DE10049589A1 - Verfahren zur Mutationsanalyse - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Analyse von Sequenzunterschieden zwischen Nukleinsäuremolekülen einer ersten und einer zweiten Gruppe mit den folgenden Schritten: DOLLAR A (aa) Bildung von Heterohybriden; DOLLAR A (bb) gegebenenfalls Abtrennung von Homohybriden; DOLLAR A (cc) exonukleolytische Verkürzung von Nukleinsäuremolekülen der ersten Gruppe eines Heterohybrids mit Hilfe der doppelstrangspezifischen Exonuklease; DOLLAR A (dd) Unterscheidung derjenigen Heterohybride, die an dem 3'-Terminus des Nukleinsäuremoleküls der ersten Gruppe eine ein- oder mehrbasige Fehlpaarung aufweisen, den fehlgepaarten Heterohybriden, von den dort perfekt gepaarten Heterohybriden.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Identifikation von Mutationen
bzw. von Sequenzunterschieden zwischen verschiedenen miteinander verglichenen
Nukleinsäuren unbekannter Sequenz. Dabei werden in heterohybriden Doppelsträngen, deren
beide Stränge potentiell nicht vollständig komplementär zueinander sind, Fehlpaarungen
detektiert. Dies geschieht durch Verkürzung eines der beiden Stränge, so daß teilweise
einzelsträngige Heterohybride entstehen, deren letzte Base oder Basen des doppelsträngigen
Bereichs terminale Fehlpaarungen bilden. Heterohybride mit derartigen terminalen
Fehlpaarungen werden unter Ausnutzung der Fähigkeit vieler Polymerasen detektiert und
isoliert, gegen die Verlängerung von fehlgepaarten 3'-Termini entlang eines 5'-Überhangs als
Matrize zu diskriminieren.
Der Übergang von klassischer Genetik zu Molekulargenetik hat nicht nur die Natur der
kleinsten Vererbungseinheit, das Gen, aufgeklärt, sondern konnte gleichzeitig die Grundlage
von zwischen verschiedenen Individuen unterschiedlicher Merkmalsausprägung
identifizieren. Es stellte sich heraus, daß bereits lediglich ein einziges Basenpaar betreffende
Unterschiede in Genen einer Länge von vielen tausend Basenpaaren dramatische
Auswirkungen für den jeweiligen Organismus haben können, da solche Sequenzunterschiede
zum Austausch einer für die Funktion des vom jeweiligen Gen codierten Proteins wichtigen
Aminosäure oder sogar zu einem Kettenabbruch während der Proteinsynthese führen kann.
Daher überrascht es nicht, daß genetische Polymorphismen, die sich ursächlich auf
Sequenzunterschiede genomischer DNA zurückführen lassen, von höchstem Interesse für das
Verständnis (und damit die potentielle Bekämpfung) zahlreicher Krankheiten sind. Aber auch
in der Züchtung von Nutzpflanzen und -tieren, der Nutzung wie der Bekämpfung von
Mikroorganismen und vielen anderen Bereichen der modernen Biologie ist die Kenntnis
genetischer Polymorphismen von höchstem Interesse. Es sind daher in den letzten Jahren
etliche verschiedene experimentelle Ansätze beschrieben worden, um Sequenzunterschiede
aufzuspüren. Grundsätzlich lassen sich die bisher verfolgten Ansätze in zwei Kategorien
einteilen: (1) diejenigen Verfahren, welche eine Detektion von Sequenzunterschieden in
bekannten Nukleinsäureabschnitten ermöglichen, und (2) diejenigen Verfahren, welche ein
screening unbekannter Nukleinsäuren bis hin zum screening ganzer Genome auf
Sequenzunterschiede hin zulassen.
Das klassische Verfahren zur Erkennung von Sequenzunterschieden in bekannten
Nukleinsäuren ist die Sequenzierung, welche heute so gut wie ausschließlich nach dem
Kettenabbruchprinzip nach Sanger durchgeführt wird, die aber trotz neuerer instrumenteller
Fortschritte (beispielsweise Kapillarsequenzierautomaten, welche die parallele Sequenzierung
von 96 Proben erlauben) nur einen sehr geringen Durchsatz ermöglicht. Kostengünstiger ist
das ohne Sequenzierung auskommende Verfahren der single strand conformation
polymorphism-Detektion (SSCP, vgl. Orita et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 1989
Apr; 86 (8): 2766-70), welches die Abhängigkeit der Konformation und damit der Mobilität
eines Nukleinsäure-Einzelstrangs in einem denaturierenden Polyacrylamid-Gel von seiner
Sequenz ausnutzt. Allerdings ist der Durchsatz auch dieses Verfahrens durch die
Notwendigkeit begrenzt, für jede der zu untersuchenden Nukleinsäureproben eine eigene
Gelspur zur Verfügung zu stellen, und die zu untersuchenden Fragmente dürfen eine
bestimmte Größe nicht überschreiten (etwa 100-200 bp). Höheren Durchsatz erlaubt die
Methode des oligonucleotide ligation assay (OLA; Nickerson et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
U.S.A. 1990 Nov; 87 (22): 8923-7), bei welchem zwei aneinandergrenzende Oligonukleotide an
ein einzelsträngiges, auf eine Mutation an einer bestimmten Position hin zu untersuchendes
Nukleinsäuremolekül hybridisiert werden. Sind die einander gegenüberliegenden terminalen
Basen der Oligonukleotide komplementär zur jeweiligen Base des Nukleinsäuremoleküls, so
können beide Oligonukleotide mittels einer Ligase miteinander verbunden werden. Im Falle
einer durch die zu detektierende Mutation hervorgerufenen Fehlpaarung findet hingegen keine
Ligation statt. Eine Variante des OLA-Verfahrens, ligase chain reaction (LCR; Wiedmann et
al., PCR Methods Appl. 1994 Feb; 3 (4): S51-64) ermöglicht eine Amplifikation derartiger
Ligationsereignisse, was eine Detektion von Mutationen in Nukleinsäuren niedriger
Konzentration (etwa einzelner Loci innerhalb genomischer DNA) zuläßt. Als Nachteil von
OLA ist jedoch anzuführen, daß für jede auf eine Mutation hin zu überprüfende Position ein
eigener Satz aus zwei Oligonukleotiden bereitzustellen ist, wodurch hohe Kosten entstehen
können. Schließlich wurde eine Methode beschrieben, bei welcher von einem an sich
bekannten Nukleinsäuremolekül eine Sanger-Sequenzierungsreaktion durchgeführt wird und
die Produkte der Primerverlängerung mit einem Gegenstrang hybridisiert werden, welcher auf
Mutationen hin untersucht werden soll (WO 00/11222). Im Fall einer terminalen Fehlpaarung,
welche durch einen Sequenzunterschied verursacht wird, kann das terminale fehlgepaarte
Abbruchnukleotid mittels einer proofreading-Polymerase entfernt und durch ein markiertes
Abbruchnukleotid ersetzt werden, so daß eine Detektion möglich wird. Da zur Durchführung
dieses Verfahrens mehrere Schritte erforderlich sind, um jeweils ein einziges Paar zweier
einander entsprechender Nukleinsäuremoleküle auf Sequenzunterschiede hin zu überprüfen,
ist auch dieses Verfahren mit hohen Kosten verbunden.
Die wohl älteste Methode zum Auffinden von Sequenzunterschieden in unbekannten
Nukleinsäuren, welche in genomischem Maßstab eingesetzt werden kann, ist die Detektion
von restriction fragment length polymorphisms (RFLP, de Martinville et al., Am. J. Hum.
Genet. 1982 Mar; 34 (2): 216-26), die auf dem Auftreten bzw. der Eliminierung von
Erkennungsstellen für Restriktionsenzyme durch Sequenzveränderungen basiert und
beispielsweise zur Identifikation von Transposon-Insertionsstellen eingesetzt werden kann.
Dabei können aber natürlich ausschließlich Sequenzunterschiede detektiert werden, die
Erkennungsstellen des jeweiligen Enzyms betreffen, so daß in jedem RFLP-Experiment
jeweils nur ein kleiner Teil aller möglichen Sequenzunterschiede erkannt werden kann. Ein
neueres Prinzip zur Identifikation von Sequenzunterschieden zwischen aus zwei
verschiedenen Proben stammenden Nukleinsäuremolekülen basiert auf der Erzeugung von
heterohybriden Doppelsträngen, wobei je ein aus der ersten Probe und ein aus der zweiten
Probe stammender, weitgehend hierzu komplementärer Strang miteinander hybridisiert
werden. Sequenzunterschiede zwischen beiden Strängen, beispielsweise einzelne
Basenaustausche (single nucleotide polymorphisms, SNPs), führen zu doppelstrang-internen
Fehlpaarungen, da hier zueinander nicht komplementäre Basen einander gegenüberstehen.
Derartige interne Fehlpaarungen lassen sich chemisch (chemical mismatch cleavage, Grompe
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 1989 Aug; 86 (15): 5888-92) oder enzymatisch (Burdon
und Lees, Biosci. Rep. 1985 Aug; 5 (8): 627-32; Biswas und Hsieh, J. Biol. Chem. 1996
Mar 1; 271 (9): 5040-8) erkennen, so daß Sequenzunterschiede detektiert werden können. Einer
weiten Verbreitung dieser Fehlpaarungs-Erkennungsmethoden stehen jedoch die nicht
zufriedenstellende Effizienz und Spezifität der Verfahren entgegen; so werden
unterschiedliche Fehlpaarungen beispielsweise mit verschiedener Effizienz erkannt (vgl. etwa
Youil et al., Genomics 1996 Mar 15; 32 (3): 431-5; WO 99/42595 [siehe hier insbesondere Fig.
4]).
Gemäß dem oben Gesagten besteht unverändert großer Bedarf an einem Verfahren, welches
die zuverlässige Detektion von Sequenzunterschieden in Mischungen unbekannter
Nukleinsäuremoleküle erlaubt. Gegenüber dem Stand der Technik weist das
erfindungsgemäße Verfahren daher folgende Vorteile auf:
- - Detektion von Sequenzunterschieden in bekannten wie in unbekannten Nukleinsäuren
- - einsetzbar auch mit komplexen Mischungen von Nukleinsäuren, beispielsweise cDNA, genomische DNA oder Repräsentationen hiervon
- - zuverlässige Erkennung von Sequenzunterschieden, dabei sehr geringer Hintergrund durch falsch-positive Ereignisse
- - sehr hoher Durchsatz erzielbar durch Identifikation der Sequenzunterschiede repräsentierenden Nukleinsäuremoleküle mittels Hybridisierung mit komplexen Nukleinsäure-Anordnungen
Im folgenden wird ein Verfahren zur Identifikation von Sequenzunterschieden zwischen
Nukleinsäuren verschiedener Herkunft vorgestellt, bestehend aus folgenden Schritten:
1a. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten
Nukleinsäuremoleküls einer ersten Herkunft,
2a. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer zweiten Herkunft, welches oder welche mindestens teilweise die gleiche Sequenz aufweisen wie das oder die Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft,
3a. Hybridisierung des oder der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft mit dem oder den Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft, so daß Doppelstränge entstehen,
4a. Gegebenenfalls Abtrennung der entstandenen Homohybride aus Nukleinsäuremolekülen erster Herkunft untereinander und aus Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft untereinander zur Isolation der Heterohybride, bestehend aus einem Strang erster Herkunft und einem Strang zweiter Herkunft,
5a. Selektive Verkürzung des Strangs erster Herkunft in den Heterohybriden, so daß eine Mischung von Heterohybriden mit unterschiedlich langen 5'-Überhängen entsteht,
6a. Unterscheidung derjenigen Heterohybride, deren Übergang vom doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch eine ein- oder mehrbasige Fehlpaarung auszeichnet, von denjenigen Heterohybriden, deren Übergang vom doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch perfekte Basenpaarung auszeichnet.
2a. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer zweiten Herkunft, welches oder welche mindestens teilweise die gleiche Sequenz aufweisen wie das oder die Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft,
3a. Hybridisierung des oder der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft mit dem oder den Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft, so daß Doppelstränge entstehen,
4a. Gegebenenfalls Abtrennung der entstandenen Homohybride aus Nukleinsäuremolekülen erster Herkunft untereinander und aus Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft untereinander zur Isolation der Heterohybride, bestehend aus einem Strang erster Herkunft und einem Strang zweiter Herkunft,
5a. Selektive Verkürzung des Strangs erster Herkunft in den Heterohybriden, so daß eine Mischung von Heterohybriden mit unterschiedlich langen 5'-Überhängen entsteht,
6a. Unterscheidung derjenigen Heterohybride, deren Übergang vom doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch eine ein- oder mehrbasige Fehlpaarung auszeichnet, von denjenigen Heterohybriden, deren Übergang vom doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch perfekte Basenpaarung auszeichnet.
