Verfahren zur Bekämpfung monokotyler Unkrautpflanzen in Kulturen dikotyler
und polykotyler Nutzpflanzen Während lange Zeit Unkräuter in Kulturen von Nutzpflanzen
mit anorganischen Mitteln, z. B. Eisenvitriol, Schwefelsäure, Kalkstickstoff oder
Kainit, bekämpft wurden, wendet man in neuerer Zeit Unkrautvertilgungsmittel auf
organischer Grundlage an. Einige dieser or-&anischen Verbindungen vernichten
die Unkräuter durch Atzwirkung (z. B. Kontaktunkrautmittel, wie Dinitroalkylphenole),
bei anderen Mitteln beruht der pflanzenvernichtende Effekt auf ihrer Wirkung als
Wuchsstoffmittel, das bei Überdosierung zu einem hypertrophischen Wachstum der Unkrautpflanze
und schließlich zum Absterben derselben führt. Alle bisher bekannten Unkrautbekämpfungsmittel
führen aber entweder zur völligen Vernichtung jeden Pflanzenwachstums überhaupt,
wie dies z. B. bei der Unkrautbekämpfung auf Verkehrswegen und auf Sportplätzen
bezweckt wird, oder aber es werden nur dikotyle Pflanzen in Monokulturen vernichtet.Method of controlling monocotyledon weed plants in dicotyledon crops
and polycotyledonous crops Weeds in crops of crops for a long time
with inorganic agents, e.g. B. iron vitriol, sulfuric acid, calcium cyanamide or
Kainite, which have been combated, weedkillers have recently been used
organic basis. Destroy some of these organic & anic compounds
the weeds through corrosive effects (e.g. contact weed agents such as dinitroalkylphenols),
with other agents, the plant-destroying effect is based on their effect as
Growth agent which, if overdosed, leads to hypertrophic growth of the weed plant
and ultimately leads to their death. All previously known weed killers
but either lead to the complete destruction of all plant growth,
how this z. B. in weed control on traffic routes and on sports fields
is intended, or only dicotyledonous plants are destroyed in monocultures.
Es ist ferner bekannt, daß gewisse Verbindungen, z. B. Isopropylphenylcarbamat,
Trichloressigsäure und ihre Derivate, Dichlorpropionsäure, spezifisch grasartige
Pflanzen vernichten, aber in wirksamer Dosierung auch Dikotyledonen schädigen und
zum Teil sogar abtöten. Dies schließt die Anwendung dieser Stoffe zur selektiven
Bekämpfung von grasartigen Unkräutern in Kulturen dikotyler und polykotyler Pflanzen
aus. Auch im Preemergent-Verfahren, also vor dem Auflaufen der Kulturpflanzen, lassen
sich diese Stoffe nicht anwenden, weil sie in den erforderlichen wirksamen Konzentrationsbereichen
sowohl monokotyle als auch dikotyle Keimlinge in gleicher Weise schädigen.It is also known that certain compounds, e.g. B. isopropyl phenyl carbamate,
Trichloroacetic acid and its derivatives, dichloropropionic acid, specifically grassy
Destroying plants, but also damaging and dicotyledons in effective doses
in some cases even kill them. This includes the application of these substances for selective
Control of grass-like weeds in crops of dicotyledon and polycotyledon plants
the end. Also in the pre-emergent process, i.e. before the crop plants emerge, leave
these substances do not apply because they are in the required effective concentration ranges
damage both monocotyledon and dicotyledon seedlings in the same way.
Es wurde nun gefunden, daß mit gutem Erfolg zur Bekämpfung monokotyler
Unkräuter in Kulturen dikotyler und polykotyler Nutzpflanzen Derivate des Äthans
von der allgemeinen Konstitution
angewandt werden können. In der Formel bedeutet X ein Halogen-, Y ein Halogen- oder
ein Wasserstoffatom; R kann eine Hydroxylgruppe oder ein Radikal, wie Oxalkyl, Oxalkyläther,
oder ein stickstoffhaltiges, z. B. von Ammoniak oder Harnstoff, oder auch ein schwefelhaltiges,
z. B. von Thiodiphykol abgeleitetes Radikal sein.It has now been found that, with good success, for combating monocotyledon weeds in crops of dicotyledon and polycotyledon useful plants, derivatives of ethane of the general constitution can be applied. In the formula, X denotes a halogen atom, Y denotes a halogen atom or a hydrogen atom; R can be a hydroxyl group or a radical, such as oxalkyl, oxalkyl ether, or a nitrogen-containing, e.g. B. ammonia or urea, or a sulfur-containing, z. B. be derived from thiodiphycol radical.
Bei Anwendung dieser Körper, sei es in Form von versprühten Lösungen
oder als Streupulver, werden die monokotylen Unkräuter glatt vernichtet, während
die dikotylen und polykotylen Pflanzen keinerlei Schäden erleiden. Dies gilt auch
für die Anwendung im sogenannten Preemergent-Verfahren, weil auch im Keimlingsstadium
die genannten Nutzpflanzen gegen die Unkraut-Bekämpfungsmittel nach der Erfindung
völlig unempfindlich sind.When using this body, be it in the form of sprayed solutions
or as scattering powder, the monocotyledon weeds are destroyed smoothly while
the dicotyledonous and polycotyledonous plants suffer no damage. this is also valid
for use in the so-called pre-emergent process, because it is also in the seedling stage
the said useful plants against the weed control agents according to the invention
are completely insensitive.
Als geeignete Körper im Sinne der Erfindung werden beispielsweise
genannt Chloralhydrat, die Acetale von Chloral mit Alkoholen, Glykolen, Diglykolen,
Methylglykol, Methyldiglykol sowie die Umsetzungsprodukte von Chloral mit Äthylenoxyd;
ferner Verbindungen mit Ammoniak, Aminen, Alkanolaminen, Harnstoff, Dimethylharnstoff,
Thioharnstoff. An Stelle von Chloral kann Dichlor- oder Monochloracetaldehyd treten;
das Chlor kann durch ein anderes Halogen, wie Brom oder Jod, teilweise oder ganz
ersetzt werden.Suitable bodies for the purposes of the invention are, for example
called chloral hydrate, the acetals of chloral with alcohols, glycols, diglycols,
Methyl glycol, methyl diglycol and the reaction products of chloral with ethylene oxide;
also compounds with ammonia, amines, alkanolamines, urea, dimethyl urea,
Thiourea. Dichloroacetaldehyde or monochloroacetaldehyde can be used in place of chloral;
some or all of the chlorine can be replaced by another halogen, such as bromine or iodine
be replaced.
Die grasartigen Unkrautpflanzen werden nach dem Verfahren der Erfindung
mit relativ niedrigen Aufwandmengen in der Keimung bzw. im Wachstum derartig geschädigt,
daß sie im Verlauf von einigen Tagen, besonders resistente Arten innerhalb mehrerer
Wochen, absterben. Nach dem Verfahren gelingt es, unter Ausschaltung unerwünschter
grasartiger Unkräuter, wie z. B. Windhalm, Ackerfuchsschwanz, Trespe, Flughafer
usw., so empfindliche Kulturen, wie Rüben, Karotten, Spinat, Flachs, Bohnen, Erbsen
usw., aufzuziehen. Besondere Bedeutung kommt dem Verfahren der Erfindung in solchen
Gebieten zu, wo Flughafer, Ackerfuchsschwanz, Windhalm u. a. in größerem Umfang
als besonders lästige und bisher nicht bekämpfbare Unkräuter auftreten. In forstlichen
Kulturen von polykotylen Pflanzen lassen sich nach dem Verfahren der Erfindung Riedgras
u. a. schädlichen Gräser mit guter Wirkung bekämpfen.The grassy weed plants are produced according to the method of the invention
with relatively low application rates, the germination or growth is so damaged,
that they become particularly resistant species within several days in the course of a few days
Weeks, die off. The process succeeds in eliminating undesirable
grassy weeds such as B. Wind stalk, foxtail, brusque, wild oat
etc., such sensitive crops as beets, carrots, spinach, flax, beans, peas
etc. to wind up. The process of the invention is of particular importance in such
Areas where wild oats, black grass foxtail, windstorm and others. on a larger scale
occur as particularly annoying and previously uncontrollable weeds. In forestry
Cultures of polycotyledonous plants can be sedge by the method of the invention
i.a. fight harmful grasses with good effect.
Beispiel 1 Ein stark mit Flughafer befallenes Erbsenfeld wird kurz
nach der Einsaat der Erbsen mit 10 kg/ha Chloralglykol
(Halbacetal
mitAthylenglykol) behandelt. Während die Erbsen normal auflaufen und keinerlei Wachstumshemmung
zeigen, kommt der Flughafer zwar zur Keimung, entwickelt sich aber nicht über das
erste Keimblatt hinaus und stirbt innerhalb von 14 Tagen vollkommen ab. Die Erbsen
bleiben während der ganzen Vegetationsperiode frei von Flughaferbefall. Beispiel
2 In einem forstlichen Kulturgarten, der stark unter Riedgras zu leiden hat, werden
je Hektar 300 kg Kalisalz, das 10"/, Chloralthiodiglykol enthält, äusgestäubt und
bei den üblichen Kulturarbeiten in den Boden eingearbeitet. Anschließend werden
in üblicher Weise Kiefern-und Fichtensamen ausgedrillt. Im Verlauf von 2 bis 3 Wochen
keimen die Kiefern- und Fichtensamen normal aus und entwickeln sich frei von Riedgras
ohne jegliche Pflegearbeit. In benachbarten unbehandelt gebliebenen Parzellen entwickelt
sich dagegen ein dichter Bestand von Riedgras, der die Keimung und das Wachstum
der Kiefern- und Fichtenpflanzen erheblich beeinträchtigt, selbst wenn man durch
laufende Hackarbeit die Sämlinge von Riedgras freizuhalten versucht. Beispiel 3
Zuckerrübensamen wird gemischt mit Hafer in den üblichen Kulturgefäßen ausgesät
und anschließend je Hektar mit 50 kg Chloraldimethylhamstoff, gelöst in 8001 Wasser,
behandelt, Keimung und weiteres Wachstum der Rüben wird dadurch trotz der hohen
Aufwandmenge in keiner Weise störend beeinflußt, während der Hafer nach Ausbildung
des ersten Blattes in diesem Wachstumszustand stehenbleibt und innerhalb von 14
Tagen restlos abstirbt. _Example 1 A field of peas heavily infested with wild oats becomes short
after sowing the peas with 10 kg / ha chloral glycol
(Hemiacetal
treated with ethylene glycol). While the peas emerge normally and no growth inhibition whatsoever
show, the wild oat germinates, but does not develop via that
first cotyledon and dies completely within 14 days. The peas
remain free of wild oat infestations during the entire vegetation period. example
2 In a forestry cultural garden that suffers greatly from sedge
300 kg of potash per hectare, which contains 10 "/, Chloralthiodiglykol, dusted and
incorporated into the soil during the usual cultivation work. Then be
Pine and spruce seeds are drilled in the usual way. Over the course of 2 to 3 weeks
the pine and spruce seeds germinate normally and develop free of sedge
without any maintenance work. Developed in neighboring parcels that remained untreated
on the other hand there is a dense stand of sedge, which enables germination and growth
of the pine and spruce plants are significantly affected, even if you go through
ongoing hoeing attempts to keep the seedlings free of sedge. Example 3
Sugar beet seeds are sown mixed with oats in the usual culture vessels
and then per hectare with 50 kg chloraldimethylurea, dissolved in 8001 water,
Treated, germination and further growth of the beet is thereby made in spite of the high
Application rate in no way disruptive during the oats after training
of the first leaf remains in this growth state and within 14
Days completely dies. _