DE10036717A1 - Universelles Verfahren zur Vorausberechnung von Parametern industrieller Prozesse - Google Patents
Universelles Verfahren zur Vorausberechnung von Parametern industrieller ProzesseInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorausberechnung von Parametern industrieller Prozesse, wobei ein Vektor zulässiger Prozess-Eingangsgrößen mit jeder Größe zugeordneten Definitionsbereichen und ein Vektor von Prozess-Ausgangsgrößen mit den vorausberechenbaren Prozessparametern festgelegt ist, wobei in einer Datenbank bekannte Informationen über den Prozess hinterlegt sind und diesen Informationen Gültigkeitsbereiche für die Prozess-Eingangsgrößen zugewiesen sind, und wobei zu jedem eingegebenen Prozess-Eingangsvektor aus einem zulässigen und mit gültigen Informationen belegten Definitionsbereich gemäß den hierfür gültigen Informationen genau ein Prozess-Ausgangsvektor bestimmt wird.
Description
Die Erfindung richtet sich auf ein universelles Verfahren zur
Vorausberechnung oder Schätzung von Parametern industrieller
Prozesse.
Größer, schneller, besser - diese Schlagworte charakterisie
ren die Entwicklung zu immer leistungsfähigeren industriellen
Anlagen. Im Gegensatz zu der weitverbreiteten Massenfertigung
bei Konsumartikeln sind daher neu zu erstellende Großanlagen
oft ohne Beispiel, so dass bei der Projektierung, aber auch
bei der erstmaligen Inbetriebnahme derartiger Anlagen kaum
auf gültige Erfahrungswerte zurückgegriffen werden kann. Dies
resultiert u. a. daraus, dass derartige Großanlagen im Gegen
satz zu Kleingeräten nur unzulänglich in Laborversuchen mo
delliert und daher nur eingeschränkt getestet werden können.
Andererseits finden in der chemischen Industrie sowie in der
Hüttenindustrie ständige Neuentwicklungen von verbesserten
Werkstoffen statt, die während der Inbetriebnahme einer Anla
ge noch gar nicht bekannt sind. Dennoch soll eine Anlage auch
zur Verarbeitung derartiger Stoffe mit noch unbekannten Ei
genschaften geeignet sein, so dass die hohen Anlagenkosten
auf einen ausreichenden Betriebszeitraum verteilt werden kön
nen. Für diesen Anwendungsfall ist gar die Vorausschätzung
von Eigenschaften wie beispielsweise Wärmekapazität, Zähig
keit, Erstarrungstemperatur, etc. künftig zu entwickelnder
Werkstoffe erforderlich. Da allein bei der Stahlherstellung
durch Beimengung von mehr als 20 unterschiedlichen Legie
rungselementen die unterschiedlichsten Eigenschaften erzeugt
werden können, ist bei einer derartigen Abschätzung der che
mischen und physikalischen Eigenschaften zukünftiger Stahlle
gierungen oder sonstiger Mischwerkstoffe der "gesunde Men
schenverstand", der zum gegenwärtigen Zeitpunkt bei einer
Extrapolation bekannter Werkstoffeigenschaften auf bislang
unbekannte Produkte als einzig wirtschaftliches Kalkulations
mittel zur Verfügung steht, infolge der nicht mehr durch
schaubaren Zusammenhänge völlig überfordert. Dies resultiert
u. a. auch daraus, dass die für eine derartige Vorausschätzung
notwendigen Informationen zumeist über eine Vielzahl von Per
sonen und Industriebetrieben verstreut sind und aufgrund ih
res Umfangs gar nicht mehr in einer einzigen Person vereinigt
werden können, selbst wenn dieselbe beispielsweise über Pa
tentschriften Zugang zu einem großen Anteil der verfügbaren
Informationen hätte.
Aus diesen Nachteilen des bekannten Stands der Technik resul
tiert das die Erfindung initiierende Problem, ein Verfahren
zur Vorausberechnung oder Schätzung von Parametern indus
trieller Prozesse zur Verfügung zu stellen, welches bei Zu
gang zu einer großen Menge von Informationen in die Lage ver
setzt ist, die gewünschten Parameter mit einer möglichst gro
ßen Genauigkeit vorherzubestimmen.
Die Lösung dieses Problems gelingt dadurch, dass für ein
technisches Fachgebiet, beispielsweise das Hüttenwesen, ein
Vektor zulässiger Eingangsgrößen eines industriellen Prozes
ses und/oder Produkts (im folgenden: Prozess-Eingangsgrößen)
mit jeder Größe zugeordneten Definitionsbereichen und ein
Vektor von zu bestimmenden Ausgangsgrößen des industriellen
Prozesses und/oder Produkts (im folgenden: Prozess-Ausgangs
größen) mit den vorausberechenbaren Prozess- und/oder Pro
duktparametern festgelegt ist, wobei in einer Datenbank be
kannte Informationen über den Prozess und/oder das Produkt
hinterlegt sind und diesen Informationen Gültigkeitsbereiche
für die Prozess-Eingangsgrößen zugewiesen sind, und wobei zu
jedem eingegebenen Prozess-Eingangsvektor aus einem zulässi
gen und mit gültigen Informationen belegten Definitionsbe
reich gemäß den hierfür gültigen Informationen genau ein Pro
zess-Ausgangsvektor bestimmt wird.
Ein erster Schritt zur Annäherung an die Lösung des äußerst
umfangreichen Problems ist eine Unterteilung in technische
Fachgebiete mit jeweils in sich weitgehend abgeschlossenem
Expertenwissen. Beispielsweise können die Prozesse bei der
Stahlherstellung von übrigen, chemischen Verfahren weitgehend
abgetrennt werden, da sich Kombinationen derartiger Anlagen
allenfalls auf Hilfseinrichtungen zur Unterstützung des Hüt
tenwesens beschränken. Sodann werden in einem weiteren
Schritt die Eingangsgrößen der zu betrachtenden Prozesse,
welche direkt von außen beeinflussbar sind wie insbesondere
die Zusammensetzung einer Stahlsorte, deren aktuelle Tempera
tur, sowie gegebenenfalls bestimmte Verfahrensschritte des
Herstellungsverfahrens, von den davon zwar beeinflussten,
aber zunächst unbekannten Ausgangsgrößen des Prozesses unter
schieden, wie beispielsweise den chemischen, physikalischen
und mechanischen Eigenschaften der durch die Be- oder Verar
beitung entstehenden Produkte, beispielsweise neuer Stahlle
gierungen. Sofern weitere Informationen über Abhängigkeiten
der Prozess-Ausgangsgrößen von weniger interessanten Zu
standsgrößen bekannt sind, beispielsweise von der Dichte, so
können zusätzliche Zustandsgrößen festgelegt werden, deren
tatsächliche Kenntnis für den Anwender zwar uninteressant,
für die Bestimmung der gewünschten Ausgangsgrößen jedoch
unerlässlich ist. Ist somit die Grundstruktur des zu betrach
tenden Prozesses in Form von dessen Eingangs-, Ausgangs- so
wie gegebenenfalls Zustandsgrößen festgelegt, so wird in ei
nem weiteren Schritt das zur Verfügung stehende Wissen über
die internen Zusammenhänge zwischen diesen Größen zusammenge
tragen und in einer Datenbank gespeichert. Infolge der Viel
falt beispielsweise im Hüttenwesen verwendbarer Legierungs
elemente sowie gegebenenfalls zusätzlicher Verfahrensparame
ter wird das verfügbare Wissen in fast allen Anwendungsfällen
äußert lückenhaft einzustufen sein, wobei die Kenntnisse bei
besonders häufigen Prozessparametern dichter, bei exotischen
und daher seltenen Kombinationen der Eingangsgrößen dünner
sind. Demzufolge wird die Genauigkeit einer Vorhersage in den
von der Technik verstärkt angewendeten Bereichen deutlich hö
her sein als dort, wo technisches Neuland beschritten wird.
