DE10036073A1 - Multifokale Fresnellinse und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Multifokale Fresnellinse und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine multifokale Fresnellinse (1) mit einer Vielzahl von gekrümmt verlaufenden optischen Wirkflächen W¶n¶, die mindestens vier voneinander verschiedene Brennweiten f¶n¶(n = 1...>= 4) aufweisen. Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Fresnellinse (1). DOLLAR A Bei einer solchen Fresnellinse (1) ist die Gesamtfläche so in eine Anzahl streifenförmiger Sektoren S¶mn¶ gegliedert, daß innerhalb eines jeden Sektors S¶mn¶ Abschnitte von Wirkflächen W¶n¶ derselben Brennweite f¶n¶ und innerhalb aneinandergrenzender Sektoren S¶mn¶ Abschnitte von Wirkflächen W¶n¶ unterschiedlicher Brennweiten F¶n¶ vorhanden sind. Mit m ist ein fortlaufender Zählindes für die Sektoren S¶mn¶ bezeichnet. DOLLAR A Aufgrund der streifenförmigen Struktur, die den gekrümmten, bevorzugt ringförmig angeordneten Wirkflächen W¶n¶ überlagert ist, ist das "shuttern" der Wirkflächen W¶n¶ mit handelsüblichen Geräten möglich.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine multifokale Fresnellinse mit einer Vielzahl von ge
krümmt verlaufenden optischen Wirkflächen Wn, die mindestens vier voneinander ver
schiedene Brennweiten fn(n = 1 . . . ≧ 4) aufweisen. Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf
ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Fresnellinse.
Im Stand der Technik sind multifokale Fresnellinsen in vielfältigen Ausführungen be
kannt. Sie werden in verschiedenartigen optischen Apparaten und Instrumenten ver
wendet, so beispielsweise beschrieben in DE 10 47 470 A1, wo eine bifokale Linse als
Feldlinse eingesetzt ist und zur Aufhellung des Sucherbildes einer Spiegelreflexkamera
dient. Hier sind zwei monofokale Fresnellinsen mit unterschiedlichen Brennweiten in
einandergeschachtelt. Jede dieser monofokalen Fresnellinsen umfaßt eine Vielzahl von
zur optischen Achse der Linse geneigten Wirkflächen.
Fresnellinsen kommen im Stand der Technik auch in Anordnungen zur räumlichen Dar
stellung von Objekten zur Anwendung.
Eine solche Anordnung, bei der eine monofokale Fresnellinse als Abbildungslinse
dient, ist beschrieben in "A. R. L. Travis, S. R. Lang, The design and evaluation of a CRT-
based autostereoscopic 3D-display, Proceedings of the SID, Vol. 32/4, 1991 ". Die Ab-
bildungslinse wird in Zusammenwirkung mit einem Schalter-Array genutzt. Eine zweite
Linse ist in einem Abstand zur Abbildungslinse positioniert, der deren Brennweite ent
spricht, so daß das Bild der Abbildungslinse in der Ebene der zweiten Linse entsteht.
Mit dieser Anordnung werden bei entsprechender Ansteuerung des Schalter-Arrays im
Zeit-Azimut-Multiplexing autostereoskopische 3D-Darstellungen erzeugt.
Im Zusammenhang mit 3D-Darstellungen ist es weiterhin bekannt, monofokale Fres
nellinsen auch so in den Strahlengang zu stellen, daß sie optisch als Feldlinse wirken.
Ein Beispiel dafür ist in EP 0 653 891 mit einem "Three-dimensional projection display
apparatus" zu finden. Bekannt ist außerdem die Anpassung der Wirkflanken einer als
Feldlinse genutzten monofokalen Fresnellinse an ein weiteres optischen Element, das
beispielsweise ein Zylinderlinsenschirm sein kann, wie in JP 092 74 159 "Stereoscopic
Image display divice" beschrieben.
In einer "Vorrichtung zum Darstellen sich bewegender Bilder in hintereinanderliegen
den Ebenen" nach WO 98/18114 ist ebenfalls die Verwendung einer monofokalen Fres
nellinse beschrieben. Nachteil ist hier der hohe gerätetechnische Aufwand, da zwei
Bildgeber, ein Strahlteiler und zusätzlich zur monofokalen Fresnellinse ein Hohlspiegel
allein für zwei Ebenen erforderlich sind, was nicht nur hohe Fertigungskosten, sondern
auch ein verhältnismäßig großes Bauvolumen zur Folge hat.
