DE10046449A1 - Verfahren zur Einstellung eines Saugrohrdruckes bzw. eines Massenliefergrades einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren zur Einstellung eines Saugrohrdruckes bzw. eines Massenliefergrades einer BrennkraftmaschineInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung eines Saugrohrdruckes bzw. eines Massenliefergrades einer Brennkraftmaschine, wobei bei einer notwendigen Änderung des Saugrohrdrucks im laufenden Betrieb der Brennkraftmaschine die Änderung der Stellung der Drosselklappe um eine solchen Betrag und für eine solche Zeitdauer überhöht wird, dass die Überhöhung der Stellung der Drosselklappe zumindest in etwa der Luftmasse entspricht, die benötigt wird, um die Brennkraftmaschine auf den neuen Lastzustand einzustellen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung eines
Saugrohrdruckes bzw. eines Massenliefergrades einer
Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Der Anmelderin ist bereits ein Verfahren bekannt, bei dem bei
einer Änderung des Lastzustands der Brennkraftmaschine die
Drosselklappenstellung des neuen Lastzustandes ermittelt wird,
wobei die Drosselklappe dann auf die neue
Drosselklappenstellung eingestellt wird. Der Saugrohrdruck
nähert sich dann mit einem gewissen, zeitlichen Verlauf dem
Wert, der dem neuen Lastzustand entspricht.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Einstellung des
Saugrohrdruckes bzw. des Massenliefergrades zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren
nach Anspruch 1, wonach bei einer notwendigen Änderung des
Saugrohrdrucks im laufenden Betrieb der Brennkraftmaschine die
Änderung der Stellung der Drosselklappe um einen solchen
Betrag und für eine solche Zeitdauer überhöht wird, dass die
Überhöhung der Stellung der Drosselklappe zumindest in etwa
der Luftmasse entspricht, die benötigt wird, um die
Brennkraftmaschine auf den neuen Lastzustand einzustellen.
Dabei zeigt sich vorteilhaft, dass die Einstellung des neuen
Lastzustandes deutlich schneller geht, indem durch die
überhöhte Ansteuerung der Drosselklappe die Einschwingzeit auf
den neuen Lastzustand verkürzt wird. Dies erfolgt, indem bei
einem Übergang zu einem Zustand mit einer größeren Last die
Drosselklappe in dem Zeitraum des Übergangs weiter geöffnet
wird, als dies dem neuen Lastzustand entspricht.
Dies kann beispielsweise erfolgen, indem mittels eines
Modells, das anhand der idealen Gasgleichung den
Saugrohrdruck, die Temperatur und das Volumen in Beziehung
setzt zu den Massen der Gase, abgeschätzt wird, welche
zeitliche Änderung der Masse erforderlich für eine bestimmte
zeitliche Änderung des Saugrohrdrucks. Entsprechend dieser
zeitlichen Änderung der Masse kann dann kalkuliert werden,
welche Verstellung der Drosselklappe erforderlich ist.
Vorteilhaft wird also durch den Einsatz der vorliegenden
Erfindung die Dynamik bei der Einstellung sich ändernder
Lastzustände der Brennkraftmaschine verbessert.
Das Verfahren kann beispielsweise vorteilhaft eingesetzt
werden bei einer Brennkraftmaschine mit abschaltbaren
Zylindern. Dabei wird ein Gaswechsel verhindert, indem die
Einlass- und Auslassventile nicht angesteuert werden. Bei
einem Zuschalten der abschaltbaren Zylinder kann mit dem
vorliegenden Verfahren der neue Lastzustand entsprechend
schnell eingestellt werden.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 2 wird bei einer notwendigen
Änderung das Saugrohrdrucks im laufenden Betrieb der
Brennkraftmaschine ein zeitlicher Verlauf der
Drosselklappenstellung derart bestimmt, dass aufgrund des
zeitlichen Verlaufes des sich infolge der
Drosselklappenstellung einstellenden Massenstromes der neue
Saugrohrdruck zeitoptimiert eingestellt wird.
Vorteilhaft kann der zeitliche Verlauf der
Drosselklappenstellung so bestimmt werden, dass ausgehend von
den Extremstellungen der Drosselklappe (maximal geöffnet bzw.
geschlossen) der daraus resultierende Massenstrom bestimmt
wird. Entsprechend den Erläuterungen im Zusammenhang mit
Anspruch 1 lässt sich weiterhin aus dem Bedarf der Luftmasse,
die beispielsweise bei einer größeren Last benötigt wird, und
dem resultierenden Massenstrom ermitteln, für welchen Zeitraum
die Drosselklappe maximal geöffnet werden muss, um zeitoptimal
die Änderung des Lastzustandes der Brennkraftmaschine zu
erreichen. Die Drosselklappe wird dann so angesteuert, dass zu
Beginn des Übergangs auf den Zustand mit größerer Last die
Drosselklappe für den bestimmten Zeitraum maximal geöffnet
wird. Anschließend wird die Drosselklappe auf den Wert
eingestellt, der dem benötigten Massenstrom für den neuen
Lastzustand im stationären Betrieb entspricht. Die Ansteuerung
der Drosselklappe erfolgt dann also durch eine Sprungfunktion.
