DE10051566A1 - Wasch- und Reinigungsmittelformkörper - Google Patents
Wasch- und ReinigungsmittelformkörperInfo
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Abstract
Ein Wasch- und Reinigungsmittelformkörper, der mindestens eine bei Raumtemperatur in fester Form vorliegende Säure, deren mittlerer Teilchendurchmesser (d50) zwischen 0,01 und 0,2 mm, vorzugsweise zwischen 0,01 und 0,1 mm, gegebenenfalls im Gemisch mit weiteren Inhaltsstoffen enthält, löst sich schnell und rückstandsfrei in Wasser auf und eignet sich insbesondere zur Verhinderung von Kalkablagerungen bzw. zur Entfernung von solchen Ablagerungen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen säurehaltigen Formkörper, insbesondere einen Wasch- und
Reinigungsmittelformkörper, enthaltend eine bei Raumtemperatur in fester Form vorliegende Säure
und gegebenenfalls weitere Komponenten.
Reinigungs- und Waschmittelformkörper umfassen beispielsweise Waschmittelformkörper für das
Waschen von Textilien, Reinigungsmittelformkörper für das maschinelle oder manuelle
Geschirrspülen oder die Reinigung harter Oberflächen, Bleichmittelformkörper zum Einsatz in
Wasch- oder Geschirrspülmaschinen, Wasserenthärtungsformkörper, Formkörper zur Entfernung
von Kalkablagerungen, Fleckensalzformkörper oder Toilettenreinigungsformkörper. Derartige
Formkörper sind im Stand der Technik gut bekannt und erfreuen sich beim Verbraucher wegen der
einfachen Dosierung zunehmender Beliebtheit. Sie haben gegenüber pulverförmigen oder
flüssigen Produkten eine Reihe von Vorteilen: sie sind einfacher zu dosieren und zu handhaben
und haben auf Grund ihrer kompakten Struktur Vorteile bei der Lagerung und beim Transport.
Eine Vielzahl der bekannten Formkörper enthalten u. a. Säuren als Wirksubstanzen. Die Auswahl
an Säuren zum Einsatz in Formkörpern ist auf die in fester Form vorliegenden Verbindungen
begrenzt.
Eine wichtige Eigenschaft von Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern ist ihre Lösege
schwindigkeit und die Verteilung der Wirksubstanzen. Zur schnelleren Auflösung und Verteilung
der Wirksubstanzen enthalten derartige Mittel vorzugsweise Natriumcarbonat und/oder
Natriumbicarbonat als Sprudelkomponente.
Insbesondere bei solchen Formkörpern, die als sogenannte Maschinenpflegemittel eingesetzt
werden, z. B. Entkalker oder Wasserenthärtungsmittel, ist es bevorzugt, wenn sich diese sehr
schnell auflösen und die Wirksubstanzen unverzüglich freigesetzt werden.
Die in fester Form vorliegenden Säuren weisen jedoch häufig den Nachteil auf, daß sie nach dem
Verpressen zu Formkörpern unter Verwendung von sogenannten Tablettierhilfsmitteln bereits nach
kurzen Lagerzeiten nicht mehr löslich sind.
Es besteht ein steter Bedarf, die Wirksamkeit von Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern zu
steigern und auch ihre Handhabbarkeit zu verbessern.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, Wasch- und Reinigungsmittelformkörper zur
Verfügung zu stellen, die eine gute Wirksamkeit aufweisen und die sich, auch nach längerer
Lagerzeit, schnell und rückstandsfrei in Wasser auflösen und zur Verhinderung von
Kalkablagerungen bzw. zur Kalkentfernung eingesetzt werden können.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind demgemäß säurehaltige Wasch- und Reini
gungsmittelformkörper, enthaltend mindestens eine bei Raumtemperatur in fester Form vor
liegende Säure gegebenenfalls im Gemisch mit weiteren Komponenten, dadurch gekennzeichnet,
daß der mittlere Teilchendurchmesser (d50) der festen Säureteilchen zwischen 0,01 und 0,2,
vorzugsweise zwischen 0,01 und 0,1 mm liegt.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß Wasch- und Reinigungsmittelformkörper, die als eine
Wirksubstanz eine bei Raumtemperatur in fester Form vorliegende Säure enthalten, die einen
mittleren Teilchendurchmesser (d50) aufweist, der zwischen 0,01 und 0,2, vorzugsweise zwischen
0,01 und 0,1, mm liegt, ein sehr gutes Auflöseverhalten zeigen und sich gut Verhinderung von
Kalkablagerungen und/oder zur Kalkentfernung eignen.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demgemäß die Verwendung von Wasch-
und Reinigungsmittelformkörpern, enthaltend mindestens eine bei Raumtemperatur in fester Form
vorliegende Säure, deren mittlerer Teilchendurchmesser (d50) der festen Säureteilchen zwischen
0,01 und 0,2, vorzugsweise zwischen 0,01 und 0,1 mm liegt, gegebenenfalls im Gemisch mit
weiteren Komponenten zur Verhinderung von Kalkablagerungen und/oder zur Kalkentfernung.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die in fester Form vorliegende Säure einen
mittleren Teilchendurchmesser (d50) zwischen 0,01 und 0,03 mm auf, wobei vorzugsweise keine
Teilchen vorliegen, die einen Teilchendurchmesser über 0,05 mm aufweisen.
Als wesentlichen Bestandteil enthält der erfindungsgemäße Wasch- und Reinigungsmittel
formkörper eine bei Raumtemperatur in fester Form vorliegende Säure. Es werden vorzugsweise
solche Säuren ausgewählt, die dazu in der Lage sind, Kalkablagerungen zu entfernen.
Beispiele für geeignete in fester Form vorliegende Säuren, deren Teilchendurchmesser in dem
definierten Bereich liegt, sind Borsäure sowie Alkalimetallhydrogensulfate,
Alkalimetalldihydrogenphosphate und andere anorganische Salze sowie feste Mono-, Oligo- und
Polycarbonsäuren und -hydroxycarbonsäuren, wie Citronensäure, Äpfelsäure, Weinsäure,
Bernsteinsäure, Malonsäure, Adipinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Oxalsäure sowie
Polyacrylsäure, organische Sulfonsäuren wie Amidosulfonsäure sowie beliebige Mischungen aus
diesen. Kommerziell erhältlich und als Säure im Rahmen der vorliegenden Erfindung ebenfalls be
vorzugt einsetzbar ist Sokalan® DCS (Warenzeichen der BASF), ein Gemisch aus Bernsteinsäure
(max. 31 Gew.-%), Glutarsäure (max. 50 Gew.-%) und Adipinsäure (max. 33 Gew.-%). In einer
bevorzugten Ausführungsform wird Amidosulfonsäure als feste Säure eingesetzt.
Die erfindungsgemäßen Formkörper enthalten vorzugsweise eine oder mehrere Säuren, die einen
mittleren Teilchendurchmesser in dem oben definierten Bereich aufweist bzw. aufweisen, in einer
Menge von 20 bis 80 Gew.-%, bezogen auf den gesamten Formkörper.
Es ist nicht erforderlich, das die gesamte Menge an Säure eine Teilchengröße in dem oben
angegebenen Bereich aufweist. Werden mehrere Säuren eingesetzt, so kann ein Teil der Säure
auch einen höheren Teilchendurchmesser, also einem Teilchendurchmesser ≧ 0,2 mm, aufweisen.
Der Anteil der Säuren mit einem höheren Teilchendurchmesser liegt vorzugsweise nicht über 10 Gew.-%,
insbesondere nicht über 5 Gew.-%, bezogen auf den fertigen Formkörper. Bezogen auf
die Säure mit einem Teilchendurchmesser < 0,2 mm liegt die weitere Säure mit einem
Teilchendurchmesser ≧ 0,2 mm vorzugsweise in einer Menge bis zu 20 Gew.-% vor.
Neben der in fester Form vorliegenden Säure können die Wasch- und Reinigungsmittelformkörper
weitere übliche in derartigen Formkörpern enthaltene Inhaltsstoffe aufweisen. Art und Menge der
weiteren Inhaltsstoffe richten sich dabei in üblicher Weise nach der Zweckbestimmung des
Formkörpers.
Formkörper mit besonders guten Löseeigenschaften werden erhalten, wenn die erfindungsgemäß
enthaltene feste Säure mit einem - falls die feste Säure ebenfalls Buildereigenschaften aufweisen
sollte - zusätzlichen Gerüststoff vermischt wird, welcher im wesentlichen die gleiche
Teilchengrößenverteilung wie die Säure aufweist. Das Gewichtsverhältnis von Säure zu Gerüststoff
ist vorzugsweise ≧ 1 : 1, besonders bevorzugt ≧ 2 : 1 und insbesondere ≧ 10 : 1. Eine besonders
gute Löslichkeit wird erreicht, wenn Säure und Gerüststoff in einem Gewichtsverhältnis von 20 : 1
bis 10 : 1 eingesetzt werden. Besonders bevorzugt eingesetzte Gerüststoffe sind Phosphate,
insbesondere Tripolyphosphat (TPP), später beschrieben werden.
Die weiteren Inhaltsstoffe erfüllen eine oder mehrere Primärfunktionen und/oder eine oder mehrere
Sekundärfunktionen. Die Primärfunktionen dienen der eigentlichen Reinigungs- bzw.
Waschwirkung des Reinigungs- und Waschmittelformkörpers sowie dessen anwendungsseitiger
Handhabbarkeit, beispielsweise den Desintegrationseigenschaften. Die Sekundärfunktionen
dienen der Herstellung des Reinigungs- und Waschmittelformkörpers sowie dessen
bereitstellungsseitiger Handhabbarkeit, beispielsweise der Bruchfestigkeit. Weitere Inhaltsstoffe mit
Sekundärfunktion werden auch als Tablettierungshilfsmittel oder Tablettenhilfsstoffe bezeichnet.
Eine klare Trennung in weitere Inhaltsstoffe mit reiner Primärfunktion und solche mit reiner
Sekundärfunktion ist dabei nicht immer möglich, da oft Primär- und Sekundärfunktionen zugleich
erfüllt werden. Insbesondere die weiteren Inhaltsstoffe mit Sekundärfunktion können ggf. mehrere
Eigenschaften in sich vereinigen.
Aufgrund ihrer Primärfunktion wichtige weitere Inhaltsstoffe sind Desintegrationshilfsmittel,
Tenside, Bleichmittel und Gerüststoffe sowie Korrosionsinhibitoren, Soil-release-Verbindungen,
Enzyme, Komplexbildner, Soil-repellents, optische Aufheller, Farb- und Duftstoffe sowie
anitmikrobiellen Wirkstoffe. Wegen ihrer Sekundärfunktion bedeutsame weitere Inhaltsstoffe sind
Füllstoffe, Trenn- bzw. Gleitmittel, Bindemittel und Abpuderungsmittel. Diese weiteren Inhaltsstoffe
werden nachfolgend beschrieben.
Dem Fachmann wird es hierbei keine Schwierigkeiten bereiten, die einzelnen Komponenten und
ihre Mengengehalte abhängig vom Verwendungszweck der Reinigungs- und Wasch
mittelformkörper auszuwählen. So wird beispielsweise eine Universalwaschmitteltablette höhere
Mengen an Tensid(en) enthalten, während bei einer Bleichmitteltabletten auf deren Einsatz
eventuell sogar ganz verzichtet werden kann.
Um den Zerfall hochverdichteter Reinigungs- und Waschmittelformkörper zu erleichtern, ist es
möglich, Desintegrationshilfsmittel, sogenannte Tablettensprengmittel, in diese einzuarbeiten, um
die Zerfallszeiten zu verkürzen. Unter Tablettensprengmitteln bzw. Zerfallsbeschleunigern werden
gemäß Römpp (9. Auflage, Bd. 6, S. 4440) und Voigt "Lehrbuch der pharmazeutischen
Technologie" (6. Auflage, 1987, S. 182-184) Hilfsstoffe verstanden, die für den raschen Zerfall von
Tabletten in Wasser oder Magensaft und für die Freisetzung der Pharmaka in resorbierbarer Form
sorgen.
Diese Stoffe, die auch aufgrund ihrer Wirkungs als "Spreng"mittel bezeichnet werden, vergrößern
bei Wasserzutritt ihr Volumen, wobei einerseits das Eigenvolumen vergrößert (Quellung),
andererseits auch über die Freisetzung von Gasen ein Druck erzeugt werden kann, der die
Tablette in kleinere Partikel zerfallen läßt. Als desintegrationsfördernde Systeme werden in
Reinigungs- und Waschmittelformkörpern oft auch sogenannte "Brausesysteme" eingesetzt. Ein
altbekanntes Brausesystem sind Carbonat/Citronensäure-Systeme. Quellende
Desintegrationshilfsmittel sind beispielsweise synthetische Polymere wie Polyvinylpyrrolidon (PVP)
oder natürliche Polymere bzw. modifizierte Naturstoffe wie Cellulose und Stärke und ihre Derivate,
Alginate oder Casein-Derivate.
Ein Brausesystem besteht aus einer Kombination von zwei oder mehr Stoffen, die bei Was
serkontakt ein Gas wie Kohlendioxid oder Sauerstoff freisetzen. Bevorzugte Brausesysteme
bestehen aus einer oder mehreren sauren Komponenten und einer oder mehreren Kohlendi
oxidquellen.
Geeignete saure Komponenten sind beispielsweise organische Säuren, insbesondere - ggf.
Hydroxygruppen tragende - Oligocarbonsäuren wie die Di- und Tricarbonsäuren, beispielsweise
Bernsteinsäure, Maleinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Weinsäure und insbesondere
Citronensäure, sowie saure Salze mehrwertiger anorganischer oder organischer Säuren, z. B.
Kaliumdihydrogenphosphat oder Natriumhydrogensulfat, und Amidoschwefelsäure (H2N-SO2-OH;
veraltet: Amidosulfonsäure, Sulfamin- oder Sulfamidsäure), also auch solche, die erfindungsgemäß
ohnehin in den Formkörpern enthalten sind. Als CO2-freisetzende Komponenten eignen sich
insbesondere die Salze der Kohlensäure, d. h. Carbonate und Hydrogencarbonate sowie deren
Mischungen, die vor allem als Alkali- und Erdalkalimetallsalze eingesetzt werden.
Besonders bevorzugte saure Komponenten sind Amidoschwefelsäure, Citronensäure und
Natriumhydrogensulfat sowie deren Mischungen. Bevorzugte Mischungen bestehen aus
Amidoschwefelsäure und Citronensäure, vorzugsweise in einem Gewichtsverhältnis Amido
schwefelsäure zu Citronensäure von 100 zu 1 bis 1 zu 100, insbesondere von 50 zu 1 bis 1 zu 20,
besonders bevorzugt von 20 zu 1 bis 1 zu 10, äußerst bevorzugt von 13 zu 1 bis 10 zu 1 oder von
2 zu 1 bis 1 zu 2, beispielsweise 12 zu 1 oder 11 zu 1 oder 1 zu 1. Die Mischungen aus
Amidoschwefelsäure und Citronensäure werden bevorzugt als alleinige saure Komponente des
Brausesystems eingesetzt, können aber auch mit Natriumhydrogencarbonat und/oder einer oder
mehreren weiteren Säurekomponenten kombiniert werden.
Besonders bevorzugte CO2-Komponenten sind Natriumcarbonat (Soda) und Natriumhydro
gencarbonat (Natriumbicarbonat) sowie Mischungen aus Natriumcarbonat und Natriumhy
drogencarbonat, insbesondere Natriumcarbonat und Mischungen aus Natriumcarbonat und
Natriumhydrogencarbonat. Mischungen aus Natriumcarbonat und Natriumhydrogencarbonat
weisen üblicherweise ein Gewichtsverhältnis Natriumhydrogencarbonat zu Natriumcarbonat von 20
zu 1 bis 1 zu 10, insbesondere von 10 zu 1 bis 1 zu 1, besonders bevorzugt von 5 zu 1 bis 3 zu 1,
äußerst bevorzugt von 5 zu 1 bis 4 zu 1, auf, beispielsweise 3,6 zu 1, 4,4 zu 1 oder 4,6 zu 1.
Je höher der Hydrogencarbonatgehalt der CO2-Komponente und/oder der Gehalt an Säure- oder
CO2-Komponente bzw. Brausesystem insgesamt ist, umso stärker sprudelt bzw. schäumt das
Brausesystem in der Regel und umso schneller zersetzt sich für gewöhnlich der Reinigungs- und
Waschmittelformkörper.
Bei der Auswahl des Gehalts an Säure- und CO2-Komponente(n) ist zusätzlich der pH-Wert zu be
rücksichtigen, der sich bei der Anwendung der Reinigungs- und Waschmittelformkörper einstellen
soll. So enthalten Formkörper zur Entkalkung oder WC-Reinigung üblicherweise einen
Säureüberschuß, um eine für die Reinigungswirkung ausreichende Acidität zu gewährleisten. Für
einen zum manuellen Geschirrspülen geeigneten Formkörper kann beispielsweise eine
10 gew.-%ige wäßrigen Lösung des Reinigungs- und Waschmittelformkörpers vorzugsweise einen
pH-Wert kleiner als 7, insbesondere von 3 bis 6 haben. Für einen Allzweckreinigungsformkörper
kann dagegen beispielsweise ein Überschuß an CO2-Komponente gewählt werden, um durch
Auflösen des Reinigungs- und Waschmittelformkörpers eine für die gewünschte
Reinigungswirkung ausreichend alkalische Reinigungslösung erhalten zu können, beispielsweise
einen pH-Wert im Bereich von 8 bis 11.
Der Reinigungs- oder Waschmittelformkörper enthält ein Brausesystem üblicherweise in einer
Menge von 1 bis 99,9 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 99 Gew.-%, insbesondere 20 bis 98 Gew.-%.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält der Reinigungs- oder Wasch
mittelformkörper ein Brausesystem in einer Menge von mindestens 50 Gew.-%, vorzugsweise von
mindestens 60 Gew.-%, insbesondere von 70 bis 97 Gew.-%, besonders bevorzugt von 80 bis
96 Gew.-%, äußerst bevorzugt von 85 bis 95 Gew.-%. Reinigungs- oder Waschmittelformkörper
gemäß dieser bevorzugten Ausführungsform enthalten hohe Mengen an Säure- und CO2-
Komponente und/oder einen Überschuß an Säure- oder CO2-Komponente und eignen sich daher
für Anwendungen, bei denen starkes Sprudeln bzw. Schäumen und/oder hohe Acidität bzw.
Alkalinität erforderlich ist, insbesondere als Spültoilettenreinigungsformkörper (WC-Reiniger-
Tabletten) für das saure Reinigen von Spültoiletten und als Entkalkungsformkörper
(Entkalkertabletten) für das saure Entkalken.
Ein als manuelles Geschirrspülmittel geeigneter Reinigungs- und Waschmittelformkörper kann bei
spielsweise Brausesystem in einer Menge von 20 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 25 bis 60 Gew.-%,
insbesondere 28 bis 55 Gew.-%, enthalten.