Die Verwendung einer bifokalen und damit multifokalen Fresnellinse für einen Rück
projektionsschirm, der mit einem Zylinderlinsen-Array ausgestattet ist, ist in
EP 0874 268 "Fresnel lens sheet and rear projection screen" angegeben. Hierbei aber
wirkt die Fresnellinse ebenfalls als Feldlinse, was zur Folge hat, daß sie keine tiefenge
staffelten Abbilder liefert.
Vom Anmelder dieser Erfindung wurden Verfahren und Anordnungen zur räumlichen
Darstellung von Szenen und/oder Gegenständen entwickelt, bei denen mehrere
Schichtbilder und/oder Teile von Schichtbildern, die Informationen aus unterschiedli
chen räumlichen Tiefen der Szenen bzw. der Gegenstände enthalten, unter Verwen
dung von multifokalen Fresnellinsen visuell wahrnehmbar dargeboten werden. Dabei
werden die Linsenbereiche mit unterschiedlichen Brennweiten gesondert "geshuttert".
Die Anordnung dazu ist in der speziellen Ausgestaltung mit einem Shutter bisher an
die Verwendung multifokaler Fresnellinsen gebunden, die als Fresnellzylinderlinsen
ausgebildet sind, da aus dem Stand der Technik bzw. auch kommerziell bisher ledig
lich Shutter bekannt sind, die geradlinig ausgebildete Strukturen öffnen und schließen
und sich deshalb mit Fresnellzylinderlinsen kombinieren lassen. Vor allem aus tech
nologischen Gründen vorteilhaft und deshalb wünschenswert ist es jedoch, hierbei
multifokale Fresnellinsen mit gekrümmten optischen Wirkflächen verwenden zu kön
nen.
Ausgehend davon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine multifokale Fresnel
linse zu schaffen, die zwar gekrümmte optische Wirkflächen aufweist, wobei die
Wirkflächen jedoch so ausgebildet sind, daß die Nutzung eines Shutters möglich ist,
bei dem geradlinig ausgebildete Strukturen öffnen und schließen und so erreicht wer
den kann, daß die auf einer Bildanzeige zeitlich multiplexten Schichtbilder immer
durch zugeordnete gekrümmte Wirkflächen gelangen, die die gleiche Brennweite ha
ben.
Erfindungsgemäß ist die Gesamtfläche der Fresnellinse in eine Anzahl streifenförmiger
Sektoren Smn gegliedert, wobei innerhalb eines jeden Sektors Smn Abschnitte von
Wirkflächen Wn derselben Brennweite fn und innerhalb aneinandergrenzender Sekto
ren Smn Abschnitte von Wirkflächen Wn unterschiedlicher Brennweiten fn vorhanden sind.
Mit m ist ein fortlaufender Zählindex für die Sektoren Smn bezeichnet.
Aufgrund der streifenförmigen Struktur, die den gekrümmten, bevorzugt ringförmig
angeordneten Wirkflächen Wn überlagert ist, ist das "shuttern" mit handelsüblichen
Geräten möglich, wie im weiteren noch ausführlich gezeigt wird.
Dabei ist in den einzelnen Sektoren Smn die Ausbildung von gekrümmten Wirkflächen Wn
mit verschiedenen Brennweiten fn möglich, ohne daß sich der Herstellungsaufwand für
die erfindungsgemäße multifokale Fresnellinse gegenüber einer aus dem Stand der
Technik bekannten Fresnellinse wesentlich erhöht. Im Zusammenwirken mit einem
handelsüblichen Shutter der beschriebenen Art ist es so möglich, eine Vielzahl von
verschiedenen Schichtbildern mit technologisch einfach herstellbaren Mitteln zu erfas
sen und die entsprechenden optischen Anordnungen kostengünstiger fertigen zu kön
nen.
Bevorzugt sind die Wirkflächen Wn gleichförmig gekrümmt und konzentrisch zueinan
der angeordnet, und die Sektoren Smn sind geradlinig und parallel zueinander ausge
richtet. Weiterhin ist es von Vorteil, für alle Sektoren Smn eine gleiche Breite zu wählen,
mit
um den technologischen Aufwand bei der Herstellung der Fresnellinse so gering wie
möglich zu halten. Ferner wird so die Projektion von allen an der Bildentstehung bete
ligten Wirkflächen Wn auf eine Bezugsebene gleich groß gehalten. Außerdem ist die
Ankopplung eines Shutters, der üblicherweise eine Rasterstruktur aus gleich breiten
Zeilen und/oder Spalten besitzt, besser möglich.
