DE10052931A1 - Verbesserungen in einem Funk-Kommunikationssystem - Google Patents
Verbesserungen in einem Funk-KommunikationssystemInfo
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Abstract
Erfindungsgemäß werden auf einer Schnittstelle (Iub) zwischen Netzwerkeinrichtungen (NodeB, BSC/RNC) eines ersten Funk-Kommunikationssystems (UTRA) Daten eines Formats (TRAU/PCU-Frames) eines zweiten Funk-Kommunikationssystems (GSM) übertragen.
Description
Die Einführung der Mobilfunksysteme der 3. Generation (3G),
beispielsweise UMTS, wurde insbesondere durch den Wunsch nach
höheren Datenraten und neuen Diensten höherer Qualität (QoS,
Quality of Service; nun definierte Qualitätsklassen mit ga
rantiertem maximalem oder durchschnittlichem Datendurchsatz,
garantierter minimaler Übertragungsverzögerung (Delay) etc.
statt 'best effort') motiviert.
Diese Ziele versucht man derzeit durch einen
- - Ersatz bzw. eine neuartige Struktur des BSS (Base Station System, bestehend in der 2G-Welt aus BTS, Base Tranceiver Station und BSC, Base Station Controller, vgl. Bild 1) er setzt durch das (UT)RAN (UMTS Terrestrial Radio Access Network, bestehend aus NodeB und RNC, Radio Network Con troller), mit neuer, innovativer
- - Luftschnittstelle (UMTS FDD, UMTS TDDHighChiprate oder UMTS TDDLowChiprate, letzteres auch als TD-SCDMA bezeichnet) und schließlich mit einem
- - 3G CN (Core Network)
zu erreichen (vgl.
Bild
2).
Da diese Änderungen die gesamte Infrastruktur eines Netzbe
treibers betreffen, ist u. U. ein inkrementeller Ansatz, der
in einem ersten Schritt nur einen Teil der o. g. Änderungen
durchführt, von Vorteil. So verwendet das von der CATT (China
Academy of Telecommunication Technology) und Siemens gemein
sam entwickelte System TD-SCDMA@GSM zwar zum einen die inno
vative Funkschnittstelle TD-SCDMA (deshalb TD-SCDMA@GSM),
stützt sich aber ansonsten auf die existierende GSM-Infra
struktur (deshalb TD-SCDMA@GSM) ab (vgl. Bild 3).
Die im folgenden beschriebenen Ideen sind jedoch darüber hin
aus für jede hybride 2G/3G-Kombination anwendbar; so könnte
ein erfolgreiches TD-SCDMA@GSM-Produkt der Anstoss für die
Entwicklung eines TDDHighChiprate@GSM-Systems, eines FDD@GSM-Sy
stems (letztere zur möglichst schnellen Nutzung/Refarming der
ausgesprochen teuren UMTS-Frequenzen) oder sogar von 3G-Sy
stemen auf IS95 oder D-AMPS-Infrastruktur geben. Genauso ist
es denkbar, dass das RAN nicht auf einer klassischer Mobil
funkinfrastruktur aufsetzt, sondern sich im CN-Bereich bei
spielsweise auf kommerzielle Datennetze abstützt (Stichwort
TD-SCDMA@IP). Das Beispiel wird sich jedoch auf die Systeme
TD-SCDMA@GSM bzw. TD-SCDMA@UTRA beschränken.
Entscheidend für einen Erfolg eines solchen inkrementellen
Ansatzes ist die Existenz einer tragfähigen Migrationsstrate
gie, insbesondere die größtmögliche Wiederverwendung/Nutzung
der in den ersten Schritten (also basierend auf der 2G-Infra
struktur) gemachten Aufwendungen für die Folgeschritte und
schließlich für die endgültige Netzkonfiguration. So müssen
für eine gewisse Zeit die TD-SCDMA@GSM-Teilnehmerendgeräte
(MS) auch in einem TD-SCDMA@UTRA-Netz verwendet werden können
(oder umgekehrt, vorteilhaft ist in jedem Fall eine Koexi
stenz beider) und sollen die netzseitigen Hardware-Änderungen
(insbesondere in der Basisstation BTS bzw. in dem NodeB) auf
das absolut Notwendige eingeschränkt sein (vgl. Bild 4).
Es werden zwei unterschiedliche Ansätze vorgeschlagen:
- - Betrieb des @UTRA-Teilnehmerendgerätes in einem erweiter ten @GSM-System (vgl. Bild 5) oder
- - Betrieb des @GSM-Teilnehmerendgerätes im endgültigen @UTRA-System (mit entsprechender Zusatzfunktionalität, vgl. nochmals Bild 4)
Hier soll eine Ausprägung des 2. Ansatzes beschrieben werden;
das System besteht also aus dem endgültigen (3G) NodeB und
ist über die standardisierte Iub-Schnittstelle mit der GERAN
(GSM Enhanced Radio Access Network) BSC verbunden (vgl. Bild
2).
