DE10051781A1 - Systemdiagnoseverfahren und Vorrichtung zur Durchführung eines Systemdiagnoseverfahrens - Google Patents
Systemdiagnoseverfahren und Vorrichtung zur Durchführung eines SystemdiagnoseverfahrensInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Systemdiagnoseverfahren, insbesondere für die On-Board-Diagnose eines mehrchatronischen Fahrzeugsystems, mit den Schritten: Erfassen von messbaren Größen in einem System mit mehreren Komponenten, Durchführen wenigstens einer Komponentendiagnose unter Berücksichtigung von Modelldaten der Komponenten und der messbaren Größen, ausgeben wenigstens einer Systemgröße und eines der Systemgröße zugeordneten Zustands als Ergebnis der wenigstens einen Komponententendiagnose und Durchführen einer zweiten zentralen Systemdiagnose, wobei der Zustand der wenigstens einen Systemgröße unter Berücksichtigung von Modelldaten des Systems mit wenigstens einem Funktionszustand einer Funktion der Komponenten verknüpft wird und fehlerhafte und/oder fehlerverdächtige Funktionen bestimmt werden. DOLLAR A Verwendung beispielsweise für mechatronische Fahrzeugsysteme.
Description
Die Erfindung betrifft ein Systemdiagnoseverfahren, insbesonde
re für die On-Board-Diagnose eines mechatronischen Fahrzeugsys
tems, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Systemdiagno
severfahrens.
Aus der Patentschrift DE 197 42 448 C1 ist eine Diagnoseein
richtung bekannt, die eine Fehleraussage über ein Gesamtsystem
liefert. Bei der Diagnoseeinrichtung werden messbare Größen ei
nes Systems erfasst und durch einen Reduktionsgraphen auf eine
Ebene von Komponenten abgebildet. Mit Hilfe des Reduktionsgra
phen können Systemgrößen und Funktionen von Komponenten mitein
ander verknüpft werden. Die Verknüpfung der Systemgrößen und
der Komponentenfunktion erfolgt mit einer dreidimensionalen
Funktionsmatrix. Ist der Ausfall einer Funktion bekannt, können
die verursachenden Komponenten sowie die kleinste tauschbare
Einheit ermittelt werden.
Mit der Erfindung soll ein Systemdiagnoseverfahren und eine
Vorrichtung zur Durchführung eines Systemdiagnoseverfahrens be
reitgestellt werden, die eine große Flexibilität aufweisen.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem mit einem Systemdiagnose
verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1 und einer Vorrich
tung zur Durchführung eines Systemdiagnoseverfahrens mit den
Merkmalen von Anspruch 10 gelöst.
Indem eine Diagnose in zwei Stufen erfolgt, nämlich einer Kom
ponentendiagnose und einer zentralen Systemdiagnose, wobei von
der Komponentendiagnose eine Systemgröße und ein der Systemgrö
ße zugeordneter Zustand als Ergebnis an die zentrale System
diagnose ausgegeben werden, kann der Diagnoseumfang bei den
Komponentendiagnosen oder der zentralen Systemdiagnose flexibel
erweitert oder verkleinert werden, ohne die jeweils andere Di
agnose anpassen zu müssen. Dies ist insbesondere bei Fahrzeug
systemen vorteilhaft, bei denen zahlreiche Komponenten nur als
Sonderausstattung vorgesehen sind. Diese dezentrale Organisati
on ermöglicht es auch, die Struktur der zentralen Systemdiagno
se trotz erweiterten Diagnoseumfangs einfach halten zu können.
Sowohl die Komponentendiagnosen als auch die zentrale Systemdi
agnose können auf einer systemeinheitlichen Softwareplattform
verwirklicht sein. Die Komponentendiagnosen können theoretisch
in beliebiger Anzahl vorgelagert sein und flexibel mit ver
schiedenen Technologien arbeiten, so z. B. mit Fuzzy-Technologie
oder neuronalen Netzen. Eine von einer Komponentendiagnose aus
gegebene Systemgröße kann auch eine messbare Größe des Systems
sein.
