DE10054510A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Bekämpfung von Varroamilben - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Bekämpfung von VarroamilbenInfo
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Abstract
Das beschriebene Verfahren umfaßt die Schritte: Bewegen von von Varroamilben befallenen Bienen, so daß die Varroamilben von den Bienen abfallen, und Trennen der Bienen und der von diesen abgefallenen Varroamilben. Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung enthält einen Behälter zur Aufnahme von von Varroamilben befallenen Bienen, wobei der Behälter mit Öffnungen versehen ist, die kleiner als die Bienen, aber größer als die Varroamilben sind, und eine Bewegungsvorrichtung, durch welche der Behälter so in Bewegung versetzbar ist, daß die auf den Bienen sitzenden Varroamilben von den Bienen abfallen und durch die im Behälter vorgesehenen Öffnungen hindurch aus dem Behälter hinausbefördert werden oder herausfallen. Die beschriebene Vorrichtung und das beschriebene Verfahren ermöglichen es, Varroamilben ohne Schädigung der Bienen und ohne Verunreinigung von Honig, Pollen, Propolis und Bienenkasten wirksam zu bekämpfen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und ein Verfahren gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 8, d. h. eine Vorrichtung und
ein Verfahren zur Bekämpfung von Varroamilben.
Varroamilben sind Schmarotzer, die Bienen befallen und sich
von Hämolymphe (Bienenblut) ernähren. Sie bohren ein Loch in
die Bienen oder deren Larven und Puppen und saugen das Bie
nenblut aus.
Besonders unangenehm ist der zur Vermehrung der Varroamilben
stattfindende Befall der Bienen-Larven und Bienen-Puppen. Die
Varroamilben-Weibchen begeben sich zur Eiablage in decke
lungsreife Brutzellen der Bienen, lassen sich dort einsper
ren, legen Eier, und ernähren sich und den aus den Eiern
schlüpfenden Nachwuchs durch das Blut der Bienen-Larven und
Bienen-Puppen. Der Befall der Bienen-Larven und Bienen-Puppen
hat zur Folge, daß sich diese nicht normal entwickeln. Die
sich aus mit Varoamilben befallenen Bienen-Larven und Bienen-
Puppen entwickelnden Bienen sind in der Regel verkrüppelt
(haben beispielsweise keine oder zu kurze Flügel, zu kurze
Hinterleiber oder andere Schäden) und sind deshalb nicht voll
lebensfähig. Dies führt, sofern man nichts gegen die Varroa
milben unternimmt, in relativ kurzer Zeit zum Aussterben
eines davon befallenen Bienenvolkes.
Die Erfahrung zeigt, daß in Gegenden, wo Varroamilben einmal
aufgetreten sind, innerhalb kürzester Zeit sämtliche Bienen
völker befallen sind.
Die einzige Möglichkeit, gegen die Varroamilben vorzugehen,
besteht folglich darin, diese möglichst ohne Schädigung des
Bienenvolkes abzutöten oder aus diesem zu beseitigen.
Hierzu sind bereits einige Möglichkeiten bekannt.
Eine erste Möglichkeit besteht darin, die Drohnenbrutzellen
zu zerstören. Dies ist besonders wirkungsvoll, weil Drohnen
brutzellen ca. 10 mal mehr Varroamilben als Arbeiterinnen
brutzellen enthalten. Es dürfte einleuchten, daß die Zer
störung der Drohnenbrutzellen sehr aufwendig ist. Dieser Auf
wand läßt sich begrenzen, wenn man sogenannte Fangwaben oder
Bannwaben verwendet und nur die darin enthaltenen Drohnen
brutzellen zerstört. Hierbei werden zunächst Maßnahmen ge
troffen, durch welche die Königin nur zu einer bestimmten
Wabe, nämlich der Fang- oder Bannwabe Zugang hat. Dies hat
den Effekt, daß nur in dieser einen Wabe neue Brutzellen
angelegt werden können, und daß sich, weil in den anderen
Waben keine neuen Brutzellen angelegt werden können, in den
Brutzellen der Fang- oder Bannwabe besonders viele Varroa
milben zur Vermehrung zurückziehen. Vernichtet man nun von
dieser Wabe die Drohnenbrutzellen, so wird dabei auch eine
überdurchschnittlich große Zahl von Varroamilben zerstört.