In insbesondere als Waschmittel und/oder Maschinengeschirrspülmittel geeigneten Ausfüh
rungsformen der vorliegenden Erfindung ist der Reinigungs- und Waschmittelformkörper allerdings
keine "Brausetablette", d. h. sind frei von CO2-Komponenten, vorzugsweise auch frei von
oligomeren Oligocarbonsäuren, besonders bevorzugt frei von Citronensäure.
Anstelle von oder zusätzlich zu einem Brausesystem können die Reinigungs- und Wasch
mittelformkörper ein oder mehrere quellende Desintegrationshilfsmittel enthalten, üblicherweise in
einer Menge von 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 7 Gew.-% und insbesondere 4 bis
6 Gew.-%.
Als bevorzugte quellende Desintegrationsmittel werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung
Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis eingesetzt, so daß bevorzugte Reinigungs- und
Waschmittelformkörper ein solches Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis in Mengen von 0,5 bis
10 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 7 Gew.-% und insbesondere 4 bis 6 Gew.-% enthalten. Reine
Cellulose weist die formale Bruttozusammensetzung (C6H10O5)n auf und stellt formal betrachtet ein
β-1,4-Polyacetal von Cellobiose dar, die ihrerseits aus zwei Molekülen Glucose aufgebaut ist.
Geeignete Cellulosen bestehen dabei aus ca. 500 bis 5000 Glucose-Einheiten und haben
demzufolge durchschnittliche Molmassen von 50000 bis 500000. Als Desintegrationsmittel auf
Cellulosebasis verwendbar sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch Cellulose-Derivate,
die durch polymeranaloge Reaktionen aus Cellulose erhältlich sind. Solche chemisch modifizierten
Cellulosen umfassen dabei beispielsweise Produkte aus Veresterungen bzw. Veretherungen, in
denen Hydroxy-Wasserstoffatome substituiert wurden. Aber auch Cellulosen, in denen die
Hydroxy-Gruppen gegen funktionelle Gruppen, die nicht über ein Sauerstoffatom gebunden sind,
ersetzt wurden, lassen sich als Cellulose-Derivate einsetzen. In die Gruppe der Cellulose-Derivate
fallen beispielsweise Alkalicellulosen, Carboxymethylcellulose (CMC), Celluloseester und -ether
sowie Aminocellulosen.
Die genannten Cellulosederivate werden vorzugsweise nicht allein als Desintegrationsmittel auf
Cellulosebasis eingesetzt, sondern in Mischung mit Cellulose verwendet. Der Gehalt dieser
Mischungen an Cellulosederivaten beträgt vorzugsweise unterhalb 50 Gew.-%, besonders
bevorzugt unterhalb 20 Gew.-%, bezogen auf das Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis.
Besonders bevorzugt wird als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis reine Cellulose eingesetzt,
die frei von Cellulosederivaten ist.
Die als Desintegrationshilfsmittel eingesetzte Cellulose wird vorzugsweise nicht in feinteiliger Form
eingesetzt, sondern vor dem Zumischen zu den zu verpressenden Vorgemischen in eine gröbere
Form überführt, beispielsweise granuliert oder kompaktiert. Reinigungs- und
Waschmittelformkörper, die Sprengmittel in granularer oder gegebenenfalls cogranulierter Form
enthalten, werden in den deutschen Patentanmeldungen DE 197 09 991 und DE 197 10 254 sowie
der internationalen Patentanmeldung WO 98/40463 beschrieben. Diesen Schriften sind auch
nähere Angaben zur Herstellung granulierter, kompaktierter oder cogranulierter
Cellulosesprengmittel zu entnehmen. Die Teilchengrößen solcher Desintegrationsmittel liegen
zumeist oberhalb 200 µm, vorzugsweise zu mindestens 90 Gew.-% zwischen 300 und 1600 µm
und insbesondere zu mindestens 90 Gew.-% zwischen 400 und 1200 µm. Die vorstehend
genannten und in den zitierten Schriften näher beschriebenen gröberen Desintegrationshilfsmittel
auf Cellulosebasis sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt als
Desintegrationshilfsmittel einzusetzen und im Handel beispielsweise unter der Bezeichnung
Arbocel® TF-30-HG von der Firma Rettenmaier erhältlich.
Als weiteres Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis oder als Bestandteil dieser Komponente kann
mikrokristalline Cellulose verwendet werden. Diese mikrokristalline Cellulose wird durch partielle
Hydrolyse von Cellulosen unter solchen Bedingungen erhalten, die nur die amorphen Bereiche (ca.
30% der Gesamt-Cellulosemasse) der Cellulosen angreifen und vollständig auflösen, die
kristallinen Bereiche (ca. 70%) aber unbeschadet lassen. Eine nachfolgende Desaggregation der
durch die Hydrolyse entstehenden mikrofeinen Cellulosen liefert die mikrokristallinen Cellulosen,
die Primärteilchengrößen von ca. 5 µm aufweisen und beispielsweise zu Granulaten mit einer
mittleren Teilchengröße von 200 µm kompaktierbar sind.
Im Rahmen einer besonderen, insbesondere als Waschmittel und/oder Maschinengeschirr
spülmittel geeigneten, Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bevorzugte Reinigungs- und
Waschmittelformkörper enthalten ein oder mehrere Desintegrationshilfsmittel, vorzugsweise ein
quellendes Desintegrationshilfsmittel, insbesondere auf Cellulosebasis, vorzugsweise in
granularer, cogranulierter oder kompaktierter Form, in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.-%,
vorzugsweise von 3 bis 7 Gew.-% und insbesondere von 4 bis 6 Gew.-%, jeweils bezogen auf das
Formkörpergewicht.
Zur Verbesserung der Handhabbarkeit können die erfindungsgemäßen Formkörper Polyal
kylenglykole enthalten. Polyalkylenglykole (Polyglykole, Polyglykolether; INCI Chemical Class:
Polymeric Ethers) sind bekannte, überwiegend lineare, z. T. aber auch verzweigte Polyether, bei
denen es sich um Polymere mit endständigen Hydroxy-Gruppen handelt. Die Polyalkylenglykole
mit höheren Molmassen sind polymolekular, d. h. sie bestehen aus Kollektiven von Makromolekülen
mit unterschiedlichen Molmassen.
Polyalkylenglykole werden erfindungsgemäß in einer Menge von üblicherweise 0,1 bis 20 Gew.-%,
vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere 1 bis 7 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 bis
5 Gew.-%, eingesetzt. Die im Reinigungs- und Waschmittelformkörper enthaltene Menge an
Polyalkylenglykolen wird vorzugsweise so gewählt, daß sie in der den Reinigungs- und
Waschmittelformkörper aufnehmenden Wassermenge - bei mehr als einem durch die
Wassermenge aufzunehmenden Reinigungs- und Waschmittelformkörper in der entsprechenden
Wasserteilmenge - vollständig löslich ist. Die maximal lösliche Menge wird dabei sowohl durch die
Löslichkeit des Polyalkylenglykols in Wasser bestimmt als auch durch besagte Wassermenge bzw.
Wasserteilmenge, die von der jeweiligen Anwendung des oder der Reinigungs- oder
Waschmittelformkörper abhängt. Beide Größen sind entweder bekannt oder durch einfache
Versuche zu ermitteln.
Erfindungsgemäß bevorzugt sind lineare oder verzweigte, insbesondere lineare, Polyalkylenglykole
der allgemeinen Formel
HO-[R-O]n-H,
in der R für (CH2)2, CH2CH(CH3) und/oder für (CH2)4 und n für Werte von 2 bis über 100000
stehen und die durch ringöffnende Polymerisation von Ethylenoxid, Propylenoxid und/oder
Tetrahydrofuran herstellbar sind. Es sind dies im einzelnen die Polyethylenglykole mit R = (CH2)2,
die Polypropylenglykole mit R = CH2CH(CH3), die Polytetrahydrofurane mit R = (CH2)4 und die
Copolymere aus Ethylenoxid, Propylenoxid und/oder Tetrahydrofuran.
Im Rahmen einer besonderen Ausführungsform der Erfindung bevorzugte Polyalkylenglykole
haben einen Schmelzpunkt oberhalb der während der Herstellung des Reinigungs- und
Waschmittelformkörpers vorherrschenden Temperatur, vorzugsweise oberhalb einer Raum
temperatur von etwa 21°C, insbesondere oberhalb 23°C und besonders bevorzugt von
mindestens 28°C. Der Schmelzpunkt homologer homopolymerer Polyalkylenglykole nimmt in der
Regel mit wachsender Molmasse sowie enger werdender Molmassenverteilung zu. Zusätzlich
nimmt der Schmelzpunkt copolymerer Polyalkylenglykole in der Regel mit wachsendem
Sauerstoffanteil zu, beispielsweise im Falle der Copolymere aus Ethylenoxid und Propylenoxid in
der Regel mit wachsendem Polyethylenglykol-Anteil. Schließlich nimmt der Schmelzpunkt der
Polypropylenglykole in der Regel mit zunehmender Taktizität (Stereoregularität) zu.
Erfindungsgemäß geeignet sind Polyethylenglykole (PEG) mit einer mittleren relativen Molmasse
von 800 bis 100000, üblicherweise 1000 bis 80000, vorzugsweise 1500 bis 70000 und
insbesondere 2000 bis 60000.
Niedermolekulare PEG mit Molmassen unterhalb 800 sind klare, im wesentlichen farblose
Flüssigkeiten und daher erfindungsgemäß weniger geeignet. Ab einer Molmasse von etwa 800
werden PEG teilweise kristalline Feststoffe. Mit weiter zunehmender Molmasse werden PEG über
weiche Wachse bei Molmassen von etwa 1000 bis 2000 zu harten Wachsen bei Molmassen bis
etwa 20000 und darüber. Hochmolekulare PEG mit Molmassen über 100000 sind schließlich
harte Thermoplaste und daher erfindungsgemäß weniger geeignet.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung werden ein oder mehrere
Polyethylengykole mit einer Molmasse von mindestens 3000, vorzugsweise 4000 bis 50000,
insbesondere 6000 bis 40000, besonders bevorzugt 8000 bis 30000 und äußerst bevorzugt
10000 bis 20000 eingesetzt. Reinigungs- und Waschmittelformkörper gemäß dieser
Ausführungsform sind besonders feuchtigkeitsstabil, wobei die Feuchtigkeitsstabilität im Vergleich
zu den Reinigungs- und Waschmittelformkörpern mit Polyethylenglykol einer Molmasse von
weniger als 3000 nochmals merklich verbessert ist.
Für Polyethylenglykole existieren verschiedene Nomenklaturen, die zu Verwirrungen führen
können. Technisch gebräuchlich ist die Angabe des mittleren relativen Molgewichts im Anschluß
an die Angabe "PEG", so daß "PEG 200" ein Polyethylenglykol mit einer relativen Molmasse von
ca. 190 bis ca. 210 charakterisiert.
Gemäß INCI-Nomenklatur wird das Kurzzeichen PEG mit einem Bindestrich versehen und folgt
direkt auf den Bindestrich eine Zahl, die der Zahl n in der obigen allgemeinen Formel entspricht,
wobei in Vielfachen von Tausend die drei Nullen "000" durch den Buchstaben "M" ersetzt werden,
beispielsweise PEG-7M für einen PEG mit der Molmasse 7000.
Kommerziell erhältliche Polyethylenglykole mit einer Molmasse unterhalb von 3.000 sind beispiels
weise PEG 800/PEG-18, PEG-20, PEG 1000, PEG 1200, PEG 1500/PEG-32, PEG-40, PEG 2000,
PEG-55 und PEG-60, wobei die Bezeichnungen gemäß den beiden Nomenklaturen für einander
entsprechende Polyethylenglykole durch das Zeichen "/" getrennt nebeneinander gestellt sind.
Kommerziell erhältliche Polyethylenglykole mit einer Molmasse von 3000 bis 88000 sind
beispielsweise PEG 3000, PEG 3350/PEG-75, PEG 4000/PEG-90, PEG 4500/PEG-100, PEG
4600, PEG 6000/PEG-135, PEG 7000, PEG-150, PEG 8000/PEG-180, PEG 9000/PEG-200, PEG
10000/PEG-240, PEG 12000, PEG 14000, PEG 15000/PEG-350, PEG-400, PEG 20000, PEG
35000, PEG 50000 und PEG-2M, wobei die Bezeichnungen gemäß den beiden Nomenklaturen für
einander entsprechende Polyethylenglykole durch das Zeichen "/" getrennt nebeneinander gestellt
sind.
Die kommerziell erhältlichen Polyethylenglykole sind beispielsweise unter den Handelsnamen
Carbowax® 8000 (Union Carbide), Emkapol® 6000 und Renex® PEG 3350 (ICI), Lipoxol® (DEA),
Polyglykol® E 4500 (Dow), Pluracol® E8000, Pluriol® E12000 und Lutrol® E4000 (BASF) verfügbar
sowie den entsprechenden Handelsnamen mit anderen Zahlen, die jeweils die Molmasse des
Polyethylenglykols angegeben. Bezugsquellen für die auch als kosmetische Inhaltsstoffe
dienenden gemäß INCI bezeichneten Polyethylenglykole sind dem International Cosmetic
Ingredient Dictionary and Handbook zu entnehmen. Auch die Firma Clariant vertreibt
Polyethylenglykole, z. B. PEG 10000 bis PEG 35000.
Polypropylenglykole (PPG) sind über einen breiten Molmassenbereich klare, nahezu farblose
Flüssigkeiten oder amorphe bzw. kristalline Feststoffe, wobei erstere erfindungsgemäß weniger
geeignet sind. Die zuvor beschriebene INCI-Nomenklatur wird analog auch zur Bezeichnung von
Polypropylenglykolen verwendet.
Flüssige, viskose Polyalkylenglykole weisen gewöhnlich Molmassen von 250 (PEG-4) bis 4000
(PEG-69) auf, deren niedermolekulare Vertreter mit Wasser mischbar sind, während die
höhermolekularen PPG weniger wasserlöslich sind. Die Polypropylenglykole entstehen durch
Ringöffnungspolymerisation von Propylenoxid. Sie sind als amorphe oder stereoreguläre Polymere
herstellbar, wobei Taktizität (Stereoregularität) zu den bevorzugten kristallinen PPG führt.
Die Molmassen der Polypropylenglykole liegen erfindungsgemäß üblicherweise im Bereich von ca.
2000 bis 100000, vorzugsweise im Bereich von 4000 bis 50000, insbesondere von 6000 bis
40000, besonders bevorzugt von 8000 bis 30000 und äußerst bevorzugt von 10000 bis 20000.
Polypropylenglykole sind gewöhnlich als Di- und Trihydroxy-PEG in einem breiten Molmassen
bereich erhätlich. Die dritte Hydroxygruppe stammt dabei vom Polymerisationsinitiator, wenn
beispielsweise Glycerin als Inititiator für Polypropylenglykole eingesetzt wird, dessen drei
Hydroxygruppen bei der Polymerisation reagieren und so zu verzweigten Trihydroxy-PEG führen.
Die Polytetrahydrofurane (PTHF) werden auch als Tetramethylenglykole, Polytetramethylen
glykolether oder Polytetramethylenoxide bezeichnet und sind durch kationische Polymerisation
(Ringöffnungspolymerisation) von Tetrahydrofuran bei Temperaturen unterhalb 83°C zugängliche
Polyalkylenether.
PTHF sind streng lineare Polyetherdiole, die in technischen Verfahren unter Verwendung von rau
chender Schwefelsäure oder Fluoroschwefelsäure als Katalysatoren hergestellt werden. Die
Molmassen der PTHF, die Werte bis zu mehreren Millionen erreichen können, liegen
erfindungsgemäß üblicherweise im Bereich von ca. 650 bis 100000, vorzugsweise im Bereich von
1000 bis 50000, insbesondere von 1400 bis 30000, besonders bevorzugt von 2900 bis 20000
und äußerst bevorzugt von 4500 bis 10000.
PTHF sind bei Raumtemperatur Flüssigkeiten oder niedrigschmelzende Feststoffe von gewöhnlich
kristalliner Natur. Die Konsistenz der PTHF nimmt mit steigender Molmasse von ölig über
wachsartig bis fest zu. Amorphe PTHF mit Molmassen über 100000 sind Kautschuk-artige
Produkte. Teilkristalline PTHF schmelzen bei ca. 43°C. Niedermolekulare PTHF sind in Wasser
löslich.
Kommerziell erhältlich sind beispielsweise Polytetrahydrofurane mit Molmassen von 650, 1000,
1400, 2000, 2900 und 4500. Die kommerziell erhältlichen Polytetrahydrofurane sind
beispielsweise unter den Handelsnamen Polytetrahydrofuran 650 oder PolyTHF® 4500 (BASF),
Terathane® 2900 oder Teracol® 1000 (Du Pont) und Polymeg® 2000 (Quaker Oats) verfügbar
sowie den entsprechenden Handelsnamen mit anderen Zahlen, die jeweils die Molmasse des
Polyethylenglykols angegeben.
Bei den Copolymeren handelt es sich vorzugsweise um statistische Copolymere und insbesondere
um Blockcopolymere aus Ethylen- und Propylenoxid, Ethylenoxid und Tetrahydrofuran,
Propylenoxid und Tetrahydrofuran oder Ethylenoxid, Propylenoxid und Tetrahydrofuran, bevorzugt
aus Ethylen- und Propylenoxid, besonders bevorzugt um Blockcopolymere aus Ethylen- und
Propylenoxid. Die Molmassen der Copolymere liegen erfindungsgemäß üblicherweise im Bereich
von ca. 2000 bis 100000, vorzugsweise im Bereich von 3000 bis 50000, insbesondere von 4000
bis 40000, besonders bevorzugt von 6000 bis 30000 und äußerst bevorzugt von 8000 bis
20000.
Erfindungsgemäß bevorzugte statistische Copolymere aus a Ethylen- und b Propylenoxideinheiten
sind beispielsweise folgende gemäß International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook
als PEG/PPG-a/b bezeichnete Copolymere (Molmasse), wobei a und b Mittelwerte darstellen:
PEG/PPG-125/30 Copolymer (7300), PEG/PPG-150/30 Copolymer (8400) und PEG/PPG-300/55 Copolymer (16400).
PEG/PPG-125/30 Copolymer (7300), PEG/PPG-150/30 Copolymer (8400) und PEG/PPG-300/55 Copolymer (16400).
Erfindungsgemäß bevorzugte Blockcopolymere aus Ethylen- und Propylenoxid genügen der
Formel HO(CH2CH2O)x(CH(CH3)CH2O)y(CH2CH2O)x'H, in der x und x' für Mittelwerte von 2 bis 130
und z für Mittelwerte von 15 bis 67 stehen, und werden mit dem internationalen Freinamen
Poloxamer bezeichnet, der auch im International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook
verwendet wird. Jedes Poloxamer ist durch eine dreistellige Nummer gekennzeichnet. Die ersten
beiden Ziffern geben multipliziert mit 100 die durchschnittliche Molmasse des Polypropylenglykol-
Anteils und die fetzte Ziffer multipliziert mit 10 den Polyethylenglykol-Anteil in Gew.-% an, der 10
bis 80 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 30 Gew.-%, insbesondere mindestens 40 Gew.-%,
besonders bevorzugt mindestens 50 Gew.-%, äußerst bevorzugt mindestens 60 Gew.-%,
beispielsweise 70 oder 80 Gew.-%, beträgt. Die Herstellung der Poloxamere erfolgt zweistufig,
wobei zunächst Propylenoxid kontrolliert an Propylenglykol addiert und der erhaltene
Polypropylenglykolblock durch anschließende Addition von Ethylenoxid von zwei
Polyethylenglykolblöcken eingefaßt wird.