Vorteilhafterweise berücksichtigen die Modelldaten der Kompo
nenten dynamische Vorgänge. Zusammen mit der dezentralen Orga
nisation des Systemdiagnoseverfahrens ermöglicht eine solche
Ausbildung die Berücksichtigung dynamischer Vorgänge nur in
ausgewählten, kritischen Komponenten. Trotz Berücksichtigung dy
namischer Vorgänge kann die Struktur der zentralen Systemdiag
nose einfach gehalten werden, da auch als Ergebnis einer Kompo
nentendiagnose unter Berücksichtigung dynamischer Vorgänge
stets nur eine Systemgröße mit einem zugeordneten Zustand an
die zentrale Systemdiagnose übergeben werden.
Zur Berücksichtigung dynamischer Vorgänge enthalten die Modell
daten der Komponenten Übertragungsfunktionen zur Verknüpfung
von messbaren Größen und/oder Systemgrößen. Dies ermöglicht ei
ne Beurteilung des dynamischen Verhaltens von Komponenten. Die
Modelldaten der Komponenten können weiter Grenzwerte, Struktur
daten in Graphdarstellung und physikalisch-mathematische Be
schreibungen der Komponenten enthalten.
Vorteilhafterweise können einer Systemgröße die Zustände Feh
lerhaft, Unbekannt sowie Normal zugeordnet werden, und jeder
Funktion können die Funktionszustände Defekt, Nicht Defekt so
wie Möglicherweise Defekt zugeordnet werden. Dies ermöglicht
beispielsweise die Feststellung von Bereichsüberschreitungen
einer Systemgröße sowie die Kennzeichnung einer Funktion als
verdächtigt.
Eine für die Verarbeitung bei einer On-Board-Diagnose besonders
geeignete kompakte Darstellung ergibt sich, wenn alle Zustände
der wenigstens einen Systemgröße und alle Zustände der Funktio
nen über eine dreidimensionale Funktionsmatrix verknüpft sind.
Die Funktionsmatrix wird anhand einer Komponenten- und Funkti
onshierarchie erstellt.
Die Elemente der Funktionsmatrix können folgende Werte einneh
men: Keine Wirkung (0), Verursacht durch eine fehlerhafte Funk
tion (-1) sowie Verursacht durch eine nicht fehlerhafte Funkti
on (1). Dadurch können im Rahmen der Diagnose nicht nur Fehl
funktionen sondern auch Normalfunktionen berücksichtigt werden.
Indem ein Schritt der Anpassung des Ergebnisses der Komponen
tendiagnose an ein bei der zentralen Systemdiagnose verwendetes
Datenformat vorgesehen ist, ist das Systemdiagnoseverfahren be
sonders flexibel, da eine dezentrale, unabhängige Organisation
der Komponentendiagnosen möglich ist.
Indem bei einer Vorrichtung zur Durchführung eines Systemdiag
noseverfahrens wenigstens ein erstes Diagnosemodul zum Durch
führen der Komponentendiagnose, ein zweites Diagnosemodul zum
Durchführen der zentralen Systemdiagnose und Mittel für den Da
tenaustausch zwischen dem wenigstens einen ersten Diagnosemodul
und dem zweiten Diagnosemodul vorgesehen sind, kann die Rechen
last des Systemdiagnoseverfahrens verteilt werden. Dies ist be
sonders vorteilhaft bei mechatronischen Fahrzeugsystemen, da
eine Komponentendiagnose von einem einer Komponente zugeordne
ten Diagnosemodul ausgeführt werden kann und das Diagnosemodul
daher nur im System vorhanden ist, wenn es tatsächlich benötigt
wird.
Indem eine Ein-/Ausgabeeinheit mit dem zweiten Diagnosemodul
verbunden ist, ist eine Schnittstelle zur Kommunikation mit der
Außenwelt, beispielsweise zur Visualisierung des Diagnoseergeb
nisses, bereitgestellt. Über diese Schnittstelle kann auch eine
Programmierung oder ein Update der verwendeten Algorithmen
und/oder Modelldaten erfolgen.
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung erge
ben sich aus der folgenden Beschreibung im Zusammenhang mit den
Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer bevorzugten Aus
führungsform eines erfindungsgemäßen Systemdiagnose
verfahrens,
Fig. 2 eine detailliertere schematische Darstellung zur Ver
deutlichung des Systemdiagnoseverfahrens der Fig. 1,
Fig. 3 eine Darstellung zur Erläuterung einer erfindungs
gemäßen Funktionsmatrix,
Fig. 4 eine bei der Erfindung verwendete Funktions- und Kom
ponentenhierarchie und
Fig. 5 ein mechatronisches Fahrzeugsystem, mit dem das er
findungsgemäße Systemdiagnoseverfahren durchgeführt
werden kann.
