DE10054091A1 - Verfahren zur Ermittlung mindestens einer Eigenschaft eines im Förderweg eines Pumpenaggregats befindlichen Mediums - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung mindestens einer Eigenschaft eines im Förderweg eines Pumpenaggregats befindlichen MediumsInfo
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Abstract
Das Verfahren dient zur Ermittlung des im Förderweg eines Pumpenaggregats befindlichen Mediums, insbesondere zur Ermittlung, ob die Pumpe mit Fördermedium versorgt ist oder Luft zieht. Hierzu ist im Förderweg ein Heizelement vorgesehen, das periodisch beheizt wird. Anhand des Temperaturverlaufs des Heizelements wird durch Vergleich mit vorermittelten Werten das Medium ermittelt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung mindestens einer Eigenschaft
eines im Förderweg eines Pumpenaggregats befindlichen Mediums oder zur
Ermittlung des Mediums selbst sowie ein Pumpenaggregat mit einer Einrichtung
zur Ausführung dieses Verfahrens.
Bei Kreiselpumpenaggregaten ist der Antriebsmotor häufig als Nasslaufmotor
ausgebildet. Die den Rotor und das Kreiselrad tragende Welle ist dann in Lagern
geführt, welche in der Regel durch das Fördermedium selbst geschmiert werden.
Darüber hinaus erfolgt bei einigen Konstruktionen auch die Kühlung von Motor
und Motorelektronik über das Fördermedium. Insbesondere bei modernen, fre
quenzumrichtergesteuerten Pumpenaggregaten, die hochtourig laufen, ist eine
ständige Kühlung und Schmierung durch das Fördermedium von ausschlaggeben
der Bedeutung, da beim Trockenlauf ein erhöhter Lagerverschleiß auftritt und
schließlich auch andere Bauteile durch Überhitzung geschädigt oder gar zerstört
werden können. Ein solcher Trockenlauf kann auftreten, wenn das flüssige Förder
medium ausbleibt, d. h. in dem Förderweg zur Pumpe Luft befindlich ist oder
wenn das Fördermedium überhitzt ist und dort Gas befindlich ist. Darüber hinaus
kann auch die Konsistenz des Fördermediums selbst für die Kühl- und Schmier
eigenschaften von Bedeutung sein.
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zu schaffen, das mit geringem baulichen Aufwand das Fördermedium bzw. das im
Pumpenaggregat gerade befindliche Medium erfasst. Darüber hinaus soll ein
entsprechendes Pumpenaggregat geschaffen werden, bei dem mit geringem baulichen
Aufwand und unter weitgehender Ausnutzung vorhandener
Bauteile/Baugruppen ein solches Verfahren realisierbar ist.
Der verfahrensmäßige Teil dieser Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 angegebe
nen Merkmale gelöst. Ein entsprechend ausgebildetes Pumpenaggregat ist durch
die in Anspruch 8 angegebenen Merkmale gekennzeichnet. Vorteilhafte Ausge
staltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen 2 bis
7 und des Pumpenaggregats in den Unteransprüchen 9 bis 13 sowie der nachfol
genden Beschreibung angegeben.
Grundgedanke der vorliegenden Erfindung ist es, in dem Förderweg des Pumpen
aggregats, insbesondere im Pumpenaggregat selbst, ein elektrisch beheizbares
Heizelement vorzusehen und dieses periodisch zu beheizen, wobei anhand des
Temperaturverlaufs des Heizelements die gewünschte Stoffeigenschaft des Medi
ums oder das Medium selbst ermittelt wird. Dabei geht die Erfindung in ihrer
einfachsten Form von weitgehend konstanten Temperaturen des Fördermediums
aus, wobei Strömungsgeschwindigkeiten des Fördermediums ebenfalls vernachläs
sigt werden, um beispielsweise zu erfassen, ob im Förderweg des Pumpenaggre
gats Förderflüssigkeit, z. B. Wasser, befindlich ist oder aber Luft. Da das Heiz
element in Umgebung von Flüssigkeit einem wesentlich intensiveren Wärme
austausch unterliegt als in Umgebung von Gas, kann anhand des Temperaturver
laufs des Heizelements, sei es in der Heiz- oder auch in der Abkühlphase, ermittelt
werden, ob es sich bei dem Medium um eine Flüssigkeit oder ein Gas handelt.