Weiterhin ist die erfindungsgemäße Fresnellinse vorteilhafterweise als ebene Platte
oder Folie mit einer im wesentlichen gleichbleibenden Dicke ausgebildet. Um die Ge
samtfläche der Fresnellinse optimal nutzen zu können, sollten jeweils innerhalb eines
Sektors Smn die Wirkflächen Wn unter Vermeidung von Störflanken stets unmittelbar
aneinandergrenzen.
Für Anwendungen zur Visualisierung von Bildinformationen ist es weiterhin von Vorteil,
wenn die Breiten der Wirkflächen Wn bzw. deren Abstände zueinander kleiner sind als
das visuelle Auflösungsvermögen des menschlichen Auges. Überdies ist es auch von
Vorteil, wenn eine möglichst hohe Anzahl m von Sektoren Smn zum Einsatz kommen,
weil dadurch Abbildungsfehler, die ihre Ursache in fehlenden Wirkflächen der einzel
nen Brennweiten fm haben, minimiert werden.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer solchen
multifokalen Fresnellinse. Dabei sind erfindungsgemäß folgende Verfahrensschritte
vorgesehen:
Zunächst wird der Grundkörper der Fresnellinse als Rohling angefertigt, wobei dieser bereits eine ebene Oberfläche aufweist, die als spätere optisch wirksame Fläche vorge sehen ist. Die Oberfläche muß plastisch verformbar sein; außerdem werden mehrere Preßstempel Pn angefertigt, die zur plastischen Verformung der Oberfläche geeignet sind, wobei jeder dieser Preßstempel Pn die Negativstruktur von in geschlossenen kon zentrischen Kreisen angeordneten Wirkflächen Wn einer Brennweite fn aufweist; die Preßstempel Pn werden dann in Stempelstreifen getrennt, wobei die Stempelstreifen in Form und Abmessung jeweils einem Sektor Smn auf der herzustellenden Fresnellinse entsprechen; nun werden einzelne Stempelstreifen zu einem oder auch mehreren ver schiedenartig zusammengesetzten Preßstempel Pn' aneinandergereiht, wobei inner halb eines jeden Stempelstreifens die Negativstruktur von Wirkflächen Wn derselben Brennweite fn vorhanden und aneinandergrenzende Stempelstreifen mit Wirkflächen Wn unterschiedlicher Brennweiten fn versehen sind.
Zunächst wird der Grundkörper der Fresnellinse als Rohling angefertigt, wobei dieser bereits eine ebene Oberfläche aufweist, die als spätere optisch wirksame Fläche vorge sehen ist. Die Oberfläche muß plastisch verformbar sein; außerdem werden mehrere Preßstempel Pn angefertigt, die zur plastischen Verformung der Oberfläche geeignet sind, wobei jeder dieser Preßstempel Pn die Negativstruktur von in geschlossenen kon zentrischen Kreisen angeordneten Wirkflächen Wn einer Brennweite fn aufweist; die Preßstempel Pn werden dann in Stempelstreifen getrennt, wobei die Stempelstreifen in Form und Abmessung jeweils einem Sektor Smn auf der herzustellenden Fresnellinse entsprechen; nun werden einzelne Stempelstreifen zu einem oder auch mehreren ver schiedenartig zusammengesetzten Preßstempel Pn' aneinandergereiht, wobei inner halb eines jeden Stempelstreifens die Negativstruktur von Wirkflächen Wn derselben Brennweite fn vorhanden und aneinandergrenzende Stempelstreifen mit Wirkflächen Wn unterschiedlicher Brennweiten fn versehen sind.
Schließlich wird die Oberfläche des Rohlings durch Aufsetzen eines kombiniert zu
sammengesetzten Preßstempels Pn' und Einwirkung auf die Oberfläche unter Druck
verformt, bis in die Oberfläche die Strukturen der Wirkflächen Wn plastisch eingeprägt
sind.