Besonders bevorzugte Blockcopolymere sind beispielsweise folgende Poloxamer-Typen (x, y, x';
Molmasse; z. T. Schmelzpunkt): Poloxamer 185 (19, 30, 19; 3500; 27), Poloxamer 215 (24, 35, 24;
4150; 34), Poloxamer 234 (22, 39, 22; 4200), Poloxamer 284 (21, 47, 21; 4600), Poloxamer 235
(27, 39, 27; 4650; 29), Poloxamer 333 (20, 54, 20; 4900; 30), Poloxamer 108 (46, 16, 46; 4950;
48), Poloxamer 402 (13, 67, 13; 5000; 20), Poloxamer 403 (21, 67, 21; 5750; 31), Poloxamer 334
(31, 54, 31; 5900; 32), Poloxamer 335 (38, 54, 38; 6500; 30), Poloxamer 217 (52, 35, 52; 6600;
48), Poloxamer 237 (62, 39, 62; 7700; 49), Poloxamer 188 (75, 30, 75; 8350; 52), Poloxamer 238
(97, 39, 97; 11400; 54), Poloxamer 407 (98, 67, 98; 12600; 56), Poloxamer 288 (122, 47, 122;
13000; 58) und Poloxamer 338 (128, 54, 128; 14600; 57).
Kommerziell sind die Poloxamere unter den Handelsnamen Pluronic® und Synperonic® PE
erhältlich, den ein Buchstabe aus der Gruppe L, P und F sowie eine zwei- oder dreistellige Zahl
nachgestellt ist. Dabei ist die letzte Ziffer mit der letzten Ziffer der Poloxamernomenklatur identisch
und ergeben die davorstehenden ein- oder zweistelligen Zahlen multipliziert mit 300 die ungefähre
Molmasse des Polypropylenglykol-Anteils bzw. mit 3 multipliziert in etwa die aus den ersten beiden
Ziffern der Poloxamernomenklatur-Nummer gebildeten Zahl, d. h. entsprechen 3, 4, 6, 7, 8, 9, 10
und 12 in dieser Reihenfolge den zweistelligen Zahlen 10, 12, 18, 21, 23, 28, 33 und 40 am Anfang
der Nummer gemäß der Poloxamernomenklatur. Die Buchstaben unterscheiden flüssige (L),
pastöse (P) und feste (F) Poloxamere. So ist beispielsweise das Poloxamer 238 als Pluronic® F 88
und Synperonic® PE F 88 erhältlich.
Eine weitere Klasse geeigneter Blockcopolymere aus Ethylen- und Propylenoxid genügen der
Formel HO(CH(CH3)CH2O)y(CH2CH2O)x(CH2CH(CH3)O)y'H. Hier wird ein Polyethylenglykolblock
von zwei Polypropylenglykolblöcken eingerahmt, während bei den Poloxameren ein
Polypropylenglykolblock von zwei Polyethylenglykolblöcken eingefaßt wird. Die Herstellung erfolgt
wiederum zweistufig, wobei zunächst Ethylenoxid kontrolliert an Ethylenglykol addiert und der
erhaltene Polyethylenglykolblock durch anschließende Addition von Propylenoxid von zwei
Polypropylenglykolblöcken eingefaßt wird.
Kommerziell erhältlich sind diese Blockcopolymere wie die Poloxamere unter dem Handelsnamen
Pluronic® (BASF), dem jeweils ein alphanumerischer Code aus drei Ziffern und dem zwischen die
zweite und dritte Ziffer geschobenen Buchstaben R folgt. Die Bedeutung der Ziffern ist mit der Be
deutung im Rahmen der Poloxamernomenklatur identisch. Der eingeschobene Buchstabe R (für
engl. reverse) deutet auf die im Vergleich zu den Poloxameren invertierte Struktur hin. Bevorzugte
Vertreter dieser Klasse sind die folgenden Pluconic®-Typen (Molmasse; Schmelzpunkt): Pluronic®
17R4 (2650; 18), Pluronic® 22R4 (3350; 24), Pluronic® 25R4 (3600; 25), Pluronic® 31R4 (4150;
24), Pluronic® 25R5 (4250; 30), Pluronic® 10R8 (4550; 46), Pluronic® 17R8 (7000; 53), Pluronic®
25R8 (8550; 54).
Zur Einarbeitung in die erfindungsgemäßen Formkörper sind insbesondere wasserfreie Polyalky
lenglykole, insbesondere Polyethylenglykole, mit einem Schmelzpunkt bzw. Schmelzbereich
zwischen 30 und 80°C, deren Schmelze wasserlöslich ist.
Bevorzugte Reinigungs- und Waschmittelformkörper enthalten weiterhin ein oder mehrere Tenside.
Zur Entfaltung der Waschleistung können die erfindungsgemäßen Reinigungs- und Wasch
mittelformkörper grenzflächenaktive Substanzen aus der Gruppe der anionischen, nichtionischen,
zwitterionischen oder kationischen Tenside enthalten, wobei anionische Tenside aus
ökonomischen Gründen und aufgrund ihres Leistungsspektrums deutlich bevorzugt sind.
Üblicherweise liegt der Tensidgehalt von Waschmitteltabletten und Reinigungsmitteltabletten für
das manuelle Geschirrspülen zwischen 10 und 40 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 12,5 und 30 Gew.-%
und insbesondere zwischen 15 und 25 Gew.-%, während Reinigungsmitteltabletten für
das maschinelle Geschirspülen zwischen 0,1 und 10 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,5 und 7,5 Gew.-%
und insbesondere zwischen 1 und 5 Gew.-% Tenside enthalten. Formkörper zur
Reinigung harter Oberflächen (Allzweckreinigertabletten) können je nach Ausgestaltung die
vorgenannten Tensidgehalte bis bzw. über 10 Gew.-% aufweisen. WC-Reiniger-Tabletten
enthalten gewöhnlich bis zu 5 Gew.-% Tenside, vorzugsweise 0,1 bis 3 Gew.-%, insbesondere 0,3
bis 2 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,5 bis 1 Gew.-%. Bleichmitteltabletten und
Wasserenthärtertabletten sind üblicherweise frei von Tensiden.
Als anionische Tenside werden beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und Sulfate
eingesetzt. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C9-13-Alkylbenzolsulfonate,
Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie
man sie beispielsweise aus C12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch
Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse
der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C12-18-
Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender Hydrolyse
bzw. Neutralisation gewonnen werden. Ebenso sind auch die Ester von α-Sulfofettsäuren
(Estersulfonate), z. B. die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talg
fettsäuren geeignet.
Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester. Unter Fettsäureglycerin
estern sind die Mono-, Di- und Triester sowie deren Gemische zu verstehen, wie sie bei der
Herstellung durch Veresterung von einem Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder bei der Um
esterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden. Bevorzugte sulfierte
Fettsäureglycerinester sind dabei die Sulfierprodukte von gesättigten Fettsäuren mit 6 bis 22
Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Myristinsäure,
Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure.
Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäu
rehalbester der C12-C18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-,
Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C10-C20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester
sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt. Weiterhin bevorzugt sind Alk(en)ylsulfate der
genannten Kettenlänge, welche einen synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten
geradkettigen Alkylrest enthalten, die ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten
Verbindungen auf der Basis von fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind
die C12-C16-Alkylsulfate und C12-C15-Alkylsulfate sowie C14-C15-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-
Alkylsulfate, welche beispielsweise gemäß den US-Patentschriften 3,234,258 oder 5,075,041
hergestellt werden und als Handelsprodukte der Shell Oil Company unter dem Namen DAN®
erhalten werden können, sind geeignete Aniontenside.
Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen oder
verzweigten C7-21-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C9-11-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol
Ethylenoxid (EO) oder C12-18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet. Sie werden in Reinigungs
mitteln aufgrund ihres hohen Schaumverhaltens nur in relativ geringen Mengen, beispielsweise in
Mengen von nicht mehr als 5 Gew.-%, eingesetzt.
Weitere geeignete Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure, die auch als
Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und die Monoester und/oder
Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise Fettalkoholen und insbesondere
ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte Sulfosuccinate enthalten C8-18-Fettalkoholreste
oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sulfosuccinate enthalten einen
Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ableitet, die für sich betrachtet nichtioni
sche Tenside darstellen (Beschreibung siehe unten). Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren
Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten Fettalkoholen mit eingeengter Homologenverteilung
ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso ist es auch möglich, Alk(en)ylbernsteinsäure mit
vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alk(en)ylkette oder deren Salze einzusetzen.
Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen in Betracht. Geeignet sind gesättigte
Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure,
hydrierte Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, z. B. Ko
kos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-, Kalium- oder
Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di- oder Triethanolamin,
vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze,
insbesondere in Form der Natriumsalze vor.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Waschmittel- oder Handgeschirrspülmitteltablette
ausgeführte Reinigungs- und Waschmittelformkörper enthalten bevorzugt anionische Tenside in
einer Menge von 5 bis 50 Gew.-%, insbesondere 7,5 bis 40 Gew.-% und besonders bevorzugt 10
bis 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht.
Bei der Auswahl der anionischen Tenside, die in den erfindungsgemäßen Reinigungs- und Wasch
mittelformkörpern zum Einsatz kommen, stehen der Formulierungsfreiheit keine einzuhaltenden
Rahmenbedingungen im Weg. Bevorzugt einzusetzende anionische Tenside sind dabei die
Alkylbenzolsulfonate, Alkylsulfate und Fettalkoholsulfate, wobei bevorzugte, als
Waschmitteltablette ausgeführte, Reinigungs- und Waschmittelformkörper 2 bis 20 Gew.-%,
vorzugsweise 2,5 bis 15 Gew.-% und insbesondere 5 bis 10 Gew.-% Fettalkoholsulfat(e), jeweils
bezogen auf das Formkörpergewicht, enthalten.
Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte,
insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 1 bis 12 Mol
Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt in
2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch
enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch
Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen,
z. B. aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol
bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C12-14-Alkohole mit
3 EO oder 4 EO, C9-11-Alkohol mit 7 EO, C13-15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C12-18-
Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C12-14-
Alkohol mit 3 EO und C12-18-Alkohol mit 5 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen
statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl
sein können. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf
(narrow range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch
Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol mit 14
EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.
Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als alleiniges
nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden eingesetzt
werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und propoxylierte
Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette, insbesondere
Fettsäuremethylester, wie sie beispielsweise in der japanischen Patentanmeldung JP 581217598
beschrieben sind oder die vorzugsweise nach dem in der internationalen Patentanmeldung WO-A-
90/13533 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
Eine weitere Klasse von nichtionischen Tensiden, die vorteilhaft eingesetzt werden kann, sind die
Alkylpolyglycoside (APG). Einsetzbare Alkypolyglycoside genügen der allgemeinen Formel
RO(G)z, in der R für einen linearen oder verzweigten, insbesondere in 2-Stellung methylver
zweigten, gesättigten oder ungesättigten, aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18
C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit 5 oder 6 C-Atomen,
vorzugsweise für Glucose, steht. Der Glycosidierungsgrad z liegt dabei zwischen 1,0 und 4,0,
vorzugsweise zwischen 1,0 und 2,0 und insbesondere zwischen 1, 1 und 1,4.
Bevorzugt eingesetzt werden lineare Alkylpolyglucoside, also Alkylpolyglycoside, in denen der
Polyglycosylrest ein Glucoserest und der Alkylrest ein n-Alkylrest ist.
Die erfindungsgemäßen Reinigungs- und Waschmittelformkörper können bevorzugt Alkylpolyglyco
side enthalten, wobei Gehalte der Reinigungs- und Waschmittelformkörper an APG über
0,2 Gew.-%, bezogen auf den gesamten Formkörper, bevorzugt sind. Besonders bevorzugte
Reinigungs- und Waschmittelformkörper enthalten APG in Mengen von 0,2 bis 10 Gew.-%,
vorzugsweise 0,2 bis 5 Gew.-% und insbesondere von 0,5 bis 3 Gew.-%.
Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-di
methylaminoxid und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkanolamide
können geeignet sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr
als die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.
Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (I),
in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R1 für Wasserstoff,
einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für einen linearen oder
verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen
steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es sich um bekannte Stoffe, die üblicherweise
durch reduktive Aminierung eines reduzierenden Zuckers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder
einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester
oder einem Fettsäurechlorid erhalten werden können.
Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel (II),
in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen,
R1 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest mit 2 bis 8
Kohlenstoffatomen und R2 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen
Arylrest oder einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei C1-4-Alkyl- oder
Phenylreste bevorzugt sind und [Z] für einen linearen Polyhydroxyalkylrest steht, dessen Alkylkette
mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte
oder Propxylierte Derivate dieses Restes.
[Z] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines reduzierten Zuckers erhalten, bei
spielsweise Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose. Die N-Alkoxy-
oder N-Aryloxy-substituierten Verbindungen können dann beispielweise durch Umsetzung mit
Fettsäuremethylestern in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator in die gewünschten
Polyhydroxyfettsäureamide überführt werden.
Als kationischen Tenside sind insbesondere quartäre Ammoniumverbindungen zu nennen. Bevor
zugt sind Ammoniumhalogenide wie Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammonium
chloride und Trialkylmethylammoniumchloride, z. B. Cetyltrimethylammoniumchlorid, Stearyltri
methylammoniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylammoniumchlorid,
Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid und Tricetylmethylammoniumchlorid. Weitere erfindungsge
mäß verwendbare kationische Tenside stellen die quaternisierten Proteinhydrolysate dar.
Erfindungsgemäß ebenfalls geeignet sind kationische Silikonöle wie beispielsweise die im Handel
erhältlichen Produkte Q2-7224 (Hersteller: Dow Corning; ein stabilisiertes Trimethylsilylamodimethicon),
Dow Corning 929 Emulsion (enthaltend ein hydroxyl-amino-modifiziertes
Silicon, das auch als Amodimethicone bezeichnet wird), SM-2059 (Hersteller: General Electric),
SLM-55067 (Hersteller: Vdacker) sowie Abil®-Quat 3270 und 3272 (Hersteller: Th. Goldschmidt; di
quaternäre Polydimethylsiloxane, Quaternium-80).
Alkylamidoamine, insbesondere Fettsäureamidoamine wie das unter der Bezeichnung Tego
Amid®S 18 erhältliche Stearylamidopropyldimethylamin, zeichnen sich neben einer guten kon
ditionierenden Wirkung speziell durch ihre gute biologische Abbaubarkeit aus.
Ebenfalls sehr gut biologisch abbaubar sind quaternäre Esterverbindungen, sogenannte
"Esterquats", wie die unter dem Warenzeichen Stepantex® vertriebenen Methylhydroxy
alkyldialkoyloxyalkylammoniummethosulfate.
Ein Beispiel für ein als kationisches Tensid einsetzbares quaternäres Zuckerderivat stellt das Han
delsprodukt Glucquat®100 dar, gemäß CTFA-Nomenklatur ein "Lauryl Methyl Gluceth-10
Hydroxypropyl Dimonium Chloride".
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Reinigungs- und Waschmittelformkörper bevorzugt,
die anionische(s) und nichtionische(s) Tensid(e) enthalten, wobei anwendungstechnische Vorteile
aus bestimmten Mengenverhältnissen, in denen die einzelnen Tensidklassen eingesetzt werden,
resultieren können.
So sind beispielsweise Reinigungs- und Waschmittelformkörper besonders bevorzugt, bei denen
das Verhältnis von Aniontensid(en) zu Niotensid(en) zwischen 10 : 1 und 1 : 10, vorzugsweise
zwischen 7,5 : 1 und 1 : 5 und insbesondere zwischen 5 : 1 und 1 : 2 beträgt.
Es kann aus anwendungstechnischer Sicht Vorteile haben, wenn bestimmte Tensidklassen in
einigen Phasen der Reinigungs- und Waschmittelformkörper oder im gesamten Reinigungs- und
Waschmittelformkörper, d. h. in allen Phasen, nicht enthalten sind. Eine weitere wichtige
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht daher vor, daß mindestens eine Phase der
Reinigungs- und Waschmittelformkörper frei von nichtionischen Tensiden ist.
Umgekehrt kann aber auch durch den Gehalt einzelner Phasen oder des gesamten Reinigungs-
und Waschmittelformkörpers, d. h. aller Phasen, an bestimmten Tensiden ein positiver Effekt erzielt
werden. Das Einbringen der oben beschriebenen Alkylpolyglycoside hat sich dabei als vorteilhaft
erwiesen, so daß Reinigungs- und Waschmittelformkörper bevorzugt sind, in denen mindestens
eine Phase der Reinigungs- und Waschmittelformkörper Alkylpolyglycoside enthält.
Ähnlich wie bei den nichtionischen Tensiden können auch aus dem Weglassen von anionischen
Tensiden aus einzelnen oder allen Phasen Reinigungs- und Waschmittelformkörpern resultieren,
die sich für bestimmte Anwendungsgebiete besser eignen. Es sind daher im Rahmen der
vorliegenden Erfindung auch Reinigungs- und Waschmittelformkörper denkbar, bei denen
mindestens eine Phase der Reinigungs- und Waschmittelformkörper frei von anionischen Tensiden
ist.
Neben den waschaktiven Substanzen sind Gerüststoffe (Builder) wichtige Inhaltsstoffe von Reini
gungs- und Waschmitteln, insbesondere von Allzweckreinigern, Maschinengeschirrspülmitteln und
Waschmitteln. In den erfindungsgemäßen Reinigungs- und Waschmittelformkörpern können dabei
alle üblicherweise in Reinigungs- und Waschmitteln eingesetzten Gerüststoffe enthalten sein,
insbesondere also Zeolithe, Silikate, Carbonate bzw. Hydrogencarbonate, organische Cobuilder
und - wo keine ökologischen Vorurteile gegen ihren Einsatz bestehen - auch die Phosphate sowie
Phosphonate. Die genannten Gerüststoffe können auch in tensidfreien Reinigungs- und
Waschmittelformkörpern eingesetzt werden, so daß es erfindungsgemäß möglich ist, Reinigungs-
und Waschmittelformkörper herzustellen, die zur Wasserenthärtung oder als Bleichmitteltabletten
eingesetzt werden können.
Geeignete kristalline, schichtförmige Natriumsilikate besitzen die allgemeine Formel NaMSixO2x+1
.H2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl von 0
bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Bevorzugte kristalline Schichtsilikate der
angegebenen Formel sind solche, in denen M für Natrium steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt.
Insbesondere sind sowohl β- als auch δ-Natriumdisilikate Na2Si2O5.yH2O bevorzugt.