In der schematischen Darstellung der Fig. 1 sind mehrere Soft
waremodule 1, 2, 4, 6 und 8 dargestellt, die zum Durchführen
von Komponentendiagnosen K1, K2, K3, K4 bzw. K5 vorgesehen
sind. Ein Softwaremodul 10 ist zum Durchführen einer zentralen
Systemdiagnose vorgesehen. Um das Softwaremodul 10 ist ein
Softwareinterface 12 als Datenanpassungsschicht dargestellt.
Die Softwaremodule 1, 2, 4, 6 und 8, das Softwaremodul 10 und
das Softwareinterface 12 sind auf einer systemeinheitlichen
Softwareplattform 14 verwirklicht. Doppelpfeile 16 zwischen den
Softwaremodulen 1, 2, 4, 6 und 8 und dem Softwareinterface 12
symbolisieren eine Kommunikation und einen Datenaustausch. Ein
Doppelpfeil 18 zwischen Softwaremodul 10 für die zentrale Sys
temdiagnose und einer Schnittstelle 20 symbolisiert ebenfalls
eine Kommunikation und einen Datenaustausch. Über die Schnitt
stelle 20 können Ergebnisse der zentralen Systemdiagnose visua
lisiert werden. Auch können über die Schnittstelle 20 Daten
ein- und ausgegeben werden, so z. B. zur Programmierung oder für
den Update der Softwaremodule 1, 2, 4, 6, 8 und 10.
Die Darstellung der Fig. 1 verdeutlicht die dezentrale Organi
sation des erfindungsgemäßen Systemdiagnoseverfahrens. Nach
Durchführung der Komponentendiagnosen K1, K2, K3, K4 und K5 in
den Softwaremodulen 1, 2, 4, 6, 8 werden die Ergebnisse dieser
Komponentendiagnosen zur Weiterverarbeitung an das Softwaremo
dul 10 übergeben, das dann die zentrale Systemdiagnose für das
gesamte System durchführt. Vor der Übergabe wird das Datenfor
mat im Softwareinterface 12 angepasst.
Einzelheiten des erfindungsgemäßen Systemdiagnoseverfahrens
sind der Darstellung der Fig. 2 zu entnehmen. Gemäß Fig. 2 wer
den messbare Größen des Systems, die als Prozessgrößen bezeich
net sind, erfasst und an einzelne Komponentendiagnosen 22, 24
und 26 übergeben. Im Rahmen der Komponentendiagnosen 22, 24 und
26 erfolgt für eine jeweilige Komponente eine Symptomerkennung,
die zur Ausgabe eines Ergebnisses führt, sowie eine Datenanpas
sung, um Datenintegrität zu einer zentralen Systemdiagnose 28
herzustellen. In der Komponentendiagnose werden die Prozessgrö
ßen anhand von gespeicherten Strukturdaten in Graphdarstellung,
die Größen beispielsweise durch Übertragungsfunktionen verknüp
fen, mathematisch-physikalischen Beschreibungen der Komponenten
sowie gespeicherten Grenzwerten überprüft und bewertet. Jede
Komponentendiagnose 22, 24 und 26 gibt ein Ergebnis Set-state
(Systemgröße, Zustand) aus, das an die zentrale Systemdiagnose
28 übergeben wird. Als Systemgrößen können messbare Größen des
Systems, wie ein Drehmoment oder eine Drehzahl, aber auch be
rechnete Größen verwendet werden.
Die Ergebnisse der Komponentendiagnosen 22, 24, 26 werden an
eine funktionale Diagnose 30 im Rahmen der Systemdiagnose 28
übergeben, bei der der Zustand der Systemgrößen unter Berück
sichtigung von Modelldaten des Systems mit wenigstens einem
Funktionszustand einer Funktion der Komponenten verknüpft wird
und fehlerhafte und/oder fehlerverdächtige Funktionen bestimmt
werden. Die Verknüpfung der Zustände der Systemgrößen mit Funk
tionszuständen und die Bestimmung fehlerhafter/fehlerverdächti
ger Funktionen erfolgt mit Hilfe eines Funktions-Matrix-Ten
sors, der in einem Speicher 32 gespeichert ist. Der Funktions-
Matrix-Tensor ist detaillierter in der Fig. 3 dargestellt.
