DE10054273A1 - Liegedreirad - Google Patents

Liegedreirad

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DE10054273A1 DE10054273A DE10054273A DE10054273A1 DE 10054273 A1 DE10054273 A1 DE 10054273A1 DE 10054273 A DE10054273 A DE 10054273A DE 10054273 A DE10054273 A DE 10054273A DE 10054273 A1 DE10054273 A1 DE 10054273A1
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    • B62K5/02Tricycles
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  • Mechanical Engineering (AREA)
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Liegedreirad (1), das ein Hinterräder (7, 8) tragendes erstes Fahrgestellteil (2) und ein mit einem Vorderrad (13) verbundenes zweites Fahrgestellteil (3) aufweist, das längenverstellbar ist, wobei die Fahrgestellteile (2, 3) an zwei getrennten Lagerstellen (4, 5) mittels Lagerelementen (20, 29) verbunden sind und wobei die Fahrgestellteile (2, 3) zueinander um eine Drehachse (6) schwenkbar sind, die in Fahrtrichtung (F) weist und zu dieser geneigt ist. Hierbei ist eine der Lagerstellen (4, 5) in eine von der Drehachse (6) abweichende Richtung verschiebbar angeordnet.

Description

Die Erfindung betrifft ein Liegefahrrad nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Liegedreiräder sind n den verschiedensten Ausführungsformen bekannt geworden. Einige können an die Körpergröße des Fahrers angepasst werden.
In der Patentschrift DE 195 11 629 C2 wird ein Liegedreirad offenbart. Dieses besitzt ein die Hinterräder tragendes erstes Fahrgestellteil und ein zweites Fahrgestellteil, das mit dem ersten verbunden ist und ein Vorderrad mit Tretantrieb umfasst. Das zweite Fahrgestellteil ist in seiner Länge teleskopisch verstellbar und weist weiterhin die Möglichkeit auf, eine am zweiten Fahrgestell drehbar um eine horizontale Achse befestigte Gabel zur Halterung des Vorderrades in ihrem Winkel zum zweiten Fahrgestellteil zu verstellen. Das erste und das zweite Fahrgestellteil sind über flexible Gummikörper miteinander verbunden, so dass die Fahrgestellteile um eine durch die Gummikörper verlaufende Drehachse gegeneinander verdrehbar sind. Gewünschte, neutrale Fahreigenschaften des Liegedreirads ergeben sich, wenn die Drehachse durch den Auflagepunkt des Vorderrades auf der Fahrbahn verläuft. Um dies auch bei einer Längenverstellung des zweiten Fahrgestellteils zu gewährleisten, muss der Winkel, den die Gabel zum zweiten Fahrgestellteil einnimmt, so angepasst werden, dass der Auflagepunkt des Vorderrads unverändert bleibt. Im Hinblick auf die für die Längenverstellung erforderliche Verstellmechanik soll die dargelegte Konstruktion weiter vereinfacht werden.
Weiterhin ist aus der US 5,240,267 ein dreirädriges Fahrrad bekannt, das hinten zwei Räder und vorne ein Rad besitzt. Der Abstand der beiden Hinterräder ist durch eine Veränderung des Winkels, den die Radaufhängungen zu einer Längsachse des dreirädrigen Fahrrads einnehmen, verstellbar. Nachteilig an dieser bekannten Verstellmöglichkeit ist, dass diese konstruktiv sehr aufwendig ist, da pro Rad zwei Gelenke erforderlich sind. Neben dem durch die Gelenke erhöhten Eigengewicht des dreirädrigen Fahrrads ist die Einstellung der Spurbreite aufwendig und somit nachteilig, da bei einer Verstellung der Spurbreite immer auch die Ausrichtung der Räder neu eingestellt werden muss.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kompaktes Liegedreirad bereit zu stellen, das mit einfachen technischen Mitteln eine Einstellung der Fahreigenschaften bei einer Verstellung der Rahmengeometrie für unterschiedlich große Fahrer erlaubt.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 10 gelöst.