Einsetzbar sind auch amorphe Natriumsilikate mit einem Modul Na2O : SiO2 von 1 : 2 bis 1 : 3,3, vor
zugsweise von 1 : 2 bis 1 : 2,8 und insbesondere von 1 : 2 bis 1 : 2,6, welche löseverzögert sind und
Sekundärwascheigenschaften aufweisen. Die Löseverzögerung gegenüber herkömmlichen
amorphen Natriumsilikaten kann dabei auf verschiedene Weise, beispielsweise durch
Oberflächenbehandlung, Compoundierung, Kompaktierung/Verdichtung oder durch
Übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im Rahmen dieser Erfindung wird unter dem Begriff
"amorph" auch "röntgenamorph" verstanden. Dies heißt, daß die Silikate bei
Röntgenbeugungsexperimenten keine scharten Röntgenreflexe liefern, wie sie für kristalline
Substanzen typisch sind, sondern allenfalls ein oder mehrere Maxima der gestreuten Rönt
genstrahlung, die eine Breite von mehreren Gradeinheiten des Beugungswinkels aufweisen. Es
kann jedoch sehr wohl sogar zu besonders guten Buildereigenschaften führen, wenn die
Silikatpartikel bei Elektronenbeugungsexperimenten verwaschene oder sogar scharfe Beu
gungsmaxima liefern. Dies ist so zu interpretieren, daß die Produkte mikrokristalline Bereiche der
Größe 10 bis einige Hundert nm aufweisen, wobei Werte bis max. 50 nm und insbesondere bis
max. 20 nm bevorzugt sind. Derartige sogenannte röntgenamorphe Silikate, welche ebenfalls eine
Löseverzögerung gegenüber den herkömmlichen Wassergläsern aufweisen, werden
beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung DE-A-44 00 024 beschrieben. Insbesondere
bevorzugt sind verdichtete/kompaktierte amorphe Silikate, compoundierte amorphe Silikate und
übertrocknete röntgenamorphe Silikate.
Der einsetzbare feinkristalline, synthetische und gebundenes Wasser enthaltende Zeolith ist
vorzugsweise Zeolith A und/oder P. Als Zeolith P wird Zeolith MAP® (Handelsprodukt der Firma
Crosfield) besonders bevorzugt. Geeignet sind jedoch auch Zeolith X sowie Mischungen aus A, X
und/oder P. Kommerziell erhältlich und im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt
einsetzbar ist beispielsweise auch ein Co-Kristallisat aus Zeolith X und Zeolith A (ca. 80 Gew.-%
Zeolith X), das von der Firma CONDEA Augusta S. p. A. unter dem Markennamen VEGOBOND
AX® vertrieben wird und durch die Formel
nNa2O.(1-n)K2O.Al2O3.(2-2,5)SiO2.(3,5-5,5)H2O
beschrieben werden kann. Der Zeolith kann dabei sowohl als Gerüststoff in einem granularen
Compound eingesetzt, als auch zu einer Art "Abpuderung" der gesamten zu verpressenden
Mischung verwendet werden, wobei üblicherweise beide Wege zur Inkorporation des Zeoliths in
das Vorgemisch genutzt werden. Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße von
weniger als 10 µm (Volumenverteilung; Meßmethode: Coulter Counter) auf und enthalten vor
zugsweise 18 bis 22 Gew.-%, insbesondere 20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser.
Selbstverständlich ist - wie bereits weiter oben erwähnt - auch ein Einsatz der allgemein
bekannten Phosphate als Buildersubstanzen möglich, sofern ein derartiger Einsatz nicht aus
ökologischen Gründen vermieden werden sollte. Geeignet sind insbesondere die Natriumsalze der
Orthophosphate, der Pyrophosphate und insbesondere der Tripolyphosphate, insbesondere das
als Natriumtripolyphosphat geläufige Pentanatriumtriphosphat.
Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die in Form ihrer Natriumsalze
einsetzbaren Polycarbonsäuren, wie Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure,
Weinsäure, Benzolhexacarbonsäure, Zuckersäuren, z. B. Gluconsäure, Aminocarbonsäuren,
Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein derartiger Einsatz aus ökologischen Gründen nicht zu
beanstanden ist, sowie Mischungen aus diesen. Bevorzugte Salze sind die Salze der
Polycarbonsäuren wie Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure,
Zuckersäuren und Mischungen aus diesen.
Die Menge an Gerüststoff beträgt - insbesondere in Abwesenheit eines Brausesystems - üblicher
weise zwischen 10 und 70 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 15 und 60 Gew.-% und insbesondere
zwischen 20 und 50 Gew.-%. Wiederum ist die Menge an eingesetzten Buildern abhängig vom
Verwendungszweck, so daß Bleichmitteltabletten höhere Mengen an Gerüststoffen aufweisen
können (beispielsweise zwischen 20 und 70 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 25 und 65 Gew.-%
und insbesondere zwischen 30 und 55 Gew.-%), als beispielsweise Waschmitteltabletten
(üblicherweise 10 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 12,5 bis 45 Gew.-% uns insbesondere
zwischen 17,5 und 37,5 Gew.-%).
Da Gerüsstoffe wie die Carbonate und Hydrogencarbonate sowie eine Reihe von Carbonsäuren
zugleich als Komponenten eines Brausesystems fungieren können, sind die vorgenannten Mengen
in Anwesenheit eines Brausesystems nicht kumulativ zu verstehen. Enthält der Reinigungs- und
Waschmittelformkörper also ein Brausesystem, so beträgt die Menge an zusätzlich enthaltenen
Gerüststoffen gewöhnlich nur bis zu 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 15 Gew.-%, insbesondere
0,1 bis 10 Gew.-%, äußerst bevorzugt 0,3 bis 8 Gew.-%, beispielsweise 6 Gew.-%, oder ist gar
kein zusätzlicher Gerüststoff enthalten.
Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser Wasserstoffperoxid (H2O2) liefernden Ver
bindungen haben das Natriumperborattetrahydrat und das Natriumperboratmonohydrat besondere
Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Natriumpercarbonat,
Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate sowie H2O2 liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie
Perbenzoate, Peroxophthalate, Diperazelainsäure, Phthaloiminopersäure oder
Diperdodecandisäure. Auch beim Einsatz der Bleichmittel ist es möglich, auf den Einsatz von
Tensiden und/oder Gerüststoffen zu verzichten, so daß reine Bleichmitteltabletten herstellbar sind.
Sollen solche Bleichmitteltabletten zur Textilwäsche eingesetzt werden, ist eine Kombination von
Natriumpercarbonat mit Natriumsesquicarbonat bevorzugt, unbhängig davon, welche weiteren
Inhaltsstoffe in den Reinigungs- und Waschmittelformkörpern enthalten sind. Werden Reinigungs-
oder Bleichmitteltabletten für das maschinelle Geschirrspülen hergestellt, so können auch
Bleichmittel aus der Gruppe der organischen Bleichmittel eingesetzt werden. Typische organische
Bleichmittel sind die Diacylperoxide, wie z. B. Dibenzoylperoxid. Weitere typische organische
Bleichmittel sind die Peroxysäuren, wobei als Beispiele besonders die Alkylperoxysäuren und die
Arylperoxysäuren genannt werden. Bevorzugte Vertreter sind (a) die Peroxybenzoesäure und ihre
ringsubstituierten Derivate, wie Alkylperoxybenzoesäuren, aber auch Peroxy-α-Naphtoesäure und
Magnesium-monoperphthalat, (b) die aliphatischen oder substituiert aliphatischen Peroxysäuren,
wie Peroxylaurinsäure, Peroxystearinsäure, ε-Phthalimidoperoxycapronsäure [Phtha
loiminoperoxyhexansäure (PAP)], o-Carboxybenzamidoperoxycapronsäure, N-nonenylamido
peradipinsäure und N-nonenylamidopersuccinate, und (c) aliphatische und araliphatische Peroxy
dicarbonsäuren, wie 1,12-Diperoxycarbonsäure, 1,9-Diperoxyazelainsäure, Diperoxysebacinsäure,
Diperoxybrassylsäure, die Diperoxyphthalsäuren, 2-Decyldiperoxybutan-1,4-disäure, N,N-
Terephthaloyl-di(6-aminopercapronsäue) können eingesetzt werden.
Hierbei sind erfindungsgemäße Reinigungs- und Waschmittelformkörper bevorzugt, die min
destens ein Sauerstoffbleichmittel aus der Gruppe, umfassend Alkaliperborate, Alkalipercarbonate,
organische Persäuren und Wasserstoffperoxid, insbesondere aus der Gruppe, umfassend
Alkaliperborate und Alkalipercarbonate, besonders bevorzugt Natriumperborat und/oder
Natriumpercarbonat, enthalten.
Der erfindungsgemäße Reinigungs- und Waschmittelformkörper enthält je nach Anwendung eine
oder mehrere Bleichmittel in einer Menge von üblicherweise 0 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 0,1
bis 30 Gew.-%, insbesondere 1 bis 15 Gew.-%. Bleichformkörper wie Fleckensalztabletten
enthalten dabei natürlich große Bleichmittelmengen, während Waschmittel- und
Maschinengeschirrspülmitteltabletten mittlere Bleichmittelmengen und Reinigungsmitteltabletten
wie WC-Reiniger-Tabletten meist nur geringe Bleichmittelmengen von bis zu 5 Gew.-%,
beispielsweise 1 oder 2 Gew.-%, oder gar kein Bleichmittel aufweisen.
Als Bleichmittel, insbesondere in Reinigungs- und Waschmittelformkörpern für das maschinelle
Geschirrspülen sowie Reinigungsmittelformkörpern, können auch Chlor oder Brom freisetzende
Substanzen eingesetzt werden. Unter den geeigneten Chlor oder Brom freisetzenden Materialien
kommen beispielsweise heterocyclische N-Brom- und N-Chloramide, beispielsweise
Trichlorisocyanursäure, Tribromisocyanursäure, Dibromisocyanursäure und/oder Dichlorisocya
nursäure (DICA) und/oder deren Salze mit Kationen wie Kalium und Natri um in Betracht. Hy
dantoinverbindungen, wie 1,3-Dichlor-5,5-dimethylhydanthoin, sind ebenso geeignet wie Hypochlorite
und andere übliche chlorhaltige Bleichmittel.
Um beim Reinigen oder Waschen bei Temperaturen von 60 C und darunter eine verbesserte
Bleichwirkung zu erreichen, können Bleichaktivatoren eingearbeitet werden. Als Bleichaktivatoren
können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsäuren mit
vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen, und/oder gegebenenfalls
substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden, Geeignet sind Substanzen, die O-
und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls substituierte
Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere
Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Triazinderivate, insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-
dioxohexahydro-1,3,5-triazin (DADHT), acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril
(TAGU), N-Acylimide, insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate,
insbesondere n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. iso-NOBS), Carbon
säureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere
Triacetin, Ethylenglykoldiacetat und 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran.
Zusätzlich zu den konventionellen Bleichaktivatoren oder an deren Stelle können auch sogenannte
Bleichkatalysatoren in die Reinigungs- und Waschmittelformkörper eingearbeitet werden. Bei
diesen Stoffen handelt es sich um bleichverstärkende Übergangsmetallsalze bzw.
Übergangsmetallkomplexe wie beispielsweise Mn-, Fe-, Co-, Ru- oder Mo-Selenkomplexe oder
-Carbonylkomplexe. Auch Mn-, Fe-, Co-, Ru-, Mo-, Ti-, V- und Cu-Komplexe mit N-haltigen Tripod-
Liganden sowie Co-, Fe-, Cu- und Ru-Amminkomplexe sind als Bleichkatalysatoren verwendbar.
Vorzugsweise wird die Bleichleistung von Bleichmittel-haltigen Reinigungs- und Waschmit
telformkörpern wie Waschmitteltabletten, Reinigungsmitteltabletten oder Bleichmitteltabletten durch
den Einsatz von Bleichaktivatoren gesteigert. So enthalten erfindungsgemäße Reinigungs- und
Waschmittelformkörper in einer besonderen Ausführungsform mindestens einen Bleichaktivator,
bevorzugt aus der Gruppe der mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere
Tetraacetylethylendiamin (TAED), der N-Acylimide, insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI),
der acylierten Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n
bzw. iso-NOBS), n-Methyl-Morpholinium-Acetonitril-Methylsulfat (MMA) und/oder der bleichverstär
kenden Übergangsmetallkomplexe, insbesondere mit den Zentralatomen Mn, Fe, Co, Cu, Mo, V, Ti
und/oder Ru, bevorzugt aus der Gruppe der Mangan und/oder Cobaltsalze und/oder -komplexe,
besonders bevorzugt der Cobalt(ammin)-Komplexe, der Cobalt(acetat)-Komplexe, der
Cobalt(Carbonyl)-Komplexe, der Chloride des Cobalts oder des Mangans und/oder des
Mangansulfats, enthalten.
Die erfindungsgemäßen Reinigungs- und Waschmittelformkörper können, jeweils bezogen auf den
gesamten Formkörper, beispielsweise zwischen 0,5 und 30 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 1 und
20 Gew.-% und insbesondere zwischen 2 und 15 Gew.-% eines oder mehrerer Bleichaktivatoren
oder Bleichkatalysatoren enthalten. Je nach Verwendungszweck der hergestellten Reinigungs- und
Waschmittelformkörper können diese Mengen variieren. So sind in typischen
Universalwaschmitteltabletten Bleichaktivator-Gehalte zwischen 0,5 und 10 Gew.-%, vorzugsweise
zwischen 2 und 8 Gew.-% und insbesondere zwischen 4 und 6 Gew.-% üblich, während
Bleichmitteltabletten durchaus höhere Gehalte, beispielsweise zwischen 5 und 30 Gew.-%,
vorzugsweise zwischen 7,5 und 25 Gew.-% und insbesondere zwischen 10 und 20 Gew.-%
aufweisen können. Der Fachmann ist dabei in seiner Formulierungsfreiheit nicht eingeschränkt und
kann auf diese Weise stärker oder schwächer bleichende Waschmitteltabletten,
Reinigungsmitteltabletten oder Bleichmitteltabletten herstellen, indem er die Gehalte an
Bleichaktivator und Bleichmittel variiert.
Ein besonders bevorzugt verwendeter Bleichaktivator ist das N,N,N',N'-Tetraacetylethylendiamin,
das in Reinigungs- und Waschmitteln breite Verwendung findet. Dementsprechend sind
bevorzugte Reinigungs- und Waschmittelformkörper dadurch gekennzeichnet, daß als
Bleichaktivator Tetraacetylethylendiamin in den oben genannten Mengen eingesetzt wird.
Als weitere mögliche Inhaltsstoffe kommen Komplexbildner in Betracht. Bevorzugt eingsetzte Kom
plexbildner stellen die Phosphonate dar, die auch Cobuildereigenschaften aufweisen. Dabei
handelt es sich insbesondere um Hydroxyalkan- bzw. Aminoalkanphosphonate. Unter den
Hydroxyalkanphosphonaten ist das 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat (HEDP) von besonderer
Bedeutung als Cobuilder. Es wird vorzugsweise als Natriumsalz eingesetzt, wobei das
Dinatriumsalz neutral und das Tetranatriumsalz alkalisch (pH 9) reagiert. Als Aminoalkan
phosphonate kommen vorzugsweise Ethylendiamintetramethylenphosphonat (EDTMP),
Diethylentriaminpentamethylenphosphonat (DTPMP) sowie deren höhere Homologe in Frage. Sie
werden vorzugsweise in Form der neutral reagierenden Natriumsalze, z. B. als Hexanatriumsalz
der EDTMP bzw. als Hepta- und Octa-Natriumsalz der DTPMP, eingesetzt. Als Builder wird dabei
aus der Klasse der Phosphonate bevorzugt HEDP verwendet. Die Aminoalkanphosphonate
besitzen zudem ein ausgeprägtes Schwermetallbindevermögen. Dementsprechend kann es,
insbesondere wenn die Mittel auch Bleiche enthalten, bevorzugt sein, Aminoalkanphosphonate,
insbesondere DTPMP, einzusetzen, oder Mischungen aus den genannten Phosphonaten zu
verwenden.
Erfindungsgemäße Geschirrspülmittelformkörper können zum Schutze des Spülgutes oder der Ma
schine Korrosionsinhibitoren enthalten, wobei besonders Silberschutzmittel im Bereich des maschi
nellen Geschirrspülens eine besondere Bedeutung haben. Allgemein können vor allem
Silberschutzmittel ausgewählt aus der Gruppe der Triazole, der Benzotriazole, der
Bisbenzotriazole, der Aminotriazole, der Alkylaminotriazole und der Übergangsmetallsalze oder -
komplexe eingesetzt werden. Besonders bevorzugt zu verwenden sind Benzotriazol und/oder
Alkylaminotriazol. Man findet in Reinigerformulierungen darüberhinaus häufig aktivchlorhaltige
Mittel, die das Korrodieren der Silberoberfläche deutlich vermindern können. In chlorfreien
Reinigern werden besonders sauerstoff und stickstoffhaltige organische redoxaktive
Verbindungen, wie zwei- und dreiwertige Phenole, z. B. Hydrochinon, Brenzkatechin,
Hydroxyhydrochinon, Gallussäure, Phloroglucin, Pyrogallol bzw. Derivate dieser Ver
bindungsklassen. Auch salz- und komplexartige anorganische Verbindungen, wie Salze der
Metalle Mn, Ti, Zr, Hf, V, Co und Ce finden häufig Verwendung. Bevorzugt sind hierbei die
Übergangsmetallsalze, die ausgewählt sind aus der Gruppe der Mangan und/oder Cobaltsalze
und/oder -komplexe, besonders bevorzugt der Cobalt(ammin)-Komplexe, der Cobalt(acetat)-
Komplexe, der Cobalt-(Carbonyl)-Komplexe, der Chloride des Cobalts oder Mangans und des
Mangansulfats. Ebenfalls können Zinkverbindungen zur Verhinderung der Korrosion am Spülgut
eingesetzt werden.
Besondere Inhaltsstoffe, die in erfindungsgemäßen Reinigungs- und Waschmittelformkörpern für
das maschinelle Geschirrspülen oder die Reinigung harter Oberflächen genutzt werden können,
sind Substanzen, die das Wiederanschmutzen von Oberflächen verhinden und/oder die
Schmutzablösung nach einmaliger Anwendung erleichtern (sogenannte "Soil Release-
Verbindungen").
Zu den verwendbaren Soil Release-Verbindungen zählen alle im Stand der Technik bekannten
Verbindungen. Besonders geeignet sind kationische Polymere, wie beispielsweise
Hydroxypropyltrimethylammonium-Guar; Copolymere von Aminoethylmethacrylat und Acrylamid
sowie Copolymere von Dimethyldiallylammoniumchlorid und Acrylamid, Polymere mit Imino-
Gruppen, kationische Cellulosederivate, kationische Homo- und/oder Copolymere (Mo
nomereinheiten: quaternisierte Ammoniumalkylmethacrylatgruppen).
Besonders bevorzugt sind die kationischen Polymeren ausgewählt aus kationischen Polymerisaten
von Copolymeren von Monomeren wie Trialkylammoniumalkyl(meth)acrylat bzw.