In einer zweiten Ausführungsform wird ein Verfahren zur Identifikation von
Sequenzunterschieden zwischen Nukleinsäuren verschiedener Herkunft vorgestellt, bestehend
aus den folgenden Schritten:
1b. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer ersten Herkunft,
2b. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer zweiten Herkunft, welches oder welche mindestens teilweise die gleiche Sequenz aufweisen wie das oder die Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft,
3b. Hybridisierung des oder der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft mit dem oder den Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft, so daß Doppelstränge entstehen,
4b. Gegebenenfalls Abtrennung der entstandenen Homohybride aus Nukleinsäuremolekülen erster Herkunft untereinander und aus Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft untereinander zur Isolation der Heterohybride, bestehend aus einem Strang erster Herkunft und einem Strang zweiter Herkunft,
5b. Selektive Verkürzung des Strangs erster Herkunft in den Heterohybriden, so daß eine Mischung von Heterohybriden mit unterschiedlich langen 5'-Überhängen entsteht,
6b. Auffüllen derjenigen Heterohybride, deren Übergang vom doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch perfekte terminale Basenpaarung auszeichnet,
7b. Trennung der aufgefüllten Heterohybride von nicht aufgefüllten Heterohybriden,
8b. Identifikation der nicht aufgefüllten Heterohybride
1b. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer ersten Herkunft,
2b. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer zweiten Herkunft, welches oder welche mindestens teilweise die gleiche Sequenz aufweisen wie das oder die Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft,
3b. Hybridisierung des oder der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft mit dem oder den Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft, so daß Doppelstränge entstehen,
4b. Gegebenenfalls Abtrennung der entstandenen Homohybride aus Nukleinsäuremolekülen erster Herkunft untereinander und aus Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft untereinander zur Isolation der Heterohybride, bestehend aus einem Strang erster Herkunft und einem Strang zweiter Herkunft,
5b. Selektive Verkürzung des Strangs erster Herkunft in den Heterohybriden, so daß eine Mischung von Heterohybriden mit unterschiedlich langen 5'-Überhängen entsteht,
6b. Auffüllen derjenigen Heterohybride, deren Übergang vom doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch perfekte terminale Basenpaarung auszeichnet,
7b. Trennung der aufgefüllten Heterohybride von nicht aufgefüllten Heterohybriden,
8b. Identifikation der nicht aufgefüllten Heterohybride
In einer dritten Ausführungsform wird ein Verfahren zur Identifikation von
Sequenzunterschieden zwischen Nukleinsäuren verschiedener Herkunft vorgestellt, bestehend
aus den folgenden Schritten:
1c. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten
Nukleinsäuremoleküls einer ersten Herkunft,
2c. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer zweiten Herkunft, welches oder welche mindestens teilweise die gleiche Sequenz aufweisen wie das oder die Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft,
3c. Hybridisierung des oder der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft mit dem oder den Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft, so daß Doppelstränge entstehen,
4c. Gegebenenfalls Abtrennung der entstandenen Homohybride aus Nukleinsäuremolekülen erster Herkunft untereinander und aus Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft untereinander zur Isolation der Heterohybride, bestehend aus einem Strang erster Herkunft und einem Strang zweiter Herkunft,
5c. Selektive Verkürzung des Strangs erster Herkunft in den Heterohybriden, so daß eine Mischung von Heterohybriden mit unterschiedlich langen 5'-Überhängen entsteht,
6c. Auffüllen derjenigen Heterohybride, deren Übergang vom doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch perfekte terminale Basenpaarung auszeichnet,
7c. Entfernung der terminalen fehlgepaarten Base oder Basen der unaufgefüllt gebliebenen Heterohybride,
8c. Auffüllung der unaufgefüllt gebliebenen Heterohybride,
9c. Trennung der in Schritt (6c) aufgefüllten Heterohybride von den in Schritt ( 8c) aufgefüllten Heterohybriden,
10c. Identifikation der in Schritt (8c) aufgefüllten Heterohybride
2c. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer zweiten Herkunft, welches oder welche mindestens teilweise die gleiche Sequenz aufweisen wie das oder die Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft,
3c. Hybridisierung des oder der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft mit dem oder den Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft, so daß Doppelstränge entstehen,
4c. Gegebenenfalls Abtrennung der entstandenen Homohybride aus Nukleinsäuremolekülen erster Herkunft untereinander und aus Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft untereinander zur Isolation der Heterohybride, bestehend aus einem Strang erster Herkunft und einem Strang zweiter Herkunft,
5c. Selektive Verkürzung des Strangs erster Herkunft in den Heterohybriden, so daß eine Mischung von Heterohybriden mit unterschiedlich langen 5'-Überhängen entsteht,
6c. Auffüllen derjenigen Heterohybride, deren Übergang vom doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch perfekte terminale Basenpaarung auszeichnet,
7c. Entfernung der terminalen fehlgepaarten Base oder Basen der unaufgefüllt gebliebenen Heterohybride,
8c. Auffüllung der unaufgefüllt gebliebenen Heterohybride,
9c. Trennung der in Schritt (6c) aufgefüllten Heterohybride von den in Schritt ( 8c) aufgefüllten Heterohybriden,
10c. Identifikation der in Schritt (8c) aufgefüllten Heterohybride
In einer vierten Ausführungsform wird ein Verfahren zur Identifikation von
Sequenzunterschieden zwischen Nukleinsäuren verschiedener Herkunft vorgestellt, bestehend
aus den folgenden Schritten:
1d. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten
Nukleinsäuremoleküls einer ersten Herkunft,
2d. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer zweiten Herkunft, welches oder welche mindestens teilweise die gleiche Sequenz aufweisen wie das oder die Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft,
3d. Hybridisierung des oder der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft mit dem oder den Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft, so daß Doppelstränge entstehen,
4d. Gegebenenfalls Abtrennung der entstandenen Homohybride aus Nukleinsäuremolekülen erster Herkunft untereinander und aus Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft untereinander zur Isolation der Heterohybride, bestehend aus einem Strang erster Herkunft und einem Strang zweiter Herkunft,
5d. Selektive Verkürzung des Strangs erster Herkunft in den Heterohybriden, so daß eine Mischung von Heterohybriden mit unterschiedlich langen 5'-Überhängen entsteht,
6d. Auffüllen derjenigen Heterohybride, deren Übergang vom doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch perfekte terminale Basenpaarung auszeichnet,
7d. Isolation der unaufgefüllt gebliebenen Heterohybride über Hybridisierung mit einem immobilisierten oder immobilisierbaren Oligonukleotid, welches mindestens teilweise komplementär zum einzelsträngigen Linkerstrang des 5'-Überhangs besagter Heterohybride ist,
8d. Identifikation der in Schritt (7d) isolierten Heterohybride.
2d. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer zweiten Herkunft, welches oder welche mindestens teilweise die gleiche Sequenz aufweisen wie das oder die Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft,
3d. Hybridisierung des oder der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft mit dem oder den Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft, so daß Doppelstränge entstehen,
4d. Gegebenenfalls Abtrennung der entstandenen Homohybride aus Nukleinsäuremolekülen erster Herkunft untereinander und aus Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft untereinander zur Isolation der Heterohybride, bestehend aus einem Strang erster Herkunft und einem Strang zweiter Herkunft,
5d. Selektive Verkürzung des Strangs erster Herkunft in den Heterohybriden, so daß eine Mischung von Heterohybriden mit unterschiedlich langen 5'-Überhängen entsteht,
6d. Auffüllen derjenigen Heterohybride, deren Übergang vom doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch perfekte terminale Basenpaarung auszeichnet,
7d. Isolation der unaufgefüllt gebliebenen Heterohybride über Hybridisierung mit einem immobilisierten oder immobilisierbaren Oligonukleotid, welches mindestens teilweise komplementär zum einzelsträngigen Linkerstrang des 5'-Überhangs besagter Heterohybride ist,
8d. Identifikation der in Schritt (7d) isolierten Heterohybride.
In einer fünften Ausführungsform wird ein Verfahren zur Identifikation von
Sequenzunterschieden zwischen Nukleinsäuren verschiedener Herkunft vorgestellt, bestehend
aus den folgenden Schritten:
1e. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten
Nukleinsäuremoleküls einer ersten Herkunft,
2e. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer zweiten Herkunft, welches oder welche mindestens teilweise die gleiche Sequenz aufweisen wie das oder die Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft,
3e. Hybridisierung des oder der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft mit dem oder den Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft, so daß Doppelstränge entstehen,
4e. Gegebenenfalls Abtrennung der entstandenen Homohybride aus Nukleinsäuremolekülen erster Herkunft untereinander und aus Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft untereinander zur Isolation der Heterohybride, bestehend aus einem Strang erster Herkunft und einem Strang zweiter Herkunft,
5e. Selektive Verkürzung des Strangs erster Herkunft in den Heterohybriden, so daß eine Mischung von Heterohybriden mit unterschiedlich langen 5'-Überhängen entsteht,
6e. Extension derjenigen Heterohybride, deren Übergang vom doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch perfekte terminale Basenpaarung auszeichnet, um ein zum Kettenabbruch führendes Nukleotid,
7e. Entfernung der terminalen fehlgepaarten Base oder Basen der unverlängert gebliebenen Heterohybride,
8e. Auffüllung der unverlängert gebliebenen Heterohybride,
9e. Trennung der in Schritt ( 6e) mit einem Abbruchnukleotid verlängerten Heterohybride von den in Schritt (8e) aufgefüllten Heterohybriden,
10e. Identifikation der in Schritt (7d) aufgefüllten Heterohybride.
2e. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer zweiten Herkunft, welches oder welche mindestens teilweise die gleiche Sequenz aufweisen wie das oder die Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft,
3e. Hybridisierung des oder der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft mit dem oder den Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft, so daß Doppelstränge entstehen,
4e. Gegebenenfalls Abtrennung der entstandenen Homohybride aus Nukleinsäuremolekülen erster Herkunft untereinander und aus Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft untereinander zur Isolation der Heterohybride, bestehend aus einem Strang erster Herkunft und einem Strang zweiter Herkunft,
5e. Selektive Verkürzung des Strangs erster Herkunft in den Heterohybriden, so daß eine Mischung von Heterohybriden mit unterschiedlich langen 5'-Überhängen entsteht,
6e. Extension derjenigen Heterohybride, deren Übergang vom doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch perfekte terminale Basenpaarung auszeichnet, um ein zum Kettenabbruch führendes Nukleotid,
7e. Entfernung der terminalen fehlgepaarten Base oder Basen der unverlängert gebliebenen Heterohybride,
8e. Auffüllung der unverlängert gebliebenen Heterohybride,
9e. Trennung der in Schritt ( 6e) mit einem Abbruchnukleotid verlängerten Heterohybride von den in Schritt (8e) aufgefüllten Heterohybriden,
10e. Identifikation der in Schritt (7d) aufgefüllten Heterohybride.
In einer sechsten Ausführungsform wird ein Verfahren zur Identifikation von
Sequenzunterschieden zwischen Nukleinsäuren verschiedener Herkunft vorgestellt, bestehend
aus den folgenden Schritten:
1f. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer ersten Herkunft,
2f. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer zweiten Herkunft, welches oder welche mindestens teilweise die gleiche Sequenz aufweisen wie das oder die Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft,
3f. Hybridisierung des oder der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft mit dem oder den Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft, so daß Doppelstränge entstehen,
4f. Gegebenenfalls Abtrennung der entstandenen Homohybride aus Nukleinsäuremolekülen erster Herkunft untereinander und aus Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft untereinander zur Isolation der Heterohybride, bestehend aus einem Strang erster Herkunft und einem Strang zweiter Herkunft,
5f. Selektive Verkürzung des Strangs erster Herkunft in den Heterohybriden, so daß eine Mischung von Heterohybriden mit unterschiedlich langen 5'-Überhängen entsteht,
6f. Extension derjenigen Heterohybride, deren Übergang vom doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch perfekte terminale Basenpaarung auszeichnet, um ein zum Kettenabbruch führendes Nukleotid, welches eine immobilisierbare Atomgruppe trägt,
7f. Trennung der in Schritt (6f) verlängerten Heterohybride von unverlängert gebliebenen Heterohybriden durch Immobilisierung der verlängerten Heterohybride,
8f. Identifikation der in Schritt (6f) unverlängert gebliebenen Heterohybride.
1f. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer ersten Herkunft,
2f. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer zweiten Herkunft, welches oder welche mindestens teilweise die gleiche Sequenz aufweisen wie das oder die Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft,
3f. Hybridisierung des oder der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft mit dem oder den Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft, so daß Doppelstränge entstehen,
4f. Gegebenenfalls Abtrennung der entstandenen Homohybride aus Nukleinsäuremolekülen erster Herkunft untereinander und aus Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft untereinander zur Isolation der Heterohybride, bestehend aus einem Strang erster Herkunft und einem Strang zweiter Herkunft,
5f. Selektive Verkürzung des Strangs erster Herkunft in den Heterohybriden, so daß eine Mischung von Heterohybriden mit unterschiedlich langen 5'-Überhängen entsteht,
6f. Extension derjenigen Heterohybride, deren Übergang vom doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch perfekte terminale Basenpaarung auszeichnet, um ein zum Kettenabbruch führendes Nukleotid, welches eine immobilisierbare Atomgruppe trägt,
7f. Trennung der in Schritt (6f) verlängerten Heterohybride von unverlängert gebliebenen Heterohybriden durch Immobilisierung der verlängerten Heterohybride,
8f. Identifikation der in Schritt (6f) unverlängert gebliebenen Heterohybride.
Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Heterohybriden,
bestehend aus den folgenden Schritten:
1g. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten
Nukleinsäuremoleküls einer ersten Herkunft,
2g. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer zweiten Herkunft, welches oder welche mindestens teilweise die gleiche Sequenz aufweisen wie das oder die Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft, und wobei die Linker aus Schritt (1g) mindestens teilweise zu den Linkern aus Schritt (2g) sequenzidentisch sind, aber an ihrem vom Nukleinsäuremolekül fortweisenden Ende kürzer sind als diese,
3g. Hybridisierung der Nukleinsäuremoleküle aus Schritt (1g) und Schritt (2g) in einzelsträngiger Form zu Heterohybriden, an deren Enden sich ein von den Enden der Linker aus Schritt (2g) stammender einzelsträngiger Überhang von mindestens einer Base Länge bildet,
4g. Gegebenenfalls Abtrennung der entstandenen Homohybride aus Nukleinsäuremolekülen erster Herkunft untereinander und aus Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft untereinander zur Isolation der Heterohybride, bestehend aus einem Strang erster Herkunft und einem Strang zweiter Herkunft,
5g. Behandlung der Heterohybride aus Schritt (3g) mit einer Exonuklease, welche zurückversetzte 3'-Enden als Substrat akzeptiert, überhängende 3'-Enden aber nicht als Substrat akzeptiert, so daß Heterohybride entstehen, bei denen der aus Schritt (1g) stammende Strang in unterschiedlich starkem Maß verkürzt ist, und welche einen einzelsträngigen 5'-Überhang aufweisen, welcher von einem Teilbereich des aus Schritt ( 2g) stammenden Nukleinsäuremoleküls gebildet wird,
6g. weitere Verarbeitung der Heterohybride aus Schritt (5g) gemäß den Schritten (6a), (6b)-(8b ), (6c)-(10c), (6 d)-(8d), (6e)-(10 e), oder (6f-8f).
2g. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer zweiten Herkunft, welches oder welche mindestens teilweise die gleiche Sequenz aufweisen wie das oder die Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft, und wobei die Linker aus Schritt (1g) mindestens teilweise zu den Linkern aus Schritt (2g) sequenzidentisch sind, aber an ihrem vom Nukleinsäuremolekül fortweisenden Ende kürzer sind als diese,
3g. Hybridisierung der Nukleinsäuremoleküle aus Schritt (1g) und Schritt (2g) in einzelsträngiger Form zu Heterohybriden, an deren Enden sich ein von den Enden der Linker aus Schritt (2g) stammender einzelsträngiger Überhang von mindestens einer Base Länge bildet,
4g. Gegebenenfalls Abtrennung der entstandenen Homohybride aus Nukleinsäuremolekülen erster Herkunft untereinander und aus Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft untereinander zur Isolation der Heterohybride, bestehend aus einem Strang erster Herkunft und einem Strang zweiter Herkunft,
5g. Behandlung der Heterohybride aus Schritt (3g) mit einer Exonuklease, welche zurückversetzte 3'-Enden als Substrat akzeptiert, überhängende 3'-Enden aber nicht als Substrat akzeptiert, so daß Heterohybride entstehen, bei denen der aus Schritt (1g) stammende Strang in unterschiedlich starkem Maß verkürzt ist, und welche einen einzelsträngigen 5'-Überhang aufweisen, welcher von einem Teilbereich des aus Schritt ( 2g) stammenden Nukleinsäuremoleküls gebildet wird,
6g. weitere Verarbeitung der Heterohybride aus Schritt (5g) gemäß den Schritten (6a), (6b)-(8b ), (6c)-(10c), (6 d)-(8d), (6e)-(10 e), oder (6f-8f).
Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein alternatives Verfahren zur Herstellung von
Heterohybriden, bestehend aus den folgenden Schritten:
1h. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten
Nukleinsäuremoleküls einer ersten Herkunft, wobei der mit seinem 5'-Ende vom
Nukleinsäuremolekül fortweisende Linkerstrang eine immobilisierbare Gruppe trägt,
2h. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer zweiten Herkunft, welches oder welche mindestens teilweise die gleiche Sequenz aufweisen wie das oder die Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft, wobei die Sequenz der Linker aus (2h) verschieden ist von der Sequenz der Linker aus (1h),
3h. Erzeugung von Verkürzungsprodukten aus den in (1h) bereitgestellten Nukleinsäuremolekülen, gefolgt von der Isolation der immobilisierbaren verkürzten Nukleinsäuremoleküle,
4h. Vermischung der isolierten verkürzten Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft aus (3h) mit den Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft, gefolgt von Strangtrennung und anschließender Hybridisierung,
5h. Unterscheidung derjenigen Heterohybride, deren Übergang vom doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch eine ein- oder mehrbasige Fehlpaarung auszeichnet, von denjenigen Heterohybriden, deren Übergang vom doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch perfekte Basenpaarung auszeichnet.