Das erfindungsgemäße Liegedreirad sieht eine Lagerstelle vor, die an den Fahrgestellteilen in eine von der Drehachse abweichende Richtung verschiebbar ist. Hierdurch ist es möglich, die Ausrichtung, insbesondere Neigung, der Drehachse zu verändern. Damit kann die Drehachse bei einer Längenverstellung des Liegedreirads dem Auflagepunkt des Vorderrades auf der Fahrbahn nachgeführt werden. So kann ein neutrales Fahrverhalten, das sich bei einem Verlauf der Drehachse durch den Auflagepunkt des Vorderrades ergibt, für jede Einstellung des Liegedreirads erreicht werden. Eine derartige Verstelleinrichtung kann mechanisch besonders einfach verwirklicht werden, wenn hierfür nur einfache Schiebeführungen Anwendung finden.
Durch die Verschiebung einer der Lagerstellung ist neben der Neigung der Drehachse auch die Neigung des ersten Fahrgestellteils in Fahrtrichtung verstellbar. Hierdurch kann eine Verstellung der Neigung ausgeglichen werden, die bei einer Verschiebung des Vorderrades eintritt, wenn der Rahmen auf die Größe eines Fahrers angepasst wird. Es ist also möglich, die Neigung des ersten Fahrgestellteils auch nach Rahmengeometrieveränderungen im Wesentlichen beizubehalten. Dies erlaubt bei den am ersten Fahrgestellteil befestigten Hinterrändern einen Sturz zur Verbesserung der Fahreigenschaften des Liegedreirads vorzusehen. Denn bei einer Längenverstellung des Liegendreirads tritt kein Drehen des hinteren Fahrgestellteils um die Achse der Hinterräder auf, womit es zu keiner negativen Beeinflussung der Fahreigenschaften, wie z. B. Radieren der Hinterräder bei Geradeauslauf kommt.
Eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung sieht vor, das erste Fahrgestellteil durch eine Verschiebung der vorderen Lagerstelle in Fahrtrichtung im Uhrzeigersinn um einen etwa im Bereich der hinteren Lagerstelle liegenden Drehpunkt zu drehen. Weiterhin ist es vorgesehen, durch eine Verschiebung der vorderen Lagerstelle gegen die Fahrtrichtung eine Drehung des ersten Fahrgestellteils um den etwa im Bereich der hinteren Lagerstelle liegenden Drehpunkt zu bewirken. Somit kann die Neigung des hinteren Rahmenteils in zwei entgegengesetzte Richtungen verstellt werden, was einen Ausgleich von allen "Fehlstellungen" des Rahmens ermöglicht.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist es vorgesehen, eines der Lagerelemente an beiden Fahrgestellteilen mittels Verschiebelagereinheiten verschiebbar anzuordnen, wobei die Verschiebelinien der Schiebelager einen Schnittpunkt aufweisen. Hierdurch wird erreicht, dass eine Verschiebung des Lagerelements bei sonst unveränderten Rahmenteilen eine Veränderung der Position der beiden Rahmenteile zueinander bewirkt.
Bei einer überdies günstigen Ausführungsform ist es vorgesehen, das Lagerelement als Gummilager auszubilden, dessen Gummikörper zwischen zwei Platten angeordnet ist, die durch ein flexibles Verbindungsmittel, insbesondere ein Drahtseil, verbunden sind. Hierdurch entsteht ein Dämpfungsmittel, das in der Lage ist, die verschiedensten Bewegungen, insbesondere auch Querverschiebungen, aufzunehmen und zu dämpfen. Gleichzeitig sind mit diesem Lagerkörper hohe Sicherheitsanforderungen verwirklicht, da die Platten bei einer Fehlfunktion des Gummikörpers über das Verbindungsmittel miteinander verbunden sind, ohne dass das Verbindungsmittel die Wirkung des Gummikörpers im Normalbetrieb beeinflusst.
Es ist von besonderem Vorteil, wenn die Drehachse einen Verlauf aufweist, bei dem sie den Körper eines Fahrers an einer Stelle schneidet, die von der Längeneinstellung des Liegedreirads abhängt. Hierdurch lassen sich bei Lagerelementen mit gleichen Eigenschaften sowohl für kleine, leichte und große, schwere Fahrer ähnliche Fahreigenschaften erreichen, obwohl die Fahrer mit unterschiedlichen Hebeln eine Rotation um die Drehachse hervorrufen. Denn bei großen, schweren Fahrern kann die Drehachse näher beim Körperschwerpunkt positioniert werden als bei kleinen, leichten Fahrern. Damit ist der Einfluss von Gewicht und Größe des Fahrers bis zu einem bestimmten Maß neutralisiert.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Hinterräder Aufhängungen aufweisen, die eine Verschiebung quer zur Fahrtrichtung erlauben. Hierdurch können die Fahreigenschaften durch Einstellung der Spurbreite insbesondere auf das Gewicht und die Größe des Fahrers, jedoch auch im Hinblick auf den bevorzugten "Fahrstil" angepasst werden. Außerdem erlaubt eine derartige, einfache Verstellung auch die platzsparende Aufbewahrung des Liegedreirads.
