DE10048671A1 - Antifouling-Überzug für unter Wasser liegende Oberflächen - Google Patents
Antifouling-Überzug für unter Wasser liegende OberflächenInfo
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Abstract
Antifouling-Überzug für zeitweise oder auf Dauer, ganz und/oder teilweise unter Wasser liegender Oberflächen, enthaltend mindestens eine wasserfeste Adhäsionsschicht und hierin elektrostatisch eingeflockte wasserfeste Fasern.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen neuen Antifouling-Überzug für Oberflächen, die
zeitweise oder auf Dauer, ganz und/oder teilweise unter Wasser liegen. Außerdem betrifft
die vorliegende Erfindung ein neues Verfahren zum Schutz dieser Oberflächen vor dem
Bewuchs und/oder dem Einnisten von Lebewesen. Des weiteren betrifft die vorliegende
Erfindung eine neue Verwendung für Überzüge, die durch elektrostatisches Flocken
hergestellt werden.
Durch Bewuchs von Schiffsrümpfen, Bojen oder Unterwasserbauwerken wie
Hafenanlagen, Kanalwänden oder Brückenpfeiler werden weltweit schwerwiegende
Schäden angerichtet. Diese sind nicht nur technischer Natur, wie etwa eine verstärkte
Korrosion, sondern auch ökologischer Natur. Beispielsweise kann ein starker Bewuchs von
Schiffsrümpfen und das nachfolgende Einnisten weiterer Lebewesen in den Bewuchs die
Reibung zwischen Schiffsrumpf und Wasser so stark erhöhen, daß sich der
Treibstoffverbrauch stark erhöht. Dies ist aber weder aus wirtschaftlicher noch aus
ökologischer Sicht akzeptabel.
Bekanntermaßen wird der Bewuchs mit und/oder das Einnisten von Lebewesen auf den
unter Wasser liegenden Oberflächen auch als "Fouling" bezeichnet.
Es ist bekannt, daß Schwermetallverbindungen, insbesondere Zinnverbindungen, das
Fouling wirksam verhindern. Der Nachteil dieser sogenannten Antifouling-Mittel liegt
darin, daß sie ausgesprochen starke Umweltgifte sind. Wenn sie aus den Überzügen
ausgewaschen werden, werden sie außerdem noch durch die Schiffe über die Seen, Flüsse
und Meere verteilt.
Man hat versucht, diesem Problem dadurch Herr zu werden, daß man die
Schwermetallverbindungen in den Antifouling-Überzügen immobilisiert, indem man sie
chemisch an die Überzüge bindet. Dies löst jedoch nicht die Frage, wie die alten
Antifouling-Überzüge sicher entsorgt werden können, wenn die Schiffsrümpfe, die Bojen
oder die Hafenanlagen mit neuen Überzüge versehen werden sollen.
Die Herstellung von Beschichtungen mit Hilfe des elektrostatischen Flockens von kurzen
Fasern ist seit langem bekannt. Die resultierenden Beschichtungen werden vor allem für
dekorative Zwecke, beispielsweise zur Imitation von Satin oder Samt, für den Schallschutz
oder für die Reduzierung von Reibung eingesetzt. Für die Herstellung von Antifouling-
Überzügen sind sie noch nicht in Betracht gezogen worden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen neuen Antifouling-Überzug
bereitzustellen, der die Nachteile des Standes der Technik nicht mehr länger aufweist,
sondern mit dem Oberflächen, die zeitweise oder auf Dauer, ganz und/oder teilweise unter
Wasser liegen, effizient und auf Dauer vor dem Bewuchs mit und/oder dem Einnisten von
Lebewesen geschützt werden können, ohne daß dabei Biozide, wie Schwermetallsalze,
verwendet werden.
Außerdem war es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein neues Verfahren zum
Schutz von Oberflächen, die zeitweise oder auf Dauer, ganz und/oder teilweise unter
Wasser liegen, vor dem Bewuchs mit und/oder dem Einnisten von Lebewesen zu finden,
wobei das neue Verfahren ohne Biozide, wie Schwermetallsalze, auskommen soll.