Als Ergebnis der funktionalen Diagnose 30 werden verdächtige
Elementarfunktionen, d. h. fehlerhafte und/oder fehlerverdächti
ge Funktionen in einem Speicher 34 abgelegt. Die Zuordnung der
verdächtigen und/oder fehlerhaften Funktionen zu fehlerhaften
und/oder fehlerverdächtigen Komponenten erfolgt mit einem Modul
36. Das Modul 36 enthält einen Algorithmus zur Auswertung einer
Funktions- und Komponentenhierarchie und greift auf einen Spei
cher 38 zu, in dem die Funktions- und Komponentenhierarchie des
Fahrzeugsystems abgelegt ist. Durch das Modul 36 wird auch ein
Schweregrad des Fehlers ermittelt. Der Schweregrad kann die Zu
stände Leicht, Schwer und Gravierend einnehmen. Weiterhin er
mittelt das Modul 36 die kleinste tauschbare Einheit des Fahr
zeugsystems, die mehrere Komponenten umfassen kann.
Eine Liste mit der fehlerhaften Funktion, der fehlerhaften Kom
ponente, der kleinsten tauschbaren Einheit sowie dem Schwere
grad des Fehlers wird an ein Ein-/Ausgabemodul 40 übergeben.
Die Ergebnisse der zentralen Systemdiagnose können dann durch
das Ein-/Ausgabemodul 40 visualisiert werden. Über das Ein-
/Ausgabemodul 40 können auch die Speicher 32 und 38 program
miert bzw. mit Updates versehen werden. Dies ist durch gestri
chelte Pfeile 42 und 44 angedeutet. Im Speicher 34 abgelegte
verdächtige Funktionen können auch direkt an das Ein-/Ausgabe
modul 40 übergeben und dort beispielsweise angezeigt oder vor
verarbeitet werden.
Fig. 3 verdeutlicht den Aufbau des Funktions-Matrix-Tensors F,
der alle Zustände der Systemgrößen SWi mit allen Funktionszu
ständen von Funktionen SFj der Komponenten verknüpft. Der Funk
tions-Matrix-Tensor F ist ein dreidimensionaler Tensor mit den
Dimensionen i, j und k und weist Elemente aijk auf. In der Rich
tung der Dimension j ist eine konjunktive Verbindung der Ten
sorelemente aijk vorgesehen, beispielsweise dergestalt, dass ein
bestimmter Zustand einer Systemgröße SWi durch eine konjunktive
Verbindung mehrerer Zustände von Funktionen SFj, SFj+1, SFj+2. . .
verursacht ist. Verschiedene Zustände SFj, SFj+i. SFj+2. . . sind
dabei verschiedenen Komponentenzuständen und damit verschiede
nen Komponenten zugeordnet. Die Tensorelemente aijk können die
Werte Null, -1, +1 einnehmen, wobei der Wert Null der Aussage
"Keine Wirkung", der Wert -1 der Aussage "Verursacht durch eine
fehlerhafte Funktion" und der Wert +1 der Aussage "Verursacht
durch eine nicht fehlerhafte Funktion" entspricht. Durch den
Funktions-Matrix-Tensor F kann damit dargestellt werden, dass
sich ein bestimmter Zustand einer Systemgröße SWi durch die
konjunktive Verknüpfung mehrerer Zustände von Funktionen SFj,
SFj+1, SFj+2. . . ergibt. In der Dimension k sind verschiedene Zu
stände der Systemgrößen SWi aufgeführt, die im dargestellten
Beispiel die Werte "Fehlerhaft", "Unbekannt" und "Normal" ein
nehmen können. In der Dimension k können die Funktionszustände
bzw. die zugeordneten Zustände der Komponenten SCj die Zustän
de "Defekt", "Nicht defekt" und "Möglicherweise defekt" einneh
men. Die verschiedenen Ebenen des Funktionstensors F mit je
weils konstantem Wert k sind disjunktiv verbunden. Mit Hilfe
des Funktions-Matrix-Tensors F können damit für einen bestimm
ten Zustand einer Systemgröße SWi verantwortliche Funktionszu
stände und damit verantwortliche Funktionen SFj ermittelt wer
den.
Die Zuordnung der ermittelten Funktionen zu Komponenten des
Systems erfolgt mit Hilfe einer Funktions- und Komponentenhie
rarchie, wie sie in der Fig. 4 abschnittsweise dargestellt ist.