Da zunächst für jede Brennweite fn ein gesonderter Preßstempel Pn hergestellt wird,
lassen sich nach dem Trennen der Preßstempel Pn in Stempelstreifen durch nachfol
gendes Aneinanderfügen von Stempelstreifen mit Wirkflächen Wn unterschiedlicher
Brennweiten fn auf vielfältige Weise kombiniert zusammengesetzte Preßstempel Pn'
herstellen, so daß in Abhängigkeit vom Verwendungszweck Preßstempel Pn' für Fres
nellinsen mit unterschiedlichen optischen Gebrauchseigenschaften gefertigt werden
können.
Dabei ist es empfehlenswert, als Material für die Preßstempel Kupfer, Aluminium oder
ausgewählte NE-Metalle vorzusehen und die Strukturierung der Preßstempel Pn mit ei
nem Einkristall-Diamantschneidwerkzeug, beispielsweise auf einer NC-Drehmaschine,
vorzunehmen.
Als Material für die Fresnellinse kann ein Polymerwerkstoff, beispielhaft PMMA, vorge
sehen sein, womit die Strukturierung durch Warmverformung möglich ist.
Die erfindungsgemäße Fresnellinse und ihre Verwendung soll nachfolgend anhand ei
ner Anordnung zur dreidimensionalen Darstellung von Gegenständen näher erläutert
werden. Weiterhin wird ein Verfahren zur Herstellung derartiger Fresnellinsen anhand
einer Fresnellinse mit vier ringförmigen Wirkflächen W1, W2, W3, W4 und jeweils zuge
ordneten Brennweiten f1, f2, f3, f4 erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen
Fig. 1 die schematische Darstellung einer multifokalen Fresnellinse mit den Wirkflä
chen W1, W2, W3, W4, die jeweils die Brennweiten f1, f2, f3, f4 aufweisen, wobei die
Gesamtfläche der Fresnellinse in Sektoren Smn gegliedert ist;
Fig. 2 ein Beispiel zur Verwendung der erfindungsgemäßen Fresnellinse in einer An
ordnung, die zur räumlichen Darstellung von Gegenständen/Szenen dient;
Fig. 3 die Strukturen von vier Preßstempeln P1, P2, P3, P4 zur Erzeugung von Wirkflä
chen W1, W2, W3, W4 mit Andeutung ihrer Trennlinien in einzelne Stempelstrei
fen;
Fig. 4 aus einzelnen Stempelstreifen unterschiedlich kombiniert zusammengesetzte
Preßstempel P1', P2', P3', P4' zur Herstellung verschiedenartig wirkender Fres
nellinsen.
In Fig. 1 ist eine multifokale Fresnellinse 1 mit gleichförmig gekrümmt verlaufenden
optischen Wirkflächen W1, W2, W3, W4 dargestellt. Die Wirkflächen W1, W2, W3, W4 weisen
die vier verschiedenen Brennweiten f1, f2, f3, f4 auf. Die Gesamtfläche der Fresnellinse 1
ist in acht streifenförmige Sektoren Smn gegliedert, mit m = 1 . . . 8 als Zählindex für die
Sektoren und n = 1 . . . 4 als Kennung für verschiedene Brennweiten fn. Es sei darauf hin
gewiesen, daß der Zählindex m = 8 zum Zwecke der Erläuterung anhand der Zeich
nungen gewählt wurde. In der praktischen Ausführung jedoch sollte dieser Zählindex
wesentlich höher sein und beispielsweise bei m ≈ 400 liegen.
Es ist aus Fig. 1 ersichtlich, daß innerhalb der Sektoren S11 und S51 nur Abschnitte von
Wirkflächen W1 mit der Brennweite fn vorhanden sind. Analog hierzu sind innerhalb der
Sektoren S22 und S62 nur Abschnitte von Wirkflächen W2 mit der Brennweite f2 vorhanden
und so weiter.
Daraus ergibt sich, daß jeweils innerhalb eines Sektors Smn nur Abschnitte von Wirkflä
chen Wn derselben Brennweite fn vorhanden sind. Andererseits weisen aneinandergren
zende Sektoren Smn stets Abschnitte von Wirkflächen Wn unterschiedlicher Brennwei
ten fn auf. Die streifenförmigen Sektoren Smn haben jeweils die gleiche Breite, verlaufen
parallel zueinander und sind lückenlos aneinandergefügt.
Die multifokale Fresnellinse 1 ist aus den oben bereits genannten Gründen zur Ver
wendung in optischen Anordnungen geeignet, die zur dreidimensionalen Darstellung
von Gegenständen vorgesehen sind, wobei auf einfache Weise mit einem konventio
nellen Shutter dafür gesorgt werden kann, daß das Licht von mehreren Schichtbildern,
die auf einer Bildanzeige zeitlich multiplext nacheinander wiedergegeben werden, stets
nur durch zugeordnete Wirkflächen Wn gelangt.