2h. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer zweiten Herkunft, welches oder welche mindestens teilweise die gleiche Sequenz aufweisen wie das oder die Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft, wobei die Sequenz der Linker aus (2h) verschieden ist von der Sequenz der Linker aus (1h),
3h. Erzeugung von Verkürzungsprodukten aus den in (1h) bereitgestellten Nukleinsäuremolekülen, gefolgt von der Isolation der immobilisierbaren verkürzten Nukleinsäuremoleküle,
4h. Vermischung der isolierten verkürzten Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft aus (3h) mit den Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft, gefolgt von Strangtrennung und anschließender Hybridisierung,
5h. Unterscheidung derjenigen Heterohybride, deren Übergang vom doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch eine ein- oder mehrbasige Fehlpaarung auszeichnet, von denjenigen Heterohybriden, deren Übergang vom doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch perfekte Basenpaarung auszeichnet.
Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Abtrennung von Homohybriden von
Heterohybriden, bestehend aus den folgenden Schritten:
1i. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten
Nukleinsäuremoleküls einer ersten Herkunft, wobei die Linker eine Erkennungsstelle für
eine erste Restriktionsendonuklease tragen,
2i. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer zweiten Herkunft, welches oder welche mindestens teilweise die gleiche Sequenz aufweisen wie das oder die Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft, und wobei die Linker teilweise die gleiche Sequenz aufweisen wie die Linker aus (1i), dabei aber eine zweite Erkennungsstelle für eine Restriktionsendonuklease tragen, so daß bei Hybridisierung von Nukleinsäuremolekülen aus (1i) und aus ( 2i) in den Heterohybriden keine der beiden besagten Erkennungsstellen mehr in doppelsträngiger Form vorhanden sind,
3i. Hybridisierung des oder der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft mit dem oder den Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft, so daß Doppelstränge entstehen,
4i. Behandlung der in (3i) entstandenen Mischung aus Homohybriden und Heterohybriden mit den beiden Restriktionsendonukleasen aus (1i) und (2 i), so daß die Linker von den entstandenen Homohybriden verkürzt oder abgetrennt werden, mit den Heterohybriden aber in unverkürzter Form verbunden bleiben,
5i. Trennung derjenigen Moleküle, welche von den Linkersequenzen aus (1i) und (2i) flankiert sind, von denjenigen Molekülen, deren Linker in (4i) verkürzt oder abgetrennt worden sind.
2i. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer zweiten Herkunft, welches oder welche mindestens teilweise die gleiche Sequenz aufweisen wie das oder die Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft, und wobei die Linker teilweise die gleiche Sequenz aufweisen wie die Linker aus (1i), dabei aber eine zweite Erkennungsstelle für eine Restriktionsendonuklease tragen, so daß bei Hybridisierung von Nukleinsäuremolekülen aus (1i) und aus ( 2i) in den Heterohybriden keine der beiden besagten Erkennungsstellen mehr in doppelsträngiger Form vorhanden sind,
3i. Hybridisierung des oder der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft mit dem oder den Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft, so daß Doppelstränge entstehen,
4i. Behandlung der in (3i) entstandenen Mischung aus Homohybriden und Heterohybriden mit den beiden Restriktionsendonukleasen aus (1i) und (2 i), so daß die Linker von den entstandenen Homohybriden verkürzt oder abgetrennt werden, mit den Heterohybriden aber in unverkürzter Form verbunden bleiben,
5i. Trennung derjenigen Moleküle, welche von den Linkersequenzen aus (1i) und (2i) flankiert sind, von denjenigen Molekülen, deren Linker in (4i) verkürzt oder abgetrennt worden sind.
Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein alternatives Verfahren zur Abtrennung von
Homohybriden von Heterohybriden, bestehend aus den folgenden Schritten:
1j. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten
Nukleinsäuremoleküls einer ersten Herkunft, wobei die Linker mit einer
immobilisierbaren Gruppe versehen sind und eine erste maskierte Erkennungsstelle für
eine Restriktionsendonuklease tragen,
2j. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer zweiten Herkunft, welches oder welche mindestens teilweise die gleiche Sequenz aufweisen wie das oder die Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft, und wobei die Linker teilweise die gleiche Sequenz aufweisen wie die Linker aus (1 j), mit einer immobilisierbaren Gruppe versehen sind und eine maskierte Erkennungsstelle für besagte Restriktionsendonuklease tragen, so daß bei Hybridisierung von Nukleinsäuremolekülen aus (1j) und aus (2j) in den Heterohybriden eine Erkennungsstellen für besagte Restriktionsendonuklease entsteht, und wobei die die Nukleinsäuremoleküls zweiter Herkunft flankierenden Linker gegen exonukleolytischen Abbau resistente Gruppen enthalten,
3j. Hybridisierung des oder der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft mit dem oder den Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft, so daß Doppelstränge entstehen,
4j. Behandlung der in (3 j) entstandenen Mischung aus Homohybriden und Heterohybriden mit der Restriktionsendonuklease aus (1j), so daß die Linker von den entstandenen Heterohybriden verkürzt oder abgetrennt werden, mit den Homohybriden aber in unverkürzter Form verbunden bleiben,
5j. Immobilisierung der immobilisierbaren Gruppen, so daß die diese Gruppen enthaltenden Homohybride und Linkerfragmente von den in (4j) erhaltenen, um einen Teil ihrer Linker oder um ihre vollständigen Linker verkürzten Heterohybride abgetrennt werden.
2j. Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer zweiten Herkunft, welches oder welche mindestens teilweise die gleiche Sequenz aufweisen wie das oder die Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft, und wobei die Linker teilweise die gleiche Sequenz aufweisen wie die Linker aus (1 j), mit einer immobilisierbaren Gruppe versehen sind und eine maskierte Erkennungsstelle für besagte Restriktionsendonuklease tragen, so daß bei Hybridisierung von Nukleinsäuremolekülen aus (1j) und aus (2j) in den Heterohybriden eine Erkennungsstellen für besagte Restriktionsendonuklease entsteht, und wobei die die Nukleinsäuremoleküls zweiter Herkunft flankierenden Linker gegen exonukleolytischen Abbau resistente Gruppen enthalten,
3j. Hybridisierung des oder der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft mit dem oder den Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft, so daß Doppelstränge entstehen,
4j. Behandlung der in (3 j) entstandenen Mischung aus Homohybriden und Heterohybriden mit der Restriktionsendonuklease aus (1j), so daß die Linker von den entstandenen Heterohybriden verkürzt oder abgetrennt werden, mit den Homohybriden aber in unverkürzter Form verbunden bleiben,
5j. Immobilisierung der immobilisierbaren Gruppen, so daß die diese Gruppen enthaltenden Homohybride und Linkerfragmente von den in (4j) erhaltenen, um einen Teil ihrer Linker oder um ihre vollständigen Linker verkürzten Heterohybride abgetrennt werden.
Bei den Nukleinsäuremolekülen erster bzw. zweiter Herkunft der Schritte (1a-j) bzw. (2a-j)
handelt es sich vorzugsweise um genomische DNA, mRNA oder cDNA, welche aus
beliebigen biologischen Proben gewonnen wurde. Hierbei bedeutet "biologische Probe" aus
einem oder aus mehreren Individuen gewonnenes Material. Beispielsweise kann es sich bei
besagten Nukleinsäuremolekülen erster Herkunft um genomische DNA handeln, die aus einer
Tumor-Biopsie eines Patienten gewonnen wurde, während es sich bei den unten näher
beschriebenen Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft um genomische DNA des gleichen
Patienten handeln kann, welche aus nicht erkranktem Gewebe stammt. Es ist ebenfalls
möglich, zur Durchführung von "genotyping"-Experimenten Nukleinsäuremoleküle aus
mehreren, beispielsweise einigen hundert oder einigen tausend, Angehörigen einer in
Hinblick auf mindestens ein Merkmal genetisch definierten Gruppe von Individuen zu
gewinnen und mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens mit aus einer genetisch hiervon
unterschiedenen oder unterscheidbaren Gruppe von Individuen gewonnenen
Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft zu vergleichen. Auf diese Weise lassen sich etwa
genetisch charakterisierte, aber noch nicht molekularbiologisch identifizierte Loci für
bestimmte Krankheits-Prädispositionen auffinden, sofern geeignete Gruppen von Individuen
zur Verfügung stehen. Für derartige Zwecke gut geeignete Volksgruppen sind etwa die
nordamerikanischen "Amish People" oder auch die Bevölkerung Islands, da in beiden Fällen
einerseits keine starke Durchmischung der jeweiligen Volksgruppe mit anderen Volksgruppen
stattgefunden hat und andererseits gute Aufzeichnungen über das Auftreten bestimmter
Krankheiten sowie weit zurückreichende Familienstammbäume angelegt worden sind, so daß
Prädispositionsloci genetisch gut erfaßbar sind.
Ein weiterer Einsatzbereich des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Analyse genomischer
DNA von durch Mutagenese veränderten Organismen. Das beispielsweise in der
Pflanzenzüchtung oft verwendete Verfahren der Transposonmutagenese, welches das
Auffinden des interessierenden, durch Insertion veränderten Locus etwa mittels RFLP-
Techniken ermöglicht, birgt den Nachteil, daß für viele Organismen keine geeigneten
Transposons und/oder keine geeigneten Transformationstechniken zur Verfügung stehen.
Außerdem werden häufig sog. "hot spots" beobachtet, welche durch eine Abweichung der
Insertionsloci-Verteilung von einer reinen Zufallsverteilung zustande kommen. Chemische
Mutagenese hingegen, beispielsweise mittels Einwirkung von EMS (Ethylmethansulfonat;
vgl. Sega, Mutat. Res. 1984 Sep-Nov; 134 (2-3): 113-42), erzeugt eine sehr gleichmäßige
Verteilung von Mutationen in den behandelten Genomen, hier ist jedoch nach dem Stand der
Technik ein sehr hoher Aufwand erforderlich, um erzeugte und für den jeweils
interessierenden genetischen Effekt verantwortliche Punktmutationen zu identifizieren. Da
das erfindungsgemäße Verfahren jedoch eine Identifikationen von Punktmutationen im
Maßstab ganzer Genome oder Repräsentationen hiervon (s. u.) zuläßt, ist genomische DNA
aus einem chemischen Mutageneseprogramm stammender Organismen gut für eine Analyse
geeignet. Andererseits sind mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens selbstverständlich auch
durch Transposon-Aktivität hervorgerufene wie auch beliebige andere Sequenzveränderungen
identifizierbar.
Eine weitere mögliche Quelle von Nukleinsäuremolekülen erster bzw. zweiter Herkunft sind
Bakterienstämme der gleichen oder nahe verwandter Arten, aber unterschiedlicher
Eigenschaften. Von großer wirtschaftlicher Bedeutung sind etwa Produktionsstämme, die in
der Biotechnologie zur großtechnischen Gewinnung bestimmter Verbindungen, etwa
Aminosäuren, eingesetzt werden. Zwischen der Produktivität der mittels klassischer
Verfahren erhaltenen Produktionsstämme und der zugehörigen Wildtypen bestehen oft sehr
große Unterschiede, deren molekulare Ursache aber meist nicht bekannt ist. Ein weiterer
Anwendungsbereich des erfindungsgemäßen Verfahrens ist daher die Identifikation der
genomischen Unterschiede zwischen verwandten Stämmen von Mikroorganismen
unterschiedlicher Stoffwechselaktivität, welche nachfolgend weitere Stamm-Optimierung und
damit Senkung von Produktionskosten erlaubt. Ebenfalls von großem Interesse ist die
Aufklärung der molekularen Unterschiede zwischen infektiösen und nicht-infektiösen
Mikroorganismen, insbesondere in Hinblick auf die dringend erforderliche Entwicklung neuer
Antibiotika.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es bevorzugt, die aus den Proben
gewonnenen Moleküle, gegebenenfalls in fragmentierter Form, mit terminalen bekannten
Sequenzen zu versehen, welche eine Amplifikation oder auch eine Abtrennung über die
Hybridisierung an einen immobilisierten oder immobilisierbaren Gegenstrang ohne vorherige
Kenntnis der Sequenz der eingesetzten Nukleinsäuremoleküle ermöglichen. Beispielsweise
kann genomische DNA mit einem oder mehreren Restriktionsenzymen geschnitten werden,
und an den erhaltenen Fragmenten können mittels einer Ligase doppelsträngige Linker
befestigt werden, wie von Mueller und Wold (Science 1989 Nov 10; 246 (4931): 780-6)
beschrieben. Dabei können die beiden ein Fragment flankierenden Linkersequenzen identisch
oder voneinander verschieden sein. Jedenfalls ist nun eine Amplifikation mittels
Polymerasekettenreaktion möglich, indem Primer eingesetzt werden, die mit den bekannten
flankierenden Sequenzen hybridisieren können. Eine Alternative zur
Polymerasekettenreaktion besteht darin, die Promotorsequenz einer RNA-Polymerase,
beispielsweise T7-RNA-Polymerase, in eine oder beide der angefügten terminalen Sequenzen
einzuführen und eine Amplifikation in Form einer in-vitro-Transkription durchzuführen.
Sofern gewünscht, können beide Enden eines Nukleinsäuremoleküls gezielt mit
verschiedenen Sequenzen versehen werden. Im einfachsten Falle geschieht dies durch
Schneiden der Ausgangs-Nukleinsäuren mit mindestens zwei verschiedenen
Restriktionsendonukleasen, welche unterscheidbare Enden generieren, beispielsweise ein
überhängendes und ein glattes Ende oder ein 3'-überhängendes Ende und ein 5'-
überhängendes Ende. Es werden dann für das jeweilige Ende spezifische und voneinander
verschiedene Linker angefügt. Durch anschließende Amplifikation mit Primern, die an die
verschiedenen Linker hybridisieren können, lassen sich unter Ausnutzung des bekannten
PCR-Suppressionseffekts (Luk'ianov et al., Bioorg. Khim. 1996 Sep; 22 (9): 686-90) gezielt die
von verschiedenen terminalen Sequenzen flankierten Nukleinsäurefragmente amplifizieren.
Dies führt gleichzeitig zur Reduktion der Komplexität der eingesetzten Ausgangs-
Nukleinsäuren, welche beispielsweise im Falle genomischer DNA höherer Organismen
erwünscht sein kann. Bevorzugt erfolgt eine derartige Reduktion der Komplexität durch
Erzeugung von "Repräsentationen" (Lisitsyn et al., Science 1993 Feb 12; 259 (5097): 946-51),
also der Gewinnung von durch eindeutige Kriterien definierten Teilmengen aus der
Gesamtheit der vorliegenden und zu analysierenden Ausgangs-Nukleinsäuren. Solche
Repräsentationen können beispielsweise erzeugt werden, indem genomische DNA mit
weniger häufig schneidenden Restriktionsendonukleasen mit einer Erkennungssequenz,
welche sechs, acht oder mehr Basen umfaßt, geschnitten wird, gefolgt von einer
Größenselektionierung beispielsweise all derjenigen Fragmente, deren Länge 1 kb nicht
überschreitet. Eine weitere Möglichkeit zur Erzeugung von Repräsentationen besteht im
Einsatz einer weniger häufig schneidenden Restriktionsendonuklease in Kombination mit
einer häufiger schneidenden Restriktionsendonuklease, gefolgt von der Gewinnung von
Fragmenten mit verschiedenen Enden. Falls gewünscht, kann weiterhin eine
Größenselektionierung der gewonnenen Fragmente auf dem Fachmann geläufige Weise
erfolgen. Bevorzugterweise werden Repräsentationen jedoch derart hergestellt, daß ein Satz
nicht überlappender Fragmentpopulationen erzeugt wird, welche in ihrer Gesamtheit
wiederum alle oder wenigstens weitgehend alle in den Ausgangs-Nukleinsäuren enthaltenen
Sequenzbereiche umfassen. Hierfür ist die von Lisitsyn et al. beschriebene Vorgehensweise
nicht geeignet, da sie zu einem Verlust eines großen Anteils der Ausgangs-Sequenzen führt.