Nachteilig an der Zerstörung der Drohnenbrutzellen ist, daß
dies auch dann, wenn Fang- oder Bannwaben verwendet werden,
sehr aufwendig ist, und zudem die Vermehrung der Bienen ein
schränkt. Abgesehen davon reicht die Zerstörung der Drohnen
brutzellen für eine wirksame Bekämpfung der Varroamilben im
allgemeinen nicht aus.
Eine weitere Möglichkeit zur Bekämpfung der Varroamilben be
steht im Einsatz chemischer Mittel wie beispielsweise Amei
sensäure, Perizin, Bayvarol, Volbex VA, Apitol, Cekafix,
Apistan, Milchsäure, Oxalsäure, Zitronensäure, Bienenwohl,
Thymol etc. Die Verwendung chemischer Mittel weist den Nach
teil auf, daß nicht oder jedenfalls nicht mit Sicherheit aus
geschlossen werden kann, daß dadurch auch die Bienen in Mit
leidenschaft gezogen werden und/oder daß diese Mittel auch in
den Honig gelangen. Abgesehen davon ist zu berücksichtigen,
daß die Varroamilben gegen öfter angewandte Mittel zum Teil
resistent werden, und daß aufgrund von staatlichen Zulas
sungsbeschränkungen unter Umständen nur eine begrenzte Anzahl
von anderen Mitteln zur Verfügung steht (beispielsweise sind
in Deutschland nur Ameisensäure, Perizin, und Bayvarol zuge
lassen).
Es wurde auch versucht, die Varroamilben durch Schallwellen
oder Erhitzen zu bekämpfen. Um diese Verfahren ist es jedoch
in letzter Zeit sehr still geworden, so daß davon ausgegangen
werden kann, daß sie nicht besonders wirksam sind.
Bezüglich weiterer Einzelheiten zu Varroamilben und deren Be
kämpfung wird auf
- - Dr. Gérard Donzé et al.: "Hochorganisiertes Leben auf kleinstem Raum: Die Fortpflanzung der Varroa-Milben in den verdeckelten Brutzellen der Bienenvölker", in "die biene, Überregionale Fachzeitschrift für Imker - mit Veröffentli chungen aus Praxis, Wissenschaft und Verbänden", heraus gegeben vom Deutschen Landwirtschaftsverlag Berlin, ISSN 0006-2 12X, Heft Januar 1998, Seiten 12 bis 15,
- - Edmund Herold et al.: "Neue Imkerschule, Theoretisches und praktisches Grundwissen", 9., überarbeitete Auflage, 1995, Ehrenwirthverlag München, ISBN 3-431-02739-3, Seiten 275 bis 281, und
- - Lieselotte Gettert: "Mein Bienenjahr, ein Arbeitskalender für den Imker", 1991, Ulmer, Stuttgart, ISBN 3-8001-7385-9, Seiten 65, 66, und 132
verwiesen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die
Aufgabe zugrunde,
eine Möglichkeit zur Bekämpfung von Varroamilben zu finden,
durch welche sich die Varroamilben ohne Schädigung der Bienen
und ohne Verunreinigung des Honigs wirksam bekämpfen lassen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Patentan
spruch 1 beanspruchte Vorrichtung und durch das in Patentan
spruch 8 beanspruchte Verfahren gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt die Schritte
- - Bewegen von von Varroamilben befallenen Bienen, so daß die Varroamilben von den Bienen abfallen, und
- - Trennen der Bienen und der von diesen abgefallenen Varroa milben.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist eine zur Durchführung
des Verfahrens geeignete Vorrichtung und enthält
- - einen Behälter zur Aufnahme von von Varroamilben befallenen Bienen, wobei der Behälter mit Öffnungen versehen ist, die kleiner als die Bienen, aber größer als die Varroamilben sind, und
- - eine Bewegungsvorrichtung, durch welche der Behälter so in Bewegung versetzbar ist, daß die auf den Bienen sitzenden Varroamilben von den Bienen abfallen und durch die im Be hälter vorgesehenen Öffnungen hindurch aus dem Behälter hinausbefördert werden oder herausfallen.