Nicht zuletzt war es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine neue Verwendung für
das elektrostatischen Flocken und die hiermit hergestellten Überzüge zu finden.
Demgemäß wurde der neue Antifouling-Überzug für zeitweise oder auf Dauer, ganz
und/oder teilweise unter Wasser liegender Oberflächen gefunden, enthaltend mindestens
eine wasserfeste Adhäsionsschicht und hierin elektrostatisch eingeflockte wasserfeste
Fasern.
Außerdem wurde das neue Verfahren zum Schutz von zeitweise oder auf Dauer, ganz
und/oder teilweise unter Wasser liegenden Oberflächen vor dem Bewuchs mit und/oder
das Einnisten von Lebewesen durch Aufbringen eines Antifouling-Überzugs auf den
Oberflächen gefunden, bei dem man den neuen Antifouling-Überzug verwendet.
Für den mit der Herstellung von Antifouling-Überzügen befaßten Fachmann war es
überraschend und nicht vorhersehbar, daß sich Beschichtungen, die mit Hilfe des
elektrostatischen Flockens von Fasern hergestellt werden, als Antifouling-Überzüge
eigenen. Noch mehr überraschte, daß die Beschichtungen für diese neuartige Verwendung
nicht mit Bioziden wie Schwermetallverbindungen ausgerüstet werden müssen, sondern
daß ihre überraschende Antifouling-Wirkung nicht auf einer toxischen bzw. bioziden
Wirkung, sondern eher auf physikalischen oder physikalisch chemischen Eigenschaften
beruhen.
Der neue Antifouling-Überzug dient dem Schutz von zeitweise oder auf Dauer, ganz
und/oder teilweise unter Wasser liegenden Oberflächen.
Bei diesen Oberflächen handelt es sich um äußere, mit dem Wasser in Berührung
kommenden Oberflächen von mobilen oder stationären Schwimmkörpern oder
Unterwasserbauwerken aller Art. Diese Oberflächen können aus allen Materialien bestehen
wie sie üblicherweise im Schiffsbau oder im Unterwasserbau angewandt werden. Sie
befinden sich auf Dauer oder nur zu bestimmten Zeiten im Wasser. Dabei liegen sie
entweder ganz oder nur teilweise unter Wasser. Die Eigenschaft "teilweise" bedeutet, daß
die betreffenden Oberfläche aufgrund ihrer Funktion aus dem Wasser herausragen
(beispielsweise ein Brückenpfeiler) oder beispielsweise aufgrund von Wellengang
und/oder Gezeiten zeitweise über die Wasseroberfläche ragen.
Beispiele stationärer Schwimmkörper sind Bojen oder schwimmende Inseln jeglicher Art
und Größe.
Beispiele mobiler Schwimmkörper sind Schiffe, Boote, Kähne oder Wasserscooter oder
Teile hiervon.
Beispiele für Unterwasserbauwerke sind Hafenmolen, Dämme, Bohrinseln, Kanalwände,
Wehre, Schleusen, Brückenpfeiler oder auf dem Wasserboden verlegte Rohre oder Kabel.
Der Verwendung des neuen Antifouling-Überzugs sind in dieser Hinsicht praktisch keine
Grenzen gesetzt. Außerdem entfaltet er seine erfindungsgemäße Wirkung sowohl im
Salzwasser als auch im Süßwasser.
Auch hinsichtlich der Lebewesen, deren Bewuchs und/oder Einnisten verhindert werden
soll, ist die Wirkung des neuen Antifouling-Überzugs nicht beschränkt. So wird der
Bewuchs mit und/oder das Einnisten von Invertebraten wie Mollusken, Anthropoden oder
kleinere Fische, Plankton, Algen, Pflanzen, Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze
und/oder Protozoae sowie mit diesen Lebewesen in Symbiose lebenden Organismen
und/oder Parasiten wirksam verhindert. Da diese Antifouling-Wirkung nicht auf der
bioziden Wirkung einer toxischen Verbindung beruht, die im Laufe der Zeit verbraucht
und/oder vom Wasser eluiert wird, bleibt sie auf Dauer erhalten.
