DE10051781A1 - Systemdiagnoseverfahren und Vorrichtung zur Durchführung eines Systemdiagnoseverfahrens - Google Patents

Systemdiagnoseverfahren und Vorrichtung zur Durchführung eines Systemdiagnoseverfahrens

Info

Publication number
DE10051781A1
DE10051781A1 DE2000151781 DE10051781A DE10051781A1 DE 10051781 A1 DE10051781 A1 DE 10051781A1 DE 2000151781 DE2000151781 DE 2000151781 DE 10051781 A DE10051781 A DE 10051781A DE 10051781 A1 DE10051781 A1 DE 10051781A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
diagnosis
component
function
diagnostic
components
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE2000151781
Other languages
English (en)
Inventor
Bernard Baeker
Andreas Heinzelmann
Juergen Luka
Bernd Rehfus
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Mercedes Benz Group AG
Original Assignee
DaimlerChrysler AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by DaimlerChrysler AG filed Critical DaimlerChrysler AG
Priority to DE2000151781 priority Critical patent/DE10051781A1/de
Publication of DE10051781A1 publication Critical patent/DE10051781A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01MTESTING STATIC OR DYNAMIC BALANCE OF MACHINES OR STRUCTURES; TESTING OF STRUCTURES OR APPARATUS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G01M17/00Testing of vehicles
    • G01M17/007Wheeled or endless-tracked vehicles

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Systemdiagnoseverfahren, insbesondere für die On-Board-Diagnose eines mehrchatronischen Fahrzeugsystems, mit den Schritten: Erfassen von messbaren Größen in einem System mit mehreren Komponenten, Durchführen wenigstens einer Komponentendiagnose unter Berücksichtigung von Modelldaten der Komponenten und der messbaren Größen, ausgeben wenigstens einer Systemgröße und eines der Systemgröße zugeordneten Zustands als Ergebnis der wenigstens einen Komponententendiagnose und Durchführen einer zweiten zentralen Systemdiagnose, wobei der Zustand der wenigstens einen Systemgröße unter Berücksichtigung von Modelldaten des Systems mit wenigstens einem Funktionszustand einer Funktion der Komponenten verknüpft wird und fehlerhafte und/oder fehlerverdächtige Funktionen bestimmt werden. DOLLAR A Verwendung beispielsweise für mechatronische Fahrzeugsysteme.

