DE10049071A1 - Sicherungsvorrichtung für einen Stromkreis insbesondere in Kraftfahrzeugen - Google Patents
Sicherungsvorrichtung für einen Stromkreis insbesondere in KraftfahrzeugenInfo
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Abstract
Die Sicherungsvorrichtung weist innerhalb eines Gehäuses (10) ein pyrotechnisches Sicherungselement auf mit integrierter Stromsensorik sowie Auswerte- und Auslöseelektronik und eine integrierte Notsicherung. Wesentlicher Bestandteil der Sicherungsvorrichtung ist ein elektrisches Leiterelement (20), das mit einer Sollbruchstelle (A) versehen ist, welche durch eine auslösbare Explosion einer Treibladung (60) dauerhaft durchtrennt werden kann. Erfindungsgemäß verfügt das elektrische Leiterelement (20) über aus dem Gehäuse (10) ragende Anschlußklemmen (22), welche einstückig an zwei Enden eines innerhalb des Gehäuses (10) die Sollbruchstelle (A) bildenden und im Querschnitt verjüngten Leitungsabschnittes angeformt sind.
Description
Eine solche Sicherungsvorrichtung ist u. a. in WO 99/54904
beschrieben. Zum Durchtrennen eines Leiterelements wird eine
Treibladung gezündet.
Insbesondere in Kraftfahrzeugen werden zur Absicherung von
elektrischen Leitungen Schmelzsicherungen eingesetzt. Die Ab
sicherung mit Schmelzsicherungen hat den Nachteil, dass sich
mit diesen Sicherungen kein vollständiger Leitungsschutz er
reichen lässt.
Beim Auftreten kurzfristig anliegender Überströme kann eine
übliche elektrische Leitung im Fahrzeug wesentlich mehr Strom
tragen als die Schmelzsicherung, so dass für kurzzeitige
Überströme eine übliche Schmelzsicherung unterdimensioniert
ist. Im Bereich länger andauernder Überströme schaltet die
Sicherung dagegen zu spät ab, so dass in diesem Fall eine
elektrische Leitung und/oder Verbraucher nicht ausreichend
geschützt ist. Bei einem Überstrom vom 35% gegenüber dem no
minalen Auslösestrom der Sicherung kann es bis zu einer hal
ben Stunde dauern, bis eine Schmelzsicherung tatsächlich aus
löst. Bei einem Überstrom von 250%, der dem 3,5-fachen nomi
nalen Auslösestrom der Sicherung entspricht, kann es noch 5
Sekunden bis zur Sicherungsauslösung dauern.
Das Grundproblem hierbei besteht darin, dass die Schmelztem
peratur des metallischen Schmelzelements deutlich über dem
der eigentlich zu schützenden Kabelisolierung liegt. Weiter
hin sind die Wärmekapazitäten gerade von Kabeln mit hohen
Querschnitten deutlich höher als die einer Schmelzsicherung.
Aus diesem Grund wird kein vollständiger Kabelschutz er
reicht.
Ein weiteres Problem ist dadurch gegeben, dass bei Siche
rungswerten mit hohen nominalen Auslösestromwerten der tat
sächliche Auslösestrom wesentlich höher sein muss. Für eine
Schmelzsicherung mit einem nominalen Auslösestrom von 250 A
oder mehr bedeutet dies, dass bei einem Überstrom von 250%
demnach ein Strom von mindestens 875 A fließen muss, um die
Sicherung tatsächlich auszulösen. Bei einem Kurzschluß mehre
rer Leitungen, insbesondere in einem Fahrzeug bei einem Un
fall, kann nicht sichergestellt werden, dass die Batterie
überhaupt einen ausreichend großen Strom zum Auslösen einer
solchen Schmelzsicherung zur Verfügung stellen kann.
In der DE A1 195 27 997 ist eine Anordnung offenbart, mit der
das Auslösen einer Schmelzsicherung besser vorgebbar ist. Da
bei wird der elektrische Strom durch die Sicherung gemessen
und parallel zum abzusichernden Verbraucher ein Thyristor ge
schaltet, der im Fall eines Überstromes definiert eingeschal
tet werden kann. Sobald ein Schwellwert überschritten ist,
schaltet der Thryrisator ein und erzeugt einen zusätzlichen,
hohen Überstrom in der Sicherung, der zum Auslösen der Siche
rung führen soll. Der Nachteil dieser Anordnung besteht dar
in, dass für große Sicherungswerte mit hohen nominalen Auslö
seströmen große Tyristoren mit Nennströmen von einigen hun
dert Ampere eingesetzt werden müssen. Es ist nicht sicherge
stellt, dass die notwendigen Nennströme für das Auslösen ent
sprechender Thyristoren überhaupt von einer Batterie in einem
Fahrzeug aufgebracht werden können.