Diese einfachste Form der Auswertung kann je nach Anforderung an das Einsatz
gebiet verfeinert werden, so dass auch bei sich ändernden Umgebungsbedingungen
(Temperatur, Geschwindigkeit) mit ausreichender Zuverlässigkeit die gewünschte
Stoffeigenschaft des Mediums bzw. das Medium selbst bestimmt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren dient primär zur Verhinderung von Trockenlauf
eines Pumpenaggregats, es kann jedoch auch zur Ermittlung anderer Stoffeigen
schaften, wie beispielsweise den Konzentrationsgehalt von Frostschutzmitteln in
Wasser oder dergleichen, dienen. Es versteht sich, dass die Verfahrensparameter
hierzu entsprechend der zu unterscheidenden Stoffeigenschaft oder der zu unter
scheidenden Medien anzupassen sind.
Der vorrichtungsmäßige Aufbau zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens ist vergleichsweise gering, da neben dem erforderlichen Heizelement, das
vorzugsweise in Form eines PTC-Widerstands vorgesehen wird, im Wesentlichen
nur Auswertelektronik benötigt wird, die aufgrund der heutzutage aggregatseitig
vorhandenen digitalen Motorelektronik nicht zusätzlich zur Verfügung gestellt
werden muss, sondern lediglich durch Implementierung entsprechender Software
realisiert werden kann.
Um die gewünschte Stoffeigenschaft zu ermitteln bzw. das jeweilige Medium zu
erfassen, ist es erforderlich, zuvor entsprechende Werte zu ermitteln, sei es rechne
risch oder experimentell, die dann mit den gemessenen Werten verglichen werden,
wonach als Ergebnis die zu ermittelnde Stoffeigenschaft, oder das Medium be
stimmt werden.
Grundsätzlich ist in einfachster Form lediglich die Erfassung mindestens einer
Temperatur des Heizelements zu einem bestimmten Zeitpunkt während oder nach
dem Heizvorgang zu erfassen, um dann durch Vergleich die Stoffeigenschaft bzw.
das Medium zu bestimmen. In der Praxis würde es jedoch vorteilhafter sein,
mehrere Temperaturwerte in zeitlichen Abständen zu erfassen, wenn nicht sogar
den zeitlichen Temperaturverlauf zu erfassen.
Um mit genügender Sicherheit den Trockenlauf auszuschließen, ist es zweck
mäßig, das erfindungsgemäße Verfahren in geeigneten Abständen zu wiederholen,
also periodisch auszuführen. Dabei sind die Abstände zweckmäßigerweise so zu
wählen, dass die Betriebssicherheit des Gerätes vor Trockenlauf hinreichend
sichergestellt ist.
In einfachster Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Temperatur
zu Beginn und am Ende der Heizphase bzw. zu Beginn und am Ende der Abkühl
phase ermittelt und die Temperaturdifferenz bestimmt, um beispielsweise fest
zustellen, ob das Heizelement in Wasser oder in Luft liegt. Wenn die Werte über
die Zeit gespeichert werden, können auch Temperaturänderungen des Fördermedi
ums bei dieser einfachen Auswertung mit erfasst werden. Dabei ist es zweckmäßig,
das Heizelement stets mit einer vorbestimmten konstanten Leistung über eine
vorbestimmte Zeit aufzuheizen und dann über eine vorbestimmte Zeit wieder
abkühlen zu lassen. Durch das Einbringen einer konstanten Leistung können auch
Zwischenwerte vor Erreichen der vorbestimmten Zeit ausgewertet werden, um
Tendenzen frühzeitig zu erkennen.