Durch eine solche Vorrichtung und ein solches Verfahren kön
nen Varroamilben sehr wirkungsvoll und ohne Gefahr für die
Bienen und den Honig bekämpft werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteran
sprüchen, der folgenden Beschreibung und der Figur entnehm
bar.
Die Figur zeigt in stark schematisierter Darstellung ein
Ausführungsbeispiel der nachfolgend näher beschriebenen
Vorrichtung zur Bekämpfung von Varroamilben.
Die in der Fig. 1 gezeigte Vorrichtung umfaßt einen Behälter
1, eine zur Bewegung des Behälters 1 dienende Bewegungsvor
richtung 2, ein erstes Gebläse 3, ein zweites Gebläse 4, und
ein zumindest den Behälter 1 und gegebenenfalls weitere der
vorstehend genannten Vorrichtungs-Bestandteile in sich auf
nehmendes Gehäuse 5.
Der Behälter 1 dient zur Aufnahme von von Varroamilben befal
lenen Bienen und weist eine Vielzahl von Öffnungen 11 auf,
die kleiner als die Bienen und größer als die Varroamilben
sind, und die so angeordnet sind, daß sich von den Bienen
lösende Varroamilben durch die Öffnungen hindurch aus dem
Behälter hinausbefördert werden und/oder aus dem Behälter
herausfallen können. Der Behälter 1 ist vorzugsweise aus dem
Gehäuse 5 entnehmbar; dies erleichtert die Reinigung der Vor
richtung und das Einfüllen und das Herausnehmen der Bienen.
Der Behälter wird im betrachteten Beispiel durch einen zylin
drischen Drahtkäfig gebildet, der einen Durchmesser von ca.
30 cm aufweist und an seiner Oberseite eine in den Figuren
nicht gezeigte, durch einen in den Figuren ebenfalls nicht
gezeigten Deckel verschließbare größere Öffnung zum Einfüllen
und Herausnehmen der Bienen aufweist.
Die Bewegungsvorrichtung 2 ist im betrachteten Beispiel ein
Elektromotor mit regelbarer Drehzahl, welcher den Behälter 1
um dessen Längsachse dreht. Der Behälter 1 und die Bewegungs
vorrichtung 2 bilden somit eine Zentrifuge.
Das erste Gebläse 3 bläst von der Oberseite des Gehäuses Luft
in dieses hinein, und das zweite Gebläse saugt von der Unter
seite des Gehäuses Luft aus diesem heraus, wodurch sich
innerhalb des Behälters und neben diesem ein von oben nach
unten gerichteter Luftstrom einstellt.
Durch diese Vorrichtung können auf Bienen sitzende Varroamil
ben von diesen beseitigt werden.