Description

Die Erfindung betrifft ein Systemdiagnoseverfahren, insbesonde­ re für die On-Board-Diagnose eines mechatronischen Fahrzeugsys­ tems, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Systemdiagno­ severfahrens.
Aus der Patentschrift DE 197 42 448 C1 ist eine Diagnoseein­ richtung bekannt, die eine Fehleraussage über ein Gesamtsystem liefert. Bei der Diagnoseeinrichtung werden messbare Größen ei­ nes Systems erfasst und durch einen Reduktionsgraphen auf eine Ebene von Komponenten abgebildet. Mit Hilfe des Reduktionsgra­ phen können Systemgrößen und Funktionen von Komponenten mitein­ ander verknüpft werden. Die Verknüpfung der Systemgrößen und der Komponentenfunktion erfolgt mit einer dreidimensionalen Funktionsmatrix. Ist der Ausfall einer Funktion bekannt, können die verursachenden Komponenten sowie die kleinste tauschbare Einheit ermittelt werden.
Mit der Erfindung soll ein Systemdiagnoseverfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung eines Systemdiagnoseverfahrens be­ reitgestellt werden, die eine große Flexibilität aufweisen.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem mit einem Systemdiagnose­ verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1 und einer Vorrich­ tung zur Durchführung eines Systemdiagnoseverfahrens mit den Merkmalen von Anspruch 10 gelöst.
Indem eine Diagnose in zwei Stufen erfolgt, nämlich einer Kom­ ponentendiagnose und einer zentralen Systemdiagnose, wobei von der Komponentendiagnose eine Systemgröße und ein der Systemgrö­ ße zugeordneter Zustand als Ergebnis an die zentrale System­ diagnose ausgegeben werden, kann der Diagnoseumfang bei den Komponentendiagnosen oder der zentralen Systemdiagnose flexibel erweitert oder verkleinert werden, ohne die jeweils andere Di­ agnose anpassen zu müssen. Dies ist insbesondere bei Fahrzeug­ systemen vorteilhaft, bei denen zahlreiche Komponenten nur als Sonderausstattung vorgesehen sind. Diese dezentrale Organisati­ on ermöglicht es auch, die Struktur der zentralen Systemdiagno­ se trotz erweiterten Diagnoseumfangs einfach halten zu können. Sowohl die Komponentendiagnosen als auch die zentrale Systemdi­ agnose können auf einer systemeinheitlichen Softwareplattform verwirklicht sein. Die Komponentendiagnosen können theoretisch in beliebiger Anzahl vorgelagert sein und flexibel mit ver­ schiedenen Technologien arbeiten, so z. B. mit Fuzzy-Technologie oder neuronalen Netzen. Eine von einer Komponentendiagnose aus­ gegebene Systemgröße kann auch eine messbare Größe des Systems sein.
Vorteilhafterweise berücksichtigen die Modelldaten der Kompo­ nenten dynamische Vorgänge. Zusammen mit der dezentralen Orga­ nisation des Systemdiagnoseverfahrens ermöglicht eine solche Ausbildung die Berücksichtigung dynamischer Vorgänge nur in ausgewählten, kritischen Komponenten. Trotz Berücksichtigung dy­ namischer Vorgänge kann die Struktur der zentralen Systemdiag­ nose einfach gehalten werden, da auch als Ergebnis einer Kompo­ nentendiagnose unter Berücksichtigung dynamischer Vorgänge stets nur eine Systemgröße mit einem zugeordneten Zustand an die zentrale Systemdiagnose übergeben werden.
Zur Berücksichtigung dynamischer Vorgänge enthalten die Modell­ daten der Komponenten Übertragungsfunktionen zur Verknüpfung von messbaren Größen und/oder Systemgrößen. Dies ermöglicht ei­ ne Beurteilung des dynamischen Verhaltens von Komponenten. Die Modelldaten der Komponenten können weiter Grenzwerte, Struktur­ daten in Graphdarstellung und physikalisch-mathematische Be­ schreibungen der Komponenten enthalten.
Vorteilhafterweise können einer Systemgröße die Zustände Feh­ lerhaft, Unbekannt sowie Normal zugeordnet werden, und jeder Funktion können die Funktionszustände Defekt, Nicht Defekt so­ wie Möglicherweise Defekt zugeordnet werden. Dies ermöglicht beispielsweise die Feststellung von Bereichsüberschreitungen einer Systemgröße sowie die Kennzeichnung einer Funktion als verdächtigt.
Eine für die Verarbeitung bei einer On-Board-Diagnose besonders geeignete kompakte Darstellung ergibt sich, wenn alle Zustände der wenigstens einen Systemgröße und alle Zustände der Funktio­ nen über eine dreidimensionale Funktionsmatrix verknüpft sind. Die Funktionsmatrix wird anhand einer Komponenten- und Funkti­ onshierarchie erstellt.