In DE 197 35 552 A1 sowie in DE 197 35 546 A1 sind aktive Si
cherungselemente beschrieben, wobei mittels eines Stromsen
sors die Strombelastung eines Leiters bestimmt wird und bei
einer Überlastung der Strompfad getrennt wird.
Diese Lösungen stellen in der Regel jedoch einen erhöhten
Aufwand dar, da sie auf der einen Seite eine Sicherung benö
tigen, die einen ausreichenden elektrischen Widerstand haben
muss, damit sie auslösen kann. Andererseits muss der Strom
gemessen werden. Hierzu ist entweder eine Meßstruktur für die
potenzialgetrennte Lösung oder ein Meßwiderstand für eine po
tenzielgekoppelte Lösung notwendig. Beide Einheiten erhöhen
den Gesamtwiderstand und damit die umgesetzte Leistung. Wei
terhin ist ein zusätzlicher externer elektronischer Aufwand
zur Stromsensierung und Auslösung notwendig, der Kosten mit
sich bringt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs er
wähnte Sicherungsvorrichtung so weiterzubilden, dass diese
einer konventionellen Schmelzsicherung ähnlich ist, zusätz
lich jedoch die Möglichkeit bietet, verschiedene Auslösekenn
linien bzw. Auslösestrategien abzudecken.
Diese Aufgabe wird durch eine Sicherungsvorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung beruht also im wesentlichen auf der Verwendung
eines pyrotechnischen Sicherungselements mit integrierter
Stromsensorik sowie einer Auswerte- und Auslöseelektronik so
wie einer integrierten Notsicherung. Dieses Sicherungselement
ist von den Dimensionen her einer konventionellen Schmelzsi
cherung mit Schraubanschlüssen vergleichbar, bietet aber die
Möglichkeit, mit einem Sicherungselement verschiedene Auslö
sekennlinien bzw. Auslösestrategien abzudecken. Hierdurch
wird auch eine Auslösung unterhalb des Nennstromes ermög
licht. Dies kann in sicherheitskritischen Bordnetzen von Vor
teil sein, da dort auch bei geringen Fehlern Bordnetzteile
abgetrennt werden können. Während des Trennens der Sicherung
wir das Bordnetz nicht zusätzlich belastet, so dass keine zu
sätzlichen Spannungseinbrüche entstehen. Ein weiterer Vorteil
liegt darin, dass der Gesamtwiderstand dieser Anordnung sehr
klein gehalten werden kann, da die gesamte Funktionalität mit
Hilfe einer Struktur abgedeckt wird.
Basis des Elements ist ein Stanzteil aus Kupfer, welches
rechts und links jeweils ein Loch zur Verschraubung hat. Über
den Schraubkontakt wird sowohl die Halterung als auch die
Kontaktierung durchgeführt. Dieses Stanzteil ist in der Mitte
verjüngt. Die Verjüngung bietet drei Funktionen.
- - Erstens dient dieser Teil als Sollbruchstelle, um den Strompfad zu trennen. Über einen Druckaufbau - ausge löst durch den Abbrand einer Treibladung - wird die Sollbruchstelle geöffnet. Über die Länge der Soll bruchstelle können die trennbaren Ströme und Spannun gen festgelegt werden.
- - Die zweite Funktion ist die Bereitstellung einer ge eigneten Meßstruktur für eine Stromsensorik. Hierbei wird mit Hilfe einer S-förmigen Struktur ein Diffe renzmagnetfeld erzeugt, welches mit Hilfe eines Dif ferenz-Hallsensors ausgewertet werden kann. Durch diese Anordnung wird der Einfluß von homogenen Fremd feldern minimiert. Durch die S-förmige Struktur wird der Stromfluß einmal um 90 Grad gedreht und anschlie ßend wieder zurückgedreht. An dieser gedrehten Struk tur wird die Messung durchgeführt. Dadurch wird der Einfluß paralleler Strompfade minimiert. Um den Wi derstand der Meßstruktur möglichst gering zu halten, wird die S-förmige Struktur teilweise verdickt.