Eine noch zuverlässigere und exaktere Auswertung erlaubt eine Weiterbildung des
erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der das Heizelement zunächst aufgeheizt wird
und dann der Temperaturverlauf des Heizelements während einer vorbestimmten
Zeit nach der Aufheizphase erfasst und die Eigenschaft des Mediums oder das
Medium selbst ermittelt wird. Dabei können nach einer Weiterbildung des Verfah
rens die während der Heiz- und/oder Abkühlphase ermittelten Temperaturwerte
herangezogen werden, um in einer Modellrechnung unter Zugrundelegung der
möglichen verschiedenen zu ermittelnden Stoffeigenschaften oder Medien rechne
risch zu ermitteln, wie das Temperaturverhalten am Heizelement ohne Wärme
zufuhr wäre. Für jede, der möglichen Stoffeigenschaften oder der möglichen
Medien wird hierbei ein unterschiedlicher Temperaturverlauf über die Zeit er
mittelt werden. Dabei ist das zu ermittelnde Medium dann durch die Kurve be
stimmt, welche den glattesten Verlauf hat. Dieser Methode liegt die Erkenntnis
zugrunde, dass nur das Medium bzw. nur das Medium mit der vorhandenen Eigen
schaft eine nahezu konstante Temperatur aufweisen wird, wohingegen bei abwei
chenden Medien rechnerisch Temperaturänderungen ermittelt werden, die aus
thermodynamischen Gründen nicht zutreffen können.
Grundsätzlich können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Temperaturänderun
gen des Fördermediums oder Änderungen der Strömungsgeschwindigkeit ver
nachlässigt werden, wenn diese so sind, dass sie das Messergebnis nicht merklich
beeinflussen. Wenn dies nicht mehr der Fall ist, kann entweder die Temperatur des
Fördermediums gesondert erfasst werden, ebenso wie die Strömungsgeschwindig
keit, oder aber, was bevorzugt ist, ein verfeinertes Ermittlungsverfahren eingesetzt
werden. Hierzu sieht die Erfindung bevorzugt ein vierstufiges Verfahren vor,
wobei innerhalb der ersten Stufe das Heizelement um eine vorbestimmte Tempera
turdifferenz aufgeheizt wird. Danach wird das Heizelement für eine vorbestimmte
Zeit mit konstanter, aber geringerer Leistung als in der ersten Stufe beheizt. In der
dritten Stufe wird das Heizelement für eine vorbestimmte Zeit nicht beheizt, d. h.
nur durch das umgebende Medium abgekühlt, und in einer vierten Stufe wird das
Heizelement so beheizt, dass ein Temperaturverlauf wie in Stufe 2 entsteht, jedoch
mit dazu konstanter Temperaturdifferenz. Die in der vierten Stufe dem Heizel
ement zugeführte Leistung wird ermittelt und als Vergleichswert zur Ermittlung
des Mediums bzw. der zu bestimmenden Stoffeigenschaft des Mediums herange
zogen. Dabei dient die Stufe 2 ausschließlich dazu, eine sich möglicherweise
ändernde Temperatur des Fördermediums zu erfassen, um damit ohne Temperatur
messung des Mediums eine zuverlässige Bestimmung der Stoffeigenschaft des
Mediums oder des Mediums auch dann sicherzustellen, wenn sich die Temperatur
während des Messvorgangs ändert. Sollte der Temperatureinfluss erwartungs
gemäß gering sein, so können die entsprechenden Verfahrensschritte auch ausge
lassen werden, d. h. es kann die Leistung zur Erhitzung des Heizelements um eine
vorbestimmte Temperaturdifferenz als Maß für die Auswertung herangezogen
werden.
Das zur Durchführung dieses Verfahrens ausgebildete Pumpenaggregat wird
vorzugsweise als Heizelement einen PTC-Widerstand aufweisen, wobei dieser
Widerstand sowohl zum Heizen als auch zur Temperaturmessung dienen kann,
indem der Spannungs-/Stromverlauf an diesem Widerstand während des Heizens
ermittelt wird und dieser Widerstand in der Abkühlphase als Messelement, also
ohne spürbare Wärmeeinbringung, geschaltet wird. Es kann auch während der
Heizphase zum Zwecke der Messung die Heizphase kurzzeitig unterbrochen
werden, wenn dies messtechnisch oder gerätetechnisch günstiger ist. Alternativ
kann jedoch neben dem Heizelement ein gesonderter Sensor zur Erfassung des
Temperaturverlaufs vorzugsweise im Bereich der Oberfläche des Heizelements
vorgesehen sein.