Dennoch dürfte auch bei gängigen Prozessen der Zusammenhang
zwischen Ausgangs- und Eingangsgrößen nur für einzelne, kon
krete Verfahrensparameter bekannt sein, sofern das betreffen
de, technische Verfahren nicht naturwissenschaftlich restlos
untersucht und mit einem geschlossenen Gleichungssystem mo
dellierbar ist. Von einer derartigen Informationsdichte, wie
sie beispielsweise auf dem elektrischen Antriebssektor mitt
lerweile erreicht worden ist, können die Fachleute anderer
Industriezweige nur träumen. Hier setzt die Erfindung ein,
indem sie aus den lückenhaften, aber bekannten Informationen
durch Interpolation für möglichst alle denkbaren Anwendungs
fälle, d. h. Kombinationen von Eingangsparametern, eine Ab
schätzung der Ausgangsgrößen liefert, wobei ein ständiger An
sporn zur Optimierung des erfindungsgemäßen Verfahrens darin
zu sehen ist, die Abweichungen der vorauszuberechnenden Para
meter von den tatsächlichen Parametern durch eine ständige
Verdichtung der zur Verfügung stehenden Daten gegen null
streben zu lassen. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen,
dass bei neu bearbeiteten und wissenschaftlich noch nicht
völlig verstandenen Sachgebieten die zur Verfügung stehenden
Informationen in Form von Messwerten gespeichert werden, wo
bei im Fall einer Anfrage nach Zwischenprodukten sodann eine
möglichst gute Interpolation zwischen bekannten Werten vorge
nommen werden soll; mit zunehmender Verdichtung der Informa
tionen können beispielsweise anstelle einzelner Messpunkte
Regressionskurven gespeichert werden, die - noch ohne restlo
ses wissenschaftliches Verständnis - eine gute Näherung der
Vorausschätzung ermöglichen, schließlich können nach wissen
schaftlicher Ergründung der Zusammenhänge die dabei aufgefun
denen Funktionen einprogrammiert werden, so dass die Präzisi
on des erfindungsgemäßen Verfahrens sich im Laufe der Zeit
asymptotisch dem Ideal einer fehlerfreien Vorhersage von Pa
rametern technisch noch nicht realisierter Prozesse annähert.
Diese Fähigkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens, durch Er
gänzung der Datenbank zu lernen, um dadurch ständig seinen
Wissensstand zu steigern, kann dazu genutzt werden, um dem
Anwender zusätzlich zu den vorausberechneten und/oder
-geschätzten Parametern noch die Dichte des hierfür erforder
lichen Wissens oder daraus abgeleitet eine Abschätzung der
möglichen Rechen- oder Schätzfehler zu liefern. Wird hierbei
sodann mit den für den jeweiligen Anwendungsfall anzunehmen
den "worst case" gerechnet, so befindet sich der Anwender
beispielsweise bei der Dimensionierung einer neu zu erstel
lenden Anlage stets auf der sicheren Seite, so dass die tech
nische Veralterung einer derartigen Anlage gehemmt werden
kann.
Es hat sich als günstig erwiesen, dass als Prozess-
Eingangsgrößen Informationen über Edukte, insbesondere Roh
stoffe und/oder -produkte, sowie Randbedingungen des Verar
beitungsverfahrens verwendet werden. Da bei industriellen
Prozessen zumeist eine Verarbeitung eines oder mehrerer Eduk
te zu Zwischen- oder Endprodukten erfolgt, bietet es sich an,
als direkt beeinflussbare Größen vor allem die bekannten Ei
genschaften der verwendbaren Rohstoffe zu verwenden, sowie
die von außen steuerbaren Verfahrensparameter.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Prozess-
Ausgangsgrößen Informationen über durch den Prozess erhaltene
Produkte enthalten, beispielsweise deren chemischen, physika
lischen oder mechanischen Eigenschaften, sowie gegebenenfalls
Informationen über Prozess-Zustandsgrößen. Für die Konzipie
rung einer Anlage sind sodann vor allem chemische, physikali
sche und mechanische Eigenschaften der Zwischen- und Endpro
dukte interessant, wobei dieselben von der Temperatur oder
weiteren Randbedingungen abhängig sein können. Während hier
bei vor allem diejenigen Eigenschaften wichtig sein können,
welche die Interaktion mit äußeren Größen betreffen, bei
spielsweise die chemische Aggressivität, die Strom- und Wär
meleitfähigkeit, etc., so können weitere Eigenschaften, wel
che während des Prozesses kaum zu Tage treten, dennoch von
Bedeutung für die Bestimmung der relevanten Ausgangsgrößen
sein; hierunter sind beispielsweise innere Eigenschaften wie
Dichte oder dergleichen zu nennen.
Bei einem n-dimensionalen Definitionsraum für die Prozess-
Eingangsvektoren und einem m-dimensionalen Werteraum für die
Prozess-Ausgangsvektoren ist es möglich, dass die Informatio
nen über den Prozess als wenigstens (n+1)-dimensionale Infor
mations-Vektoren mit einem vollständigen Eingangsvektor und
einem dabei gemessenen Wert wenigstens einer Ausgangsgröße
gespeichert sind. Derartige Informationsvektoren haben erst
dann einen im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ver
wendbaren Informationsgehalt, wenn sie bei vollständiger
Kenntnis der Eingangsgrößen wenigstens auch eine Ausgangsgrö
ße zusätzlich spezifizieren, so dass durch entsprechende Vor
gabe der Eingangsgrößen die bekannte Ausgangsgröße einge
stellt werden kann. Andererseits können bei einem speziellen
Eingangsvektor auch sämtliche Ausgangsgrößen gemessen und in
der erfindungsgemäßen Datenbank hinterlegt worden sein, so
dass sich maximal die Dimension (n+m) für einen gültigen In
formations-Vektor ergibt. Im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens können ohne weiteres Informationsvektoren mit un
terschiedlichen Informationen verarbeitet werden, so dass
hinsichtlich mancher Ausgangsgrößen eine genauere Berechnung,
bei anderen Ausgangsgrößen dagegen nur eine grobe Schätzung
möglich ist. Die Dimension der Informationsvektoren richtet
sich jeweils nach dem zugänglichen und in eine Datenbank
einspeicherbaren Wissen. Da hierbei die Spezifikation einfach
durch Eingabe der eingestellten und gemessenen Werte erfolgt,
sind hierzu keinerlei Kenntnisse über das grundsätzliche Ver
halten des Systems notwendig. Somit kann jede Art von Wissen
über die Ausgangsgrößen, sofern zusätzlich die dabei vorgege
benen Eingangsgrößen hinlänglich bekannt sind, im Rahmen des
erfindungsgemäßen Verfahrens verwertet werden.
Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die Ausgangsgrößen zu ei
nem gegebenen Prozess-Eingangsvektor durch Interpolation von
Informations-Vektoren mit für den Eingangsvektor gültigen De
finitionsbereichen berechnet werden. Eine große Bedeutung für
das erfindungsgemäße Verfahren hat die Vorgabe von gültigen
Definitionsbereichen, in denen ein Informations-Vektor noch
verwendbar sein soll. Für die Werkstoffwissenschaften charak
teristisch ist die Tatsache, dass sich an bestimmten Be
reichsgrenzen die Strukturen eines Werkstoffs oder Prozesses
grundsätzlich ändern, beispielsweise kann in dem in Fig. 1
beigefügten Eisen-Zementit-Diagramm, welches für Stähle ty
pisch ist, eine Liquiduslinie ABCD festgelegt werden, welche
die bei höheren Temperaturen als reine Schmelze vorliegende
Substanz von der darunter befindlichen Mischform aus Schmelze
und Kristallen trennt, ferner kann die sog. Soliduslinie AECF
eingezeichnet werden, unterhalb derer die Substanz in verfes
tigtem Zustand vorliegt. An diesen Linien ändert eine durch
ihre Zusammensetzung spezifizierte Substanz bei einer Tempe
raturveränderung ihren Aggregatzustand und somit auch eine
Reihe ihrer physikalischen Eigenschaften wie beispielsweise
Zug- und Druckfestigkeit schlagartig. Andererseits herrscht
beispielsweise in dem Bereich 2 des Zustandsschaubildes 1 α-
Ferrit vor, wo das Eisengitter in kubisch-raumzentrierten α-
Mischkristallen vorliegt und die Kohlenstoffatome weitgehend
aus dem Eisengitter verdrängt sind, während in dem teilweise
angrenzenden Bereich 3 die austenitische Phase in Form von δ-
Mischkristallen mit kubisch-flächenzentriertem Eisengitter
existiert, usf. Man erkennt daraus, dass Formeln, welche bei
spielsweise mechanische oder magnetische Eigenschaften kenn
zeichnen, an bestimmten Bereichsgrenzen ihre Gültigkeit ver
lieren, da sich sodann die Struktur des betreffenden Werk
stoffs grundsätzlich ändert. Aus diesem Grunde ist es wich
tig, für jeden Informations-Vektor einen Gültigkeitsbereich
zu definieren, innerhalb desselben die an Hand dieses Infor
mationsvektors getroffenen Aussagen über die Zusammenhänge
zwischen Eingangs- und Ausgangsgrößen grundsätzlich noch ver
wendbar sind, und ab wo die Verwendung der betreffenden In
formationen sodann zu völlig falschen Ergebnissen führen wür
de. Daraus folgt, dass bei der Bestimmung der Ausgangsgrößen
für gegebene Eingangsgrößen zunächst festzustellen ist, wel
che Informationen für die betreffende Zusammensetzung, Tempe
ratur, etc. überhaupt Gültigkeit entfalten, und welche Infor
mationen hierbei nicht mehr zutreffen. Sodann kann mit den
als gültig eingestuften Informationen eine Näherung für das
Verhalten der Ausgangsgrößen bei den gegebenen Eingangsgrößen
ermittelt werden.
Die Erfindung sieht ferner vor, dass bei der Interpolation
die Ausgangsgrößen zu einem gegebenen Prozess-Eingangsvektor
durch gewichtete Addition der einander entsprechenden Aus
gangsgrößen von Informations-Vektoren mit für den Eingangs
vektor gültigen Definitionsbereichen berechnet werden. Die
Überlagerung der als gültig eingestuften Informationen kann
nach verschiedenen Interpolationsmethoden erfolgen. Obzwar
auch beispielsweise Spline-Interpolationen denkbar sind, so
dürfte in einer Vielzahl der Anwendungsfälle aufgrund der na
hezu beliebigen Streuung der bekannten Informations-Vektoren
eine Interpolation höheren Grades zur Erzeugung von Regressi
onsformeln, welche einer durch die Endpunkte aller bekannten
Informations-Vektoren gehenden Hyperfläche entsprechen, wenig
Sinn machen bzw. einen immensen Aufwand verglichen mit der
damit erreichbaren Genauigkeit bedeuten. Sinnvoller erscheint
demgegenüber eine lineare Interpolation, wobei sich bei
spielsweise die Methode der kleinsten Fehlerquadrate oder
ähnliches anbietet.
Es hat sich bewährt, die Gewichtungsfaktoren für die Bestim
mung einer Ausgangsgröße derart zu normieren, dass die Summe
aller Gewichtungsfaktoren für die Berechnung einer Ausgangs
größe gleich 1 ist. Durch eine derartige Normierung ist si
chergestellt, dass konstante Ausgangsgrößen, d. h., Größen,
auf die eine oder mehrere der Eingangsgrößen keinen Einfluss
haben, durch die Interpolation unverfälscht wiedergegeben
werden.
Die Erfindung lässt sich dahingehend weiterbilden, dass bei
der Interpolation die Abstände der Informations-Vektoren in
dem n-dimensionalen Definitionsraum für die Prozess-
Eingangsvektoren bei der Bildung der Gewichtungsfaktoren für
die Ausgangsgrößen des betreffenden Informations-Vektors ver
wendet werden. Dadurch kann für jeden Eingangsvektor eine
spezifische Kombination aus den gültigen Informations-
Vektoren gebildet werden, welche nicht von der absoluten Lage
des Eingangsvektors, sondern von dessen relativer Lage zu den
auf den n-dimensionalen Definitionsraum projizierten Informa
tions-Vektoren abhängig ist. Somit kann der Einfluss einzel
ner Informations-Vektoren individuell dem jeweiligen Ein
gangsvektor angepasst werden.
Bei der Interpolation lassen sich gute Ergebnisse erzielen,
wenn die Gewichtungsfaktoren mit zunehmendem Abstand eines
Informations-Vektors von dem Eingangsvektor in dem n-
dimensionalen Definitionsraum kleiner werden. Diese Maßnahme
stellt sicher, dass diejenigen Informations-Vektoren, deren
Projektion auf den n-dimensionalen Definitionsraum dem aktu
ellen Eingangsvektor am nächsten liegt, den größten Einfluss
auf die Berechnung oder Abschätzung der Ausgangsgrößen aus
üben.
Eine modifizierte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver
fahrens ist dadurch charakterisiert, dass die Informationen
über den Prozess als für die Ausgangsgrößen spezifische Funk
tionen des Eingangsvektors sowie gegebenenfalls eines inter
nen Zustandsvektors hinterlegt sind. Diese Informationsdar
stellung eröffnet die Möglichkeit, bei einer zunehmenden Ver
dichtung der Informationen eine Aufbereitung vorzunehmen,
welche einer Komprimierung der Datenmenge entspricht, mit der
nun nicht mehr eine Vielzahl von Informations-Vektoren, son
dern eine oder mehrere daraus abgeleitete Funktionen hinter
legt werden, welche sodann den zusätzlichen Vorteil einer be
schleunigten Berechnung der Ausgangsgrößen bieten.
Im Rahmen dieser Ausführungsform ist vorgesehen, dass die
Funktionen durch Regressionsformeln aus bekannten Informa
tions-Vektoren gebildet sind. Dies ist die einfachste Methode
zur Generierung von Funktionen für die Ausgangsgrößen, welche
nach mathematischen Gesetzmäßigkeiten von einer entsprechend
programmierten Datenverarbeitungsanlage völlig ohne äußeres
Zutun durchgeführt werden kann, wenn anhand einer beispiels
weise automatischen Überprüfung festgestellt wurde, dass die
Informations-Vektoren-Dichte in einem bestimmten Bereich ei
nen vorgegebenen Wert überschritten hat. Hier kann eine line
are oder polynominale Regression mit Bestimmung der Regressi
onskoeffizienten in Abhängigkeit von einer, mehreren oder al
len Eingangsgrößen vorgenommen werden. Fließen alle Eingangs
größen in die Regressionsformel ein, so kann bei Auswertung
derselben sofort der zugeordnete Wert der Ausgangsgröße be
rechnet werden; anderenfalls kann bei Auswertung einer Reg
ressionsformel allenfalls ein Näherungswert für die betref
fende Ausgangsgröße ermittelt werden, der anschließend durch
eine Interpolation mittels Informations-Vektoren korrigiert
werden kann, welche linear unabhängig von demjenigen Teilraum
des Definitions-Raums sind, für den die Regressionsformel
gültig ist. Oftmals wird beispielsweise die Temperaturabhän
gigkeit einer oder mehrerer Eigenschaften einer Substanz
durch eine größere Anzahl von Messpunkten bestimmt, und an
stelle dieser Vielzahl von Messpunkten kann auch je eine tem
peraturabhängige Regressionsformel für die betreffende Eigen
schaft der ansonsten unveränderten Substanz verwendet werden.