Ein Beispiel einer solchen Anordnung ist schematisch in Fig. 2 dargestellt. Diese Anord
nung dient der räumlichen Darstellung von Gegenständen und/oder Szenen und um
faßt einen Bildgeber 2, auf dem vier ebene Schichtbilder b1, b2, b3 und b4 vollflächig
und in einem Zeittakt zyklisch aufeinander folgend wiedergegeben werden. Der Voll
ständigkeit halber sei erwähnt, daß dabei jedes Schichtbild b1 bis b4 um einen geson
derten Faktor α/βn verkleinert oder vergrößert dargestellt wird, wodurch den Schicht
bildern b1 bis b4 Abbildungsmaßstäbe βn (n = 1 . . . 4) zugeordnet sind, mit denen die
Transformation durch die multifokale Fresnellinse 1 erfolgt (der Wert α ist eine Kon
stante).
Eine in den Strahlengang nach Fig. 2 gestellte multifokale Fresnellinse 1 sei entspre
chend der Darstellung in Fig. 1 ausgebildet, d. h. sie weist Sektoren Smn mit Abschnitten
mit
von Wirkflächen Wn und Brennweiten fn wie dort angegeben auf.
In Fig. 2 ist weiterhin ein Shutter 3 angedeutet, der so ansteuerbar ist, daß die Transpa
renz einzelner Querschnittsbereiche q1 bis q4 eines Abbildungsstrahlenganges von ei
nem Maximum auf ein Minimum und umgekehrt verändert werden kann. Die Verände
rung erfolgt in dem gleichen Zeittakt, in dem die Schichtbilder b1 bis b4 auf dem Bild
geber 2 aufeinander folgend erscheinen.
Wie die Sektoren Smn auf der Fresnellinse 1, so sind auch die mit dem Shutter 3 reali
sierten Querschnittsbereiche q1 bis q4 streifenförmig ausgebildet (nicht dargestellt). Die
Veränderung der Transparenz der Querschnittsbereiche q1 bis q4 wird beispielsweise
erreicht, indem als Shutter 3 ein Flüssigkristall-Modulator genutzt wird, der (in Rich
tung der optischen Achse 4) einen Polarisator mit unveränderlicher und über den ge
samten Abbildungsstrahlengang gleichgerichteter Polarisationsrichtung, eine aktive
polarisationsoptische Flüssigkristallzone, in der einzelne Flüssigkristallbereiche an
steuerbar sind und einen Analysator (ebenfalls mit unveränderlicher und über den ge
samten Abbildungsstrahlengang gleichgerichteter Polarisationsrichtung) umfaßt.
Dabei können je nach vorgegebener Betriebsweise im "white mode" oder "black mode"
die Polarisationsrichtungen des Polarisators und des Analysators um 90° gegeneinan
der verdreht oder parallel ausgerichtet sein. Der Polarisator und der Analysator sind in
den an sich bekannten Flüssigkristall-Modulatoren oftmals als Polarisationsfolien aus
gebildet, wodurch der Modulator kompakt aufgebaut ist.
Bevorzugt sind dabei die Polarisationsrichtungen des Polarisators und des Analysators
gegeneinander verdreht, so daß die Transparenz der Querschnittsbereiche q1 bis q4 im
angesteuerten Zustand der Flüssigkristalle das Minimum und im nicht-angesteuerten
Zustand das Maximum aufweist (white mode).
Die angesteuerten Flüssigkristallbereiche sind in Form und Ausdehnung mit den Quer
schnittsbereichen q1 bis q4 identisch. So wird erreicht, daß sich bei Ansteuerung eines
dieser Flüssigkristallbereiche aufgrund des Zusammenwirkens des Polarisators, der
Flüssigkristalle dieses Bereiches (deren polarisierende Wirkung mit der Ansteuerung
veränderlich ist) und des Analysators die Transparenz für die betreffenden Quer
schnittsbereiche q1 bis q4 von einem Minimum auf ein Maximum bzw. umgekehrt ver
ändert.
