DE10041555A1 - Entgasungsvorrichtung - Google Patents
EntgasungsvorrichtungInfo
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Abstract
Eine Entgasungsvorrichtung mit einem Entgasungsventil (38) dient zum Entgasen einer Pumpe und/oder einer Fluid-Förderleitung in einen Gasauslass (39). Die Entgasungsvorrichtung weist einen beweglichen Ventilkörper (40) auf, der durch ein Vorspannelement (56) in seine Durchlassstellung vorgespannt ist. Der Ventilkörper (40) weist ferner eine Drosselöffnung (54) auf, durch die das Fluid aus der Fluid-Förderleitung kommend zu dem Gasauslass (39) gelangen kann. Die Drosselöffnung (54) ist derart ausgebildet, dass der Druckabfall des hindurchtretenden Fluids als Schließkraft auf den Ventilkörper (40) wirkt, wobei die Schließkraft bei Hindurchtreten von Flüssigkeit größer als die entgegengesetzte Vorspannkraft ist, so dass der Ventilkörper (40) bei Hindurchtreten von Flüssigkeit selbsttätig schließt. Damit ist ein im Aufbau sehr einfaches und preiswert herstellbares Entgasungsventil geschaffen, das eine hohe Zuverlässigkeit gewährleistet und in jeder Einbaulage einer Fluid-Förderleitung montiert werden kann.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Entgasungsvorrichtung mit
einem Entgasungsventil zum Entgasen einer Fluid-Förderleitung
in einen Gasauslass.
Entgasungsvorrichtungen und -ventile werden u. a. zur Entgasung
von Flüssiggasleitungen und Flüssiggas-Pumpen verwendet, um das
unbeabsichtigte Trockenlaufen einer Pumpe und dadurch verur
sachte Pumpenschäden zu vermeiden. Bei Pumpen, die Flüssiggase
bzw. Flüssigkeiten mit Temperaturen nahe dem Siedepunkt för
dern, kann es schon bei kurzzeitigen Pumpenstillständen durch
Erwärmung des Flüssiggases über seinen Siedepunkt zu Gasbildung
kommen. Das dabei entstehende Gasvolumen presst das flüssige
Flüssiggas ggf. aus der Pumpe heraus, so dass die Pumpe
schließlich trocken ist. Bei Wiederanlauf der trockenen Pumpe
kann ggf. kein ausreichender Saug-Unterdruck aufgebaut werden,
so dass kein Flüssiggas angesaugt werden kann und die Pumpe
trocken bleibt. Das Trockenlaufen der Pumpe kann jedoch bereits
nach wenigen Sekunden zu ihrer vollständigen Zerstörung führen.
Dieses Problem betrifft insbesondere Reservepumpen, die nur bei
Ausfall einer Hauptpumpe anlaufen und die wegen ihres langen
Stillstandes und der Erwärmung nicht ausreichend mit Flüssig
keit gefüllt sind. Zur Lösung dieses Problems wird in die Flüs
siggas-Förderleitung hinter der Pumpe ein Entgasungsventil an
geordnet. Als selbsttätig öffnendes Entgasungsventil ist ein
Schwimmer-Entgasungsventil bekannt, bei dem ein Schwimmer in
einer Schwimmerkammer einen Ventilkörper zwischen einer Durch
lassstellung und einer Schließstellung bewegt. Schwimmerventile
sind jedoch aufwendig herzustellen, sind störanfällig und müs
sen in einer bestimmten räumlichen Lage montiert werden. Ferner
müssen Schwimmerventile genau der Dichte des jeweiligen Flüs
siggases angepasst sein.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Entgasungsvor
richtung zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale
des Anspruches 1.