Aus dieser Regressionsformel kann sodann die betreffende Aus
gangsgröße bei der gegebenen Temperatur für eine Substanz ab
geschätzt werden, welche dem zu überprüfenden Werkstoffs mög
lichst ähnlich ist. Der Einfluss zusätzlicher Legierungsele
mente kann sodann durch Interpolation dieses Wertes mit für
andere Substanzen ermittelten Messwerten berücksichtigt wer
den.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann eine weitere Optimierung
erfahren, indem die Funktionen in einer Matrixform angeordnet
sind, die bis zu m Zeilen und bis zu (n+z) Spalten aufweist,
wobei z die Dimension des für den Prozess festgelegten Zu
standsvektors ist. Diese mathematische Verfahrensweise geht
aus von der Erkenntnis, dass die Ausgangsgrößen eindeutig
durch die Eingangsgrößen sowie durch sämtliche Zustandsgrößen
des betrachteten Prozesses vorgegeben werden. Ferner macht
die Erfindung hierbei Gebrauch von der Möglichkeit einer Li
nearisierung in der Praxis durchaus nichtlinearer Abhängig
keiten, was beispielsweise durch von verschiedenen Parametern
abhängige Koeffizienten dieser Matrix realisiert werden kann.
Dabei kann die Spaltenzahl dieser Matrix variieren, je nach
dem, ob die Zustandsvektoren gleichzeitig als Ausgangsvekto
ren auftauchen, wodurch die Spaltenzahl maximal gleich n ge
setzt werden kann, oder ob die Zustandsgrößen implizit be
rechnet werden, jedoch kein Bestandteil des Ausgangsvektors
sind, wodurch die Spaltenzahl auf das Maximum von (n+z) an
steigen kann.
Die Erfindung erlaubt eine Reduzierung des Rechenaufwandes,
indem der Ausgangs-Vektor oder Elemente desselben durch Mul
tiplikation der Funktions-Matrix mit einem aus Eingangs- und
Zustandsgrößen gebildeten Vektor berechnet wird. Hierdurch
kann bei konsequenter Linearisierung des gesamten Prozessver
haltens eine höchst einfache Berechnungsmethode geschaffen
werden, wobei der Ausgangsvektor im Idealfall durch eine ein
zige Matrizenmultiplikation ermittelbar ist. Oftmals kann ei
ne derartige Linearisierung auch durch Einführung zusätzli
cher Zustandsvariablen erreicht werden.
Die Erfindung lässt sich dahingehend weiterbilden, dass die
Berechnung der Zustandsgrößen vor der Berechnung davon abhän
giger Prozessparameter vorgenommen wird. Hierbei kann die Zu
standsdifferentialgleichung
dc(t)/dt = A.c(t) + B.x(t) (I);
vor der Lösung der Ausgangsgleichung
y(t) = C.c(t) + D.x(t) (II);
erfolgen. In den meisten Fällen interessiert hierbei nicht
die Dynamik des Übergangs von einem Prozesszustand in einen
anderen, so dass die Bestimmung der Zustandsgrößen durch die
weitere Annahme dc/dt = 0; dx/dt = 0 stark vereinfacht werden
kann:
c = -A-1.B.x (III);
y = C.*c + D.x (IV);
mit
x = [Z,H,A]T
und
Z: = Zusammensetzungsparameter
H: =Strukturbestimmende Vorgeschichte, z. B. Umformparameter, Temperaturführung
A: = Arbeitspunktbestimmende Größen, z. B. Temperatur, Umformparameter
Z: = Zusammensetzungsparameter
H: =Strukturbestimmende Vorgeschichte, z. B. Umformparameter, Temperaturführung
A: = Arbeitspunktbestimmende Größen, z. B. Temperatur, Umformparameter
Die Anwenderfreundlichkeit kann weiter gesteigert werden, in
dem die Prozess-Informationen für verschiedene Zustandsgrößen
und/oder Ausgangsparameter unterschiedlich hinterlegt sind,
d. h., als Informations-Vektoren einerseits und als Funktio
nen, insbesondere Regressionsformeln, andererseits. Die Be
rechnungsmethoden für unterschiedliche Ausgangsgrößen können
bei identischem Satz der Eingangsgrößen voneinander völlig
abweichen, beispielsweise kann für eine Ausgangsgröße eine
vollständige Berechnungsformel unter Berücksichtigung aller
Eingangsgrößen angegeben sein, während andere Ausgangsgrößen
aufgrund einer dünneren Informationsdichte nur durch die ein
zelnen Messpunkte repräsentiert sind, so dass hier von Fall
zu Fall eine Interpolation vorzunehmen ist.
Eine übersichtliche Datenbankstruktur lässt sich erreichen,
wenn die Berechnungsregeln für Zustandsgrößen und/oder Pro
zessparameter in Tabellen hinterlegt sind, deren Elemente
Verweise auf weitere Tabellen enthalten können, so dass sich
eine relationale Tabellenstruktur ergibt. Diese Berechnungs
struktur erlaubt eine möglichst rechenzeitökonomische Vorge
hensweise bei der Bestimmung voneinander abhängiger Größen.
Eine Steigerung der Funktionalität des erfindungsgemäßen Ver
fahrens ist dadurch möglich, dass in Abhängigkeit einer oder
mehrerer Zustandsgrößen eine Auswahl zwischen hierfür gülti
gen Berechnungs-Informationen, insbesondere in Form von Ta
bellen bzw. Berechnungsformeln, vorgenommen wird. Wie oben
bereits ausgeführt, treten an bestimmten Bereichsgrenzen,
insbesondere Phasenumwandlungstemperaturen, strukturelle Än
derungen des Verhaltens einer Substanz auf, wodurch bestimmte
Berechnungsformeln ihre Gültigkeit verlieren und durch andere
ersetzt werden müssen. Wird in diesem Fall beispielsweise die
Temperatur als Zustandsgröße aufgefasst, so kann je nach den
für die betreffende Substanz berechneten Umwandlungstempera
turen zwischen verschiedenen Berechnungsformeln, -tabellen
oder dergleichen umgeschalten werden.
Der Vermeidung größerer Abweichungen eines berechneten Para
meters von dem idealen Wert dient eine Weiterbildung der Er
findung, wonach an den Grenzen zwischen den Gültigkeitsberei
chen von unterschiedlichen Berechnungs-Informationen ein ste
tiger Übergang stattfindet, wobei die Ergebnisse der Berech
nungen nach den in den benachbarten Bereichen gültigen Be
rechnungs-Informationen mit einer Gewichtung versehen werden.