Der neue Antifouling-Überzug enthält mindestens eine Adhäsionsschicht. Die
Adhäsionsschicht ist wasserfest, d. h., daß sie auch nach langem Kontakt mit Wasser von
diesem nicht aufgelöst und/oder zersetzt wird. Sie dient der Verankerung der durch
elektrostatisches Flocken applizierten Fasern.
Bei dem Flocken ist die Adhäsiosschicht bekanntermaßen von einer solchen Konsistenz,
daß die Fasern unter der Wirkung des elektrischen Feldes gewissermaßen wie Pfleile in die
Adhäsionschicht geschossen werden können. Nach der Applikation ragen sie dann aus der
Adhäsionsschicht heraus. Vorzugsweise wird die Adhäsionsschicht nach dem Flocken
durch physikalische Trocknung und/oder thermische Vernetzung gehärtet, so daß die
Fasern haftfest hierin verankert sind. Für die Herstellung der Adhäsionsschicht sind alle
üblichen und bekannten Klebstoffe geeignet wie
- - Klebstoffe auf der Basis von Emulsionen, insbesondere von Polyvinylacetaten oder Polyacryalaten und/oder deren Copolymerisaten,
- - lösemittelhaltige oder lösemittelfreie Klebstoffe auf der Basis von Polymerisaten, insbesondere Polyacrylaten, oder
- - lösemittelhaltige Reaktivklebstoffe wie Epoxy- oder Polyurethansysteme.
Die Klebstoffe werden so ausgewählt, daß sie sich leicht applizieren lassen und die
Oberflächen oder die Substrate in der erforderlichen Schichtdicke gleichmäßig bedecken.
Außerdem werden sie so ausgewählt, daß die applizierten Fasern fest in den gehärteten
Adhäsionsschichten haften und diese die für die Unterwasseranwendung notwendigen
physikalischen, chemischen und mechanischen Eigenschaften wie Wasserfestigkeit,
Haftung zur Oberfläche und zur Faser, Elastizität, Flexibilität und Härte aufweisen. Der
Fachmann kann daher die geeigneten Klebstoffe und Adhäsionsschichten anhand ihres
bekannten Eigenschaftsprofils einerseits und anhand der bekannten Eigenschaftsproflle der
Fasern andererseits ggf unter Zuhilfenahme einfacher orientierender Versuche leicht
auswählen. Vorzugsweise werden Klebstoffe verwendet, die Adhäsionsschichten mit einer
elektrischen Leitfähigkeit liefern, die für die rasche Dissipation der elektrischen Ladung
ausreichend ist. Der maximale elektrische Widerstand liegt üblicherweise bei 107 Ohm.
Die Dicke der Adhäsionsschicht kann sehr breit variieren und richtet sich in erster Linie
nach dem Verwendungszweck der neuen Antifouling-Überzüge und nach der Länge der
verwendeten Fasern. Vorzugsweise liegt die Dicke bei mindestens 0,05 mm und ist nach
oben nicht begrenzt. Bevorzugt liegt sie bei 0,05 bis 5, besonders bevorzugt bei 0,06 bis 4
und insbesondere 0,07 bis 3 mm. Für spezielle Anwendungen können auch dickere
Adhäsionsschichten verwendet werden.
Der neue Antifouling-Überzug enthält als erfindungswesentlichen Bestandteil Fasern.
