DE10036882A1 - Verfahren zum Auffinden und Erkennen von zeitstabilen Mustern in Videosignalen einer beliebigen Videoquelle, insbesondere zur Detektion von Werbebeiträgen in Fernsehsendungen, und Vorrichtung zum Durchführen eines solchen Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Auffinden und Erkennen von zeitstabilen Mustern in Videosignalen einer beliebigen Videoquelle, insbesondere zur Detektion von Werbebeiträgen in Fernsehsendungen, und Vorrichtung zum Durchführen eines solchen VerfahrensInfo
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Abstract
Es ist Aufgabe der Erfindung, sowohl ein Verfahren anzugeben, das es gestattet, Werbebeiträge in Fernsehsendungen oder dergleichen Übertragungen zuverlässig zu erkennen, um in Abhängigkeit dieser Werbeerkennung ein beliebiges Gerät, insbesondere einen Videorecorder, zu schalten, als auch eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens zu schaffen und eine spezielle Verwendung des Verfahrens anzugeben. DOLLAR A Verfahrensseitig wird mindestens ein vorgegebener Bildausschnitt einlaufender Videosignale als Helligkeitsmatrix in einen Bildspeicher geschrieben; werden aus der Helligkeitsmatrix die Kantenverläufe des aktuellen Bildausschnitts in Form eines Richtungsfelds ermittelt und als Richtungsfeldmatrix zwischengespeichert und durch Vergleich von Richtungsfeldmatrizen nachfolgender Bilder desselben Bildausschnitts mit der zwischengespeicherten Matrix zeitstabile Anteile erkannt, wobei mit den zeitstabilen Anteilen des Richtungsfelds eine bereinigte Richtungsfeldmatrix als Referenzmatrix für weitere Vergleichsmessungen erstellt wird; wird bei Nichterkennen eines ausreichend zeitstabilen Musters auf weitere Bildausschnitte für weitere Referenzmessungen umgeschaltet; wird nach erfolgreicher Ermittlung der Referenzmatrix durch Vergleich der Richtungsfelfdmatrizen nachfolgender Bilder desselben Bildausschnitts mit der Referenzmatrix durch Anwendung statistischer Methoden auf die weitere An- oder Abwesenheit des zeitstabilen Musters geschlossen. DOLLAR A Detektion von Werbebeiträgen in ...
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auffinden und Erkennen von zeitstabilen Mus
tern in Videosignalen einer beliebigen Videoquelle, insbesondere zur automatischen Er
kennung von Werbebeiträgen in Fernsehsendungen oder dergleichen Übertragungen durch
Videosignalanalyse gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1, eine spezielle Verwendung
eines solchen Verfahrens nach dem Patentanspruch 9 sowie eine Vorrichtung zum Durch
führen eines solchen Verfahrens nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 10.
Private und nun vermehrt auch öffentlich rechtliche Fernsehsendeanstalten nutzen beinahe
jede Möglichkeit, um bei Unterbrechung des Programms durch Werbeeinblendungen Geld
zu verdienen. Ärgerlich sind dabei für viele Zuschauer nicht nur die Dauer und die Häufig
keit der Werbeeinblendungen, sondern auch die Zeitpunkte, an denen das laufende Pro
gramm unterbrochen wird.
Die hier vorgestellte Erfindung ist in der Lage Werbebeiträge in Fernsehsendungen selb
ständig zu erkennen und nahezu jedes Gerät in Abhängigkeit von der Werbeerkennung
über ein beliebiges Bussystem oder durch Infrarotbefehlsfolgen zu steuern. Damit lassen
sich unter anderem werbefreie Videoaufzeichnungen realisieren, indem ein Videorecorder
zu Beginn und Ende einer erkannten Werbesequenz durch entsprechende Steuerbefehle ge
schaltet wird.
Es sind bereits Verfahren und Vorrichtungen bekannt, die eine Erkennung von Werbebei
trägen in Fernseh(TV)-Sendungen ermöglichen sollen und auf deren Grundlage sich ein
System zur Unterdrückung von Werbesequenzen bei einer Videoaufzeichnung realisieren
lassen soll. Ein Teil dieser Verfahren beruht darauf, dass innerhalb einer zentralen Über
wachungseinrichtung Fernsehkanäle von Menschen überwacht und Steuersignale zu einer
Decoderbox beim Kunden ausgesendet werden sollen. Der andere Teil der Verfahren be
ruht auf Schaltungsanordnungen, die entweder direkt in den Videorecorder integriert oder
als Zusatzgerät konzipiert sind und die eine vollautomatische Erkennung von TV-
Werbesequenzen anhand eines bestimmten, im Fernsehsignal vorhandenen Merkmals zu
lassen sollen.
Nachfolgend wird zunächst ein kurzer Überblick über den bisherigen Entwicklungsstand
von Werbeerkennungsverfahren und darauf beruhenden Videoschaltsystemen gegeben:
Aus der DE 195 15 604 A1 ist ein Verfahren zur Steuerung eines Videorecorders in Ab
hängigkeit einer in Fernsehsignalen enthaltenen Kennzeichnung des Übertragungsformats
bekannt. Gemäß der dort vorgeschlagenen Lösung wird davon ausgegangen, dass Werbe
sendungen nicht im sogenannten PALplus-Format erstellt werden. Wird nun im Rahmen
einer PALplus-Sendung ein gewöhnliches PAL-Signal erkannt, wird dieses als uner
wünschte Werbung definiert und ein angeschlossener Videorecorder auf Pause geschaltet.
Das Problem bei diesem Verfahren stellt dabei die Tatsache dar, dass bislang so gut wie
keine Sendungen im PALplus-Format ausgestrahlt werden, so dass dieses Verfahren mo
mentan als unrelevant bezeichnet werden kann.
Ebenso stellen Verfahren, wie z. B. in der DE 295 11 499 U1 beschrieben, die anhand der
schwarzen Begrenzungsbalken Spielfilme im Breitwandformat von Werbung unterschei
den sollen, keinen allgemein befriedigenden Lösungsansatz dar. Nur ein geringer Prozent
satz an ausgestrahlten Fernsehbeiträgen sind zur Zeit Spielfilme im Breitwandformat (ca.
8% in Deutschland).
Auch in der DE 42 04 689 A1 wird eine Schaltungsanordnung zur Unterdrückung von Re
klamebildern während der Videoaufzeichnung einer Fernsehsendung beschrieben. Zur Un
terscheidung der aufzuzeichnenden Sendung von Werbebeiträgen wird dabei die Anwesen
heit eines sogenannten Senderemblems überprüft, das normalerweise während einer Wer
beunterbrechung ganz oder teilweise verschwindet. Zur Detektion dieses Senderemblems
werden über einen gewissen Zeitraum (ca. 5 Sekunden) die Helligkeitswerte eines be
stimmten Abschnitts einer Bildzeile integriert und anschließend ausgewertet. Übersteigt
das Ergebnis einen gewissen Schwellwert, so wird auf die Anwesenheit eines Senderem
blems in diesem Bildbereich geschlossen. In Abhängigkeit dieser Merkmalserkennung soll
dann ein Befehlsfolgegeber in Form einer lernbaren Fernbedienung zur Steuerung eines
Videorecorders aktiviert werden. Offensichtlich wird hierbei von der Annahme ausge
gangen, das sich ein Senderemblem durch besonders hohe Helligkeitswerte gegenüber sei
nem Bildkontext auszeichnet. Farbige oder gar dunkle Senderembleme scheiden somit von
vorneherein für diese Art Werbeerkennung aus. Die Hauptkritik an diesem Verfahren liegt
aber jedoch in der Tatsache begründet, dass die meisten Senderembleme transparent sind
und somit schwankende Helligkeitswerte besitzen. Eine zuverlässige Werbeerkennung
anhand von Helligkeitsschwellwerten ist damit nicht möglich. Des weiteren bleibt, wie
noch näher zu erläutern sein wird, das Problem der Videorecordersteuerung ungelöst,
selbst wenn es den Anschein hat, dass mit Hilfe einer lernbaren Fernbedienung eine ein
fach zu realisierende Lösung gefunden werden konnte.
Auch in der DE 44 17 481 A1 wird zur Erkennung von Werbebeiträgen in Fernsehsen
dungen auf die Detektion von Senderlogos verwiesen. Konkret wird hier zunächst das Vi
deosignal analog-digital gewandelt, wobei das digitale Signal einer speziellen Merkmals
analyse unterzogen wird. Die Merkmalerkennungseinrichtungen überprüfen unter anderem
Bildschirmzeilen daraufhin, ob diese ganz oder zumindest teilweise nur aus Bildpunkten
bestehen, die sich über einen längeren Zeitraum in ihrer Luminanz- und/oder Farbin
formation nicht ändern. Existieren solche Punkte, so kann laut diesem Verfahren entweder
auf die Anwesenheit eines Senderlogos oder aber auf die Existenz eines Schwarzbalkens,
das heißt eines Spielfilms im Breitwandformat, geschlossen werden. In beiden Fällen wer
den die gefunden Bildpunkte für nachfolgende Überprüfungen gespeichert. Bei Änderung
der Luminanz- und/oder Farbinformation der zuvor gefundenen Bildpunkte wird auf eine
Werbesequenz geschlossen, und eine angeschlossene Kontrollogik soll einen Videorecor
der auf Pause schalten. Genau wie bei der DE 42 04 689 A1 sind auch in diesem Verfahren
die gleichen Kritikpunkte zu bemängeln. Senderlogos sind in vielen Fällen transparent und
können somit anhand dieses Verfahrens zumindest nicht zuverlässig erkannt werden. Auch
wird die Kontrollogik zur externen Steuerung eines Videorecorders nicht näher erläutert,
so dass das Verfahren für den praktischen Einsatz kaum tauglich sein dürfte.
In den DE 43 03 942 A1, DE 195 28 344 C2, DE 197 54 252 A1 und DE 198 07 765 A1
wird auf die Idee verwiesen, dass in einer zentralen Überwachungseinrichtung sämtliche
Fernsehkanäle von Menschen rund um die Uhr überwacht und dass im Falle einer erkann
ten Werbesequenz bestimmte Befehle in einer vom Fernsehsignal unabhängigen Übertra
gungsform ausgesandt werden sollen. Eine spezielle Decoderbox beim Kunden soll
schließlich in der Lage sein, diese Signale zu empfangen und den Videorecorder dement
sprechend zu steuern. Das zentrale Problem stellt dabei die Steuerung des Videorecorders
durch die Decoderbox dar.
