DE10050331C2 - Verfahren zur Anhebung des Signal/Rausch-Verhältnisses bei der Verarbeitung mehrkanaliger digitaler Datensätze - Google Patents
Verfahren zur Anhebung des Signal/Rausch-Verhältnisses bei der Verarbeitung mehrkanaliger digitaler DatensätzeInfo
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Abstract
Beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Anhebung des Signal/Rausch-Verhältnisses bei der Verarbeitung mehrkanaliger digitaler Datensätze mittels gleitender Rauschfilterung wird ein Übertrag kleinräumiger Varianzen im Datensatz eines gewählten oder erstellten Referenzkanals, der ein höheres Signal/Rausch-Verhältnis als der zu filternde Kanal aufweist, auf den Datensatz des zu filternden Kanals durch gleitende lineare oder nichtlineare Regression vorgenommen, so daß im zu filternden Kanal die kleinräumigen Varianzen denjenigen des Referenzkanals angepaßt werden. Das Verfahren nach der Erfindung läßt sich insbesondere bei der digitalen Bildverarbeitung von mehrkanaligen Bildern, z. B. zur Verbesserung der Bilder abbildender Spektrometer oder von digitalen Photo- bzw. Filmaufnahmen verwenden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Anhebung des Si
gnal/Rausch-Verhältnisses bei der Verarbeitung mehrkanaliger
digitaler Datensätze mittels gleitender Rauschfilterung.
Bei der Verarbeitung digitaler multispektraler Bilddaten, die
ein häufiger Anwendungsfall mehrkanaliger Datensätze sind,
werden zur Verminderung von Rauschsignalen zumeist gleitende
Filter im Bildraum, wie z. B. Mittelwert-, Median- oder Gauß-
Filter, oder Filter im fourier-transformierten Bild, z. B.
Band-, Hoch- oder Tiefpaßfilter, verwendet. Die Verwendung
derartiger herkömmlicher Filter nach Art gleitender Filter im
Bildraum verbessert das Signal/Rausch-Verhältnis auf Kosten
der räumlichen Auflösung. Bildobjekte werden z. B. räumlich
verschmiert. Frequenzfilter, z. B. von fourier-transformierten
Bildern, arbeiten nur bei periodischen Störungen sinnvoll;
andernfalls werden ebenfalls Strukturen verschmiert oder pe
riodische Fehler im gefilterten Bild erzeugt.
Verfahren, die zur Verbesserung der Datenqualität, d. h. zur
Rauschfilterung oder zur Verbesserung der Auflösung, die In
formationen verschiedener Kanäle gleichzeitig mit den ein-
oder mehrdimensionalen Daten der einzelnen Kanäle nutzen,
sind nicht bekannt.
Ein Ansatz zur Verbesserung der räumlichen Auflösung bei Bil
dern mit Hilfe eines panchromatischen, räumlich besser aufge
lösten Kanals über Gram-Schmidt-Transformation wird in der
US-Patentschrift 6 011 875 beschrieben. Bei dieser bekannten
Methode, über deren Vorteile und Nachteile zur Zeit keine
Aussagen getroffen werden können, wird ein anderer Weg be
schritten als beim Verfahren, auf welches sich die Erfindung
bezieht.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Verbesserung
des Signal/Rausch-Verhältnisses bei der Verarbeitung mehrka
naliger digitaler Datensätze beliebiger Dimensionalität, ins
besondere multispektraler Bilddaten, zu schaffen, das nicht
zu Lasten der Auflösungsqualität der Signale geht und auch
sonst keinen einschneidenden Bedingungen unterliegt.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung, die sich auf ein Ver
fahren der eingangs genannten Art bezieht, dadurch gelöst,
daß ein Übertrag kleinräumiger Varianzen im Datensatz eines
gewählten oder erstellten Referenzkanals, der ein höheres Si
gnal/Rausch-Verhältnis als der zu filternde Kanal aufweist,
auf den Datensatz des zu filternden Kanals durch gleitende
lineare oder nichtlineare Regression vorgenommen wird, so daß
im zu filternden Kanal die kleinräumigen Varianzen denjenigen
des Referenzkanals angepaßt werden. Durch das Prinzip der Re
gression werden dann überwiegend die miteinander korrelierten
gemeinsamen Varianzen auf den zu filternden Kanal übertragen.
