DE10035828A1 - Verfahren zum aminolytischen Abbau von vernetzten Polymeren - Google Patents
Verfahren zum aminolytischen Abbau von vernetzten PolymerenInfo
- Publication number
- DE10035828A1 DE10035828A1 DE2000135828 DE10035828A DE10035828A1 DE 10035828 A1 DE10035828 A1 DE 10035828A1 DE 2000135828 DE2000135828 DE 2000135828 DE 10035828 A DE10035828 A DE 10035828A DE 10035828 A1 DE10035828 A1 DE 10035828A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- polymer
- polymers
- isocyanurate
- deposited
- structural units
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07B—GENERAL METHODS OF ORGANIC CHEMISTRY; APPARATUS THEREFOR
- C07B43/00—Formation or introduction of functional groups containing nitrogen
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Abstract
Verfahren zum aminolytischen Abbau von vernetzten Polymeren P, abgeleitet von C¶4¶- bis C¶20¶-Diisocyanaten und gegebenenfalls aliphatischen C¶1¶- bis C¶20¶-Alkoholen, die DOLLAR A - Harnstoff-Struktureinheiten, DOLLAR A - Isocyanurat-Struktureinheiten und DOLLAR A - gegebenenfalls Urethan- und/oder Isocyanat-Struktureinheiten enthalten (Polymer P), DOLLAR A durch Umsetzung der Polymeren P mit aliphatischen C¶8¶- bis C¶30¶-Mono- oder Diaminen (Amin A) bei 150 bis 450 DEG C, wobei die Umsetzung so lange durchgeführt wird, bis sich Polymer P zu Reaktionsprodukten umgesetzt hat, die nur noch maximal 20% der ehemals vorhandenen mit Isocyanurat-, Allophanat- oder Urethan-Struktureinheiten enthalten (Abbauprodukte AP).
Description
Die Erfindung betrifft eine Verfahren zum aminolytischen Abbau
von vernetzten Polymeren P, abgeleitet von C4- bis C20-Diiso
cyanaten und gegebenenfalls aliphatischen C1- bis C20-Alkoholen,
die
- - Harnstoff-Struktureinheiten
- - Isocyanurat-Struktureinheiten und
- - gegebenenfalls Urethan- und/oder Isocyanat-Struktureinheiten enthalten (Polymer P),
durch Umsetzung der Polymeren P mit aliphatischen C8
- bis
C30
-Mono- oder Diaminen (Amin A) bei 150 bis 450°C, wobei die Um
setzung solange durchgeführt wird, bis sich Polymer P zu Reakti
onsprodukten umgesetzt hat, die nur noch maximal 20% der ehemals
vorhandenen mit Isocyanurat-, Allophanat- oder Urethan-Struktu
reinheiten enthalten (Abbauprodukte AP).
Bei der Herstellung von Isocyanaten mit 2 oder mehreren Iso
cyanatgruppen (Polyisocyanate) sowohl nach dem allgemein bekann
ten sog. Phosgenverfahren als auch nach dem phosgenfreien Verfah
ren durch Spaltung von Urethanen, wie es z. B. in der EP-A-566 925
beschrieben ist, werden höhermolekulare Rückstände erhalten, die
nur noch schwer lösbar sind und somit aus Apparaturen schwer
entfernbar sind.
Aus der DE-A-27 03 313 ist der hydrolytische Abbau von polymeren
Verbindungen mit Isocyanatgruppen oder Verbindungen, wie sie bei
der destillativen Aufarbeitung von Polyisocyanaten anfallen, zu
Aminen durch Umsetzung mit wässrigen Lösungen von Aminen bekannt.
Hierzu werden jedoch kurzkettige Amine mit einem relativ niedri
gen Siedepunkt eingesetzt.
Aus der Japanischen Offenlegungschrift 5774/99 ist ein Verfahren
bekannt, mit dem Apparateteile von anhaftenden polymere Fest
stoffen, die bei der Herstellung von Polyisocyanat nach dem
phosgenfreien Verfahren gebildet werden, befreit werden können.