Hierzu werden die von den Varroamilben zu befreienden Bienen
(vorzugsweise über einen Trichter) in den Behälter 1 einge
füllt. Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, daß unter
den in den Behälter 1 eingefüllten Bienen selbstverständlich
auch beliebig viele Bienen enthalten sein können, die nicht
von Varroamilben befallen sind. Das Einfüllen der Bienen kann
beispielsweise durch ein Abkehren derselben von einer oder
mehreren Waben erfolgen. Während des Einfüllens der Bienen in
den Behälter 1 ist dieser vorzugsweise mit einem dunklen Tuch
bedeckt. Dadurch kann erreicht werden, daß die Bienen kein
oder ein geringeres Bestreben haben, den Behälter zu ver
lassen. Die maximale Menge der Bienen, die in den Behälter
eingefüllt wird, hängt unter anderem von der Größe des Behäl
ters ab: es sollten nur so viele Bienen eingefüllt werden,
daß beim Drehen des Behälters, bei welchem die Bienen durch
die Zentrifugalkraft an die Seitenwände des Behälters ge
drückt werden, nicht oder jedenfalls nicht in größerem Umfang
mehrere Bienen aufeinander zu liegen kommen. Danach wird der
Behälter 1 geschlossen, in die Vorrichtung eingesetzt (sofern
er zum Befüllen aus dieser entnommen wurde), und durch die
Bewegungsvorrichtung 2 in Drehung versetzt. Im betrachteten
Beispiel wird der Behälter 1 einige Minuten lang mit einer
Drehzahl von ca. 1000 Umdrehungen pro Minute gedreht. Durch
die Zentrifugalkraft, die nun auf die Bienen und die darauf
sitzenden Varroamilben wirkt, sowie durch den den Behälter 1
von oben nach unten durchströmenden Luftstrom lösen sich die
Varroamilben von den Bienen und werden aus dem Behälter durch
die Öffnungen 11 hindurch hinausgeschleudert oder hinaus
geblasen, oder fallen aus dem Behälter heraus.
Es kann (muß aber nicht) vorgesehen werden, den Schleuder
vorgang nach einer bestimmten Zeit zu unterbrechen, bei
stillstehendem Behälter für einige Minuten eine sogenannte
Illertissen-Milbenplatte (dies ist ein mit Ameisensäure ge
tränktes Vlies) auf den Behälter aufzulegen, und danach den
Schleudervorgang zu wiederholen. Der Einsatz der Illertissen-
Milbenplatte bewirkt eine Schwächung der nach dem ersten
Schleudervorgang auf den Bienen verbliebenen Varroamilben, so
daß durch den zweiten Schleudervorgang nochmals sehr viele
Varroamilben entfernt werden können.
Der Einsatz der Illertissen-Milbenplatte hat bei dieser Art
von Anwendung keine negativen Auswirkungen: im Gegensatz zur
normalen Anwendung der Illertissen-Milbenplatte, bei welcher
die Illertissen-Milbenplatte mehrere Tage lang in den
Bienenkasten gelegt wird,
- - erfolgt der Einsatz der Illertissen-Milbenplatte im be trachteten Beispiel nur für sehr kurze Zeit (nur wenige Minuten lang), wodurch die Bienen nicht oder allenfalls in einem völlig vernachläsigbaren Umfang geschädigt oder kontaminiert werden, und
- - findet die Anwendung der Illertissen-Milbenplatte außerhalb des Bienenkastens statt, wodurch der Honig, der Pollen, Propolis, das Wachs, und der Bienenkasten dem Varroamilben- Bekämpfungsmittel überhaupt nicht ausgesetzt werden.
Abgesehen davon besteht keine zwingende Notwendigkeit für den
Einsatz der Illertissen-Milbenplatte. Der Einsatz der Iller
tissen-Milbenplatte bewirkt "nur" eine noch gründlichere
Varroamilben-Beseitigung als es ohne den Einsatz der Iller
tissen-Milbenplatte der Fall ist.
Nach dem zweiten Schleudervorgang ist die Varroamilben-Besei
tigung beendet. Die Bienen können aus dem Behälter 1 entnom
men, und die Vorrichtung gereinigt werden. Dabei kann zur
Erfolgskontrolle ermittelt werden, wie viele Varroamilben von
den Bienen entfernt wurden.
Die Erfahrung zeigt, daß die durch die Vorrichtung behandel
ten Bienen zwar nicht vollständig, aber doch zu einem sehr
großen Teil von den Varroamilben befreit sind, und daß die
Bienen das Schleudern sehr gut verkraften.