Der Referenzkanal kann also auch in gewissen Rahmen eigene
kleinskalige Merkmale aufweisen.
Beim erfindungsgemäß arbeitenden Verfahren zur Filterung er
gibt sich der Vorteil einer Verminderung des Rauschsignalan
teils ohne Restfehler oder - je nach Eignung des Referenzka
nals - mit geringen kleinräumigen filterbedingten Restfeh
lern. Beinhalten die Datensätze Bilddaten, so bleibt die
räumliche Bildschärfe also erhalten bzw. kann sogar verbes
sert werden, wenn der Referenzkanal eine bessere Abbildungs
schärfe besitzt. Entsprechendes im Hinblick auf die Auflösung
gilt auch für solche digitalen Datensignale, die keine Bild
daten zum Inhalt haben, sondern z. B. digitalisierte Mehrka
nal-Audiosignale.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens nach der Erfindung ist
die Möglichkeit zur Steigerung der Auflösung bzw. Datentiefe,
z. B. der radiometrischen Auflösung oder der Farbauflösung,
wenn der Referenzkanal eine gegenüber dem zu filternden Kanal
bessere Datenauflösung aufweist.
In vorteilhafter Weise wird der Referenzkanal so gewählt oder
erstellt, daß die in seinem Datensatz enthaltenen kleinräumi
gen Varianzen mit Ausnahme von zu unterdrückenden Varianzen
auch die kleinräumigen Varianzen des Datensatzes des zu fil
ternden Kanals enthalten. Zusätzlich dürfen im Referenzkanal
großräumige Variationen enthalten sein, die nicht im zu fil
ternden Kanal enthalten sind und auch nicht übertragen werden
sollen. Umgekehrt wird der Referenzkanal aber so gewählt oder
erstellt, daß in seinem Datensatz alle diejenigen kleinräumi
gen Varianzen enthalten sind, die im Datensatz des zu fil
ternden Kanals erhalten bleiben sollen.
Andernfalls werden diese räumlichen Informationen im Ergebnis
unterdrückt. Klein- und großräumig bezieht sich in diesem Zu
sammenhang auf die Größe der auszuwählenden Filtermatrix. Es
ist zweckmäßig, wenn die Größe der kleinräumigen Varianzen
durch die Größe einer auszuwählenden Filtermatrix abgedeckt
wird, dagegen die Größe von großräumigen Varianzen durch die
se Filtermatrix nicht vollständig abgedeckt wird.
Der Referenzkanal kann auf zweierlei Art bereitgestellt wer
den. Gemäß der ersten Möglichkeit wird als Referenzkanal ein
bereits existierender Kanal mit im Vergleich zum zu filtern
den Kanal erhöhtem Signal/Rausch-Verhältnis genommen oder
ausgewählt. Gemäß der zweiten Möglichkeit wird der Referenz
kanal aus mehreren Kanälen in der Weise erstellt, daß das Si
gnal/Rausch-Verhältnis angehoben wird.
Die Anhebung des Signal/Rausch-Verhältnisses zur Bildung des
Referenzkanals kann in vorteilhafter Weise durch gewichtete
Mittelung mehrerer geeigneter einzelner Kanäle vorgenommen
werden, wobei diese Kanäle auch den zu filternden Kanal oder
die zu filternden Kanäle umfassen können. Es besteht nach der
Filterung eines Kanals dann die Möglichkeit, diesen als Refe
renzkanal für einen oder mehrere andere spektral in der Nähe
liegende und zu filternde Kanäle zu verwenden.