-acrylamid; Dialkyldiallyldiammoniumsalze; polymeranalogen Umsetzungsprodukten von Ethern
oder Estern von Polysacchariden mit Ammoniumseitengruppen, insbesondere Guar-, Cellulose-
und Stärkederivate; Polyaddukte von Ethylenoxid mit Ammoniumgruppen; quaternäre
Ethyleniminpolymere und Polyester und Polyamide mit quaternären Seitengruppen als
Soil Release-Verbindungen. Außergewöhnlich bevorzugt im Rahmen dieser Anmeldung sind auch
natürliche Polyuronsäuren und verwandte Substanzen, sowie Polyampholyte und hydrophobierte
Polyampholyte, bzw. Gemische dieser Substanzen.
Als Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen, Amylasen, Cellulasen bzw.
deren Gemische in Frage. Besonders gut geeignet sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen, wie
Bacillus subtilis, Bacillus licheniformis und Streptomyces griseus gewonnene enzymatische Wirk
stoffe. Vorzugsweise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbesondere Proteasen, die aus
Bacillus lentus gewonnen werden, eingesetzt. Dabei sind Enzymmischungen, beispielsweise aus
Protease und Amylase oder Protease und Lipase oder Protease und Cellulase oder aus Cellulase
und Lipase oder aus Protease, Amylase und Lipase oder Protease, Lipase und Cellulase,
insbesondere jedoch Cellulase-haltige Mischungen von besonderem Interesse. Auch Peroxidasen
oder Oxidasen haben sich in einigen Fällen als geeignet erwiesen. Die Enzyme können an Trä
gerstoffen adsorbiert und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein, um sie gegen vorzeitige Zerset
zung zu schützen. Der Anteil der Enzyme, Enzymmischungen oder Enzymgranulate in den
erfindungsgemäßen Reinigungs- und Waschmittelformkörpern, insbesondere in Waschmittel- und
Geschirrspülmittelformkörpern, kann beispielsweise etwa 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis
etwa 2 Gew.-%, betragen.
Zu den am häufigsten verwendeteten Enzymen gehören Lipasen, Amylasen, Cellulasen und
Proteasen. Bevorzugte Proteasen sind z. B. BLAP®140 der Fa. Biozym, Optimase®-M-440 und
Opticlean®-M-250 der Fa. Solvay Enzymes; Maxacal®CX und Maxapem® oder Esperase® der
Fa. Gist Brocades oder auch Savinase® der Fa. Novo. Besonders geeignete Cellulasen und
Lipasen sind Celluzym® 0,7 T und Lipolase® 30 T der Fa. Novo Nordisk. Besondere Verwendung
als Amylasen finden Duramyl® und Termamyl® 60 T, und Termamyl® 90 T der Fa. Novo,
Amylase-LT® der Fa. Solvay Enzymes oder Maxamyl® P5000 der Fa. Gist Brocades. Auch andere
Enzyme können verwendet werden.
Zusätzlich können die Reinigungs- und Waschmittelformkörper, insbesondere Waschmittel- und
Fleckentfernerformkörper, auch Komponenten enthalten, welche die Öl- und Fettauswaschbarkeit
aus Textilien positiv beeinflussen (sogenannte soil repellents). Dieser Effekt wird besonders
deutlich, wenn ein Textil verschmutzt wird, das bereits vorher mehrfach mit einem
erfindungsgemäßen Waschmittel, das diese öl- und fettlösende Komponente enthält, gewaschen
wurde. Zu den bevorzugten öl- und fettlösenden Komponenten zählen beispielsweise nichtionische
Celluloseether wie Methylcellulose und Methylhydroxy-propylcellulose mit einem Anteil an
Methoxyl-Gruppen von 15 bis 30 Gew.-% und an Hydroxypropoxyl-Gruppen von 1 bis 15 Gew.-%,
jeweils bezogen auf den nichtionischen Celluloseether, sowie die aus dem Stand der Technik
bekannten Polymere der Phthalsäure und/oder der Terephthalsäure bzw. von deren Derivaten,
insbesondere Polymere aus Ethylenterephthalaten und/oder Polyethylenglykolterephthalaten oder
anionisch und/oder nichtionisch modifizierten Derivaten von diesen. Besonders bevorzugt von
diesen sind die sulfonierten Derivate der Phthalsäure- und der Terephthalsäure-Polymere.
Die Reinigungs- und Waschmittelformkörper, insbesondere Waschmittelformkörper, können als
optische Aufheller Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure bzw. deren Alkalimetallsalze
enthalten. Geeignet sind z. B. Salze der 4,4-Bis(2-anilino-4-morpholino-1,3,5-triazinyl-6-amino)stil
ben-2,2'-disulfonsäure oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholino-
Gruppe eine Diethanolaminogruppe, eine Methylaminogruppe, eine Anilinogruppe oder eine 2-
Methoxyethylaminogruppe tragen. Weiterhin können Aufheller vom Typ der substituierten Di
phenylstyryle anwesend sein, z. B. die Alkalisalze des 4,4'-Bis(2-sulfostyryl)-diphenyls, 4,4'-Bis(4-
chlor-3-sulfostyryl)-diphenyls, oder 4-(4-Chlorstyryl)-4-(2-sulfostyryl)-diphenyls. Auch Gemische
der vorgenannten Aufheller können verwendet werden.
Die optischen Aufheller werden in den erfindungsgemäßen Reinigungs- und Waschmittel
formkörpern, insbesondere Waschmittelformkörpern, in Konzentrationen zwischen 0,01 und 1 Gew.-%,
vorzugsweise zwischen 0,05 und 0,5 Gew.-% und insbesondere zwischen 0,1 und 0,25 Gew.-%,
jeweils bezogen auf den gesamten Formkörper, eingesetzt.
Farb- und Duftstoffe werden den erfindungsgemäßen Reinigungs- und Waschmittelformkörpern
zugesetzt, um den ästhetischen Eindruck der Produkte zu verbessern und dem Verbraucher ein
visuell und sensorisch "typisches und unverwechselbares" Produkt zur Verfügung zu stellen. Als
Parfümöle bzw. Duftstoffe können einzelne Riechstoffverbindungen, z. B. die synthetischen
Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe
verwendet werden. Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z. B. Benzylacetat,
Phenoxyethylisobutyrat, p-tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzyl-carbinylacetat,
Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethylphenyl-glycinat,
Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethern zählen
beispielsweise Benzylethylether, zu den Aldehyden z. B. die linearen Alkanale mit 8-18 C-Atomen,
Citral, Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal, Lilial und
Bourgeonal, zu den Ketonen z. B. die Jonone, α-Isomethylionon und Methyl-cedrylketon, zu den
Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und Terpineol, zu
den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene wie Limonen und Pinen. Bevorzugt
werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine
ansprechende Duftnote erzeugen. Solche Parfümöle können auch natürliche Riechstoffgemische
enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind, z. B. Pine-, Citrus-, Jasmin-, Patchouly-,
Rosen- oder Ylang-Ylang-Öl. Ebenfalls geeignet sind Muskateller, Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl,
Melissenöl, Minzöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wacholderbeeröl, Vetiveröl, Olibanumöl,
Galbanumöl und Labdanumöl sowie Orangenblütenöl, Neroliol, Orangenschalenöl und
Sandelholzöl.
Üblicherweise liegt der Gehalt an Farbstoffen unter 0,1 Gew.-%, insbesondere unter 0,05 Gew.-%,
während Duftstoffe bis zu 2 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 0,5 Gew.-%, der gesamten
Formulierung ausmachen können.
Die Duftstoffe können direkt in die erfindungsgemäßen Mittel eingearbeitet werden, es kann aber
auch vorteilhaft sein, die Duftstoffe auf Träger aufzubringen, die die Haftung des Parfüms auf der
Wäsche verstärken und durch eine langsamere Duftfreisetzung für langanhaltenden Duft der
Textilien sorgen. Als solche Trägermaterialien haben sich beispielsweise Cyclodextrine bewährt,
wobei die Cyclodextrin-Parfüm-Komplexe zusätzlich noch mit weiteren Hilfsstoffen beschichtet
werden können.
Um den ästhetischen Eindruck der erfindungsgemäßen Mittel zu verbessern, können sie mit geeig
neten Farbstoffen eingefärbt werden. Bevorzugte Farbstoffe, deren Auswahl dem Fachmann
keinerlei Schwierigkeit bereitet, besitzen eine hohe Lagerstabilität und Unempfindlichkeit
gegenüber den übrigen Inhaltsstoffen der Mittel und gegen Licht sowie keine ausgeprägte
Substantivität gegenüber Textilfasern, um diese nicht anzufärben.
Um den ästhetischen Eindruck der erfindungsgemäßen Reinigungs-Waschmittelformkörper zu
verbessern, können sie mit geeigneten Farbstoffen eingefärbt werden. Bevorzugte Farbstoffe,
deren Auswahl dem Fachmann keinerlei Schwierigkeit bereitet, besitzen eine hohe Lagerstabilität
und Unempfindlichkeit gegenüber den übrigen Inhaltsstoffen der Mittel und gegen Licht sowie
keine ausgeprägte Substantivität gegenüber Textilfasern, um diese nicht anzufärben.
Bevorzugt für den Einsatz in den erfindungsgemäßen Reinigungs- und Waschmittelformkörpern
sind alle Färbemittel, die im Waschprozeß oxidativ zerstört werden können sowie Mischungen
derselben mit geeigneten blauen Farbstoffen, sog. Blautönern. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen
Färbemittel einzusetzen, die in Wasser oder bei Raumtemperatur in flüssigen organischen
Substanzen löslich sind. Geeignet sind beispielsweise anionische Färbemittel, z. B. anionische
Nitrosofarbstoffe. Ein mögliches Färbemittel ist beispielsweise Naphtholgrün (Colour Index (CI) Teil
1: Acid Green 1; Teil 2: 10020), das als Handelsprodukt beispielsweise als Basacid® Grün 970 von
der Fa. BASF, Ludwigshafen, erhältlich ist, sowie Mischungen dieser mit geeigneten blauen
Farbstoffen. Als weitere Färbemittel kommen Pigmosol® Blau 6900 (CI 74160), Pigmosol® Grün
8730 (CI 74260), Basonyl® Rot 545 FL (CI 45170), Sandolan® Rhodamin EB400 (CI 45100),
Basacid® Gelb 094 (CI 47005), Sicovit® Patentblau 85 E 131 (CI 42051), Acid Blue 183 (CAS
12217-22-0, CI Acidblue 183), Pigment Blue 15 (CI 74160), Supranol® Blau GLW (CAS 12219-32-
8, CI Acidblue 221), Nylosan® Gelb N-7GL SGR (CAS 61814-57-1, CI Acidyellow 218) und/oder
Sandolan® Blau (CI Acid Blue 182, CAS 12219-26-0) zum Einsatz.
Bei Reinigungs- und Waschmittelformkörpern zur Behandlung textiler Oberflächen, insbesondere
bei Waschmittel- und Fleckentfernerformkörpern, muß bei der Wahl des Färbemittels beachtet
werden, daß die Färbemittel keine zu starke Affinität gegenüber den textilen Oberflächen und hier
insbesondere gegenüber Kunstfasern aufweisen. Gleichzeitig ist auch bei der Wahl geeigneter
Färbemittel zu berücksichtigen, daß Färbemittel unterschiedliche Stabilitäten gegenüber der
Oxidation aufweisen. Im allgemeinen gilt, daß wasserunlösliche Färbemittel gegen Oxidation
stabiler sind als wasserlösliche Färbemittel. Abhängig von der Löslichkeit und damit auch von der
Oxidationsempfindlichkeit variiert die Konzentration des Färbemittels in den Reinigungs- oder
Waschmitteln. Bei gut wasserlöslichen Färbemitteln, z. B. dem oben genannten Basacid® Grün
oder dem gleichfalls oben genannten Sandolan® Blau, werden typischerweise Färbemittel-
Konzentrationen im Bereich von einigen 10-2 bis 10-3 Gew.-% gewählt. Bei den auf Grund ihrer
Brillanz insbesondere bevorzugten, allerdings weniger gut wasserlöslichen Pigmentfarbstoffen, z. B.
den oben genannten Pigmosol®-Farbstoffen, liegt die geeignete Konzentration des Färbemittels in
Reinigungs- oder Waschmitteln dagegen typischerweise bei einigen 10-3 bis 10-4 Gew.-%.
Um den erfindungsgemäßen Reinigungs- und Waschmittelformkörper mit einer antimikrobiellen
Wirkung auszuführen oder lediglich zu seiner Konservierung können ein oder mehrere
antimikrobielle Wirkstoffe enthalten sein, vorzugsweise ausgewählt aus den Gruppen der Alkohole,
Aldehyde, antimikrobiellen Säuren, Carbonsäureester, Säureamide, Phenole, Phenolderivate,
Diphenyle, Diphenylalkane, Harnstoffderivate, Sauerstoff-, Stickstoff-Acetale sowie -Formale,
Benzamidine, substituierten Isothiazole und hydrierten Isothiazolderivate wie Isothiazolinen
(Dihydroisothiazolen) und Isothiazolidinen, Phthalimidderivate, Pyridinderivate, antimikrobiellen
oberflächenaktiven Verbindungen wie antimikrobiellen quaternären oberflächenaktiven
Verbindungen, Guanidine, antimikrobiellen amphoteren Verbindungen, Chinoline, 1,2-Dibrom-2,4-
dicyanobutan, Iodo-2-propynyl-butyl-carbamat, Iod, Iodophore und Peroxide, beispielsweise
Phenoxyethanol, Undecylensäure, Salicylsäure, Benzoesäure, 2-Benzyl-4-chlorphenol, 2,2'-
Methylen-bis-(6-brom-4-chlorphenol), 2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphenylether, N-(4-Chlorphenyl)-N-
(3,4-dichlorphenyl)-harnstoff, N,N'-(1,10-decandiyldi-1-pyridinyl-4-yliden)-bis-(1-octanamin)-di
hydrochlorid und N,N'-Bis-(4-Chlorphenyl)-3,12-diimino-2,4,11,13-tetraaza-tetradecandiimidamid,
wie sie beispielsweise lt H. Wailhäußer in "Praxis der Sterilisation, Desinfektion - Konservierung
Keimidentifizierung - Betriebshygiene" (5. Aufl. - Stuttgart; New York: Thieme, 1995) beschreibt.
Bevorzugte enthält der erfindungsgemäße Reinigungs- und Waschmittelformkörper als anti
mikrobielle Wirkstoffkomponente Salicylsäure und/oder Isothiazoline.
Der Gehalt an einer oder mehreren antimikrobiellen Wirkstoffen beträgt üblicherweise 0 bis
10 Gew.-%, vorzugsweise 0,001 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 2 Gew.-%, besonders bevor
zugt 0,05 bis 1 Gew.-%, äußerst bevorzugt 0,1 bis 0,5 Gew.-%.
Füllstoffe (Füllmittel, Streckungsmittel, Extender, INCI Bulking Agents) sind - meist relativ billige -
oft chemisch inerte feste Stoffe, die man beimischt, um das Volumen und/oder Gewicht zu erhöhen
bzw. die übrigen Feststoffe zu verdünnen, aber auch oft, um die technische Verwendbarkeit zu
verbessern. Füllstoffe dienen auch zur Einstellung der Verkaufsform und/oder der Konzentration.
Geeignete Füllstoffe sind Carbonate, insbesondere Calciumcarbonat, aber auch Silicate (Talk, Ton,
Glimmer), Kieselerde, Calcium- und Bariumsulfat, Aluminiumhydroxid sowie Cellulose-Pulver bzw.
mikrokristalline Cellulose und Lactose, Saccharose, Mannit und Sorbit sowie Stärke und Dicalcium
phosphat.
Ein besonders bevorzugter Füllstoff ist Natriumsulfat. Füllstoffe wie Natriumsulfat fungieren dabei
auch als Stellmittel, d. h. als Hilfsstoff zur Verbesserung der produktionstechnischen
Verarbeitbarkeit, der Rieselfähigkeit, zur Verhinderung des Klumpens und Staubens, als
Trägersubstanz sowie zur Korrektur der Pulvereigenschaften.
Weiterhin geeignet sind beispielsweise die folgenden gemäß INCI bezeichneten Füllstoffe, die im
International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook näher beschrieben sind: Alumina,
Aluminum Silicate, Amylodextrin, Attapulgite, Barley (Hordeum Distichon) Flour, Barley (Hordeum
Vulgare) Flour, Bentonite, Betaglucan, Biotite, Calcium Aluminum Borosilicate, Calcium Carbonate,
Calcium Caseinate, Calcium Phosphate, Calcium Silicate, Calcium Sodium Borosilicate, Calcium
Sulfate, Cellulose, Chalk, Chitin, Coconut (Cocos Nucifera) Shell Powder, Colloidal Oatmeal, Corn
(Zea Mays) Cob Meal, Corn (Zea Mays) Flour, Corn (Zea Mays) Gluten Protein, Corn (Zea Mays)
Meal, Croscarmellose, Dextran, Dextrin, Diatomaceous Earth, Fuller's Earth, Hectorite, Hydrated
Silica, Hydroxyapatite, Hydroxypropyl Starch Phosphate, Isomalt, Kaolin, Lithium Magnesium
Silicate, Lithium Magnesium Sodium Silicate, Loess, Magnesium Carbonate, Magnesium
Carbonate Hydroxide, Magnesium Silicate, Magnesium Stearate, Magnesium Sulfate, Magnesium
Tallowate, Magnesium Trisilicate, Microcrystalline Cellulose, Microcrystalline Wax, Montmorillonite,
Moroccan Lava Clay, Nylon-6, Nylon-11, Nylon-12, Nylon-66, Oat (Avena Sativa) Bran, Oat (Avena
Sativa) Flour, Oat (Avens Sativa) Meal, Peach (Prunus Persica) Pit Powder, Peanut (Arachis
Hypogaes) Flour, Pecan (Carya Illinoensis) Shell Powder, Perlite, Polydextrose, Polyethylene,
Polyoxymethylene Melamine Urea, Polyoxymethylene Urea, Polypropylene, Potato (Solanum Tu
berosum) Starch, PTFE, Pumice, Rayon, Rice (Oryza Sativa) Bran, Rice (Oryza Sativa) Starch,
Rye (Seeale Cereale) Flour, Silica, Silica Dimethyl Silylate, Silica Silylate, Silk, Silk Powder,
Sodium Hydroxypropyl Starch Phosphate, Sodium Magnesium Silicate, Soybean Flour (Glycine
Soja), Sweet Almond (Prunus Amygdalus Dulcis) Meal, Tale, Tin Oxide, Titanium Hydroxide,
Trimagnesium Phosphate, Walnut (Juglans Mandshurica) Shell Powder, Walnut (Juglans Regia)
Shell Powder, Wheat (Triticum Vulgare) Bran, Wheat (Triticum Vulgare) Flour, Wheat (Triticum
Vulgare) Powder, Wheat (Triticum Vulgare) Starch, Wood Powder, Zinc Borosilicate und Zinc
Oxide.