Im oberen Teil der Fig. 4 ist eine Komponentenhierarchie darge
stellt, mit der Baugruppen des Systems in Unter- und Grundkom
ponenten unterteilt werden. Beispielsweise können Heckleuchten
eines Fahrzeugs in Unterkomponenten wie "Heckleuchten links"
und "Heckleuchten rechts" unterteilt werden. Die Unterkomponen
te "Heckleuchten links" ist wiederum aus Grundkomponenten wie
Kabeln, Glühbirnen, Masseanschlüssen und Verbindern aufgebaut.
Im unteren Teil der Fig. 4 ist eine Funktionshierarchie darge
stellt, bei der Funktionen in Unter- und Grundfunktionen aufge
teilt werden. Beispielsweise kann eine Funktion "Schlusslicht
links anzeigen" in die Unterfunktionen "Leiten eines Zufüh
rungskabels", "Leuchten einer Glühbirne", "Leiten eines Masse
kabels" und "Verbinden eines Verbinders" unterteilt werden, die
sämtlich konjunktiv verknüpft sein müssen, um die Funktion
"Schlusslicht links anzeigen" zu ergeben. Für andere Funktionen
sind auch disjunktive Verknüpfungen von Grund- und Unterfunkti
onen denkbar. Auf der obersten Ebene der Funktionshierarchie,
die Grundfunktionen darstellt, ist die Funktionshierarchie mit
der untersten Ebene der Komponentenhierarchie, der Ebene der
Grundkomponenten, verbunden. Mit Hilfe der Funktions- und Kom
ponentenhierarchie kann ausgehend von einer mit Hilfe des Funk
tions-Matrix-Tensors F ermittelten fehlerhaften Funktion eine
zugehörige fehlerhafte Komponente sowie eine kleinste tauschba
re Einheit, beispielsweise eine Heckleuchte links, ermittelt
werden.
In der Fig. 5 ist schematisch ein mechatronisches Fahrzeugsys
tem dargestellt, das zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Systemdiagnoseverfahrens geeignet ist. In der Darstellung der
Fig. 5 sind durch fett gezeichnete Pfeile Signal-, Material-,
Energie- und/oder Informationsflüsse zwischen den einzelnen
Einheiten des Systems dargestellt. Das System weist drei Steu
ergeräte CU1, CU2 und CU3 auf, in denen eingezeichnete Punkte
messbare Systemgrößen symbolisieren. Diese messbaren Systemgrö
ßen werden zur Durchführung einer Komponentendiagnose verwen
det. Im dargestellten Fahrzeugsystem wird eine Komponentendiag
nose jeweils in den Steuergeräten CU1, CU2 und CU3 durchge
führt, die hierzu jeweils ein Diagnosemodul für eine Komponen
tendiagnose aufweisen. Die Ergebnisse dieser Komponentendiagno
sen werden dann an ein zweites Diagnosemodul in dem Steuergerät
CU1 übergeben, das eine zentrale Systemdiagnose durchführt. Ein
Datenaustausch zwischen den Steuergeräten CU1, CU2 und CU3 er
folgt über ein Kommunikationsmedium, beispielsweise eine fahr
zeuginterne Feldbusvernetzung. Zur Durchführung der zentralen
Systemdiagnose und der Komponentendiagnosen sind Modelldaten
des mechatronischen Fahrzeugsystems, wie der Funktions-Matrix-
Tensor und die Funktions- und Komponentenhierarchie, in Spei
chern der Steuergeräte CU1, CU2 und CU3 abgelegt. Zum flexiblen
Austausch der Modelldaten sind die Speicher in Form von wieder
beschreibbaren Speichern, sogenannten Flash-Datenspeichern,
vorgesehen.
Claims (12)
1. Systemdiagnoseverfahren, insbesondere für die On-Board-
Diagnose eines mechatronischen Fahrzeugsystems, mit den Schrit
ten:
Erfassen von messbaren Größen in einem System mit mehreren Kom ponenten,
Durchführen wenigstens einer Komponentendiagnose (K1, K2, K3, K4, K5) unter Berücksichtigung von Modelldaten der Komponenten und der messbaren Größen,
Ausgeben wenigstens einer Systemgröße (SWi) und eines der Sys temgröße zugeordneten Zustands als Ergebnis der wenigstens ei ner Komponentendiagnose und
Durchführen einer zentralen Systemdiagnose (10), wobei der Zu stand der wenigstens einen Systemgröße (SWi) unter Berücksich tigung von Modelldaten des Systems mit wenigstens einem Funkti onszustand einer Funktion (SFj) der Komponenten verknüpft wird und fehlerhafte und/oder fehlerverdächtige Funktionen (SFj) be stimmt werden.