Analog kann bei einer geringer einzustellenden Last der
Brennkraftmaschine ermittelt werden, für welchen Zeitraum die
Drosselklappe geschlossen werden muss, um zeitoptimal den
Zustand mit geringerer Last der Brennkraftmaschine zu
erreichen. Es muss dann eine Luftmasse zurückgehalten werden.
Die Zeitdauer kann hierbei bestimmt werden, indem der
Massenstrom bei der Drosselklappenstellung ermittelt wird, die
dem neuen Lastzustand entspricht. Aufgrund der
zurückzuhaltenden Luftmasse und dem ermittelten Massenstrom
ergibt sich die Zeitdauer, während der die Drosselklappe
geschlossen werden muss.
Durch diese Ausgestaltung des Verfahrens wird vorteilhaft eine
besonders schnelle Einstellung veränderter Lastzustände
erreichbar.
Bei der Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 3 wird
aufgrund des zeitlichen Verlaufes der Drosselklappenstellung
ein zeitlicher Verlauf des Erwartungswertes des sich
einstellenden Massenstroms bzw. des sich einstellenden
Saugrohrdruckes ermittelt, wobei weiterhin der Istwert des
Massenstroms bzw. des Saugrohrdrucks ermittelt wird und wobei
bei einer Abweichung des Istwertes von dem zugehörigen
Erwartungswert eine Ansteuerung der Drosselklappe im Sinne
einer Beseitigung der Abweichung erfolgt.
Dadurch kann vorteilhaft mittels einer Regelung erfasst
werden, ob sich aufgrund der Ansteuerung der Drosselklappe der
gewünschte zeitliche Verlauf des Saugrohrdrucks bzw. des
Massenliefergrades einstellt. Wenn dies nicht der Fall ist,
kann die Stellgröße (Einstellung der Drosselklappe)
entsprechend geändert werden. Wenn die Drosselklappe bereits
maximal angesteuert ist, d.h. entweder ganz geöffnet oder ganz
geschlossen ist, kann beispielsweise die Zeitdauer, während
der diese maximale Ansteuerung an der Drosselklappe anliegen
soll, entsprechend korrigiert werden. Dadurch wird die
Einstellgenauigkeit bei einer dynamisch sich schnell
einstellenden Änderung des Lastzustandes weiterhin verbessert.
Die entsprechenden Größen können entweder unmittelbar gemessen
werden oder aufgrund eines Modells anhand anderer Messgrößen
abgeleitet werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
näher dargestellt. Es zeigt dabei im einzelnen:
Fig. 1 eine Darstellung des zeitlichen Verlaufes der
Einstellung der Drosselklappe und des sich
einstellenden Saugrohrdrucks,
Fig. 2 eine Prinzipdarstellung von Funktionsblöcken zur
Erläuterung des Verfahrens und
Fig. 3 eine Darstellung eines Modells zur Berechnung der
notwendigen Änderung der Drosselklappenstellung zur
Erzielung einer bestimmten Änderung des
Saugrohrdruckes.
Fig. 1 zeigt eine Darstellung des zeitlichen Verlaufes der
Einstellung der Drosselklappe und des sich einstellenden
Saugrohrdruckes. Es sind verschiedene, zeitliche Verläufe von
Drosselklappenstellungen DK dargestellt (1, 3 und 5). Diesen
Verläufen zugeordnet sind die zeitlichen Verläufe des sich
jeweils einstellenden Saugrohrdrucks psaug (2, 4 und 6).
Es ist dabei zu sehen, dass bei einem zeitlichen Verlauf der
Drosselklappenstellung entsprechend der Kurve 1 der statische
Endzustand des Saugrohrdruckes am schnellsten erreicht wird
(Kurve 2). Die Zeitdauer T, während der die Drosselklappe
maximal geöffnet ist, wird bestimmt wie in der
Beschreibungseinleitung erläutert.
Weiterhin ist zu sehen, dass der Endzustand des Saugrohrdrucks
bei einer Verstellung der Drosselklappe entsprechend den
Kurven 3 und 5 entsprechend langsamer erreicht wird (Kurven 4
und 6).