Diese können aus den unterschiedlichsten als solche farbigen und/oder gefärbten oder als
solche farblosen und/oder ungefärbten, elektrisch leitfähigen oder nicht leitfähigen
Materialien wie Kunststoffe, insbesondere Polyamide, Polyester, Polyimide, Polyolefine,
Polysulfone, Polyethersulfone oder Polynitrile, Keramik, Glas, Metall, Kohlenstoff oder
Textil oder aus Verbunden dieser Materialien wie metallisierte Kunststoffasern, Glasfasern
oder Textilfasern bestehen. Vorzugsweise werden Kunststoffasern, insbesondere
Polyamidfasern, angewandt.
Die Länge der Fasern kann breit variieren. Vorzugsweise werden Fasern einer Länge von
0,2 bis 5, bevorzugt 0,3 bis 4,5 und insbesondere 0,4 bis 4,3 mm verwendet.
Desgleichen kann die Feinheit der Fasern breit variieren. Vorzugsweise werden Fasern
einer Feinheit von 0,01 bis 50, bevorzugt 0,1 bis 25 und insbesondere 0,2 bis 10 tex (DIN
1301) verwendet.
Der Querschnitt der Fasern kann von unterschiedlichster Form sein. Vorzugsweise werden
Fasern verwendet die einen im wesentlichen runden Querschnitt aufweisen. Unter einem
im wesentlichen runden Querschnitt werden insbesondere kreisförmige, ovale oder
elliptische Querschnitte verstanden. Vorzugsweise werden Fasern mit einem kreisförmigen
Querschnitt verwendet.
Für den neuen Antifouling-Überzug ist es wesentlich, daß man mindestens zwei,
Fasersorten von unterschiedlichem Eigenschaftsprofil verwendet. In den allermeisten
Fällen reichen zwei Fasersorten völlig aus, um die erfindungsgemäße Wirkung zu erzielen.
Besonders vorteilhafte neue Antifouling-Überzüge resultieren, wenn sich die Fasersorten
inihrer Länge voneinander unterscheiden. Dabei kann das Längenverhältnis breit variieren.
Vorzugsweise liegt es bei 1 : 1, 2 bis 1 : 5, bevorzugt 1 : 1,5 bis 1 : 2,5 und insbesondere 1 : 1,9
bis 1 : 2,1.
Darüber hinaus können sich die Fasersorten in ihrer stoffliche Zusammensetzung
voneinander unterscheiden, d. h., daß beispielsweise Polyamidfasern zusammen mit
Polyimidfasern oder Polyolefinfasern mit Polyamidfasern und/oder Glasfasern in den
neuen Antifouling-Überzügen vorliegen.
Des weiteren können sich die Fasersorten in ihren Durchmesser voneinander
unterscheiden, d. h., daß dicke und dünne Fasern in den neuen Antifouling-Überzügen
vorliegen.
Die Fasersorten können sich darüber hinaus in ihren mechanischen Eigenschaften
voneinander unterscheiden. So können sie sich insbesondere in ihrer Härte, Flexibilität
oder Elastizität voneinander unterscheiden. Dies bedeutet, daß in den neuen Antifouling-
Überzügen beispielsweise vergleichsweise harte und starre Fasern neben vergleichsweise
flexiblen oder elastischen Fasern oder weichen Fasern vorliegen. Wesentlich ist, daß die
mechanischen Eigenschaften so ausgewählt werden, daß die Fasern unter der
Anwendungsbedingungen dimensionsstabil sind, d. h., nicht brechen, reißen oder
irreversibel deformieren, wenn sie beispielsweise starkem Wellengang, starker Strömung
und/oder direkter mechanischer Einwirkung durch Stoß oder Schlag, beispielsweise beim
Anlegen eines Schiffes an ein Pier, ausgesetzt werden. Der Fachmann kann die geeigneten
Fasern anhand ihrer bekannten Eigenschaftsprofile leicht auswählen.
Die Länge, in der die Fasern aus der Adhäsionsschicht herausragen, kann breit variieren.