Die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zu verarbeitenden
mehrkanaligen multidimensionalen Datensätze sind in besonders
vorteilhafter Anwendung die Datensätze multispektraler Bil
der, z. B. von abbildenden Spektrometern, Photos oder Filmauf
nahmen. Aufgrund der unterschiedlichen räumlichen Skalen von
Rausch-, Sunglitter- und Wasserkörpersignalen ist das Filte
rungsverfahren nach der Erfindung besonders zur Datenaufbe
reitung von Gewässeraufnahmen multispektraler abbildender
Spektrometer geeignet. Es bestehen jedoch auch viele andere
Anwendungsfelder in der Signalverarbeitung für das erfin
dungsgemäße Filterungsverfahren. Ein Anwendungsfeld besteht
z. B. bei der Tonverarbeitung, wobei dann die mehrkanaligen
Datensätze die digitalen Datensätze von Mehrkanal-Audio-
Signalen sind.
Eine vorteilhafte Umsetzmöglichkeit des Verfahrens nach der
Erfindung unter Anwendung einer gleitenden linearen Regres
sionsfilterung ist in den Ansprüchen 9 bis 11 angegeben.
Das Verfahren nach der Erfindung wird nachfolgend anhand der
anliegenden Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze einer das Verfahren nach der Er
findung umsetzenden linearen Regressionsfilterung,
und
Fig. 2 und 3 Wellenzüge, die bei zwei Ausführungsbeispielen
einer entsprechend dem Verfahren nach der Erfindung
durchgeführten Rauschminderung bei Mehrkanal-Tonauf
nahmen auftreten.
Anhand der Fig. 1 wird als Umsetzungsbeispiel ein gleitendes
lineares Regressionsfilter beschrieben, das beim Verfahren
nach der Erfindung in vorteilhafter Weise eingesetzt werden
kann.
Bei Anwendung der gleitenden linearen Regression mit einer
Wertemenge xj (j = 1, m) des Referenzkanals und einer Wertemenge
yj (j = 1, m) des zu filternden Kanals wird jeder Wert yj derart
korrigiert, daß für einen zu filternden Wert yj aus der Umge
bung des Wertes yj mit definiertem Abstand d alle zusammenge
hörigen Werte des ungefilterten Kanals yi (i = 1, n) mit yj ∈ yi
und des Referenzkanals xi (i = 1, n) mit xj ∈ xi paarweise ausge
lesen werden.
Aus diesen Wertepaaren werden für den zu filternden Wert yj
die linearen Regressionskoeffizienten nach
berechnet. Der korrigierte
Wert yj,kor ergibt sich dann aus yj,kor = r0 + r1yj.
Wenn sich aus den Wertepaaren keine Korrelation ergibt, ist
das Ergebnis der Regression dann der Mittelwert der y-Werte
(r0) in der Filterumgebung.
Zur Verbesserung der Korrelation zwischen den Wertepaaren
kann es zweckmäßig sein, vor der Regression eine Klassifizie
rung zur Identifizierung von zusammengehörigen Wertegruppen
durchzuführen. Zur Berechnung der Regression wird dann nur
eine Auswahl bestimmter Wertepaare verwendet, die der Gruppe
des zu filternden Datensatzelementes, z. B. des zu filternden
Pixels in einem Bild, entspricht. Ein einfaches Anwendungs
beispiel hierfür sind ausmaskierte Werte, die nicht zur Re
gression verwendet werden.
Die gleitende lineare Regressionsfilterung läßt sich immer
dann erfolgreich ausführen, wenn eine lokale Korrelation vor
handen ist, die auch sehr gering ausfallen kann. Für den
Fall, daß keine Korrelation zwischen den Wertepaaren des un
gefilterten Kanals und des Referenzkanals besteht, wird in
der zu filternden Datenmenge wahlweise - je nach Einstellung
des vorgesehenen Programms - keine Veränderung der Werte vor
genommen oder der Mittelwert innerhalb der Filterumgebung ge
bildet.
Fig. 2 und 3 zeigen zwei Beispiele für eine entsprechend dem
Verfahren nach der Erfindung vorgenommene Filterung mit li
nearer Regression. Es handelt sich jeweils um einen Zweika
nal-Datenstrom z. B. im Rahmen einer Mehrkanal-Ton-Aufnahme.