Bei den polymeren Feststoffen handelt es sich beispielsweise um
Allophanate, Harnstoffe, Carbodiimide, Biurete, Uretdione und
Isocyanurate. Hierzu werden die Apparateteile mit Aminen bei Tem
peraturen von 150 bis 300°C 0,1 bis 5 Stunden behandelt, bis sich
die polymeren Feststoffe lösen. Die bei dem dort beschriebenen
phosgenfreien Verfahren gebildeten Rückstände auf den Apparate
teilen sind jedoch praktisch unvernetzt, da das phosgenfreie Ver
fahren zur Herstellung der Isocyanate unter Zugabe von Stabilisa
toren und bevorzugt in einem Lösungsmittel durchgeführt wird.
Die vorliegende Aufgabe bestand somit darin, ein Verfahren be
reitzustellen, mit dem vernetzte Polymere, abgeleitet von Diso
cyanat und Alkohol, in leicht lösliche Abbauprodukte gespalten
werden können.
Demgemäß wurde das eingangs beschriebene Verfahren gefunden.
Die Polymere P enthalten im allgemeinen
- - Harnstoff-Struktureinheiten
- - Isocyanurat-Struktureinheiten und
- - Urethan- und/oder Isocyanat-Struktureinheiten.
Der Anteil der Isocyanurat-Strukturelemente, bezogen auf die
Summe der Isocyanurat, Harnstoff, Urethan- und Isocyanat-Struktu
reinheiten beträgt bevorzugt wenigstens 50%.
Bei den Abbauprodukten AP sind wenigstens 80% der ursprünglich
vorhandenen Isocyanurat-Struktureinheiten gespalten. Die
Allophanat- und Urethan- und Isocyanat Struktureinheiten sind im
allgemeinen praktisch vollständig gespalten bzw. zu Harnstoff-
Einheiten umgesetzt.
Die Polymere P leiten sich im allgemeinen von den Isocyanaten ab,
die aus den Aminen erhältlich sind, die in der EP-A-566925 auf S.
5, Spalte 7 namentlich genannt sind. Bevorzugt sind Hexa
methylen-1,6-diisocyanat (HDI), 3-Isocyanato-methyl-3,5,5-tri
methyl-cyclohexylisocyanat Isophorondiisocyanat (IPDI), Toluylen
diisocyanat (TDI) oder Diphenylmethandiisocyanat (MDI).
Was die Alkohole betrifft, so kommen hier bevorzugt die Alkohole
in Betracht, die ebenfalls in der EP-A-566925 auf S. 5, Spalte 7
namentlich genannt sind. Besonders bevorzugt ist n-Butanol.
Ganz besonders bevorzugt sind die Polymere P abgeleitet von HDI
und n-Butanol.
Häufig enthalten die Polymere P die Isocyanurat-, Harnstoff-,
Isocyanat-, Allophanat-, und Urethan Struktureinheiten in Kombi
nation. Zusätzlich können Carbodiimid, Biuret-, und Uretdion-
Struktureinheiten anwesend sein.
Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren auf solche Polymere
P angewendet, wie sie bei der phosgenfreien Herstellung von Poly
isocyanaten durch Umsetzung der entsprechenden organischen Poly
amine, vorzugsweise von aliphatischen oder cycloaliphatischen Di
aminen, mit Harnstoff und Alkoholen in Polyurethane, vorzugsweise
Diurethane, und deren thermischer Spaltung entstehen. Ein solches
Verfahren ist beispielsweise in der EP-A-566 925 beschrieben. Da
bei wird die Spaltung im allgemeinen in Substanz, d. h. im wesent
lichen in Abwesenheit eines Lösungsmittels durchgeführt. Weiter
hin sind Stabilisatoren nur in Mengen von weniger als 0,0001 Gew.-%
und vorzugsweise überhaupt nicht anwesend. Solche Stabili
satoren sind Carbonsäurechloride, Sulfonsäurechloride, Triphosp
hite und Sulfonamide. Dabei lagern sich die Polymere P üblicher
weise an den Apparateteilen ab, bevorzugt dort, wo die
destillative Aufarbeitung der Diurethane, deren Spaltung und die
destillative Abtrennung der hierbei gebildeten Isocyanate von
statten geht.