Bindemittel (Trockenbindemittel, INCI Binders) vermitteln Hafteigenschaften während und nach der
Verpressung eines teilchenförmigen Vorgemischs zu erfindungsgemäßen Reinigungs- und Wasch
mittelformkörpern. Viele Flüssigkeiten, Tenside und Polymere können als Bindemittel eingesetzt
werden. Bei der Auswahl des Bindemittels ist darauf zu achten, daß die Wirkung der
Desintegrationshilfsmittel nicht nachteilig beeinflußt wird.
Als Bindemittel eignen sich beispielsweise Lactose, Saccharose, Mannit, Sorbit, mikrokristalline
Cellulose, Stärke, Dicalciumphosphat, Stärke, Alginate, Polyvinylpyrrolidon (PVP) und
Carboxymethylcellulose. Für die Granulierung besonders geeignete Bindemittel sind Stärke,
Alginate, Polyvinylpyrrolidon und insbesondere Carboxymethylcellulose.
Ein besonders bevorzugtes Bindemittel ist Polyvinylpyrrolidon (PVP).
Weiterhin geeignet sind beispielsweise die folgenden gemäß INCI bezeichneten Bindemittel, die im
International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook näher beschrieben sind: Acrylami
de/Ammonium Acrylate Copolymer, Acrylamide/Sodium Acrylate Copolymer, Acrylates/Acrylamide
Copolymer, Acrylates/Ammonium Methacrylate Copolymer, Acrylstes Copolymer, Acryla
tes/Dimethicone Copolymer, Acrylates/Dimethylaminoethyl Methacrylate Copolymer,
Acrylates/PVP Copolymer, Acrylates/VA Copolymer, Acrylic Acid/Acrylonitrogens Copolymer, Agar,
Algin, Alginic Acid, Ammonium Acrylates/Acrylonitrogens Copolymer, Ammonium Acrylates
Copolymer, Ammonium Alginate, Ammonium VA/Acrylates Copolymer, Amylopectin, Beeswax,
Behenyl Alcohol, Butylated PVP, Butyl Ester of Ethylene/MA Copolymer, Butyl Ester of PVM/MA
Copolymer, Calcium Caseinate, C1-5 Alkyl Galactomannan, Carboxymethyl Hydroxyethylcellulose,
Carboxymethyl Hydroxypropyl Guar, Cellulose Acetate Propionate Carboxylate, Cellulose Gum,
Ceresin, Collodion, Corn (Zea Mays) Flour, Croscarmellose, Dextran, Dextran Sulfate, Dextrin,
Dibutylhexyl IPDI, Didecyltetradecyl IPDI, Diglycereth-7 Malate, Dilinoleic Acid/Ethylenediamine
Copolymer, Dioctyldecyl IPDI, Dioctyldodecyl IPDI, Dioctyl IPDI, Distarch Glyceryl Ether, Distarch
Phosphate, Ethylcellulose, Ethylene/Acrylic Acid Copolymer, Ethylene/Acrylic Acid/VA Copolymer,
Ethylene/Calcium Acrylate Copolymer, Ethylene/MA Copolymer, Ethylene/Magnesium Acrylate
Copolymer, Ethylene/Sodium Acrylate Copolymer, Ethylene/VA Copolymer, Ethyl Ester of PVM/MA
Copolymer, Gelatin, Glyceryl Starch, Guar (Cyanopsis Tetragonoloba) Gum, Hydroabietyl Alcohol,
Hydrogenated Japan Wax, Hydrogenated Jojoba Wax, Hydrogenated Microcrystalline Wax,
Hydrogenated Rice Bran Wax, Hydrogenated Rosin, Hydroxybutyl Methylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Hydroxyethyl Ethylcellulose, Hydroxylated Lanolin, Hydroxypropylcellulose,
Hydroxypropyl Guar, Hydroxypropyl Methylcellulose, Isopropyl Ester of PVM/MA Copolymer,
Isopropylidenediphenol Bishydroxypropyl PEG-180, Isopropyl Isostearate, Isopropyl Lanolate,
Isopropyl Laurate, Isopropyl Linoleate, Isopropyl Myristate, Isopropyl Oleate, Isopropyl Palmitate,
Isopropyl Stearate, Isopropyl Tallowate, Isostearic Acid, Isostearyl Isostearate, Isostearyl Myristate,
Isostearyl Neopentanoate, Isostearyl Palmitate, Japan (Rhus Succedanea) Wax, Karaya (Sterculia
Urens) Gum, Lanolin Alcohol, Lanolin Wax, Lithium Magnesium Silicate, Lithium Stearate, Locust
Bean (Ceratonia Siliqua) Gum, Maltodextrin, Mannitol, Methoxypolyoxymethylene Melamine,
Methylcellulose, Methyl Ethylcellulose, Microcrystalline Wax, Montan Acid Wax, Montan Wax,
Oleostearine, Ouricury Wax, Ozokerite, Pectin, PEG-5M, PEG-7M, PEG-9M, PEG-14M, PEG-20M,
PEG-23M, PEG-25M, PEG-45M, PEG-90M, PEG-115M, PEG-160M, PEG-100/IPDI Copolymer,
Pentaerythrityl Tetraabietate, Pentaerythrityl Tetrabehenate, Pentaerythrityl Tetrabenzoate, Penta
erythrityl Tetracocoate, Pentaerythrityl Tetraisostearate, Pentaerythrityl Tetralaurate, Pentaerythrityl
Tetraoctanoate, Pentaerythrityl Tetraoleate, Pentaerythrityl Tetrapelargonate, Pentaerythrityl
Tetrastearate, Pentaerythrityl Trioleate, Piperylene/Butene/Pentene Copolymer, Polyacrylamide,
Polyacrylic Acid, Polybutene, Polybutyl Acrylate, Polydipentene, Polyethylacrylate, Polyethylene,
Polyisobutene, Polyurethane-1, Polyvinyl Acetate, Polyvinyl Alcohol, Polyvinyl Butyral, Polyvinyl
Laurate, Polyvinyl Methyl Ether, Potassium Alginate, Potassium Aluminum Polyacrylate, Potassium
Carrageenan, Potato (Solanum Tuberosum) Starch, PPG-6-Sorbeth-245, PPG-6-Sorbeth-500,
Propylene Glycol Alginate, PVM/MA Copolymer, PVP, PVP/Decene Copolymer,
PVP/Dimethylaminoethylmethacrylate Copolymer, PVP/Eicosene Copolymer, PVP/Hexadecene
Copolymer, PVP/VA Copolymer, PVP/VA/Itaconic Acid Copolymer, Rosin, Shellac, Shellac Wax,
Sodium Acrylate/Vinyl Alcohol Copolymer, Sodium Acrylates Copolymer, Sodium
Acrylates/Acrolein Copolymer, Sodium Acrylates/Acrylonitrogens Copolymer, Sodium
Carboxymethyl Betaglucan, Sodium Carboxymethyl Dextran, Sodium Carboxymethyl Starch,
Sodium Carrageenan, Sodium Cellulose Sulfate, Sodium C4-12 Olefin/Maleic Acid Copolymer,
Sodium Magnesium Silicate, Sodium Polyacrylate Starch, Sodium Polymethacrylate, Styrene/MA
Copolymer, Synthetic Beeswax, Synthetic Candelilla Wax, Synthetic Carnauba, Synthetic Japan
Wax, Synthetic Wax, Tragacanth (Astragalus Gummifer) Gum, Triethoxycaprylylsilane,
Trimethoxycaprylylsilane, VA/Crotonates Copolymer, Wheat (Triticum Vulgare) Gluten, Wheat
(Triticum Vulgare) Starch und Xanthan Gum.
Besondere Bindemittel sind die Staubbindemittel, die der Verhinderung der Staubbildung während
und nach der Verpressung des teilchenförmigen Vorgemischs zu erfindungsgemäßen Reinigungs-
und Waschmittelformkörpern dienen.
Bevorzugte Staubbindemittel sind Silikonöle und insbesondere Paraffinöle. Ein oder mehrere
Staubbindemittel, insbesondere ein oder mehrere Paraffinöle, werden üblicherweise in Mengen
von nicht über 3 Gew.-%, vorzugsweise in Mengen von 0,02 bis 1 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis
1 Gew.-%, eingesetzt.
Trennmittel sind feste oder flüssige Stoffe, die die Adhäsionskräfte zwischen zwei aneinandergren
zenden Oberflächen (z. B. Formteil/Form) verringern, d. h. ihr Verkleben verhindern, indem sie zwi
schen beiden Oberflächen einen leicht trennbaren Film bilden (Abhäsivmittel). Allgemeine Eigen
schaften von Trennmitteln sind chemische Indifferenz, gutes Spreitungs-Vermögen und ein dem
Verarbeitungsprozeß angepaßter Schmelzpunkt. Trennmittel werden in Form von Dispersionen
(Emulsionen oder Suspensionen), Sprays, Pasten, Pulvern und permanenten, meist eingebrannten
Trennmittelfilmen angewendet. Letztere können durch Aufsprühen, Streichen oder Eintauchen der
Form erzeugt werden. Einen Sonderfall stellen die sog. internen Trennmittel dar, welche in das zu
entformende Gut eingemischt werden und sich entweder an der Oberfläche des Formteils
(Formling) anzureichern vermögen oder eine schnellere Aushärtung der Oberfläche bewirken, so
daß es zwischen Formenwand und Formteil zu keinem Verbund kommen kann.
Die wichtigsten Klassen von Trennmitteln sind Silicone in Form von Ölen, Ölemulsionen in Wasser,
Fetten und Harzen, Wachse (im wesentlichen natürliche und synthetische Paraffine mit und ohne
funktionelle Gruppen), Metallseifen (Metallsalze von Fettsäuren, wie Calcium-, Blei-, Magnesium-,
Aluminium-, Zinkstearat), Fette, Polymere (Polyvinylalkohol, Polyester und Polyolefine),
Fluorkohlenstoffe, anorganische Trennmittel in Form von Pudern (wie Siliciumdioxid, Graphit, Talk
und Glimmer).
Bevorzugte Trennmittel sind die Metallseifen oder Paraffinöle.
Anwendungsgebiete von Trennmitteln sin 38818 00070 552 001000280000000200012000285913870700040 0002010051566 00004 38699d gegeben als Formtrennmittel in der pharmazeutischen
Industrie bei der Herstellung von Tabletten und Dragées (die hier eingesetzten Stearate und Talk
wirken auch als Schmiermittel).
Trennmitte zeigen sich auch in speziellen Bezeichnungen wie Antihaftmittel, Gleitmittel und Rie
selhilfen.
Gleitmittel sind Zusatzstoffe für gefüllte plastische Massen (Preßmassen), um die Füllstoffe leichter
gleitend und die Preßmassen damit leichter verformbar zu machen. Hierzu sind Metallseifen und
Siloxan-Kombinationen geeignet. Als Gleitmittel werden Metallseifen, Wachs- und Paraffin-
Dispersionen, sulfatierte Öle bzw. PE-Wachse, Siliconöle, Paraffinöle.
Geeignete Gleitmittel sind z. B. Stärke, Talkum und Siliciumdioxid.
Rieselhilfen sind alle Hilfsmittel, die pulverförmigen oder granulierten, insbesondere hygros
kopischen Substanzen in geringen Mengen beigemischt werden, um deren Verklumpen oder
Zusammenbacken zu verhindern und so dauernd freies Fließen zu gewährleisten; gelegentlich
spricht man von Fließfähigmachen oder von Fluidifikation. Als solche auch Antikleber,
Antibackmittel oder Fluidifiantien genannte Rieselhilfen kommen wasserunlösliche, hydro
phobierende oder Feuchtigkeit adsorbierende Pulver von Kieselgur, pyrogenen Kieselsäuren,
Tricalciumphosphat, Calciumsilicaten, Al2O3, MgO, MgCO3, ZnO, Stearaten, Fettaminen und
dergleichen in Frage.
Metallseifen sind die Salze der Metalle Al, Ba, Ca, Cd, Co, Cr, Cu, Fe, Li, Mg, Mn, Ni, Pb, Sn, Sr,
Zn (nicht Na und K) mit höheren Fett-, Harz- und Naphthensäuren (Stearate, Palmitate, Oleate,
Linoleate, Resinate, Laurate, Octanoate, Ricinoleate, 12-Hydroxystearate, Naphthenate, Tallate
und dergleichen). Die Metallseifen schmelzen zwischen 15 und 200°C und zeigen meist kolloides
Verhalten und Grenzflächenaktivität. Ihre Löslichkeit in Wasser ist gering; bei Einwirkung von
Wasser erfolgt meist zunächst Quellung. Die Metallseifen, insbesondere die Ca-, Li-, Sr-, Ba-, Pb-,
Mn- und Mg-Seifen, wirken zudem bei der maschinellen Reinigungs- und
Waschmittelformkörperherstellung als Schmiermittel.
Eine besonders bevorzugte Metallseife ist Magnesiumstearat.
Der erfindungsgemäße Reinigungs- und Waschmittelformkörper enthält eine oder mehrere
Metallseifen, insbesondere Magnesiumstearat, in einer Menge von üblicherweise 0 bis 10 Gew.-%,
vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, insbesondere 1 bis 3 Gew.-%.
Vor der nachfolgend beschriebenen Verpressung des teilchenförmigen Vorgemischs zu Rei
nigungs- und Waschmittelformkörpern kann das Vorgemisch mit feinteiligen Oberflächenbe
handlungsmitteln "abgepudert" werden. Dies kann für die Beschaffenheit und physikalischen
Eigenschaften sowohl des Vorgemischs (Lagerung, Verpressung) als auch der fertigen Reinigungs-
und Waschmittelformkörper von Vorteil sein. Feinteilige Abpuderungsmittel sind im Stand
der Technik altbekannt, wobei zumeist Zeolithe, Silikate oder andere anorganische Salze
eingesetzt werden. Bevorzugt wird das Vorgemisch jedoch mit feinteiligem Zeolith "abgepudert",
wobei Zeolithe vom Faujasit-Typ bevorzugt sind. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
kennzeichnet der Begriff "Zeolith vom Faujasit-Typ" alle drei Zeolithe, die die Faujasit-Untergruppe
der Zeolith-Strukturgruppe 4 bilden (Vergleiche Donald W. Breck. "Zeolite Molecular Sieves", John
Wiley & Sons, New York, London, Sydney, Toronto, 1974, Seite 92). Neben dem Zeolith X sind
also auch Zeolith Y und Faujasit sowie Mischungen dieser Verbindungen einsetzbar, wobei der
reine Zeolith X bevorzugt ist.
Auch Mischungen oder Cokristallisate von Zeolithen des Faujasit-Typs mit anderen Zeolithen, die
nicht zwingend der Zeolith-Strukturgruppe 4 angehören müssen, sind als Abpuderungsmittel
einsetzbar, wobei es von Vorteil ist, wenn mindestens 50 Gew.-% des Abpuderungsmittels aus
einem Zeolithen vom Faujasit-Typ bestehen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Reinigungs- und Waschmittelformkörper erfolgt zunächst
durch das trockene Vermischen der Bestandteile, die ganz oder teilweise vorgranuliert sein
können, und anschließendes Informbringen, insbesondere Verpressen zu Tabletten, wobei auf
herkömmliche Verfahren zurückgegriffen werden kann. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Reinigungs- und Waschmittelformkörper wird das Vorgemisch in einer sogenannten Matrize
zwischen zwei Stempeln zu einem festen Komprimat verdichtet. Dieser Vorgang, der im folgenden
kurz als Tablettierung bezeichnet wird, gliedert sich in vier Abschnitte: Dosierung, Verdichtung
(elastische Verformung), plastische Verformung und Ausstoßen.
Im einfachsten Fall der Formkörperherstellung durch Anwendung von Druck auf ein sich im
Hohlraum einer Presse befindendes zu verpressendes Gemisch - nachfolgend vereinfacht
Direkttablettierung genannt - wird die zu tablettierende Mischung direkt, d. h. ohne vorhergehende
Granulation verpreßt. Die Vorteile dieser sogenannten Direkttablettierung sind ihre einfache und
kostengünstige Anwendung, da keine weiteren Verfahrensschritte und demzufolge auch keine
weiteren Anlagen benötigt werden. Diesen Vorteilen stehen aber auch Nachteile gegenüber. So
muß eine Pulvermischung, die direkt tablettiert werden soll, eine ausreichende plastische
Verformbarkeit besitzen und gute Fließeigenschaften aufweisen, weiterhin darf sie während der
Lagerung, des Transports und der Befüllung der Matrize keinerlei Entmischungstendenzen zeigen.
Erfüllt eine Pulvermischung diese drei Voraussetzungen, so erfolgt die Formkörperherstellung
bevorzugt durch Direkttablettierung. Sind diese drei Voraussetzungen bei einem
Substanzgemischen dagegen nicht oder nur außerordentlich schwierig zu beherrschen, so wird die
Direkttablettierung zur Herstellung erfindungsgemäßer Formkörper vorzugsweise nicht
angewendet, sondern werden ausgehend von pulverförmigen Komponenten ("Primärteilchen")
diese durch geeignete Verfahren zu Sekundärpartikeln mit höherem Teilchendurchmesser
agglomeriert bzw. granuliert. Diese Granulate oder Gemische unterschiedlicher Granulate werden
dann mit einzelnen pulverförmigen Zuschlagstoffen vermischt und der Tablettierung zugeführt. Im
Rahmen einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bevorzugte werden
Reinigungs- und Waschmittelformkörper durch Verpressen eines teilchenförmigen Vorgemischs
aus mindestens einem tensidhaltigen Granulat und mindestens einer nachträglich zugemischten
pulverförmigen Komponente erhalten. Die tensidhaltigen Granulate können dabei über übliche
Granulierverfahren wie Mischer- und Tellergranulation, Wirbelschichtgranulation, Extrusion, Pelle
tierung oder Kompaktierung hergestellt werden. Es ist dabei für die späteren Reinigungs- und
Waschmittelformkörper von Vorteil, wenn das zu verpressende Vorgemisch ein Schüttgewicht von
mindestens 500 g/l, vorzugsweise mindestens 600 g/l und insbesondere oberhalb von 700 g/l,
aufweist. Ein weiterer Vorteil kann aus einer engeren Teilchengrößenverteilung der eingesetzten
Tensidgranulate resultieren. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Reinigungs- und
Waschmittelformkörper bevorzugt, bei denen die Granulate Teilchengrößen zwischen 10 und 4000 µm,
vorzugsweise zwischen 100 und 2000 µm und insbesondere zwischen 600 und 1400 µm
aufweisen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Reinigungs- und Waschmittelformkörper
bevorzugt, die aus einem teilchenförmigen Vorgemisch bestehen, das granulare Komponenten und
nachträglich zugemischte pulverförmige Stoffe enthält, wobei die bzw. eine der nachträglich
zugemischten pulverförmigen Komponenten ein Zeolith vom Faujasit-Typ mit Teilchengrößen
unterhalb 100 µm, vorzugsweise unterhalb 10 µm und insbesondere unterhalb 5 µm ist und
mindestens 0,2 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 0,5 Gew.-% und insbesondere mehr als 1 Gew.-%
des zu verpressenden Vorgemischs ausmacht. Die feinteiligen Auf
bereitungskomponenten mit den obengenannten Teilchengrößen können dabei dem zu
verpressenden Vorgemisch trocken zugemischt werden. Es ist aber auch möglich und bevorzugt,
sie durch Zugabe geringer Mengen flüssiger Stoffe an die Oberfläche der gröberen Teilchen
"anzukleben". Diese Abpuderungsverfahren sind im Stand der Technik breit beschrieben und dem
Fachmann geläufig. Als flüssige Komponenten, die sich zur Haftvermittlung der Abpuderungsmittel
eignen, können beispielsweise nichtionischen Tenside oder wäßrige Lösungen von Tensiden oder
anderen Reinigungs- und Waschmittelinhaltsstoffen eingesetzt werden. Im Rahmen der
vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, als flüssigen Haftvermittler zwischen feinteiligem
Abpuderungsmittel und den grobkörnigen Teilchen Parfüm einzusetzen.