Durch ein Einschieben und Ausschieben der Hinterradaufhängung in ein zum ersten Fahrgestellteil gehörendes Rohr, insbesondere Vierkantrohr bzw. eine Fixierung in diesem, liegt eine baulich besonders einfach zu verwirklichende Lösung vor.
Durch eine Aufhängung des Hinterrades über zwei Gabeln, die in zwei Rohren des hinteren Fahrgestellteils geführt sind, ist eine konstruktiv einfache, besonders stabile Rad-Rahmen- Kombination verwirklicht.
Im Weiteren wird eine Ausführungsform vorgeschlagen, bei welcher am Liegedreirad ein Anhänger anordenbar ist, der an einem vom Liegedreirad wegweisenden Ende eine Lenkrolle aufweist, die frei um eine Längsachse drehbar ist. Hierdurch wird ein großer Teil des Gewichts des Anhängers vom Liegedreirad aufgenommen und der Anhänger erlaubt ein Rückwärtsfahren, bei dem das Eigenlenkverhalten des Anhängers vom Fahrer nicht beachtet werden muss, da die Lenkrolle ihrer Lenkachse immer nachläuft und der Anhänger somit der vorgegebenen Bewegung durch das Liegedreirad folgt.
Eine besonders vorteilhafte Ausbildung des Erfindungsgegenstandes liegt vor, wenn der Anhänger zwischen an den Hinterradaufhängungen angeordnete Halteelementen, wie z. B. Bolzen, drehbar eingespannt ist. Bei einer derartigen Anordnung kann der Anhänger durch eine einfache Spurbreitenverstellung an- und abgekuppelt werden, wobei die optimale Spurbreite für den Anhängerbetrieb durch den Anhänger vorgegeben ist, so dass keine Fehleinstellungen vorgenommen werden können.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Anhänger zwischen am ersten Fahrgestellteil angeordneten Halteelementen eingespannt ist, wobei wenigstens ein Halteelement zum Entkuppeln des Anhängers längs beweglich ist. Somit ist ein einfaches und schnelles Kuppeln des Anhängers gewährleistet.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung anhand von schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben. Hierbei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Liegedreirads,
Fig. 2 eine schematische Rückansicht des in Fig. 1 dargestellten Liegedreirads unter Weglassung einzelner Teile,
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht des in Fig. 1 dargestellten Liegedreirads in einer Längeneinstellung für mittelgroße Fahrer,
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht eines teilweise in einer Längeneinstellung für kleine Fahrer und teilweise in einer Längeneinstellung für mittelgroße Fahrer dargestellten Liegedreirads,
Fig. 5 eine schematische Seitenansicht des in Fig. 1 dargestellten Liegedreirads in einer Stellung für kleine Fahrer,
Fig. 6 eine Darstellung des in Fig. 1 dargestellten Liegedreirads in einer Stellung für große Fahrer,
Fig. 7 ein Lagerelement,
Fig. 8 einen Schnitt durch das in Fig. 7 dargestellte Lagerelement entlang der Schnittlinie VIII-VIII,
Fig. 9 einen hinteren Abschnitt eines Liegedreirads mit einem angekuppelten Anhänger.