Die Anordnung des Heizelements bzw. Sensors erfolgt zweckmäßigerweise dort,
wo der Trockenlauf zuerst auftritt, also beispielsweise bei stehender Welle im
Bereich des oberen Lagers, kann jedoch auch an jeder anderen geeigneten Stelle
vorgesehen sein, wo dies zweckmäßig ist. Das Heizelement kann auch an vom
Pumpenaggregat entfernter Stelle montiert sein, wenn beispielsweise das Aus
bleiben von Fördermedium schon ermittelt werden soll, bevor das Pumpenaggregat
trockengelaufen ist. In einem solchen Fall wird das Heizelement zweckmäßiger
weise patronenartig oder modulartig ausgebildet und über eine hermetisch dichte
Leitungsverbindung mit dem Pumpenaggregat verbunden sein. Dabei kann die
Auswertelektronik entweder im Klemmenkasten des Pumpenaggregats oder als
gesondertes Modul zur Anbringung am Pumpenaggregat vorgesehen sein. Zur
Auswertung und Steuerung ist dem elektrischen Widerstand zweckmäßigerweise
eine analoge Temperaturmesseinrichtung zugeordnet, deren Signalausgang über ein
Analog-Digital-Wandler einem Mikroprozessor zugeführt ist, der einen Leistungs
pulsgenerator zur Beheizung des Widerstandes steuert und dem eine Bedienelek
tronik zugeordnet ist. Der Mikroprozessor steuert gleichzeitig den Motor der
Pumpe, so dass darüber die im Falle von Trockenlauf erforderlichen schaltungs
technischen Maßnahmen pumpenseitig vorgenommen werden können.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Aus
führungsbeispielen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 zeitliche Temperaturverläufe eines Heizelements eines Pumpen
aggregats bei unterschiedlichen Umgebungsmedien,
Fig. 2 den zeitlichen Temperaturverlauf eines Heizelements und die rech
nerisch bei zwei unterschiedlichen Medien ermittelten Kurven ohne
Beheizung,
Fig. 3 den Temperaturverlauf gemäß Fig. 2 bei einem anderen Medium
und die rechnerisch bei zwei unterschiedlichen Medien ermittelten
Kurven ohne Beheizung,
Fig. 4 zwei Temperaturverläufe des Heizelements bei einem vierstufigen
Verfahren und
Fig. 5 in schematischer Darstellung einen Längsschnitt durch ein Pumpen
aggregat mit Heizelement und Auswertelektronik im Klemmenkas
ten.
In Fig. 1 sind zwei Kurvenverläufe dargestellt, wobei die obere Kurve 1 den
Temperaturverlauf eines Heizelements in einem Pumpenaggregat in Luft darstellt
und die untere Kurve 2 den Temperaturverlauf eines solchen Heizelements zu
nächst in Wasser, dann in Luft und danach wieder in Wasser darstellt. In beiden
Fällen wird das Heizelement periodisch beheizt und anschließend durch das
umgebende Medium abgekühlt. Es erfolgt jeweils über vier Sekunden zunächst
eine elektrische Beheizung des Heizelements mit einer konstanten Leistung,
wonach sich eine Phase von vier Sekunden anschließt, in der keine Beheizung
erfolgt, also ausschließlich die Abkühlung durch das umgebende Medium. Wie
sich anhand des Temperaturverlaufs der Kurve 1 zeigt, benötigt das Heizelement
bei Umgebung von Luft ca. sechs Heizzyklen, bis sich ein stationärer Zustand
einstellt, d. h. dass am Anfang und am Ende jedes Intervalls sich eine konstante
Temperatur einstellt - eine konstante Umgebungstemperatur des umgebenden
Mediums vorausgesetzt. Davor tritt zumindest für das Umgebungsmedium Luft ein
gewisser thermischer Trägheitseffekt ein, der diesen stufenweisen Anstieg der
Temperaturen am Ende jeder Heizperiode sowie am Ende jeder Abkühlphase
verglichen mit dem entsprechenden vorherigen Wert ausmacht.
