter 1 ist dieser vorzugsweise mit einem dunklen Tuch bedeckt. Dadurch kann erreicht werden, daß die Bienen kein oder ein geringeres Bestreben haben, den Behälter zu ver­ lassen. Die maximale Menge der Bienen, die in den Behälter eingefüllt wird, hängt unter anderem von der Größe des Behäl­ ters ab: es sollten nur so viele Bienen eingefüllt werden, daß beim Drehen des Behälters, bei welchem die Bienen durch die Zentrifugalkraft an die Seitenwände des Behälters ge­ drückt werden, nicht oder jedenfalls nicht in größerem Umfang mehrere Bienen aufeinander zu liegen kommen. Danach wird der Behälter 1 geschlossen, in die Vorrichtung eingesetzt (sofern er zum Befüllen aus dieser entnommen wurde), und durch die Bewegungsvorrichtung 2 in Drehung versetzt. Im betrachteten Beispiel wird der Behälter 1 einige Minuten lang mit einer Drehzahl von ca. 1000 Umdrehungen pro Minute gedreht. Durch die Zentrifugalkraft, die nun auf die Bienen und die darauf sitzenden Varroamilben wirkt, sowie durch den den Behälter 1 von oben nach unten durchströmenden Luftstrom lösen sich die Varroamilben von den Bienen und werden aus dem Behälter durch die Öffnungen 11 hindurch hinausgeschleudert oder hinaus­ geblasen, oder fallen aus dem Behälter heraus.
Es kann (muß aber nicht) vorgesehen werden, den Schleuder­ vorgang nach einer bestimmten Zeit zu unterbrechen, bei stillstehendem Behälter für einige Minuten eine sogenannte Illertissen-Milbenplatte (dies ist ein mit Ameisensäure ge­ tränktes Vlies) auf den Behälter aufzulegen, und danach den Schleudervorgang zu wiederholen. Der Einsatz der Illertissen- Milbenplatte bewirkt eine Schwächung der nach dem ersten Schleudervorgang auf den Bienen verbliebenen Varroamilben, so daß durch den zweiten Schleudervorgang nochmals sehr viele Varroamilben entfernt werden können.
Der Einsatz der Illertissen-Milbenplatte hat bei dieser Art von Anwendung keine negativen Auswirkungen: im Gegensatz zur normalen Anwendung der Illertissen-Milbenplatte, bei welcher die Illertissen-Milbenplatte mehrere Tage lang in den Bienenkasten gelegt wird,
  • - erfolgt der Einsatz der Illertissen-Milbenplatte im be­ trachteten Beispiel nur für sehr kurze Zeit (nur wenige Minuten lang), wodurch die Bienen nicht oder allenfalls in einem völlig vernachläsigbaren Umfang geschädigt oder kontaminiert werden, und
  • - findet die Anwendung der Illertissen-Milbenplatte außerhalb des Bienenkastens statt, wodurch der Honig, der Pollen, Propolis, das Wachs, und der Bienenkasten dem Varroamilben- Bekämpfungsmittel überhaupt nicht ausgesetzt werden.
Abgesehen davon besteht keine zwingende Notwendigkeit für den Einsatz der Illertissen-Milbenplatte. Der Einsatz der Iller­ tissen-Milbenplatte bewirkt "nur" eine noch gründlichere Varroamilben-Beseitigung als es ohne den Einsatz der Iller­ tissen-Milbenplatte der Fall ist.
Nach dem zweiten Schleudervorgang ist die Varroamilben-Besei­ tigung beendet. Die Bienen können aus dem Behälter 1 entnom­ men, und die Vorrichtung gereinigt werden. Dabei kann zur Erfolgskontrolle ermittelt werden, wie viele Varroamilben von den Bienen entfernt wurden.
Die Erfahrung zeigt, daß die durch die Vorrichtung behandel­ ten Bienen zwar nicht vollständig, aber doch zu einem sehr großen Teil von den Varroamilben befreit sind, und daß die Bienen das Schleudern sehr gut verkraften.