Im linken Zeitdiagramm sind jeweils die Wellenzüge vor der
Filterung und im rechten Zeitdiagramm nach der Filterung dar
gestellt, wobei die Skalierung des Amplitudenmaßes Y und der
Zeitachse t willkürlich gewählt sind.
Der zu filternde Kanal, der durch einen als kräftige Linie
gezeichneten Wellenzug im jeweils linken Zeitdiagramm darge
stellt ist, ist verrauscht, was durch den der kräftigen Linie
überlagerten unregelmäßigen hochfrequenten Wellenzug veran
schaulicht wird. Dieser das Rauschen beinhaltende Wellenzug
ist im jeweils linken Zeitdiagramm unten entlang der 0-Linie
noch getrennt dargestellt.
Der zweite Kanal, der als Referenzkanal verwendet wird, ist
dagegen relativ rauschfrei. Der Referenzkanal ist im jeweils
linken Zeitdiagramm der oberste Wellenzug. Der zu filternde
Kanal und der Referenzkanal unterscheiden sich nur in ihren
mittel- und langwelligen Anteilen, abgesehen vom erwähnten
Rauschen. Durch die Regressionsfilterung des zu filternden
Kanals am Referenzkanal wird das Rauschen reduziert, was im
jeweils rechten Zeitdiagramm zu erkennen ist, das oben den
noch ein geringes Restrauschen enthaltenden Wellenzug aus dem
gefilterten Kanal und unten entlang der 0-Linie separat die
ses Restrauschen nach der Filterung zeigt.
Die beiden Beispiele der Fig. 2 und 3 unterscheiden sich durch
den jeweiligen Rauschanteil im Referenzkanal. Während der Re
ferenzkanal im Beispiel der Fig. 2 weitgehend rauschfrei ist,
besteht im Beispiel der Fig. 3 im Referenzkanal ein demgegen
über wesentlich stärkeres Rauschen bzw. gibt es hochfrequente
Anteile, die nicht im zu filternden Kanal enthalten sind.
Trotzdem ist im Beispiel der Fig. 3 das Rauschen im gefilter
ten Kanal nach Filterung noch immer um den Faktor 3 redu
ziert, wogegen selbstverständlich im Beispiel der Fig. 2 wegen
des fast rauschfreien Referenzkanals ein um den Faktor 7 re
duziertes Rauschen nach der Filterung erreicht wird. Die An
wendung einer nichtlinearen Regressionsfilterung, die aller
dings technisch etwas aufwendiger zu realisieren wäre, kann
möglicherweise für diese Beispiele ein noch besseres Ergebnis
liefern als die gezeigte lineare Regression.
Entsprechend dem Verfahren nach der Erfindung vorgenommene
Regressionsfilterungen von Bilddaten eines flugzeuggetragenen
abbildenden Multispektralscanners (DAEDALUS) mit einem linea
ren Regressionsfilter (REGFIL) in einem Bildverarbeitungssy
stem (XDibias) haben z. B. von überflogenen Gewässerabschnit
ten in an sich stark verrauschten Kanälen gute Ergebnisse ge
bracht. So wurden beispielsweise Daten aus einem Kanal bei
1700 nm gefiltert. Referenzkanal war ein Kanal bei 570 nm.
Dieser Kanal zeigte im Vergleich zum Kanal bei 1700 nm ein
deutlich besseres Signal/Rausch-Verhältnis.
Der Referenzkanal trug Informationen zum Signal aus dem Was
serkörper, zur atmosphärischen Streustrahlung sowie zur Ver
teilung der Sonnenreflexionen an der Wasseroberfläche. Der
Kanal bei 1700 nm trug dagegen keine Informationen über Si
gnale aus dem Wasserkörper, Informationen zur atmosphärischen
Streustrahlung und die gleiche räumliche Information zur Ver
teilung der Sonnenreflexionen, jedoch anders skaliert. Zudem
überdeckten im Kanal bei 1700 nm starke Rauschanteile den In
formationsgehalt dieses Kanals. Der Filterradius betrug 20
Bildpixel.