Dies ergibt sich aus dem Einsatz nicht häufig schneidender Restriktionsendonukleasen,
gefolgt von einer Größenselektionierung durch Amplifikation hinreichend kleiner Fragmente.
Statt dessen ist bevorzugt, die Ausgangs-Nukleinsäuren mit Hilfe einer hinreichend häufig
schneidenden Restriktionsendonuklease zu fragmentieren, um Fragmente im Größenbereich
von einigen hundert Basenpaaren zu erzeugen. Diese Fragmentkollektion umfaßt nun
zunächst noch die gesamte Komplexität der Ausgangs-Nukleinsäuren. Um die gewünschte
Reduktion durch Aufteilung in verschiedene nicht überlappende Fraktionen vorzunehmen, ist
die Befestigung von Linkermolekülen bevorzugt, gefolgt von einer PCR-Amplifikation
mittels Primern, die mit einem Strang der befestigten Linkermoleküle hybridisieren können.
Würde nun eine Restriktionsendonuklease eingesetzt, die innerhalb ihrer Erkennungsstelle
schneidet, und würden diese Primer, wie aus dem Stand der Technik bekannt (vgl.
beispielsweise US-A 5,876,932), an ihrem 3'-Ende zusätzlich noch eine oder mehrere
"selektive" Basen aufweisen, die mit den ersten bzw. letzten Basen des linkerflankierten
Nukleinsäurefragments nur dann hybridisieren und im Zuge der Amplifikation verlängert
werden können, wenn sie mit diesen identisch sind, so ließe sich mit einem Primer mit
gegebener Extension wie beabsichtigt nur ein definierter Bruchteil aller linkerflankierten
Nukleinsäuremoleküle amplifizieren. Da jedoch die Enden der auf oben beschriebene Weise
erzeugten Nukleinsäurefragmente nicht voneinander unterscheidbar wären und sich somit
nicht gezielt von zwei Linkermolekülen verschiedener Sequenz flankieren ließen, würden
über den beschriebenen Einsatz von verlängerten Primern jeweils nur diejenigen Fragmente
amplifiziert, deren erste (und gegebenenfalls zweite, etc.) Base eines Strangs identisch ist mit
der ersten (und gegebenenfalls zweiten, etc.) Base des Gegenstrangs, so daß ein derart
erzeugter Satz von Repräsentationen nicht vollständig sein könnte. Daher ist bevorzugt, daß
die Erzeugung von Repräsentationen über den Einsatz von häufig schneidenden, Überhänge
produzierenden Typ IIS-Restriktionsendonukleasen erfolgt, welche außerhalb ihrer
Erkennungsstelle schneiden und einen Überhang definierter Länge und Position relativ zur
Erkennungsstelle, aber nicht determinierter Sequenz erzeugen. In einem darauffolgenden
Schritt werden an den erzeugten Fragmenten Linkermoleküle befestigt. Hierfür wird ein Satz
von Linkern bereitgestellt, der alle möglichen Überhänge des durch die jeweilige
Restriktionsendonuklease vorgegebenen Typs (also 5'-Überhänge oder 3'-Überhänge einer
definierten Länge) enthält, wobei sich die Sequenz der Linker voneinander so unterscheidet,
daß die Sequenz des doppelsträngigen Bereichs eines Linkers keine Hybridisierung eines
Linkerstrangs mit einem Strang eines anderen Linkers erlaubt. Dies resultiert in einer
eindeutigen Zuordenbarkeit eines Linkerüberhangs und damit eines Fragmentüberhangs, an
dem besagter Linker befestigt werden kann, zu der restlichen Linkersequenz. Die Befestigung
der Linker an den Fragmentenden erfolgt hierfür unter Bedingungen, die eine Befestigung
nicht vollständig zueinander komplementärer Überhänge unterdrücken (Shaw-Smith et al.,
Biotechniques 2000 May; 28 (5): 958-64). Somit ist es möglich, einen Satz von
Nukleinsäuremolekülen zu erzeugen, deren flankierende Linkersequenz am einen Ende in
keinem festen Zusammenhang steht zur flankierenden Linkersequenz am gegenüberliegenden
Ende. Durch Amplifikation der so erhaltenen Kollektion Linker-flankierter
Nukleinsäurefragmente mit einem PCR-Primer, welcher komplementär zu einem Strang eines
aus der obigen Gruppe ausgewählten Linker ist, wird eine aus von diesem Linker auf beiden
Seiten flankierten Fragmenten bestehende bestimmte Repräsentation der
Nukleinsäurefragmente erhalten. Werden zur Amplifikation hingegen zwei verschiedene
PCR-Primer eingesetzt, welche komplementär zu je einem Strang zweier verschiedener aus
obiger Gruppe ausgewählter Linker sind, wird eine aus von diesen beiden Linkersequenzen
flankierten Fragmenten bestehende andere Repräsentation erhalten, während die
Amplifikation von Fragmenten, welche auf beiden Seiten von identischen Linkersequenzen
flankiert werden, durch den PCR-Suppressionseffekt unterdrückt wird.
Eine weitere Möglichkeit, genomische Repräsentationen zu erzeugen, besteht in der
Gewinnung Chromosomen-spezifischer Nukleinsäuren, wie sie beispielsweise mittels Fluß-
Karyotypie möglich ist (Harris et al., Hum. Genet. 1985; 70 (1): 59-65). Dieser Ansatz bietet
sich beispielsweise dann an, wenn die bestimmten Krankheitsprädispositionen zugrunde
liegenden Loci bisher lediglich mittels genetischer Verfahren grob kartiert wurden, ohne daß
der entsprechende Locus molekular identifiziert werden konnte. Beispielsweise ist seit langem
eine Prädisposition für die Erkrankung an Depressionen einem Bereich auf Chromosom 18
zugeschrieben worden (Berrettini et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 1994 Jun
21; 91 (13): 5918-21); das relevante Gen konnte aber bisher nicht identifiziert werden.
Jedenfalls werden die Nukleinsäuremoleküle der ersten und der zweiten Herkunft in der Regel
auf gleiche Weise erzeugt, beispielsweise durch Behandlung genomischer DNA mit einer
oder mehreren Restriktionsendonukleasen, gefolgt von der Befestigung geeigneter
Linkermoleküle.
Zur selektiven Verkürzung des Strangs erster Herkunft in den Heterohybriden ist es
erforderlich, daß beide Stränge vom zur Verkürzung eingesetzten Agens unterschieden
werden können. Dies kann leicht durch entsprechende Ausgestaltung der Linker aus (1a-g),
(1i-j), (2a-g ) bzw. (2i-j) geschehen. In einer bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens werden in Schritt (1a-f) und in Schritt (2a-f ) Linkerstränge
unterschiedlicher Länge eingesetzt, so daß die zu Beginn eingesetzten und im Zuge der
Hybridisierung in Schritt (3a-f) rekonstituierten Homohybride aus Strängen gleicher Herkunft
3'-überhängende Enden aufweisen, die entstandenen Heterohybride aber Enden aufweisen,
bei denen an beiden Enden die die Nukleinsäuremoleküle zweiter Herkunft flankierenden
Linkerstränge überstehen und somit sowohl einen 5'-Überhang als auch einen 3'-Überhang
bilden. Wird nun eine Verkürzung mittels einer Exonuklease wie beispielsweise Exonuklease
III vorgenommen, welche lediglich zurückversetzte 3'-Enden, nicht aber vorspringende 3'-
Enden als Substrat erkennt, so findet ein exonukleolytischer Abbau lediglich der
zurückversetzte 3'-Enden bildenden Stränge erster Herkunft statt. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform enthalten die mit ihrem 3'-Ende vom Nukleinsäuremolekül
fortweisenden Linkerstränge mindestens eine gegen exonukleolytischen Abbau beständige
Atomgruppe, insbesondere ein α-Thionukleotid, so daß in den gebildeten Heterohybriden
lediglich der Strang erster Herkunft einer exonukleolytischen Verkürzung zugänglich wäre.
Dieselbe Wirkung wäre im übrigen erzielbar, indem die Stränge zweiter Herkunft α-
Thionukleotid enthielten oder sogar vollständig hieraus synthetisiert würden. Jedenfalls ist
bevorzugt, daß in einer Kollektion in Form von Heterohybriden vorliegender unterschiedlich
stark verkürzter Varianten eines gegebenen Nukleinsäuremoleküls weitgehend sämtliche
möglichen Verkürzungen in möglichst weitgehend identischer Kopienzahl vorhanden sind.
Dementsprechend enthielte beispielsweise die Kollektion der verkürzten Varianten eines
gegebenen Nukleinsäuremoleküls einer Länge von 100 bp alle an ihrem 3'-Ende verkürzten
Moleküle einer Länge von 1 bp bis 99 bp, wobei Moleküle, deren Verkürzung bis in den an
ihrem 5'-Ende liegenden Linkerstrang reicht, unberücksichtigt gelassen werden können.
Jedenfalls ist wichtig, daß in einer Mischung von Heterohybriden aus Nukleinsäuremolekülen
erster Herkunft und Nukleinsäuremolekülen erster Herkunft möglichst jede Nukleotidposition
der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft durch Heterohybrid-Moleküle repräsentiert wird,
bei denen der Übergang vom doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich (also
die letzte Base des doppelsträngigen Bereichs) an eben dieser Nukleotidposition liegt. Hierbei
fallen in der Regel das 5'-Ende der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft und das 3'-Ende
der verkürzten Nukleinsäuremoleküle zweiter Herkunft auf die gleiche, beispielsweise durch
die Schnittstelle einer Restriktionsendonuklease definierte Position. Um eine gleichmäßige
Verteilung aller möglichen Verkürzungsvarianten einer Heterohybrid-Spezies mittels
exonukleolytischem Abbau zu erzielen, werden die Reaktionsbedingungen, insbesondere
Reaktionsdauer, Temperatur und Menge an eingesetzter Exonuklease, so gewählt, daß kein
vollständiger Strangabbau erfolgt, sondern eine Population unterschiedlich stark verkürzter
Moleküle erzeugt wird. Ein solches Vorgehen ist etwa aus der Deletionsklonierung zur
Sequenzierung langer Nukleinsäuren mittels Exonuklease III oder Bal 31 bekannt (Ausubel et
al., Current Protocols in Molecular Biology, J. Wiley and Sons, 1994). Wird eine besonders
gleichmäßige Verteilung aller möglicher Längen der aus einer Molekülspezies erzeugten
verkürzten Nukleinsäuremoleküle gewünscht, so können auch parallel mehrere
Verkürzungsreaktionen derart durchgeführt werden, daß sich der mittlere Verkürzungsgrad
zwischen den Reaktionen unterscheidet, gefolgt von einer anschließenden Vereinigung der
erhaltenen Verkürzungsprodukte. Da weiterhin in einen Nukleinsäurestrang inkorporierte α-
Thionukleotide für eine Anzahl weitverbreiteter Exonukleasen kein Substrat darstellen
(Schreiber et al., Nucleic Acids Res. 1985 Nov 11; 13 (21): 7663-72), besteht eine Alternative
zur Erzeugung einer geeigneten Größenverteilung der Verkürzungsvarianten im Einbau
derartiger Nukleotide im Unterschuß zu ihren gewöhnlichen Nukleotidanaloga (King und
Goodbourn, Nucleic Acids Res. 1992 Mar 11; 20 (5): 1039-44), gefolgt von einem
"vollständigen" exonukleolytischen Strangabbau, der in Abbaurichtung gesehen jeweils am
ersten inkorporierten Thionukleotid eines Strangs angehalten wird. Ebenfalls denkbar wäre es
im übrigen, einen partiellen endonukleolytischen Abbau vorzunehmen, indem der Strang
zweiter Herkunft gegen besagte Endonukleolyse geschützt ist. Beispielsweise erzeugt RNase
H in Heterohybriden aus einem DNA-Strang und einem RNA-Strang Einzelstrangbrüche
ausschließlich im RNA-Strang. DNase I hingegen erzeugt in Gegenwart von Mg2+
Einzelstrangbrüche in DNA-Doppelsträngen, wobei der jeweilige Strang zweiter Herkunft
gegen DNase-induzierte Strangbrüche geschützt werden könnte, indem er ausschließlich aus
Thionukleotiden synthetisiert würde, die von einer Vielzahl von DNA-Polymerasen
problemlos als Substrat akzeptiert werden. Ein derartiger Schutz eines der beiden Stränge
wäre selbstverständlich nicht erforderlich, wenn die Erzeugung von Verkürzungsprodukten wie
in Schritt (3h) beschrieben aus den Nukleinsäuremolekülen erster Herkunft vor der
Hybridisierung von Nukleinsäuremolekülen erster und zweiter Herkunft erfolgt.
Im übrigen wäre es natürlich ebenfalls möglich, gemäß Schritt (1h-5h) zunächst eine
Verkürzung der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft durchzuführen und dann die
Verkürzungsprodukte mit den Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft zu hybridisieren,
gefolgt von einer Unterscheidung derjenigen Heterohybride, deren Übergang vom
doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch eine ein- oder mehrbasige
Fehlpaarung auszeichnet, von denjenigen Heterohybriden, deren Übergang vom
doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch perfekte Basenpaarung
auszeichnet. Dabei könnte anstelle einer Verkürzung auch eine Strangneusynthese durch
Verlängerung eines an einen Linkerstrang hybridisierten Oligonukleotidprimers stattfinden,
vorausgesetzt, auf die Längenverteilung der Syntheseprodukte trifft das über die
Längenverteilung der Verkürzungsprodukte oben Gesagte zu. Erreichbar wäre eine derartige
Längenverteilung nicht bis zum Matrizenende synthetisierter Stränge etwa durch ein
geeignetes Einstellen der Nukleotidkonzentration und der für die Synthese zur Verfügung
gestellten Zeit oder auch durch eine Zugabe von aus der Nukleinsäuresequenzierung
bekannten Nukleotiden, welche zu einem Kettenabbruch führen.