Sie richtet sich in erster Linie nach der Länge der Fasern und nach der Stärke des beim
Flocken angewandten elektrischen Feldes. Vorzugsweise ragen die Fasern 0,1 bis 4,9,
bevorzugt 0,2 bis 4,8 und insbesondere 0,3 bis 4,7 mm aus der Adhäsionsschicht heraus.
Vorzugsweise ragen unterschiedliche Fasersorten unterschiedlich lang aus der
Adhäsionsschicht heraus. Besondere Vorteile resultieren, wenn eine gegebene Fasersorte
jeweils in derselben oder im wesentlichen derselben Länge herausragt.
Das Verhältnis der Länge der am kürzesten herausragenden Fasern zu der Länge der am
weitesten herausragenden Fasern kann breit variieren Für den neuen Antifouling-Überzug
ist es von Vorteil, wenn das Verhältnis der Länge der am kürzesten herausragenden Fasern
zu der Länge der am weitesten herausragenden Fasern bei 1 : 1, 2 bis 1 : 5, bevorzugt 1 : 1,5
bis 1 : 2,5 und insbesondere 1 : 1,9 bis 1 : 2,1 liegt.
Dadurch gewinnt der Antifouling-Überzug gewissermaßen die vorteilhafte Struktur aus
"Unterwolle" und "Oberwolle", wie sie in den Fellen zahlreicher Wassersäugetiere wie
beispielsweise Seehunden oder Robben vorliegt.
Die Menge der Fasern, die auf eine Flächeneinheit appliziert wird, kann breit variieren und
richtet sich zum einen nach der spezifischen Dichte der Fasern einerseits und nach dem
Bedeckungsgrad, den man erzielen will, andererseits. Für den neuen Antifouling-Überzug
ist es von Vorteil, wenn der Bedeckungsgrad möglichst hoch ist, so daß die
Adhäsionsschicht weitgehend oder völlig abgeschirmt ist. Vorzugsweise werden 10 bis
500, bevorzugt 20 bis 400 und insbesondere 30 bis 300 g Fasern/m2 angewandt.
Das Mengenverhältnis der unterschiedlichen Fasersorten kann breit variieren. Werden
beispielsweise zwei unterschiedliche Fasersorten angewandt, liegt das Mengenverhältnis
vorzugsweise bei 10 : 1 bis 1 : 10, bevorzugt 5 : 1 bis 1 : 5 und insbesondere 2 : 1 bis 1 : 2.
Der neue Antifouling-Überzug kann direkt auf der zu schützenden Oberfläche hergestellt
werden, wenn dies die äußeren Umstande gestatten. Dies ist beispielsweise dann der Fall,
wenn Schiffe in der Werft auf Kiel liegen. Andernfalls werden die neuen Antifouling-
Überzüge separat auf einem geeigneten Substrat, das der jeweiligen Verwendung angepaßt
ist oder durch formgebende Verarbeitung wie Schneiden oder Aufkaschieren angepaßt
werden kann, hergestellt. Beispiele geeigneter Substrate sind Platten, Folien,
dreidimensionale Formteile aus Metall, insbesondere Stahl, Holz, Kunststoff, Keramik
oder Beton. Es können aber auch Verbunde mindestens zweier dieser Materialen
verwendet werden.
Methodisch gesehen weist die Herstellung der neuen Antifouling-Überzüge durch
elektrostatisches Flocken keine Besonderheiten auf, sondern erfolgt mit Hilfe der auf
diesem technischen Gebiet üblichen und bekannten Verfahren und Vorrichtungen. Dabei
können die unterschiedlichen Fasersorten gleichzeitig oder nacheinander appliziert werden.
Die unterschiedlichen Fasersorten können aber auch alternierend appliziert werden, d. h.,
daß man abwechselnd Teilmengen der einen und dann der anderen Fasersorte appliziert.
Während oder nach dem Flocken können die Fasern noch elektrostatisch in bestimmte
Vorzugsrichtungen orientiert werden.