Es soll also unter Verwendung der standardisierten Iub-
Schnittstelle insbesondere der Support der @GSM-Teilnehme
rendgeräte sichergestellt werden. So können die im 'klassi
schen' GSM verwendeten Informationscontainer, also die soge
nannten TRAU-Frames für die Übertragung von CS-Daten (Circuit
Switched, typischerweise Sprachinformation) bzw. PCU-Frames
für die Übertragung von Paketdaten durch das Iub-Übertra
gungsverfahren 'getunnelt' werden, d. h. dass die TRAU- und
PCU-Frames in AAL2-Zellen (Sub-ATM-Zellen) ein- und im Ziel-
NE wieder ausgepackt werden (im Downlink beispielsweise würde
also die GERAN BSC die Daten aus den von der TRAU gelieferten
TRAU-Frames aus und in die AAL2-Zellen des Iub einpacken,
während der NodeB aus diesen AAL2-Zellen wieder TRAU-Frames
zusammenfügt; diese könnten dann von der @GSM-Software wie
gewohnt behandelt werden); LAPD-Signalisierung müsste ent
sprechend mittels AAL5-Zellen übertragen werden (vgl. Bilder
6 u. 7).
Der Betrieb der @UTRA-Teilnehmerendgeräte in einem erweiter
ten @GSM-System wird als kritisch angesehen, da praktisch
keiner der 3G-Services, insbesondere die entsprechende QoS
über die veraltete Infrastruktur (z. B. PCM30-basiertes Abis
zwischen BSC und BTS) realisierbar ist.
Das Ein- und Auspacken von TRAU- bzw. PCU-Containern erzeugt
zwar nicht unerheblichen, zusätzlichen Delay; die alten Teil
nehmerendgeräte (i. e. die TD-SCDMA@GSM-Teilnehmerendgeräte)
können dafür aber mit praktisch unveränderter Software sowohl
in BTS als auch BSC bedient werden (vgl. Bild 6). Es muss nur
erkannt werden, dass ein altes Teilnehmerendgerät zu bedienen
ist; im Downlink wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass al
les, was die BSC über die 'alten' 2G-Schnittstellen (also A
bzw. Asub und Gb) erreicht, alten Teilnehmerendgeräten zuzu
ordnen sein muss. Die BSC baut nun die entsprechenden TRAU-
Frames auf, wandelt sie in AAL2-Zellen um und überträgt sie
über das Iub-Interface zur BTS. Dies muss auf geeignete Art
und Weise der BTS signalisiert werden; diese entnimmt dem
ATM-Strom die zugehörigen AAL2-Zellen und baut aus ihnen wie
der TRAU- bzw. PCU-Frames zusammen. Ganz analog wird mit
LAPD-Signalisierung verfahren; diese werden von der BSC in
AAL5-Zellen ver- und von der BTS entsprechend ausgepackt.
In gleicher Weise kann die Steuerung für die Uplink-Richtung
erfolgen.
Im folgenden wird eine weitere Ausprägung des 2. Ansatzes be
schrieben.
Auch bei Verwendung der standardisierten Iub-Schnittstelle
gibt es zwei Möglichkeiten, den Support der @GSM-Teilnehmer
endgeräte sicherzustellen:
- - So können zum einen die im 'klassischen' GSM verwendeten Informationscontainer, also die sogenannten TRAU-Frames für die Übertragung von CS-Daten (Circuit Switched, typi scherweise Sprachinformation) bzw. PCU-Frames für die Übertragung von Paketdaten durch das Iub-Übertragungsver fahren 'getunnelt' werden, d. h. dass die TRAU- und PCU- Frames in AAL2-Zellen (Sub-ATM-Zellen) ein- und im Ziel- Netzelement wieder ausgepackt werden (im Downlink bei spielsweise würde also die GERAN BSC die Daten aus den von der TRAU gelieferten TRAU-Frames aus und in die AAL2-Zel len des Iub einpacken, während der NodeB aus diesen AAL2- Zellen wieder TRAU-Frames zusammenfügt; diese könnten dann von der @GSM-Software wie gewohnt behandelt werden); LAPD- Signalisierung müsste entsprechend mittels AAL5-Zellen übertragen werden (vgl. Bilder 6 und 7).
- - Zum anderen könnte das Iub-Interface wie vorgesehen verwen det werden - hierzu ist für Sprache eine Konvertierung RANAP<-<RR in der GERAN-BSC erforderlich, für Paket-Daten eine einfache Umsetzung innerhalb der PCU in das Iub-For mat. Dieser Ansatz soll hier vorgestellt werden (vgl. Bild 8).