In Fig. 1 ist ein Liegedreirad 1 dargestellt. Das Liegedreirad 1 besteht im Wesentlichen aus einem ersten Fahrgestellteil 2 und einem zweiten Fahrgestellteil 3, die an Lagerstellen 4, 5 drehbar um eine Drehachse 6 gelagert sind. Am ersten Fahrgestellteil 2 sind Hinterräder 7, 8 aufgehängt. Weiterhin sind mit dem ersten Fahrgestellteil 2 Lenkerstummel 9, 10 verbunden. Am zweiten Fahrgestellteil 3 ist eine Gabel 11 mit einem Gabelrohr 12 verschiebbar und fixierbar gelagert. Die Gabel 11 trägt ein Vorderrad 13 und eine teilweise dargestellte Antriebsvorrichtung 14, von der Pedale 15, Kurbelarme 16 und ein Tretlager 17 abgebildet sind. Zur Erhaltung der Übersichtlichkeit der Figur wurde auf eine Darstellung eines auf das Vorderrad 13 wirkenden Kettenantriebs verzichtet. Am zweiten Fahrgestellteil 3 sind weiterhin ein Sitzpolster 18 und ein Rückenpolster 19 angeordnet. Die vordere Lagerstelle 4 ist durch ein Lagerelement 20 verwirklicht, das über eine erste Flanschplatte 21 mit einer ersten Schiebeführung 22 und über eine zweite Flanschplatte 23 mit einer zweiten Schiebeführung 24 mit den Fahrgestellteilen 2, 3 verbunden ist. Die erste Schiebeführung 22 ist als Rohrführung 25 ausgestaltet, die über Schrauben 26 feststellbar ist. Die erste Schiebeführung 22 erlaubt eine Verschiebung in Pfeilrichtung a bzw. a'. Die zweite Schiebeführung 24 ist als Klemmvorrichtung 27 ausgestaltet, die am zweiten Fahrgestellteil 3 verschiebbar und über Klemmschrauben 28 klemmbar angeordnet ist. Die zweite Schiebeführung 24 erlaubt eine Verschiebung in Pfeilrichtungen b bzw. b'. Die hintere Lagerstelle 5 ist als Lagerelement 29 ausgeführt, das über Flanschplatten 30, 31 am ersten Fahrgestellteil 2 bzw. am zweiten Fahrgestellteil 3 befestigt ist. Die Drehachse 6, um welche die Fahrgestellteile 2, 3 gegeneinander verdrehbar sind, ist durch die Lagerstellen 4, 5 definiert und verläuft zur Erzielung neutraler Fahreigenschaften des Dreirads 1 durch einen Auflagepunkt 32 des Vorderrads 13 auf einem Untergrund 33. Das Gabelrohr 12 der Gabel 11 ist im zweiten Fahrgestellteil 3 in einer Rohrführung 34 gelagert, die durch Klemmschrauben 35 lösbar und feststellbar ist. Durch ein Herausziehen des Gabelrohrs 12 aus dem zweiten Fahrgestellteil 3 wird eine Verlängerung eines Radstandes B zwischen einer Achse 36 des Vorderrads 13 und einer Achse 37 der Hinterräder 7, 8 erreicht. Das Herausziehen des Gabelrohrs 12 in Pfeilrichtung b bewirkt eine Drehung der Fahrgestellteile 2, 3 in Pfeilrichtung x um die Achse 37. Umgekehrt bewirkt ein Hineinschieben des Gabelrohrs 12 in das zweite Fahrgestellteil 3 in Pfeilrichtung b' eine Drehung der Fahrgestellteile 2, 3 in Pfeilrichtung y um die Achse 37.
Fig. 2 zeigt eine Rückansicht des in Fig. 1 dargestellten Liegedreirads 1, wobei wesentliche Teile des Liegedreirads 1 wie z. B. das zweite Fahrgestellteil nicht dargestellt sind. In Fig. 2 ist im Wesentlichen das erste Fahrgestellteil 2 zu sehen, das aus Rahmenteilen 38, 39 und diese verbindenden Radaufhängungen 40, 41 besteht. Die Radaufhängungen 40, 41 für die Hinterräder 7, 8 bestehen aus jeweils zwei miteinander verbundene Gabeln 42 bis 45, die mit Gabelrohren 46 bis 49 in den Rahmenteilen 38, 39 verschiebbar und feststellbar sind (siehe auch Fig. 1). Eine Verschiebung der Hinterräder kann in entgegengesetzte Richtungen m, m' erfolgen. Weiterhin ist in Fig. 2 zu sehen, dass die Hinterräder 7, 8 einen Sturz um einen Sturzwinkel γ aufweisen. Gemäß einer nicht dargestellten Ausführungsvariante ist es vorgesehen, die als Vierkantrohre ausgebildete Rahmenteile mit den vierkantförmigen Gabelrohren so zu verschrauben, dass die Schrauben- bzw. Gewindeachse im Querschnitt gesehen jeweils entlang einer Diagonalen durch das Vierkantprofil verläuft. Zur Verstärkung der Konstruktion sind die Schrauben zusätzlich in auf die Vierkantrohre aufgeschweißten Gewindehülsen geführt.