- - Als dritte Funktion wird durch diese Querschnitts- und Breitenverengung eine lokale Widerstandserhöhung realisiert. Dadurch wird an diesen Punkten bei ent sprechendem Stromfluß eine erhöhte Temperatur des Leiters erzielt. Bei einem entsprechend großen Über strom wird nun durch diese Temperaturerhöhung der Ab brand der Treibladung ausgelöst, ohne dass ein Zünd signal durch den ASIC notwendig ist. Somit wird eine Notsicherungsfunktion durch diesen Aufbau ermöglicht.
Hierbei ist zu beachten, dass der Aufbau so gewählt ist, dass
auf der einen Seite Ausbrüche in dem Stanzgitter vorhanden
sind, die eine Stromsensorik ermöglichen, auf der anderen
Seite aber eine über eine Dichtplatte ein ausreichend hoher
Druckaufbau möglich sein muss, um den Leiter an der Soll
bruchstelle zu öffnen.
Weiterhin muss ein direkter Kontakt der Treibladung mit der
erhitzten Fläche möglich sein, um eine Selbstentzündung des
Pulvers auszulösen. Hierzu wurde ein seitlicher Schacht in
der Dichtfläche angebracht.
Die reguläre Zündung der Treibladung erfolgt durch die Be
stromung eines Zündwiderstands. Dieser ist auf einer Leiter
platte angeordnet, die wiederum zwischen Dichtplatte und
Treibladung positioniert ist. Hierdurch wird eine gleichmäßi
ge Kraftaufnahme der Dichtplatte beim Abbrennen der Treibla
dung erreicht. Der Stromsensor wird durch die Dichtplatte in
der korrekten Position gegenüber der S-förmigen Kupferstruk
tur gehalten. Er ist in Durchsteckmontage mit der Leiterplat
te verbunden.
Die weiteren Funktionalitäten, die innerhalb der ASICs oder
in einer separaten Elektronik realisiert sein können, dienen
zur Ermittlung eines Auslöseimpulses (entsprechend einer vor
gegebenen Auslösecharakteristik) sowie eine Auslöseelektro
nik.
Die gesamte Anordnung ist durch ein Gehäuse umgeben. Dieses
dient auf der einen Seite zum Schutz der Anordnung und zur
Aufnahme des Treibladungspulvers. Auf der gegenüberliegenden
Seite ist ein Hohlraum vorgesehen, der die herausgetrennte
Sollbruchstelle aufnehmen kann und nach der Trennung auch
hält. Dieser Hohlraum nimmt im nicht ausgelösten Fall die
Steckverbindung, die den Kontakt zur Außenwelt darstellt,
auf.
Vorteilhaft ist, dass die Spannungsversorgung der Platine un
mittelbar von dem Kupferstanzteil abgegriffen werden kann.
Somit sind über den Stecker nur noch eine Masseverbindung so
wie ein Freigabe-Signal für den Auslösemechanismus zuzufüh
ren.
Die Sicherungsvorrichtung für einen Stromkreis insbesondere
in Kraftfahrzeugen wird nachfolgend anhand eines Ausführungs
beispieles im Zusammenhang mit mehreren Figuren näher erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 Die Prinzipdarstellung einer Sicherungsvorrichtung
nach der Erfindung mit einem Leiterelement, welches
zwischen Anschlußklemmen einen Leitungsabschnitt
mit verjüngtem Querschnitt aufweist sowie einer
Steuereinrichtung, einer Treibladung sowie einer
Strommeßeinrichtung,
Fig. 2 Das Sicherungselement von Fig. 1 in Schnittdar
stellung,
Fig. 3 Die Sicherungsvorrichtung der Fig. 1 bzw. 2 in
perspektivischer Darstellung mit einem Gehäuse
block, daraus ragenden Anschlussklemmen sowie einer
Steckvorrichtung,
Fig. 4 Die Sicherungsvorrichtung von Fig. 3 ohne Gehäuse
block,
Fig. 5 Die Sicherungsvorrichtung von Fig. 4 ohne Gehäuse
block im Zeitpunkt der Explosion der Treibladung,
und
Fig. 6 Die Sicherungsvorrichtung von Fig. 5 unmittelbar
nach erfolgter Explosion der Treibladung mit durch
trenntem Leitungsabschnitt.
In den nachfolgenden Figuren bezeichnen, sofern nicht anders
angegeben, gleiche Bezugszeichen gleiche Teile mit gleicher
Bedeutung.