Die erfindungsgemäße Entgasungsvorrichtung weist einen Ventil
körper auf, der durch ein Vorspannelement in seine Durchlass
stellung vorgespannt ist. Der Ventilkörper weist eine Drossel
öffnung auf, durch die das Fluid aus der Fluid-Förderleitung
kommend zu dem Gasauslass gelangen kann. Die Drosselöffnung ist
derart ausgebildet, dass der Druckabfall des hindurchtretenden
Fluids als Schließkraft auf den Ventilkörper wirkt, wobei die
Schließkraft beim Hindurchtreten von Flüssigkeit größer als die
entgegengesetzte Vorspannungskraft ist, so dass der Ventilkör
per beim Hindurchtritt von Flüssigkeit sofort selbsttätig
schließt. Der Druckabfall eines Gases an der Drosselöffnung
reicht bei mäßigen Gas-Differenzdrücken nicht aus, um den Ven
tilkörper gegen die Vorspannkraft in die Schließstellung zu be
wegen; der Druckabfall einer Flüssigkeit bewirkt jedoch eine so
große Schließkraft, dass die sofortige Bewegung des Ventilkör
pers in seine Schließstellung erfolgt. Durch die Vorspannung
des Ventilkörpers in Durchlassstellung entweicht druckloses und
mit geringem Druck beaufschlagtes Gas, d. h. Gas, das im Ver
hältnis zum Gasauslass keinen oder nur geringen Überdruck auf
weist. Bei mit hohem Druck gefördertem Gas kann der Ventilkör
per schließen. Ein hoher Gasdruck kann nur durch eine bereits
mit Flüssiggas gefüllte Pumpe erzeugt werden, so dass bei hohen
Gasdrücken keine Trockenlaufgefahr für die Pumpe mehr besteht.
Beim Durchströmen der Drosselöffnung durch das Fluid wird zwi
schen der Fluidleitung und dem Gasablauf ein Differenzdruck er
zeugt, der auf eine Querschnittsfläche des Ventilkörpers eine
Axialkraft in Richtung Schließstellung bewirkt. Diese durch den
Druckunterschied bewirkte Axialkraft drückt den Ventilkörper
entgegen der Kraft des Vorspannelementes in seine Schließstel
lung. Die Größe des Druckabfalls an der Drosselöffnung wird u. a.
von der Dichte des durchströmenden Fluides bestimmt. Da der
Dichteunterschied zwischen Flüssigkeiten und Gasen im Bereich
mehrerer 10er-Potenzen liegt, unterscheidet sich auch die durch
den Druckabfall erzeugte Schließkraft auf den Ventilkörper bei
Gasen oder Flüssigkeiten. Die Vorspannkraft des Vorspannelemen
tes wird so gewählt, dass sie oberhalb der durch ein Gas bei
Trockenlauf der Pumpe erzeugbaren Schließkraft, jedoch unter
halb der kleinsten durch ein Fluid erzeugbaren Schließkraft
liegt. Dadurch wird sichergestellt, dass eine Flüssigkeit eine
Schließkraft erzeugt, die stets zum Schließen des Ventilkörpers
führt.
Damit ist ein im Aufbau sehr einfaches und preiswert herstell
bares Entgasungsventil geschaffen, das eine hohe Zuverlässig
keit gewährleistet und in jeder Einbaulage an einer Fluid-
Förderleitung montiert werden kann. Ferner ist die Funktionssi
cherheit weitgehend unabhängig von der Dichte des flüssigen
Fluides.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Ventilkörper ein
axial verschiebbarer Hohlzylinder mit einem geschlossenen axia
len Ende, wobei der Hohlzylinder eine radiale Drosselöffnung
aufweist und radial außen der Drosselöffnung ein Fluidraum vor
gesehen ist, der durch den Ventilkörper zum Gasablauf hin ver
schließbar ist. Das Entgasungsventil weist neben dem Vorspan
nungselement nur ein einziges bewegliches Teil auf, nämlich ei
nen axial verschiebbaren und einseitig geschlossenen Hohlzylin
der. In Offenstellung des Hohlzylinders fließt das Fluid durch
das offene axiale Ende in den Hohlzylinder ein. Anschließend
fließt das Fluid durch die radiale Drosselöffnung aus dem Hohl
zylinder heraus in den ihn umgebenden Fluidraum, dessen Verbin
dung zum Gasablauf bei Offenstellung des Ventilkörpers durch
gängig und bei Schließstellung des Ventilkörpers blockiert ist.
Beim Durchströmen der Drosselöffnung durch das Fluid wird zwi
schen dem Hohlzylinder-Innenraum und dem Fluidraum bzw. Gasab
lauf ein Differenzdruck erzeugt, der an dem geschlossenen axia
len Ende des Hohlzylinders eine Axialkraft in Richtung Schließ
stellung bewirkt. Diese durch den Druckunterschied bewirkte
Axialkraft drückt den Hohlzylinder entgegen der Kraft des Vor
spannelementes in seine Schließstellung.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist eine Dämpfungsvor
richtung vorgesehen, die die Schließbewegung und/oder die Öff
nungsbewegung des Ventilkörpers dämpft. Die Dämpfungsvorrich
tung verhindert insbesondere bei der Schließbewegung des Ven
tilkörpers ein zu hartes Anschlagen des Ventilkörpers an den
Ventilsitz. Dadurch wird ein Verkanten des Ventilkörpers in
Schließstellung vermieden und ein geringer Ventilverschleiß si
chergestellt.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung wird die Dämpfungsvor
richtung von einer um den Hohlzylinder herum angeordneten Dämp
fungskammer und von einem Kolbenelement des Hohlzylinders ge
bildet. Die Dämpfungskammer kann eine um den Hohlzylinder ange
ordnete ringartige Dämpfungskammer sein, wobei der Hohlzylinder
einen radial nach außen abragenden Ring als Kolbenelement auf
weist. Die Dämpfungskammer kann mit einem beliebigen Fluid ge
füllt sein, kann jedoch auch über eine entsprechende Bohrung in
der Hohlzylinderwand mit der Fluidleitung verbunden und daher
mit dem Fluid aus der Fluidleitung gefüllt sein. Die Durch
gangsöffnung sollte so klein gewählt werden, dass durch den
Druckabfall des in die Dämpfungskammer einströmenden, bzw. aus
der Dämpfungskammer herausströmenden Fluids eine nennenswerte
Dämpfung bewirkt wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist als Vorspannelement
eine Feder vorgesehen, die den Ventilkörper in seine Offenstel
lung vorspannt. Damit ist eine einfache Vorspannvorrichtung re
alisiert, die das Ventilelement zuverlässig in die Schließstel
lung vorspannt. Vorzugsweise ist die Vorspannfeder in der ring
artigen Dämpfungskammer angeordnet. Auf diese Weise wird ein
kompakter und zweckmäßiger Aufbau des Entgasungsventils reali
siert sowie die Feder geschützt angeordnet.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Entgasungsventil
an einem Gehäuse befestigt, das in einer Förderleitung ein
Rückschlagventil und in einer von der Förderleitung abzweigen
den Freilaufleitung ein Freilaufventil aufweist, das mit dem
Rückschlagventil mechanisch gekoppelt ist. Die Kombination ei
nes Rückschlagventils mit einem Freilaufventil in einem Gehäuse
ist ein typisches Bauelement, das in Flüssiggasförderanlagen
auf der Druckseite einer Flüssiggaspumpe im Verlauf der Förder
leitung angeordnet ist. Bei geschlossenem Rückschlagventil kann
sich in der Förderleitung, beispielsweise durch Erwärmung von
Flüssiggas, ein Gasvolumen bilden, das sich in der Förderlei
tung von dem Rückschlagventil aus abwärts in Richtung Pumpe
ausdehnen und flüssiges Flüssiggas aus der Pumpe herausdrücken
kann. Das Rückschlagventil ist höherliegend als die Flüssiggas
pumpe angeordnet, so dass es den höchsten Punkt eines Gasvolu
mens in der Förderleitung darstellt. Durch die Kombination des
Entgasungsventils mit dem Rückschlagventil und dem Freilaufven
til in einem Gehäuse, d. h. in einer Baueinheit, wird sicher
gestellt, dass das Entgasungsventil stets am höchsten Punkt ei
nes möglichen Gasvolumens in der Fluid-Förderleitung angeordnet
ist.
Vorzugsweise sind das Entgasungsventil und das Freilaufventil
jeweils radial von der Förderleitung abzweigend und einander
gegenüberliegend angeordnet, können jedoch auch anders angeord
net sein, solange keine geometrische Kollision besteht.
Im Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen zwei
Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine Darstellung einer Flüssiggas-Förderanlage, mit
zwei Pumpen, zwei Freilauf-Rückschlagventilen und
zwei Entgasungsvorrichtungen,
Fig. 2 das Freilauf-Rückschlagventil mit Entgasungsvor
richtung der Fig. 1,
Fig. 3 die Entgasungsvorrichtung der Fig. 2 in vergrößer
ter Darstellung, und
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform einer Entgasungsvor
richtung.
In Fig. 1 ist eine Flüssiggas-Förderanlage 10 dargestellt, die
im wesentlichen aus einem Flüssiggastank 12, aus einer Haupt
pumpe 14, einer Reservepumpe 14', zwei Freilauf-Rückschlag
ventilen 18, 18', einer Hauptförderleitung 22 und weiteren, die
genannten Vorrichtungen 12-20 verbindenden Fluidleitungen be
steht. Der Flüssiggastank 12 enthält gekühltes Ethen, kann je
doch auch gekühltes Propen, Ammoniak oder ein anderes gekühltes
flüssiges technisches Flüssiggas 24 drucklos oder unter Druck
enthalten. Das Flüssiggas wird, je nach Gasart, auf eine Tempe
ratur von -5°C bis -160°C gekühlt bzw. kann unter Druck auch
Umgebungstemperatur haben.
Die Flüssiggas-Förderanlage 10 weist zwei voneinander unabhän
gige Förderwege 22, 22' auf. Im Verlauf einer Hauptförderleitung
22 ist die Haupt-Flüssiggaspumpe 14 und das Haupt-Freilauf-
Rückschlagventil 18 angeordnet. Analog ist in einer parallelen
Reserveförderleitung 22' eine Reserve-Förderpumpe 14' und ein
Reserve-Freilauf-Rückschlagventil 18' angeordnet. Die Reserve
förderleitung 22' schließt sowohl die Hauptpumpe 14 als auch
das Haupt-Freilauf-Rückschlagventil 18 kurz. Bei einem Ausfall
der Hauptpumpe 14 wird automatisch die Reservepumpe 14' einge
schaltet, so dass die Flüssiggas-Förderanlage 10 gegen einen
Ausfall der Hauptpumpe 14 gesichert ist.
Das Freilauf-Rückschlagventil 18 bzw. 18' besteht im wesentli
chen aus einem Gehäuse 29 und, daran angebracht, einem Rück
schlagventil 30 in der Förderleitung 22, einer von der Förder
leitung 22 abzweigenden Freilaufleitung 34 mit einem Freilauf
ventil 36 und eine als Entgasungsventil 38 ausgebildeten Entga
sungsvorrichtung mit einer Entgasungsleitung 35, 39, wie in Fig.
2 dargestellt.
Durch das Rückschlagventil 30 in der Förderleitung 22 wird ver
mieden, dass Flüssiggas entgegen der Förderrichtung fließen
kann. Dadurch wird wiederum vermieden, dass bei Betrieb einer
der beiden Pumpen 14, 14' über die Zusammenmündung der beiden
Hauptförderleitungen 22, 22' Flüssiggas in die jeweils betriebs
lose Förderleitung 22', 22 eindringen kann.
Das Rückschlagventil 30 und das Freilaufventil 36 sind mecha
nisch durch einen Hebel 37 miteinander gekoppelt. Bei geschlos
senem Rückschlagventil 30 ist das Freilaufventil 36 in Durch
lassstellung, so dass bei geringen Flüssiggas-Förderströmen das
Flüssiggas durch das Freilaufventil 36 in die Freilaufleitung
34 und über die Freilaufleitung 34 zurück in den Flüssiggastank
12 fließen kann.
Die Flüssiggaspumpe 14 ist normalerweise in Dauerbetrieb und
versorgt nachgeschaltete Verbraucher. Falls kein Flüssiggas zum
Verbraucher gefördert werden soll, wird zur Begrenzung von Er
wärmung der Pumpe sowie der dadurch verursachten Gasbildung ei
ne vorgegebene Mindestdurchflussmenge Flüssiggas im Kreis ge
pumpt, d. h. es wird Flüssiggas aus dem Flüssiggastank 12 durch
die Flüssiggaspumpe 14, das offene Freilaufventil 36 und die
Freilaufleitung 34 zurück in den Flüssiggastank 12 gepumpt. Da
durch wird vermieden, dass sich die Pumpe 14 und die Leitungen
auf Temperaturen oberhalb der Siedetemperatur des Flüssiggases
erwärmen können. Im Falle einer Erwärmung des Fluids auf Siede
temperatur bei Betrieb der Hauptpumpe 14 erfolgt ein Förder
stromabriss in der Pumpe, so dass die Gefahr des Trockenlaufens
der Hauptpumpe 14 besteht. Durch die Verbindung beider Pumpen
14, 14' über die gemeinsame Saugleitung 22 besteht die Möglich
keit, dass bei Gasbildung in der Hauptpumpe 14 auch die Reser
vepumpe 14' mit Gas gefüllt wird, und beim anschließenden An
laufen der Reservepumpe 14' die Gefahr ihrer Zerstörung wegen
Trockenlaufens besteht.
Als Flüssiggaspumpen 14, 14' werden vorwiegend mehrstufige Zen
trifugenpumpen verwendet, die schon bei kurzen Trockenlaufzei
ten zerstört werden. Diese Gefahr betrifft insbesondere die Re
servepumpe 14', die normalerweise über lange Zeiträume still
steht und nur bei Ausfall der Hauptpumpe 14 eingeschaltet wird.
Die Gefahr des trockenen Pumpenanlaufens besteht jedoch auch
für die Hauptpumpe 14 nach einem automatischen Restart der Pum
pe 14. Um ein trockenes Anlaufen der Flüssiggaspumpen 14, 14' zu
verhindern, ist an dem Freilauf-Rückschlagventil 18 das Entga
sungsventil 38 angeordnet. Das Entgasungsventil 38 ist immer
geöffnet, solange sich druckarmes Gas in der Pumpe 14 und der
nachfolgenden Hauptförderleitung 22 befindet, und die durch den
Druckunterschied erzeugte Axialkraft auf den Ventilkörper 40
geringer als die Kraft des Vorspannelements.
Wie in Fig. 3 dargestellt, weist das Entgasungsventil 38 als
Ventilkörper 40 einen Hohlzylinder mit einem geschlossenen axi
alen Ende 42 und einem offenen axialen Ende 44 auf. Das ge
schlossene vordere axiale Ende 42 ist als konische Ventilspitze
48 ausgebildet, die in Schließstellung des Ventilkörpers 40 in
einem konischen Ventilsitz 50 fugenlos anliegt. Die Seitenwand
52 des Hohlzylinders 40 weist in der Nähe des geschlossenen En
des 42 zwei Drosselöffnungen 54 auf, durch die das durch das
offene Ende 44 einströmende Fluid radial nach außen in einen
den Ventilkörper 40 ringartig umgebenen Fluidraum 46 strömt.
Der Ventilkörper 40 wird durch ein als Durckfeder 56 ausgestal
tetes Vorspannelement in seine in Fig. 3 gezeigte Durchlass
stellung vorgespannt. Die Feder 56 ist in einer ringartigen
Dämpfungskammer 58 angeordnet, deren Innenwand von dem Ventil
körper und deren Außenwand von dem Gehäuse 60 gebildet wird.
Ein radial nach außen ragender ringartiger Steg 59 des Ventil
körpers 40 bildet sowohl einen in der Dämpfungskammer 58 axial
bewegbaren Kolben als auch einen Anschlag für die Feder 56. Im
Bereich der Dämpfungskammer 58 weist der Ventilkörper 40 mehre
re radiale Öffnungen 62 auf, die einen gedrosselten Fluid
durchtritt in oder aus der Dämpfungskammer 58 heraus erlauben.
Hierdurch wird die axiale Bewegung des Ventilkörpers 40 ge
dämpft und ein übermäßig hartes Anschlagen des Ventilkörpers 40
in seinen beiden Endpositionen vermieden.
Der Ventilkörper 40 ist in die in Fig. 3 dargestellte Durch
lassstellung durch die Feder 56 vorgespannt. Solange aus der
Hauptförderleitung 22 durch den Einlass 35 Gas in den Ventil
körper 40 eintritt, kann dieses auch bei größeren Volumenströ
men mit relativ geringem Druckabfall durch die Drosselöffnungen
54 in den Fluidraum 46, und von dort durch den Ringspalt zwi
schen der Ventilspitze 48 und dem Ventilsitz 50 in den Gasaus
lass 39 strömen. Durch den Druckabfall an den Drosselöffnungen
54 wird ein Differenzdruck zwischen Gasauslass 39 und Ventil
körper-Innenraum geschaffen, der auf die innere Stirnwand 63
des Ventilkörpers 40 eine Schließkraft erzeugt. Die Federkraft
der Feder 56 ist so bemessen, dass auch mittlere Gasflussmengen
eine Schließkraft auf die Stirnwand 63 erzeugen, die stets
kleiner ist, als die von der Feder 56 erzeugte Vorspannkraft.
Dadurch wird sichergestellt, dass das Entgasungsventil 38 stets
in Durchlassstellung steht, solange die zugeordnete Pumpe 14,
14' nicht in Betrieb ist und wenig Gas hindurchtritt. Erst wenn
größere Gasmengen durch die wieder nasslaufende Pumpe bzw. eine
flüssige Phase des Flüssiggases in das Entgasungsventil 38 ein
tritt, entsteht an den Drosselöffnungen 54 ein so hoher Druck
abfall, dass die dadurch auf die Ventilkörper-Stirnfläche 63
wirkende Schließkraft größer als die Federkraft der Feder 56
wird. Dadurch wird die sofortige axiale Verschiebung des Ven
tilkörpers 40 in seine Schließstellung bewirkt. Der Schließ
druck, d. h. der Druck, bei dem der Ventilkörper schließt, be
trägt bei Gas ungefähr 8,0 bar und bei Flüssigkeiten ungefähr
5,5 bar. Der Ventilkörper 40 bleibt so lange in Schließstel
lung, bis der statische Druck bei Gas unter 3,5 bar bzw. bei
Flüssigkeit unter 3,0 bar fällt. Der Schließdruck und der Öff
nungsdruck werden jedoch für jede Anlage individuell festgelegt
und eingestellt.
In Fig. 4 ist eine zweite Ausführungsform eines Entgasungsven
tiles 138 dargestellt, das sich von dem in Fig. 3 dargestellten
Ventil durch eine kompaktere Bauweise und ein am Einlassende
des Entlüftungsventils 138 vorgesehenes Außengewinde 170 unter
scheidet. Das Entgasungsventil 138 ist mit seinem Außengewinde
auf einfache Weise in das Gehäuse 180 eines Ventilkörpers oder
einer Fluidleitung einschraubbar. Ferner sind in dem Ventilkör
per 140 keine Dämpfungsbohrungen in der Ventilkörperwand 152
vorgesehen, so dass die Dämpfungswirkung verstärkt ist.
Durch Vorsehen des Entgasungsventils in Fluidleitungen, in de
nen sowohl Gas als auch Flüssigphasen auftreten können, wird
eine zuverlässige selbsttätige Entgasung sichergestellt. In
Flüssiggasförderanlagen wird auf diese Weise gewährleistet,
dass auch in stillstehende und sich erwärmende Pumpen stets ge
kühltes Flüssiggas nachläuft, während das erwärmte Gas durch
das Entgasungsventil abfließt. Ein unbeabsichtigtes Trockenlau
fen bzw. trockenes Anlaufen der Pumpen wird auf diese Weise zu
verlässig verhindert.
Der funktionssichere Betriebseinsatz des Entgasungsventils 38
in Pumpen- und in Fluidleitungen ist nicht auf Flüssiggase be
schränkt, sondern für alle in der Praxis verwendeten Fluide ge
eignet, im besonderen, wenn Fluide nahe ihrem Siedepunkt oder
wenn Gas-Flüssigkeitsgemische gefördert werden.
Claims (10)
1. Entgasungsvorrichtung mit einem Entgasungsventil (38) zum
Entgasen einer Fluid-Förderleitung (22) in einen Gasauslass
(39),
mit einem beweglichen Ventilkörper (40), der durch das Flu id in Durchlassstellung gebracht wird, wenn die Fluidlei tung (22) druckloses Gas führt und der durch das Fluid in Schließstellung gebracht wird, wenn die Fluidleitung (22) Flüssigkeit führt,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ventilkörper (40) durch ein Vorspannelement (56) in seine Durchlassstellung vorgespannt ist,
dass der Ventilkörper (40) eine Drosselöffnung (54) auf weist, durch die das Fluid aus der Fluidleitung (22) kom mend zu dem Gasauslass (39) gelangen kann, und
dass die Drosselöffnung (54), der Ventilkörper (40) und das Vorspannelement (56) derart ausgebildet sind, dass der Druckabfall des hindurchtretenden Fluids als Schließkraft auf den Ventilkörper (40) wirkt, wobei die Schließkraft bei Hindurchtreten von Flüssigkeit größer als die entgegenge setzte Vorspannkraft ist, so dass der Ventilkörper (40) bei Hindurchtritt von Flüssigkeit selbsttätig schließt.
mit einem beweglichen Ventilkörper (40), der durch das Flu id in Durchlassstellung gebracht wird, wenn die Fluidlei tung (22) druckloses Gas führt und der durch das Fluid in Schließstellung gebracht wird, wenn die Fluidleitung (22) Flüssigkeit führt,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ventilkörper (40) durch ein Vorspannelement (56) in seine Durchlassstellung vorgespannt ist,
dass der Ventilkörper (40) eine Drosselöffnung (54) auf weist, durch die das Fluid aus der Fluidleitung (22) kom mend zu dem Gasauslass (39) gelangen kann, und
dass die Drosselöffnung (54), der Ventilkörper (40) und das Vorspannelement (56) derart ausgebildet sind, dass der Druckabfall des hindurchtretenden Fluids als Schließkraft auf den Ventilkörper (40) wirkt, wobei die Schließkraft bei Hindurchtreten von Flüssigkeit größer als die entgegenge setzte Vorspannkraft ist, so dass der Ventilkörper (40) bei Hindurchtritt von Flüssigkeit selbsttätig schließt.
2. Entgasungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass die Schließkraft bei Hindurchtreten von Gas mit
einem festgelegten Mindestdruck durch die Drosselöffnung
(54) größer als die entgegengesetzte Vorspannkraft ist.
3. Entgasungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Ventilkörper (40) ein Hohlzylinder
mit einem geschlossenen axialen Ende (48) ist und radial
der radialen Drosselöffnung (54) ein Fluidraum (46) vorge
sehen ist, der durch den Ventilkörper (40) zum Gasablauf
(39) hin verschließbar ist.
4. Entgasungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, da
durch gekennzeichnet, dass eine Dämpfungsvorrichtung (58)
vorgesehen ist, die die Schließbewegung und/oder die Öff
nungsbewegung des Ventilkörpers (40) dämpft.
5. Entgasungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, dass die Dämpfungsvorrichtung von einer um den Hohlzy
linder (40) herum angeordneten Dämpfungskammer (58) und ei
nem Kolbenelement (59) des Hohlzylinders (40) gebildet
wird.
6. Entgasungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, da
durch gekennzeichnet, dass das Vorspannelement eine Feder
(56) ist, die den Ventilkörper (40) in seine Durchlassstel
lung vorspannt.
7. Entgasungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, dass die Vorspann-Feder (56) in der ringartigen Dämp
fungskammer (58) angeordnet ist, wobei das ringartige Kol
benelement (59) des Hohlzylinders (40) der Anschlag für die
Vorspann-Feder (56) ist.
8. Entgasungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, da
durch gekennzeichnet, dass das geschlossene Hohlzylinder-
Ende als konische Ventilspitze (48) ausgebildet ist, die in
Schließstellung in einem konischen Ventilsitz (50) sitzt.
9. Entgasungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-8, da
durch gekennzeichnet, dass das Entgasungsventil (38) an ei
nem Rückschlagventil-Gehäuse (29) befestigt ist, das ein
Rückschlagventil (30) in der Förderleitung (22) und ein
Freilaufventil (36) in einer von der Förderleitung (22) ab
zweigenden Freilaufleitung (34) aufweist.
10. Entgasungsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, dass das Entgasungsventil (38) und das Freilaufventil
(36) jeweils radial von der Förderleitung (22) abzweigen
und einander gegenüberliegend angeordnet sind.
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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