Das - nicht, teilweise oder ganz granulierte - Vorgemisch wird in die Matrize eingebracht, wobei
die Füllmenge und damit das Gewicht und die Form des entstehenden Formkörpers durch die
Stellung des unteren Stempels und die Form des Preßwerkzeugs bestimmt werden. Die
gleichbleibende Dosierung auch bei hohen Formkörperdurchsätzen wird vorzugsweise über eine
volumetrische Dosierung des Vorgemischs erreicht. Im weiteren Verlauf der Tablettierung berührt
der Oberstempel das Vorgemisch und senkt sich weiter in Richtung des Unterstempels ab. Bei
dieser Verdichtung werden die Partikel des Vorgemisches näher aneinander gedrückt, wobei das
Hohlraumvolumen innerhalb der Füllung zwischen den Stempeln kontinuierlich abnimmt. Ab einer
bestimmten Position des Oberstempels (und damit ab einem bestimmten Druck auf das
Vorgemisch) beginnt die plastische Verformung, bei der die Partikel zusammenfließen und es zur
Ausbildung des Formkörpers kommt. Je nach den physikalischen Eigenschaften des
Vorgemisches wird auch ein Teil der Vorgemischpartikel zerdrückt und es kommt bei noch höheren
Drücken zu einer Sinterung des Vorgemischs. Bei steigender Preßgeschwindigkeit, also hohen
Durchsatzmengen, wird die Phase der elastischen Verformung immer weiter verkürzt, so daß die
entstehenden Formkörper mehr oder minder große Hohlräume aufweisen können. Im letzten
Schritt der Tablettierung wird der fertige Formkörper durch den Unterstempel aus der Matrize
herausgedrückt und durch nachfolgende Transporteinrichtungen wegbefördert. Zu diesem
Zeitpunkt ist lediglich das Gewicht des Formkörpers endgültig festgelegt, da die Preßlinge aufgrund
physikalischer Prozesse (Rückdehnung, kristallographische Effekte, Abkühlung etc.) ihre Form und
Größe noch ändern können.
Die Tablettierung erfolgt in handelsüblichen Tablettenpressen, die prinzipiell mit Einfach- oder
Zweifachstempeln ausgerüstet sein können. Im letzteren Fall wird nicht nur der Oberstempel zum
Druckaufbau verwendet, auch der Unterstempel bewegt sich während des Preßvorgangs auf den
Oberstempel zu, während der Oberstempel nach unten drückt. Für kleine Produktionsmengen
werden vorzugsweise Exzentertablettenpressen verwendet, bei denen der oder die Stempel an
einer Exzenterscheibe befestigt sind, die ihrerseits an einer Achse mit einer bestimmten
Umlaufgeschwindigkeit montiert ist. Die Bewegung dieser Preßstempel ist mit der Arbeitsweise
eines üblichen Viertaktmotors vergleichbar. Die Verpressung kann mit je einem Ober- und
Unterstempel erfolgen, es können aber auch mehrere Stempel an einer Exzenterscheibe befestigt
sein, wobei die Anzahl der Matrizenbohrungen entsprechend erweitert ist. Die Durchsätze von
Exzenterpressen variieren ja nach Typ von einigen hundert bis maximal 3000 Tabletten pro
Stunde.
Für größere Durchsätze wählt man Rundlauftablettenpressen, bei denen auf einem sogenannten
Matrizentisch eine größere Anzahl von Matrizen kreisförmig angeordnet ist. Die Zahl der Matrizen
variiert je nach Modell zwischen 6 und 55, wobei auch größere Matrizen im Handel erhältlich sind.
Jeder Matrize auf dem Matrizentisch ist ein Ober- und Unterstempel zugeordnet, wobei wiederum
der Preßdruck aktiv nur durch den Ober- bzw. Unterstempel, aber auch durch beide Stempel
aufgebaut werden kann. Der Matrizentisch und die Stempel bewegen sich um eine gemeinsame
senkrecht stehende Achse, wobei die Stempel mit Hilfe schienenartiger Kurvenbahnen während
des Umlaufs in die Positionen für Befüllung, Verdichtung, plastische Verformung und Ausstoß
gebracht werden. An den Stellen, an denen eine besonders gravierende Anhebung bzw.
Absenkung der Stempel erforderlich ist (Befüllen, Verdichten, Ausstoßen), werden diese
Kurvenbahnen durch zusätzliche Niederdruckstücke, Nierderzugschienen und Aushebebahnen
unterstützt. Die Befüllung der Matrize erfolgt über eine starr angeordnete Zufuhreinrichtung, den
sogenannten Füllschuh, der mit einem Vorratsbehälter für das Vorgemisch verbunden ist. Der
Preßdruck auf das Vorgemisch ist über die Preßwege für Ober- und Unterstempel individuell
einstellbar, wobei der Druckaufbau durch das Vorbeirollen der Stempelschaftköpfe an verstellbaren
Druckrollen geschieht.
Rundlaufpressen können zur Erhöhung des Durchsatzes auch mit zwei Füllschuhen versehen wer
den, wobei zur Herstellung einer Tablette nur noch ein Halbkreis durchlaufen werden muß. Zur
Herstellung zwei- und mehrschichtiger Formkörper werden mehrere Füllschuhe hintereinander
angeordnet, ohne daß die leicht angepreßte erste Schicht vor der weiteren Befüllung ausgestoßen
wird. Durch geeignete Prozeßführung sind auf diese Weise auch Mantel- und Punkttabletten
herstellbar, die einen zwiebelschalenartigen Aufbau haben, wobei im Falle der Punkttabletten die
Oberseite des Kerns bzw. der Kernschichten nicht überdeckt wird und somit sichtbar bleibt. Auch
Rundlauftableftenpressen sind mit Einfach- oder Mehrfachwerkzeugen ausrüstbar, so daß
beispielsweise ein äußerer Kreis mit 50 und ein innerer Kreis mit 35 Bohrungen gleichzeitig zum
Verpressen benutzt werden. Die Durchsätze moderner Rundlauftablettenpressen betragen über
eine Million Formkörper pro Stunde.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignete Tablettiermaschinen sind beispielsweise
erhältlich bei den Firmen Apparatebau Holzwarth GbR, Asperg, Wilhelm Fette GmbH,
Schwarzenbek, Hofer GmbH, Weil, KILIAN, Köln, KOMAGE, Kell am See, KORSCH Pressen
GmbH, Berlin, Mapag Maschinenbau AG, Bern (CH) sowie Courtoy N. V., Halle (BE/LU). Be
sonders geeignet ist beispielsweise die Hydraulische Doppeldruckpresse HPF 630 der Firma
LAEIS, D.
Die Reinigungs- und Waschmittelformkörper können dabei in vorbestimmter Raumform und vorbe
stimmter Größe gefertigt werden, wobei sie auch aus mehreren Phasen, d. h. Schichten oder Ein
schlüssen oder Kernen und Ringen oder Raumformen mit Mulden und Muldenfüllung bzw.
-einsatz, auch Kavität genannt, bestehen können. Als Raumform kommen praktisch alle sinnvoll
handhabbaren Ausgestaltungen in Betracht, beispielsweise also die Ausbildung als Tafel, die Stab-
bzw. Barrenform, Würfel, Quader und entsprechende Raumelemente mit ebenen Seitenflächen
sowie insbesondere zylinderförmige Ausgestaltungen mit kreisförmigem oder ovalem Querschnitt.
Diese letzte Ausgestaltung erfaßt dabei die Darbietungsform von der Tablette bis zu kompakten
Zylinderstücken mit einem Verhältnis von Höhe zu Durchmesser oberhalb 1.
Schon früh ist dabei den Entwicklern tablettenförmiger Produkte die Idee gekommen, über unter
schiedlich zusammengesetzte Bereiche der Formkörper bestimmte Inhaltsstoffe erst unter
definierten Bedingungen im Wasch- oder Reinigungsgang freizusetzen, um so den
Reinigungserfolg zu verbessern. Hierbei haben sich neben den aus der Pharmazie hinlänglich
bekannten Kern/Mantel-Tabletten und Ring/Kern-Tabletten insbesondere mehrschichtige
Formkörper durchgesetzt, die heute für viele Bereiche des Waschens und Reinigens oder der
Hygiene angeboten werden.
In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung besteht der Reinigungs- und Wasch
mittelformkörper aus zwei oder mehr unterschiedlichen Phasen, vorzugsweise aus zwei oder drei
Phasen, insbesondere aus zwei Phasen, in Form von Schichten und/oder Einschlüssen und/oder
Kernen und Ringen und/oder Raumformen mit Mulden und Muldenfüllung bzw. -einsatz. Die
Unterschiedlichkeit der Phasen kann dabei in ihrer Zusammenstzung, beispielsweise aufgrund der
Trennung inkompatibler Bestandteile wie Bleichmittel und Enzyme und/oder unterschiedliche
Farbgebung, und/oder in ihrer Beschaffenheit, beispielsweise verpreßte und nicht verpreßte, z. B.
geschmolzene/gegossene, Phase, begründet sein. In einer hierbei bevorzugten Ausführungsform
als zweiphasiger, insbesondere zweischichtiger, Reinigungs- und Waschmittelformkörper weisen
die beiden Phasen ein Gewichtsverhältnis von 10 zu 1 bis 1 zu 10, vorzugsweise 5 zu 1 bis 1 zu 2,
insbesondere 3 zu 1 bis 1 zu 1,5, auf, beispielsweise 2 zu 1 oder 1 zu 1.
Die portionierten Preßlinge können dabei jeweils als voneinander getrennte Einzelelemente
ausgebildet sein, die der vorbestimmten Dosiermenge der Reinigungs- und/oder Waschmittel
entspricht. Ebenso ist es aber möglich, Preßlinge auszubilden, die eine Mehrzahl solcher
Masseneinheiten in einem Preßling verbinden, wobei insbesondere durch vorgegebene Soll
bruchstellen die leichte Abtrennbarkeit portionierter kleinerer Einheiten vorgesehen ist. Für den
Einsatz von Textilwaschmitteln in Maschinen des in Europa üblichen Typs mit horizontal
angeordneter Mechanik kann die Ausbildung der portionierten Preßlinge als Tabletten, in Zylinder-
oder Quaderform zweckmäßig sein, wobei ein Durchmesser/Höhe-Verhältnis im Bereich von etwa
0,5 : 2 bis 2 : 0,5 bevorzugt ist. Handelsübliche Hydraulikpressen, Exzenterpressen oder
Rundläuferpressen sind geeignete Vorrichtungen insbesondere zur Herstellung derartiger
Preßlinge.
Die Raumform einer anderen Ausführungsform der Formkörper ist in ihren Dimensionen der
Einspülkammer von handelsüblichen Haushaltswaschmaschinen angepaßt, so daß die Formkörper
ohne Dosierhilfe direkt in die Einspülkammer eindosiert werden können, wo sie sich während des
Einspülvorgangs auflöst. Selbstverständlich ist aber auch ein Einsatz der Waschmittelformkörper
über eine Dosierhilfe problemlos möglich.
Ein weiterer bevorzugter Formkörper, der hergestellt werden kann, hat eine platten- oder tafelartige
Struktur mit abwechselnd dicken langen und dünnen kurzen Segmenten, so daß einzelne
Segmente von diesem "Riegel" an den Sollbruchstellen, die die kurzen dünnen Segmente
darstellen, abgebrochen und in die Maschine eingegeben werden können. Dieses Prinzip des
"riegelförmigen" Formkörperwaschmittels kann auch in anderen geometrischen Formen,
beispielsweise senkrecht stehenden Dreiecken, die lediglich an einer ihrer Seiten längsseits
miteinander verbunden sind, verwirklicht werden.
Ein weiterer bevorzugter mehrphasiger Formkörper, der hergestellt werden kann, hat eine platten-
oder tafelartige Struktur mit abwechselnd dicken langen und dünnen kurzen Segmenten, so daß
einzelne Segmente von diesem "Mehrphasen-Riegel" an den Sollbruchstellen, die die kurzen
dünnen Segmente darstellen, abgebrochen und in die Maschine eingegeben werden können.
Dieses Prinzip des "riegelförmigen" Formkörperwaschmittels kann auch in anderen geometrischen
Formen, beispielsweise senkrecht stehenden Dreiecken, die lediglich an einer ihrer Seiten
längsseits miteinander verbunden sind, verwirklicht werden. Hier bietet es sich aus optischen
Gründen an, die Dreiecksbasis, die die einzelnen Segmente miteinander verbindet, als eine Phase
auszubilden, während die Dreiecksspitze die zweite Phase bildet. Eine unterschiedliche Anfärbung
beider Phasen ist in dieser Ausführungsform besonders reizvoll.
Möglich ist es aber auch, daß die verschiedenen Komponenten nicht zu einer einheitlichen Tablette
verpreßt werden, sondern daß Formkörper erhalten werden, die mehrere Phasen, also mindestens
zwei Phasen, aufweisen. Dabei ist es auch möglich, daß diese verschiedenen Phasen
unterschiedliche Lösegeschwindigkeiten aufweisen. Hieraus können vorteilhafte
anwendungstechnische Eigenschaften der Formkörper resultieren. Falls beispielsweise
Komponenten in den Formkörpern enthalten sind, die sich wechselseitig negativ beeinflussen, so
ist es möglich, die eine Komponente in der schneller löslichen Phase zu integrieren und die andere
Komponente in eine langsamer lösliche Phase einzuarbeiten, so daß die erste Komponente bereits
abreagiert hat, wenn die zweite in Lösung geht. Der Aufbau der einzelnen Phase kann dabei
sowohl stapelartig erfolgen, wobei ein Lösungsvorgang der inneren Phase(n) an den Kanten des
Formkörpers bereits dann erfolgt, wenn die äußeren Phasen noch nicht vollständig gelöst sind, es
kann aber auch eine vollständige Umhüllung der inneren Phase(e) durch die jeweils weiter außen
liegende(n) Phase(e) erreicht werden, was zu einer Verhinderung der frühzeitigen Lösung von
Bestandteilen der inneren Phase(e) führt.
In einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht ein Formkörper aus min
destens drei Phasen, also zwei äußeren und mindestens einer inneren Phase, wobei mindestens
in einer der inneren Phasen ein Peroxy-Bleichmittel enthalten ist, während beim stapelförmigen
Formkörper die beiden Deckphasen und beim hüllenförmigen Formkörper die äußersten Phasen
jedoch frei von Peroxy-Bleichmittel sind. Weiterhin ist es auch möglich, Peroxy-Bleichmittel und
gegebenenfalls vorhandene Bleichaktivatoren und/oder Enzyme räumlich in einem Formkörper
voneinander zu trennen. Derartige mehrphasige Formkörper weisen den Vorteil auf, daß sie nicht
nur über eine Einspülkammer oder über eine Dosiervorrichtung, welche in die Waschflotte gegeben
wird, eingesetzt werden können; vielmehr ist es in solchen Fällen auch möglich, den Formkörper
im direkten Kontakt zu den Textilien in die Maschine zu geben, ohne daß Verfleckungen durch
Bleichmittel und dergleichen zu befürchten wären.
In einer weiteren Ausführungsform weisen die erfindungsgemäßen Formkörper eine oder mehrere
Kavitäten auf, die entsprechend befüllt werden kann. Als Füllungen für die Kavität kommen z. B.
eine erstarrende Schmelze oder auch Pulver in Betracht, wobei das Pulver mittels einer
Coatingschicht in der Kavität befestigt werden kann. Als Inhaltsstoffe werden in die Kaviät
vorzugsweise Substanzen eingearbeitet, die bei der Anwendung der Formkörper ggf. zu einem
späteren oder früheren Zeitpunkt als die Inhaltsstoffe des gesinterten Formkörperteils freigesetzt
werden können.
Neben dem Eindosieren einer Schmelze können auch ein oder mehrere anderweitig, bevorzugt
durch ein nichtkomprimierendes Verfahren vorab hergestellte(r) Kern(e) beliebiger Gestalt, z. B.
Kugel, Ellipsoid, Linse montiert werden. Die Montage kann dabei erfolgen, indem der Kern in den
fertigen Formkörper eingeklebt wird oder vor dem Tablettieren in den Vorformling eingebracht wird
und sich während der Tablettierung mit diesem verbindet. Der Kern muß dabei nicht unbedingt an
der Oberfläche des Formkörpers sichtbar sein. Er kann sich auch vollständig unterhalb der
Oberfläche oder genau im Zentrum des gesinterten Formkörpers befinden.
Weiterhin kann der Kern lose in die Kavität an der Oberfläche des bevorzugt bereits ausgehärteten
Formkörpers eingelegt und durch übergießen mit einem Klebstoff oder einer Schmelze, z. B. einer
wachsartigen Substanz, wie Paraffin, PEG etc., fixiert werden.
Ähnliche Effekte lassen sich auch durch Beschichtung ("coating") einzelner Bestandteile der zu
verpressenden Reinigungs- und Waschmittelzusammensetzung oder des gesamten Formkörpers
erreichen. Hierzu können die zu beschichtenden Gemische oder Körper beispielsweise mit
wäßrigen Lösungen oder Emulsionen oder Schmelzen bedüst werden (Aufsprühen des
Coatingmaterials) oder aber über das Verfahren der Schmelzbeschichtung (Eintauchen des
Formkörpers in die Schmelze oder Lösung) einen Überzug erhalten. In bevorzugten
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind die Reinigungs- und Waschmittelformkörper
allerdings nicht mit einem Coating, das den gesamten Formkörper überzieht, beschichtet.
Nach dem Verpressen weisen die Reinigungs- und Waschmittelformkörper eine hohe Stabilität auf.
Die Bruchfestigkeit zylinderförmiger Formkörper kann über die Meßgröße der diametralen
Bruchbeanspruchung erfaßt werden. Diese ist bestimmbar nach
Hierin steht σ für die diametrale Bruchbeanspruchung (diametral fracture stress, DFS) in Pa, P ist
die Kraft in N, die zu dem auf den Formkörper ausgeübten Druck führt, der den Bruch des
Formkörpers verursacht, D ist der Formkörperdurchmesser in Meter und t ist die Höhe der
Formkörper.