Die Elemente der Funktionsmatrix können folgende Werte einneh­ men: Keine Wirkung (0), Verursacht durch eine fehlerhafte Funk­ tion (-1) sowie Verursacht durch eine nicht fehlerhafte Funkti­ on (1). Dadurch können im Rahmen der Diagnose nicht nur Fehl­ funktionen sondern auch Normalfunktionen berücksichtigt werden.
Indem ein Schritt der Anpassung des Ergebnisses der Komponen­ tendiagnose an ein bei der zentralen Systemdiagnose verwendetes Datenformat vorgesehen ist, ist das Systemdiagnoseverfahren be­ sonders flexibel, da eine dezentrale, unabhängige Organisation der Komponentendiagnosen möglich ist.
Indem bei einer Vorrichtung zur Durchführung eines Systemdiag­ noseverfahrens wenigstens ein erstes Diagnosemodul zum Durch­ führen der Komponentendiagnose, ein zweites Diagnosemodul zum Durchführen der zentralen Systemdiagnose und Mittel für den Da­ tenaustausch zwischen dem wenigstens einen ersten Diagnosemodul und dem zweiten Diagnosemodul vorgesehen sind, kann die Rechen­ last des Systemdiagnoseverfahrens verteilt werden. Dies ist be­ sonders vorteilhaft bei mechatronischen Fahrzeugsystemen, da eine Komponentendiagnose von einem einer Komponente zugeordne­ ten Diagnosemodul ausgeführt werden kann und das Diagnosemodul daher nur im System vorhanden ist, wenn es tatsächlich benötigt wird.
Indem eine Ein-/Ausgabeeinheit mit dem zweiten Diagnosemodul verbunden ist, ist eine Schnittstelle zur Kommunikation mit der Außenwelt, beispielsweise zur Visualisierung des Diagnoseergeb­ nisses, bereitgestellt. Über diese Schnittstelle kann auch eine Programmierung oder ein Update der verwendeten Algorithmen und/oder Modelldaten erfolgen.
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung erge­ ben sich aus der folgenden Beschreibung im Zusammenhang mit den Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer bevorzugten Aus­ führungsform eines erfindungsgemäßen Systemdiagnose­ verfahrens,
Fig. 2 eine detailliertere schematische Darstellung zur Ver­ deutlichung des Systemdiagnoseverfahrens der Fig. 1,
Fig. 3 eine Darstellung zur Erläuterung einer erfindungs­ gemäßen Funktionsmatrix,
Fig. 4 eine bei der Erfindung verwendete Funktions- und Kom­ ponentenhierarchie und
Fig. 5 ein mechatronisches Fahrzeugsystem, mit dem das er­ findungsgemäße Systemdiagnoseverfahren durchgeführt werden kann.
In der schematischen Darstellung der Fig. 1 sind mehrere Soft­ waremodule 1, 2, 4, 6 und 8 dargestellt, die zum Durchführen von Komponentendiagnosen K1, K2, K3, K4 bzw. K5 vorgesehen sind. Ein Softwaremodul 10 ist zum Durchführen einer zentralen Systemdiagnose vorgesehen. Um das Softwaremodul 10 ist ein Softwareinterface 12 als Datenanpassungsschicht dargestellt.
Die Softwaremodule 1, 2, 4, 6 und 8, das Softwaremodul 10 und das Softwareinterface 12 sind auf einer systemeinheitlichen Softwareplattform 14 verwirklicht. Doppelpfeile 16 zwischen den Softwaremodulen 1, 2, 4, 6 und 8 und dem Softwareinterface 12 symbolisieren eine Kommunikation und einen Datenaustausch. Ein Doppelpfeil 18 zwischen Softwaremodul 10 für die zentrale Sys­ temdiagnose und einer Schnittstelle 20 symbolisiert ebenfalls eine Kommunikation und einen Datenaustausch. Über die Schnitt­ stelle 20 können Ergebnisse der zentralen Systemdiagnose visua­ lisiert werden. Auch können über die Schnittstelle 20 Daten ein- und ausgegeben werden, so z. B. zur Programmierung oder für den Update der Softwaremodule 1, 2, 4, 6, 8 und 10.
Die Darstellung der Fig. 1 verdeutlicht die dezentrale Organi­ sation des erfindungsgemäßen Systemdiagnoseverfahrens. Nach Durchführung der Komponentendiagnosen K1, K2, K3, K4 und K5 in den Softwaremodulen 1, 2, 4, 6, 8 werden die Ergebnisse dieser Komponentendiagnosen zur Weiterverarbeitung an das Softwaremo­ dul 10 übergeben, das dann die zentrale Systemdiagnose für das gesamte System durchführt. Vor der Übergabe wird das Datenfor­ mat im Softwareinterface 12 angepasst.