Dieses Näherungsverfahren kann insbesondere bei derartigen
Eingangsgrößen zu einer Verbesserung der Vorhersagegenauig
keit führen, die sehr weit von allen bekannten Informations-
Vektoren und insbesondere von verdichteten Bereichen dersel
ben entfernt sind. Deshalb kann hier die Zuordnung zu einem
Berechnungsbereich, dessen Formeln oder Informationen in der
art großer Entfernung deutlich an Prägnanz verloren haben, zu
starken Abweichungen führen, während die Zuordnung zu einem
anderen Bereich, dessen Kern verdichteter Informationen eben
falls weit entfernt ist, zu anderen, aber ebenfalls sehr un
präzisen Ergebnissen führen kann. Durch Überlagerung zweier
oder mehrerer derartiger Rechenergebnisse können dieselben
entweder gegenseitig bestätigt werden oder durch interpolati
ve Bestimmung eines mittleren Wertes relativiert und regu
liert werden. Für eine derartige Interpolation sind aus
schließlich Bereichsgrenzen zu verwenden, an denen keine ab
rupte Änderung des Verhaltens einer Substanz zu erkennen ist,
beispielsweise allmähliche Änderungen der Zusammensetzung,
während beispielsweise Temperaturgrenzen, an denen Phasenum
wandlungen stattfinden, auch durch einen abrupten Übergang
von einer Berechnungsmethode auf eine andere modelliert wer
den müssen.
Im Rahmen einer derartigen Ergebniskorrektur kann ferner vor
gesehen sein, dass die Gewichtung der verschiedenen Rechener
gebnisse nach Zugehörigkeitsfunktionen vorgenommen wird, wel
che in dem Kernbereich der betreffenden Berechnungs-
Informationen gleich 1 und außerhalb der umgebenden Über
gangsbereiche gleich 0 sind und in den Übergangsbereichen
Werte zwischen 0 und 1 annehmen. Diese Zugehörigkeitsfunktio
nen können ähnlich den Gewichtungsfaktoren einer numerischen
Interpolation aufgefasst werden, indem die nach den für die
betreffenden Kernbereiche gültigen Formeln ermittelten Ergeb
nisse mit der von der Lage des Eingangsvektors abhängigen Zu
gehörigkeitsfunktion multipliziert werden. Indem die Kernbe
reiche verschiedener Berechnungsformeln sich vorzugsweise ge
genseitig ausschließen, ist für jeden Kernbereich nur die den
gültigen Berechnungsformeln zugeordnete Zugehörigkeitsfunk
tion gleich 1, alle anderen sind dort 0, so dass die restli
chen Berechnungsformeln keinen Einfluss auf das Gesamtergeb
nis haben. In den Übergangsbereichen sind dagegen mehrere Zu
gehörigkeitsfunktionen ungleich 0 und vorzugsweise auch un
gleich 1, so dass alle betroffenen Berechnungsformeln in das
Gesamtergebnis einfließen. Sofern hierbei sichergestellt ist,
dass bei jedem Punkt eines Übergangsbereichs stets die Summe
aller Zugehörigkeitsfunktionen gleich 1 ist, so findet
gleichzeitig eine Normierung statt, welche dazu führt, dass
in dem Idealfall, dass zwei oder mehrere, hier gültige Be
rechnungsformel dasselbe Ergebnis liefern, auch das Gesamter
gebnis diesen bestätigten Wert annimmt.
Eine Vorkehrung zur Vermeidung von Fehlberechnungen besteht
darin, dass die berechneten Ausgangsgrößen einer Plausibili
tätsprüfung unterzogen werden. Bei einer präzisen Eingabe be
kannter Berechnungsformeln und hierfür jeweils gültiger Defi
nitionsbereiche ist die Wahrscheinlichkeit eines Prädiktions
fehlers äußerst gering; andererseits kann mit dünner werden
der Informations-Vektor-Dichte durch eine pauschale Interpo
lation möglicherweise ein erheblich von dem tatsächlichen
Wert abweichendes Ergebnis errechnet werden, ohne dass dies
infolge der sehr vielschichtigen Zusammenhänge sogleich be
merkt würde. Deshalb sieht die Erfindung eine nachgeschaltete
Plausibilitätsprüfung vor, wo generell gültige Kenntnisse
und/oder Erfahrungswerte verifiziert werden müssen, bis das
berechnete Ergebnis dem Anwender präsentiert werden kann.
Wird eine Plausibilitätsprüfung von einem Rechenergebnis
nicht bestanden, so kann dies gegebenenfalls in Verbindung
mit dem falschen Ergebnis angezeigt werden, oder im Rahmen
des Verfahrens wird versucht, das von den Erfahrungswerten
abweichende Ergebnis bis zu dessen Ursache zurückzuverfolgen
und beispielsweise auf fehlerhaft eingegebene Informations-
Vektoren oder dergleichen hinzuweisen.
Die Erfindung zeichnet sich weiterhin aus durch einen Daten
austausch mit angeschlossenen Hard- und/oder Softwarebaustei
nen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl als stand
alone-Informationsdatenbank verwendet werden, indem ein An
wender durch Spezifikation von Eingangsparametern beispiels
weise unter Zuhilfenahme eines Bildschirms und einer Tastatur
eine Frage an die Datenbank formuliert und die Antwort in
Form des Rechenergebnisses auf einem Drucker ausgedruckt
wird. Andererseits kann ein nach dem erfindungsgemäßen Ver
fahren arbeitendes Softwaremodul auch im Rahmen von Simula
tionsprogrammen als Datenlieferant für bestimmte Parameter
verwendet werden, die sodann von dem Simulationsprogramm an
gegebenem Ort eingesetzt werden, um die Simulationsergebnisse
zu optimieren. Darüber hinaus ist es auch möglich, bei Onli
ne-Regelungen interne, nicht messbare Größen als Zustandsgrö
ßen zu definieren; sofern dieselben nicht durch ein simples
Rechenmodell bestimmt werden können, so kann das erfindungs
gemäße Expertensystem gute Dienste bei der Schätzung der ak
tuellen Zustandsparameter anhand der bekannten Eingangsgrößen
leisten. Hierbei findet ein ständiger Datenaustausch zwischen
der Regelungseinrichtung und dem erfindungsgemäßen Experten
system statt, wobei dieses über Steuerungen vorgegebene
und/oder über Sensoren ermittelte Eingangs- und Zustandsgrö
ßen empfängt und daraus die benötigten Informationen bestimmt
und diese der Regelungsschaltung wiederum zur Optimierung der
Regelcharakteristik übermittelt.
Schließlich entspricht es der Lehre der Erfindung, dass die
gespeicherten und/oder zu übertragenden Daten zumindest teil
weise verschlüsselt sind. Da das erfindungsgemäße Experten
system ein immenses Wissen in sich vereinigt, könnte es von
Konkurrenzbetrieben für die vielfältigsten Zwecke missbraucht
werden. Infolge der ganze Fachgebiete umfassenden Fähigkeiten
sind die Anwendungsfälle nahezu unbegrenzt. Andererseits
könnte bei einem unkritischen Gebrauch des Verfahrens bei
spielsweise aus nicht verifizierten Ergebnissen auch ein gro
ßer Schaden erwachsen. Deshalb ist erfindungsgemäß vorgese
hen, dass das Expertensystem nur in kontrollierter Form Daten
mit Peripheriegeräten austauscht, wobei die Ver- und Ent
schlüsselung erst in den Peripheriegeräten vorgenommen wird.
Zur Steigerung der Sicherheit kann auch vorgesehen sein, dass
ein Datenaustausch überhaupt erst stattfindet, sofern von ei
nem angeschlossenen Gerät oder Softwaremodul ein festgelegter
Aktivierungscode gesendet worden ist.