In allen Lösungsvorschlägen, die als Zusatzgerät zur externen Steuerung eines Videorecor
ders vorgesehen sind, bleibt die Frage unbeantwortet, wie dieser zwecks werbefreier Vi
deoaufzeichnungen geschaltet werden kann. Eine externe Steuerung eines Videorecorders
scheint nur über Infrarot-Fernbedienungsbefehle möglich zu sein. In einigen Verfahren ist
zu diesem Zweck eine lernbare Fernbedienung vorgesehen, die mit den Befehlen für Auf
nahmestart und Aufnahmestop programmiert werden kann. Diese Lösung scheint auf den
ersten Blick praktikabel zu sein, doch sind viele Probleme dabei außer acht gelassen wor
den.
Beispielsweise schalten viele Videorecorder heutzutage nach wenigen Minuten einer Auf
nahmeunterbrechung vom Pausen- in den Stop-Modus, und viele Geräte nach einer weite
ren kurzen Zeitspanne schließlich in den Standby-Modus. Es ist üblich, dass ein Aufnah
mestart, von allen drei verschiedenen Betriebsmodi ausgehend, mit unterschiedlichen Be
fehlsfolgen zu bewerkstelligen ist. Somit wird eine abgespeicherte Befehlsfolge für den
Aufnahmestart nicht immer zu dem gewünschten Ergebnis führen.
Ein weiteres Problem stellen Zeit- bzw. timerprogrammierte Videoaufnahmen dar. Um eine
versehentliche Aufzeichnungsunterbrechung zu verhindern, lassen sich die meisten Video
recorder in diesem Aufnahmemodus nicht durch Infrarotbefehle steuern. Des weiteren
müsste im Falle einer timerprogrammierten Videoaufnahme das Beistellgerät in der Lage
sein, den Startzeitpunkt einer Videoaufzeichnung selbsttätig zu ermitteln, um dann gleich
falls mit der Werbeerkennung zu starten. Dieses Problem findet ebenso wenig Erwähnung
wie die Abschaltung des Videorecorders und des Werbeerkennungssystems zum Auf
zeichnungsende.
All die genannten Probleme bei der Videorecordersteuerung und die vielen Unzulänglich
keiten der Systeme bei der Werbeerkennung zeigen, dass bisher noch keine zufriedenstel
lende Lösung gefunden worden ist, die ein zuverlässig funktionierendes Werbeerkennungs-
und Videoschalt- bzw. -steuersystem garantieren können.
Ferner ist eine Diplomarbeit von der Fachhochschule Münster, Fachbereich Elektrotech
nik, mit dem Titel "Optimierung und Implementierung eines Systems zur Unterdrückung
von Werbeblöcken bei Aufzeichnungen mit dem Videorecorder" vom Herbst 1999 be
kannt. Diese Diplomarbeit befasst sich mit den Möglichkeiten Fernsehsendungen ohne
Werbung mit dem Videorecorder aufzuzeichnen. Zur Erkennung von Werbeblöcken wer
den verschiedene Algorithmen, die auf einer optischen Detektion des Logos basieren, vor
gestellt, in einer Softwarelösung implementiert, getestet und bewertet. Mit der K-Develop-
Entwicklungsumgebung unter Linux entstand so ein Open-Soure C++ Programm, das
Spielfilme anhand der Logoerkennung werbefrei aufnehmen soll, das aber in seiner Erken
nungssicherheit noch erhebliche Mängel aufzuweisen hat und das hinsichtlich der Recor
dersteuerung ebenso wie die anderen vorgestellten Verfahren und Vorrichtungen keine
wirklich praktikable Lösung darstellt.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, sowohl ein Verfahren anzugeben, das es gestattet,
Werbebeiträge in Fernsehsendungen oder dergleichen Übertragungen zuverlässig zu er
kennen, um in Abhängigkeit dieser Werbeerkennung ein beliebiges Gerät, insbesondere
einen Videorecorder, zu schalten, eine spezielle Verwendung des Verfahrens anzugeben
als auch eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens zu schaffen.
Die Erfindung soll sich dabei durch folgende Ziele gegenüber anderen Verfahren aus
zeichnen:
Das Verfahren soll Fernsehwerbung anhand eines, im Videosignal vorhandenen Merkmals
sicher erkennen und sich nicht auf Spezialfälle, wie beispielsweise die Erkennung eines be
sonderen Spielfilmformats, beschränken.
Das Verfahren soll sich hinsichtlich seiner Zuverlässigkeit deutlich von den bisher bekann
ten vollautomatischen Werbeerkennungsverfahren unterscheiden. Selbst bei gestörtem
Senderempfang sollen keine Fehlerkennungen auftreten.
Die Anordnung soll in der Lage sein, nahezu jedes Gerät, sogar einen Videorecorder im ti
merprogrammierten Aufnahmemodus, durch Steuerbefehle über ein Bussystem oder per
Infrarot schalten zu können.
Die Anordnung soll in der Lage sein, den Beginn einer timerprogrammierten Videoauf
nahme selbständig zu ermitteln, um sich dann aus einem stromsparenden Betriebsmodus
heraus selbst zu aktivieren und mit der Werbeerkennung zu starten.
Die Anordnung soll in der Lage sein, das Ende einer Videoaufzeichnung selbständig zu
ermitteln, um sowohl den Videorecorder als auch sich selbst zu stoppen und in einen
stromsparenden Standby-Modus, nachfolgend auch Sleep-Modus genannt, zu versetzen.
Die Vorrichtung soll mit möglichst geringem Hardware-Aufwand realisierbar seit.
Die vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß verfahrensseitig durch ein Verfahren mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1, verwendungsseitig durch eine Verwendung mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 9 sowie vorrichtungsseitig durch eine Vorrichtung mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. In den Unteransprüchen sind zweckmäßige
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung angegeben.
Bevor die Erfindung detailliert beschrieben wird, erfolgt zuerst ein kurzer Überblick:
Die Erfindung arbeitet auf der Basis einer Detektion senderspezifischer Logos. Das erfin
dungsgemäße Verfahren geht dabei von der Beobachtung aus, dass TV-Sendeanstalten ihre
jeweilige Übertragung durch die Einblendung eines sendertypischen Logos in einer der
vier Bildschirmecken kennzeichnen und dass diese Kennzeichnung während einer Werbe
unterbrechung ganz oder teilweise fehlt. Ausgehend davon, dass Form, Größe und Position
eines Senderlogos zeitinvariant, d. h. konstant, sind, werden innerhalb einer sogenannten
Referenzmesszeit die Daten eines digitalisierten Videosignals fortlaufend eingelesen und
durch Mustererkennungsalgorithmen analysiert. Aus der Vielzahl hintereinander eingelese
ner Bilder können mit Hilfe statistischer Methoden die Kantenverlaufsrichtungen des Lo
gos gefiltert und für Vergleichszwecke gespeichert werden. In der anschließenden Prüf
messung wird durch Ähnlichkeitsvergleich nachfolgender Bilder mit der gespeicherten
Referenzvorlage die weitere Anwesenheit des Senderlogos überprüft, um Werbeunterbre
chungen anhand dieses Erkennungsmerkmals zu ermitteln. Da erfindungsgemäß weder
Farbe noch Luminanz sondern Kantenverlaufsrichtungen analysiert werden, können mit
Hilfe dieses Verfahrens auch transparente Senderlogos zur Werbeerkennung herangezogen
werden.
Des weiteren wird eine auf Grundlage dieses Verfahrens arbeitende Schaltungsanordnung,
nachfolgend Vorrichtung genannt, zur werbeabhängigen Gerätesteuerung beschrieben.
Speziell wird hierbei insbesondere eine Vorrichtung zur Steuerung eines Videoaufzeich
nungsgerätes betrachtet. Diese Vorrichtung verfolgt den Zweck, schon während der Auf
nahme einer Fernsehsendung Werbesequenzen zu erkennen und gegebenenfalls die Video
aufzeichnung zu unterbrechen. Die Vorrichtung kann einerseits als im Videorecorder in
tegrierte Baugruppe, andererseits auch als Beistellgerät konzipiert sein. Das Beistellgerät
wird einfach an den Videoausgang des Recorders angeschlossen und übernimmt dann au
tomatisch die Aufnahmesteuerung mit Beginn der Aufzeichnung. Hierzu verfügt das Gerät
sowohl über eine Infrarotsende-, als auch über eine Infrarotempfangseinheit, mit deren
Hilfe sich beliebige Fernbedienungsbefehle speichern und zu gegebenem Zeitpunkt in Ab
hängigkeit der Werbeerkennung wieder ausgeben lassen. Alternativ dazu ist die Steuerung
eines Videorecorders auch über ein beliebiges Bussystem möglich. Ein weiterer erfin
dungsgemäßer Ansatz ergibt sich aus der Möglichkeit des Datenaustausches via SCART-
Bus. Nach dem weitverbreiteten P50-Standard lassen sich zum Beispiel Timerdaten eines
Videorecorders auslesen und auch verändern. Durch Manipulation der Aufnahmestart-
oder -stoppzeit können Videoaufzeichnungen damit in vorteilhafter Weise gesteuert wer
den.
Erfindungsgemäß kann das Verfahren zur Werbeerkennung auch als Grundlage für ein
Programm zur Nachbearbeitung digital aufgezeichneter TV-Sendungen verwendet werden,
die auf einer wiederbeschreibbaren DVD oder einem ähnlichen Medium gespeichert wur
den. Das Programm liest dazu die Bilddaten von einem entsprechenden Laufwerk ein, ana
lysiert diese und löscht erkannte Werbesequenzen in der Videoaufzeichnung oder kopiert
diese um.
Außerdem kann mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ein Programm zur automa
tischen Protokollierung von Werbebeiträgen realisiert werden. Dieses Programm kann so
wohl den Sendeplatz, den Sendetermin, aber auch den Kontext, in dem ein bestimmter
Werbebeitrag gesendet worden ist, abspeichern.
Nach dem primären Grundansatz der Erfindung wird hierzu nach Aktivitätsprüfung der
Videoquelle ein vorgegebener Bildausschnitt eines einlaufenden Videosignals durch einen
Bildprozessor bzw. durch einen AD-Wandler digitalisiert und die daraus resultierenden
Luminanzwerte als sogenannte Helligkeitsmatrix in einen Speicher geschrieben. Durch
Mittelung über mehrere hintereinander eingelesene Helligkeitsmatrizen des gleichen Bild
ausschnitts werden Störungen in Form von Bildrauschen zunächst reduziert. In dem Fall,
daß eine digitale Videoquelle vorgegeben ist, kann sowohl der Digitalisierungsprozess als
auch die Mittelungsoperation entfallen.