Der Betrieb des @UTRA-Teilnehmerendgerätes in einem erweiter
ten @GSM-System wird als kritisch angesehen, da praktisch
keiner der 3G-Services, insbesondere die entsprechende QoS
über die veraltete Infrastruktur (z. B. PCM30-basiertes Abis
zwischen BSC und BTS) realisierbar ist.
Das Ein- und Auspacken von TRAU- bzw. PCU-Containern erzeugt
eine nicht unerhebliche zusätzliche Übertragungsverzögerung,
nützt die Vorteile der paketorientierten Übertragung im Iub
in keinster Weise aus und schreibt eine antiquierte Struktur
(die TRAU-Rahmen) fest, selbst wenn bei Verwendung fort
schrittlicher Codecs es gar keine TRAU mehr gibt.
Dem gegenüber ermöglicht eine Konvertierung RANAP<-<RR früh
zeitig eine ausschliessliche Benutzung des Iu(CS)-Interfaces
(statt A-) in Richtung CN. Das hat für den Betreiber den ent
scheidenden Vorteil, dass er die Codec-Funktionalität ins CN
(und d. h. ans festnetzseitige Ende des CN) legen kann (also
volle 3G-Funktionalität), sein CN damit auf Basis 16 kbps betreiben
kann (statt der im Falle 2G/TRAU beim BSS nötigen
64 kbps). Ein Vergleich dieser beiden Ansätze zeigt Bild 9.
Da für neue Technologien (UMTS FDD, UMTS TDDHighChiprate oder
UMTS TDDLowChiprate) die alten Codecs (FR, HR, EFR) nicht mehr
versorgt werden müssen (statt dessen einheitlich AMR (Adapti
ver Multiraten-Codec), kann die o. g. Konvertierung sehr ein
fach gehalten werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Datenübertragung in einem Funk-Kommunikati
onssystem, bei dem auf einer Schnittstelle (Iub) zwischen
Netzwerkeinrichtungen (NodeB, BSC/RNC) eines ersten Funk-Kom
munikationssystems (UTRA) Daten eines Formats (TRAU/PCU-Fra
mes) eines zweiten Funk-Kommunikationssystems (GSM) übertra
gen werden.
2. Basisstationssystem eines Funk-Kommunikationssystems zur
Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000152931 DE10052931A1 (de) | 2000-10-25 | 2000-10-25 | Verbesserungen in einem Funk-Kommunikationssystem |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000152931 DE10052931A1 (de) | 2000-10-25 | 2000-10-25 | Verbesserungen in einem Funk-Kommunikationssystem |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10052931A1 true DE10052931A1 (de) | 2002-05-08 |
Family
ID=7661038
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000152931 Ceased DE10052931A1 (de) | 2000-10-25 | 2000-10-25 | Verbesserungen in einem Funk-Kommunikationssystem |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10052931A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10211587A1 (de) * | 2002-03-15 | 2003-10-09 | Siemens Ag | Verfahren zur Übertragung von Daten in einem Funkkommunikationssystem |
EP1530381A2 (de) * | 2003-11-07 | 2005-05-11 | NTT DoCoMo, Inc. | Verfahren zur Verbesserung des Packetrouting im UMTS Vermittlungsnetz |
CN100362823C (zh) * | 2004-07-20 | 2008-01-16 | 华为技术有限公司 | 一种Iub接口中的无线链路过程管理方法 |
-
2000
- 2000-10-25 DE DE2000152931 patent/DE10052931A1/de not_active Ceased
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10211587A1 (de) * | 2002-03-15 | 2003-10-09 | Siemens Ag | Verfahren zur Übertragung von Daten in einem Funkkommunikationssystem |
DE10211587B4 (de) * | 2002-03-15 | 2006-11-09 | Siemens Ag | Verfahren zur Übertragung von Daten in einem Funkkommunikationssystem |
EP1530381A2 (de) * | 2003-11-07 | 2005-05-11 | NTT DoCoMo, Inc. | Verfahren zur Verbesserung des Packetrouting im UMTS Vermittlungsnetz |
EP1530381A3 (de) * | 2003-11-07 | 2006-07-05 | NTT DoCoMo, Inc. | Verfahren zur Verbesserung des Packetrouting im UMTS Vermittlungsnetz |
US7634293B2 (en) | 2003-11-07 | 2009-12-15 | Ntt Docomo, Inc. | Mobile communication system, extension transmission/reception device, base station, radio network controller and mobile station |
CN100362823C (zh) * | 2004-07-20 | 2008-01-16 | 华为技术有限公司 | 一种Iub接口中的无线链路过程管理方法 |
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