Weitere Merkmale, Einzelheiten, Vorteile und Wirkungen auf
der Basis der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Er
findung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigt:
Fig. 1 ein vereinfachtes Beispiel für einen Definitionsbe
reich zulässiger Eingangsvektoren;
Fig. 2 einen Überblick über die Datenstruktur bei der
Pflege der dem erfindungsgemäßen Verfahren assis
tierenden Datenbank;
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung für die
Eingabe und/oder Änderung von parameterabhängigen
Größen;
Fig. 4 ein Struktogramm des erfindungsgemäßen Berechnungs
verfahrens; sowie
Fig. 5 ein Struktogramm mit den bei einer Anwendung auszu
führenden Schritten.
Das in Fig. 1 wiedergegebene, bekannte Eisen-Kohlenstoff-
Zustandsdiagramm für den bei Stählen besonders häufigen, me
tastabilen Zementit-Zustand soll nur beispielhaft zur Erläu
terung der unterschiedlichen Zustände dienen, deren ein aus
mehreren Komponenten bestehendes Werkstoffsystem fähig ist:
Zum einen existieren für den unlegierten Eisen-Stahl bereits
in dem festen Aggregatszustand in Abhängigkeit von der Tempe
ratur unterschiedliche Kristallzustände, α-Ferrit unterhalb
von 911°C, Austenit bis zu einer Temperatur von 1.392°C,
und darüber δ-Ferrit bis zu dem Schmelzpunkt von 1.530°C.
Darüber hinaus sinkt mit zunehmendem Gewichtsanteil des Koh
lenstoffs einerseits die Schmelztemperatur auf 1.147°C in
dem Punkt C ab, andererseits ändert sich auch der Aufbau des
Gesamtgefüges über den Perlit 5 über eine Mischphase 6, 7 bis
hin zum Ledeburit 8 und über eine weitere Mischphase 9 bis
hin zum reinen Zementit 10. Während in dem Bereich von dem
unlegierten Stahl bis zum Perlit 5 noch α-Ferrit-Kristalle
vorliegen können, zeichnet sich der Bereich zwischen Perlit 5
und Ledeburit 8 dadurch aus, dass hier je nach Temperatur
noch Austenit-Kristalle vorliegen können, während in dem
übereutektoiden Bereich zwischen Ledeburit 8 und reinem Ze
mentit 10 keinerlei reine Eisenkristalle mehr existieren,
sondern ausschließlich noch ein Korngefüge aus Primärzementit
und Ledeburit. Diese Substanzen unterscheiden sich hinsicht
lich ihrer chemischen, physikalischen und werkstoffwissen
schaftlichen Eigenschaften erheblich, beispielsweise sind
übereutektoide Werkstoffe technologisch von geringerer Bedeu
tung.
Bei der Fig. 1 soll die längs der Abszisse aufgetragene, va
riable Zusammensetzung Z stellvertretend für einen in der
Praxis vieldimensionalen Zusammensetzungsbereich der unter
schiedlichsten Legierungssubstanzen aufgefasst werden, wäh
rend die entlang der Ordinate aufgetragene Temperatur T
stellvertretend für von der Zusammensetzung Z unabhängige Pa
rameter A steht, die ebenfalls Einfluss auf den aktuellen Zu
stand (Arbeitspunkt) eines Werkstoffs ausüben. Weitere, der
artige Parameter könnten sein: Strukturbestimmende Vorge
schichte H, insbesondere Wärmebehandlung wie Glühen, Tempern,
etc. ferner Walzvorgänge, und Oberflächenbehandlungen wie
beispielsweise Beizen, darüber hinaus aber auch aktuelle Pa
rameter wie beispielsweise der auf der Schmelze lastende
Druck oder dergleichen. Die Vielzahl von Zusammensetzungs-,
Vorbehandlungs- und aktuellen Parametern, welche allesamt
Einfluss auf das konkrete Verhalten bestimmter chemischer,
physikalischer oder werkstoffwissenschaftlicher Größen (Aus
gangsgrößen) ausüben, kann als Vektor [Z, H, A] der Eingangs
größen zusammengefasst werden.
Dies lässt sich beispielsweise durch den folgenden Vektor
(Tabelle 2) veranschaulichen, in welchem 24 Legierungsbe
standteile zusammengefasst sind, welche zusammen mit dem
Hauptlegierungsbestandteil Fe die Zusammensetzung des betref
fenden Stahls definieren. Diese Zusammensetzung kann bei der
Eingabe entsprechender Informationen über das Verhalten eines
derartigen Werkstoffs anhand der Bildschirmdarstellung nach
Fig. 2 in eine Datenbank eingegeben werden:
Nach Spezifizierung des Werkstoffes in dem Fenster 11 - "Be
zeichnung", beispielsweise durch Vergabe einer fortlaufenden
Nummerierung wie beispielsweise "St44", und Zuordnung zu ei
ner Werkstoff -, insbesondere Stahlgruppe aus der folgenden
Tabelle 1-1
gemäß Fenster 12 erfolgt die Eingabe von Informationen über
diesen Stahl 11. Zunächst werden zu diesem Zweck die Ein
gangsgrößen spezifiziert, welche zusammen den Eingangsvektor
bilden. Dies erfolgt zum einen über das Fenster 13 - "Zusam
mensetzung", wo die Legierungsanteile Z gemäß dem Komponen
tenvektor nach Tabelle 2 konkretisiert werden.
Weitere Eingangsgrößen sind die Herstellungs-, insbesondere
die strukturbestimmende Vorgeschichte H, welche in dem Fens
ter 14 zu spezifizieren sind, beispielsweise Informationen
über Glüh- und Walzvorgänge wie beispielsweise Anwärmtempera
tur, Walzanfangstemperatur, Fertigbandtemperatur, Haspeltem
peratur, sowie gegebenenfalls weitere Informationen über
Oberflächenbehandlungen oder dergleichen.
Ist solchermaßen der Eingangsvektor mit Ausnahme der Tempera
tur T bestimmt, so können nun in dem Fenster 15 für eine ge
gebene Temperatur T erhaltene Messwerte, beispielsweise Mate
rialdaten gemäß der folgenden Tabelle 3, eingegeben werden.
Hierbei sind auch weitere Materialparameter wichtig, die eine
Temperaturabhängigkeit zeigen, beispielsweise der differen
tielle, lineare Ausdehnungskoeffizient, der anschließend in
einem Graph 16 visualisiert werden kann, ferner die spezifi
sche Wärmekapazität 17, der temperaturabhängige Elastizitäts
modul 18, die Wärmeleitfähigkeit 19 und die ebenfalls tempe
raturabhängige Dichte 20. Für eine Plausibilitätsprüfung al
ler eingegebenen Materialeigenschaften 15 können anschließend
kurvenartige Darstellungen dieser Informationen 16-20 zur
optischen Rückkopplung verwendet werden.
Die eingegebenen Informationen können als Informations-
Vektoren aufgefasst werden, die aus je einem Wert der Ein
gangsgrößen - Zusammensetzung Z (25 Legierungsbestandteile),
Umformparameter H (beispielsweise 4 Größen: Anwärmtemperatur,
Walzanfangstemperatur, Fertigbandtemperatur, Haspeltempera
tur) und der Temperatur T (∈ A) gebildet sind (im vorliegen
den Fall demnach 30 Parameter), während jedem derartigen Ein
gangsvektor gerade ein Wert der Ausgangsgrößen 16 bis 20 (5
Größen) bzw. weiterer Größen, beispielsweise gemäß Tabelle 3
(12 Größen) und gegebenenfalls zusätzlicher Größen, bei
spielsweise der Fließspannung, zugeordnet wird. In dem vor
liegenden Beispiel hätte demnach jeder Informations-Vektor 30
Eingangsgrößen und beispielsweise 18 Ausgangsgrößen. Anderer
seits muss nicht zu jedem Satz von Eingangsgrößen [Z,H,A]T
auch ein vollständiger Satz von Ausgangsgrößen vorhanden
sein, vielmehr macht ein Informations-Vektor bereits dann
Sinn, wenn nur eine einzige Ausgangsgröße spezifiziert ist.