Bevorzugt wird das Verfahren nach der Variante A ausgeführt, bei
der man:
- 1. Ia in Schritt Ia diprimäre C2- bis C18-Diamine mit Harnstoff und einem aliphatischen C1- bis C20-Alkohol in Substanz oder in Gegenwart eines Lösungsmittels bei einer Temperatur von 160 bis 300°C unter Bildung von Diurethanen (Diurethane D) um setzt
- 2. IIa aus der in Schrit Ia gebildeten Reaktionsmischung eine De stillationsfraktion, enthaltend hauptsächlich Diurethane D, bei einer Temperatur bei 150 bis 250°C in einer Destillati onsapparatur destillativ abtrennt, wobei sich Polymer P auf der Oberfläche der Destillationsapparatur ablagert und
- 3. IIIa die Destillationsapperatur entleert und die Oberflächeteile der Destillationsappatur, auf denen sich die abgelagerten Polymere P befinden, bei 150 bis 450°C solange mit Amin A be netzt, bis sich das abgelagerte Polymer AP zum Abbauprodukt P umgesetzt hat.
Weiterhin ist eine Variante B bevorzugt, bei der man
- 1. Ib in Schritt Ib kontinuierlich oder diskontinuierlich eine De stillationsfraktion, enthaltend hauptsächlich die Diurethane (D), erhältlich gemäß Schritt IIa, in einem Reaktor und gege benenfalls in einer sich an diesen Reaktor anschließende De stillationsapparatur bei einer Temperatur von 200 bis 300°C und einem Druck von 0,1 bis 200 mbar in Substanz und unter Abwesenheit eines Stabilisators in das entsprechende Diiso cyanat und den entsprechenden Alkohol spaltet, wobei sich Po lymer P auf der Reaktoroberfläche und gegebenenfalls auf Oberflächen der Destillationsapparatur ablagert und
- 2. IIb den Reaktor und gegebenenfalls die Destillationsapparatur entleert und deren Oberflächeteile, auf denen sich die abge lagerten Polymere P befinden, bei 150 bis 450°C solange mit Amin (A) benetzt, bis das abgelagerte Polymer P zum Abbaupro dukt AP umgesetzt hat.
Üblicherweise kommt das erfindungsgemäße Verfahren in den Appara
turen zur phosgenfreien Isocyanatherstellung zur Anwendung, d. h
man führt die Schritt IIIa bzw. IIb durch, wenn die Ablagerungen
eine Schichtdicke von 0,01 bis 50 mm erreicht haben.
Als Amine A kommen bevorzugt aliphatische C8- bis C30-Mono- oder
Diaminen mit einem Siedepunkt im Bereich von 150 bis 450, bevor
zugt 200 bis 300°C in Betracht. Unter diesen Aminen sind Amine des
Typs R'--NH2 bzw. H2N--R"--NH2 bevorzugt, wobei R' Kohlenwasser
stoffreste und R" Kohlenwasserstoffketten mit 8 bis 30, bevor
zugt 16 bis 22 C-Atomen sind. Ganz besonders bevorzugte Amine
sind Dodecylamin, Tridecylamin, Octadecylamin, Hexamethylen
diamin, Isophorondiamin, Diamino-diphenylmethan und Toluylen
diamin.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bevorzugt bei Temperaturen
von 220°C bis 450°C, insbesondere von 280°C bis 400°C, drucklos
oder unter leichtem Überdruck, bevorzugt bei 1 bis 5 bar durchge
führt.
Das Verfahren wird entweder in Substanz oder in Gegenwart eines
Lösungsmittels (Lösungsmittel L), ausgewählt aus der Gruppe der
Kohlenwasserstoffe, Alkohole und Carbonsäureamide mit einem Sie
depunkt von 150 bis 450°C (unter Normalbedingungen) durchgeführt.
Das Verfahren wird im allgemeinen beendet, wenn mindestens 80%,
bevorzugt mindestens 90% der ursprünglich vorhandenen Isocyanu
rat-Struktureinheiten, sowie nahezu alle Isocyanat-, Urethan-
oder Allophanat-Struktureinheiten umgesetzt sind. Hierfür sind im
allgemeinen 0,5 bis 8 Stunden erforderlich. Der Reaktionsfortschritt
lässt sich einfach mit Hilfe von IR-Spektren von Proben
der Reaktionsmischung verfolgen, da die genannten Struktur
einheiten charakteristische Banden aufweisen.
Üblicherweise wird das Verhältnis Polymer P zu Amin A 1 : 1 bis 1 : 1000
gewählt.