Die neuen Antifouling-Überzüge entfalten ihre Wirkung auch ohne die Verwendung von
Bioziden wie Schwermetallsalzen. Sie sind einfach herzustellen und körnen problemlos
entsorgt werden.
Darüber hinaus können ihre Fasern in Richtung der Strömunglinien des Wassers längs der
zu schützenden Oberflächen ausgerichtet werden. Im Falle eines Schiffskörpers kann dies
die Richtung vom Bug zum Heck sein. Bei Umkehrung der Strömungsrichtung,
beispielsweise bei Rückwärtsfahrt, sträuben sich die Fasern, wodurch ein
Selbstreinigungseffekt resultiert.
Bei der Verwendung elektrisch leitfähiger Fasern wie Metallfasern, Kohlenstoffasern oder
metallisierte Fasern können die zu schützenden Oberflächen noch einer
Niedervoltbehandlung unterzogen werden. Die Kohlenstoffasern können außerdem der
Ultraschallabsorption dienen.
Neue Antifouling-Überzüge mit farbigen und/oder gefärbten Fasern können zudem zu
dekorativen Zwecken und/oder zu Zwecken der Signalgebung eingesetzt werden.
Diese vorteilhaften technischen Effekte können selbstverständlich mit einander kombiniert
werden.
Auf Stahlbleche der Abmessungen 10 × 10 cm wurde ein handelsüblicher
Zweikomponentenkleber in einer Schichtdicke von 1,2 mm appliziert. Vor seiner
Aushärtung wurden auf jedes Stahlblech 1,5 g Polyamidfasern einer Länge von 2,5 mm
und einer Feinheit von 2,0 tex und 1,5 g Polyamidfasern einer Länge von 1,25 mm und
einer Feinheit von 2,0 tex elektrostatisch geflockt. Die Stahltafeln mit den neuen
Antifouling-Überzügen wurden auf weiten offenen Gestellen waagerecht und senkrecht
befestigt, sodaß das Wasser frei zu ihrer Oberfläche zutreten konnte. Die Gestelle wurden
in ein fließendes Gewässer und in einen Fischteich versenkt, sodaß die Stahlbleche mit den
Antifouling-Überzügen unter der Wasseroberfläche lagen. Die Stahlbleche wurden von
Zeit zu Zeit inspiziert. Dabei zeigt es sich, daß selbst nach einem Jahr der Wasserlagerung
auf den neuen Antifouling-Überzügen kein Bewuchs vorhanden war.
Claims (24)
1. Antifouling-Überzug für zeitweise oder auf Dauer, ganz und/oder teilweise unter
Wasser liegender Oberflächen, enthaltend mindestens eine wasserfeste
Adhäsionsschicht und hierin elektrostatisch eingeflockte wasserfeste Fasern.
2. Antifouling-Überzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
mindestens zwei Fasersorten von unterschiedlichem Eigenschaftsprofil verwendet.
3. Antifouling-Überzug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Fasersorten in ihrer Länge voneinander unterscheiden.
4. Antifouling-Überzug nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Fasersorten in ihrer stoffliche Zusammensetzung voneinander unterscheiden.
5. Antifouling-Überzug nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Fasersorten in ihrem Durchmesser voneinander unterscheiden.
6. Antifouling-Überzug nach einem der Ansprüche 2 bis S. dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Fasersorten in ihren mechanischen Eigenschaften unterscheiden.
7. Antifouling-Überzug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Fasersorten in ihrer Härte und/oder Flexibilität voneinander unterscheiden.
8. Antifouling-Überzug nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß man zwei unterschiedliche Fasersorten verwendet.
9. Antifouling-Überzug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
beiden Fasersorten in ihrer Länge voneinander unterscheiden.
10. Antifouling-Überzug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Längenverhältnis bei 1 : 1,2 bis 1 : 5 liegt.
11. Antifouling-Überzug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Längenverhältnis bei 1 : 1,5 bis 1 : 2,5 liegt.