Es dürfte einleuchten, daß sich die beschriebene Vorrichtung
in vielfacher Hinsicht modifizieren läßt. Insbesondere
- - kann die Drehzahl, mit welcher der Behälter 1 gedreht wird, auch größer oder kleiner als 1000 Umdrehungen pro Minute sein (die geeignete Drehzahl hängt vor allem von der Form und den Abmessungen des Behälters 1 ab und wird vorzugs weise so gewählt, daß gerade noch keine oder nur wenige Bienen zu Schaden kommen),
- - kann der Behälter 1 eine andere Form aufweisen,
- - kann die Vorrichtung mehr als einen Behälter aufweisen,
- - kann der Behälter um eine nicht mit seiner Längsachse zu sammenfallenden Achse gedreht werden,
- - kann der mindestens eine Behälter um eine außerhalb des Behälters liegende Achse bewegt werden,
- - kann wiederholt die Richtung gewechselt werden, in welche der Behälter bewegt wird,
- - kann zusätzlich zum Drehen oder anstelle des Drehens eine andere Bewegung vorgesehen werden, beispielsweise ein Rüt teln des Behälters, und
- - kann anstelle der zwei Gebläse 3 und 4 nur ein Gebläse oder überhaupt kein Gebläse vorgesehen werden.
Unabhängig hiervon erweist es sich als vorteilhaft, wenn die
Vorrichtung (insbesondere das Gehäuse 5 und der Behälter 1
derselben) zum Anbringen oder Einführen eines Schlauches
ausgelegt ist, über welchen im Zusammenwirken mit den Ge
bläsen 3 und/oder 4 Bienen von außerhalb der Vorrichtung in
den Behälter 1 gesaugt werden können. Dann können die in den
Behälter 1 einzufüllenden Bienen über den Schlauch aus ihrem
Bienenkasten herausgesaugt werden, was das Umfüllen der Bie
nen in den Behälter erleichtert, und zugleich eine Reinigung
des Bienenkastens bewirkt.
Bei der Bekämpfung der Varroamilben wird wie im betrachteten
Beispiel folgt vorgegangen:
Zunächst wird überprüft, ob und gegebenenfalls wie stark ein Bienenvolk von der Varroamilbe befallen ist. Hierzu wird der Bienenkasten, in welchem das betreffende Bienenvolk unter gebracht ist, mit einem sogenannten Varroa-Gitter mit Boden einlage ausgestattet, und gezählt, wie viele Varroamilben pro Zeiteinheit auf das Varroa-Gitter fallen. Eine Faustregel be sagt, daß pro Varroamilbe, die pro Tag abfällt, auf ungefähr 120 Varroamilben im Bienenvolk geschlossen werden kann.
Zunächst wird überprüft, ob und gegebenenfalls wie stark ein Bienenvolk von der Varroamilbe befallen ist. Hierzu wird der Bienenkasten, in welchem das betreffende Bienenvolk unter gebracht ist, mit einem sogenannten Varroa-Gitter mit Boden einlage ausgestattet, und gezählt, wie viele Varroamilben pro Zeiteinheit auf das Varroa-Gitter fallen. Eine Faustregel be sagt, daß pro Varroamilbe, die pro Tag abfällt, auf ungefähr 120 Varroamilben im Bienenvolk geschlossen werden kann.