Sind solchermaßen alle bekannten Informationen in Form derar
tiger Informations-Vektoren in die erfindungsgemäße Datenbank
eingegeben, so kann prinzipiell mit dem Verfahren 21 gemäß
Fig. 4 die Bestimmung der gewünschten Ausgangsgrößen aus ei
nem Satz von Eingangsgrößen und den eingegebenen Daten begon
nen werden. Hierzu ist fast immer eine Interpolation erfor
derlich, sofern zu einem vorgegebenen Eingangsvektor
[Z,H,A]T sich kein Informations-Vektor finden lässt, dessen
Projektion auf den Definitionsraum der Eingangsgrößen sich
mit dem Eingangsvektor [Z,H,A]T deckt. Für die solchermaßen
fast immer erforderliche Interpolation sind jedoch weitere
Informationen über die Gültigkeitsbereiche einzelner Informa
tions-Vektoren erforderlich, beispielsweise verlieren be
stimmte Ausgangsgrößen wie die Zugfestigkeit bei Überschrei
ten der Schmelztemperatur ihre Bedeutung und müssen anstelle
einer weiteren Extrapolation bekannter Werte zu null gesetzt
werden. Die Definition derartiger Gültigkeitsbereiche muss
gleichzeitig mit dem Eingeben des betreffenden Informations
vektors erfolgen, damit die Auswertung der Datenbank an
schließend vollautomatisch vonstatten gehen kann.
Dieses Auswertungsverfahren 21 beginnt damit, dass bei dem in
Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel der aktuell eingege
bene Eingangsvektor [Z,H,A]T im Rahmen eines ersten Verfah
rensschritts 22 in die betreffende Werkstoffgruppe 12 einge
ordnet wird, was beispielsweise durch eine grobe Auswertung
der Legierungskomponenten Z erfolgen kann. Sodann findet die
zur Auswertung verwendete Datenverarbeitungsanlage eine für
die betreffende Werkstoffgruppe gültige Prozessinformation
(Verfahrensschritt 23), die wiederum in einzelne Bereiche 2-10
untergliedert sein kann, für die unterschiedliche chemi
sche Strukturen und/oder physikalische Aggregatzustände vor
liegen. Sobald solchermaßen die für den konkreten Eingangs
vektor gültige Prozessinformation gefunden 23 wurde, können
zunächst interne Zustandsgrößen C aus der Zusammensetzung Z
und der Temperatur T (∈ A) sowie gegebenenfalls aus weiteren
Umformparametern H ermittelt werden 24, welche zwar von dem
Anwender nicht benötigt werden, jedoch für die weiteren Be
rechnungsschritte aufgrund von werkstoffcharakteristischen
Abhängigkeiten ausschlaggebend sind (hier ist vor allem der
Aggregatszustand wichtig; ferner ist beispielsweise die Dich
te relevant für die Wärmeleitfähigkeit). Diese Auswertung 24
kann beispielsweise durch Interpolation zwischen den entspre
chenden Parametern eingegebener Informations-Vektoren erfol
gen, welche hierbei beispielsweise mit einem von dem Abstand
gegenüber dem aktuellen Eingangsvektor abhängigen Gewich
tungsfaktor multipliziert und sodann aufaddiert werden. Aus
den solchermaßen berechneten Zustandsgrößen C sowie den Ein
gangsgrößen Z, H, A kann sodann in einem abschließenden Ver
fahrensschritt 25, vorzugsweise ebenfalls durch Interpola
tion, der gewünschte Vektor der Ausgangsgrößen Y ermittelt
werden.
Wie Fig. 3 zeigt, können beispielsweise für temperaturabhän
gige Ausgangsgrößen Regressionsformeln gebildet werden, wel
che für beliebige Temperaturwerte T exakte Ausgangswerte Y
bestimmter Ausgangsgrößen liefern. Solchenfalls kann die Di
mension der vorzunehmenden Interpolation und damit der Be
rechnungsaufwand reduziert werden. Sofern dies durch eine
ausreichende Dichte der Informations-Vektoren in einem be
stimmten Zusammensetzungsbereich möglich ist, können diese
Regressionsformeln auch auf mehrere oder alle Eingangsgrößen
Z, H, A ausgedehnt werden, so dass im Idealfall keine Inter
polation zur Auswertung mehr erforderlich ist, sondern ein
fach durch Einsetzen der bekannten Eingangsgrößen in die Reg
ressionsformel die betreffende Ausgangsgröße berechnet werden
kann. Anstelle von Regressionsformeln können auch wissen
schaftlich nachgewiesene Abhängigkeiten in Form von bekann
ten, werkstoffwissenschaftlichen Formeln eingegeben werden.
Damit gestaltet sich die Anwendung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens bei einer Anwendung aus dem Hüttenwesen wie folgt:
In einem ersten Schritt 26 werden die bekannten Materialpara
meter Z eingegeben, wodurch die hierbei verwendete, elektro
nische Datenverarbeitungsanlage (EDV-Anlage) den Werkstoff
identifizieren kann. Diese Spezifikation kann erfolgen durch
Eingabe
- - der chemischen Komponenten und deren Anteile
- - der Werkstoffbezeichnung, beispielsweise "st37"
- - oder der Werkstoffgruppe, beispielsweise "allg. Bau- und Vergütungsstähle".
Erfolgt hierbei eine indirekte Spezifikation über die Werk
stoffbezeichnung oder gar eine ungenaue Spezifikation über
die Werkstoffgruppenbezeichnung, so kann von der EDV-Anlage
durch beispielhafte Verwendung eines typischen Vertreters mit
dieser Bezeichnung oder aus dieser Gruppe eine gültige Zusam
mensetzung Z festgelegt werden.
In dem darauf folgenden Schritt 27 wird die bekannte struk
turbestimmende Vorgeschichte H, insbesondere über
- - Umformung
- - Temperaturführung
und den aktuellen Arbeitspunkt bestimmende Parameter A, wie
- - Temperatur
- - aktueller Umformgrad bei Walzbearbeitung
- - aktuelle Umformgeschwindigkeit, etc.
eingegeben. Damit sind der EDV-Anlage alle Randbedingungen
des zu berechnenden Hüttenprozesses bekannt.
Um nun die von der EDV-Anlage zu lösende Aufgabe zu definie
ren, wird in dem Verfahrensschritt 28 festgelegt, welche ak
tuellen Parameter Y die EDV-Anlage berechnen soll. Natürlich
können die Eingabe-Verfahrensschritte 26-28 auch in einer
beliebigen anderen Reihenfolge durchgeführt werden.