Nach oder während der Umsetzung des Polymer P zum Abbauprodukt AP
kann man aus der Reaktionsmischung Wertprodukte gewinnen, indem
man niedrigsiedende Abbauprodukte AP* sowie überschüssiges Amin A
und gegebenenfalls verwendetes Lösungsmittel L aus der Mischung
abdestilliert.
Bei der im folgenden Beispiel verwendeten hochvernetzten, hochmo
lekularen, festen Polymerverbindung mit Isocyanurat-, Urethan-,
Allophanat- und Harnstoff-Struktur handelt es sich um einen
Destillations- bzw. Spaltungs-Rückstand aus der phosgenfreien
Herstellung von Hexamethylen-1,6-diisocyanat.
30 g der Polymerverbindung wurden mit 150 g n-Dodecylamin und 150 g
n-Tridecylamin bei 245°C unter Schutzgas gerührt. Bei der Be
handlung freigesetzte niedrigsiedende Thermolyse-Produkte wurden
über einen Liebig-Kühler abgetrennt. Nach 6 Stunden wurde heiß
filtriert und der verbliebene Rückstand (14,8 g) mit Hexan
gewaschen. Vom Filtrat wurde der Amin-Überschuß im Vakuum
destillativ abgetrennt. Der verbleibende, bei 100°C flüssige,
Rückstand (19,5 g) zeigt im IR-Spektrum deutlich und ausschließ
lich Isocyanurat- und Harnstoff-Vernetzungen.
50 g der in Ausführungs-Beispiel 1 beschriebenen Polymerverbin
dung wurden mit 100 g Dodecylamin, 100 g Tridecylamin und 100 g
Diethylenglycolmonobutylether bei 250°C unter Schutzgas gerührt.
Bei der Behandlung freigesetzte niedrigsiedende Thermolyse-Pro
dukte wurden über einen Liebig-Kühler abgetrennt. Nach 8 Stunden
wurde heiß filtriert und der verbliebene Rückstand (21 g) mit
Hexan gewaschen. Vom Filtrat wurde der Amin-Überschuß und das
Glycol im Vakuum destillativ abgetrennt. Der verbleibende, bei
80°C flüssige, Rückstand (38 g) zeigt im IR-Spektrum deutlich und
ausschließlich Isocyanurat- und Harnstoff-Vernetzungen.
50 g der in Ausführungs-Beispiel 1 beschriebenen Polymerverbin
dung wurden mit 300 g n-Octadecylamin bei 310°C unter Schutzgas
gerührt. Bei der Behandlung freigesetzte niedrigsiedende Thermo
lyse-Produkte wurden über einen Liebig-Kühler abgetrennt. Nach 4
Stunden wurde heiß filtriert und der verbliebene Rückstand (1 g)
mit Hexan gewaschen. Vom Filtrat wurde der Amin-Überschuß im Va
kuum destillativ abgetrennt. Der verbleibende, bei 100°C flüssige,
Rückstand (42 g) zeigt im IR-Spektrum neben deutlich ausgeprägten
Isocyanurat-Vernetzungen auch anteilig Harnstoff-Strukturen.
50 g der in Ausführungs-Beispiel 1 beschriebenen Polymerverbin
dung wurden mit 200 g n-Octadecylamin bei 345°C unter Schutzgas
gerührt. Bei der Behandlung freigesetzte niedrigsiedende Thermo
lyse-Produkte wurden über einen Liebig-Kühler abgetrennt. Nach 2
Stunden wurde heiß filtriert und der verbliebene Rückstand (0,1 g)
mit Hexan gewaschen. Vom Filtrat wurde der Amin-Überschuß im
Vakuum destillativ abgetrennt. Der verbleibende, bei 90°C flüs
sige, Rückstand (40 g) zeigt im IR-Spektrum ausschließlich Iso
cyanurat-Vernetzungen.