Ist das Umgebungsmedium Wasser wie am Anfang und am Ende von Kurve 2, so
kann dieser thermische Trägheitseffekt praktisch vernachlässigt werden, wie
anhand der ersten fünf Zyklen der unteren Kurve 2 sichtbar ist. Die beiden Kurven
verläufe 1 und 2 verdeutlichen, dass die Unterschiede in den Kurvenverläufen bei
der Umgebung des Heizelements von Luft einerseits und Wasser andererseits auch
schon bei der ersten Heizperiode (erster Zyklus) so groß sind, dass anhand des
Temperaturverlaufs das umgebende Medium ermittelbar ist.
In der unteren Kurve 2 ist darüber hinaus in einem mittleren Zeitbereich, nämlich
dem im Diagramm mit 3 gekennzeichneten Bereich, ein Medienwechsel von
Wasser zu Luft dargestellt, wie er beispielsweise beim plötzlichen Trockenlauf
einer Pumpe auftritt. Wie die sechste bis zehnte Periode der Kurve 2 im Bereich 3
verdeutlichen, hat die Kurve 2 dort den gleichen Verlauf wie die Kurve 1 in den
Perioden 1 bis 5, wohingegen die Kurve 2 unmittelbar nach dem Bereich 3 sehr
schnell wieder den für Umgebungsmedium Wasser typischen Verlauf annimmt. Es
wird also deutlich, dass insbesondere bei kontinuierlicher Betrachtung der
Trockenlauf der Pumpe genügend schnell allein durch Signalauswertung detektier
bar ist, wobei auch in Grenzen eine Temperaturänderung des Mediums selbsttätig
berücksichtigt werden kann.
In einfachster Auswertung genügt es also, die Anfangstemperatur 4a und die
Endtemperatur 4b (wie dies anhand von Kurve 4 anhand der dritten Heizperiode
beispielhaft beziffert ist) zu messen, um zuverlässig feststellen zu können, ob sich
das Heizelement in Luft oder in Wasser befindet.
Fig. 2 zeigt den Temperaturverlauf eines periodisch beheizten Heizelements, das
jeweils 4 sec. mit einer konstanten Leistung beheizt wird, wonach eine 4-sekündige
Abkühlphase erfolgt. Der dabei ermittelte Temperaturverlauf wird in zwei unterschiedliche
Modellrechnungen eingegeben, welche die Temperatur des Heizel
ements für den Zustand ermitteln, in dem keine Beheizung erfolgt, d. h. das Heizel
ement sich temperaturmäßig etwa wie das Umgebungsmedium verhalten müsste.
Während die Kurve 5 des oberen Diagramms den tatsächlichen Temperaturverlauf
am Heizelement darstellt, zeigt die untere Kurve den errechneten Temperaturver
lauf, und zwar in Kurve 6 für Wasser und in Kurve 7 für Luft. Dabei wird deutlich,
dass die Kurve 6 völlig glatt ist, wohingegen die Kurve 7 etwa phasenverschoben
die Kurve 5 repräsentiert. Da die Modellrechnung die Ermittlung des Temperatur
verlaufs ohne Beheizung des Heizelements erfassen soll, repräsentiert folglich die
Kurve 6 das Medium, in dem sich das Heizelement befindet, nämlich Wasser.
In Fig. 3 ist im oberen Diagramm analog zu Fig. 2 eine Kurve 8 dargestellt, welche
den Temperaturverlauf eines periodisch beheizten Heizelements in Luft darstellt.
In dem unteren Diagramm sind entsprechende rechnerisch ermittelte Kurven 9 und
10 dargestellt, wobei die Kurve 9 Ausfluss des Rechenmodells für Umgebung Luft
und die Kurve 10 Ausfluss des Rechenmodells für Umgebung Wasser ist. Hier ist
die glattere Kurve also die Kurve 9 und somit Luft als Umgebungsmedium er
mittelt.