Es dürfte einleuchten, daß sich die beschriebene Vorrichtung in vielfacher Hinsicht modifizieren läßt. Insbesondere
  • - kann die Drehzahl, mit welcher der Behälter 1 gedreht wird, auch größer oder kleiner als 1000 Umdrehungen pro Minute sein (die geeignete Drehzahl hängt vor allem von der Form und den Abmessungen des Behälters 1 ab und wird vorzugs­ weise so gewählt, daß gerade noch keine oder nur wenige Bienen zu Schaden kommen),
  • - kann der Behälter 1 eine andere Form aufweisen,
  • - kann die Vorrichtung mehr als einen Behälter aufweisen,
  • - kann der Behälter um eine nicht mit seiner Längsachse zu­ sammenfallenden Achse gedreht werden,
  • - kann der mindestens eine Behälter um eine außerhalb des Behälters liegende Achse bewegt werden,
  • - kann wiederholt die Richtung gewechselt werden, in welche der Behälter bewegt wird,
  • - kann zusätzlich zum Drehen oder anstelle des Drehens eine andere Bewegung vorgesehen werden, beispielsweise ein Rüt­ teln des Behälters, und
  • - kann anstelle der zwei Gebläse 3 und 4 nur ein Gebläse oder überhaupt kein Gebläse vorgesehen werden.
Unabhängig hiervon erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Vorrichtung (insbesondere das Gehäuse 5 und der Behälter 1 derselben) zum Anbringen oder Einführen eines Schlauches ausgelegt ist, über welchen im Zusammenwirken mit den Ge­ bläsen 3 und/oder 4 Bienen von außerhalb der Vorrichtung in den Behälter 1 gesaugt werden können. Dann können die in den Behälter 1 einzufüllenden Bienen über den Schlauch aus ihrem Bienenkasten herausgesaugt werden, was das Umfüllen der Bie­ nen in den Behälter erleichtert, und zugleich eine Reinigung des Bienenkastens bewirkt.
Bei der Bekämpfung der Varroamilben wird wie im betrachteten Beispiel folgt vorgegangen:
Zunächst wird überprüft, ob und gegebenenfalls wie stark ein Bienenvolk von der Varroamilbe befallen ist. Hierzu wird der Bienenkasten, in welchem das betreffende Bienenvolk unter­ gebracht ist, mit einem sogenannten Varroa-Gitter mit Boden­ einlage ausgestattet, und gezählt, wie viele Varroamilben pro Zeiteinheit auf das Varroa-Gitter fallen. Eine Faustregel be­ sagt, daß pro Varroamilbe, die pro Tag abfällt, auf ungefähr 120 Varroamilben im Bienenvolk geschlossen werden kann.
Wenn sich dabei herausstellt, daß sich eine zu große Anzahl von Varroamilben im Bienenvolk befindet,
  • - wird die bereits gedeckelte Brut dieses Bienenvolkes zusam­ men mit einem Teil des Bienenvolkes, aber ohne dessen Köni­ gin aus dem (im folgenden als erster Bienenkasten bezeich­ neten) Bienenkasten herausgenommen und in einen (im folgen­ den als zweiter Bienenkasten bezeichneten) anderen Bienen­ kasten umgesetzt,
  • - wird der zweite Bienenkasten weit (mindestens 5 Kilometer) vom ersten Bienenkasten entfernt aufgestellt (damit die im zweiten Bienenkasten befindlichen Bienen nicht zum ersten Bienenkasten zurückkehren),
  • - wird in den zweiten Bienenkasten eine eigene Königin einge­ setzt (damit die im zweiten Bienenkasten befindlichen Bie­ nen zusammenbleiben und nicht versuchen, sich einem anderen Volk anzuschließen), wobei diese Königin vorzugsweise in einem Käfig eingesperrt ist (damit im zweiten Bienenkasten keine neue Brut angelegt werden kann),
  • - wird dann, wenn alle Bienen aus der aus dem ersten Bienen­ kasten in den zweiten Bienenkasten umgesetzten Brut ge­ schlüpft sind, also nach ca. zwei Wochen, auf die vorste­ hend beschriebene Art und Weise eine Entfernung der auf den Bienen sitzenden Varroamilben durchgeführt,
  • - wird ein Teil des von den Varroamilben befreiten Bienen in den ersten Bienenkasten zurückgesetzt, und
  • - wird der Rest der von den Varroamilben befreiten Bienen im zweiten Bienenkasten belassen.
Eine solche Vorgehensweise erweist sich als günstig, weil die Varroamilben-Bekämpfung hier zu einem Zeitpunkt erfolgt, zu welchem sich alle im Bienenstock vorhandenen Varromilben auf den Bienen befinden, und folglich durch die Varroamilben- Bekämpfung fast alle Varroamilben beseitigt werden können. Daß die Bienen zum Zeitpunkt der Varroamilben-Bekämpfung einen besonders starken Varroamilben-Befall aufweisen, liegt daran, daß im zweiten Bienenkasten keine neue Brut angelegt wird, mit welcher sich die Varroamilben zur Vermehrung ein­ sperren lassen können; normalerweise befindet sich der größte Teil der Varroamilben in den Brutzellen, was aber im zweiten Bienenkasten nach dem Schlüpfen der Brut nicht mehr möglich ist.