Fig. 3 zeigt das in Fig. 1 dargestellte Liegedreirad 1, wobei in der Darstellung zur Erhaltung der Übersichtlichkeit einige der in Fig. 1 dargestellten Komponenten des Liegedreirads 1 weggelassen wurden. In der in Fig. 3 gezeigten Einstellung ist das Liegedreirad 1 für mittelgroße Fahrer eingestellt (Radstand B). Das Gabelrohr 12 der Gabel 11 kann in das zweite Fahrgestellteil 3 sowohl in Pfeilrichtung b' eingeschoben als auch in Pfeilrichtung b ausgezogen werden. Die Gabeln 42, 44 stehen in der Seitenansicht betrachtet etwa in einem Winkel α = 90° zum Untergrund 33. Auch die Schiebeführungen 22, 24 erlauben in der Einstellung für mittelgroße Fahrer sowohl eine Verschiebung in Pfeilrichtung a bzw. b als auch in Pfeilrichtung a' bzw. b'. Somit ergeben sich für das Lagerelement 20 Verschiebemöglichkeiten entlang von Verschiebelinien va, vb, die sich in einem Schnittpunkt S schneiden. Zusammen mit der Drehachse 6 bilden die Verschiebelinien va, vb in jeder Einstellung des Liegedreirads 1 ein Dreieck D, das je nach Einstellung des Liegedreirads 1 unterschiedliche Kantenlängen und unterschiedliche Flächeninhalte aufweist. Soll das Liegedreirad 1 nun aus der in Fig. 3 gezeigten Einstellung für mittelgroße Fahrer in eine Einstellung für kleine Fahrer gebracht werden, dann erfolgt zunächst ein Einschieben des Gabelrohrs 12 in Pfeilrichtung b' in das zweite Fahrgestellteil 3 um den Radstand B auf einen Radstand C zu verkürzen (siehe Fig. 4). Hierbei wird der Punkt P2 am zweiten Fahrgestellteil 3 auf die Höhe des Punktes P1 am Gabelrohr 12 angehoben, was die bereits in Fig. 1 beschriebene Rotation der Fahrgestellteile 2, 3 um die Achse 37 in Pfeilrichtung y zur Folge hat (siehe Fig. 4). Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, bewirkt die Rotation in Pfeilrichtung y um die Achse 37 auch eine Verkleinerung des Winkels α zum Untergrund 33 gegenüber dem in Fig. 3 gezeigten Winkel α. Die Veränderung der Stellung der Gabeln 42, 44 bewirkt in Verbindung mit dem Sturzwinkel γ, den die Hinterräder 7, 8 aufweisen, die Ausbildung eines negativen Vorspurwinkels der Hinterräder, der zu erhöhter Reibung der Hinterräder 7, 8 auf dem Untergrund 33 führt und unerwünscht ist. Neben der Fehlstellung der Hinterräder 7, 8 bzw. des ersten Fahrgestellteils 2 hat das Einschieben des Gabelrohrs 12 in das zweite Fahrgestellteil 3 wie ein Vergleich der Fig. 3 und 4 zeigt, auch zu einer Fehlstellung der Drehachse 6 geführt, die nun, wie Fig. 4 zeigt, den Untergrund 33 nicht mehr im Auflagepunkt 32 des Vorderrades 13 schneidet, sondern in Fahrtrichtung F weit vor dem Auflagepunkt 32 auf den Untergrund 33 trifft. Zur Behebung der Fehlstellungen wird das vordere Lagerelement 20 nun aus der in Fig. 3 und 4 gezeigten Stellung mit Hilfe der Schiebeführungen 22, 24 an den Fahrgestellteilen 2, 3 in die Richtungen a' bzw. b' bis in die in Fig. 5 gezeigte Stellung verfahren. Hierdurch wird die Drehachse 6 so abgesenkt, dass sie wieder wie bei der Einstellung für mittelgroße Fahrer (siehe Fig. 3) durch den Auflagepunkt 32 des Vorderrads 13 auf dem Untergrund 33 verläuft. Weiterhin bewirkt die Verschiebung des Lagerelements 20 auch eine Veränderung der Position der Fahrgestellteile 2, 3 zueinander, so dass die Gabeln 42, 44 wieder in einem Winkel α = 90° zum Untergrund 33 stehen. Genauer gesagt verursacht die Verschiebung des vorderen Lagerelements 20 im Wesentlichen eine Drehung des ersten Fahrgestellteils 2 um einen in der hinteren Lagerstelle 5 liegenden Drehpunkt 50 zum zweiten Fahrgestellteil 3. Die Bewegung der Fahrgestellteile 2, 3 zueinander wird auch deutlich durch einen sich vergrößernden Abstand zwischen in den Fig. 4 und 5 eingetragenen Punkten P3, P4. Bei der Verschiebung des vorderen Lagerelements 20 aus der in den Fig. 3 und 4 gezeigten Stellung in die in Fig. 5 gezeigte Stellung wirkt auf das erste Fahrgestellteil 2 im Wesentlichen nur eine vertikale Komponente b'v der Verschiebung b', da die horizontale Komponente b'h der Verschiebung b' durch die Schiebeführung 22 bzw. die Schiebebewegung a' etwa kompensiert wird. Somit liegt mit dem in Fig. 5 dargestellten Liegedreirad 1 nun ein Liegedreirad 1 für kleine Fahrer vor, das genauso wie das Liegefahrrad in der Stellung für mittelgroße Fahrer gewünschte, neutrale Fahreigenschaften besitzt und dessen Hinterräder 7, 8 trotz der Verstellung der Neigung des zweiten Fahrgestellteils 3 gleichbleibende Fahreigenschaften bewirken.
Fig. 6 zeigt das in den vorhergehenden Figuren dargestellte Liegedreirad 1 nun in einer Einstellung für große Fahrer (Radstand A), in der das Gabelrohr 12 so weit wie zulässig aus dem zweiten Fahrgestellteil 3 ausgezogen ist. Bevor eine Verschiebung des vorderen Lagerelements 20 erfolgt ist, führt das Ausziehen des Gabelrohrs 12 zunächst wie bereits in Fig. 1 beschrieben zu einer Drehung der Fahrgestellteile 2, 3 in Pfeilrichtung x um die Achse 37. Diese Verschiebung hat in Analogie zur Verschiebung aus der Stellung für mittelgroße Fahrer in die Stellung für kleine Fahrer wiederum zwei Fehlstellungen zur Folge. Erstens schneidet die Drehachse 6 den Untergrund 33 in Fahrtrichtung F hinter dem Auflagepunkt 32 des Vorderrads 13 und zweitens sind die Gabeln 42, 44 in Fahrtrichtung geneigt und bilden mit dem Untergrund 33 einen Winkel α < 90°. Eine Verschiebung des Lagerelements 20 in die Pfeilrichtungen a, b bewirkt ein Flacherlegen der Drehachse 6, so dass diese den Untergrund 33 wieder im Auflagepunkt 32 des Vorderrads 13 schneidet (wie in Fig. 6 gezeigt). Weiterhin bewirkt die Verschiebung des vorderen Lagerelements 20 wiederum eine Drehung des ersten Fahrgestellteils 2 um den etwa in der hinteren Lagerstelle 5 angeordneten Drehpunkt 50 in Pfeilrichtung y', so dass sich die Punkte P3, P4 nähern bzw. die Gabeln 42, 44 wieder senkrecht zum Untergrund 33 in einem Winkel α = 90° stehen.
In allen Stellungen, die zwischen den in Fig. 5 und Fig. 6 gezeigten Extremstellungen liegen, ist eine optimale Einstellung des Liegedreirads 1 im Hinblick auf die Fahreigenschaften und die Stellung der Hinterräder möglich. In den Fig. 3, 5, 6 wird anschaulich, wie sich der Abstand zwischen einem Punkt P5 und der Drehachse 6 mit der Rahmeneinstellung verändert. Für Abstände mI, mII, mIII zwischen dem Punkt P5 und der Drehachse 6 gilt: mI < mII < mIII. Dies bedeutet, dass der Schwerpunkt eines nicht dargestellten Fahrers bei der Einstellung für kleine Fahrer weit über der Drehachse 6 liegt und der Fahrer somit einen großen Hebel besitzt, um Drehungen um die Drehachse 6 hervorzurufen. Dieser Hebel wird wie aus Fig. 6 hervorgeht, in der Einstellung für große Fahrer kleiner, d. h. die Drehachse liegt näher beim Körperschwerpunkt. Dies bedeutet, dass verschieden große Fahrer bei der Verwendung gleicher Lagerelemente gute Fahreigenschaften vorfinden, da steigende Fahrergröße und mit dieser steigendes Fahrergewicht durch eine sich verkürzende Hebellänge kompensiert werden.
Fig. 7 zeigt ein Lagerelement 60. Das Lagerelement 60 besteht im Wesentlichen aus einer oberen Platte 61, einer unteren Platte 62, einem Gummikörper 63 und einem die Platten 61, 62 verbindenden flexiblen Element 64. Das Lagerelement 60 lässt die verschiedensten Bewegungen der Platten 61, 62 zueinander zu, wobei ein Einknicken um eine gedachte Achse 65 durch die Formgebung des Gummikörpers 63 und die Längsausrichtung des Lagerelements 60 (siehe Fig. 7) die bevorzugte Bewegungsrichtung ist. Das Lagerelement 60 bzw. der Gummikörper 63 zeigt ein progressives Federverhalten.
Fig. 8 zeigt einen Schnitt durch das in Fig. 7 dargestellte Lagerelement entlang der Schnittlinie VIII-VIII. In den Platten 61, 62 sind zur Befestigung der Fahrgestellteile Gewinde 66 vorgesehen. Das die Platten 61, 62 verbindende in Fig. 8 nicht dargestellte flexible Element ist durch eine Bohrung 67 geführt und wird in den Platten 61, 62 jeweils durch nicht dargestellte Schrauben, welche im Gewinde 68 eingedreht werden, geklemmt. Weiterhin ist eine nicht dargestellte Verschweißung des flexiblen Elements mit den Platten 61, 62 vorgesehen, wenn dieses beispielsweise als Stahlseil ausgeführt ist.
Fig. 9 zeigt einen hinteren Teil eines Liegedreirads 80, das mit einem Anhänger 81 verbunden ist. Der Anhänger 81 ist um eine Drehachse 82 drehbar am Liegedreirad 80 gelagert. An einem in Fahrtrichtung hinteren Ende 83 ist der Anhänger 81 durch eine Rolle 84 gestützt, die frei um eine Lenkachse 85 drehbar ist, und eine Drehachse 86 aufweist, die sich nicht mit der Lenkachse 85 schneidet. Somit läuft die Rolle 84 immer hinter der Lenkachse 85 her. Die Drehachse 82, an welcher der Anhänger 81 aufgehängt ist, ist vor einer Drehachse 87 des Hinterrads des Liegedreirads 80 angeordnet, so dass der Anhänger 81 bzw. eine auf dem Anhänger 81 befindliche Ladung mit ihrer Gewichtskraft auch auf das nicht dargestellte Vorderrad des Liegedreirads 80 wirkt und somit im Anhängerbetrieb die Traktion des angetriebenen Vorderrads verbessert.
Unabhängig von den soeben beschriebenen Ausführungsformen ist es auch denkbar, dass eine Einstellung der Drehachse und der Stellung des ersten Fahrgestellteils durch eine Verschiebung des hinteren Lagerelements erfolgt.
Bezugszeichenliste
1
Liegedreirad
2
erstes Fahrgestellteil
3
zweites Fahrgestellteil
4
vordere Lagerstelle
5
hintere Lagerstelle
6
Drehachse
7
Hinterrad
8
Hinterrad
9
Lenkerstummel
10
Lenkerstummel
11
Gabel
12
Gabelrohr
13
Vorderrad
14
Antriebsvorrichtung
15
Pedal
16
Kurbelarm
17
Tretlager
18
Sitzpolster
19
Rückenpolster
20
vorderes Lagerelment
21
Flanschplatte
22
erste Schiebeführung
23
Flanschplatte
24
zweite Schiebeführung
25
Rohrführung
26
Schraube
27
Klemmvorrichtung
28
Klemmschraube
29
hinteres Lagerelement
30
Flanschplatte
31
Flanschplatte
32
Auflagepunkt
33
Untergrund
34
Rohrführung
35
Klemmschraube
36
Achse (vorne)
37
Achse (hinten)
38
Rahmenteil
39
Rahmenteil
40
Radaufhängung
41
Radaufhängung
42
Gabel
43
Gabel
44
Gabel
45
Gabel
46
Gabelrohr
47
Gabelrohr
48
Gabelrohr
49
Gabelrohr
50
Drehpunkt
60
Lagerelement
61
obere Platte
62
untere Platte
63
Gummikörper
64
flexibles Element
65
Achse
66
Gewinde
67
Bohrung
68
Gewinde
80
Liegedreirad
81
Anhänger
82
Drehachse
83
Ende
84
Rolle
85
Lenkachse
86
Drehachse
87
Drehachse

Claims (17)

1. Liegedreirad, das ein Hinterräder (7, 8) tragendes erstes Fahrgestellteil (2) und ein mit einem Vorderrad (13) verbundenes zweites Fahrgestellteil (3) aufweist, das längenverstellbar ist, wobei die Fahrgestellteile (2, 3) an zwei getrennten Lagerstellen (4, 5) mittels Lagerelementen (20, 29) verbunden sind und wobei die Fahrgestellteile (2, 3) zueinander um eine Drehachse (6) schwenkbar sind, die in Fahrtrichtung (F) weist und zu dieser geneigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Lagerstellen (4, 5) in eine von der Drehachse (6) abweichende Richtung verschiebbar angeordnet ist.