Anhand von Fig. 4 ist ein vierstufiges Verfahren dargestellt, und zwar im oberen
Diagramm bei sich nicht verändernder Mediumtemperatur und im unteren Dia
gramm bei steigender Mediumtemperatur. Die Stufen sind mit I bis IV gekenn
zeichnet. Die erste Stufe beginnt mit einer Aufheizphase auf einer gegenüber der
Ausgangstemperatur (zu Beginn der Stufe I) vorbestimmten Temperaturdifferenz
von 3,5°C. Nach Abschluss der Stufe I erfolgt in Stufe II eine Beheizung des
Heizelements mit konstanter Leistung, wobei die Leistung so gewählt ist, dass sie
kleiner ist als die am Ende der Stufe I, damit ein möglichst gleichmäßiger Tempe
raturverlauf der zweiten Stufe entsteht.
In der dritten Stufe wird das Heizelement nicht beheizt. Am Ende der dritten Stufe
wird die Temperaturdifferenz zum Ende der ersten Stufe ermittelt, um dann in der
vierten Stufe das Heizelement so zu beheizen, dass eine konstante Temperaturdif
ferenz zu dem Temperaturverlauf der Stufe II entsteht. Dabei wird die Heizleistung
ermittelt, die einen charakteristischen Wert dafür darstellt, ob das Umgebungs
medium Luft oder Wasser ist. Wenn das umgebende Medium Wasser ist, ist eine
signifikant höhere Heizleistung erforderlich als beispielsweise bei Luft. Dieses
verfeinerte Verfahren gemäß Fig. 4 kompensiert Temperaturänderungen des
Mediums selbst, die nicht auf die Beheizung des Heizelements zurückgehen. Ein
solcher Fall ist im unteren Diagramm in Fig. 4 dargestellt, dort steigt die Medien
temperatur während des Messverfahrens gemäß den Stufen I bis IV um etwa 3°C
an. Wie ein Vergleich der Kurvenverläufe im Bereich der Stufen II und IV zwi
schen dem oberen und unteren Diagramm zeigt, ist unabhängig von der Medien
temperatur die Temperaturdifferenz und damit die einzubringende Heizleistung
stets gleich, wenn gleiches Umgebungsmedium vorhanden ist. Es kann also mit
diesem Verfahren eine sich ändernde Medientemperatur kompensiert werden, ohne
die Zuverlässigkeit des Verfahrens zur Ermittlung des Mediums selbst oder einer
Stoffeigenschaft zu beeinflussen.
Die vorstehend beispielhaft beschriebenen Verfahren stellen nur einen Ausschnitt
zahlreicher möglicher nach dem erfindungsgemäßen Prinzip arbeitender Verfahren
dar. Sie sind vorstehend beschrieben zur Ermittlung, ob das Heizelement in Luft
oder in Wasser befindlich ist, d. h. zur Ermittlung des Mediums selbst. Dieses
Verfahren kann durch in der Regel wenige empirische Versuche auch zur Ermitt
lung anderer Medien oder Stoffeigenschaften eingesetzt werden, was jedoch hier
nicht im Einzelnen beschrieben werden soll.