Zur Hybridisierung der in Schritt (1a-f) und Schritt (2a-f) hergestellten Nukleinsäuremoleküle
in Schritt (3a-f) werden die in der Regel doppelsträngig vorliegenden Nukleinsäuremoleküle
denaturiert und vermischt, wobei diese Reihenfolge selbstverständlich auch umgekehrt
werden kann, und dann geeigneten Hybridisierungsbedingungen unterworfen. Die geeigneten
Hybridisierungsbedingungen (beispielsweise Temperatur, Nukleinsäure-Konzentration,
Salzgehalt, ggf. Formamid-Gehalt etc.) richten sich unter anderem nach der erwarteten Länge
der Heterohybride sowie nach der Komplexität der Nukleinsäuremischung. Bei sehr hoher
Komplexität (beispielsweise bei genomischer DNA bzw. bei Repräsentationen genomischer
DNA höherer Organismen) ist für einen weitgehend vollständigen Ablauf der Hybridisierung
eine längere Hybridisierungszeit bei höherer Nukleinsäurekonzentration erforderlich als bei
kleiner Komplexität (beispielsweise bei aus einem oder wenigen genomischen Klonen oder
cDNA-Klonen stammender DNA). Da sich bei besagter Hybridisierung jedoch auch
Homohybride aus jeweils zwei Strängen gleicher Herkunft bilden, kann für eine Abtrennung
der Homohybride von den gewünschten Heterohybriden gesorgt werden (Schritt 4a-f). Dies
kann geschehen, indem die mit den Nukleinsäuremolekülen erster Herkunft und die mit den
Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft verbundenen Linkermoleküle jeweils eine
bestimmte Eigenschaft aufweisen, welche eine Unterscheidung nach Herkunft erlaubt, gefolgt
von einem Schritt, in dem diejenigen Moleküle selektiert werden, welche an ihrem einen
Strang die die erste Herkunft kennzeichnende Eigenschaft und an ihrem zweiten Strang die
die zweite Herkunft kennzeichnende Eigenschaft tragen. Ein Beispiel für geeignete
Eigenschaften wäre die Markierung eines der Linker mit einer Biotingruppe und des anderen
Linkers mit einer Digoxygeningruppe, gefolgt von einer Selektion derjenigen Hybride,
welche beide Markierungen tragen. Einfacher durchzuführen und daher bevorzugt wäre aber,
sowohl die an den Nukleinsäuremolekülen erster Herkunft als auch die an den
Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft befestigen Linker mit "maskierten"
Erkennungsstellen für eine Restriktionsendonuklease zu versehen. Derartige maskierte
Erkennungsstellen enthielten auf mindestens einem der beiden Stränge mindestens eine
Abweichung von der Erkennungssequenz, so daß besagte Restriktionsendonuklease nicht
schneiden kann. Eine solche Maskierung kann derart ausgeführt werden, daß die durch
Hybridisierung eines Strangs erster Herkunft mit einem Strang zweiter Herkunft entstandenen
Heterohybride unmaskierte Erkennungsstellen für das jeweilige Enzym erhalten. Tragen die
Linker nun zusätzlich noch distal zur Erkennungsstelle eine immobilisierbare Gruppe, so ist
eine Trennung von Homo- und Heterohybriden möglich, indem nach erfolgter Hybridisierung
mit besagter Restriktionsendonuklease geschnitten wird. Die Homohybride wären danach
unverändert über besagte Gruppe immobilisierbar, während die immobilisierbaren Gruppen
von den Heterohybride abgetrennt wären. Ist weiterhin der Strang zweiter Herkunft gegen
exonukleolytischen Abbau geschützt, beispielsweise durch ein in den jeweiligen Linker
inkorporiertes Thionukleotid, so kann sich eine strangspezifische Verkürzung des Strangs
erster Herkunft unmittelbar anschließen (vgl. Fig. 13). Ebenfalls bevorzugt ist eine alternative
Vorgehensweise, welche auf dem Verschwinden einer Eigenschaft basiert, welche die an den
Nukleinsäuremolekülen erster Herkunft angefügten Linker ebenso wie die an den
Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft angefügten Linker besitzen, die jedoch in einem aus
einem Strang ersterer Linker und einem Strang letzterer Linker bestehenden "heterohybriden"
Linkern nicht mehr existiert. Geeignet ist hier insbesondere die Inkorporation einer oder
mehrerer Schnittstellen für Restriktionsendonukleasen, welche den Schnitt "homohybrider"
Linker (und damit ihre teilweise oder vollständige Abtrennung vom flankierten
Nukleinsäurefragment), nicht jedoch den Schnitt "heterohybrider" Linker zulassen.
Beispielsweise kann der an die Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft angefügte Linker die
Sequenz AGCGCT, also eine Erkennungssequenz für die Restriktionsendonuklease HaeII,
enthalten, während der an die Nukleinsäuremoleküle zweiter Herkunft angefügte Linker die
Sequenz GGCGCC, also eine alternative Erkennungssequenz für die
Restriktionsendonuklease HaeII, trägt. Die Linker der durch die Hybridisierung in Schritt (3a-f)
entstandenen Homohybride lassen sich nun durch HaeII schneiden und somit abtrennen,
während die Linker der gewünschten Heterohybride durch das Auftreten von zwei
Fehlpaarungen am Ort der Erkennungsstelle vom Enzym nicht geschnitten werden können
und somit an den Nukleinsäurefragmenten befestigt bleiben. Wurde weiterhin zur Erzeugung
der Nukleinsäurefragmente eine Restriktionsendonuklease eingesetzt, welche die
Erkennungssequenz GCGC besitzt (also beispielsweise das Enzym HinP1I), so ist außerdem
sichergestellt, daß obiger Restriktionsverdau keines der Fragmente intern, also zwischen den
angefügten Linkern, schneidet. Falls gewünscht, könnte nun über eine an den Linkern durch
obigen Restriktionsverdau abtrennbare immobilisierbare Gruppe eine Trennung geschnittener
Homohybride von ungeschnittenen Heterohybriden vorgenommen werden. Eine weitere
Möglichkeit zur Abtrennung von Homohybriden besteht im übrigen nach der Verkürzung der
Nukleinsäurestränge erster Herkunft, indem die Heterohybride mit einem immobilisierten
oder immobilisierbaren Oligonukleotid hybridisiert werden, welches mindestens teilweise
komplementär ist zu demjenigen an den Nukleinsäuren zweiter Herkunft befestigten
Linkerstrang, welcher mit seinem 5'-Ende vom Nukleinsäuremolekül fortweist (vgl. Fig. 11).
Nach Bindung des Hybridisierungsprodukts an die jeweilige zur Immobilisierung geeignete
Oberfläche, beispielsweise Streptavidin-beschichtete magnetische Partikel, sofern besagtes
zur Hybridisierung eingesetztes Oligonukleotid eine Biotin-Gruppe trägt, werden die
ungebunden gebliebenen Homohybride fortgewaschen. Anschließend werden die
immobilisierten Heterohybride wieder freigesetzt, bevorzugt unter milden denaturierenden
Bedingungen, welche eine Trennung des Heterohybrids von besagtem Oligonukleotid
zulassen, ohne daß die Stränge erster und zweiter Herkunft voneinander getrennt werden.
Die in Schritt (5a) beschriebene Unterscheidung derjenigen Heterohybride, deren Übergang
vom doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch eine ein- oder
mehrbasige Fehlpaarung auszeichnet, von denjenigen Heterohybriden, deren Übergang vom
doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch perfekte Basenpaarung
auszeichnet, nutzt die bekannte Fähigkeit von Polymerasen aus, bevorzugt perfekt gepaarte
3'-Enden eines partiellen Doppelstrangs zu verlängern, 3'-Enden hingegen, welche sich durch
eine terminale Fehlpaarung auszeichnen, nur mit sehr geringer Effizienz als Substrat zur
Verlängerung zu akzeptieren. Unter einem partiellen Doppelstrang ist hier ein Hybrid zweier
mindestens teilweise zueinander komplementärer Nukleinsäuren zu verstehen, welches sich
durch einen einzelsträngigen 5'-Überhang auszeichnet. Perfekte Basenpaarung des
zurückversetzten 3'-Endes vorausgesetzt, kann eine Polymerase einen solchen partiellen
Doppelstrang zu einem vollständigen Doppelstrang ergänzen, indem von besagtem
zurückversetztem 3'-Ende ausgehend und unter Nutzung des einzelsträngigen 5'-Überhangs
als Matrize eine Polymerisation von in der Lösung befindlichen Nukleotidbausteinen
katalysiert wird. Als Polymerase kann hier jede DNA- oder RNA-Polymerase zum Einsatz
kommen, die zu einer Verlängerung von zurückversetzten 3'-Enden in der Lage ist und gegen
die Verlängerung fehlgepaarter Termini diskriminiert, nicht jedoch Polymerasen, welche
mittels einer Exonuklease-Aktivität terminale Fehlpaarungen abbauen können ("proofreading-
Polymerasen"). Beispiele für geeignete Polymerasen sind etwa genetisch modifizierte T7
DNA Polymerase ("Δ28 T7 DNA Polymerase"), Taq Polymerase oder auch Reverse
Transkriptase. Nicht geeignet hingegen sind native T7 DNA Polymerase oder Pfu
Polymerase.
Das in Schritt (6b), (6c) sowie (6d) stattfindende Auffüllen derjenigen Heterohybride, deren
Übergang vom doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch perfekte
terminale Basenpaarung auszeichnet, erfolgt unter Bedingungen, welche eine möglichst gute
enzymatische Unterscheidung zwischen perfekt gepaarten 3'-Enden und Fehlpaarungen
ermöglicht, so daß ausschließlich oder zumindest weitgehend ausschließlich terminal perfekt
gepaarte Heterohybride zum vollständigen Doppelstrang ergänzt werden. Hierbei ist es
möglich, Nukleotidbausteine zur Verfügung zu stellen, welche mit Markierungsgruppen
versehen sind. Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens nutzt
die Fähigkeit vieler Polymerasen, Biotin-modifizierte Nukleotide in einen Strang zu
inkorporieren, was eine leichte Trennung aufgefüllter Heterohybride von unaufgefüllt
gebliebenen Heterohybriden durch Bindung an immobilisiertes Streptavidin erlaubt. Auch
Paare aus Hapten und Antikörper, beispielsweise Digoxygenin-modifizierte Nukleotide und
immobilisierte Digoxygenin-Antikörper, können zum Einsatz kommen.
Die Extension derjenigen Heterohybride, deren Übergang vom doppelsträngigen Bereich zum
einzelsträngigen Bereich sich durch perfekte terminale Basenpaarung auszeichnet, um ein
zum Kettenabbruch führendes Nukleotid in Schritt (6e-f) findet gemäß dem zu Schritt (6b-d)
gesagten statt, allerdings wird hier mindestens ein nicht weiter verlängerbares Nukleotid zur
Inkorporation eingesetzt. Bevorzugt wäre hier der Einsatz einer Mischung aller vier auch zu
Sequenzierungszwecken verwendeten Nukleotid-Didesoxyanaloga ddATP, ddCTP, ddGTP
und ddTTP, denkbar wäre aber natürlich auch die Kombination etwa nur eines dieser
Didesoxyanaloga gemeinsam mit den übrigen drei nativen Nukleotiden. Falls gewünscht,
könnte das zu inkorporierende Abbruchnukleotid wie unter Schritt (6b-d) beschrieben eine
immobilisierbare Atomgruppe wie etwa Biotin tragen.
Die Trennung der aufgefüllten Heterohybride von nicht aufgefüllten Heterohybriden in Schritt
(7b), der separat aufgefüllten Heterohybride in Schritt (9c), der mit einem Abbruchnukleotid
verlängerten Heterohybride von aufgefüllten Heterohybriden in Schritt (8e) oder der mit
einem Abbruchnukleotid verlängerten Heterohybride von unverlängert gebliebenen
Heterohybriden in Schritt ( 7f) kann erfolgen, indem wie beschrieben zur Auffüllung bzw.
Extension Biotin-modifizierte Nukleotide bzw. Abbruchnukleotide eingesetzt werden und die
Auffüllungs- bzw. Extensions-Produkte anschließend an eine Streptavidin-beschichteten
Festphase gebunden werden. Eine Alternative hierzu besteht beispielsweise in der
Hybridisierung der nicht aufgefüllten Heterohybride in Schritt (7d), deren einzelsträngiger
Bereich auf die Sequenz eines der in Schritt (2a-f) eingesetzten Linker-Stränge endet, mit
einem hierzu komplementären immobilisierten oder immobilisierbaren Oligonukleotid.
Ebenfalls möglich wäre die Behandlung der in Schritt (6e) mit einem Abbruchnukleotid
verlängerten Heterohybride nach erfolgter Auffüllung im Schritt (8e) mit einer selektiv
Einzelstränge abbauenden Exonuklease, beispielsweise Mung-Bean-Nuklease, gefolgt von
einer Amplifikation unter Einsatz von gegen die in (2e) eingesetzten Linkersequenzen
gerichteten PCR-Primern. In diesem Fall wären lediglich die in Schritt (8 e) aufgefüllten
Heterohybride amplifizierbar, während die in (6e) verlängerten Heterohybride nur noch
jeweils eine Primerbindungsstelle aufwiesen und somit nicht mehr amplifizierbar wären.
In den Schritten (8b), (10c), (8d), (10e) und (8f) werden diejenigen Heterohybride
identifiziert, welche jeweils einen Sequenzunterschied zwischen den in Schritt (1a-f) und den
in Schritt (2a-f) bereitgestellten Nukleinsäuremolekülen erster und zweiter Herkunft
repräsentieren. Die Identifikation kann durch dem Fachmann geläufige Weise über
Sequenzierung, gelelektrophoretische Untersuchung etc. erfolgen, welchen gegebenenfalls
noch Schritte der Amplifikation und/oder Markierung vorangehen können. Besonders
bevorzugt ist jedoch eine Identifikation über Hybridisierung eines oder beider Stränge
besagter Heterohybride, welche zu diesem Zweck zunächst markiert und ggf. zuvor
amplifiziert werden, mit einer Anordnung zur Hybridisierung befähigter Nukleinsäuren. Bei
dieser Anordnung kann es sich beispielsweise um eine genomische oder cDNA-Bank oder
eine andere Kollektion von Nukleinsäuremolekülen handeln, welche in sortierter Form
vorliegt, d. h. bei welcher unterschiedliche Sorten von Nukleinsäuremolekülen voneinander
getrennt vorliegen und separat adressiert werden können. Bevorzugterweise handelt es sich
um einen Array von auf einem festen oder halbfesten Träger befestigten Nukleinsäuren,
beispielsweise einen Microarray oder eine auf eine Membran aufgetragene Sammlung von
Klonen. Hierbei kann für jede einzelne Position der Anordnung die Identität der sich dort
befindlichen Nukleinsäuremoleküle bekannt sein. Alternativ ist es aber auch möglich, eine
Anordnung unbekannter Nukleinsäuremoleküle zur Hybridisierung einzusetzen, sofern nach
erfolgter Hybridisierung Zugriff auf die Identität der hybridisierten, auf dem Träger
befindlichen Nukleinsäuremoleküle besteht. Beispielsweise kann eine in Form transformierter
Bakterien vorliegende Plasmid-Genbank auf einem Nährboden ausgestrichen werden, die
Bakterien können wachsen gelassen werden, bis eine geeignete Koloniegröße erreicht ist, und
über einen Kolonieabklatsch kann Zellmaterial auf Membranfilter übertragen werden. Nach
entsprechender Vorbereitung der so erhaltenen Koloniefilter (Sambrook et al., Cold Spring
Harbor Laboratory Press, 1987) kann hybridisiert werden. Nach Identifikation derjenigen
Klone, welche mit den aus obigen Heterohybriden hergestellten Sonden hybridisiert haben,
können die zugehörigen Bakterienkolonien auf dem Nährboden identifiziert und die in ihnen
enthaltenen Plasmide gewonnen und sequenziert werden. Ein anderer Typ von Nukleinsäure
array kann durch Festphasen-Amplifikation einzelner Moleküle mittels PCR und
immobilisierte Primer erzeugt werden, wodurch regelrechte "klonale Inseln" jeweils
identischer, von einem Ausgangsmolekül durch Amplifikation abgeleiteter
Nukleinsäuremoleküle entstehen (vgl. WO 98/44151). Kann selektiv einer der beiden
Molekültermini von der Oberfläche gelöst werden, beispielsweise über eine in einen der
Amplifikationsprimer eingefügte Erkennungsstelle einer Restriktionsendonuklease, so wird
eine Zufallsanordnung einzelsträngiger und somit hybridisierungsfähiger DNA-"Klone"
erzeugt. Ist weiterhin der andere Molekülterminus regioselektiv von der Oberfläche ablösbar,
beispielsweise durch regioselektive Photolyse eines Spacers zwischen Oberfläche und
Nukleinsäuremolekül mittels eines Lasers, so können gezielt diejenigen Moleküle isoliert und
nachfolgend durch Sequenzierung identifiziert werden, welche mit den aus besagten
Heterohybriden gewonnenen Sonden hybridisiert haben. Noch eine andere Möglichkeit zur
Identifikation folgt der von Brenner et al. (US-A 5,846,719) vorgestellten Strategie, in-vitro-
Klone in Form mit jeweils einer Spezies von Nukleinsäuremolekül beschichteter
Mikropartikel (sog. beads) zu erzeugen. Derartige in-vitro-Klone sind in einzelsträngiger
Form selbstverständlich auch zur Hybridisierung geeignet, wobei die Hybridisierung vor oder
nach der sequenzspezifischen Beladung der Mikropartikel erfolgen kann. Wurde für die
Sondenmarkierung eine Fluoreszenzmarkierung gewählt, so können diejenigen Mikropartikel,
die ein gewünschtes Hybridisierungssignal zeigen, mittels einer Zell-Sortierapparatur (cell
sorter) mit hohem Durchsatz von denjenigen Partikeln getrennt werden, welche unbeladen
geblieben sind oder zumindest nicht das gewünschte Hybridisierungssignal zeigen.
