DE10044594A1 - Energie- und Datengeber für Tiefbaubohrung - Google Patents
Energie- und Datengeber für TiefbaubohrungInfo
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Abstract
Der erfindungsgemäße Energie- und Datengeber besteht aus einer oberirdisch am oberen Ende des Bohrgestänges angebrachten Einheit, in der sich eine Spannungsquelle, ein Funkgerät und bevorzugt auch ein Zwischenspeicher für Daten befindet. Die Spannungsquelle (z. B. Akku, Batterien, Brennstoffzelle) liefert über elektrische Leitungen innerhalb der Einheit Energie an den Zwischenspeicher und das Funkgerät sowie durch im Bohrgestängemantel versenkte elektrische Leitungen an Meßvorrichtungen im Bohrkopf (z. B. Ultraschallköpfe, piezoelektrische Wandler, Neigungssensoren). Deren Meßdaten werden ebenfalls über versenkte Leitungen direkt an das Funkgerät oder an den Datenzwischenspeicher und von diesem dann unmittelbar oder päckchenweise an das Funkgerät weitergeleitet. Das Funkgerät besitzt eine geeignete Antenne, die in der Lage ist, die Daten per Funk zu einem Empfänger zu übertragen.
Description
Die Erfindung betrifft eine robuste Vorrichtung zur Energieversorgung von
elektrischen Vorrichtungen am Bohrkopf eines Bohrstranges beim Tiefbau und
zur Übertragung der Meßdaten per Funk an ein Auswertegerät.
Beim Niederbringen einer Bohrung besteht z. B. das Problem, daß der Bohr
kopf von seiner Sollrichtung abweicht, oder daß nicht bekannt ist, wie weit ein
rotierender Düsenstrahl bei der Herstellung von Mörtelsäulen mittels Hoch
druckinjektion in den Boden einschneidet. Ersteres läßt sich mittels Neigungs
sensoren am Bohrkopf erfassen, letzteres z. B. durch Messung an vom Bohr
kopf ausgesandten und wieder empfangenen Ultraschallwellen.
Um den genauen Verlauf der Bohrung oder die genaue Form einer Mörtel
säule zu bestimmen, ist es optimal, wenn die Meßdaten zum Zeitpunkt der
Messung mit den anderen Parametern (z. B. Bohrtiefe und Drehwinkel des
Bohrgestänges) zusammengeführt, ausgewertet und dem Bedienungsperso
nal dargeboten werden. Auf diese Weise können z. B. Abweichungen des
Bohrgestänges beziehungsweise die erzielten Durchmesser bei der Herstel
lung der Mörtelsäule erkannt und Fehlentwicklungen vermieden werden.
Derzeit bereitet eine zeitgleiche Datenübertragung aus dem Bohrloch jedoch
Probleme, ebenso wie eine zuverlässige Energieversorgung der Meßgeräte.
Auf Grund des rauhen Baubetriebes sollten die Systeme zudem leicht zu
warten sein.
Aus der DE 100 16 948 A1 ist es bekannt, direkt hinter dem Bohrkopf inner
halb des Gestänges eine Spannungsquelle, einen Speicher, der die Meßwerte
zeitabhängig erfaßt, und eine Infrarotsender zu installieren, der die Daten je
weils erst nach dem Ziehen des Bohrgestänges oberirdisch mittels infraroter
Wellen an einen Computer überträgt, welcher nachträglich dann die Meßwerte
mit den ebenfalls zeitabhängig erfaßten anderen Parametern des Bohrstran
ges (Tiefe, Drehwinkel) kombiniert und so im nachhinein die Lage des Bohrlo
ches feststellt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Datenübertragung und
Energieversorgung der Meßgerät am Bohrkopf anzugeben, die es erlaubt, si
multan schon während der Bohrung die Lage eines Bohrstranges oder die
Form einer Mörtelsäule oder auch andere Meßdaten feststellen zu können.
Die Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Die Erfindung bedient sich hierzu einer am oberirdischen Teil des Bohrgestän
ges befestigten mitrotierenden Einheit, zum Beispiel eines Kastens, Ringes
oder Torus, der, ebenfalls mitrotierend, eine Spannungsquelle und ein Funk
gerät enthält, sowie bevorzugt sicherheitshalber auch noch einen Datenzwi
schenspeicher, der die Meßdaten zeitabhängig aufzeichnet. Von der Span
nungsquelle aus verlaufen elektrische Leitungen als Energieversorgung nicht
nur zum Funkgerät beziehungsweise dem Datenzwischenspeicher, sondern
auch innerhalb der Bohrgestängewandung (z. B. in einer kunstharzverdeckten
Nut) oder (durch einen Schutzmantel geschützt) innerhalb des Bohrgestänges
nach unten zum Meßgerät oder auch mehreren Meßgeräten. Ausgehend vom
Meßgerät verlaufen ebenso datenübertragende Leitungen nach oben zum
Funkgerät, beziehungsweise zum Datenzwischenspeicher und von diesem
dann zum Funkgerät.
Da Bohrungen im Tiefbau meist mit einer Gestängeeinheit, die an einem
Mäkler geführt wird, durchgeführt werden können, kann eine Bohrstrangeinheit
verwendet werden, so daß empfindliche Kabelverbindungen im Bohrstrang
entfallen. Solche Verbindungen würden bei den groben Betriebsbedingungen
zu Übertragungsschwierigkeiten führen.
Praktisch zeitgleich mit der Messung werden vom Funkgerät die aufgenom
menen Daten an eine Empfangsantenne mit Verbindung zu einem Computer
übertragen, der sich z. B. in der Bedienungskabine des Bohrgerätes oder im
Baubüro, aber auch je nach Sendestärke weiter weg befinden kann. Dieser
Computer erhält auch gleichzeitig andernorts gemessene Parameter wie zum
Beispiel Bohrtiefe und Drehwinkel des Bohrgestänges und verknüpft alle diese
Daten miteinander, so daß das Bedienungspersonal zu jedem Zeitpunkt zum
Beispiel über die Lage des Bohrstranges, die Vertikalabweichung oder auch
die Form einer Mörtelsäule oder andere wesentliche Meßwerte im Bilde ist.
Um Schwierigkeiten bei der kontinuierlichen Datenübertragung zu verhindern
(z. B. Abschattungseffekte durch das Gestänge oder den Mäkler), wird entwe
der eine Funkfrequenz zur Datenübertragung verwendet, deren Wellenlänge
etwa gleich oder größer als der Durchmesser des Bohrgestänges ist (also we
niger als etwa 5 Gigahertz), oder aber es wird eine das Bohrrohr umlaufende
Antenne verwendet, die ein in etwa rotationssymmetrisches Strahlungsfeld er
zeugt, so daß keine Abschattungen erfolgen, oder es wird wenigstens ein An
tenne verwendet, die horizontale Abmessungen aufweist, die etwas größer als
der Durchmesser des Bohrgestänges sind.
Alternativ ist es auch möglich, die Daten nicht kontinuierlich, sondern in Char
gen an den Computer zu übertragen, z. B. pro Umdrehung des Gestänges ein
Datenpaket, wenn die Sendeantenne des Funkgerätes der Empfangsantenne
des Computers zugewandt ist. Das Bedienungspersonal erhält dann immer
noch einen fast zeitgleichen Eindruck vom Bohrgeschehen.
Der optional, aber bevorzugt, das Funkgerät und die Stromquelle umgebende
und schützende Kasten, der zu Reparatur und Wartung bevorzugt als Ganzes
abgenommen werden kann oder wenigstens Zugangsklappen enthält, besteht
bevorzugt aus Kunststoff oder einem anderen elektrisch nichtleitenden Materi
al. um den Durchtritt der Funkwellen zu gewährleisten. Wird er aus Metall ge
fertigt, so muß die Antenne außerhalb des Kastens liegen.
Die Figuren zeigen schematisch die erfindungsgemäße Vorrichtung am Bohr
gestänge. Fig. 1 zeigt im Schnitt die Innereien des Kastens, Fig. 2 dessen
relative Lage an einem Bohrgestänge.
1
Bohrgestängewandung
2
Kasten
3
Spannungsquelle
4
Datenzwischenspeicher
5
Funkgerät
6
Antenne des Funkgerätes
7
Energieversorgungskabel zum Funkgerät
8
Datenkabel vom Bohrkopf zum Funkgerät
9
Energieversorgungskabel zu den Meßgeräten am Bohrkopf
10
Schutz an der inneren Bohrgestängewandung, unter dem die
Kabel zu und vom Bohrkopf verlaufen
11
Energieversorgungskabel zum Datenzwischenspeicher
12
Datenkabel vom Bohrkopf zum Datenzwischenspeicher
13
Datenkabel vom Datenzwischenspeicher zum Funkgerät
14
optionale Vertiefung in der Wand des Bohrgestänges zur Auf
nahme der Kabel
15
Mäkler
16
Bohrgestängeantrieb
17
Kabine mit Computer
18
Mörtelsäule
19
Bohrkopf mit Hochdruckinjektionsstrahl und Ultraschallmeßge
rät
20
Gelände
Claims (12)
1. Vorrichtung für den Tiefbau zur Energieversorgung von elektrischen Vor
richtungen am Bohrkopf eines Bohrgestänges und zur Übertragung von
Meßdaten an ein Auswertegerät,
dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer am oberirdischen Teil des Bohrgestänges befestigten, mitrotierenden Einheit besteht, die in ihrem Inneren mindestens eine Spannungsquelle und ein Funkgerät enthält,
wobei von der Spannungsquelle zur Energieversorgung elektrische Leitun gen zum Funkgerät und längs des Bohrgestänges bis zu den Meßvorrich tungen am Bohrkopf verlaufen
und sich von diesen Meßvorrichtungen am Bohrkopf meßdatenübertragen de Leitungen zurück zur Einheit am oberen Teil des Bohrgestänges und zum Funkgerät erstrecken.
dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer am oberirdischen Teil des Bohrgestänges befestigten, mitrotierenden Einheit besteht, die in ihrem Inneren mindestens eine Spannungsquelle und ein Funkgerät enthält,
wobei von der Spannungsquelle zur Energieversorgung elektrische Leitun gen zum Funkgerät und längs des Bohrgestänges bis zu den Meßvorrich tungen am Bohrkopf verlaufen
und sich von diesen Meßvorrichtungen am Bohrkopf meßdatenübertragen de Leitungen zurück zur Einheit am oberen Teil des Bohrgestänges und zum Funkgerät erstrecken.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einheit in ihrem Inneren zusätzlich einen
von der Spannungsquelle mit Energie versorgten Datenzwischenspeicher
enthält, der die über eine Datenleitung von den Meßvorrichtungen am
Bohrkopf angelieferten Meßdaten zwischenspeichert und paketweise an
das Funkgerät überträgt.
3. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Funkgerät ein Antenne aufweist, die so
groß ist, daß sie bei jedem Drehwinkel des Bohrgestänges an der Ab
schattung durch das Bohrgestänge vorbei Daten an die Empfangsstation
senden kann.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antenne das Bohrgestänge umschließt.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antenne kleiner als der Durchmesser des
Bohrgestänges ist, und das Funkgerät eine Sendefrequenz besitzt, deren
Wellenlänge größer gleich etwa dem Durchmesser des Bohrgestänges ist.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche eins bis drei,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antenne kleiner als der Durchmesser des
Bohrgestänges ist, und durch das Funkgerät eine paketweise Datenüber
tragung erfolgt.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Äußere der Einheit die allgemeine Form
eines die inneren Bestandteile schützenden Kastens hat, der aus einem
elektrisch nichtleitenden, für die verwendeten Funkwellen durchlässigen
Material besteht, und daß sich die Sendeantenne des Funkgerätes in des
sen Innern befindet.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Äußere der Einheit die allgemeine Form
eines die inneren Bestandteile schützenden Kastens hat, der aus einem
elektrisch leitenden Material besteht, und daß sich die Sendeantenne des
Funkgerätes außerhalb dieses Kastens befindet.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der Spannungsquelle um einen
Akku, eine Brennstoffzelle oder eine Batterie handelt.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der Spannungsquelle um eine
photovoltaische Anlage handelt, deren photovoltaische Zellen sich auf der
Oberfläche der Einheit befinden.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitungen zwischen Einheit
und Bohrkopf in eine Nut im Bohrgestänge eingelegt und durch z. B. Kunst
harz dort eingebettet sind.
12. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitungen zwischen Einheit
und Bohrkopf in einem rohrförmigen Schutzmantel, der an der Innenwan
dung des Bohrgestänges befestigt ist, untergebracht sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE10044594A DE10044594A1 (de) | 2000-09-08 | 2000-09-08 | Energie- und Datengeber für Tiefbaubohrung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE10044594A DE10044594A1 (de) | 2000-09-08 | 2000-09-08 | Energie- und Datengeber für Tiefbaubohrung |
Publications (1)
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DE10044594A1 true DE10044594A1 (de) | 2002-04-04 |
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ID=7655606
Family Applications (1)
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DE10044594A Withdrawn DE10044594A1 (de) | 2000-09-08 | 2000-09-08 | Energie- und Datengeber für Tiefbaubohrung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE10044594A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2013044279A3 (de) * | 2011-09-26 | 2013-12-19 | Advanced Drilling Solutions Gmbh | Verfahren und einrichtung zum versorgen wenigstens eines elektrischen verbrauchers eines bohrgestänges mit einer betriebsspannung |
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2000
- 2000-09-08 DE DE10044594A patent/DE10044594A1/de not_active Withdrawn
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