Ist dies geschehen, so kann die Berechnung gestartet werden,
indem nun das Unterprogramm 21 aufgerufen wird. Dieses ermit
telt die gewünschten Ausgangsgrößen Y als Funktion der Zusam
mensetzung Z, der strukturbestimmenden Vorgeschichte H und
der arbeitspunktbestimmenden Parameter A sowie gegebenenfalls
anhand von nicht interessierenden, jedoch die Ausgangsparame
ter Y beeinflussenden Zustandsparametern, beispielsweise die
aktuelle Dichte. Hierbei kann auf abgespeicherte Datensätze,
Regressionsgleichungen und/oder neuronale Netze zurückgegrif
fen werden; Diskrepanzen zwischen bekannten Informationen und
aktuellen Randbedingungen werden mit Interpolations- und/oder
Extrapolationsverfahren überbrückt. Hilfsweise können einzel
ne Werkstoffparameter, insbesondere -komponenten durch Para
meter bzw. Komponenten mit ähnlichen Eigenschaften, insbeson
dere Wirkungen ersetzt werden, um Beziehungen zu bekannten
Informationen herzustellen und zu aussagekräftigen Ergebnis
sen zu gelangen.
Die solchermaßen berechneten 21 Ausgangsparameter Y werden
sodann im Verfahrensschritt 29 über ein Datenendgerät, bei
spielsweise Bildschirm oder Drucker, ausgegeben.
Claims (22)
1. Universelles Verfahren zur Vorausberechnung von Parame
tern industrieller Prozesse und/oder Produkte, dadurch
gekennzeichnet, dass für ein technisches Fach
gebiet, beispielsweise das Hüttenwesen, ein Vektor [Z,H,A]T
zulässiger Eingangsgrößen des industriellen Prozesses
und/oder Produkts (im folgenden: Prozess-Eingangsgrößen) mit
jeder Größe zugeordneten Definitionsbereichen und ein Vektor
YT von Ausgangsgrößen des industriellen Prozesses und/oder
Produkts (im folgenden: Prozess-Ausgangsgrößen) mit den vor
ausberechenbaren Prozess- und/oder Produktparametern festge
legt ist, wobei in einer Datenbank bekannte Informationen
über den industriellen Prozess und/oder das Produkt hinter
legt sind und diesen Informationen Gültigkeitsbereiche für
die Prozess-Eingangsgrößen zugewiesen sind, und wobei zu je
dem eingegebenen Prozess-Eingangsvektor [Z,H,A]T aus einem zu
lässigen und mit gültigen Informationen belegten Definitions
bereich gemäß den hierfür gültigen Informationen genau ein
Prozess-Ausgangsvektor YT bestimmt (24, 25) wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, dass als Prozess-Eingangsgrößen In
formationen (Z, H) über Edukte, insbesondere Rohstoffe
und/oder -produkte, sowie den Arbeitspunkt bestimmende Rand
bedingungen (A) des Verarbeitungsverfahrens verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Prozess-Ausgangsgrößen YT
Informationen (Y) über durch den Prozess erhaltene Produkte
enthalten, beispielsweise deren chemische, physikalischen
oder mechanischen Eigenschaften (16-20).
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einem n-
dimensionalen Definitionsraum für die Prozess-Eingangs
vektoren [Z,H,A]T und einem m-dimensionalen Werteraum für die
Prozess-Ausgangsvektoren YT, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Informationen über den Prozess als
wenigstens (n+1)-dimensionale Informations-Vektoren mit einem
vollständigen Eingangsvektor [Z,H,A]T und einem dabei gemesse
nen Wert wenigstens einer Ausgangsgröße (Y) gespeichert sind.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Ausgangsgrößen (Y) zu ei
nem gegebenen Prozess-Eingangsvektor [Z,H,A]T aus Informa
tions-Vektoren mit für den Eingangsvektor [Z,H,A]T gültigen
Definitionsbereichen durch Interpolation berechnet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass bei der Interpolation die Aus
gangsgrößen zu einem gegebenen Prozess-Eingangsvektor [Z,H,A]T
durch gewichtete Addition der einander entsprechenden Aus
gangsgrößen (Y) von Informations-Vektoren mit für den Ein
gangsvektor [Z,H,A]T gültigen Definitionsbereichen berechnet
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Gewichtungsfaktoren für
die Bestimmung einer Ausgangsgröße (Y) derart normiert sind,
dass die Summe aller Gewichtungsfaktoren für die Berechnung
einer Ausgangsgröße (Y) gleich 1 ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch ge
kennzeichnet, dass bei der Interpolation die Ab
stände der Informations-Vektoren in dem n-dimensionalen Defi
nitionsraum für die Prozess-Eingangsvektoren [Z,H,A]T bei der
Bildung der Gewichtungsfaktoren für die Ausgangsgrößen (Y)
des betreffenden Informations-Vektors verwendet werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Gewichtungsfaktoren mit
zunehmendem Abstand eines Informations-Vektors in dem n-
dimensionalen Definitionsraum von dem Eingangsvektor [Z,H,A]T
kleiner werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Infor
mationen über den Prozess als für die Ausgangsgrößen spezifi
sche Funktionen (Y) des Eingangsvektors [Z,H,A]T hinterlegt
sind.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Funktionen (Y) durch Reg
ressionsformeln aus bekannten Informations-Vektoren gebildet
sind.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei so
wohl einzelne Eingangs- wie auch Ausgangsgrößen (Z, H, A, Y)
oder die letzteren beeinflussende, innere (praktisch nicht
oder nur schwer messbare) Größen zu einem Zustandsvektor [C]
zusammengefasst sein können, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Funktionen (Y) in einer
Matrixform angeordnet sind, die bis zu m Zeilen und bis zu
(n+z) Spalten aufweist, wobei z die Dimension des für den
Prozess festgelegten Zustandsvektors [C] ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, da
durch gekennzeichnet, dass der Ausgangs-
Vektor [Y] oder Elemente (Y) desselben durch Multiplikation
der Funktions-Matrix mit einem aus Eingangs- und Zustandsgrö
ßen gebildeten Vektor [Z,H,A,C]T berechnet wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Pro
zess-Informationen für verschiedene Zustandsgrößen und/oder
Ausgangsparameter (Y) unterschiedlich hinterlegt sind, d. h.,
als Informations-Vektoren einerseits und als Funktionen, ins
besondere Regressionsformeln, andererseits.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Be
rechnung der Zustandsgrößen vor der Berechnung davon abhängi
ger Prozessparameter (Y) vorgenommen wird.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Be
rechnungsregeln für Zustandsgrößen und/oder Prozessparameter
(Y) in Tabellen hinterlegt sind, deren Elemente Verweise auf
weitere Tabellen enthalten können, so dass sich eine relatio
nale Tabellenstruktur ergibt.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in Abhän
gigkeit einer oder mehrerer Zustandsgrößen eine Auswahl zwi
schen hierfür gültigen Berechnungs-Informationen, insbesonde
re in Form von Tabellen bzw. Berechnungsformeln, vorgenommen
wird.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass an den
Grenzen zwischen den Gültigkeitsbereichen von unterschiedli
chen Berechnungs-Informationen ein stetiger Übergang statt
findet, wobei die Ergebnisse (Y) der Berechnungen nach den in
den benachbarten Bereichen gültigen Berechnungs-Informationen
mit einer Gewichtung versehen werden.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Gewichtung der verschiede
nen Rechenergebnisse (Y) nach Zugehörigkeitsfunktionen vorge
nommen wird, welche in dem Kernbereich der betreffenden Be
rechnungs-Informationen gleich 1 und außerhalb der umgebenden
Übergangsbereiche gleich 0 sind und in den Übergangsbereichen
Werte zwischen 0 und 1 annehmen.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die be
rechneten Ausgangsgrößen (Y) einer Plausibilitätsprüfung un
terzogen werden.
21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ge
kennzeichnet durch einen Datenaustausch mit ange
schlossenen Hard- und/oder Softwarebausteinen.
22. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die ge
speicherten und/oder die zu übertragenden Daten oder Teile
derselben verschlüsselt sind.
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