Anschließend kann eine Rückgewinnung und Analyse der an die Partikel gebundenen
Nukleinsäuremoleküle, beispielsweise mittels PCR, erfolgen.
In einer Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Identifikation von
Sequenzunterschieden, die in zwei verschiedenen Individuengruppe unterschiedlich häufig
vertreten sind, wird folgendermaßen vorgegangen (vgl. Fig. 12): Die aus den jeweiligen
Individuen einer Gruppe isolierten Nukleinsäuremoleküle werden zu Nukleinsäuremolekülen
erster Herkunft aus der einen Gruppe bzw. zu Nukleinsäuremolekülen erster Herkunft aus der
anderen Gruppe vereinigt. Weiterhin werden als "Referenz" Nukleinsäuremoleküle einer
zweiten Herkunft bereitgestellt, die beispielsweise aus einem keiner der beiden obigen
Gruppen angehörigen Individuum oder auch einer Zellkultur gewonnen wird. Gemäß einer
der oben näher erläuterten Ausführungsformen wird das erfindungsgemäße Verfahren dann in
parallelen Ansätzen durchgeführt, wobei in einem der Ansätze die aus der einen Gruppe
gewonnenen Nukleinsäuren und im anderen Ansatz die aus der anderen Gruppe gewonnenen
Nukleinsäuren jeweils als Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft eingesetzt werden. Als
Nukleinsäuren zweiter Herkunft dienen in beiden Ansätzen die Referenz-
Nukleinsäuremoleküle. Es werden dann mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
Nukleinsäuremoleküle isoliert, welche im jeweiligen Ansatz Sequenzunterschiede zu den
bereitgestellten Referenz-Nukleinsäuremolekülen aufweisen. Dabei wird bevorzugterweise
derart vorgegangen, daß besagte isolierte Nukleinsäuremoleküle in beiden Ansätzen
voneinander unterscheidbare Markierungen erhalten. So könnten beispielsweise bei
Durchführung des Verfahrens gemäß der oben beschriebenen zweiten Ausführungsform die in
Schritt ( 6b) erhaltenen nicht aufgefüllten Heterohybride, welche einen Sequenzunterschied
zwischen dem jeweiligen Nukleinsäuremolekül erster Herkunft und dem Referenz-
Nukleinsäuremolekül zweiter Herkunft repräsentieren, im Fall der ersten Individuengruppe
mit dem Fluoreszenzfarbstoff Cy3 und im Fall der zweiten Individuengruppe mit dem
Fluoreszenzfarbstoff Cy5 markiert werden. Es würde dann eine Anordnung von Referenz-
Nukleinsäuremolekülen bereitgestellt, etwa in Form eines Arrays auf einer festen Oberfläche,
welcher auf konventionelle Weise durch Ablage von Nukleinsäure-Klonen in einer
regelmäßigen Anordnung oder durch einer Zufallsanordnung folgende Oberflächen-
Amplifikation stattfinden kann, oder in Form von mit jeweils identischen
Nukleinsäuremolekülen beladenen Partikeln. Jedenfalls soll die Anordnung die bereits oben
beschriebenen Eigenschaften aufweisen, daß jeweils identische und zur Hybridisierung
befähigte Nukleinsäuremoleküle an einem Ort lokalisiert sind. Dabei kann Ort sowohl einen
Bereich auf einer meist planaren Oberfläche als auch die Oberfläche eines Partikels bedeuten.
Jedenfalls würden die wie oben beschriebenen, voneinander unterscheidbar markierten
Nukleinsäuremoleküle, welche jeweils Sequenzunterschieden zwischen erster Herkunft und
Referenz bzw. zweiter Herkunft und Referenz repräsentieren, mit besagter Anordnung
hybridisiert. Nach erfolgter Auswertung sind vier verschiedene Situationen unterscheidbar:
(1) ein Fragment aus der ersten Gruppe ist sequenzidentisch sowohl mit dem entsprechenden
Fragment aus der zweiten Gruppe als auch mit dem jeweiligen Referenz-Fragment. Es werden
keine Heterohybride entstehen, deren doppelsträngiger Bereich in einer Fehlpaarung endet,
daher werden keine dieses Fragment repräsentierenden Sondenmoleküle erhalten. Nach
Hybridisierung wird von den zu diesem Fragment gehörigen Orten der Anordnung kein
Hybridisierungssignal erhalten. (2) ein Fragment aus der ersten Gruppe weist einen
Sequenzunterschied gegenüber dem jeweiligen Referenz-Fragment auf, während das
entsprechende Fragment aus der zweiten Gruppe mit dem jeweiligen Referenz-Fragment
sequenzidentisch ist. Es werden daher lediglich Sondenmoleküle erhalten, die eine einen
Sequenzunterschied zwischen Referenz und erster Gruppe kennzeichnende Markierung
tragen, im obigen Beispiel also eine Cy3-Markierung. Nach Hybridisierung wird von den zu
diesem Fragment gehörigen Orten der Anordung ausschließlich ein von dieser (Cy3-)-
Markierung stammendes Signal erhalten. ( 3) ein Fragment aus der zweiten Gruppe weist
einen Sequenzunterschied gegenüber dem jeweiligen Referenz-Fragment auf, während das
entsprechende Fragment aus der ersten Gruppe mit dem jeweiligen Referenz-Fragment
sequenzidentisch ist. Es werden daher lediglich Sondenmoleküle erhalten, die eine einen
Sequenzunterschied zwischen Referenz und zweiter Gruppe kennzeichnende Markierung
tragen, im obigen Beispiel also eine Cy5-Markierung. Nach Hybridisierung wird von den zu
diesem Fragment gehörigen Orten der Anordung ausschließlich ein von dieser (Cy5-)-
Markierung stammendes Signal erhalten. ( 4) Die Fragmente aus der ersten und der zweiten
Gruppe weisen einen Sequenzunterschied gegenüber dem jeweiligen Referenz-Fragment auf.
Es werden daher sowohl Sondenmoleküle erhalten, welche einen Sequenzunterschied
zwischen Referenz und erster Gruppe kennzeichnende Markierung tragen, als auch
Sondenmoleküle, die einen Sequenzunterschied zwischen Referenz und zweiter Gruppe
kennzeichnende Markierung tragen. Nach Hybridisierung wird von den zu diesem Fragment
gehörigen Orten der Anordung daher ein von beiden Markierungen stammendes Signal
erhalten. Zur Identifikation derjenigen Fragmente, welche sich durch einen
Sequenzunterschied zwischen erster und zweiter Gruppe auszeichnen, werden daher an
denjenigen Orten befindliche Nukleinsäuremoleküle identifiziert, welche sich durch ein nur
oder überwiegend von einer der beiden Sondenpräparationen erhaltenes Hybridisierungssignal
auszeichnen. Diese Isolation kann wie oben beschrieben erfolgen, indem im Fall eines
geordneten Arrays auf die jeweiligen Klone zurückgegriffen wird, im Fall einer durch
Oberflächen-Amplifikation erzeugten Zufallsanordnung interessierende
Nukleinsäuremoleküle photolytisch von der Oberfläche freigesetzt werden, oder im Fall von
mit Nukleinsäuren beladenen Partikeln mittels einer Sortierapparatur die relevanten Partikel
aussortiert werden. Während die oben beschriebene Klassifizierung lediglich Fälle
unterscheidet, in denen die Nukleinsäuremoleküle aus der ersten und aus der zweiten Gruppe
unter sich jeweils identisch sind, ist natürlich ebenso denkbar, daß Sequenzunterschiede
innerhalb einer Gruppe existieren. Dies wird beispielsweise meist dann der Fall sein, wenn
aus verschiedenen, nicht-klonalen Individuen Nukleinsäuremoleküle gewonnen und
miteinander vereinigt werden. So kann ein bestimmtes Allel eines gegebenen Gens innerhalb
einer Gruppe beispielsweise alle relativen Häufigkeiten zwischen 0% und 100% einnehmen.
Unterscheidet sich die relative Häufigkeit dieses Allels zwischen den beiden
Individuengruppen, so werden vom entsprechenden Fragment abgeleitete, die erste bzw. die
zweite Gruppe repräsentierenden Sondenmoleküle in unterschiedlicher Menge erhalten, die
Hybridisierung führt also an den entsprechenden Orten der Anordnung zu Mischsignalen.
Daher erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur die Identifikation von
Sequenzunterschieden, die in einer ersten Individuengruppe vorkommen und in einer zweiten
Individuengruppe nicht vorkommen, sondern außerdem die Identifikation von
Sequenzunterschieden, die in verschiedenen Individuengruppen in unterschiedlicher
Häufigkeit vorkommen.
In Schritt (9c-d) werden die aufgefüllten Heterohybride aus Schritt (7c-d) identifiziert; hierfür
gilt sinngemäß das über Schritt (7b) bzw. Schritt (7e) gesagte.
Im folgenden wird die Erfindung durch die Abbildungen näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 die Herstellung von Heterohybriden, welche eine selektive Verkürzung nur eines
Strangs ermöglichen,
Fig. 2 die Herstellung von Heterohybriden mit einem verkürzten Strang,
Fig. 3 die Isolation eines Fragments aus einer Mischung von Nukleinsäuremolekülen,
welches einen Sequenzunterschied zwischen erster und zweiter Herkunft aufweist,
Fig. 4 eine alternative Isolation eines Fragments aus einer Mischung von
Nukleinsäuremolekülen, welches einen Sequenzunterschied zwischen erster und
zweiter Herkunft aufweist,
Fig. 5 eine weitere alternative Isolation eines Fragments aus einer Mischung von
Nukleinsäuremolekülen, welches einen Sequenzunterschied zwischen erster und
zweiter Herkunft aufweist,
Fig. 6 eine weitere alternative Isolation eines Fragments aus einer Mischung von
Nukleinsäuremolekülen, welches einen Sequenzunterschied zwischen erster und
zweiter Herkunft aufweist,
Fig. 7 eine weitere alternative Isolation eines Fragments aus einer Mischung von
Nukleinsäuremolekülen, welches einen Sequenzunterschied zwischen erster und
zweiter Herkunft aufweist,
Fig. 8 eine weitere alternative Isolation eines Fragments aus einer Mischung von
Nukleinsäuremolekülen, welches einen Sequenzunterschied zwischen erster und
zweiter Herkunft aufweist,
Fig. 9 eine weitere alternative Isolation eines Fragments aus einer Mischung von
Nukleinsäuremolekülen, welches einen Sequenzunterschied zwischen erster und
zweiter Herkunft aufweist,
Fig. 10 die restriktionsendonukleolytische Linkerentfernung von Homohybriden,
Fig. 11 die restriktionsendonukleolytische Linkerentfernung von Homohybriden, gefolgt von
der Isolation eines einen Sequenzunterschied repräsentierenden Heterohybrids und
der Herstellung einer Hybridisierungssonde,
Fig. 12 die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Identifikation von
Sequenzunterschieden zwischen aus zwei verschiedenen Proben stammenden
Nukleinsäuren unter Verwendung von Referenz-Nukleinsäuren.
Fig. 1 zeigt die Herstellung von Heterohybriden, welche eine selektive Verkürzung nur
eines Strangs ermöglichen. Dabei zeigt im einzelnen:
1 Herstellung von Heterohybriden aus Nukleinsäuremolekülen erster (Linker durch offene Rechtecke gekennzeichnet) und zweiter (Linker durch schraffierte Rechtecke gekennzeichnet) Herkunft, welche sich durch unterschiedlich lange flankierende Linker auszeichnen. Eine Sequenzvariation (SNF) der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft gegenüber den Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft ist durch einen Punkt gekennzeichnet.
2 Exonukleolytische Verkürzung derjenigen Stränge, welche sich durch ein zurückversetztes 3'-Ende auszeichnen. "Exo" bezeichnet die einwirkende Exonuklease. Es sind hier lediglich Heterohybrid-Doppelstränge (jeweils eine mögliche Verkürzungsvariante aus einer Mischung von Verkürzungsvarianten) dargestellt.
1 Herstellung von Heterohybriden aus Nukleinsäuremolekülen erster (Linker durch offene Rechtecke gekennzeichnet) und zweiter (Linker durch schraffierte Rechtecke gekennzeichnet) Herkunft, welche sich durch unterschiedlich lange flankierende Linker auszeichnen. Eine Sequenzvariation (SNF) der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft gegenüber den Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft ist durch einen Punkt gekennzeichnet.
2 Exonukleolytische Verkürzung derjenigen Stränge, welche sich durch ein zurückversetztes 3'-Ende auszeichnen. "Exo" bezeichnet die einwirkende Exonuklease. Es sind hier lediglich Heterohybrid-Doppelstränge (jeweils eine mögliche Verkürzungsvariante aus einer Mischung von Verkürzungsvarianten) dargestellt.
Fig. 2 zeigt die Herstellung einer Mischung von Heterohybriden mit jeweils einem
verkürzten Strang, wobei im einzelnen:
1 Herstellung von Heterohybriden aus Nukleinsäuremolekülen erster und zweiter Herkunft, welche sich durch unterschiedlich lange flankierende Linker auszeichnen,
2 selektiv exonukleolytische Verkürzung derjenigen Stränge, welche sich durch ein zurückversetztes 3'-Ende auszeichnen. Aus der erhaltenen Kollektion unterschiedlich stark verkürzter Molekülvarianten sind drei Verkürzungsvarianten dargestellt. Bei der mittleren hiervon fällt die letzte Base des doppelsträngigen Bereichs mit der Position des in Fig. 1 genannten Sequenzunterschieds zusammen, so daß eine terminale Fehlpaarung vorliegt.
1 Herstellung von Heterohybriden aus Nukleinsäuremolekülen erster und zweiter Herkunft, welche sich durch unterschiedlich lange flankierende Linker auszeichnen,
2 selektiv exonukleolytische Verkürzung derjenigen Stränge, welche sich durch ein zurückversetztes 3'-Ende auszeichnen. Aus der erhaltenen Kollektion unterschiedlich stark verkürzter Molekülvarianten sind drei Verkürzungsvarianten dargestellt. Bei der mittleren hiervon fällt die letzte Base des doppelsträngigen Bereichs mit der Position des in Fig. 1 genannten Sequenzunterschieds zusammen, so daß eine terminale Fehlpaarung vorliegt.
Fig. 3 zeigt die Isolation eines Fragments aus einer Mischung von Nukleinsäuremolekülen,
welches einen Sequenzunterschied zwischen erster und zweiter Herkunft aufweist.
Die Mischung besteht hier exemplarisch aus je zwei Fragmenten, wovon das kürzere
zwischen erster und zweiter Herkunft sequenzidentisch ist, während das längere
zwischen erster und zweiter Herkunft einen Sequenzunterschied aufweist. Im
einzelnen zeigt:
1 die Gewinnung von Heterohybriden aus Strängen der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft und zweiter Herkunft,
2 die selektive exonukleolytische Verkürzung der Stränge erster Herkunft in den Heterohybriden aus 1, ermöglicht durch Schutz des jeweiligen Gegenstrangs zweiter Herkunft gegen exonukleolytischen Abbau. Für jedes der beiden Fragmente ist lediglich eines aus der erhaltenen Mischung von unterschiedlich stark verkürzten Verkürzungsprodukten gezeigt, wobei für das längere der beiden Fragmente dasjenige Verkürzungsprodukt dargestellt ist, dessen letztes Nukleotid des doppelsträngigen Bereichs den Sequenzunterschied zwischen Molekülen erster und zweiter Herkunft repräsentiert (Punkt). Dieses Verkürzungsprodukt zeichnet sich daher durch eine Fehlpaarung am Ende des doppelsträngigen Bereichs aus,
3 Auffüllung derjenigen Heterohybride, welche keine Fehlpaarung am Ende des doppelsträngigen Bereichs aufweisen, unter Zugabe Biotin-modifizierter Nukleotidbausteine. Biotin-Gruppen werden durch "B" dargestellt,
4 Abtrennung biotinhaltiger Heterohybride von unverlängert gebliebenen, nicht biotinhaltigen Heterohybriden, welche Sequenzunterschiede enthaltende Fragmente repräsentieren.