Wenn sich dabei herausstellt, daß sich eine zu große Anzahl
von Varroamilben im Bienenvolk befindet,
- - wird die bereits gedeckelte Brut dieses Bienenvolkes zusam men mit einem Teil des Bienenvolkes, aber ohne dessen Köni gin aus dem (im folgenden als erster Bienenkasten bezeich neten) Bienenkasten herausgenommen und in einen (im folgen den als zweiter Bienenkasten bezeichneten) anderen Bienen kasten umgesetzt,
- - wird der zweite Bienenkasten weit (mindestens 5 Kilometer) vom ersten Bienenkasten entfernt aufgestellt (damit die im zweiten Bienenkasten befindlichen Bienen nicht zum ersten Bienenkasten zurückkehren),
- - wird in den zweiten Bienenkasten eine eigene Königin einge setzt (damit die im zweiten Bienenkasten befindlichen Bie nen zusammenbleiben und nicht versuchen, sich einem anderen Volk anzuschließen), wobei diese Königin vorzugsweise in einem Käfig eingesperrt ist (damit im zweiten Bienenkasten keine neue Brut angelegt werden kann),
- - wird dann, wenn alle Bienen aus der aus dem ersten Bienen kasten in den zweiten Bienenkasten umgesetzten Brut ge schlüpft sind, also nach ca. zwei Wochen, auf die vorste hend beschriebene Art und Weise eine Entfernung der auf den Bienen sitzenden Varroamilben durchgeführt,
- - wird ein Teil des von den Varroamilben befreiten Bienen in den ersten Bienenkasten zurückgesetzt, und
- - wird der Rest der von den Varroamilben befreiten Bienen im zweiten Bienenkasten belassen.
Eine solche Vorgehensweise erweist sich als günstig, weil die
Varroamilben-Bekämpfung hier zu einem Zeitpunkt erfolgt, zu
welchem sich alle im Bienenstock vorhandenen Varromilben auf
den Bienen befinden, und folglich durch die Varroamilben-
Bekämpfung fast alle Varroamilben beseitigt werden können.
Daß die Bienen zum Zeitpunkt der Varroamilben-Bekämpfung
einen besonders starken Varroamilben-Befall aufweisen, liegt
daran, daß im zweiten Bienenkasten keine neue Brut angelegt
wird, mit welcher sich die Varroamilben zur Vermehrung ein
sperren lassen können; normalerweise befindet sich der größte
Teil der Varroamilben in den Brutzellen, was aber im zweiten
Bienenkasten nach dem Schlüpfen der Brut nicht mehr möglich
ist.
Selbstverständlich ist es auch möglich, ohne Verwendung eines
wie beschrieben eingesetzten zweiten Bienenkastens in mehr
oder weniger regelmäßigen Abständen einen Teil eines Bienen
volkes auf die vorstehend beschriebene Art und Weise von den
Varroamilben zu befreien und wieder vollständig in den Bie
nenkasten, aus welchem sie stammen, zurückzusetzen. Wenn ein
Bienenvolk besonders stark von Varroamilben befallen ist,
können auch alle Bienen (sicherheitshalber am besten ohne die
Königin) auf einmal auf die vorstehend beschriebene Art und
Weise von den Varroamilben befreit werden.
Die beschriebene Varroamilben-Bekämpfung sollte in den Mona
ten April bis September erfolgen. Sie sollte durchgeführt
werden, bevor ein starker Varroamilben-Befall erreicht ist,
und sollte bei Bedarf wiederholt werden.
Unabhängig davon, welche Bienen und wie viele Bienen auf die
vorstehend beschriebene Art und Weise von Varroamilben befreit
werden, sollten sowohl der Bienenkasten, in welchen die
Bienen nach der Varroamilben-Beseitigung gebracht werden, als
auch die zur Varroamilben-Beseitigung verwendete Vorrichtung
jedesmal gereinigt werden.
Die beschriebene Vorrichtung und das beschriebene Verfahren
ermöglichen es unabhängig von den Einzelheiten der prakti
schen Realisierung, Varroamilben ohne Schädigung der Bienen
und ohne Verunreinigung des Honigs wirksam zu bekämpfen.
Die sehr wirksame Varroamilben-Bekämpfung und der Umstand,
daß die Bienen dadurch nicht oder kaum geschwächt und/oder
dezimiert werden, sorgt für große und gesunde Bienenvölker
und läßt höhere Honigerträge erwarten.