50 g der in Ausführungs-Beispiel 1 beschriebenen Polymerverbin
dung wurden mit 100 g Tridecylamin und 150 g N-Butyl-2-pyrrolidon
in einem Druckautoklaven unter Schutzgas 6 Stunden bei 290°C ge
rührt. Durch den Eigendruck von Lösungsmittel und Amin, sowie
durch die Freisetzung niedrig siedender Thermolyseprodukte stieg
dabei der Druck im Reaktor allmählich auf 12 bar an. Nach Abküh
len auf 90°C wurde der Autoklav entspannt und die Reaktionsmi
schung heiß filtriert. Der verbliebene Rückstand (11 g) wurde mit
N,N-Dimethylformamid und Hexan gewaschen. Vom Filtrat wurde der
Amin-Überschuß und das Lösungsmittel im Vakuum destillativ abge
trennt. Der verbleibende, bei 70°C flüssige, Rückstand (51 g)
zeigt im IR-Spektrum deutlich und ausschließlich Isocyanurat- und
Harnstoff-Vernetzungen.
Bei der im folgenden Beispiel verwendeten hochvernetzten, hochmo
lekularen, festen Polymerverbindung mit Isocyanurat- und Harn
stoff-Struktur handelt es sich um einen Destillationsrückstand
aus der technischen Herstellung von Toluylendiisocyanat (durch
Amin-Phosgenierung), von dem bis zum völligen Erstarren des Destillations-Sumpfes
restliches monomeres Toluylendiisocyanat im
Vakuum abgezogen wurde.
50 g der so erhaltenen Polymerverbindung wurden mit 380 g n-Octa
decylamin bei 280°C unter Schutzgas gerührt. Freiwerdende niedrig
siedende Thermolyse-Produkte wurden nicht beobachtet. Nach 2,5
Stunden wurde auf 90°C abgekühlt, anschließend heiß filtriert und
der verbleibende Rückstand (< 0,1 g) mit Hexan gewaschen. Vom
Filtrat wurde der Amin-Überschuß im Vakuum destillativ abge
trennt. Der verbleibende, bei 90°C flüssige, Rückstand (127 g)
zeigt im IR-Spektrum hauptsächlich ausgeprägte Harnstoff-Struktu
ren, sowie einen sehr geringen Anteil an Isocyanurat-Vernetzun
gen.
3 g der in Ausführungs-Beispiel 1 beschriebenen Polymerverbindung
wurden mit 15 ml konzentrierter Ammoniak-Lösung bei 160°C in einem
Druckrohr über 36 Std. behandelt. Nach Abkühlen und Entspannen
blieben 2,85 g Polymer zurück, dessen IR-Spektrum nahezu iden
tisch mit dem des Ausgangsmaterials ist (Allophanat-Strukturen
sind nicht mehr nachweisbar).
3 g der in Ausführungs-Beispiel 1 beschriebenen Polymerverbindung
wurden mit 10 ml Hydrazinhydrat bei 180°C in einem Druckrohr über
12 Std. behandelt. Nach Abkühlen und Entspannen blieben 2,78 g
Polymer zurück, dessen IR-Spektrum Isocyanurat-, Urethan- und
verstärkt Harnstoff-Strukturen zeigt.
30 g der in Ausführungs-Beispiel 1 beschriebenen Polymerverbin
dung wurden mit 250 ml Ethanolamin bei 165°C über 12 Std. unter
Schutzgas gerührt. Bei der Behandlung freigesetzte niedrig
siedende Thermolyse-Produkte wurden über einen Liebig-Kühler
abgetrennt. Nach 2 Stunden wurde heiß filtriert und der verblie
bene Rückstand (28,1 g) mit Hexan gewaschen. Das IR-Spektrum des
Rückstandes ist nahezu identisch mit dem des Ausgangsmaterials
(Allophanat-Strukturen sind nicht mehr nachweisbar).
Claims (12)
1. Verfahren zum aminolytischen Abbau von vernetzten Polymeren
P, abgeleitet von C4- bis C20-Diisocyanaten und gegebenenfalls
aliphatischen C1- bis C20-Alkoholen, die
Harnstoff-Struktureinheiten
Isocyanurat-Struktureinheiten und
gegebenenfalls Urethan- und/oder Isocyanat-Strukturein heiten enthalten (Polymer P),
durch Umsetzung der Polymeren P mit aliphatischen C8- bis C30-Mono- oder Diaminen (Amin A) bei 150 bis 450°C, wobei die Umsetzung solange durchgeführt wird, bis sich Polymer P zu Reaktionsprodukten umgesetzt hat, die nur noch maximal 20% der ehemals vorhandenen mit Isocyanurat-, Allophanat- oder Urethan-Struktureinheiten enthalten (Abbauprodukte AP).