Unabhängig vom Verwendungszweck der Formkörper ist es erfindungsgemäß bevorzugt, daß der
bzw. die Reinigungs- und Waschmittelformkörper eine relative Gleichgewichtsfeuchtigkeit von
weniger als 30% bei 35°C aufweist/aufweisen.
Die relative Gleichgewichtsfeuchtigkeit der Reinigungs- und Waschmittelformkörper kann dabei
nach gängigen Methoden bestimmt werden, wobei im Rahmen der vorliegenden Untersuchungen
folgende Vorgehensweise gewählt wurde: Ein wasserundurchlässiges 1-Liter-Gefäß mit einem
Deckel, welcher eine verschließbare Öffnung für das Einbringen von Proben aufweist, wurde mit
insgesamt 300 g Reinigungs- und Waschmittelformkörpern befüllt und 24 h bei konstant 23°C
gehalten, um eine gleichmäßige Temperatur von Gefäß und Substanz zu gewährleisten. Der
Wasserdampfdruck im Raum über den Formkörpern kann dann mit einem Hygrometer (Nygrotest
6100, Testoterm Ltd., England) bestimmt werden. Der Wasserdampfdruck wird nun alle 10 Minuten
gemessen, bis zwei aufeinanderfolgende Werte keine Abweichung zeigen
(Gleichgeichtsfeuchtigkeit). Das o. g. Hygrometer erlaubt eine direkte Anzeige der aufgenommenen
Werte in % relativer Feuchtigkeit.
Die erfindungsgemäßen Formkörper können einzeln oder zu zweit oder mehreren mit einem
Verpackungssystem kombiniert werden. Der Begriff "Verpackungssystem" kennzeichnet dabei im
Rahmen der vorliegenden Erfindung immer die Primärverpackung der Formkörper, d. h. die
Verpackung, die an ihrer Innenseite direkt mit der Formkörperoberfläche in Kontakt ist.
Die Kombinationen aus Reinigungs- und Waschmittelformkörper und Verpackungssystem können
selbstverständlich ihrerseits in Sekundärverpackungen, beispielsweise Kartonagen oder Trays,
verpackt werden, wobei an die Sekundärverpackung keine weiteren Anforderungen gestellt werden
müssen, so daß hier alle üblichen Materialien und Systeme eingesetzt werden können. Die
Sekundärverpackung ist demnach möglich und im Rahmen der gewerblichen Anwendung üblich,
aber nicht notwendig.
Das Verpackungssystem der Kombination aus Reinigungs- und Waschmittelformkörper(n) und
Verpackungssystem weist bevorzugt eine Feuchtigkeitsdampfdurchlässigkeitsrate von 0,1 g/m2/Tag
bis weniger als 20 g/m2/Tag auf, wenn das Verpackungssystem bei 23°C und einer
relativen Gleichgewichtsfeuchtigkeit von 85% gelagert wird. Die genannten Temperatur- und
Feuchtigkeitsbedingungen sind die Prüfbedingungen, die in der DIN-Norm 53 122 genannt werden,
wobei laut DIN 53 122 minimale Abweichungen zulässig sind (23 ±1°C, 85 ±2% rel. Feuchte). Die
Feuchtigkeitsdampfdurchlässigkeitsrate eines gegebenen Verpackungssystems bzw. Materials läßt
sich nach weiteren Standardmethoden bestimmen und ist beispielsweise auch im ASTM-Standard
E-96-53T ("Test for measuring Water Vapor transmission of Materials in Sheet form") und im
TAPPI Standard T464 m-45 ("Water Vapor Permeability of Sheet Materials at high temperature an
Humidity") beschrieben. Das Meßprinzip gängiger Verfahren beruht dabei auf der
Wasseraufnahme von wasserfreiem Calciumchlorid, welches in einem Behälter in der
entsprechenden Atmosphäre gelagert wird, wobei der Behälter an der Oberseite mit dem zu
testenden Material verschlossen ist. Aus der Oberfläche des Behälters, die mit dem zu testenden
Material verschlossen ist (Permeationsfläche), der Gewichtszunahme des Calciumchlorids und der
Expositionszeit läßt sich die Feuchtigkeitsdampfdurchlässigkeitsrate nach
berechnen, wobei A die Fläche des zu testenden Materials in cm2, x die Gewichtszunahme des
Calciumchlorids in g und y die Expositionszeit in h bedeutet.
Die relative Gleichgewichtsfeuchtigkeit, oft als "relative Luftfeuchtigkeit" bezeichnet, beträgt bei der
Messung der Feuchtigkeitsdampfdurchlässigkeitsrate im Rahmen der vorliegenden Erfindung 85%
bei 23°C. Die Aufnahmefähigkeit von Luft für Wasserdampf steigt mit der Temperatur bis zu einem
jeweiligen Höchstgehalt, dem sogenannten Sättigungsgehalt, an und wird in g/m3 angegeben. So
ist beispielsweise 1 m3 Luft von 17°C mit 14,4 g Wasserdampf gesättigt, bei einer Temperatur von
11°C liegt eine Sättigung schon mit mit 10 g Wasserdampf vor. Die relative Luftfeuchtigkeit ist das
in Prozent ausgedrückte Verhältnis des tatsächlich vorhandenen Wasserdampf-Gehalts zu dem
der herrschenden Temperatur entsprechenden Sättigungs-Gehalt. Enthält beispielsweise Luft von
17°C 12 g/m3 Wasserdampf, dann ist die relative Luftfeuchtigkeit = (12/14,4).100 = 83%. Kühlt
man diese Luft ab, dann wird die Sättigung (100% r. L.) beim sogenannten Taupunkt (im Beispiel:
14°C) erreicht, d. h. bei weiterem Abkühlen bildet sich ein Niederschlag in Form von Nebel (Tau).
Zur quantitativen Bestimmung der Feuchtigkeit benutzt man Hygrometer und Psychrometer.
Die relative Gleichgewichtsfeuchtigkeit von 85% bei 23°C läßt sich beispielsweise in Labor
kammern mit feuchtigkeitskontrolle je nach Gerätetyp auf ±2% r. L. genau einstellen. Auch über
gesättigten Lösungen bestimmter Salze bilden sich in geschlossenen Systemen bei gegebener
Temperatur konstante und wohldefinierte relative Luftfeuchtigkeiten aus, die auf dem Phasen-
Gleichgewicht zwischen Partialdruck des Wassers, gesättigter Lösung und Bodenkörper beruhen.
In einer möglichen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden die Reinigungs- und
Waschmittelformkörper mit einem Verpackungssystem, das eine
Feuchtigkeitsdampfdurchlässigkeitsrate von 0,1 g/m2/Tag bis weniger als 20 g/m2/Tag aufweist,
wenn das Verpackungssystem bei 23°C und einer relativen Gleichgewichtsfeuchtigkeit von 85%
gelagert wird, kombiniert.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Verpackungssysteme weisen eine
Feuchtigkeitsdampfdurchlässigkeitsrate von 0,5 g/m2/Tag bis weniger als 15 g/m2/Tag auf.
Das Verpackungssystem umschließt je nach Ausführungsform einen oder mehrere Reinigungs-
und Waschmittelformkörper. Es ist dabei erfindungsgemäß bevorzugt, entweder einen Formkörper
derart zu gestalten, daß er eine Anwendungseinheit des Reinigungs- und Waschmittels umfaßt,
und diesen Formkörper einzeln zu verpacken, oder die Zahl an Formkörpern in eine
Verpackungseinheit einzupacken, die in Summe eine Anwendungseinheit umfaßt.
Unter "einzeln zu verpacken" ist hierbei nicht etwa zu verstehen, daß die Formkörper in physisch
getrennten Verpackungen enthalten sein müssen, sondern vielmehr, daß ein Formkörper dem
Verpackungssystem entnommen werden kann, ohne daß dabei der oder die übrigen im
Verpackungssystem enthaltenen einzeln verpackten Formkörper ebenfalls ausgepackt werden.
Eine derartige Einzelverpackung stellt beispielweise die in den nachfolgenden Beispielen
beschriebene Blisterverpackung dar. Analoges gilt für die Verpackungseinheit mit mehr als einem
Formkörper, die selbstverständlich Bestandteil eines physischen Verbunds mehrerer
Verpackungseinheit sein kann, solange jede Verpackungseinheit für sich geöffnet werden kann,
während die übrigen Verpackungseinheiten verschlossen bleiben.
Bei einer Solldosierung von 80 g Reinigungs- und Waschmittel, wie sie im Bereich der Waschmittel
üblich ist, ist es also erfindungsgemäß möglich, einen 80 g schweren Reinigungs- und
Waschmittelformkörper herzustellen und einzeln zu verpacken, es ist erfindungsgemäß aber auch
möglich, zwei je 40 g schwere Reinigungs- und Waschmittelformkörper als eine
Anwendungseinheit in eine Verpackung einzupacken, um zu einer erfindungsgemäßen
Kombination zu gelangen. Dieses Prinzip läßt sich selbstverständlich erweitern, so daß
erfindungsgemäß Kombinationen auch drei, vier, fünf oder noch mehr Reinigungs- und
Waschmittelformkörper in einer Verpackungseinheit enthalten können.
Selbstverständlich können zwei oder mehr Formkörper in einer Verpackung unterschiedliche
Zusammensetzungen aufweisen. Auf diese Weise ist es möglich, bestimmte Komponenten
räumlich voneinander zu trennen, um beispielsweise Stabilitätsprobleme zu vermeiden.
Das Verpackungssystem kann aus den unterschiedlichsten Materialien bestehen und beliebige äu
ßere Formen annehmen. Aus ökonomischen Gründen und aus Gründen der leichteren
Verarbeitbarkeit sind allerdings Verpackungssysteme bevorzugt, bei denen das Verpac
kungsmaterial ein geringes Gewicht hat, leicht zu verabeiten und kostengünstig ist.
In erfindungsgemäß bevorzugten Kombinationen, insbesondere Kombinationen mit Reini
gungsmittelformkörpern, besteht das Verpackungssystem aus einem Körper mit einer oder
mehreren Ausformungen zur Aufnahme je eines oder mehrerer Formkörper und einer den oder die
Ausformung verschließenden und den oder die Formkörper darin halteneden Abdeckung. Derartige
Verpackungssysteme werden auch als Blister bezeichnet. Der Körper wird vorzugsweise aus
transparenter oder nicht transparenter Kunststoffolie, insbesondere aus Polypropylen, hergestellt,
deren Dicke vorzugsweise 200 bis 600 µm, insbesondere 300 bis 500 µm, beispielsweise 400 µm,
beträgt. Als Abdeckung dient üblicherweise eine, bevorzugt aufgeschweißte, Folie aus Metall,
Kunststoff, metallbeschichtetem Kunststoff oder Papier oder wachsbeschichtetem Papier, deren
Dicke vorzugsweise 60 bis 200 µm, insbesondere 100 bis 140 µm, beispielsweise 120 µm, beträgt.
Als Abdeckfolie eignen sich die handelsüblichen, insbesondere im pharmazeutischen Bereich weit
verbreiteten, Peel-, Peel-and-Push- und Push-through-Folien. Ein solches Verpackungssystem
wird in den nachfolgenden Beispielen sowie in der EP 0 903 405 A2 (Unilever), auf die in dieser
Hinsicht Bezug genommen und deren Inhalt hiermit in diese Anmeldung aufgenommen wird,
beschrieben.
In weiteren erfindungsgemäß bevorzugten Kombinationen, insbesondere Kombinationen mit
Wasch- und Maschinengeschirrspülmittelformkörpern, besteht das Verpackungssystem aus einem
Sack oder Beutel aus einschichtigetn oder laminiertem Papier und/oder Kunststoffolie. Dabei
können die Reinigungs- und Waschmittelformkörper unsortiert, d. h. als lose Schüttung, in einen
Beutel aus den genannten Materialien gefüllt werden. Es ist aber aus ästhetischen Gründen und
zur Sortierung der Kombinationen in Sekundärverpackungen bevorzugt, die Reinigungs- und
Waschmittelformkörper einzelen oder zu mehreren sortiert in Säcke oder Beutel zu füllen. Für
einzelne Anwendungseinheiten der Reinigungs- und Waschmittelformkörper, die sich in einem
Sack oder Beutel befinden, hat sich in der Technik der Begriff "flow pack" eingebürgert. Solche
"flow packs" können dann - wiederum vorzugsweise sortiert - optional in Umverpackungen
verpackt werden, was die kompakte Angebotsform des Formkörpers unterstreicht. Die bevorzugt
als Verpackungssystem einzusetzenden Säcke bzw. Beutel aus einschichtigem oder laminiertem
Papier bzw. Kunststoffolie können auf die unterschiedlichste Art und Weise gestaltet werden,
beispielsweise als aufgeblähte Beutel ohne Mittelnaht oder als Beutel mit Mittelnaht, welche durch
Hitze (Heißverschmelzen), Klebstoffe oder Klebebänder verschlossen werden. Einschichtige
Beutel- bzw. Sackmaterialien sind die bekannten Papiere, die gegebenenfalls imprägniert sein
können, sowie Kunststoffolien, welche gegebenenfalls coextrudiert sein können. Kunststoffolien,
die im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Verpackungssystem eingesetzt werden können,
sind beispielsweise in Hans Domininghaus "Die Kunststoffe und ihre Eigenschaften", 3. Auflage,
VDI Verlag, Düsseldorf, 1988, Seite 193, angegeben. Die dort gezeigte Abb. 111 gibt
gleichzeitig Anhaltspunkte zur Wasserdampfdurchlässigkeit der genannten Materialien. Im Rahmen
der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugte Kombinationen enthalten als Vecpackungssystem
einen Sack oder Beutel aus einschichtiger oder laminierter Kunststoffolie mit einer Dicke von
10 bis 200 µm, vorzugsweise von 20 bis 100 µm und insbesondere von 25 bis 50 µm.
Obwohl es möglich ist, neben den genannten Folien bzw. Papieren auch wachsbeschichtete
Papiere in Form von Kartonagen als Verpackungssystem für die Reinigungs- und Wasch
mittelformkörper einzusetzen, ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt, wenn das
Verpackungssystem keine Kartons aus wachsbeschichtetem Papier umfaßt.
Amidosulfonsäure und Natriumtripolyphosphat wurden in einem Gewichtsverhältnis 60 : 4
vermahlen. Es wurde die folgende Korngrößenverteilung des Gemisches eingestellt:
< 0,05 mm 0 Gew.-%
< = 0,05 mm 100 Gew.-%
mittlerer Durchmesser (d50): ca. 0,02 mm
< 0,05 mm 0 Gew.-%
< = 0,05 mm 100 Gew.-%
mittlerer Durchmesser (d50): ca. 0,02 mm
64 Gew.-%gemahlenes ASS/TPP-Gemisch
3 Gew.-% Zitronensäure, wasserfrei (mittlerer Durchmesser < 0,5 mm)
8 Gew.-% PEG 1500
25 Gew.-% Soda, calc.
3 Gew.-% Zitronensäure, wasserfrei (mittlerer Durchmesser < 0,5 mm)
8 Gew.-% PEG 1500
25 Gew.-% Soda, calc.
Die einzelnen Komponenten wurden in an sich bekannter Weise in einem Lödige Pflug
scharmischer vermischt.
Tablettengewicht: 15 g
Tablettendurchmesser: 34 mm
Tablettenhöhe: 10-11 mm
Preßkraft: ca 60 kN
Tablettendurchmesser: 34 mm
Tablettenhöhe: 10-11 mm
Preßkraft: ca 60 kN
Die Tablette wurde in eine Glasgefäß mit Kalkablagerungen gegeben. Sie löste sich nach 1,5
Minuten in 400 ml Wasser bei 20°C rückstandsfrei auf. Die Kalkablagerungen hatten sich nach
kurzer Zeit aufgelöst.
Claims (13)
1. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper enthaltend mindestens eine bei Raumtemperatur
in fester Form vorliegende Säure gegebenenfalls im Gemisch mit weiteren Inhaltsstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Teilchendurchmesser der Säureteilchen (d50)
zwischen 0,01 und 0,2 mm liegt.
2. Formkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Teilchendurch
messer der Säureteilchen (d50) zwischen 0,01 und 0,1 mm und insbesondere zwischen
0,01 und 0,03 mm liegt, wobei im letzteren Fall vorzugsweise keine Säureteilchen mit
einem Durchmesser < 0,05 mm enthalten sind.
3. Formkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure
ausgewählt ist aus Borsäure, Alkalimetallhydrogensulfaten, Alkalimetalldihydrogen
phosphaten, festen Mono-, Oligo- und Polycarbonsäuren und -hydroxycarbonsäuren, wie
Citronensäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Bernsteinsäure, Malonsäure, Adipinsäure,
Maleinsäure, Fumarsäure, Oxalsäure sowie Polyacrylsäure, organischen Sulfonsäuren, wie
Amidosulfonsäure und beliebigen Gemischen daraus.
4. Formkörper nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Säure Amidosulfonsäure
enthalten ist.
5. Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure
oder Säuren, die einen mittleren Teilchendurchmesser (d50) zwischen 0,01 und 0,2 mm,
vorzugsweise zwischen 0,01 und 0,1, aufweist bzw. aufweisen, in einer Menge von 20 bis
80 Gew.-%, bezogen auf den gesamten Formkörper, enthalten ist.
6. Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere
Säure mit einem Teilchendurchmesser < 0,2 mm in einer Menge nicht über 10 Gew.-%,
insbesondere nicht über 5 Gew.-%, bezogen auf den fertigen Formkörper enthalten ist.
7. Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere
Säure mit einem Teilchendurchmesser ≧ 0,2 mm in einer Menge bis zu 20 Gew.-%,
bezogen auf die Säure mit einem Teilchendurchmesser < 0,2 mm, enthalten ist.
8. Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzliche Gerüststoffe enthalten sind.
9. Formkörper nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kombination aus fester
Säure und Gerüststoff im Gewichtsverhältnis ≧ 1 : 1, vorzugsweise ≧ 2 : 1, besonders
bevorzugt ≧ 10 : 1 und insbesondere von 20 : 1 bis 10 : 1 enthalten ist.
10. Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als weitere
Inhaltsstoffe Desintegrationshilfsmittel, Tenside, Bleichmittel, Korrosionsinhibitoren, Soil-re
lease-Verbindungen, Enzyme, Komplexbildner, Soil-repellents, optische Aufheller, Farb-
und Duftstoffe, anitmikrobiellen Wirkstoffe, Füllstoffe, Trenn- bzw. Gleitmittel, Bindemittel
und Abpuderungsmittel sowie beliebige Gemische der voranstehenden enthalten sind.
11. Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß er eine
oder mehrere Phase aufweist.
12. Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß er eine
oder mehrere Kavität(en) aufweist, in die geeignete Füllungen eingebracht werden können.
13. Verwendung Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 12
zur Verhinderung von Kalkablagerungen und/oder zur Kalkentfernung.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000151566 DE10051566A1 (de) | 2000-10-18 | 2000-10-18 | Wasch- und Reinigungsmittelformkörper |
Applications Claiming Priority (1)
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Country Status (1)
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