2. Liegedreirad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Verschiebung einer der Lagerstellen (4, 5) die Neigung der Drehachse (6) und die Neigung des ersten Fahrgestellteils (2) in Fahrtrichtung (F) verstellbar ist.
3. Liegedreirad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verschiebung der vorderen Lagerstelle (4) in Fahrtrichtung (F) eine Drehung des ersten Fahrgestellteils (2) im Uhrzeigersinn um einen etwa im Bereich der hinteren Lagerstelle (5) liegenden Drehpunkt (50) bewirkt.
4. Liegedreirad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verschiebung der vorderen Lagerstelle (4) gegen die Fahrtrichtung (F) eine Drehung des ersten Fahrgestellteils (2) gegen den Uhrzeigersinn um den etwa im Bereich der hinteren Lagerstelle (5) liegenden Drehpunkt (50) bewirkt.
5. Liegedreirad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eines der Lagerelemente (20, 29) am ersten und am zweiten Fahrgestellteil (2, 3) verschiebbar angeordnet ist, wobei die Verschiebelinien (va, vb) der Schiebelagereinheiten (22, 24) sich in einem Schnittpunkt (S) schneiden.
6. Liegedreirad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebelinien (va, vb) der Lagereinheiten (22, 24) des vorderen Lagerelements (20) mit der Drehachse (6) ein Dreieck (D) definieren.
7. Liegedreirad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerelement (20, 29) als Gummilager ausgebildet ist, das aus einem Gummikörper (63) gebildet ist, der zwischen zwei über ein flexibles Verbindungsmittel (64) miteinander verbundenen Platten (61, 62) liegt.
8. Liegedreirad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Verbindungsmittel (64) als Drahtseil ausgebildet ist, das mit den Platten (61, 62) über Schweißverbindungen und/oder Klemmverbindungen verbunden ist.
9. Liegedreirad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (6) den Körper eines Fahrers durchläuft.
10. Liegedreirad insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Fahrgestellteil (2) Radaufhängungen (40, 41) aufweist, die quer zur Fahrtrichtung (F) verschiebbar und feststellbar an Rahmenteilen (38, 39) angeordnet sind.
11. Liegedreirad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterradaufhängung (40, 41) in ein zum ersten Fahrgestellteil (2) gehörendes Rohr (38, 39) ein- und ausschiebbar und an diesem fixierbar ist.
12. Liegedreirad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hinterrad (7; 8) über zwei Gabeln (42, 43; 44, 45) in zwei Rohren (38, 39) des ersten Fahrgestellteils (2) geführt ist.
13. Liegedreirad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am ersten Fahrgestellteil (2) ein Anhänger (81) befestigbar ist, der an einem vom Liegedreirad (80) wegweisenden Ende (83) eine Lenkrolle (84) aufweist.
14. Liegedreirad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anhänger (81) zwischen an den Hinterradaufhängungen (40, 41) oder am ersten Fahrgestellteil (2) angeordneten Halteelementen drehbar eingespannt ist.
15. Liegedreirad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteelemente als Bolzen ausgebildet sind.
16. Liegedreirad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteelemente zwischen einer Drehachse (87) eines Hinterrads und einer Drehachse eines Vorderrads des Liegedreirads (80) angeordnet sind.
17. Anhänger für ein Liegedreirad nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einer Haltevorrichtung für die Anbringung an ein Liegedreirad und einer Lenkrolle, die an dem von der Haltevorrichtung wegweisenden Ende angebracht ist und frei um eine Lenkachse drehbar ist und dieser nachläuft.
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