Nicht in die Filterung einbezogen wurden Werte, die vor der
Filterung auf 0 gesetzt wurden. Diese sind Landgebiete mit
deutlich erhöhter Reflexion im Kanal bei 1700 nm und damit
auch Schiffe und Bildpunkte mit sehr starker Sonnenreflexion.
Das entsprechend der Erfindung mit einer Regressionsfilterung
ausgefilterte Bild aus dem Kanal bei 1700 nm trug dann mit
Ausnahme des Rauschsignals die gleiche Information wie der
ungefilterte Bildkanal. Kleinräumige Strukturen blieben er
halten bzw. wurden mit erhöhter Abbildungsschärfe wiedergege
ben, so wie sie aus dem Referenzkanal bei 570 nm übertragen
werden. Klein- und mittelskalige Strukturen aus dem Wasser
körper, die im Referenzkanal bei 570 nm sichtbar waren, wur
den in vernachlässigbarer Stärke auf den Kanal bei 1700 nm
übertragen.
Auch entsprechend dem Verfahren nach der Erfindung vorgenom
mene Regressionsfilterungen von Bilddaten eines flugzeugge
tragenen abbildenden Hyperspektalscanners (ROSIS) mit einem
linearen Regressionsfilter (REGFIL) in einem Bildverarbei
tungssystem (XDibias) haben von überflogenen Gewässerab
schnitten in stark verrauschten Kanälen gute Ergebnisse ge
bracht. Gefiltert wurden Daten von Kanal 50 dieses Scanners.
Referenzkanal war hier der Mittelwert der Kanäle 33 bis 63.
Die Einzelkanäle zeigten zwar ein ähnliches Signal/Rausch-
Verhältnis wie Kanal 50.
Der Mittelwert über die Kanäle 33 bis 63 hatte im Vergleich
zu Kanal 50 jedoch ein deutlich besseres Signal/Rausch-
Verhältnis. Der Referenzkanal trug im kleinräumigen Bereich
sehr ähnliche Strukturinformationen wie Kanal 50 und ähnelte
diesem daher in der relativen Bildinformation. Der Filterra
dius betrug 20 Bildpixel. Ausmaskierte Bildpixel gab es hier
allerdings nicht. Das entsprechend der Erfindung über eine
Regressionsfilterung ausgefilterte Bild des Kanals 50 trug
mit Ausnahme des Rauschsignals die gleiche Information wie
das ungefilterte Bild des entsprechenden Kanals. Kleinräumige
Strukturen blieben erhalten bzw. wurden mit erhöhter Abbil
dungsschärfe wiedergegeben, so wie sie aus dem Referenzkanal
übertragen werden konnten.
Ein Differenzbild aus dem zu Bild des zu filternden Kanals 50
und dem Bild des gefilterten Kanals 50 zeigte ausschließlich
Rauschanteile von Kanal 50. Andere Strukturen waren nicht er
kennbar. Der Mittelwert des Differenzbildes über ein gleiten
des Filter von 20 Pixeln betrug überall 0, womit also auch
der Mittelwert des zu filternden Kanals 50 erhalten blieb.
Durch die Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung ließ
sich bei Bildern auch eine Verbesserung der räumlichen Auflö
sung von Bilddaten erreichen. Es waren ein 8 Bit-Schwarz/Weiß-
Bild und ein Farbbild mit 10-fach verschlechterter räumlicher
Auflösung gegeben. Durch eine Regressionsfilterung der ein
zelnen Kanäle des Farbbildes am als Referenzbild verwendeten
Schwarz/Weiß-Bild entsprechend dem Verfahren nach der Erfin
dung wurde die räumliche Auflösung des Farbbildes auf dieje
nige des Schwarz/Weiß-Bildes angehoben.