Erfassen von messbaren Größen in einem System mit mehreren Kom ponenten,
Durchführen wenigstens einer Komponentendiagnose (K1, K2, K3, K4, K5) unter Berücksichtigung von Modelldaten der Komponenten und der messbaren Größen,
Ausgeben wenigstens einer Systemgröße (SWi) und eines der Sys temgröße zugeordneten Zustands als Ergebnis der wenigstens ei ner Komponentendiagnose und
Durchführen einer zentralen Systemdiagnose (10), wobei der Zu stand der wenigstens einen Systemgröße (SWi) unter Berücksich tigung von Modelldaten des Systems mit wenigstens einem Funkti onszustand einer Funktion (SFj) der Komponenten verknüpft wird und fehlerhafte und/oder fehlerverdächtige Funktionen (SFj) be stimmt werden.
2. Systemdiagnoseverfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch den Schritt des Zuordnens der fehlerhaften und/oder feh
lerverdächtigen Funktionen (SFj) zu Komponenten des Systems.
3. Systemdiagnoseverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Modelldaten der Komponenten dynamische
Vorgänge berücksichtigen.
4. Systemdiagnoseverfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, das die Modelldaten der Komponenten Übertragungsfunk
tionen zur Verknüpfung von messbaren Größen und/oder Systemgrö
ßen (SWi) enthalten.
5. Systemdiagnoseverfahren nach einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens einen System
größe (SWi) folgende Zustände zugeordnet werden können: Fehler
haft, Unbekannt und Normal.
6. Systemdiagnoseverfahren nach einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass jede r Funktion (SFj) die
folgenden Funktionszustände zugeordnet werden können: Defekt,
Nicht defekt, Möglicherweise defekt.
7. Systemdiagnoseverfahren nach einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass alle Zustände der wenigstens
einen Systemgröße (SWi) und alle Funktionszustände über eine
dreidimensionale Funktionsmatrix (F) verknüpft sind.
8. Systemdiagnoseverfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Elemente (aijk) der Funktionsmatrix (F) fol
gende Werte einnehmen können: Keine Wirkung (0), verursacht
durch eine fehlerhafte Funktion (-1) und verursacht durch eine
nicht fehlerhafte Funktion (1).
9. Systemdiagnoseverfahren nach einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schritt (12) der Anpas
sung des Ergebnisses der Komponentendiagnose (K1, K2, K3, K4,
K5) an ein bei der zentralen Systemdiagnose (10) verwendetes
Datenformat vorgesehen ist.
10. Vorrichtung zur Durchführung eines Systemdiagnoseverfahrens
nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine erste Diagnoseeinheit zum Durchführen der
Komponentendiagnose, eine zweite Diagnoseeinheit zum Durchfüh
ren der zentralen Systemdiagnose und Mittel für den Datenaus
tausch zwischen der wenigstens einen ersten Diagnoseeinheit und
der zweiten Diagnoseeinheit vorgesehen sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Schnittstelle zur Datenanpassung zwischen der wenigstens
einen ersten Diagnoseeinheit und der zweiten Diagnoseeinheit
vorgesehen sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeich
net, dass eine Ein-/Ausgabeeinheit (40) mit der zweiten Diagno
seeinheit verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000151781 DE10051781A1 (de) | 2000-10-19 | 2000-10-19 | Systemdiagnoseverfahren und Vorrichtung zur Durchführung eines Systemdiagnoseverfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000151781 DE10051781A1 (de) | 2000-10-19 | 2000-10-19 | Systemdiagnoseverfahren und Vorrichtung zur Durchführung eines Systemdiagnoseverfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10051781A1 true DE10051781A1 (de) | 2002-04-25 |
Family
ID=7660293
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2000151781 Withdrawn DE10051781A1 (de) | 2000-10-19 | 2000-10-19 | Systemdiagnoseverfahren und Vorrichtung zur Durchführung eines Systemdiagnoseverfahrens |
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Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70327 STUTTGART, DE |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DAIMLER AG, 70327 STUTTGART, DE |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |