DE10042438A1 - Gerät zur Akupunkturbehandlung - Google Patents

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zur Behandlung vorgegebener Akupunkturpunkte, und zwar ohne Nadelstiche wie bei der traditionellen Akupunktur und auch ohne Elektrobehandlung, da beide Arten der Behandlung von dem bedürftigen Personenkreis häufig abgelehnt werden. Bei der Erfindung handelt es sich um einen über einen Motor angetriebenen Stift, der auf die Akupunkturpunkte aufgesetzt einen zweidimensionalen und mit Adapter dreidimensionalen Reiz ausführt.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zur Behandlung vorgegebener Akupunk­ turpunkte. Akupunkturpunkte sind empirisch festgelegte Stellen auf den Meri­ dianlinien des menschlichen und tierischen Körpers, die die Funktionen der inneren Organe beeinflussen.

Die traditionelle Akupunktur wird mittels Nadeln durchgeführt, die unterschiedlich tief im Bereich der Akupunkturpunkte ins Gewebe eingestochen werden und einen Reiz an diesen Punkten verursachen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, diesen Reiz mittels der sogenannten Elektroakupunktur zu erzeugen, in dem elektrische Reize ohne Einstiche vermittelt werden. Auch über Laser wurde bereits eine Aku­ punkturbehandlung durchgeführt, die allerdings umstritten ist. Ein geringerer Reizeffekt läßt sich auch mit Akupressur, also bei Ausübung einer Druckes auf die speziellen Punkte erreichen, jedoch erfordert dies von der Physiotherapeutin eine körperliche Beanspruchung und es können auch nicht alle Akupunkturpunkte auf diese Weise bedacht werden.

Es hat sich in der Praxis gezeigt, daß ein behandlungsbedürftiger Personenkreis vor einer Akupunkturbehandlung mit Nadeln wie auch vor einer Elektroakupunkturbe­ handlung zurückschreckt, obwohl eine solche Behandlung für deren Gesundheit angezeigt wäre. Besonders funktionelle Störungen wie z. B. Migräne, Asthma, Dick­ darmentzündungen, Schmerzzustände, chronische Verstopfungen, Meridianener­ giebahnen und Narben können erfolgreich mit Akupunktur behandelt werden.

Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gesetzt ein Gerät zu entwickeln, das ohne Einstiche und ohne Elektrobehandlung Reize an die Akupunkturpunkte vermittelt und trotzdem gleich gute Ergebnisse in kürzerer Zeit erzielt werden können.

Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil der Ansprüche enthaltenen Merkmale gelöst. Gemäß der Erfindung wird ein Stift über einen Motor so angetrieben, daß dessen auf den Akupunkturpunkt aufgesetzte Aktionsspitze eine zweidimensionale und mit Adapter eine dreidimensionale Bewegung, d. h. Schwingung ausführt.

Das Gerät besteht aus einem rohrförmigen als Griff ausgebildeten Gehäuse zur Aufnahme des Motors sowie der über die Motorwelle angetriebenen Erregerkupp­ lung mit dem exentrisch darin über ein außermittig angeordnetes Gelenkauge geführten Erregerstift, der gegen Verdrehung gesichert ist. Auf diese Weise wird eine zweidimensionale Bewegung des Erregerstiftes erzeugt. Eine dreidimensionale Bewegung zur Behandlung der Akupunkturpunkte wird durch Aufsetzen eines Adapters auf den Erregerstift erreicht, der senkrecht zu dem Erregerstift einen Adapterstift aufweist, welcher dann zur Behandlung herangezogen wird.

Weitere Einzelheiten sind der Beschreibung an Hand der beigefügten Zeichnung zu entnehmen. Dabei zeigt:

Fig. 1 eine Seitenansicht des Gerätes, wobei die Aktionsteile des Gerätes geschnitten sind,

Fig. 2 eine Explosivdarstellung des Gehäuses mit Adapter,

Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung des den Stift tragenden Kopfteil des Gerätes,

Fig. 4 eine Ansicht des zusammengebauten Gerätes mit Adapter und

Fig. 5 einen Schnitt V-V nach Fig. 1.

In Fig. 1 ist die als Handgerät ausgebildete Konstruktion gemäß der Erfindung in einer zum Teil geschnittenen Seitenansicht dargestellt. Das den Griff bildende Gehäuse 1 trägt den Motor 2 und dessen Welle 3 greift in die Kupplung 4 ein, die über die Klemmschraube 5 auf der Motorwelle 3 gehalten ist. In der Kupplung 4 ist über ein außermittig in der Kupplung 4 gelagertes Gelenkauge 6 das Führungs­ teil 7 des Erregerstiftes 8 exzentrisch gelagert und zwar ist die Achse des Füh­ ningsteiles 7 gegenüber der Achse der Motorwelle 3 um den Winkel α geneigt. Die Abweichung der Achse des Führungsteiles 7 von der der Motorwelle 3 ist der Fig. 5 zu entnehmen, die einen Schnitt V-V der Fig. 1 zeigt. Mit dem Bezugszeichen 9 ist eine Drehsicherung für das Führungsteil und damit des Erregerstiftes 8 bezeichnet.

Zur besseren Übersicht ist das Kopfteil 10 herausgezogen gezeichnet, wobei das Führungsteil 7 und die Drehsicherung 9 nochmals gezeichnet sind, es sind also gleiche Teile doppelt dargestellt. Das vordere Ende des Führungsteiles 7 ist über ein weiteres Gelenkauge 11 im Kopf 10 des Gerätes gelagert, der eine mittige Längs­ bohrung 12 zur Durchführung des Erregerstiftes 8 aufweist. Die Bohrung 12 ist im Durchmesser größer als der des Erregerstiftes gehalten, um dessen kreisende Bewegung zuzulassen. Der Kopf 10 besitzt einen Ringbund 15, der über die Kupplung greift und in dem sich ein Schlitz 16 zur Führung der Drehsicherung 9 befindet. An dem dem Erregerstift 8 abgewandten Ende ist der Kabelanschluß für den Motor und gegebenenfalls ein Kabeldepot vorgesehen.

In Fig. 2 ist eine Explosivdarstellung des erfindungsgemäßen Gerätes gezeigt und zwar zusammen mit dem auf den Erregerstift 8 aufgesetzten Adapter 17, der die dreidimensionale Bewegung verursacht. Der Adapter 17 besteht aus einem länglichen Körper 18 mit einer aussermittig verlaufenden Querbohrung zum Durchstecken des Erregerstiftes 8 und eine an seinem einen Ende vorgesehene Klemmschraube 19, die den Adapter 17 auf dem Erregerstift 8 fixiert. An dem der Klemmschraube gegenüberliegenden Ende greift der Adapterstift 20 in den Adap­ terkörper 18 ein. Der Adapterstift 20 führt eine dreidimensionale Bewegung durch, da der kreisenden Bewegung des Erregerstiftes ein dritte senkrecht dazu verlau­ fende Bewegung überlagert wird. Je nach der Lage des Adapters auf dem Erreger­ stift 8 ist die Schwingung mehr oder weniger ausgeprägt.

Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch das Kopfteil 10 des Gerätes, das gegenüber der Darstellung in Fig. 1 zusätzlich eine Feder 21 aufweist, die einen unverrückbaren Sitz des Führungsstückes 7 in dem Gelenkauge 6 garantiert. In Fig. 4 ist eine Seitenansicht des vollständigen Gerätes gezeigt.

Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Gerätes zur Behandlung von Aku­ punkturpunkten ist folgende.

Die Drehbewegung der Motorwelle 3 wird über die Kupplung 4 und das Gelenk­ auge 6 auf das Führungsteil 7 des Erregerstiftes 8 übertragen. Infolge des um den Winkel α gegenüber der Motorwelle geneigten Verlaufs des Führungsteiles, der Wirkung des Gelenkauges und der Drehsicherung wird eine kreisförmige Bewegung des Erregerstiftes erhalten. Die Spitze des Erregerstiftes 8, der eine kreisende Bewegung ausführt, wird auf die einzelnen Akupunkturpunkte nach Einschalten des Motors aufgesetzt, wodurch ein Reiz auf diese Stellen des Meridians ausgeübt wird, der dem Reiz eines Nadelstiches oder einem elektrisch bewirkten Reiz in seiner Wirkung entspricht, wie praktische Versuche gezeigt haben. Das erfindungsgemäße Handgerät erlaubt also eine sanfte Akupunkturbehandlung, ohne die Patienten abschreckenden Eingriffen auszu­ setzen. Mit dieser zweidimensionalen Bewegung des Erregerstiftes wird eine Flächenreizung ausgeübt.

Bei Aufsatz des Adapters 17 auf den Erregerstift 8 wird eine dreidimensionale Bewegung von dem Adapterstift 20 ausgeübt und damit ein intensivierter Reiz auf die einzelnen Akupunkturstellen, eine Tiefenreizung vermittelt. Die Wahl des Stiftes 8 oder 20 bleibt dem behandelnden Arzt überlassen und ist von der Art der Erkrankung und damit von den zu reizenden Stellen auf den einzelnen Meridianen abhängig.

Claims (8)

1. Gerät zur Behandlung von Akupunkturpunkten des Körpers von Mensch und Tier, gekennzeichnet durch einen motorangetriebenen Stift (8.20), dessen Aktionsspitze eine zwei- oder dreidimensionale Bewegung ausführt.

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Stift ein Adapter aufsetzbar und einstellbar ist.

3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein rohrförmiges als Griff ausgebildetes Gehäuse (1) zur Aufnahme des Motors (2) sowie der über die Motorwelle (3) angetriebenen Erregerkupplung (4) mit dem exentrisch darin geführten Erregerstift, der mittels einer Drehsicherung (9) gegen Drehung gesichert ist.

4. Handgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Erregerstift (8) von einem in der Kupplung (4) außermittig angeordnetem Gelenkauge (6) geführt ist.

5. Handgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse des Gelenkauges (6) um den Winkel α gegenüber der Achse der Motorwelle (3) geneigt ist.

6. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsteil des Erregerstiftes (8) durch ein zweites im Kopfteil (10) befindliches Gelenkauge (11) achsgleich und zentral gelagert zu dem ersten geführt ist.

7. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Kopfteil (10) konisch zuläuft und an dessen Spitze der Erregerstift (8) austritt, wobei die axial in dem Kopfteil (10) verlaufende Durchtrittsboh­ rung für den Erregerstift (8) im Durchmesser größer ist als der des Stiftes (8).

8. Gerät nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen auf den Erregerstift (8) aufsetzbaren, mit einem Stift (20) ausgestatteten Adapter (17), der senkrecht zu dem Erregerstift (8) verläuft.