Selbstverständlich ist es auch möglich, ohne Verwendung eines wie beschrieben eingesetzten zweiten Bienenkastens in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen einen Teil eines Bienen­ volkes auf die vorstehend beschriebene Art und Weise von den Varroamilben zu befreien und wieder vollständig in den Bie­ nenkasten, aus welchem sie stammen, zurückzusetzen. Wenn ein Bienenvolk besonders stark von Varroamilben befallen ist, können auch alle Bienen (sicherheitshalber am besten ohne die Königin) auf einmal auf die vorstehend beschriebene Art und Weise von den Varroamilben befreit werden.
Die beschriebene Varroamilben-Bekämpfung sollte in den Mona­ ten April bis September erfolgen. Sie sollte durchgeführt werden, bevor ein starker Varroamilben-Befall erreicht ist, und sollte bei Bedarf wiederholt werden.
Unabhängig davon, welche Bienen und wie viele Bienen auf die vorstehend beschriebene Art und Weise von Varroamilben befreit werden, sollten sowohl der Bienenkasten, in welchen die Bienen nach der Varroamilben-Beseitigung gebracht werden, als auch die zur Varroamilben-Beseitigung verwendete Vorrichtung jedesmal gereinigt werden.
Die beschriebene Vorrichtung und das beschriebene Verfahren ermöglichen es unabhängig von den Einzelheiten der prakti­ schen Realisierung, Varroamilben ohne Schädigung der Bienen und ohne Verunreinigung des Honigs wirksam zu bekämpfen.
Die sehr wirksame Varroamilben-Bekämpfung und der Umstand, daß die Bienen dadurch nicht oder kaum geschwächt und/oder dezimiert werden, sorgt für große und gesunde Bienenvölker und läßt höhere Honigerträge erwarten.
Durch den vollständigen oder weitestgehenden Verzicht auf chemische Varroamilben-Bekämpfungsmittel ist die beschriebene Varroamilben-Bekämpfung auf die Dauer auch billiger als herkömmliche Methoden zur Varroamilben-Bekämpfung.
Bezugszeichenliste
1
Behälter
2
Bewegungsvorrichtung
3
erstes Gebläse
4
zweites Gebläse
5
Gehäuse
11
Öffnungen in
1

Claims (8)

1. Vorrichtung zur Bekämpfung von Varroamilben, gekennzeichnet durch
einen Behälter zur Aufnahme von von Varroamilben befallenen Bienen, wobei der Behälter mit Öffnungen versehen ist, die kleiner als die Bienen, aber größer als die Varroamilben sind, und
eine Bewegungsvorrichtung, durch welche der Behälter so in Bewegung versetzbar ist, daß die auf den Bienen sitzenden Varroamilben von den Bienen abfallen und durch die im Be­ hälter vorgesehenen Öffnungen hindurch aus dem Behälter hinausbefördert werden oder herausfallen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter durch einen Gitterkäfig gebildet wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter ein zylindrischer Behälter ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter durch die Bewegungsvorrichtung um seine Längsachse gedreht wird.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter durch die Bewegungsvorrichtung gerüttelt wird.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung ein oder mehrere Gebläse aufweist, durch welche ein den Behälter durchströmender Luftstrom erzeugt wird.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung ein mindestens den Behälter umgebendes Gehäuse umfaßt.
8. Verfahren zur Bekämpfung von Varroamilben, gekennzeichnet durch
Bewegen von von Varroamilben befallenen Bienen, so daß die Varroamilben von den Bienen abfallen, und
Trennen der Bienen und der von diesen abgefallenen Varroa­ milben.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US10874090B2 (en) 2013-09-04 2020-12-29 Bayer Animal Health Gmbh Device for diagnosing infestation
US10959410B2 (en) * 2016-09-29 2021-03-30 Veto-Pharma Device for separating parasites

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4310406C1 (de) * 1993-03-31 1994-04-14 Otto Hermann Varroabekämpfungsmaschine und Bienenabwurfeinrichtung als Hilfsanlage

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