Einzelheiten des erfindungsgemäßen Systemdiagnoseverfahrens sind der Darstellung der Fig. 2 zu entnehmen. Gemäß Fig. 2 wer­ den messbare Größen des Systems, die als Prozessgrößen bezeich­ net sind, erfasst und an einzelne Komponentendiagnosen 22, 24 und 26 übergeben. Im Rahmen der Komponentendiagnosen 22, 24 und 26 erfolgt für eine jeweilige Komponente eine Symptomerkennung, die zur Ausgabe eines Ergebnisses führt, sowie eine Datenanpas­ sung, um Datenintegrität zu einer zentralen Systemdiagnose 28 herzustellen. In der Komponentendiagnose werden die Prozessgrö­ ßen anhand von gespeicherten Strukturdaten in Graphdarstellung, die Größen beispielsweise durch Übertragungsfunktionen verknüp­ fen, mathematisch-physikalischen Beschreibungen der Komponenten sowie gespeicherten Grenzwerten überprüft und bewertet. Jede Komponentendiagnose 22, 24 und 26 gibt ein Ergebnis Set-state (Systemgröße, Zustand) aus, das an die zentrale Systemdiagnose 28 übergeben wird. Als Systemgrößen können messbare Größen des Systems, wie ein Drehmoment oder eine Drehzahl, aber auch be­ rechnete Größen verwendet werden.
Die Ergebnisse der Komponentendiagnosen 22, 24, 26 werden an eine funktionale Diagnose 30 im Rahmen der Systemdiagnose 28 übergeben, bei der der Zustand der Systemgrößen unter Berück­ sichtigung von Modelldaten des Systems mit wenigstens einem Funktionszustand einer Funktion der Komponenten verknüpft wird und fehlerhafte und/oder fehlerverdächtige Funktionen bestimmt werden. Die Verknüpfung der Zustände der Systemgrößen mit Funk­ tionszuständen und die Bestimmung fehlerhafter/fehlerverdächti­ ger Funktionen erfolgt mit Hilfe eines Funktions-Matrix-Ten­ sors, der in einem Speicher 32 gespeichert ist. Der Funktions- Matrix-Tensor ist detaillierter in der Fig. 3 dargestellt.
Als Ergebnis der funktionalen Diagnose 30 werden verdächtige Elementarfunktionen, d. h. fehlerhafte und/oder fehlerverdächti­ ge Funktionen in einem Speicher 34 abgelegt. Die Zuordnung der verdächtigen und/oder fehlerhaften Funktionen zu fehlerhaften und/oder fehlerverdächtigen Komponenten erfolgt mit einem Modul 36. Das Modul 36 enthält einen Algorithmus zur Auswertung einer Funktions- und Komponentenhierarchie und greift auf einen Spei­ cher 38 zu, in dem die Funktions- und Komponentenhierarchie des Fahrzeugsystems abgelegt ist. Durch das Modul 36 wird auch ein Schweregrad des Fehlers ermittelt. Der Schweregrad kann die Zu­ stände Leicht, Schwer und Gravierend einnehmen. Weiterhin er­ mittelt das Modul 36 die kleinste tauschbare Einheit des Fahr­ zeugsystems, die mehrere Komponenten umfassen kann.
Eine Liste mit der fehlerhaften Funktion, der fehlerhaften Kom­ ponente, der kleinsten tauschbaren Einheit sowie dem Schwere­ grad des Fehlers wird an ein Ein-/Ausgabemodul 40 übergeben. Die Ergebnisse der zentralen Systemdiagnose können dann durch das Ein-/Ausgabemodul 40 visualisiert werden. Über das Ein- /Ausgabemodul 40 können auch die Speicher 32 und 38 program­ miert bzw. mit Updates versehen werden. Dies ist durch gestri­ chelte Pfeile 42 und 44 angedeutet. Im Speicher 34 abgelegte verdächtige Funktionen können auch direkt an das Ein-/Ausgabe­ modul 40 übergeben und dort beispielsweise angezeigt oder vor­ verarbeitet werden.
Fig. 3 verdeutlicht den Aufbau des Funktions-Matrix-Tensors F, der alle Zustände der Systemgrößen SWi mit allen Funktionszu­ ständen von Funktionen SFj der Komponenten verknüpft. Der Funk­ tions-Matrix-Tensor F ist ein dreidimensionaler Tensor mit den Dimensionen i, j und k und weist Elemente aijk auf. In der Rich­ tung der Dimension j ist eine konjunktive Verbindung der Ten­ sorelemente aijk vorgesehen, beispielsweise dergestalt, dass ein bestimmter Zustand einer Systemgröße SWi durch eine konjunktive Verbindung mehrerer Zustände von Funktionen SFj, SFj+1, SFj+2. . . verursacht ist. Verschiedene Zustände SFj, SFj+i. SFj+2. . . sind dabei verschiedenen Komponentenzuständen und damit verschiede­ nen Komponenten zugeordnet. Die Tensorelemente aijk können die Werte Null, -1, +1 einnehmen, wobei der Wert Null der Aussage "Keine Wirkung", der Wert -1 der Aussage "Verursacht durch eine fehlerhafte Funktion" und der Wert +1 der Aussage "Verursacht durch eine nicht