In Fig. 1 ist schematisch eine Sicherungsvorrichtung für ei
nen Stromkreis, wie diese insbesondere in einem Kraftfahrzeug
Verwendung finden kann, dargestellt. Zentraler Bestandteil
der Sicherungsvorrichtung ist ein Leiterelement 20, welches
vorzugsweise als Stanzteil aus Kupfer gebildet ist. Dieses
Leiterelement 20 ist als Stromschiene ausgebildet mit zwei
Anschlussklemmen, die Befestigungslöcher 22 für Verschraubun
gen aufweisen. Der Bereich der Anschlussklemmen ist in den
Fig. 1 und 2 mit dem Bezugszeichen A bezeichnet. Zwischen
diesen beiden Anschlussklemmen A weist das Leiterelement 20
einen Leitungsabschnitt B mit verjüngtem Querschnitt auf.
Dieser Leitungsabschnitt B ist von einem Gehäuse 10 umgeben.
Der Leitungsabschnitt B mit seinem, verjüngten Querschnittsbe
reich dient als Sollbruchstelle, welche im Störfall mecha
nisch durchtrennt wird.
Zum Durchtrennen des Leitungsabschnitts B ist innerhalb des
Gehäuses 10 eine Treibladung 60 untergebracht. Diese Treibla
dung 60 sitzt oberhalb des Leiterelementes 20 innerhalb dem
Gehäuse 10. Die Treibladung 60 kann auf unterschiedliche Art
und Weise, die noch erläutert werden wird, gezündet werden.
Für eine gesteuerte Zündung der Treibladung 60 sorgt ein
Zündwiderstand 62, der von einer Steuereinrichtung 40 ange
steuert wird. Hierfür steht der Zündwiderstand 62 mit einer
Leitung 46 mit der Steuereinrichtung 40 in Verbindung. Die
Steuereinrichtung 40 ist darüber hinaus mit Anschlussklemmen
41, 42 versehen, die von außerhalb des Gehäuses 10 zugänglich
sind. Darüber hinaus weist die Steuereinrichtung 40 Klemmen
44, 45 auf, die jeweils mit einem Hallelement 50, 52 verbun
den sind. Die Hallelemente 50, 52 bilden eine Differenz-
Hallmeßeinrichtung.
Die beiden Hallelemente 50, 52 sind im Bezug zu dem Leitungs
abschnitt B auf besondere Art und Weise angeordnet. Der Lei
tungsabschnitt B mit verjüngtem Querschnitt ist S-förmig ge
staltet. Dies bedeutet, wie Fig. 1 zeigt, dass zunächst aus
gehend von der linken Anschlussklemme A ein Leitungsabschnitt
um 90 Grad gebogen nach oben, ein weiterer Leitungsabschnitt
um 90 Grad nach rechts und schließlich ein weiterer Leitungs
abschnitt um 90 Grad wiederum nach unten gebogen vorgesehen
ist. An diesen zuletzt genannten von oben nach unten in Fig.
1 verlaufenden Leitungsabschnitt setzt ein im Winkel von 90
Grad nach rechts abgewinkelter Leitungsabschnitt an, welcher
von einem wiederum um 90 Grad nach oben abgewinkelten Lei
tungsabschnitt gefolgt ist. Das Ende dieses Leitungsab
schnitts ist über eine noch zu erläuternde Stelle C mit noch
dünnerem Leitungsdurchmesser an die rechte Anschlussklemme A
angekoppelt. Insgesamt besteht der Leitungsabschnitt B somit
aus zwei hintereinander geschalteten und um 180 Grad gedreh
ten U-förmigen Leitungsabschnitten. In den U-förmigen Biegun
gen sitzt jeweils eines der Hallelemente 50, 52. Durch diese
Anordnung der Hallelemente 50, 52 wird der Einfluß von homo
genen Fremdfeldern minimiert. Durch die S-förmige Struktur
wird weiterhin der Stromfluß einmal um 90 Grad gedreht und
anschließend wieder zurückgedreht. An dieser gedrehten Struk
tur wird die Strommessung mittels der erwähnten Hallelemente
50, 52 durchgeführt. Hierdurch wird der Einfluß paralleler
Strompfade minimiert. Um den Widerstand der Meßstruktur mög
lichst gering zu halten, kann die S-förmige Struktur im Lei
tungsabschnitt 8 teilweise verdickt ausgebildet werden.