Die multifokale Fresnellinse 1 und der Shutter 3 können vorteilhaft zu einer Baueinheit
zusammengefaßt sein. Dabei ist jeweils einem Sektor Smn mit Wirkflächen Wn einer vor
gegebenen Brennweite fn auf der multifokalen Fresnellinse 1 einer der streifenförmigen
Querschnittsbereich q1 bis q4 am Shutter 3 zugeordnet.
Der Bildgeber 1 und der Shutter 3 sind mit einer Synchronsteuerung verbunden (zeich
nerisch nicht darstellt), die dafür sorgt, daß zeitgleich mit der Wiedergabe eines der
Schichtbilder b1 bis b4 ausschließlich die Flüssigkristallbereiche des Shutters 3 nicht
angesteuert sind, die den Weg des Abbildungsstrahlenganges durch die diesem
Schichtbild zugeordneten Wirkflächen Wn freigegeben sollen (white mode).
So wird in einer ersten Zeitspanne t1 das verkleinerte (oder vergrößerte) ebene Schicht
bild b1 in ein reelles Abbild a1 transformiert, indem der Weg für den Abbildungsstrah
lengang durch die Querschnittsbereiche q2 und damit durch alle Sektoren Sm1 (mit den
Wirkflächen W1 und der Brennweite f1) hindurch freigegeben ist. Der Weg durch die üb
rigen Wirkflächen Wn ≠ 1 (und den Brennweiten fn ≠ 1) ist während der Zeitspanne t1 ge
sperrt.
Während einer folgenden zweiten Zeitspanne t2 erscheint auf dem Bildgeber 2 das ver
kleinerte (oder vergrößerte) ebene Schichtbild b2. Synchron ist durch entsprechende
Ansteuerung der Querschnittsbereiche q2 der Weg für den Abbildungsstrahlengang
durch alle Sektoren Sm2 (mit den Wirkflächen W2 und der Brennweite f2) hindurch frei,
während die Querschnittsbereiche q1, q3 und q4 den Abbildungsstrahlengang sperren.
Dabei wird das Schichtbild b2 in das reelle Abbild a2 transformiert.
In der dritten Zeitspanne t3 wird das Schichtbild b3 durch den Bildgeber 1 wiedergege
ben und der Shutter 3 synchron so angesteuert, daß die Querschnittsbereiche q3 alle
Sektoren Sm3 (mit den Wirkflächen W3 und der Brennweite f3) freigeben, während die
Querschnittsbereiche q1, q2 und q4 den Abbildungsstrahlengang bezüglich aller
Wirkflächen W1 bis W4 (mit den Brennweiten f1 bis f4) sperren. So wird das Schichtbild b3
in das reelle Abbild a3 transformiert. Während einer weiteren Zeitspanne t4, erfolgt dies
in entsprechender Art und Weise auch in bezug auf das Schichtbild b4, von dem ein
Abbild a4 erzeugt wird.
Die Abbilder a1 bis a4 entstehen aufgrund der unterschiedlichen Brennweiten f1 bis f4 in
unterschiedlichen Abständen von dem Betrachter 5 und haben infolge der Maßstabs
korrektur jeweils dieselbe Größe. Dabei entsprechen die Abstände zu einem Betrach
ter 5 der räumlichen Tiefe der in den Schichtbildern b1 bis b4 enthaltenen Bildinforma
tionen. Der Betrachter 5 erhält einen Raumeindruck mit natürlicher Perspektive, sobald
sein Abstand (bis auf den Faktor α) demjenigen bei der Betrachtung der realen Szene
oder des realen Gegenstandes entspricht.
Die Abfolge der Zeitspannen t1 bis t4 wird zyklisch wiederholt, wobei immer wieder die
Schichtbilder b1 bis b4 in der Objektebene des Bildgebers 2 wiedergegeben und in der
beschriebenen Weise Abbilder a1 bis a4 erzeugt werden. Sind die Zeitspannen t1 bis t4
bezüglich ihrer Dauer und zeitlichen Aufeinanderfolge entsprechend gewählt und liegt
der Zeittakt oberhalb des k-fachen der Flimmerverschmelzungsfrequenz v des
menschlichen Auges, wobei k der Anzahl der insgesamt zur Raumbilderzeugung vor
gesehenen Schichtbilder entspricht (in dem Ausführungsbeispiel also k = n = 4), kann der
Betrachter 5 vier flimmerfreie, je nach Ausbildung der optischen Anordnung reelle
und/oder virtuelle Abbilder a1 bis a4 in unterschiedlicher Tiefe des Raumes wie reale
Objekte wahrnehmen.