fehlerhafte Funktion" entspricht. Durch den Funktions-Matrix-Tensor F kann damit dargestellt werden, dass sich ein bestimmter Zustand einer Systemgröße SWi durch die konjunktive Verknüpfung mehrerer Zustände von Funktionen SFj, SFj+1, SFj+2. . . ergibt. In der Dimension k sind verschiedene Zu­ stände der Systemgrößen SWi aufgeführt, die im dargestellten Beispiel die Werte "Fehlerhaft", "Unbekannt" und "Normal" ein­ nehmen können. In der Dimension k können die Funktionszustände bzw. die zugeordneten Zustände der Komponenten SCj die Zustän­ de "Defekt", "Nicht defekt" und "Möglicherweise defekt" einneh­ men. Die verschiedenen Ebenen des Funktionstensors F mit je­ weils konstantem Wert k sind disjunktiv verbunden. Mit Hilfe des Funktions-Matrix-Tensors F können damit für einen bestimm­ ten Zustand einer Systemgröße SWi verantwortliche Funktionszu­ stände und damit verantwortliche Funktionen SFj ermittelt wer­ den.
Die Zuordnung der ermittelten Funktionen zu Komponenten des Systems erfolgt mit Hilfe einer Funktions- und Komponentenhie­ rarchie, wie sie in der Fig. 4 abschnittsweise dargestellt ist. Im oberen Teil der Fig. 4 ist eine Komponentenhierarchie darge­ stellt, mit der Baugruppen des Systems in Unter- und Grundkom­ ponenten unterteilt werden. Beispielsweise können Heckleuchten eines Fahrzeugs in Unterkomponenten wie "Heckleuchten links" und "Heckleuchten rechts" unterteilt werden. Die Unterkomponen­ te "Heckleuchten links" ist wiederum aus Grundkomponenten wie Kabeln, Glühbirnen, Masseanschlüssen und Verbindern aufgebaut. Im unteren Teil der Fig. 4 ist eine Funktionshierarchie darge­ stellt, bei der Funktionen in Unter- und Grundfunktionen aufge­ teilt werden. Beispielsweise kann eine Funktion "Schlusslicht links anzeigen" in die Unterfunktionen "Leiten eines Zufüh­ rungskabels", "Leuchten einer Glühbirne", "Leiten eines Masse­ kabels" und "Verbinden eines Verbinders" unterteilt werden, die sämtlich konjunktiv verknüpft sein müssen, um die Funktion "Schlusslicht links anzeigen" zu ergeben. Für andere Funktionen sind auch disjunktive Verknüpfungen von Grund- und Unterfunkti­ onen denkbar. Auf der obersten Ebene der Funktionshierarchie, die Grundfunktionen darstellt, ist die Funktionshierarchie mit der untersten Ebene der Komponentenhierarchie, der Ebene der Grundkomponenten, verbunden. Mit Hilfe der Funktions- und Kom­ ponentenhierarchie kann ausgehend von einer mit Hilfe des Funk­ tions-Matrix-Tensors F ermittelten fehlerhaften Funktion eine zugehörige fehlerhafte Komponente sowie eine kleinste tauschba­ re Einheit, beispielsweise eine Heckleuchte links, ermittelt werden.
In der Fig. 5 ist schematisch ein mechatronisches Fahrzeugsys­ tem dargestellt, das zur Durchführung des erfindungsgemäßen Systemdiagnoseverfahrens geeignet ist. In der Darstellung der Fig. 5 sind durch fett gezeichnete Pfeile Signal-, Material-, Energie- und/oder Informationsflüsse zwischen den einzelnen Einheiten des Systems dargestellt. Das System weist drei Steu­ ergeräte CU1, CU2 und CU3 auf, in denen eingezeichnete Punkte messbare Systemgrößen symbolisieren. Diese messbaren Systemgrö­ ßen werden zur Durchführung einer Komponentendiagnose verwen­ det. Im dargestellten Fahrzeugsystem wird eine Komponentendiag­ nose jeweils in den Steuergeräten CU1, CU2 und CU3 durchge­ führt, die hierzu jeweils ein Diagnosemodul für eine Komponen­ tendiagnose aufweisen. Die Ergebnisse dieser Komponentendiagno­ sen werden dann an ein zweites Diagnosemodul in dem Steuergerät CU1 übergeben, das eine zentrale Systemdiagnose durchführt. Ein Datenaustausch zwischen den Steuergeräten CU1, CU2 und CU3 er­ folgt über ein Kommunikationsmedium, beispielsweise eine fahr­ zeuginterne Feldbusvernetzung. Zur Durchführung der zentralen Systemdiagnose und der Komponentendiagnosen sind Modelldaten des mechatronischen Fahrzeugsystems, wie der Funktions-Matrix- Tensor und die Funktions- und Komponentenhierarchie, in Spei­ chern der Steuergeräte CU1, CU2 und CU3 abgelegt. Zum flexiblen Austausch der Modelldaten sind die Speicher in Form von wieder­ beschreibbaren Speichern, sogenannten Flash-Datenspeichern, vorgesehen.