Wie in Fig. 2 zu erkennen, sitzt die Steuereinrichtung 40
und gegebenenfalls zusätzliche Faltungskomponenten auf einer
Leiterplatte 63. Diese Leiterplatte 63 wiederum sitzt auf ei
ner Trägerplatte oder Dichtplatte 70.
Bei einer Explosion der Treibladung 60 wird die Dichtplatte
70 nach unten in Richtung Leitungsabschnitt B (vgl. Fig. 2)
gedrückt. Hierbei wird der Leitungsabschnitt B von der Dichtplatte
70 durchtrennt und die gewollte Stromsicherung er
reicht. In einem innerhalb des Gehäuses 10 unterhalb des Lei
terelements 20 befindlichen Hohlraum 80 können die Bruchstüc
ke des Leitungsabschnitts B aufgefangen werden.
Die Auslösung der Explosion der Treibladung 60 kann auf un
terschiedliche Art und Weise erreicht werden. Erkennt die
Steuereinrichtung 40 aufgrund der von den Hallelementen 50,
52 erfassten Stromstärke einen Überstrom. Wird der Zündwider
stand 62 ausreichend stark bestromt, so dass die Treibladung
60 zünden kann. Neben dieser Möglichkeit einer "Eigenzündung"
ist auch eine "Fremdzündung" möglich. Hierbei wird über eine
externe Anschlussklemme 43 ein externes Signal, z. B. von ei
nem Crashsensor, zugeführt. Dieses an der Klemme 43 zugeführ
te externe Signal gibt der Steuereinrichtung einen Zündim
puls, welcher wiederum den Zündwiderstand 62 ansteuert und
für die Explosion der Treibladung 60 sorgt.
Schließlich ist noch eine "Selbstzündung" möglich. Hierfür
ist der Leitungsabschnitt C notwendig. Aufgrund des verjüng
ten Leitungsabschnitts C kann eine Überlast erkannt werden.
Bei Überlast erwärmt sich die durch das Leiterelement 20 ge
bildete Stromschiene. Aufgrund einer thermischen Kopplung des
Leitungsabschnitts C mit der Treibladung 60 wird diese selbst
erhitzt, so dass eine Explosion erreicht ist. Für eine ther
mische Kopplung der Treibladung 60 mit dem Leitungsabschnitt
C kann ein Schacht 72 innerhalb des Gehäuses an der Dicht
platte 70 vorgesehen sein (vgl. Fig. 4).
Wie aus Fig. 4 deutlich erkennbar, verfügt die Sicherungs
vorrichtung im Innen des Gehäuses 10 über Führungsbolzen 85,
an denen eine Axialbewegung der Dichtplatte 70 samt draufge
setzter Leiterplatte 63 möglich ist.
In Fig. 5 ist schematisch der Augenblick der Explosion der
Treibladung 60 gezeigt. Die Dichtplatte 70 befindet sich noch
oberhalb des Leiterelementes 20. In Fig. 6 ist dagegen aufgrund
der Druckwirkung innerhalb des Gehäuses nach der Explo
sion die Dichtplatte 70 nach unten versetzt. Durch die axiale
Bewegung der Dichtplatte 70 nach unten wird der Leitungsab
schnitt B mit verjüngtem Querschnitt durchtrennt und damit
die Sicherung ausgelöst.
10
Gehäuse
20
elektrisches Leiterelement
22
Bohrungen, Öffnungen
40
Steuerelektronik
41
erste Steueranschlußklemme
42
zweite Steueranschlußklemme
43
Klemme
44
Klemme
45
Klemme
46
Leitung
50
Hallsensorelement
51
Hallsensorelement
60
Treibladung
62
Zündwiderstand
63
Leiterplatte
65
Schaltungskomponenten
70
Dichtplatte
71
Schacht
80
Hohlraum
85
Führungsbolzen
A Leitungsabschnitt
B Sollbruchstelle
C Leitungsabschnitt
A Leitungsabschnitt
B Sollbruchstelle
C Leitungsabschnitt
Claims (16)
1. Sicherungvorrichtung für einen Stromkreis, insbesondere in
Kraftfahrzeugen, mit einem innerhalb eines Gehäuses (10) sit
zenden, elektrischen Leiterelement (20), das eine Sollbruch
stelle (A) aufweist, welche durch eine auslösbare Explosion
einer Treibladung (60) dauerhaft durchtrennbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das elek
trische Leiterelement (20) aus dem Gehäuse (10) ragende An
schlußklemmen (22) aufweist, welche einstückig an zwei Enden
eines innerhalb des Gehäuses (10) die Sollbruchstelle (A)
bildenden und im Querschnitt verjüngten Leitungsabschnittes
angeformt sind.
2. Sicherungvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das elektri
sche Leiterelement (20) ein metallisches Stanzteil ist, wel
ches an seinen beiden Enden jweieils ein Loch (22) aufweist.
3. Sicherungvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das metalli
sche Stanzteil aus Kupfer gebildet ist.
4. Sicherungvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das elektri
sche Leiterelement (20) im Inneren des Gehäuses (10) einen S-
förmigen Leitungsabschnitt aufweist zur Bildung eines Diffe
renzmagnetfeldes bei Stromdurchfluß, wobei das Differenzma
gnetfeld durch eine Differenz-Hallsensoreinrichtung innerhalb
des Gehäuses (10) auswertbar ist.
5. Sicherungvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der S-
förmige Leitungsabschnitt durch zwei hintereinandergeschalte
te, u-förmige Leitungsabschitte gebildet ist.
6. Sicherungvorrichtung nach Anspruch 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Diffe
renz-Hallsensoreinrichtung zwei Hallsensorelemente (50, 52)
aufweist, von denen jedes so innerhalb des Gehäuses (10) an
geordnet ist, daß ein Hallsensorelement (50, 52) von einem
anderen u-förmigen Leitungsabschnitt umgeben ist.
7. Sicherungvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das elektri
sche Leiterelement (20) innerhalb des Gehäuses (10) einen
weiteren Bereich (C) mit einer vorgegebenen Querschnitts-
und/oder Breitenverengung aufweist zur lokalen Widerstands
erhöhung.
8. Sicherungvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Treibla
dung (60) thermisch mit dem weiteren Bereich (C) gekoppelt
ist.
9. Sicherungvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb
des Gehäuses (10) eine Dichtplatte (70) sitzt, welche bei ei
ner Auslösung der Explosion der Treibladung (60) in Richtung
Sollbruchstelle (A) des elektrischen Leiterelementes (20) be
wegt wird zur Durchtrennung dieser Sollbruchstelle (A).
10. Sicherungvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der
Dichtplatte (70) eine Leiterplatte (63) mit Schaltungskompo
nenten (65) sitzt.
11. Sicherungvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dicht
platte (70) über dem elektrischen Leiterelement (20) sitzt
und einen Schacht (72) aufweist, durch den eine thermische
Kopplung der Treibladung (60) mit dem weiteren Bereich (C)
erreicht ist.
12. Sicherungvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb
des Gehäuses (10) eine Steuerelektronik (45) vorgesehen ist,
welche mit am Gehäuse angeordneten Steueranschlußklemmen (41,
42) verbunden ist, und daß die Steuerelektronik (45) mit ei
ner Stromsensoreinrichtung und mit einem Zündwiderstand (62)
in Verbindung steht.
13. Sicherungvorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerelektronik (45) bei Detektion eines im Leitungselement
(20) fließenden Überstromes den Zündwiderstand so bestromt,
daß die Treibladung (60) explodiert.
14. Sicherungvorrichtung nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Strom
sensoreinrichtung die Differenz-Hallsensoreinrichtung (50,
52) ist.
15. Sicherungvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse
(10) einen Hohlraum (80) aufweist, der nach erfolgter Explo
sion der Treibladung (60) die abgetrennte Sollbruchstelle (A)
des Leiterelementes (20) aufnimmt.
16. Sicherungvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die inner
halb des Gehäuses (10) befindliche Steuerelektronik (45) von
einer Spannung versorgt wird, welche unmittelbar an den An
schlußklemmen des Leiterelementes (20) abgegriffen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000149071 DE10049071B4 (de) | 2000-10-02 | 2000-10-02 | Sicherungsvorrichtung für einen Stromkreis insbesondere in Kraftfahrzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE2000149071 DE10049071B4 (de) | 2000-10-02 | 2000-10-02 | Sicherungsvorrichtung für einen Stromkreis insbesondere in Kraftfahrzeugen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10049071A1 true DE10049071A1 (de) | 2002-04-25 |
DE10049071B4 DE10049071B4 (de) | 2004-12-16 |
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ID=7658610
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000149071 Expired - Fee Related DE10049071B4 (de) | 2000-10-02 | 2000-10-02 | Sicherungsvorrichtung für einen Stromkreis insbesondere in Kraftfahrzeugen |
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