12. Antifouling-Überzug nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern 0,2 bis 5 Millimeter lang sind.
13. Antifouling-Überzug nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern eine Feinheit von 0,01 bis 50, bevorzugt 0,1 bis 25 und insbesondere
0,2 bis 10 tex (DIN 1301) haben.
14. Antifouling-Überzug nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern 0,1 bis 4,9 mm aus der Adhäsionsschicht herausragen.
15. Antifouling-Überzug nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
unterschiedlichen Fasersorten unterschiedlich lang herausragen.
16. Antifouling-Überzug nach Anspruch 15, daß eine Fasersorte in jeweils desselben
oder im wesentlichen desselben Länge herausragt.
17. Antifouling-Überzug nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Länge der am kürzesten herausragenden
Fasern zu der Länge der am weitesten herausragenden Fasern bei 1 : 1,2 bis 1 : 5
liegt.
18. Antifouling-Überzug nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß farbige und/oder gefärbte Fasern verwendet werden.
19. Antifouling-Überzug nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß elektrisch leitfähige Fasern verwendet werden.
20. Antifouling-Überzug nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern in Richtung der Strömungslinien des Wassers längs der zu
schützenden Oberfläche ausgerichtet sind.
21. Antifouling-Überzug nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei den Oberflächen um die äußeren Oberflächen von stationären oder
mobilen Schwimmkörpern oder von Unterwasserbauwerken handelt.
22. Verfahren zum Schutz von zeitweise oder auf Dauer, ganz und/oder teilweise unter
Wasser liegenden Oberflächen vor dem Bewuchs mit und/oder dem Einnisten von
Lebewesen durch Aufbringen eines Antifouling-Überzugs auf den Oberflächen,
dadurch gekennzeichnet, daß man einen Antifouling-Überzug gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 21 verwendet.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den
Lebewesen um Invertebraten, Plankton, Algen, Pflanzen, Mikroorganismen
und/oder Protozoae sowie mit diesen in Symbiose lebenden Organismen und/oder
mit Parasiten davon handelt.
24. Verwendung des elektrostatischen Flockens von Fasern zum Schutz von zeitweise
oder auf Dauer, ganz und/oder teilweise unter Wasser liegenden Oberflächen vor
dem Bewuchs mit und/oder dem Einnisten von Lebewesen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000148671 DE10048671B4 (de) | 2000-09-30 | 2000-09-30 | Die Verwendung eines Überzugs als Antifouling-Überzug für unter Wasser liegende Oberflächen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000148671 DE10048671B4 (de) | 2000-09-30 | 2000-09-30 | Die Verwendung eines Überzugs als Antifouling-Überzug für unter Wasser liegende Oberflächen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10048671A1 true DE10048671A1 (de) | 2002-04-18 |
DE10048671B4 DE10048671B4 (de) | 2005-09-01 |
Family
ID=7658344
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000148671 Expired - Lifetime DE10048671B4 (de) | 2000-09-30 | 2000-09-30 | Die Verwendung eines Überzugs als Antifouling-Überzug für unter Wasser liegende Oberflächen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10048671B4 (de) |
Cited By (1)
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WO2005047403A1 (de) * | 2003-11-13 | 2005-05-26 | Unternehmen Für Spezialfasern Sakrowski e.K. | Biozidfreie antifouling-beschichtung enthaltend ein auf basaltfasern basierendes flächengebilde |
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JPH06235142A (ja) * | 1993-02-12 | 1994-08-23 | Unitika Ltd | 付着性水性生物の付着防止用布帛 |
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- 2000-09-30 DE DE2000148671 patent/DE10048671B4/de not_active Expired - Lifetime
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US7887654B2 (en) | 2003-11-13 | 2011-02-15 | Unternehmen Für Spezialfasern Sakrowski e.K. | Biocide-free anti-fouling coating containing a fabric based on basalt fibers |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE10048671B4 (de) | 2005-09-01 |
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