Claims (12)

1. Systemdiagnoseverfahren, insbesondere für die On-Board- Diagnose eines mechatronischen Fahrzeugsystems, mit den Schrit­ ten:
Erfassen von messbaren Größen in einem System mit mehreren Kom­ ponenten,
Durchführen wenigstens einer Komponentendiagnose (K1, K2, K3, K4, K5) unter Berücksichtigung von Modelldaten der Komponenten und der messbaren Größen,
Ausgeben wenigstens einer Systemgröße (SWi) und eines der Sys­ temgröße zugeordneten Zustands als Ergebnis der wenigstens ei­ ner Komponentendiagnose und
Durchführen einer zentralen Systemdiagnose (10), wobei der Zu­ stand der wenigstens einen Systemgröße (SWi) unter Berücksich­ tigung von Modelldaten des Systems mit wenigstens einem Funkti­ onszustand einer Funktion (SFj) der Komponenten verknüpft wird und fehlerhafte und/oder fehlerverdächtige Funktionen (SFj) be­ stimmt werden.
2. Systemdiagnoseverfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch den Schritt des Zuordnens der fehlerhaften und/oder feh­ lerverdächtigen Funktionen (SFj) zu Komponenten des Systems.
3. Systemdiagnoseverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, dass die Modelldaten der Komponenten dynamische Vorgänge berücksichtigen.
4. Systemdiagnoseverfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, das die Modelldaten der Komponenten Übertragungsfunk­ tionen zur Verknüpfung von messbaren Größen und/oder Systemgrö­ ßen (SWi) enthalten.
5. Systemdiagnoseverfahren nach einem der vorstehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens einen System­ größe (SWi) folgende Zustände zugeordnet werden können: Fehler­ haft, Unbekannt und Normal.
6. Systemdiagnoseverfahren nach einem der vorstehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, dass jede r Funktion (SFj) die folgenden Funktionszustände zugeordnet werden können: Defekt, Nicht defekt, Möglicherweise defekt.
7. Systemdiagnoseverfahren nach einem der vorstehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, dass alle Zustände der wenigstens einen Systemgröße (SWi) und alle Funktionszustände über eine dreidimensionale Funktionsmatrix (F) verknüpft sind.
8. Systemdiagnoseverfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn­ zeichnet, dass die Elemente (aijk) der Funktionsmatrix (F) fol­ gende Werte einnehmen können: Keine Wirkung (0), verursacht durch eine fehlerhafte Funktion (-1) und verursacht durch eine nicht fehlerhafte Funktion (1).
9. Systemdiagnoseverfahren nach einem der vorstehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schritt (12) der Anpas­ sung des Ergebnisses der Komponentendiagnose (K1, K2, K3, K4, K5) an ein bei der zentralen Systemdiagnose (10) verwendetes Datenformat vorgesehen ist.
10. Vorrichtung zur Durchführung eines Systemdiagnoseverfahrens nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine erste Diagnoseeinheit zum Durchführen der Komponentendiagnose, eine zweite Diagnoseeinheit zum Durchfüh­ ren der zentralen Systemdiagnose und Mittel für den Datenaus­ tausch zwischen der wenigstens einen ersten Diagnoseeinheit und der zweiten Diagnoseeinheit vorgesehen sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schnittstelle zur Datenanpassung zwischen der wenigstens einen ersten Diagnoseeinheit und der zweiten Diagnoseeinheit vorgesehen sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeich­ net, dass eine Ein-/Ausgabeeinheit (40) mit der zweiten Diagno­ seeinheit verbunden ist.
DE2000151781 2000-10-19 2000-10-19 Systemdiagnoseverfahren und Vorrichtung zur Durchführung eines Systemdiagnoseverfahrens Withdrawn DE10051781A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2000151781 DE10051781A1 (de) 2000-10-19 2000-10-19 Systemdiagnoseverfahren und Vorrichtung zur Durchführung eines Systemdiagnoseverfahrens