1 die Gewinnung von Heterohybriden aus Strängen der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft und zweiter Herkunft,
2 die selektive exonukleolytische Verkürzung der Stränge erster Herkunft in den Heterohybriden aus 1, ermöglicht durch Schutz des jeweiligen Gegenstrangs zweiter Herkunft gegen exonukleolytischen Abbau. Für jedes der beiden Fragmente ist lediglich eines aus der erhaltenen Mischung von unterschiedlich stark verkürzten Verkürzungsprodukten gezeigt, wobei für das längere der beiden Fragmente dasjenige Verkürzungsprodukt dargestellt ist, dessen letztes Nukleotid des doppelsträngigen Bereichs den Sequenzunterschied zwischen Molekülen erster und zweiter Herkunft repräsentiert (Punkt). Dieses Verkürzungsprodukt zeichnet sich daher durch eine Fehlpaarung am Ende des doppelsträngigen Bereichs aus,
3 Auffüllung derjenigen Heterohybride, welche keine Fehlpaarung am Ende des doppelsträngigen Bereichs aufweisen, unter Zugabe Biotin-modifizierter Nukleotidbausteine. Biotin-Gruppen werden durch "B" dargestellt,
4 Abtrennung biotinhaltiger Heterohybride von unverlängert gebliebenen, nicht biotinhaltigen Heterohybriden, welche Sequenzunterschiede enthaltende Fragmente repräsentieren.
Fig. 4 zeigt eine alternative Isolation eines Fragments aus einer Mischung von
Nukleinsäuremolekülen, welches einen Sequenzunterschied zwischen erster und
zweiter Herkunft aufweist. Im einzelnen zeigt:
1 die Gewinnung von Heterohybriden aus Strängen der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft und zweiter Herkunft,
2 die selektive exonukleolytische Verkürzung der Stränge erster Herkunft in den Heterohybriden aus 1,
3 Auffüllung derjenigen Heterohybride, welche keine Fehlpaarung am Ende des doppelsträngigen Bereichs aufweisen,
4 Entfernung der fehlgepaarten terminalen Base oder Basen in unaufgefüllt gebliebenen Heterohybriden, gefolgt von einer Auffüllung unter Zugabe biotinmodifizierter Nukleotidbausteine,
5 Isolation biotinhaltiger, in 4 aufgefüllter Heterohybride, welche Sequenzunterschiede enthaltende Fragmente repräsentieren, unter Abtrennung in 3 aufgefüllter, nicht biotinhaltiger Heterohybride.
1 die Gewinnung von Heterohybriden aus Strängen der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft und zweiter Herkunft,
2 die selektive exonukleolytische Verkürzung der Stränge erster Herkunft in den Heterohybriden aus 1,
3 Auffüllung derjenigen Heterohybride, welche keine Fehlpaarung am Ende des doppelsträngigen Bereichs aufweisen,
4 Entfernung der fehlgepaarten terminalen Base oder Basen in unaufgefüllt gebliebenen Heterohybriden, gefolgt von einer Auffüllung unter Zugabe biotinmodifizierter Nukleotidbausteine,
5 Isolation biotinhaltiger, in 4 aufgefüllter Heterohybride, welche Sequenzunterschiede enthaltende Fragmente repräsentieren, unter Abtrennung in 3 aufgefüllter, nicht biotinhaltiger Heterohybride.
Fig. 5 zeigt eine weitere alternative Isolation eines Fragments aus einer Mischung von
Nukleinsäuremolekülen, welches einen Sequenzunterschied zwischen erster und
zweiter Herkunft aufweist. Im einzelnen zeigt:
1 die Gewinnung von Heterohybriden aus Strängen der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft und zweiter Herkunft;
2 die selektive exonukleolytische Verkürzung der Stränge erster Herkunft in den Heterohybriden aus 1,
3 Auffüllung derjenigen Heterohybride, welche keine Fehlpaarung am Ende des doppelsträngigen Bereichs aufweisen,
4 Isolation unaufgefüllt gebliebener Heterohybride, welche Sequenzunterschiede enthaltende Fragmente repräsentieren, durch Hybridisierung mit einem immobilisierten oder immobilisierbaren Oligonukleotid, welches komplementär zum unaufgefüllt gebliebenen einzelsträngigen Linkerabschnitt des Nukleinsäuremoleküls zweiter Herkunft ist.
1 die Gewinnung von Heterohybriden aus Strängen der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft und zweiter Herkunft;
2 die selektive exonukleolytische Verkürzung der Stränge erster Herkunft in den Heterohybriden aus 1,
3 Auffüllung derjenigen Heterohybride, welche keine Fehlpaarung am Ende des doppelsträngigen Bereichs aufweisen,
4 Isolation unaufgefüllt gebliebener Heterohybride, welche Sequenzunterschiede enthaltende Fragmente repräsentieren, durch Hybridisierung mit einem immobilisierten oder immobilisierbaren Oligonukleotid, welches komplementär zum unaufgefüllt gebliebenen einzelsträngigen Linkerabschnitt des Nukleinsäuremoleküls zweiter Herkunft ist.
Fig. 6 zeigt eine weitere alternative Isolation eines Fragments aus einer Mischung von
Nukleinsäuremolekülen, welches einen Sequenzunterschied zwischen erster und
zweiter Herkunft aufweist. Im einzelnen zeigt:
1 die Gewinnung von Heterohybriden aus Strängen der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft und zweiter Herkunft,
2 die selektive exonukleolytische Verkürzung der Stränge erster Herkunft in den Heterohybriden aus 1,
3 Verlängerung derjenigen Heterohybride, welche keine Fehlpaarung am Ende des doppelsträngigen Bereichs aufweisen, um ein zum Kettenabbruch führendes Nukleotid,
4 Entfernung der fehlgepaarten terminalen Base oder Basen in unverlängert gebliebenen Heterohybriden, gefolgt von einer Auffüllung unter Zugabe biotinmodifizierter Nukleotidbausteine,
5 Isolation biotinhaltiger, in 4 aufgefüllter Heterohybride, welche Sequenzunterschiede enthaltende Fragmente repräsentieren, unter Abtrennung der in 3 verlängerten, nicht biotinhaltiger Heterohybride.
1 die Gewinnung von Heterohybriden aus Strängen der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft und zweiter Herkunft,
2 die selektive exonukleolytische Verkürzung der Stränge erster Herkunft in den Heterohybriden aus 1,
3 Verlängerung derjenigen Heterohybride, welche keine Fehlpaarung am Ende des doppelsträngigen Bereichs aufweisen, um ein zum Kettenabbruch führendes Nukleotid,
4 Entfernung der fehlgepaarten terminalen Base oder Basen in unverlängert gebliebenen Heterohybriden, gefolgt von einer Auffüllung unter Zugabe biotinmodifizierter Nukleotidbausteine,
5 Isolation biotinhaltiger, in 4 aufgefüllter Heterohybride, welche Sequenzunterschiede enthaltende Fragmente repräsentieren, unter Abtrennung der in 3 verlängerten, nicht biotinhaltiger Heterohybride.
Fig. 7 zeigt eine weitere alternative Isolation eines Fragments aus einer Mischung von
Nukleinsäuremolekülen, welches einen Sequenzunterschied zwischen erster und
zweiter Herkunft aufweist. Im einzelnen zeigt:
1 die Gewinnung von Heterohybriden aus Strängen der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft und zweiter Herkunft;
2 die selektive exonukleolytische Verkürzung der Stränge erster Herkunft in den Heterohybriden aus 1,
3 Verlängerung derjenigen Heterohybride, welche keine Fehlpaarung am Ende des doppelsträngigen Bereichs aufweisen, um ein zum Kettenabbruch führendes Nukleotid,
4 Entfernung der fehlgepaarten terminalen Base oder Basen in unverlängert gebliebenen Heterohybriden, gefolgt von einer Auffüllung,
5 Abtrennung unaufgefüllt gebliebener Heterohybride, welche keine Sequenzunterschiede enthaltende Fragmente repräsentieren, durch Hybridisierung mit einem immobilisierten oder immobilisierbaren Oligonukleotid, das komplementär zum unaufgefüllt gebliebenen einzelsträngigen Linkerabschnitt des Nukleinsäuremoleküls zweiter Herkunft ist.
1 die Gewinnung von Heterohybriden aus Strängen der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft und zweiter Herkunft;
2 die selektive exonukleolytische Verkürzung der Stränge erster Herkunft in den Heterohybriden aus 1,
3 Verlängerung derjenigen Heterohybride, welche keine Fehlpaarung am Ende des doppelsträngigen Bereichs aufweisen, um ein zum Kettenabbruch führendes Nukleotid,
4 Entfernung der fehlgepaarten terminalen Base oder Basen in unverlängert gebliebenen Heterohybriden, gefolgt von einer Auffüllung,
5 Abtrennung unaufgefüllt gebliebener Heterohybride, welche keine Sequenzunterschiede enthaltende Fragmente repräsentieren, durch Hybridisierung mit einem immobilisierten oder immobilisierbaren Oligonukleotid, das komplementär zum unaufgefüllt gebliebenen einzelsträngigen Linkerabschnitt des Nukleinsäuremoleküls zweiter Herkunft ist.
Fig. 8 zeigt eine weitere alternative Isolation eines Fragments aus einer Mischung von
Nukleinsäuremolekülen, welches einen Sequenzunterschied zwischen erster und
zweiter Herkunft aufweist. Im einzelnen zeigt:
1 die Gewinnung von Heterohybriden aus Strängen der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft und zweiter Herkunft,
2 die selektive exonukleolytische Verkürzung der Stränge erster Herkunft in den Heterohybriden aus 1,
3 Verlängerung derjenigen Heterohybride, welche keine Fehlpaarung am Ende des doppelsträngigen Bereichs aufweisen, um ein mit Biotin gekoppeltes, zum Kettenabbruch führendes Nukleotid,
4 Abtrennung in 3 verlängerter, biotinhaltiger Heterohybride.
1 die Gewinnung von Heterohybriden aus Strängen der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft und zweiter Herkunft,
2 die selektive exonukleolytische Verkürzung der Stränge erster Herkunft in den Heterohybriden aus 1,
3 Verlängerung derjenigen Heterohybride, welche keine Fehlpaarung am Ende des doppelsträngigen Bereichs aufweisen, um ein mit Biotin gekoppeltes, zum Kettenabbruch führendes Nukleotid,
4 Abtrennung in 3 verlängerter, biotinhaltiger Heterohybride.
Fig. 9 zeigt eine weitere alternative Isolation eines Fragments aus einer Mischung von
Nukleinsäuremolekülen, welches einen Sequenzunterschied zwischen erster und
zweiter Herkunft aufweist. Im einzelnen zeigt:
1 die Gewinnung von Heterohybriden aus Strängen der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft und zweiter Herkunft,
2 die selektive exonukleolytische Verkürzung der Stränge erster Herkunft in den Heterohybriden aus 1,
3 Verlängerung derjenigen Heterohybride, welche keine Fehlpaarung am Ende des doppelsträngigen Bereichs aufweisen, um ein zum Kettenabbruch führendes Nukleotid,
4 Entfernung der fehlgepaarten terminalen Base oder Basen in unaufgefüllt gebliebenen Heterohybriden, gefolgt von einer Verlängerung mittels biotinmodifizierter, zu einem Kettenabbruch führender Nukleotidbausteine,
5 Isolation biotinhaltiger, in 4 verlängerter Heterohybride, welche Sequenzunterschiede enthaltende Fragmente repräsentieren, unter Abtrennung in 3 verlängerter, nicht biotinhaltiger Heterohybride.
1 die Gewinnung von Heterohybriden aus Strängen der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft und zweiter Herkunft,
2 die selektive exonukleolytische Verkürzung der Stränge erster Herkunft in den Heterohybriden aus 1,
3 Verlängerung derjenigen Heterohybride, welche keine Fehlpaarung am Ende des doppelsträngigen Bereichs aufweisen, um ein zum Kettenabbruch führendes Nukleotid,
4 Entfernung der fehlgepaarten terminalen Base oder Basen in unaufgefüllt gebliebenen Heterohybriden, gefolgt von einer Verlängerung mittels biotinmodifizierter, zu einem Kettenabbruch führender Nukleotidbausteine,
5 Isolation biotinhaltiger, in 4 verlängerter Heterohybride, welche Sequenzunterschiede enthaltende Fragmente repräsentieren, unter Abtrennung in 3 verlängerter, nicht biotinhaltiger Heterohybride.
Fig. 10 zeigt die restriktionsendonukleolytische Linkerentfernung von Homohybriden.
Linker wurden an mittels der Restriktionsendonuklease HinP1I
(Erkennungssequenz GCGC) erzeugte Nukleinsäurefragmente (grau) ligiert. Linker
der Fragmente erster Herkunft (offene Rechtecke) enthalten eine erste
Erkennungsstelle AGCGCT für die Restriktionsendonuklease HaeII, Linker der
Fragmente zweiter Herkunft (schraffiert) eine alternative Erkennungsstelle
GGCGCC für die selbe Restriktionsendonuklease. Im einzelnen zeigt:
1 die Vermischung und Denaturierung der von Linkern flankierten Nukleinsäurefragmente erster und zweiter Herkunft, gefolgt von einer Rehybridisierung zueinander mindestens teilweise komplementärer Stränge zu Homo- wie zu Heterohybriden,
2 die Behandlung der erhaltenen Mischung aus Homo- und Heterohybriden mit der Restriktionsendonuklease HaeII, so daß die Linker der in Schritt 1 durch "Reannealing" entstandenen Homohybride abgetrennt werden, die entstandenen Heterohybride hingegen von Linkern flankiert bleiben. Da die Erkennungsstelle der zur ursprünglichen Fragmenterzeugung eingesetzten Restriktionsendonuklease Bestandteil der in Schritt 2 genutzten Erkennungsstellen ist, werden unerwünschte, fragmentinterne Schnitte in Schritt 2 vermieden. Die durch HaeII erzeugten 3'-überhängenden Enden sind kein Substrat für Exonuklease III ("Exo"), während die 3'- zurückversetzten Enden der Heterohybride einer strangspezifischen Verkürzung gemäß Fig. 1 zugänglich sind. Es sind beide Enden eines Heterohybrids gezeigt; lediglich eines davon ist exonukleolytisch verkürzbar.
1 die Vermischung und Denaturierung der von Linkern flankierten Nukleinsäurefragmente erster und zweiter Herkunft, gefolgt von einer Rehybridisierung zueinander mindestens teilweise komplementärer Stränge zu Homo- wie zu Heterohybriden,
2 die Behandlung der erhaltenen Mischung aus Homo- und Heterohybriden mit der Restriktionsendonuklease HaeII, so daß die Linker der in Schritt 1 durch "Reannealing" entstandenen Homohybride abgetrennt werden, die entstandenen Heterohybride hingegen von Linkern flankiert bleiben. Da die Erkennungsstelle der zur ursprünglichen Fragmenterzeugung eingesetzten Restriktionsendonuklease Bestandteil der in Schritt 2 genutzten Erkennungsstellen ist, werden unerwünschte, fragmentinterne Schnitte in Schritt 2 vermieden. Die durch HaeII erzeugten 3'-überhängenden Enden sind kein Substrat für Exonuklease III ("Exo"), während die 3'- zurückversetzten Enden der Heterohybride einer strangspezifischen Verkürzung gemäß Fig. 1 zugänglich sind. Es sind beide Enden eines Heterohybrids gezeigt; lediglich eines davon ist exonukleolytisch verkürzbar.