Das anhand von Fig. 5 schematisch dargestellte Pumpenaggregat 11 weist ein
Motorgehäuse 12 auf, in dem ein Nasslaufmotor angeordnet ist, dessen Welle ein
Kreiselrad 13 trägt, das innerhalb eines Inline-Pumpengehäuses 14 mit einem
saugseitigen Anschluss 15a und einem druckseitigem Anschluss 15b liegt. In
Strömungsrichtung gesehen unmittelbar hinter dem saugseitigen Anschluss 15a ist
ein Trockenlaufsensor 16 vorgesehen, der nach dem vorbeschriebenen Verfahren
arbeitet und durch ein Heizelement 17 in Form eines PTC-Widerstands gebildet ist,
der in einem dünnwandigen Edelstahlzylinder 18 angeordnet ist, der patronenartig
ausgebildet ist und in den Strömungsweg des Sauganschlusses 15a ragt. Zwischen
dem als Heizelement und Sensor dienenden PTC-Widerstand 17 und dem dünn
wandigen Gehäuse 18 ist eine Wärmeleitpaste vorgesehen, um eine möglichst gute
Wärmeleitung zwischen dem Widerstand und der Außenseite des Gehäuses 18
sicherzustellen. Das Gehäuse 18 ist endseitig verlötet, die elektrischen Anschlüsse
sind zu einer Leitung 19 herausgeführt, die im Klemmenkasten 20 mündet, der am
Motorgehäuse 12 angebracht ist und neben dem den Motor steuernden Frequen
zumrichter sowie die Anschlussverdrahtung auch die Steuer- und Auswertelek
tronik für den PTC-Widerstand 17 beinhaltet. Im vorliegenden Ausführungsbei
spiel ist diese Elektronik in den Klemmenkasten 20 integriert, sie kann jedoch auch
als gesondertes Modul oder als Aufsteckmodul vorgesehen sein, so dass das
Pumpenaggregat wahlweise mit Trockenlaufsensorik oder ohne ausgestattet
werden kann.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel liegt der Trockenlaufsensor 16 eingangs
seitig, so dass beim üblichen Strömungsbetrieb ein Trockenlauf der Pumpe detek
tiert werden kann, bevor die im Spaltrohr befindliche Flüssigkeit entwichen ist und
die Pumpe mit erhöhtem Lagerverschleiß trockenläuft. Die Auswertelektronik
kann den Motor also rechtzeitig vorher abschalten bzw. wieder anschalten, sobald
saugseitig Fördermedium ansteht.
Mit dem dargestellten Trockenlaufsensor 16 kann nicht nur das diesen umgebende
Medium detektiert werden, sondern darüber hinaus auch die Temperatur des
Fördermediums. Die Anordnung des eigentlichen Sensors 16 kann auch an anderer
geeigneter Stelle erfolgen, da dieser patronenartig ausgebildet und nach Anbringen
einer Gehäusebohrung an praktisch beliebiger Stelle angeordnet werden kann. Es
versteht sich, dass je nach Anordnung und Ausbildung des Pumpenaggregats der
Sensor 16 auch unmittelbar im Spaltrohr oder an anderer geeigneter Stelle vor
gesehen sein kann.
Die innerhalb des Klemmenkastens 20 vorgesehene Auswertelektronik besteht aus
einer analogen Temperaturmesseinrichtung, wie sie an sich zur Beschaltung eines
PTC-Widerstands bekannt ist. Das Signal dieser Einrichtung ist einem Analog-
Digitalwandler zugeführt, dessen dann digitales Ausgangssignal einem Mikro
prozessor zugeführt ist, der einen Leistungspulsgenerator für den Widerstand 17
steuert. Der Mikroprozessor ist Teil der Frequenzumrichterelektronik, welche den
Elektromotor ansteuert. Über eine digitale Schnittstelle erfolgt die Bedienung/
Programmierung des Mikroprozessors, der die zentrale Steuerung des gesamten
Pumpenaggregats beinhaltet und überwacht.