Claims (13)
1. Verfahren zur Anhebung des Signal/Rausch-Verhältnisses bei
der Verarbeitung mehrkanaliger digitaler Datensätze mittels
gleitender Rauschfilterung, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Übertrag kleinräumiger Varianzen im Datensatz eines gewählten
oder erstellten Referenzkanals, der ein höheres Si
gnal/Rausch-Verhältnis als der zu filternde Kanal aufweist,
auf den Datensatz des zu filternden Kanals durch gleitende
lineare oder nichtlineare Regression vorgenommen wird, so daß
im zu filternden Kanal die kleinräumigen Varianzen denjenigen
des Referenzkanals angepaßt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Referenzkanal so gewählt oder erstellt wird, daß die in sei
nem Datensatz enthaltenen kleinräumigen Varianzen mit Aus
nahme von zu unterdrückenden Varianzen auch die kleinräumigen
Varianzen des Datensatzes des zu filternden Kanals enthalten.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Referenzkanal so gewählt oder erstellt wird, daß in
seinem Datensatz alle diejenigen kleinräumigen Varianzen ent
halten sind, die im Datensatz des zu filternden Kanals erhal
ten bleiben sollen.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Größe der kleinräumigen Varianzen
durch die Größe einer auszuwählenden Filtermatrix abgedeckt
wird, wogegen die Größe von großräumigen Varianzen durch die
se Filtermatrix nicht vollständig abgedeckt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Referenzkanal ein bereits existierender
Kanal mit im Vergleich zum zu filternden Kanal erhöhtem
Signal/Rausch-Verhältnis ausgewählt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Referenzkanal aus mehreren Kanälen in
der Weise erstellt wird, daß das Signal/Rausch-Verhältnis an
gehoben wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anhebung des Signal/Rausch-Verhältnisses zur Bildung des Re
ferenzkanals durch gewichtete Mittelung mehrerer geeigneter
einzelner Kanäle vorgenommen wird, wobei diese Kanäle auch
den zu filternden Kanal oder die zu filternden Kanäle umfas
sen können.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nach der Filterung eines Kanals dieser
als Referenzkanal für einen oder mehrere andere Kanäle ver
wendet wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Anwendung einer gleitenden linearen
Regression mit einer Wertemenge xj (j = 1, m) des Referenzkanals
und einer Wertemenge yj (j = 1, m) des zu filternden Kanals jeder
Wert yj derart korrigiert wird, daß für einen zu filternden
Wert yj aus der Umgebung des Wertes yj mit definiertem Ab
stand d alle zusammengehörigen Werte des ungefilterten Kanals
yi (i = 1, n) mit yj ∈ yi und des Referenzkanals xi (i = 1, n) mit
xj ∈ xi paarweise ausgelesen werden und aus diesen Wertepaa
ren für den zu filternden Wert yj die linearen Regressions
koeffizienten nach
berechnet werden, wobei sich der korrigierte Wert yj,kor dann aus yj,kor = r0 + r1yj ergibt.
berechnet werden, wobei sich der korrigierte Wert yj,kor dann aus yj,kor = r0 + r1yj ergibt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
vor der Regression eine Klassifizierung zur Identifizierung
von zusammengehörigen Wertegruppen durchgeführt wird, wobei
dann zur Berechnung der Regression nur eine Auswahl bestimm
ter Wertepaare verwendet wird, die der Gruppe des zu filtern
den Datensatzelementes, z. B. des zu filternden Pixels in ei
nem Bild, entspricht.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich
net, daß für den Fall, daß keine Korrelation zwischen den
Wertepaaren des ungefilterten Kanals und des Referenzkanals
besteht, in der zu filternden Datenmenge wahlweise - je nach
Einstellung des vorgesehenen Programms - keine Veränderung
der Werte vorgenommen oder der Mittelwert innerhalb der Fil
terumgebung gebildet wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die mehrkanaligen Datensätze die
Datensätze multispektraler Bilder sind, z. B. von abbildenden
Spektrometern, Photos oder Filmaufnahmen.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß die mehrkanaligen Datensätze die digitalen
Datensätze von Mehrkanal-Audio-Signalen sind.
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