DE10035490A1 - Indikator für polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe - Google Patents
Indikator für polyzyklische aromatische KohlenwasserstoffeInfo
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Abstract
Die Durchführung der Überwachungsaufgaben der Umweltkontamination mit PAKs mit konventionellen Analysenmethoden wie Gas- und Flüssigkeitschromatographie ist an einem mit teuren Geräten ausgestatteten Labor und speziell ausgebildeten Bedienungspersonal gebunden, was zu zeitraubenden und teuren Verzögerungen führt. Mit dieser Erfindung steht ein neuer Schnellteststreifen in handlicher Form zur Verfügung, der die Durchführung von umfangreichen, robusten, schnellen und preiswerten Screening-Tests vor Ort, verbunden mit einer äußerst einfachen und schnellen Auswertung ermöglicht. DOLLAR A Der Schnellteststreifen unterschiedlicher Maße und Formen besteht aus hochverzweigtem Polymer, vorzugsweise aus Polyolefin LDPE (Low Density Polyethylene). Die Messung erfolgt nach einem 15 Sekunden Eintauchen des Indikators in einem n-Hexan Extrakt der Probe unter UV-Licht Bestrahlung bei 254 nm. Die optische Dichte ist proportional zur Konzentration der PAK-Moleküle in der Probe. DOLLAR A Die Erfindung soll bei Sanierungsprojekten eine schnelle und kostengünstige Klassifizierung der Ausbaustoffe entsprechend dem PAK-Kontaminationsgrad und/oder eine Teererkennung ermöglichen.
Description
Die Erfindung betrifft einen Indikator für die Prüfung der Anwesenheit von polyzyklischen
aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) in kontaminierten Bodenproben, Erdölprodukten,
Teeren, Teerölprodukten, Ausbauasphalt, Recyclingbaustoffen und Schüttgütern u. a. Sie kann
auch als eine allgemeine Pechgehaltprüfung eingesetzt werden.
Eine Umweltkontamination des Erdreichs mit PAKs findet kontinuierlich durch Emissionen
von unvollständigen Verbrennungsprozessen statt. Aufgrund ihres gesundheitlichen
Gefährdungspotentials zählen die PAKs zu den am strengsten überwachten Umwelt
schadstoffen.
Es ist bekannt, daß zur Erfüllung dieser Überwachungsaufgaben die PAKs mit konventionellen
Analysemethoden wie Gas- und Flüssigkeitschromatographie genau bestimmt werden können.
Die Durchführung ist jedoch an ein mit teuren Geräten ausgestattetes Labor und speziell
ausgebildetes Bedienungspersonal gebunden, was zu zeitraubenden und teuren Verzögerungen
führt. Diese aufwendigen chromatographischen Laborverfahren entsprechen nicht den
Anforderungen, die an ein Testverfahren für die Vor-Ort-Analytik gestellt werden. Es sind
auch immunologische Testverfahren bekannt, die in der Vor-Ort-Analytik für die
Umweltanalytik zur Verfügung stehen.
Mit dieser Erfindung steht ein Stoff in handlicher Form zur Verfügung, der die Durchführung
umfangreicher, robuster, schneller und preiswerter Screening-Tests vor Ort, verbunden mit
einer äußerst einfachen und schnellen Auswertung, ermöglicht. Die Erfindung soll bei
Sanierungsprojekten den Anwendern eine schnelle und damit kostengünstige Klassifizierung
der Ausbaustoffe entsprechend dem Grad der Kontamination ermöglichen. Durch einen
gezielten Einsatz von Indikatoren bei der Beurteilung der Schadstoffbelastung und
Schadstoffverteilung sollen die Erkundungskosten bei Altlastsanierungen, die oft einen
beträchtlichen Anteil an den Gesamtkosten haben, reduziert werden. Auch bei betriebsinternen
Überwachungen werden durch einen einfachen Schnelltest sichere Aussagen über einen
bestimmten Kontaminationsgrad ermöglicht, so daß rasch Entscheidungen getroffen und somit
kostenträchtige Verzögerungen der Betriebsabläufe vermieden werden können.
Diese Aufgabe wird mit dieser Erfindung dadurch gelöst, daß der handliche Schnellteststreifen
unterschiedlicher Maße und Formen aus einem Stoff, entsprechend der kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1, hergestellt ist. Eine Empfindlichkeitserhöhung des Teststoffs wird
durch das in Anspruch 3 gekennzeichnete Verfahren erreicht. Die einfach gestaltete
Durchführung des Schnelltests, durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 3 gelöst,
erfordert keine Vorkenntnisse aus der chemischen Analytik und erfolgt durch das einfache
Eintauchen des Teststreifens in die Probelösung und anschließend die visuelle oder
photometrische Auswertung der in UV-Licht angeregten Fluoreszenz.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß ein einziger
Durchführungsschritt, der keiner speziellen Ausbildung bedarf, eine Vielzahl von
Testablaufschritten der vorhandenen Vor-Ort-Analytik ersetzt. Durch die Fluoreszenz
visualisierung wird ein arbeitsintensiver Schritt, die Farbreaktion, mit den dazugehörigen
Reagenzien und Materialien vermieden. Für die Bestimmung von PAKs ist die
Fluoreszenzanwendung bekannt. Der PAK-Indikator liefert also vor Ort oder im Labor sehr
rasch, einfach und preiswert eine Aussage über die PAK-Kontamination der untersuchten
Proben. Das einzige benötigte Reagenz n-Hexan ist mindergiftig.
Das Prinzip des Verfahrens ist wie folgt: Für bestimmte Moleküle, Molekülteile oder
Strukturen existieren passende Gegenstücke, die sich an diese Zielstrukturen anlagern. In
diesem Fall sind die PAK-Moleküle Gegenstücke bzw. funktionalisierte PAK-Nanopartikel, die
unter UV-Lichtanregung selbst fluoreszieren. Die Polyolefinstruktur des Schnellteststreifens
entspricht der Zielstruktur. Auf der Oberfläche des Streifens entsteht ein stabiles
fluoreszierendes PAK-LDPE-Schichtkonjugat mit einer ausgeprägten Konformations
selektivität. Diese selektive Matrix-Struktur-Affinität bzw. topomimetische Wechselwirkung,
die einer Affinitätschromatographie gleicht, macht eine Vorreinigung der Probe unnötig.
Welche der Struktureigenschaften der wechselwirkenden PAK- bzw. LDPE-Partner den
günstigen selektiven Effekt erzeugt, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Vermutlich führt
die topographische Schichtähnlichkeit der Moleküle bei der Annäherung zu einer
Doppelschicht, die durch Van-der-Waals-Kräfte zusammengehalten wird. Die Dichte bzw. die
Fluoreszenz der PAK-Schicht auf der Oberfläche des Teststreifens hängt direkt von der
Konzentration des PAK-Moleküle in der Probelösung ab. Die Fluoreszenz ist sowohl direkt
visuell als auch photometrisch auswertbar. Die optische Dichte ist proportional zur
Konzentration der PAK-Moleküle und wird bei 450 nm gemessen. Der gewünschte
Meßbereich ist über ein Verdünnungsverfahren festzulegen, beispielsweise 10-500 mg
PAK/kg Probe.
Claims (5)
1. Indikator für polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, der selektiv aus einer
komplexen Probe die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe zum Vorschein bringt,
dadurch gekennzeichnet, daß er in handlicher Scheiben-, Streifen- oder Stabform aus einem
chemisch widerstandsfähigen Material hergestellt ist.
2. Indikator für polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausführung aus Polyolefin, vorzugsweise aus stark verzweigtem
LDPE (Low Density Polyethylen) besteht.
3. Verfahren zur Verwendung eines Indikators für polyzyklische aromatische
Kohlenwasserstoffe, gemäß der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Messung
nach einem beliebig langen Eintauchen des Indikators, vorzugsweise für 15 Sekunden, in einem
n-Hexan Extrakt der Probe unter UV-Licht bei 254 nm Bestrahlung erfolgt.
4. Indikator für polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, gemäß der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß durch Eintauchen des LDPE-Materials für 5 Sekunden in auf
50°C erwärmtem n-Hexan eine Verschärfung der Fluoreszenz bzw. eine Steigerung der
Empfindlichkeit des Indikators erreicht wird.
5. Indikator für polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, gemäß der An
sprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Fluoreszenzabschwächung durch mögliche
in der Probe auftretende anwesenden Begleitsubstanzen durch eine Spülung für 5 Sekunden
des Indikators mit n-Hexan beseitigt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000135490 DE10035490A1 (de) | 2000-07-21 | 2000-07-21 | Indikator für polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000135490 DE10035490A1 (de) | 2000-07-21 | 2000-07-21 | Indikator für polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE10035490A1 true DE10035490A1 (de) | 2002-01-31 |
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ID=7649695
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2000135490 Withdrawn DE10035490A1 (de) | 2000-07-21 | 2000-07-21 | Indikator für polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10035490A1 (de) |
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- 2000-07-21 DE DE2000135490 patent/DE10035490A1/de not_active Withdrawn
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