Dank dieser tatsächlich vorhandenen räumlichen Tiefenstaffelung muß sich der Be
trachter nicht mit einer Illusion von Tiefe zufriedengeben, wie das bei vielen stereo
skopischen und autostereoskopischen 3D-Verfahren der Fall ist. Bei der hier beschrie
benen Anordnung akkomodieren und konvergieren die Augen des Betrachters 5 auf die
Abbilder a1 bis a4 in völliger Übereinstimmung mit dessen natürlicher Sehgewohnheit
ohne Entkopplungszwang.
Die Betrachtung der Abbilder a1 bis a4 ist durch mehrere Betrachter 5 gleichzeitig mög
lich. Für jeden Betrachter 5 ist außerdem auch das Erlebnis der Bewegungsparallaxe
möglich, sofern er sich innerhalb des Sichtwinkels hin- und herbewegt.
Weitere wesentliche Vorteile dieser Anordnung bestehen darin, daß keine betrachter
bezogenen Hilfsmittel, wie beispielsweise Brillen, benötigt werden, und das Verfahren
auch ohne bewegte mechanische Baugruppen auskommt.
Allerdings ist hierbei die Verwendung von großformatigen multifokalen Fresnellinsen 1
erforderlich, damit die Abbilder a1 bis a4 im Raum unter einem möglichst breiten Sicht
winkel wahrgenommen werden können. Derartige Fresnellinsen stehen mit der vorlie
genden Erfindung zur Verfügung.
Nachfolgend wird ein Verfahren zur Herstellung der Fresnellinse 1, wie sie in Fig. 1
dargestellt ist, näher erläutert.
Dazu werden zunächst vier zylinderförmige Preßstempel P1, P2, P3, P4 gefertigt, von de
nen die Sicht auf die Formflächen in Fig. 3 dargestellt ist. Dabei weist der Preßstem
pel P1, dargestellt in Fig. 3a, die Negativstruktur der ringförmigen Wirkflächen W1 der
Brennweite f1 auf. Der äußere Durchmesser der dargestellten Formfläche entspricht der
Abmessung der zu fertigenden multifokalen Fresnellinse 1. Dies gilt für die übrigen
Preßstempel P2, P3, P4, die in Fig. 3b bis Fig. 3d dargestellt sind, im übertragenen Sinne.
Die Struktur der Wirkflächen Wn wird beispielsweise mit Hilfe eines Diamantschneid
werkzeuges eingearbeitet. Nach der Strukturierung werden alle Preßstempel P1, P2, P3,
P4 in Stempelstreifen getrennt, die in Form und Fläche den späteren Sektoren Smn ent
sprechen. In Fig. 3a bis Fig. 3d sind die Trennlinien zwischen den Stempelstreifen ein
gezeichnet. Mit m ist die jeweilige Position eines Stempelstreifens bzw. Sektors Smn im
mit
Preßstempel Pn und mit n die jeweilige Brennweite fn der Wirkflächen Wn bezeichnet.
Nach dem Trennen und gegebenenfalls nach Feinbearbeitung der Stempelstreifen wer
den diese zu kombiniert zusammengesetzten Preßstempeln P1', P2', P3', P4' aneinan
dergereiht. Die dabei entstehenden Preßstempel P1', P2', P3', P4' sind beispielhaft in
Fig. 4a bis Fig. 4d skizziert. Hier ist innerhalb eines jeden Stempelstreifens die Negativ
struktur von Wirkflächen Wn derselben Brennweite fn vorhanden, und aneinandergren
zende Stempelstreifen sind mit Wirkflächen Wn unterschiedlicher Brennweiten fn verse
hen.
Im abschließenden Verfahrensschritt wird, um bei dem eingangs gewählten Beispiel der
Fresnellinse 1 zu bleiben, der Preßstempel P1' zur Verformung der Oberfläche eines
Rohlings der Fresnellinse 1 genutzt, indem dieser auf die Oberfläche aufgesetzt wird
und auf die Oberfläche unter Druck einwirkt, bis die Strukturen der Wirkflächen Wn pla
stisch in die Oberfläche eingeprägt sind.
Abweichend davon ist die Herstellung der erfindungsgemäßen Fresnellinse in einer
Weise denkbar, bei der zunächst eine Gieß- oder Spritzform gefertigt wird, die die Ne
gativ-Konturen der Linse aufweist und die dann wiederholt ausgegossen bzw. ausge
spritzt wird. Hierbei können thermische Plastwerkstoffe als Linsenmaterial vorgese
hen werden. Mit diesem Herstellungsverfahren wie auch mit dem weiter oben
beschriebenen sind ohne weiteres beispielsweise Fresnellinsen der Abmessungen
1231 × 727 mm2 in großen Stückzahlen herstellbar.
1
Fresnellinse
2
Bildgeber
3
Shutter
4
optische Achse
5
Beobachter
Wn
Wn
Wirkfläche
Smn
Smn
Sektor
an
an
reelles Bild
bn
bn
Schichtbild
fn
fn
Brennweite
Pn
Pn
Preßwerkzeug
qn
qn
Querschnittsbereich
Claims (10)
1. Multifokale Fresnellinse mit einer Vielzahl von gekrümmt verlaufenden optischen
Wirkflächen Wn, die mindestens vier voneinander verschiedene Brennweiten fn
(n = 1 . . . ≧ 4) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Gesamtfläche der Fresnellinse (1) in eine Anzahl streifenförmiger Sektoren Smn mit gegliedert ist, mit m einem fortlaufenden Zählindex aus dieser Anzahl,
- - wobei innerhalb eines jeden Sektors Smn Abschnitte von Wirkflächen Wn derselben Brennweite fn und innerhalb aneinandergrenzender Sektoren Smn Abschnitte von Wirkflächen Wn unterschiedlicher Brennweiten fn vorhanden sind.
2. Multifokale Fresnellinse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wirkflächen Wn ringförmig angeordnet sind.
3. Multifokale Fresnellinse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sektoren Smn geradlinig und parallel zueinander ausgerichtet sind.
4. Multifokale Fresnellinse nach einem der vorgenannten Ansprüche, ausgebildet
als ebene Platte oder Folie mit im wesentlichen gleichbleibender Dicke.
5. Multifokale Fresnellinse nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Wirkflächen Wn innerhalb eines Sektors Smn unter Vermei
dung von Störflanken stets unmittelbar aneinander angrenzen.
6. Multifokale Fresnellinse, nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Breiten der Wirkflächen Wn kleiner sind als das visuelle
Auflösungsvermögen des menschlichen Auges.
7. Verfahren zur Herstellung einer multifokalen Fresnellinse, ausgebildet nach ei
nem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- - Anfertigung eines Rohlings für die spätere Fresnellinse (1) mit einer plastisch verformbaren Oberfläche,
- - Anfertigung mehrerer Preßstempel Pn, die zur plastischen Verformung der Ober fläche geeignet sind, wobei jeder Preßstempel Pn die Negativstruktur von ring förmig angeordneten Wirkflächen Wn einer der Brennweiten fn aufweist,
- - Trennen der Preßstempel Pn in Stempelstreifen, wobei die Stempelstreifen in Form und Abmessung jeweils den Sektoren Smn auf der herzustellenden Fresnel linse (1) entsprechen,
- - Aneinanderreihen einzelner Stempelstreifen zu einem kombiniert zusammenge setzten Preßstempel Pn', bei dem innerhalb eines jeden Stempelstreifens die Ne gativstruktur von Wirkflächen Wn derselben Brennweite fn vorhanden und anein andergrenzende Stempelstreifen mit Wirkflächen Wn unterschiedlicher Brennwei ten fn versehen sind, und schließlich
- - Verformung der Oberfläche des Rohlings durch Aufsetzen des kombiniert zu sammengesetzten Preßstempels Pn' und Einwirkung auf die Oberfläche unter Druck, bis in die Oberfläche die Strukturen der Wirkflächen Wn plastisch einge prägt sind.
8. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Material für die
Preßstempel Kupfer vorgesehen ist und die Strukturierung der Preßstempel Pn mit
einem Einkristall-Diamantschneidwerkzeug erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Material
für die Fresnellinse (1) ein Polymerwerkstoff, bevorzugt PMMA, vorgesehen ist
und die Strukturierung durch Warmverformung erfolgt.
10. Verfahren zur Herstellung einer multifokalen Fresnellinse, ausgebildet nach ei
nem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst eine Gieß-
oder Spritzform gefertigt wird, die die Negativ-Konturen der Linse aufweist und
die Form dann mit einem thermischen Plastwerkstoff ausgegossen bzw. ausge
spritzt wird, wobei der Plastwerkstoff die Kontur der Linse annimmt
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