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2000151781 DE10051781A1 (de) 2000-10-19 2000-10-19 Systemdiagnoseverfahren und Vorrichtung zur Durchführung eines Systemdiagnoseverfahrens

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE10051781A1 true DE10051781A1 (de) 2002-04-25

Family

ID=7660293

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2000151781 Withdrawn DE10051781A1 (de) 2000-10-19 2000-10-19 Systemdiagnoseverfahren und Vorrichtung zur Durchführung eines Systemdiagnoseverfahrens

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE10051781A1 (de)

Cited By (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2004074048A1 (de) * 2003-02-21 2004-09-02 Audi Ag Vorrichtung und verfahren zur zentralen on-board diagnose für kraftfahrzeuge
WO2004074955A1 (de) * 2003-02-21 2004-09-02 Audi Ag Vorrichtung und verfahren zur modellbasierten on-board-diagnose
DE10307344A1 (de) * 2003-02-21 2004-09-09 Volkswagen Ag Vorrichtung und Verfahren zur dezentralen On-Board-Diagnose für Kraftfahrzeuge
DE10307365A1 (de) * 2003-02-21 2004-09-09 Volkswagen Ag Vorrichtung und Verfahren zur Fehlerdiagnose bei Fahrzeugen
DE102005025265A1 (de) * 2005-06-02 2007-01-25 Audi Ag Verfahren und Vorrichtung zum Erfassen und Auswerten von Daten von zumindest einer Einheit in einem Kraftfahrzeug
DE102006015677A1 (de) * 2006-04-04 2007-10-18 Siemens Ag Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs, Verfahren und Vorrichtung zum Zugreifen auf eine Zuordnungsvorschrift, und Computerprogrammprodukt
DE102006042099A1 (de) * 2006-09-07 2008-03-27 Siemens Ag Diagnosesystem mit Exportmitteln und Verfahren zur Diagnose eines abgeschlossenen technischen Systems
DE102007015140A1 (de) 2007-03-29 2008-10-02 Volkswagen Ag Diagnosevorrichtung und Diagnoseverfahren zum Ausführen einer Diagnose eines mechatronischen Systems

Cited By (18)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10307344B4 (de) * 2003-02-21 2005-09-29 Volkswagen Ag Vorrichtung und Verfahren zur dezentralen On-Board-Diagnose für Kraftfahrzeuge
DE10307343A1 (de) * 2003-02-21 2004-09-09 Volkswagen Ag Vorrichtung und Verfahren zur zentralen On-Board-Diagnose für Kraftfahrzeuge
DE10307343B4 (de) * 2003-02-21 2005-10-06 Volkswagen Ag On-Board-Diagnosevorrichtung und On-Board-Diagnoseverfahren für Kraftfahrzeuge
WO2004074048A1 (de) * 2003-02-21 2004-09-02 Audi Ag Vorrichtung und verfahren zur zentralen on-board diagnose für kraftfahrzeuge
DE10307365A1 (de) * 2003-02-21 2004-09-09 Volkswagen Ag Vorrichtung und Verfahren zur Fehlerdiagnose bei Fahrzeugen
DE10307342A1 (de) * 2003-02-21 2004-09-16 Volkswagen Ag Vorrichtung und Verfahren zur modellbasierten On-Board-Diagnose
DE10307342B4 (de) * 2003-02-21 2005-08-11 Volkswagen Ag Vorrichtung und Verfahren zur modellbasierten On-Board-Diagnose
DE10307365B4 (de) * 2003-02-21 2005-08-11 Volkswagen Ag Vorrichtung und Verfahren zur Fehlerdiagnose bei Fahrzeugen
US7539564B2 (en) 2003-02-21 2009-05-26 Audi Ag Device and method for central on-board diagnosis for motor vehicles
WO2004074955A1 (de) * 2003-02-21 2004-09-02 Audi Ag Vorrichtung und verfahren zur modellbasierten on-board-diagnose
DE10307344A1 (de) * 2003-02-21 2004-09-09 Volkswagen Ag Vorrichtung und Verfahren zur dezentralen On-Board-Diagnose für Kraftfahrzeuge
CN100476666C (zh) * 2003-02-21 2009-04-08 奥迪股份公司 用于基于模型的车载诊断的装置和方法
US7295903B2 (en) 2003-02-21 2007-11-13 Audi Ag Device and method for on-board diagnosis based on a model
DE102005025265B4 (de) * 2005-06-02 2010-12-23 Audi Ag Verfahren und Vorrichtung zum Erfassen und Auswerten von Daten von zumindest einer Einheit in einem Kraftfahrzeug
DE102005025265A1 (de) * 2005-06-02 2007-01-25 Audi Ag Verfahren und Vorrichtung zum Erfassen und Auswerten von Daten von zumindest einer Einheit in einem Kraftfahrzeug
DE102006015677A1 (de) * 2006-04-04 2007-10-18 Siemens Ag Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs, Verfahren und Vorrichtung zum Zugreifen auf eine Zuordnungsvorschrift, und Computerprogrammprodukt
DE102006042099A1 (de) * 2006-09-07 2008-03-27 Siemens Ag Diagnosesystem mit Exportmitteln und Verfahren zur Diagnose eines abgeschlossenen technischen Systems
DE102007015140A1 (de) 2007-03-29 2008-10-02 Volkswagen Ag Diagnosevorrichtung und Diagnoseverfahren zum Ausführen einer Diagnose eines mechatronischen Systems