Claims (13)
1. Verfahren zur Ermittlung mindestens einer Eigenschaft eines im Förderweg
eines Pumpenaggregats befindlichen Mediums oder des Mediums, dadurch ge
kennzeichnet, dass ein im Medium befindliches Heizelement beheizt wird und dass
anhand mindestens einer Temperatur des Heizelements während oder nach dem
Heizvorgang durch Vergleich mit vorermittelten Werten eine Stoffeigenschaft des
Mediums oder das Medium ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement
mit einer vorbestimmten vorzugsweise konstante Leistung über eine vorbestimmte
Zeit aufgeheizt wird, wobei der Temperaurverlauf des Heizelementes zur Ermitt
lung einer Stoffeigenschaft oder des Mediums ausgewertet wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Temperaturverlauf während der Heizphase ermittelt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch folgende Schritte:
- a) Aufheizen des Heizelements
- b) Erfassung des Temperaturverlaufs des Heizelements während einer vorbestimmten Zeit nach der Aufheizphase und Ermittlung der Eigenschaft des Mediums oder des Mediums
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass anhand
des ermittelten Temperaturverlaufs des Heizelements der Temperaturverlauf von
Medien unterschiedlicher Eigenschaften oder unterschiedlicher Medien ohne
Wärmezufuhr des Heizelements errechnet wird und dass die zu bestimmende
Eigenschaft des Mediums oder das zu bestimmende Medium durch den errechne
ten Temperaturverlauf des Mediums bestimmt ist, welcher die am glattesten
verlaufende Kurve aufweist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- a) Aufheizen des Heizelements um eine vorbestimmte Temperaturdif ferenz
- b) Erfassen des Temperaturverlaufs des Heizelements während einer vorbestimmten Zeit nach der Heizphase
- c) Heizen des Heizelements über eine vorbestimmte Zeit so, dass sich eine konstante Temperaturdifferenz zwischen dem erreichten Wert unmittelbar nach Abschluss der Heizphase a ergibt.
- d) Ermittlung der Eigenschaft des Mediums oder des Mediums anhand der zugeführten Leistung im Schritt c
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem
Aufheizen des Heizelements gemäß Schritt a das Heizelement über eine vor
bestimmte Zeit mit einer konstanten Leistung beheizt wird (Konstantheizphase),
wobei die konstante Leistung kleiner ist als die der Aufheizphase gemäß Schritt ist, und dass der Temperaturverlauf des Heizelements während dieser Konstant
heizphase ermittelt wird und eine Abweichung von einem konstanten Wert als
Ausdruck für eine Änderung der Medientemperatur zugrundegelegt wird und dass
eine sich dabei gegebenenfalls ergebende Änderung der Mediumstemperatur bei
der Auswertung gemäß Schritt d berücksichtigt wird, so dass Einflüsse einer
Änderung der Mediumstemperatur während des Verfahrens ausgeschlossen wer
den.
8. Pumpenaggregat mit einer Einrichtung zur Ermittlung mindestens einer
Eigenschaft des Fördermediums oder des Fördermediums, dadurch gekennzeich
net, dass ein Heizelement und Mittel zur Erfassung der Temperatur des Heizel
ementes vorgesehen sind, dass das Heizelement zeitweise beheizbar ist und dass
eine Auswertelektronik vorgesehen ist, welche anhand der in das Heizelement
eingebrachten elektrischen Leistung und des Temperaturverlaufs des Heizelements
mindestens eine Eigenschaft des Fördermediums oder das Fördermedium be
stimmt.
9. Pumpenaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Heizelement ein elektrischer Widerstand, vorzugsweise ein PTC-Widerstand ist
und dass die Temperaturerfassung des Heizelements durch Auswertung der elektri
schen Größen am Heizelement erfolgt.
10. Pumpenaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass zusätzlich zum Heizelement ein Sensor zur Erfassung des
Temperaturverlaufs am Heizelement vorgesehen ist.
11. Pumpenaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass ein Sensor zur Erfassung der Temperatur des Fördermediums
vorgesehen ist.
12. Pumpenaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass dem elektrischen Widerstand eine analoge Temperaturmess
einrichtung zugeordnet ist, deren Signalausgang über einen Analog-/Digitalwand
ler einem Mikroprozessor zugeführt ist, der einen Leistungspulsgenerator für den
Widerstand steuert, wobei dem Mikroprozessor eine Bedieneinheit zugeordnet ist.
13. Pumpenaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Steuer- und Auswertelektronik für den elektrischen
Widerstand im Klemmenkasten oder als gesondertes Modul am Pumpenaggregat
vorgesehen ist.
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DE50115741T DE50115741D1 (de) | 2000-11-01 | 2001-10-01 | Verfahren zur Ermittlung mindestens einer Eigenschaft eines im Förderweg eines Pumpenaggregats befindlichen Mediums |
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DE10054091A1 true DE10054091A1 (de) | 2002-05-16 |
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