Bei den in Fig. 2 gezeigten Funktionsblöcken wird in dem
Block 201 aufgrund der Anforderung eines geänderten
Lastzustandes der Brennkraftmaschine 203 eine geänderte
Stellung der Drosselklappe im eingeschwungenen Zustand
abgeleitet, um den Lastzustand der Brennkraftmaschine
einstellen zu können.
In dem Block 202 wird eine Ansteuerung der Drosselklappe
ermittelt, um die Änderung des Lastzustandes möglichst schnell
einstellen zu können. Von dieser Einheit 202 wird ein
entsprechendes Signal an die Drosselklappe ausgegeben.
An der Brennkraftmaschine 203 befindet sich in dem
dargestellten Ausführungsbeispiel ein Sensor 204 zur Erfassung
des Saugrohrdrucks.
Dieses Signal wird wiederum der Einheit 202 zugeführt, in der
neben dem zeitlichen Verlauf der Ansteuerung der Drosselklappe
auch ein zeitlicher Verlauf von Erwartungswerten des sich
einstellenden Saugrohrdrucks ermittelt wird. Der mit dem
Sensor 204 gemessene Saugrohrdruck kann mit dem entsprechenden
Erwartungswert verglichen werden, wobei bei einer Abweichung
eine entsprechende Änderung der Ansteuerung der Drosselklappe
erfolgen kann. Beispielsweise kann die Zeitdauer T der
maximalen Ansteuerung der Drosselklappe verlängert oder
verkürzt werden.
Fig. 3 zeigt eine Darstellung eines Modells, das im folgenden
erläutert werden soll. Es ist ein Saugrohr 301 mit einer
Drosselklappe 302 zu sehen. Weiterhin ist ein Zweig einer
Abgasrückführung (AGR) zu sehen, in dem wiederum ein Ventil
303 vorgesehen ist. Weiterhin ist ein Zylinder 304 mit einem
Einlassventil 305 und einem Auslassventil 306 zu sehen.
Der Saugrohrdruck psaug lässt sich mittels der idealen
Gasgleichung als Summe der Einzelbestandteile der Gase
darstellen, die aufgrund verschiedener Effekte im Saugrohr 301
mit dem Saugrohrvolumen Vsaug sind:
Daraus ergibt sich unter mDK als dem Massenanteil, der sich
aufgrund der Drosselklappenstellung im Saugrohr 301 befindet,
mAGR als dem Massenanteil, der sich aufgrund der
Abgasrückführungsleitung im Saugrohr befindet, mTE als dem
Massenanteil, der auf die Tankentlüftung zurückzuführen ist
sowie dem Massenanteil im Zylinder mZyl:
Zusammenfassend lässt sich dem entnehmen, dass eine schnelle
Saugrohrdruckänderung eine schnelle Änderung des
Luftmassenstromes über die Drosselklappe erfordert. Die
Systemstellzeiten des Drosselklappenstellers, das
Saugrohrvolumen Vsaug und die Motordrehzahl sowie das
Zylindervolumen mit ihrem Einfluss auf die Größe mZyl bestimmen
mögliche Saugrohrdruckgradienten.
Claims (3)
1. Verfahren zur Einstellung eines Saugrohrdruckes bzw. eines
Massenliefergrades einer Brennkraftmaschine (203),
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einer notwendigen Änderung des Saugrohrdrucks im
laufenden Betrieb der Brennkraftmaschine (203) die Änderung
der Stellung der Drosselklappe um einen solchen Betrag und für
eine solche Zeitdauer überhöht wird (1, 3), dass die
Überhöhung der Stellung der Drosselklappe zumindest in etwa
der Luftmasse entspricht, die benötigt wird, um die
Brennkraftmaschine (203) auf den neuen Lastzustand
einzustellen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einer notwendigen Änderung des Saugrohrdrucks im
laufenden Betrieb der Brennkraftmaschine (203) ein zeitlicher
Verlauf der Drosselklappenstellung derart bestimmt wird (1),
dass aufgrund des zeitlichen Verlaufes (1) des sich infolge
der Drosselklappenstellung einstellenden Massenstromes der
neue Saugrohrdruck zeitoptimiert eingestellt wird (2).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass aufgrund des zeitlichen Verlaufes (1, 3) der
Drosselklappenstellung ein zeitlicher Verlauf (2, 4) des
Erwartungswertes des sich einstellenden Massenstroms bzw. des
sich einstellenden Saugrohrdruckes ermittelt wird, dass der
Istwert des Massenstroms bzw. des Saugrohrdrucks ermittelt
wird (204) und dass bei einer Abweichung des Istwertes von dem
zugehörigen Erwartungswert eine Ansteuerung der Drosselklappe
im Sinne einer Beseitigung der Abweichung erfolgt (202, 203).
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
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Country | Link |
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DE (1) | DE10046449A1 (de) |
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Also Published As
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US6481414B2 (en) | 2002-11-19 |
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