Durch den vollständigen oder weitestgehenden Verzicht auf
chemische Varroamilben-Bekämpfungsmittel ist die beschriebene
Varroamilben-Bekämpfung auf die Dauer auch billiger als
herkömmliche Methoden zur Varroamilben-Bekämpfung.
1
Behälter
2
Bewegungsvorrichtung
3
erstes Gebläse
4
zweites Gebläse
5
Gehäuse
11
Öffnungen in
1
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Bekämpfung von Varroamilben,
gekennzeichnet durch
einen Behälter zur Aufnahme von von Varroamilben befallenen Bienen, wobei der Behälter mit Öffnungen versehen ist, die kleiner als die Bienen, aber größer als die Varroamilben sind, und
eine Bewegungsvorrichtung, durch welche der Behälter so in Bewegung versetzbar ist, daß die auf den Bienen sitzenden Varroamilben von den Bienen abfallen und durch die im Be hälter vorgesehenen Öffnungen hindurch aus dem Behälter hinausbefördert werden oder herausfallen.
einen Behälter zur Aufnahme von von Varroamilben befallenen Bienen, wobei der Behälter mit Öffnungen versehen ist, die kleiner als die Bienen, aber größer als die Varroamilben sind, und
eine Bewegungsvorrichtung, durch welche der Behälter so in Bewegung versetzbar ist, daß die auf den Bienen sitzenden Varroamilben von den Bienen abfallen und durch die im Be hälter vorgesehenen Öffnungen hindurch aus dem Behälter hinausbefördert werden oder herausfallen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter durch einen Gitterkäfig gebildet wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter ein zylindrischer Behälter ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter durch die Bewegungsvorrichtung um seine
Längsachse gedreht wird.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter durch die Bewegungsvorrichtung gerüttelt
wird.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung ein oder mehrere Gebläse aufweist, durch
welche ein den Behälter durchströmender Luftstrom erzeugt
wird.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung ein mindestens den Behälter umgebendes
Gehäuse umfaßt.
8. Verfahren zur Bekämpfung von Varroamilben,
gekennzeichnet durch
Bewegen von von Varroamilben befallenen Bienen, so daß die Varroamilben von den Bienen abfallen, und
Trennen der Bienen und der von diesen abgefallenen Varroa milben.
Bewegen von von Varroamilben befallenen Bienen, so daß die Varroamilben von den Bienen abfallen, und
Trennen der Bienen und der von diesen abgefallenen Varroa milben.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000154510 DE10054510A1 (de) | 2000-11-03 | 2000-11-03 | Vorrichtung und Verfahren zur Bekämpfung von Varroamilben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000154510 DE10054510A1 (de) | 2000-11-03 | 2000-11-03 | Vorrichtung und Verfahren zur Bekämpfung von Varroamilben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE10054510A1 true DE10054510A1 (de) | 2002-05-16 |
Family
ID=7662029
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000154510 Ceased DE10054510A1 (de) | 2000-11-03 | 2000-11-03 | Vorrichtung und Verfahren zur Bekämpfung von Varroamilben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10054510A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US10874090B2 (en) | 2013-09-04 | 2020-12-29 | Bayer Animal Health Gmbh | Device for diagnosing infestation |
US10959410B2 (en) * | 2016-09-29 | 2021-03-30 | Veto-Pharma | Device for separating parasites |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4310406C1 (de) * | 1993-03-31 | 1994-04-14 | Otto Hermann | Varroabekämpfungsmaschine und Bienenabwurfeinrichtung als Hilfsanlage |
-
2000
- 2000-11-03 DE DE2000154510 patent/DE10054510A1/de not_active Ceased
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4310406C1 (de) * | 1993-03-31 | 1994-04-14 | Otto Hermann | Varroabekämpfungsmaschine und Bienenabwurfeinrichtung als Hilfsanlage |
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