Aus der resultierenden Helligkeitsmatrix werden mittels eines, in einem digitalen Signal
prozessor ablaufenden Bildverarbeitungsprogramms, die Kantenverläufe im aktuellen
Bildausschnitt bestimmt und in Form eines Richtungsfeldes als Matrix abgespeichert.
Durch einen Vergleich der Richtungsfeldmatrizen nachfolgender Bilder des gleichen Bild
ausschnitts mit der bereits gespeicherten Richtungsfeldmatrix werden zeitstabile Anteile in
der gespeicherten Richtungsfeldmatrix ermittelt bzw. Zug um Zug bestimmt. Nach Ablauf
einer bestimmten Anzahl an Messungen werden die zeitstabilen Anteile des Richtungsfel
des als bereinigte Richtungsfeldmatrix zu Referenzzwecken abgelegt und für weitere Ver
gleichsmessungen herangezogen.
Die im Verfahren implementierte Referenzmessung ist dynamisch, das heißt, dass diese
trotz festgelegter Anzahl an Messzyklen unterschiedliche Zeit in Anspruch nehmen kann.
Dies liegt daran, dass Bildfolgen, in denen sich der Bildinhalt im Wesentlichen nicht än
dert, mit jeweils nur einem einzigen Bild in die Referenzmessung eingehen. Dadurch kön
nen selbst solche Fremdkanten eliminiert werden, die sonst als ungewolltes zeitstabiles
Muster aus der Referenzmessung hervorgegangen wären.
Sobald innerhalb der Referenzmessung die zeitstabilen Anteile der gespeicherten Rich
tungsfeldmatrix unter ein gewisses Maß gesunken sind, wird eine weitere Referenzmes
sung in einem neuen Bildschirmausschnitt gestartet, und es beginnt die oben geschilderte
Ablauffolge von vorn. Im Unterschied zum bekannten Stand der Technik werden also nicht
sämtliche Bildschirmecken gleichzeitig untersucht, sondern es erfolgt ein sequentielles
Absuchen der Bildschirmecken nach dem Senderlogo.
Die nach einer Referenzmessung erhaltene und von allen Fremdkanten bereinigte Rich
tungsfeldmatrix findet dann bei der anschließenden Prüfmessung ihre eigentliche Verwen
dung. Ziel der Prüfmessungen ist es, die weitere Anwesenheit des Senderlogos in dem als
relevant erkannten Bildausschnitt festzustellen, um beispielsweise eine werbeabhängige
Gerätesteuerung vornehmen zu können.
Dazu werden die Richtungsfeldmatrizen des auszuwertenden Bildausschnitts mit der als
Referenz gespeicherten Richtungsfeldmatrix fortlaufend verglichen. In Analogie zur Bil
dung eines Wegintegrals wird dazu die Summe der Winkelabweichungen der einzelnen
Elemente der aktuellen Richtungsfeldmatrix gegenüber der Referenz-Richtungsfeldmatrix
gebildet. Die aus dieser Summe gebildete mittlere Winkelabweichung ist ein Maß für die
Wahrscheinlichkeit des Vorhandenseins des Senderlogos.
Wie bereits erwähnt, kann das Verfahren zur Werbeerkennung auch zur Nachbearbeitung
digital aufgezeichneter Videos herangezogen werden, beispielsweise um Werbesequenzen
nachträglich zu eliminieren oder um die gesendeten Werbebeiträge zu erfassen und zu sta
tistischen Zwecken auszuwerten.
Vorrichtungsseitig ist die Videoquelle über einen Bildprozessor mit einem Signalprozessor
verbunden. Der Bildprozessor digitalisiert nach Aufruf durch den Signalprozessor Bildaus
schnitte des Videosignals der Videoquelle und formatiert diese Signale. Nach Aufforde
rung durch den Signalprozessor werden die entsprechend aufbereiteten Signale an letzteren
weitergeleitet, wobei der Signalprozessor anhand eines in einem Permanentspeicher abge
legten digitalen Bildverarbeitungsprogramms eine Signalbewertung durchführt. Der Sig
nalprozessor liefert am Ausgang das Schaltsignal, z. B. zum Betreiben eines Videorecor
ders, damit dieser in Werbepausen den Aufnahmevorgang automatisch unterbricht.
Zusätzlich besteht in einer Ausgestaltung der Erfindung die Möglichkeit, den Audiosignal
ausgang der Videoquelle ebenfalls auf den Signalprozessor zu führen, um anhand einer
Pegelbewertung ein Zusatzsignal für das Erkennen einer Werbeunterbrechung zu erhalten.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann als separate sogenannte (externe) Beistellbau
gruppe eingesetzt werden aber auch bereits hardwareseitig in einen Videorecorder oder ein
anderes Speichergerät integriert sein. Im ersteren Fall ist die Vorrichtung durch eine
Steckverbindung nach Art eines Scart-, Cinch oder ähnlichen Prinzips mit dem Ausgang
einer beliebigen Videoquelle verbunden. Die betreffende Vorrichtung führt das Videosig
nal über eine weitere, zweite Schnittstelle wieder nach außen.
Über eine integrierte Infrarotsende- und -empfangseinheit ist die Vorrichtung in der Lage,
Befehlsfolgen zur Gerätesteuerung zu erlernen und in Abhängigkeit von der Werbeerkennung
auszusenden. Zusätzlich oder alternativ zur Steuerung über Infrarotbefehle besteht
auch die Möglichkeit, über vorhandene Bussysteme Befehle und/oder Daten an die zu
steuernden Geräten zu übertragen. Eine völlig neue Idee hierzu ergibt sich aus der Mög
lichkeit des Datenaustausches via SCART-Bus. Nach dem weitverbreiteten P50-Standard
zum Beispiel lassen sich Timerdaten eines Videorecorders auslesen und auch verändern.
Durch Manipulation der Aufnahmestart- oder -stopzeit können damit Videoaufzeichnun
gen gezielt gesteuert werden. Dabei sorgt die Steuerlogik des Recorders selbst für das rich
tige Verhalten bei Erreichen der Timerstopzeit.
Konkret enthält die Anordnung zum Erkennen von zeitstabilen Mustern in Videosignalen
einer beliebigen Videoquelle einen Speicherbaustein, z. B. einen Flashspeicher, zum per
manenten Abspeichern von Programmcode und Fernbedienungsbefehlsdaten, einen Bild
prozessor zur Digitalisierung analoger Videosignale wenn erforderlich, und einen digitalen
Signalprozessor zur Datenanalyse, Datenspeicherung, sowie zur Ein- und Ausgabe von
Signalen über entsprechende Ports. Im Falle eines externen Geräts ist eine Infrarotsende-
und -empfangseinheit zur Gerätesteuerung vorgesehen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung verbleibt nach einem Systemstart und einem automati
schen Funktionstest aller Komponenten in einem stromsparenden Standby-Zustand, auch
Sleep-Modus genannt, bis zur Aktivierung durch gültige Videosignale. Nach dem Erken
nen derartiger Signale erfolgt dann ein automatischer Übergang in den aktiven Modus mit
der Folge der Ausführung des vorgestellten Verfahrens zur Erkennung von Werbesequen
zen in TV-Programmen oder dergleichen Videoübertragungen.
Die Vorrichtung sendet dabei zu Beginn und zum Ende des Werbeerkennungsprozesses
einen Befehl zur Initialisierung bzw. Abschaltung des zu steuernden Prozesses oder Gerä
tes über die Infrarotsendeeinheit und/oder eine aktivierte bzw. angeschlossene Busschnitt
stelle. Außerdem werden jeweils zu Beginn und zum Ende einer erkannten Werbesequenz
entsprechende Steuerbefehle ausgesendet.
Die Anordnung der Infrarotsende- und -empfangseinheit zum Zwecke der werbeerken
nungsabhängigen Gerätesteuerung weist mindestens fünf Speicherplätze zur Aufnahme
von Infrarotbefehlssequenzen auf bzw. stellt diese bereit, von denen jeder mindestens ei
nen, vorzugsweise drei verschiedene Infrarotbefehle über die Infrarotempfangseinheit
speichern und über die Infrarotsendeeinheit nacheinander senden kann. Die Infrarotbe
fehlssequenzen können über eine übliche Fernbedienung lernbar eingegeben werden.
Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden nachfolgend anhand der Zeich
nung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1A, 1B eine schematische Darstellung einer Korrektur der vertikalen Position eines
Messausschnitts aufgrund von Austastzeilen vor Beginn der Referenzmes
sung;
Fig. 2 eine beispielhafte Darstellung der zyklischen Eckenabsuche nach dem Sen
derlogo während der Referenzmessung anhand eines Monitorbildes;
Fig. 3 eine schematische Darstellung des Messbereichs zur Detektion von Bildin
haltswechseln während der Referenzmessung;
Fig. 4 eine graphische Darstellung zur Bestimmung der lokalen Kantenrichtung
Ar[i][j] aus den acht verschiedenen Richtungsgradienten;
Fig. 5A, 5B eine graphische Darstellung zur Bestimmung des statistischen Gewichtungs
faktors Ag[i][j] anhand der Differenz der beiden größten Richtungsgradien
ten;
Fig. 6 ein Blockschaltbild einer in Form eines internen bzw. externen Werbeblo
ckers ausgebildeten Vorrichtung;
Fig. 7 ein Flussdiagramm zum Startvorgang der als interner Werbeblocker ausge
bildeten Vorrichtung;
Fig. 8 ein Flussdiagramm zum Startvorgang der als externer Werbeblocker ausge
bildeten Vorrichtung;
Fig. 9 ein Flussdiagramm zur Benutzerschnittstelle der als externer Werbeblocker
ausgebildeten Vorrichtung;
Fig. 10 ein Flussdiagramm zum Erlernen von Infrarot-Fernbedienungsbefehlen;
Fig. 11 ein Flussdiagramm zum Testen erlernter Infrarot-Fernbedienungsbefehls
sequenzen;
Fig. 12 ein Flussdiagramm zum Ablauf des Werbeerkennungsprogramms;
Fig. 13 ein Flussdiagramm zum Ablauf der Referenzmessung; und
Fig. 14 ein Flussdiagramm zum Ablauf der Prüfmessung.
Das Verfahren zum Auffinden und Wiedererkennen von zeitstabilen Mustern in Videosig
nalen einer beliebigen Videoquelle kann in zwei unterschiedliche Messphasen unterteilt
werden. In der ersten Phase geht es darum, ein zeitstabiles Muster aufzufinden, welches als
Senderlogo interpretiert werden kann. Diese Phase wird im Folgenden Referenzmessung
genannt und ist in Form eines Flussdiagramms in Fig. 13 angegeben. In der zweiten Phase
wird die weitere Anwesenheit des aus der Referenzmessung hervorgegangenen zeitstabilen
Musters überprüft. Diese als Prüfmessung benannte und in Form eines Flussdiagramms in
Fig. 14 dargestellte Phase stellt die eigentliche Werbeerkennung dar. Um das Verfahren
auch im Zusammenhang mit der werbeabhängigen Gerätesteuerung zu erläutern, wird im
Folgenden von einer Vorrichtung zur Steuerung eines Videorecorders ausgegangen.
Die Aufgabe der Referenzmessung gemäß Fig. 13 ist das Auffinden sendereigener Logos
in digitalisierten Videosignalen. Dazu werden über einen gewissen Zeitraum die Kanten
verläufe eines Bildausschnitts untersucht, um zeitstabile Anteile mit Hilfe statistischer Me
thoden aufzufinden. Unter "Kantenverläufe" ist hierbei ein Richtungsfeld zu verstehen,
dessen einzelne Richtungsvektoren die lokale Kantenrichtung in jedem Bildpunkt wieder
geben.
Unmittelbar vor Beginn einer neuen Referenzmessung wird zur Initialisierung eines zu
steuernden Gerätes, eine Befehlssequenz per Infrarotsignal oder über die Steuerleitungen
eines Bussystems gesendet. Beispielsweise können viele Videorecorder während einer ti
merprogrammierten Aufnahme nicht durch Fernbedienungsbefehle gesteuert werden. Um
diesen Sicherheitsmodus zu umgehen, gibt es für jedes Gerät einen speziellen Fernbedie
nungsbefehl, der diese Kontrollfunktion abschaltet. Der Recorder verlässt dabei den timer
programmierten Aufnahmemodus und muss nun im manuellen Aufnahmemodus weiterbe
trieben werden. Zu diesem Zweck werden unmittelbar vor Beginn einer neuen Referenz
messung die dazu notwendigen Steuerbefehle ausgesandt.
Zur Detektion eines Senderlogos 1 (siehe Fig. 1) ist es nicht erforderlich, den gesamten
Bildbereich 2 (siehe Fig. 2) zu untersuchen. Die Senderlogos 1 befinden sich grundsätzlich
in den Ecken 3 bis 6 des sichtbaren Bildes. Es wird zunächst die Ecke 3, beispielsweise
links oben, als zu untersuchender Bildausschnitt 7 festgelegt. Konnte während einer Refe
renzmessung kein zeitstabiles Muster gefunden werden, so wird die nächste Ecke 4 zum
aktiven Bildausschnitt 7 und eine neue Referenzmessung beginnt. Dieser Vorgang wieder
holt sich gemäß Fig. 2 zyklisch, bis ein zeitstabiles Muster innerhalb einer Referenzmes
sung ermittelt werden konnte.
Im Unterschied zum bekannten Stand der Technik werden also nicht sämtliche Bild
schirmecken 3 bis 6 gleichzeitig untersucht, sondern es erfolgt erfindungsgemäß ein se
quentielles Absuchen der Bildschirmecken 3 bis 6 nach dem Senderlogo 1, womit eine
erhebliche Speicherplatzersparnis verbunden ist.
Da ein Senderlogo 1, um als Detektor für die Werbeerkennung zu dienen, in seinen Kan
tenverlaufsrichtungen nicht vollständig erfasst werden muss, kann durch die Wahl der rich
tigen Größe des Bildausschnitts 7 eine weitere Speicherreduzierung vorgenommen werden.
In der Praxis haben sich Dimensionen von 90 Zeilen × 90 Spalten als sinnvolle Größe für
den Bildausschnitt 7 erwiesen.
Je kleiner aber die gewählten Dimensionen sind, desto wichtiger ist die richtige Positionie
rung des Bildausschnitts 7 (vgl. Fig. 1A, 1B). Da die vertikale Position mancher Senderlo
gos 1 an das jeweilige Bildformat einer TV-Sendung (4 : 3, 16 : 9, etc.) angepasst wird, ist
auch die vertikale Position des zu untersuchenden Bildausschnitts 7 zu korrigieren. Dazu
ist vor jeder neuen Referenzmessung eine Untersuchung der schwarzen Austastzeilen 10
am oberen bzw. unteren Bildrand erforderlich. Existieren solche Austastzeilen 10, so kön
nen diese gemäß Fig. 1A anhand einer, durch den gesamten aktuellen Bildausschnitt 7 ver
laufenden, horizontalen Kante 11 detektiert werden, wobei je nach gerade untersuchter
Ecke ober- bzw. unterhalb dieser detektierten Kante 11 keine weiteren Kantenverläufe
mehr vorkommen dürfen und der mittlere Helligkeitswert kleiner als derjenige im übrigen
Bildausschnitt sein muss. Der aktuelle Bildausschnitt 7 wird dann entsprechend in seiner
vertikalen Position korrigiert (siehe Fig. 1B).
Es ist zur Weiterverarbeitung innerhalb eines Rechenprozessors erforderlich, dass das ein
gehende Videosignal in digitaler Form vorliegt. Im Falle einer analogen Videoquelle, wird
hierzu ein Videodecoder, auch Bild-Prozessor genannt, eingesetzt, der auf Befehl eines
Rechenprozessors, vorzugsweise eines digitalen Signalprozessors, einen Bildbereich des
analogen Videosignals digitalisiert und dem Rechenprozessor zur Verfügung stellt. Zur
weiteren Verarbeitung werden die Helligkeitswerte vom Rechenprozessor in Form einer
Matrix in einen Speicher geschrieben. Durch Addition einiger hintereinander gelesener
Helligkeitsmatrizen des gleichen Bildausschnitts und anschließender Mittelung werden
Störungen in Form von Rauschen deutlich minimiert. Die daraus resultierende Hellig
keitsmatrix dient als Grundlage für den weiteren Analyseprozess.
Ah[i][j]: = Element i, j der aktuellen Helligkeitsmatrix
i: = Zeilenindex
j: = Spaltenindex
i: = Zeilenindex
j: = Spaltenindex
Der ersten Helligkeitsmatrix, die durch Mittelung mehrerer, hintereinander eingelesener
Helligkeitsmatrizen gebildet wurde, kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Sie wird
als sogenannte Referenzmatrix in einen anderen Speicherbereich kopiert und dient den
nachfolgenden Messungen als Vergleichsobjekt. Diese Referenzmatrix sollte durch eine
genügend hohe Anzahl von Mittelungen gebildet werden, da sie eine wichtige Ausgangs
basis für den weiteren Verlauf der Referenzmessung darstellt.
Rh[i][j]: = Element i, j der Referenz-Helligkeitsmatrix
i: = Zeilenindex
j: = Spaltenindex
i: = Zeilenindex
j: = Spaltenindex
Nach Abspeichern der Referenzmatrix wird eine neue Helligkeitsmatrix eingelesen und die
Suche nach dem Senderlogo beginnt.
Zur Filterung des Kantenverlaufs eines Senderlogos sucht die Referenzmessung nach zeit
stabilen Anteilen im Richtungsfeld des aktuellen Bildausschnittes. Sendungen, die ihren
Bildinhalt über eine längere Zeit gesehen nicht ändern, können dadurch aber zu falschen
Ergebnissen in der Referenzmessung führen. Beispielsweise liefert der starre Studio-
Hintergrund einer Nachrichtensendung unerwünschte Kantenverläufe, die als zeitstabile
Anteile nach der Referenzmessung übrigbleiben würden.
Deswegen wird ein Bild in der Referenzmessung nur berücksichtigt, wenn dessen Bildin
halt sich gegenüber dem des Vorgängerbildes erkennbar verändert hat. Der Einlesevorgang
wird dementsprechend solange wiederholt, bis eine Veränderung des Bildinhaltes festge
stellt werden konnte.
Eine einfache Möglichkeit der Überprüfung auf Veränderungen des Bildinhaltes von aktu
ellem Bild zum Vorgängerbild besteht in der Berechnung der mittleren Helligkeitsände
rung E(D). Sinkt die mittlere Helligkeitsänderung E(D) unter eine gewisse Schwelle S, so
kann auf einen statischen Bildinhalt geschlossen werden.
E(D) < S ⇒ Keine Veränderung des Bildinhaltes
[Ah[i][j]]n: = Element i, j der Helligkeitsmatrix des aktuellen Bildes
[Ah[i][j]]n-1: = Element i, j der Helligkeitsmatrix des letzten gültigen Bildes
[Ah[i][j]]n: = Element i, j der Helligkeitsmatrix des aktuellen Bildes
[Ah[i][j]]n-1: = Element i, j der Helligkeitsmatrix des letzten gültigen Bildes
Der Bereich der Austastzeilen 10 bleibt dabei unberücksichtigt, da diese keine Bildinhalts
veränderungen anzeigen können. Auch die Bildpunkte, in denen das Senderlogo 1 aller
Wahrscheinlichkeit nach zu erwarten sein dürfte, sollten von der Berechnung ausgeschlos
sen werden. Eine weitere Beschränkung ergibt sich aus der Beobachtung, dass im Falle des
schon angesprochenen Beispiels einer Nachrichtensendung der Kopf des Nachrichtenspre
chers zeitweise in den Bereich des aktuellen Bildausschnittes 7 hineinragen kann und somit
trotz eines starren Studiohintergrundes Bildwechsel detektiert würden. Aus diesem Grund
bleibt nur ein kleiner Bereich 12 zur Untersuchung auf Veränderungen des Bildinhaltes
übrig (siehe Fig. 3).
Mit Hilfe sogenannter Kompassoperatoren wird die jeweilige Kantenrichtung in einem be
stimmten Bildpunkt ermittelt. Ein Kompassoperator ist ein Gradientenoperator, der eine
Aussage über das Helligkeitsgefälle in der Umgebung eines Bildpunktes bezüglich einer
bestimmten Richtung macht. Senkrecht zur Richtung eines Kantenverlaufs ergeben sich
generell die stärksten Gradientenbeträge. Es ist also die Aufgabe, mit Hilfe der Kompassoperatoren
die Richtung mit dem stärksten Helligkeitsgefälle für jeden Bildpunkt zu fin
den.
Die Definition für die Berechnung eines Gradientenbetrags Grad[n] in Richtung n mit Hil
fe eines 3 × 3 Kompassoperators lautet:
wobei i den Zeilenindex, j den Spaltenindex, p den Zeilenindex des Kompassoperators und
q den Spaltenindex des Kompassoperators bezeichnen.
Die ermittelten acht Richtungsgradienten Grad[n] jedes Bildpunktes werden nach ihrem
Betrag sortiert und ausgewertet.
Die Richtung senkrecht zu einer Kante liefert grundsätzlich den größten Gradientenbetrag.
Diese Richtung wird in Form eines Richtungscodes in der Richtungsmatrix Ar[i][j] abge
speichert (siehe Fig. 4).
Ar[i][j] = n mit Grad[n] <= Grad[m] und n, m ∈ {1, . . ., 8}
Ar[i][j]: = Element i, j der aktuellen Richtungsmatrix
i: = Zeilenindex
j: = Spaltenindex
i: = Zeilenindex
j: = Spaltenindex
Nicht immer sind es die Kanten eines Senderlogos, die durch die Ermittlung des stärksten
Richtungsgradienten bestimmt werden. Besonders transparente Logos heben sich teilweise
nicht genügend vom Bildhintergrund ab oder sind in einem texturreichen Hintergrund
schwer erkennbar. Deshalb werden die zu speichernden Richtungscodes noch nach der
Vertrauenswürdigkeit ihrer Richtungsaussage bewertet. Es wird also ein Gewichtungsfak
tor für die einzelnen Elemente des Richtungsfeldes bestimmt und in einer eigenen (aktuel
len) Gewichtungsmatrix Ag abgespeichert. Die Gewichtungsfaktoren können beispielswei
se durch die Differenz der beiden stärksten Richtungsgradienten ermittelt werden.
Beispielsweise kann sich im linken Bild der Fig. 5 (Fig. 5A) der Gradient in der "Richtung
3" wesentlich deutlicher behaupten als im rechten Bild, (Fig. 5B). Das heißt letztendlich,
dass bei statistischen Auswertungen in diesem Fall dem Richtungscode eine höhere Aussa
gekraft, mit anderen Worten eine höhere Gewichtung, eingeräumt werden sollte.
Ag[i][j] = g1 - g2
Ag[i][j]: = Element i, j der aktuellen Gewichtungsmatrix
i: = Zeilenindex
j: = Spaltenindex
g1: = größter Richtungsgradient
g2: = zweitgrößter Richtungsgradient
i: = Zeilenindex
j: = Spaltenindex
g1: = größter Richtungsgradient
g2: = zweitgrößter Richtungsgradient
Somit ergeben sich nun drei Matrizen, die den aktuell eingelesenen Bildausschnitt charak
terisieren. Die Helligkeitsmatrix beschreibt die Luminanz der einzelnen Bildpunkte, die
Richtungsmatrix das zugehörige Richtungsfeld und die Gewichtungsmatrix die Qualität
der Richtungsfeldelemente bei statistischen Auswertungen.
Ebenso wie für die aktuell eingelesene Helligkeitsmatrix lässt sich aber auch für die Refe
renzmatrix eine Richtungs- und Gewichtungsmatrix bestimmen. Es ergibt sich somit fol
gendes Matrizensystem:
Ah: = Aktuelle Helligkeitsmatrix
Ar: = Aktuelle Richtungsmatrix
Ag: = Aktuelle Gewichtungsmatrix
Rh: = Referenz Helligkeitsmatrix
Rr: = Referenz Richtungsmatrix
Rg: = Referenz Gewichtungsmatrix
Ah: = Aktuelle Helligkeitsmatrix
Ar: = Aktuelle Richtungsmatrix
Ag: = Aktuelle Gewichtungsmatrix
Rh: = Referenz Helligkeitsmatrix
Rr: = Referenz Richtungsmatrix
Rg: = Referenz Gewichtungsmatrix
Um die Kantenverläufe des Senderlogos in der gespeicherten Referenzmatrix von Kanten
des Bildhintergrundes zu unterscheiden, ist es erforderlich, über eine längere Zeit die Rich
tungsfelder der aktuell eingehenden Bilder mit denen des Referenzbildes zu vergleichen.
Nur zeitstabile Muster wie das Senderlogo bleiben über die Gesamtdauer der Referenzmes
sung gesehen in ihren Kantenverläufen nahezu konstant.
Die Richtungsabweichung eines Elementes der aktuellen Richtungsmatrix bezüglich des
gleichen Elementes der Referenz-Richtungsmatrix wird durch die Differenz der gespei
cherten Richtungscodes bestimmt. Die Richtungsabweichung wij wird hier in Form eines
Winkels in Einheiten von 45 Grad angegeben:
wij = |Rr[i][j] - Ar[i][j]| für wij ≦ 4
wij = 8 - |Rr[i][j] - Ar[i][j]| für wij ≧ 5
mit Rr[i][j] und Ar[i][j] wie auf der vorgehenden Seite definiert.
Die Summe aller Richtungsabweichungen, die sich über eine bestimmte Anzahl von Mes
sungen für einen Bildpunkt ergibt, ist ein Maß für die zeitliche Konstanz des Richtungsfel
des in diesem Punkt. Über die Anzahl von n Messungen gesehen, ergibt sich eine mittlere
Richtungsabweichung E(wij), auch Erwartungswert der Richtungsabweichung genannt,
von:
Eine Verbesserung dieser statistischen Aussage wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß
die unterschiedliche Qualität der einzelnen Beiträge wij bei der Berechnung der mittleren
Richtungsabweichung E(wij) wie folgt berücksichtigt wird:
wobei Rg[i][j] das Element in der Zeile i, Spalte j der Referenz-Gewichtungsmatrix und
Ag[i][j] das Element in der Zeile i, Spalte j der aktuellen Gewichtungsmatrix bedeuten.
Um diese mittlere Richtungsabweichung nach n Messungen berechnen zu können, müssen
dafür die gewichtete Winkelsumme
sowie die Summe der Gewichtungsfaktoren
in eigenen Matrizen festgehalten werden.
Die mittlere Abweichung E(wij) der Richtungsfeldvektoren in einem Bildpunkt nach n
Messungen berechnet sich also aus:
Durch die Angabe eines geeigneten Schwellwertes S können somit die zeitstabilen Anteile
des Richtungsfeldes zu jedem Zeitpunkt der Referenzmessung ermittelt werden. Es gilt:
E(wij) <= S ⇒ Zeitstabiles Richtungsfeldelement
E(wij) < S ⇒ Zeitvariantes Richtungsfeldelement
Um auf die Existenz eines Senderlogos in dem betrachteten Bildausschnitt schließen zu
können, dürfen die geometrischen Ausdehnungen des zeitstabilen Richtungsfeldanteils
nicht unter ein gewisses Maß gesunken sein. Sobald aufgrund der Abmessungen des zeit
stabilen Richtungsfeldanteils die Existenz eines Senderlogos ausgeschlossen werden kann,
wird eine neue Referenzmessung in einem neuen Bildausschnitt gestartet.
Bevor nun eine neue Helligkeitsmatrix zur weiteren Analyse eingelesen wird, wird die Re
ferenzmatrix Rh durch Addition mit der aktuellen Helligkeitsmatrix Ah und anschließender
Mittelung weiter verbessert. Dadurch werden Rauschanteile minimiert und Kanten, die
nicht zum eventuell vorhandenen Senderlogo gehören, schon in der Referenz-Helligkeits
matrix abgeschwächt.
Die Referenzmessung endet, wenn nach einer vorbestimmten Anzahl von gültigen Mes
sungen ein zeitstabiles Muster erkannt werden konnte. Ist dies nicht der Fall, wird die Re
ferenzmessung, wie erwähnt, in einem neuen Bildausschnitt wiederholt (siehe Fig. 2).
Nach einer erfolgreichen Referenzmessung werden die zeitstabilen Anteile im Richtungs
feld der Referenzmatrix so gekennzeichnet, dass nur noch diese in der nachfolgenden
Prüfmessung zur Wiedererkennung des zeitstabilen Musters berücksichtigt werden.
Die Prüfmessung dient der Detektion des in der Referenzmessung gefundenen sendereige
nen Logos zum Zwecke der Werbeerkennung. Dazu werden gemäß Fig. 14, genau wie in
der Referenzmessung auch, die digitalisierten Videosignale des gleichen Bildausschnittes
fortlaufend eingelesen und analysiert. Durch Vergleich mit den aus der Referenzmessung
hervorgegangenen zeitstabilen Anteilen des Richtungsfeldes kann auf die weitere An- bzw.
Abwesenheit des Senderlogos geschlossen werden. Damit verbunden werden zur Steue
rung einer Videoaufzeichnung bei Beginn und Ende einer erkannten Werbesequenz ent
sprechende Steuersignale über ein Bussystem oder via Infrarotsendeeinheit dem Aufzeich
nungsgerät übermittelt.
In einer der nicht sichtbaren Videozeilen eines Fernsehbildes werden Informationen über
den Sender sowie den ursprünglich geplanten Sendetermin der aktuell ausgestrahlten Fern
sehsendung übertragen (PDC-Zeile). Zu Beginn der Prüfmessung werden die Informatio
nen dieser Videozeile eingelesen und gespeichert, um durch permanenten Vergleich mit
den aktuellen Daten dieser Videozeile das Ende einer aufzuzeichnenden Fernsehsendung
zu detektieren und einen entsprechenden Steuerbefehl an den Videorecorder zu senden.
Im Falle der Videorecordersteuerung über das P50-Protokoll für den SCART-Bus werden
zu Anfang der Prüfmessung auch die im Recorder gespeicherten Timerdaten ausgelesen
und abgespeichert. Befand sich der Videorecorder nicht in einer timerprogrammierten
Aufnahme, können diese zum Zwecke der Recordersteuerung generiert und via SCART-
Bus übermittelt werden. Durch Manipulation der Timerstopzeit lässt sich nun die Video
aufnahme gezielt steuern. Dabei sorgt die Steuerlogik des Recorders selbst für das richtige
Verhalten bei Erreichen der Timerstopzeit.
Anfang und Ende einer Werbesequenz sind im Allgemeinen durch eine Bildinhaltsverän
derung charakterisiert. Einerseits erscheint oder verschwindet das Senderlogo, andererseits
kommt es durch den Übergang zwischen Werbung und Film letztendlich zu einem Aus
tausch des gesamten Bildinhaltes. Deswegen werden nur Bilder zur Auswertung gebracht,
mit denen ein Bildinhaltswechsel einhergeht.
Genau wie in der Referenzmessung eignet sich dazu auch hier die mittlere Änderung der
Helligkeitswerte von zuletzt eingelesenem Bild und aktuellem Bild. Anders als in der Re
ferenzmessung werden diesmal allerdings nur die Bildpunkte entlang der Logokanten be
rücksichtigt, die aus der Referenzmessung hervorgegangen sind. Das ist sinnvoll, denn
durch das Erscheinen oder Verschwinden des Senderlogos wird sich an diesen Stellen ein
Bildinhaltswechsel besonders deutlich ermitteln lassen.
In diesem Zusammenhang gilt die zuvor bereits angegebene Beziehung:
E(D) < S ⇒ Keine Veränderung des Bildinhaltes
[Ah[i][j]]n: = Element i, j der Helligkeitsmatrix des aktuellen Bildes
[Ah[i][j]]n-1: = Element i, j der Helligkeitsmatrix des Letzten gültigen Bildes
[Ah[i][j]]n: = Element i, j der Helligkeitsmatrix des aktuellen Bildes
[Ah[i][j]]n-1: = Element i, j der Helligkeitsmatrix des Letzten gültigen Bildes
Zur Anwesenheitsprüfung des Senderlogos werden die Kantenverläufe des aktuellen Bil
des mit denen des abgespeicherten Referenzbildes verglichen. Ein Maß für die Abweichungen
der Kantenverläufe des aktuellen Bildes bezüglich denen des gespeicherten Refe
renzbildes ergibt sich aus der Berechnung der mittleren Richtungsabweichung, die die ein
zelnen Elemente der aktuellen Richtungsmatrix mit denjenigen der Referenz-
Richtungsmatrix bilden. Genau wie in der Referenzmessung auch wird dazu aus einer Hel
ligkeitsmatrix zuerst eine Richtungs- und Gewichtungsmatrix berechnet.
Die Richtungsabweichung eines Elementes der aktuellen Richtungsmatrix bezüglich des
gleichen Elementes der Referenz-Richtungsmatrix ist durch die Differenz der gespeicher
ten Richtungscodes bestimmt. Die Richtungsabweichung wij wird wiederum in Form eines
Winkels in Einheiten von 45 Grad angegeben:
wij = |Rr[i][j] - Ar[i][j]| für wij ≦ 4
wij = 8 - |Rr[i][j] - Ar[i][j]| für wij ≧ 5
In der Referenzmessung zuvor wurden zeitliche Veränderungen des Richtungsfeldes in ei
nem Bildpunkt betrachtet. Nach n Messungen ergab sich ein Mittelwert von:
In der Prüfmessung werden nun die aktuellen Richtungsabweichungen aller derjenigen
Bildpunkte des aktuellen Bildes betrachtet, die aus der Referenzmessung als zeitstabil her
vorgingen. Der Mittelwert der Richtungsabweichungen E(W) aller zu betrachtenden Bild
punkte errechnet sich aus:
Der mittlere Gewichtungsfaktor E(G), mit dem die zu betrachtenden Bildpunkte eingegan
gen sind, berechnet sich aus:
E(W) bestimmt die Abweichungen des aktuellen Richtungsfeldes bezüglich dem Referenz-
Richtungsfeld und kann als Wahrscheinlichkeitsaussage über das Vorhandensein des Sen
derlogos interpretiert werden. Die Frage, ob aktuell eine Werbesequenz ausgestrahlt wird,
kann durch einen geeigneten Schwellwert beantwortet werden. Der Zustand der Wer
beerkennung wird nach jeder neuen Auswertung mit dem vorigen Zustand verglichen und
abgespeichert. Wechselt der Zustand, so wird, je nachdem, ob es sich dabei um den Anfang
oder das Ende einer erkannten Werbesequenz handelt, ein entsprechender Steuerbefehl
ausgesendet.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass es günstig ist, mit zwei verschiedenen Schwellwerten zu
arbeiten, und zwar einem Schwellwert für die Erkennung eines Werbungsanfangs und ei
nem Schwellwert für die Erkennung eines Werbungsendes.
Alter Zustand = Film: E(W) < S1 ⇒ Werbungsanfang
Alter Zustand = Werbung: E(W) < S2 ⇒ Werbungsende
E(G) ist ein Maß für die Qualität der mit E(W) getroffenen Aussage über das Vorhanden
sein des Senderlogos. Wenn E(G) sehr klein ist, heißt das, dass für die meisten der unter
suchten Bildpunkte die Frage nach der Kantenrichtung nicht eindeutig geklärt werden
konnte. In solchen Fällen wird der alte Zustand der Werbeerkennung beibehalten und da
mit auch kein Steuerbefehl gesendet.
Trotz der enormen Zuverlässigkeit des oben beschriebenen Verfahrens kann es doch hin
und wieder zu Fehlentscheidungen bei der Logoerkennung kommen, besonders dann, wenn
das Senderlogo ganz oder teilweise in einem gleichfarbigen oder stark texturreichen Bild
hintergrund zu verschwinden droht. Aus diesem Grund gilt die Erkennung eines Wer
bungsanfangs nur dann als gesichert, wenn das plötzliche Ausbleiben des Senderlogos in
der unmittelbar nachfolgenden Messung bestätigt werden konnte. Diese Vorgehensweise
hat zur Folge, dass in Verbindung mit der oben beschriebenen Prüfung auf Bildinhaltsver
änderungen selbst schwer auszuwertende Bildsequenzen fehlerfrei gemeistert werden kön
nen.
Beispielsweise könnte das Senderlogo über eine gewisse Zeit in einem gleichfarbigen Bild
hintergrund verschwinden, ohne dass die Werbeerkennung eine Fehlinterpretation vor
nimmt, da erst mit einer erkennbaren Bildinhaltsveränderung ein weiteres Bild zur
Auswertung gelangt und zur Bestätigung herangezogen wird. Das nächste auswertbare
Bild zeigt dann aber das Senderlogo in einem neuen Kontext, in dem es sich auf jeden Fall
zeigt dann aber das Senderlogo in einem neuen Kontext, in dem es sich auf jeden Fall wie
der deutlicher vom Bildhintergrund abheben muss. Die zuvor ermittelte Abwesenheit des
Senderlogos würde damit also nicht bestätigt werden.
Die Auswertungssicherheit des erfindungsgemäßen Werbeerkennungsverfahrens erhöht
sich durch diese Vorgehensweise auf nahezu 100%, ohne dass dabei die Reaktionsge
schwindigkeit wesentlich beeinträchtigt ist.
Das Ende der Prüfmessung kann entweder manuell oder automatisch durch Vergleich mit
der zuvor gespeicherten PDC-Zeileninformation ausgelöst werden. Mit dem Ende der
Prüfmessung wird bei Bedarf ein Steuerbefehl ausgesandt und das gesamte Werbeerken
nungsverfahren abgeschlossen.
Im Folgenden wird nun die auf Grundlage dieses Verfahrens arbeitende Schaltungsanord
nung in Form der erfindungsgemäßen Vorrichtung 13 zur werbeabhängigen Geräte
steuerung mit Bezug auf die Fig. 6 bis 14 beschrieben.
Die Vorrichtung 13 dient vorzugsweise zur Steuerung eines Videoaufzeichnungsgerätes
und verfolgt den Zweck, schon während der Aufnahme einer Fernsehsendung Werbese
quenzen zu erkennen und gegebenenfalls die Videoaufzeichnung zu unterbrechen. Die
Vorrichtung 13 kann einerseits als im Videorecorder integrierte Baugruppe (interner Wer
beblocker 14), andererseits auch als Beistellgerät (externer Werbeblocker 15) ausgebildet
sein. Das Beistellgerät wird einfach an den Videoausgang des Recorders angeschlossen
und übernimmt automatisch die Aufnahmesteuerung mit Beginn der Aufzeichnung. Hierzu
verfügt der externe Werbeblocker 15 sowohl über eine Infrarotsendeeinheit 16 als auch
über eine Infrarotempfangseinheit 17, mit deren Hilfe sich beliebige Fernbedienungsbefeh
le speichern und zu gegebenem Zeitpunkt in Abhängigkeit der Werbeerkennung wieder
ausspielen lassen.
Alternativ dazu ist die Steuerung eines Videorecorders auch über ein beliebiges Standard-
Bussystem denkbar. Eine völlig neue Idee hierzu ergibt sich aus der Möglichkeit des Da
tenaustausches via SCART-Bus. Nach dem weitverbreiteten P50-Standard lassen sich zum
Beispiel Timerdaten eines Videorecorders auslesen und auch verändern. Durch Manipu
lation der Aufnahmestart- oder -stopzeit können damit Videoaufzeichnungen gezielt ge
steuert werden.
Nachfolgend werden die Komponenten einer solchen Vorrichtung 13 zur Steuerung eines
Videorecorders zum Zwecke werbefreier Videoaufzeichnungen von TV-Sendungen be
schrieben. Hierbei wird zwischen den Konzeptionsarten des internen und externen Werbe
blockers 14, 15 gemäß Fig. 6 unterschieden.
Ein digitaler Signalprozessor 20 ist die zentrale Recheneinheit. Er dient zur Datenanalyse,
zur Datenspeicherung sowie zur Generierung von Steuersignalen. Ein Permanentspeicher
21, z. B. ein sogenannter Flash-Speicher, hält die Daten, bestehend aus Programmcode und
gespeicherten Infrarot-Befehlssequenzen, ohne dass dazu eine Spannungsquelle nötig wä
re.
Ein Bildprozessor 22, auch Videodecoder genannt, befindet sich zwischen einer Video
quelle 23 und dem Signalprozessor 20 und erfüllt folgende Aufgaben: Detektion einer Vi
deoquelle, Digitalisierung und Decodierung analoger Videosignale sowie Bilddatenerfas
sung eines gewünschten Bildausschnittes und synchronisierte Ausgabe an den digitalen
Signalprozessor. Es ist klar, dass der Bildprozessor 22 im Falle des Vorliegens digitaler
Signale der Videoquelle 23 entfallen kann.
Ein Video-Trigger 24 ist zwischen der Videoquelle 23 und dem Signalprozessor 20 ange
ordnet und, sofern der Bildprozessor 22 vorgesehen ist, parallel zu diesem an die genann
ten Komponenten angeschlossen. Der Video-Trigger 24 überwacht im Sleep-Modus stän
dig den Zustand der Videoquelle 23 und signalisiert dem digitalen Signalprozessor 20 den
momentanen Zustand (aktiv/inaktiv), wobei ein an den Signalprozessor 20 angeschlossener
Watchdog-Schaltkreis 25 den Reset des digitalen Signalprozessors 20 überwacht.
Die Infrarotempfangseinheit 17 dient dazu Infrarotsignale eines beliebigen Fernbedie
nungsbefehls zu erfassen und diese in digitaler Form an den Signalprozessor 20 weiterzu
leiten. Dieser analysiert die empfangenen digitalen Daten und legt diese in komprimierter
Form im Permanentspeicher 21 ab.
Die Infrarotsendeeinheit 16 ist in der Lage aus Steuersignalen des Signalprozessors 20 mo
dulierte Infrarotsequenzen zu erzeugen. Digital gespeicherte Infrarot-Befehlssequenzen
werden dazu aus dem Permanentspeicher 21 in den Signalprozessor 20 geladen, dort deco
diert und in Steuersignale für die Infrarotsendeeinheit 16 umgewandelt. Sowohl der Video-
Trigger 24 als auch die Infrarotsende- und Infrarotempfangseinheit 16, 17 sind ebenso wie
ein nachfolgend erwähntes Bedienfeld 26 nur bei dem externen Werbeblocker 15 vorgese
hen.
Das Bedienfeld 26 ist die Benutzerschnittstelle und enthält Schalter zur Wahl des Pro
gramm-Modus (Infrarot(IR)-Lernprogramm, IR-Testprogramm, Werbeerkennungspro
gramm) sowie Taster zur Wahl der IR-Speicherplätze. Diese Komponente ist, wie erwähnt,
nur bei dem externen Werbeblocker 15 sinnvoll.
Der interne Werbeblocker 14 (siehe Fig. 6) ist eine, in ein nicht näher gezeigtes Videoauf
zeichnungsgerät integrierte Baugruppe, welche aus den zuvor beim externen Werbeblocker
15 beschriebenen Elementen jedoch ausgenommen die IR-Einheiten 16, 17 und das Be
dienfeld 26 besteht. Der Zweck des internen Werbeblockers 14 ist es, während der Auf
nahme einer Fernsehsendung Werbesequenzen zu erkennen und dies dem Videoaufzeich
nungsgerät über einen Signalausgang mitzuteilen. Dieses kann dann gegebenenfalls die
Videoaufnahme unterbrechen und mit Ende der Werbung wieder fortsetzen. Zum Zwecke
der Kommunikation von Werbeblocker, nachfolgend auch kurz Modul genannt, und Vi
deorecorder wird im Folgenden nicht von einem Standardbussystem, sondern von jeweils
zwei speziellen Signaleingängen und Signalausgängen gesprochen.
Am Moduleingang START wird gemäß Fig. 7 durch einen Impuls des Videorecorders das
in einem stromsparenden Sleep-Modus befindliche Modul (interner Werbeblocker 14) re
aktiviert und das Werbeerkennungsprogramm gestartet.
Am Moduleingang END wird durch einen Impuls des Videorecorders das Werbeerken
nungsprogramm beendet und das Modul in einen stromsparenden Sleep-Modus zurückver
setzt.
Am Modulausgang STATUS wird die Funktionsbereitschaft des Moduls signalisiert.
Am Modulausgang DETECT wird der Erkennungszustand des Werbeblockerprogramms
nach außen signalisiert. Damit wird eine werbeabhängige Videorecordersteuerung ermög
licht.
Nach dem erstmaligen Anlegen der Spannungsversorgung an den Werbeblocker wird
durch die implementierte Watchdog-Schaltung ein Reset ausgeführt. Der digitale Signal
prozessor führt danach einen Selbsttest der vorhandenen Komponenten aus. Falls einer
dieser Tests fehlschlägt, signalisiert der Signalprozessor nach außen die Funktionsuntüch
tigkeit des Werbeblockers über den Modulausgang STATUS. Nach erfolgreicher Prüfling
befindet sich der interne Werbeblocker in einem stromsparenden Sleep-Modus, aus dem er
jederzeit vom Videorecorder über einen Impuls am Moduleingang START geweckt wer
den kann. Nach dem START-Impuls wird das Werbeerkennungsprogramm ausgeführt, bis
der Videorecorder über einen Impuls am Moduleingang END den Werbeblocker zum Be
enden des Werbeerkennungsprozesses auffordert und damit das Modul wieder in den
stromsparenden Sleep-Modus versetzt. Während des laufenden Werbeerkennungspro
gramms wird der Zustand der Werbeerkennung dem Videorecorder über den Modulaus
gang DETECT mitgeteilt.
Der externe Werbeblocker 15 ist eine Vorrichtung in Form eines Beistellgerätes, das an
den Videoausgang einer beliebigen Videoquelle 23 angeschlossen ist und das über eine
oder mehrere Möglichkeiten zur Gerätesteuerung verfügt. Es dient vorzugsweise dem
Zweck, während der Aufnahme einer Fernsehsendung Werbesequenzen zu erkennen und
dies dem Videoaufzeichnungsgerät oder einem beliebigen anderen Gerät über einen Steu
erbus oder via Infrarotbefehlssequenzen mitzuteilen. Dieses kann dann gegebenenfalls die
Videoaufnahme unterbrechen und mit Ende der Werbung fortsetzen.
Nach dem erstmaligen Anlegen der Spannungsversorgung an den Werbeblocker wird ge
mäß dem Flussdiagramm nach Fig. 8 durch die implementierte Watchdog-Schaltung ein
Reset ausgeführt. Der digitale Signalprozessor führt darnach einen Selbsttest der vorhande
nen Komponenten aus. Nach dem Selbsttest signalisiert der Signalprozessor nach außen
den Funktionszustand des Werbeblockers. Bei Funktionsbereitschaft des externen Werbe
blockers 15 sind über das Bedienfeld 26 drei verschiedene Programme wählbar, das IR-
Lernprogramm, das IR-Testprogramm sowie das Werbeerkennungsprogramm (siehe Fig.
9).
Das IR-Lernprogramm gemäß Fig. 10 hat die Aufgabe, videorecorderspezifische Fernbe
dienungsbefehle zur Steuerung einer Videoaufnahme zu analysieren und zu speichern.
Nach dem Start wartet das IR-Lernprogramm auf eine Benutzerauswahl von einem der
fünf Speicherplätze für Infrarotbefehlssequenzen. Jeder dieser fünf Speicherplätze ist in
der Lage, mindestens einen, vorzugsweise drei, im Fall des ersten Speicherplatzes vier ver
schiedene Fernbedienungsbefehle zu speichern, da manche Aktionen das Ausspielen meh
rerer Infrarotbefehle verlangen. Beispielsweise kann ein Aufnahmestart oftmals nur durch
die Befehlsfolge RECORD und PAUSE ausgeführt werden. Trotz der Tatsache, dass der
Videorecorder eigentlich nur die Videoaufzeichnung starten bzw. unterbrechen soll, rei
chen zwei Speicherplätze zur Aufnahme der zugehörigen Fernbedienungsbefehlsfolgen im
Allgemeinen nicht aus. In aller Regel kann ein Videorecorder nur durch die Bereitstellung
der unten beschriebenen, fünf Speicherplätze zur Aufnahme von Fernbedienungsbefehlen
auch tatsächlich gesteuert werden.
Der erste Speicherplatz ist zur Aufnahme von IR-Befehlen zur Initialisierung des Videore
corders vorgesehen. Diese Initialisierung führt den Videorecorder mit Hilfe eines speziel
len, gerätespezifischen Fernbedienungsbefehls aus einer eventuell eingestellten timerpro
grammierten Aufnahme in den manuell gestarteten Aufnahmemodus. Erst in diesem Zu
stand lassen sich sämtliche zur Verfügung stehenden Fernbedienungsbefehle des Videore
corders wieder ausführen. Diese Initialisierungsbefehle werden zu Beginn der Referenz
messung ausgesendet.
Der zweite Speicherplatz zur Aufnahme des Aufzeichnungspausenbefehls ist für die IR-
Befehle vorgesehen, die zu Anfang jeder erkannten Werbesequenz ausgespielt werden.
Diese Befehle dienen zur Unterbrechung einer laufenden Videoaufnahme.
Der dritte Speicherplatz ist zur Aufnahme von IR-Befehlen zur Repetition der Aufnahme
unterbrechung vorgesehen. Dies ist notwendig, da die meisten Videorecorder eine Auf
nahmeunterbrechung nur für eine bestimmte Zeitdauer (ca. 3 min) halten und danach in
einen anderen Betriebszustand umschalten.
Der vierte Speicherplatz ist zur Aufnahme von IR-Befehlen zur Fortführung einer unter
brochenen Videoaufnahme vorgesehen.
Der fünfte Speicherplatz ist zur Aufnahme von IR-Befehlen zur Endabschaltung einer Vi
deoaufnahme vorgesehen.
Sobald die Benutzerauswahl eines Speicherplatzes zur Aufnahme von Fernbedienungsbe
fehlen getroffen wurde, signalisiert das Programm seine Bereitschaft. Die zu erlernenden
Infrarotsignale der Fernbedienungsbefehle können nun durch die Infrarotempfangseinheit
17 digitalisiert und an den digitalen Signalprozessor 20 weitergeleitet werden. Das IR-
Lernprogramm analysiert die empfangenen digitalen Daten, strukturiert diese und legt sie
in komprimierter Form im Permanentspeicher 21 ab. Konnte einer der empfangenen IR-
Befehle nicht richtig empfangen und verarbeitet werden, so erzwingt die Bedienführung
eine erneute Eingabe.
Das IR-Testprogramm hat die Aufgabe, die zuvor gespeicherten, videorecorderspezifi
schen Fernbedienungsbefehle zur Steuerung einer Videoaufnahme, zu Testzwecken auszusenden.
Nach dem Start wartet das IR-Testprogramm gemäß Fig. 11 auf eine Benutzer
auswahl für einen der Speicherplätze für Infrarotbefehlssequenzen. Die in dem selektierten
Speicherplatz digital gespeicherten Infrarotbefehlssequenzen werden aus dem Permanent
speicher 21 in den digitalen Signalprozessor 20 geladen, dort decodiert und in Steuersigna
le für die Infrarotsendeeinheit 16 umgewandelt. Die Infrarotsendeeinheit erzeugt aus den
Steuersignalen des Signalprozessors modulierte Infrarotsequenzen.
Das Werbeerkennungsprogramm dient zur Erkennung von Werbebeiträgen in TV-Sendun
gen durch Detektion sendereigener Logos, wie schon weiter oben beschrieben wurde. Nach
dem Start des Werbeerkennungsprogramms prüft dieses gemäß Fig. 12, ob ein gültiges
Videosignal vom Bildprozessor 22 geliefert wird. Ist kein gültiges Videosignal vorhanden,
versetzt das Werbeerkennungsprogramm zuerst den Bildprozessor 22 und danach den digi
talen Signalprozessor 20 in einen stromsparenden Sleep-Modus. Der Video-Trigger 24
übernimmt im Sleep-Modus die ständige Überwachung der Videoquelle 23 und weckt den
digitalen Signalprozessor 20 aus dem Sleep-Modus, wenn gültige Videodaten vorhanden
sind. Nun wird das Werbeerkennungsprogramm weiter ausgeführt, bis dieses schließlich
endet und das System wieder in den Sleep-Modus versetzt wird.
Um mögliche Verbesserungen des Werbeerkennungsprogramms auf einfache Weise zu
gänglich zu machen, werden im Folgenden mehrere Methoden zur Aktualisierung von Pro
grammversionen beschrieben.
In den vier Bildschirmecken einer speziellen Fernsehwerbung erscheint gleichzeitig ein be
stimmtes Logo, welches den Start einer beginnenden Datenübertragung signalisiert. Der
Werbeblocker schaltet sich durch das Erkennen dieses Startlogos in den Update-Modus
und erwartet den Empfang der zu aktualisierenden Programmversion in Form bestimmter
Schwarz-Weiß-Muster. Ähnlich der Informationsübertragung in der PDC-Zeile werden
diese Daten ausgewertet und in den Permanentspeicher geladen. Das Ende einer solchen
Übertragung wird entsprechend signalisiert und der Update-Modus verlassen. Alternativ
dazu könnte die zu aktualisierende Programmversion auch auf einem handelsüblichen Vi
deospeichermedium aufgebracht worden sein.
Ein Updating via Internet bietet sich mit zunehmender Ausbreitung dieser Technologie zur
Aktualisierung der Programmversionen mehr und mehr an. Dazu müsste der Werbeblocker
auch über eine entsprechende PC-Schnittstelle, wie zum Beispiel RS232, CENTRONICS,
USB, etc. verfügen.
Ergänzend besteht die Möglichkeit, die Werbeerkennung durch zusätzliche Parameter da
hingehend zu verbessern, das in den Fällen, in denen eine Auswertung des Senderlogos
nicht möglich sein sollte, ein anderer Erkennungsparameter zu Rate gezogen wird. Ein
möglicher Erkennungsparameter könnte beispielsweise der Tonpegel sein. Offensichtlich
sind Werbebeiträge im Fernsehen durch eine höhere Lautstärke gekennzeichnet als das
eigentliche Programm selbst. Zur Tonpegelanalyse wird hierzu fortlaufend in gleichblei
benden Zeitabschnitten der mittlere Tonpegel berechnet und mit einem vorgegebenen
Schwellwert verglichen.
Claims (18)
1. Verfahren zum Auffinden und Erkennen von zeitstabilen Mustern in Videosignalen
einer beliebigen Videoquelle, insbesondere zur Detektion von Werbebeiträgen in
Fernsehsendungen oder dergleichen Übertragungen durch Videosignalanalyse und
Ermittlung von senderspezifizierenden Videosignalen wie Logos, dadurch gekenn
zeichnet, dass
- a) nach Aktivitätsprüfung der Videoquelle mindestens ein vorgegebener Bildaus schnitt in digitalisierter Form als Helligkeitsmatrix in einen Speicher eingelesen wird;
- b) aus der zuvor eingelesenen Helligkeitsmatrix die Kantenverläufe des aktuellen Bildausschnitts in Form eines Richtungsfeldes bestimmt und als Richtungsfeldmatrix abgespeichert werden;
- c) durch Vergleich der Richtungsfeldmatrizen nachfolgend eingelesener Bilder des gleichen Bildausschnitts mit der gespeicherten Richtungsfeldmatrix die zeitstabilen Anteile des Richtungsfeldes ermittelt werden;
- d) bei Nichterkennen eines ausreichend zeitstabillen Musters die Verfahrensschritte (a) bis (c), nachfolgend Referenzmessung genannt, in einem neuen Bildausschnitt wiederholt werden;
- e) die nach Ablauf einer bestimmten Anzahl von Vergleichsmessungen ermittelten, zeitstabilen Anteile des Richtungsfeldes als bereinigte Richtungsfeldmatrix zur Refe renz gespeichert und für weitere Vergleichsmessungen herangezogen werden;
- f) durch Vergleich der Richtungsfeldmatrizen nachfolgender Bilder des gleichen Bildausschnitts mit der zur Referenz gespeicherten Richtungsfeldmatrix unter An wendung statistischer Methoden auf die weitere An- oder Abwesenheit des zeitstabi len Musters geschlossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die statistische Aussage
über die weitere Anwesenheit des zeitstabilen Musters aus der Summe der Abwei
chungen der einzelnen Elemente der aktuellen Richtungsfeldmatrix gegenüber der
Referenz-Richtungsfeldmatrix gewonnen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass den einzelnen
Elementen der Richtungsfeldmatrizen jeweils ein Gewichtungsfaktor zugeordnet
wird, mit der Folge, dass diese mit ihren jeweiligen Gewichtungen in die statisti
schen Berechnungen eingehen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Überprüfung des aktuellen Bildausschnitts auf Bildinhaltsveränderungen derart statt
findet, dass Bildsequenzen mit annähernd unveränderlichem Bildinhalt nicht zur
Auswertung gelangen.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschwinden oder
Wiedererscheinen des aus der Referenzmessung hervorgegangenen zeitstabilen Mus
ters erst dann als nachgewiesen gilt, wenn die Bilddaten der unmittelbar nachfolgen
den Messung diesen Zustandswechsel bestätigen.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass im Ergebnis eines Lernzyklus oder durch externes Updating aktualisierte Be
wertungsalgorithmen zur Durchführung des Verfahrens implementierbar sind.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass zusätzlich zum Videosignal ein Audiosignal empfangen wird, welches zur
Auswertung vorzugsweise auf einen digitalen Signalprozessor gelangt, um anhand
von signifikanten Pegel und/oder Frequenzunterschieden auf Änderungen im Video
signal zu schließen.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Grundlage eines erkannten Werbebeitrags ein Schalt- oder Steuersignal
zum Beeinflussen eines angeschlossenen Gerätes, vorzugsweise eines Videorecor
ders, bereitgestellt wird.
9. Verwendung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Nach
bearbeitung digital oder analog gespeicherter Videodaten mittels eines Personal-
Computers oder dergleichen Recheneinrichtung und/oder zur automatischen Proto
kollierung von Werbebeiträgen.
10. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass ein mit einer Videoquelle (23) verbundener digitaler
Signalprozessor (20) zur Datenanalyse, Datenspeicherung sowie zur Steuerung der
Ein- und Ausgabe von Signalen vorgesehen ist, welcher mit einem Permanentspei
cher (21) zur Speicherung von Programmcode und Fernbedienungsbefehlsdaten ver
bunden und derart ausgebildet ist, dass er anhand eines in dem Permanentspeicher
(21) abgelegten Programms eine Signalbewertung von Bildausschnitten (7) durch
führt und an seinem Ausgang ein Schaltsignal bereitstellt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei Vorliegen ana
loger Signale am Ausgang der Videoquelle (23) zwischen die Videoquelle (23) und
den Signalprozessor (20) ein Bildprozessor (22) geschaltet ist, welcher derart ausge
bildet ist, dass er nach Aufruf durch den Signalprozessor (20) Bildausschnitte (7) des
Videosignals der Videoquelle (23) digitalisiert, formatiert und zum Signalprozessor
(20) nach Aufforderung weiterleitet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich
der Audiosignalausgang der Videoquelle (23) mit dem Signalprozessor (20) verbun
den ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, ferner gekennzeichnet durch eine
Verbindungsschnittstelle zu dem Ausgang der Videoquelle (23); eine Ausgangsvi
deoschnittstelle; integrierte Infrarotsende- und -empfangseinheiten (16, 17) zum Er
lernen von Befehlsfolgen zur Gerätesteuerung in Abhängigkeit erkannter Werbesen
dungen; einen Watchdog-Schaltkreis (25) zum Überwachen des Resets; einen Video-
Trigger (24) zwischen der Videoquelle (23) und dem Signalprozessor (20) und, so
fern ein Bildprozessor (22) vorgesehen ist, parallel zu diesem zum Überführen der
Vorrichtung aus einem stromsparenden Standby- oder Sleep-Modus in einen aktiven
Zustand dann, wenn relevante Videosignale erkannt werden.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Infrarotsende-
und -empfangseinheit (16, 17) mehrere Speicherplätze zur Aufnahme von Infrarotbe
fehlssequenzen hat, von denen jeder mehrere Infrarotbefehle über die Infrarotemp
fangseinheit (17) speichern und über die Infrarotsendeeinheit (16) nacheinander ab
setzen kann.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass fünf Speicherplätze
für je mindestens eine, vorzugsweise drei Befehlssequenzen vorgesehen sind, wobei
der erste Speicherplatz für Befehle zur Initialisierung vorzugsweise eines anschließ
baren Videorecorders über dessen IR-Schnittstelle, der zweite Speicherplatz für
Werbeanfangserkennungsbefehle, der dritte Speicherplatz für Befehle zur Repetition
der Aufnahmeunterbrechung des Recorders, der vierte Speicherplatz für Befehle zur
Fortführung der unterbrochenen Videoaufzeichnung und der fünfte Speicherplatz für
Befehle zur Endabschaltung der Aufnahme vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass
die Infrarotempfangseinheit (17) derart ausgebildet ist, dass über sie Fernbedie
nungsbefehle vorzugsweise zur Steuerung des Videorecorders oder eines ent
sprechenden Aufzeichnungsgeräts übernommen werden, welche mit Hilfe des Sig
nalprozessors (20) analysiert, strukturiert und komprimiert abspeicherbar sind, wobei
nach erfolgreichem Lernschritt ein Testmodus zum Absetzen zuvor gespeicherter Be
fehle aktivierbar ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass
alternativ zur Gerätesteuerung über Infrarotschnittstellen und -befehle ein Standard-
Bussystem vorgesehen ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass über das Bussystem
ein Datenaustausch mit einem angeschlossenen Videorecorder ermöglicht ist, so dass
beispielsweise dessen Timerdaten ausgelesen und zum Zwecke der Aufnahmesteue
rung gezielt manipulierbar sind.
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