Harnstoff-Struktureinheiten
Isocyanurat-Struktureinheiten und
gegebenenfalls Urethan- und/oder Isocyanat-Strukturein heiten enthalten (Polymer P),
durch Umsetzung der Polymeren P mit aliphatischen C8- bis C30-Mono- oder Diaminen (Amin A) bei 150 bis 450°C, wobei die Umsetzung solange durchgeführt wird, bis sich Polymer P zu Reaktionsprodukten umgesetzt hat, die nur noch maximal 20% der ehemals vorhandenen mit Isocyanurat-, Allophanat- oder Urethan-Struktureinheiten enthalten (Abbauprodukte AP).
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Anteil der Isocyanurat-
Strukturelemente, bezogen auf die Summe der Isocyanurat-,
Allophanat-, Harnstoff-, Urethan- und Isocyanat-Strukturele
mente wenigstens 50% beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Polymere P von
Hexamethylen-1,6-diisocyanat (HDI), 3-Isocyanato-me
thyl-3,5,5-trimethyl-cyclohexylisocyanat Isophorondiisocyanat
(IPDI), Toluylendiisocyanat (TDI) oder Diphenylmethandiiso
cyanat (MDI) abgeleitet sind.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, wobei die Polymere P
von n-Butanol abgeleitet sind.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, wobei die Polymere P von
HDI und n-Butanol abgeleitet sind.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, wobei man
- 1. Ia In Schritt Ia diprimäre C2- bis C18-Diamine mit Harnstoff und einem aliphatischen C1- bis C20-Alkohol in Substanz bei einer Temperatur von 160 bis 300°C unter Bildung von Diurethanen (Diurethane D) umsetzt
- 2. IIa aus der in Schrit Ia gebildeten Reaktionsmischung eine Destillationsfraktion, enthaltend hauptsächlich Diurethane D, bei einer Temperatur von 150 bis 250°C in einer Destillationsapparatur destillativ abtrennt, wobei sich Polymer P auf der Oberfläche der Destillationsappa ratur ablagert
- 3. IIIa die Destillationsapperatur entleert und die Oberfläche teile der Destillationsappatur, auf denen sich die abge lagerten Polymere P befinden, bei 150 bis 450°C solange mit Amin (A) benetzt, bis sich das abgelagerte Polymer P zum Abbauprodukt P umgesetzt hat.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, wobei man
- 1. Ib in Schritt Ib kontinuierlich oder diskontinuierlich eine Destillationsfraktion, enthaltend hauptsächlich die Diurethane (D), erhältlich gemäß Schritt IIa, in einem Reaktor und gegebenenfalls in einer sich an diesen Reak tor anschließende Destillationsapparatur bei einer Temperatur von 200 bis 300°C und einem Druck von 0,1 bis 200 mbar in Substanz und unter Abwesenheit eines Stabilisators in das entsprechende Diisocyanat und den entsprechenden Alkohol spaltet, wobei sich Polymer P auf der Reaktoroberfläche und gegebenenfalls auf Oberflächen der Destillationsapparatur ablagert
- 2. IIb den Reaktor entleert und die Oberflächenteile des Reak tors und gegebenenfalls der Destillationsapparatur, auf denen sich die abgelagerten Polymere P abgelagert haben, bei 150 bis 450°C solange mit Amin A benetzt, bis sich das abgelagerte Polymer P zum Abbauprodukt P umgesetzt hat.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, wobei man Schritt IIIa bzw.
IIb durchführt, wenn die Ablagerungen eine Schichtdicke von
0,01 bis 50 mm erreicht haben.
9. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, wobei man aliphatische C8-
bis C30-Mono- oder Diamine mit einem Siedepunkt im Bereich von
150 bis 450°C einsetzt.
10. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 9, wobei der aminolytische
Abbau in Gegenwart eines Lösungsmittels (Lösungsmittel L),
ausgewählt aus der Gruppe der Kohlenwasserstoffe, Alkohole
und Carbonsäureamide mit einem Siedepunkt (unter Normal
bedingungen) von 150 bis 450°C durchgeführt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei man das Lösungsmittel L und
das Amin A im Verhältnis 1 : 10 bis 10 : 1 einsetzt.
12. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 11, wobei das Verhältnis Po
lymer P zu Amin A 1 : 1 bis 1 : 1000 gewählt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000135828 DE10035828A1 (de) | 2000-07-22 | 2000-07-22 | Verfahren zum aminolytischen Abbau von vernetzten Polymeren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000135828 DE10035828A1 (de) | 2000-07-22 | 2000-07-22 | Verfahren zum aminolytischen Abbau von vernetzten Polymeren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10035828A1 true DE10035828A1 (de) | 2002-02-21 |
Family
ID=7649921
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000135828 Withdrawn DE10035828A1 (de) | 2000-07-22 | 2000-07-22 | Verfahren zum aminolytischen Abbau von vernetzten Polymeren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10035828A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2703313A1 (de) * | 1977-01-27 | 1978-08-03 | Bayer Ag | Verfahren zur herstellung von organischen polyaminen |
DE19749568A1 (de) * | 1996-11-26 | 1998-05-28 | Basf Ag | Verfahren zur Spaltung von Isocyanuraten |
-
2000
- 2000-07-22 DE DE2000135828 patent/DE10035828A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2703313A1 (de) * | 1977-01-27 | 1978-08-03 | Bayer Ag | Verfahren zur herstellung von organischen polyaminen |
DE19749568A1 (de) * | 1996-11-26 | 1998-05-28 | Basf Ag | Verfahren zur Spaltung von Isocyanuraten |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0792263B1 (de) | Verfahren zur herstellung von isocyanaten | |
EP0003505B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Biuret- und/oder Harnstoffgruppen aufweisenden organischen Polyisocyanaten, sowie Dispersionen von Harnstoffgruppen aufweisenden Polyisocyanaten in Harnstoffgruppen-freiem Diisocyanat | |
DE1174759B (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyisocyanaten mit Biuretstruktur | |
EP0531820B1 (de) | Polyisocyanatgemische, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
DE102006036007B4 (de) | Rückspaltung von Polyurethanen | |
DE2942503A1 (de) | Verfahren zur herstellung von aromatischen di- und/oder polyisocyanaten | |
DE1595577C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von PoIyurethan-Polyhamstoff-Elastomeren | |
EP0965582B1 (de) | Carbodiimide auf der Basis von 1,3-Bis-(1-methyl-1-isocyanatoethyl)-benzol | |
EP0018581B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Aryl-mono- und/oder -polyurethanen | |
DE2703313A1 (de) | Verfahren zur herstellung von organischen polyaminen | |
DE2847243A1 (de) | Verfahren zur herstellung von organischen isocyanaten | |
DE1227004B (de) | Verfahren zur Herstellung von mehr als zweiwertigen Isocyanaten mit Biuretstruktur- bzw. Carbamylbiuretstruktur | |
DE2917569A1 (de) | Verfahren zur herstellung von aromatischen di- und polyurethanen | |
EP0062823A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Harnstoff- und/oder Biuretgruppen aufweisenden aromatischen Polyisocyanaten und ihre Verwendung als Isocyanatkomponente bei der Herstellung von Polyurethankunststoffen | |
DE10035828A1 (de) | Verfahren zum aminolytischen Abbau von vernetzten Polymeren | |
EP0528299B1 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Polyisocyanaten aus Destillationsrückständen der Toluylendiisocyanatherstellung | |
DE2249459A1 (de) | Verfahren zur herstellung von isocyanaten | |
EP1723101B1 (de) | Verfahren zur herstellung von carbodiimidgruppen aufweisenden substanzen | |
DE2917568A1 (de) | Verfahren zur herstellung von aromatischen di- und polyurethanen | |
DE1189544B (de) | Verfahren zur Herstellung von Monoisocyanaten | |
EP0406618B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Harnstoff- und Biuretgruppen enthaltendem 1,5 Naphtylendiisocyanat | |
DE19521800C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Isocyanaten | |
EP2373615B1 (de) | Verfahren zur modifizierung von diisocyanaten | |
EP0001603B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Isocyanaten | |
DE2220254C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von undestilliertemToluylendlamin-Phosgenierungsprodukt mit einem Aminäquivalent von etwa 90 bis 125 |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8130 | Withdrawal |