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE10307342B4 (de) Vorrichtung und Verfahren zur modellbasierten On-Board-Diagnose
DE19742446B4 (de) Fehlerdiagnoseverfahren
DE102017213119A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln von Anomalien in einem Kommunikationsnetzwerk
WO2001043079A1 (de) Verfahren zum erkennen von fehlern eines kraftfahrzeugs
DE102018113863A1 (de) Fehlerisolierung für ein Controller Area Network
DE102019217613A1 (de) Verfahren zur diagnose eines motorzustands und diagnostisches modellierungsverfahren dafür
DE102017219473A1 (de) Verfahren zum vorausschauenden Erkennen eines Ausfalls einer Komponente eines Fahrzeugs, computerlesbares Medium, System, und Fahrzeug umfassend das System
DE10051781A1 (de) Systemdiagnoseverfahren und Vorrichtung zur Durchführung eines Systemdiagnoseverfahrens
DE102018209250A1 (de) Steuereinrichtung, Verfahren zur Steuerung eines Steuergeräts, computerlesbares Speichermedium und Steuersystem
DE10056413A1 (de) Diagnosemodul und Verfahren zum Erzeugen eines Simulationsmodells für eine Diagnose
DE10252230A1 (de) Verfahren zur Übertragung von Daten
DE102018217118A1 (de) Verfahren zum Erstellen einer Fehlerdiagnose eines Antriebsstrangs eines elektrisch betriebenen Kraftfahrzeugs und Kraftfahrzeug
EP1597117B1 (de) Vorrichtung und verfahren zur zentralen on-board diagnose für kraftfahrzeuge
DE102008047007A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Durchführung einer Bremsenprüfung
DE102008012816A1 (de) Verfahren zur Erkennung von Fahrsituationen eines Kraftfahrzeugs
DE10307344B4 (de) Vorrichtung und Verfahren zur dezentralen On-Board-Diagnose für Kraftfahrzeuge
DE2441486C2 (de) Verfahren zur automatischen Fehlerprüfung eines elektrischen Schaltkreises und Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE19623823A1 (de) Protokollanalysator
DE19707065A1 (de) System zur Erstellung eines Entscheidungsbaums insbesondere für eine Fehlerdiagnose bei einem Kraftfahrzeug
DE202017105656U1 (de) Prädiktives Messsystem, Aktorsteuerungssystem und Vorrichtung zum Betreiben des prädiktiven Messsystems und/oder des Aktorsteuerungssystems
DE10222072A1 (de) Diagnoseverfahren für dynamische Systeme
DE10315344B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung fehlerhafter Komponenten in Fahrzeugen
DE102008049110A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Simulation eines Systems anhand einer Modellstruktur
DE10024211B4 (de) Diagnoseverfahren für den Zustand eines Kraftfahrzeuges
DE102019206858A1 (de) Prokuttestverfahren, Produkttestvorrichtung und Produkttestsystem zum Test elektronischer Baugruppen

Legal Events

Date Code Title Description
8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70327 STUTTGART, DE

8110 Request for examination paragraph 44
8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: DAIMLER AG, 70327 STUTTGART, DE

8139 Disposal/non-payment of the annual fee