Fig. 11 zeigt die restriktionsendonukleolytische Linkerentfernung von Homohybriden,
gefolgt von der Isolation eines eine Sequenzvariation repräsentierenden
Heterohybrids und der Herstellung einer Hybridisierungssonde. Im einzelnen zeigt:
1 die Vermischung und Denaturierung der von Linkern flankierten Nukleinsäurefragmente erster und zweiter Herkunft, gefolgt von einer Rehybridisierung zueinander mindestens teilweise komplementärer Stränge zu Homo- wie zu Heterohybriden,
2 die Behandlung der erhaltenen Mischung aus Homo- und Heterohybriden mit einer Restriktionsendonuklease mit zwei alternativen Erkennungsstellen (als schwarze bzw. punktierte Rechtecke gezeigt), so daß die Linker der in Schritt 1 durch "Reannealing" entstandenen Homohybride abgetrennt werden, die entstandenen Heterohybride hingegen von Linkern flankiert bleiben,
3 exonukleolytische Verkürzung der Heterohybrid-Stränge erster Herkunft. Es ist exemplarisch lediglich ein Verkürzungsprodukt gezeigt, dessen letzte Base des doppelsträngigen Bereichs sich an der Position einer Sequenzvariation befindet,
4 Auffüllung aller Verkürzungsprodukte, deren letzte Base des doppelsträngigen Bereichs keine Fehlpaarung ausbildet, gefolgt von Festphasen-Immobilisierung der unaufgefüllt gebliebenen Verkürzungsprodukte durch Hybridisierung mit einem immobilisierten Oligonukleotid (entsprechend Schritten 3 und 4 aus Fig. 5),
5 Fortwaschen aller nicht immobilisierten Nukleinsäuren,
6 Denaturierende Ablösung der immobilisierten Stränge,
7 lineare Amplifikation der eine Sequenzvariation repräsentierenden Nukleinsäuremoleküle zweiter Herkunft (entsprechend den "langen" Fragmenten aus Fig. 3 bis 9) in Gegenwart von markierten Nukleotidbausteinen, so daß eine Sequenzvariation repräsentierende Hybridisierungssonden entstehen. Markierte Sondenmoleküle sind durch einen Stern gekennzeichnet.
1 die Vermischung und Denaturierung der von Linkern flankierten Nukleinsäurefragmente erster und zweiter Herkunft, gefolgt von einer Rehybridisierung zueinander mindestens teilweise komplementärer Stränge zu Homo- wie zu Heterohybriden,
2 die Behandlung der erhaltenen Mischung aus Homo- und Heterohybriden mit einer Restriktionsendonuklease mit zwei alternativen Erkennungsstellen (als schwarze bzw. punktierte Rechtecke gezeigt), so daß die Linker der in Schritt 1 durch "Reannealing" entstandenen Homohybride abgetrennt werden, die entstandenen Heterohybride hingegen von Linkern flankiert bleiben,
3 exonukleolytische Verkürzung der Heterohybrid-Stränge erster Herkunft. Es ist exemplarisch lediglich ein Verkürzungsprodukt gezeigt, dessen letzte Base des doppelsträngigen Bereichs sich an der Position einer Sequenzvariation befindet,
4 Auffüllung aller Verkürzungsprodukte, deren letzte Base des doppelsträngigen Bereichs keine Fehlpaarung ausbildet, gefolgt von Festphasen-Immobilisierung der unaufgefüllt gebliebenen Verkürzungsprodukte durch Hybridisierung mit einem immobilisierten Oligonukleotid (entsprechend Schritten 3 und 4 aus Fig. 5),
5 Fortwaschen aller nicht immobilisierten Nukleinsäuren,
6 Denaturierende Ablösung der immobilisierten Stränge,
7 lineare Amplifikation der eine Sequenzvariation repräsentierenden Nukleinsäuremoleküle zweiter Herkunft (entsprechend den "langen" Fragmenten aus Fig. 3 bis 9) in Gegenwart von markierten Nukleotidbausteinen, so daß eine Sequenzvariation repräsentierende Hybridisierungssonden entstehen. Markierte Sondenmoleküle sind durch einen Stern gekennzeichnet.
Fig. 12 zeigt eine Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Identifikation von
Sequenzunterschieden zwischen aus zwei verschiedenen Proben stammenden
Nukleinsäuren unter Verwendung von Referenz-Nukleinsäuren. Es ist ein
bestimmtes, von Linker-Molekülen flankiertes Nukleinsäurefragment gezeigt,
welches aus der ersten Probe stammend durch kurze schraffierte Linker, aus der
zweiten Probe stammend durch kurze punktierte Linker und aus der Referenz-Probe
stammend durch als offene Rechtecke dargestellte lange Linker gekennzeichnet wird.
Die Position eines Sequenzunterschieds (SNP) zwischen dem aus der ersten Probe
stammenden Fragment und den aus der zweiten Probe bzw. der Referenzprobe
stammenden Fragmenten ist durch einen Punkt gekennzeichnet. Die zur
beschriebenen Umsetzung mit Fragmenten aus der ersten Probe verwendeten, aus der
Referenz-Probe stammenden Fragmente sind mit einer Markierungsgruppe versehen,
welche durch einen Stern symbolisiert wird. Die zur beschriebenen Umsetzung mit
Fragmenten aus der zweiten Probe verwendeten, aus der Referenz-Probe
stammenden Fragmente sind mit einer von der ersten Markierungsgruppe
unterscheidbaren Markierungsgruppe versehen, welche durch "#" symbolisiert wird.
Dabei zeigt im einzelnen:
1 Herstellung von Heterohybriden aus Nukleinsäuremolekülen aus der ersten Probe und aus der Referenz-Probe bzw. aus der zweiten Probe und der Referenz-Probe, welche sich durch unterschiedlich lange flankierende Linker auszeichnen,
2 Exonukleolytische Verkürzung derjenigen Stränge, welche sich durch ein zurückversetztes 3'-Ende auszeichnen, so daß Heterohybride mit einzelsträngigen, in ihrer Länge variierenden 5'-Überhängen entstehen,
3 Auffüllen derjenigen partiell einzelsträngigen Heterohybride, deren Übergang von doppelsträngigem Bereich zu einzelsträngigem Bereich sich durch perfekte Basenpaarung auszeichnet, in Gegenwart Biotin-modifizierter Nukleotidbausteine (durch "B" symbolisiert),
4 Abtrennung der in 3 aufgefüllten biotinylierten Heterohybride durch Immobilisierung an eine Streptavidin-beschichtete Oberfläche,
5 Gewinnung der an in 4 unaufgefüllt gebliebenen Stränge hybridisierten markierten Referenz-Fragmentstränge durch vollständigen exonukleolytischen Abbau des bereits verkürzten Strangs,
6 Vereinigung der in 5 durch Hybridisierung von Strängen aus der ersten Probe mit Strängen der Referenz-Probe sowie von Strängen aus der zweiten Probe mit Strängen der Referenz-Probe erhaltenen markierten Referenz- Fragmentstränge,
7 Hybridisierung der markierten Referenz-Fragmentstränge aus 6 mit einer an Partikel gebundenen Anordnung von Nukleinsäuremolekülen, oder alternativ
8 Hybridisierung der markierten Referenz-Fragmentstränge aus 6 mit einer an eine planare Oberfläche gebundenen Anordnung von Nukleinsäuremolekülen,
9 Schritte 1-7 oder alternativ Schritte 1-6, gefolgt von Schritt 8; anschließend Detektion der erhaltenen Hybridisierungsignale. Dabei bedeutet 10: kein Signal, da kein Sequenzunterschied zwischen erster und zweiter Probe und Referenzprobe; 11: Signal zeigt einen Sequenzunterschied zwischen erster Probe und Referenzprobe an; 12: Signal zeigt einen Sequenzunterschied zwischen zweiter Probe und Referenzprobe an; 13: Signal zeigt Sequenzunterschiede sowohl zwischen erster Probe und Referenzprobe als auch zwischen zweiter Probe und Referenzprobe an.
1 Herstellung von Heterohybriden aus Nukleinsäuremolekülen aus der ersten Probe und aus der Referenz-Probe bzw. aus der zweiten Probe und der Referenz-Probe, welche sich durch unterschiedlich lange flankierende Linker auszeichnen,
2 Exonukleolytische Verkürzung derjenigen Stränge, welche sich durch ein zurückversetztes 3'-Ende auszeichnen, so daß Heterohybride mit einzelsträngigen, in ihrer Länge variierenden 5'-Überhängen entstehen,
3 Auffüllen derjenigen partiell einzelsträngigen Heterohybride, deren Übergang von doppelsträngigem Bereich zu einzelsträngigem Bereich sich durch perfekte Basenpaarung auszeichnet, in Gegenwart Biotin-modifizierter Nukleotidbausteine (durch "B" symbolisiert),
4 Abtrennung der in 3 aufgefüllten biotinylierten Heterohybride durch Immobilisierung an eine Streptavidin-beschichtete Oberfläche,
5 Gewinnung der an in 4 unaufgefüllt gebliebenen Stränge hybridisierten markierten Referenz-Fragmentstränge durch vollständigen exonukleolytischen Abbau des bereits verkürzten Strangs,
6 Vereinigung der in 5 durch Hybridisierung von Strängen aus der ersten Probe mit Strängen der Referenz-Probe sowie von Strängen aus der zweiten Probe mit Strängen der Referenz-Probe erhaltenen markierten Referenz- Fragmentstränge,
7 Hybridisierung der markierten Referenz-Fragmentstränge aus 6 mit einer an Partikel gebundenen Anordnung von Nukleinsäuremolekülen, oder alternativ
8 Hybridisierung der markierten Referenz-Fragmentstränge aus 6 mit einer an eine planare Oberfläche gebundenen Anordnung von Nukleinsäuremolekülen,
9 Schritte 1-7 oder alternativ Schritte 1-6, gefolgt von Schritt 8; anschließend Detektion der erhaltenen Hybridisierungsignale. Dabei bedeutet 10: kein Signal, da kein Sequenzunterschied zwischen erster und zweiter Probe und Referenzprobe; 11: Signal zeigt einen Sequenzunterschied zwischen erster Probe und Referenzprobe an; 12: Signal zeigt einen Sequenzunterschied zwischen zweiter Probe und Referenzprobe an; 13: Signal zeigt Sequenzunterschiede sowohl zwischen erster Probe und Referenzprobe als auch zwischen zweiter Probe und Referenzprobe an.
Fig. 13 zeigt die restriktionsendonukleolytische Linkerentfernung von Heterohybriden.
Biotinylierte Linker wurden an mittels der Restriktionsendonuklease DpnI
(Erkennungssequenz GATC) erzeugte Nukleinsäurefragmente ligiert. Die Linker
enthalten maskierte Erkennungssequenzen für die Restriktionsendonuklease BamHI
(Erkennungssequenz GGATCC). Die an den Nukleinsäurefragmenten zweiter
Herkunft befestigten Linker enthalten weiterhin proximal zu besagter
Erkennungssequenz ein Thionukleotid (durch "S" gekennzeichnet). Im einzelnen
zeigt:
1 die Vermischung und Denaturierung der von Linkern flankierten Nukleinsäuremoleküle erster und zweiter Herkunft, gefolgt von einer Rehybridisierung zueinander mindestens teilweise komplementärer Stränge zu Homo- wie zu Heterohybriden,
2 die Behandlung der erhaltenen Mischung aus Homo- und Heterohybriden mit der Restriktionsendonuklease BamHI, so daß die Linker der in Schritt 1 entstandenen Heterohybride teilweise abgetrennt werden, die entstandenen Homohybride hingegen von Linkern flankiert bleiben,
3 Abtrennung der biotinylierten Homohybride durch Immobilisierung an eine Streptavidin-beschichtete feste Phase. Lediglich der Fragmentstrang erster Herkunft kann exonukleolytisch verkürzt werden, während die Verkürzung des Strangs zweiter Herkunft lediglich bis zum Thionukleotid des Linkers erfolgt. Dargestellt sind hier beide Enden eines Moleküls.
1 die Vermischung und Denaturierung der von Linkern flankierten Nukleinsäuremoleküle erster und zweiter Herkunft, gefolgt von einer Rehybridisierung zueinander mindestens teilweise komplementärer Stränge zu Homo- wie zu Heterohybriden,
2 die Behandlung der erhaltenen Mischung aus Homo- und Heterohybriden mit der Restriktionsendonuklease BamHI, so daß die Linker der in Schritt 1 entstandenen Heterohybride teilweise abgetrennt werden, die entstandenen Homohybride hingegen von Linkern flankiert bleiben,
3 Abtrennung der biotinylierten Homohybride durch Immobilisierung an eine Streptavidin-beschichtete feste Phase. Lediglich der Fragmentstrang erster Herkunft kann exonukleolytisch verkürzt werden, während die Verkürzung des Strangs zweiter Herkunft lediglich bis zum Thionukleotid des Linkers erfolgt. Dargestellt sind hier beide Enden eines Moleküls.
Claims (1)
- Verfahren zum Nachweis von Sequenzvariationen zwischen zwei Nukleinsäuren unterschiedlicher Herkunft, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- - Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer ersten Herkunft,
- - Bereitstellung mindestens eines von Linkern bekannter Sequenz flankierten Nukleinsäuremoleküls einer zweiten Herkunft, welches mindestens teilweise die gleiche Sequenz aufweist wie das oder die Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft,
- - Hybridisierung des oder der Nukleinsäuremoleküle erster Herkunft mit dem oder den Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft, so daß Doppelstränge entstehen,
- - gegebenenfalls Abtrennung der entstandenen Homohybride aus Nukleinsäuremolekülen erster Herkunft untereinander und aus Nukleinsäuremolekülen zweiter Herkunft untereinander von Heterohybriden aus einem Strang erster Herkunft und einem Strang zweiter Herkunft,
- - selektive Verkürzung des Strangs erster Herkunft in den Heterohybriden, so daß eine Mischung von Heterohybriden mit unterschiedlich langen 5'-Überhängen entsteht,
- - Unterscheidung derjenigen Heterohybride, deren Überhang vom doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch eine ein- oder mehrbasige Fehlpaarung auszeichnet, von denjenigen Heterohybriden, deren Übergang vom doppelsträngigen Bereich zum einzelsträngigen Bereich sich durch perfekte Basenpaarung auszeichnet.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10049589A DE10049589A1 (de) | 2000-10-06 | 2000-10-06 | Verfahren zur Mutationsanalyse |
PCT/EP2001/011499 WO2002029095A1 (de) | 2000-10-06 | 2001-10-05 | Verfahren zur mutationsanalyse |
AU2002223591A AU2002223591A1 (en) | 2000-10-06 | 2001-10-05 | Method for mutational analysis |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10049589A DE10049589A1 (de) | 2000-10-06 | 2000-10-06 | Verfahren zur Mutationsanalyse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE10049589A1 true DE10049589A1 (de) | 2002-04-11 |
Family
ID=7658923
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10049589A Withdrawn DE10049589A1 (de) | 2000-10-06 | 2000-10-06 | Verfahren zur Mutationsanalyse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10049589A1 (de) |
-
2000
- 2000-10-06 DE DE10049589A patent/DE10049589A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: AXARON BIOSCIENCE AG, 69120 HEIDELBERG, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |