DE10034197A1 - Folienabsorber, insbesondere zum inneren Einsatz vor verglasten Außenflächen - Google Patents
Folienabsorber, insbesondere zum inneren Einsatz vor verglasten AußenflächenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Folienabsorber (10), insbesondere zum inneren Einsatz vor verglasten Außenflächen (13), bestehend aus mindestens einer flexiblen transparenten Folie (14), wobei die Folie (14) nach innen weisend ganzflächig oder teilflächig eine nahezu lichtdichte metallische Beschichtung (15) mit Low-e-Effekt hat.
Description
Die Erfindung betrifft einen Folienabsorber, insbeson
dere zum inneren Einsatz vor verglasten Außenflächen,
bestehend aus mindestens einer flexiblen transparenten
Folie.
Folienabsorber sind vielfältig bekannt, so z. B. aus
der deutschen Patentanmeldung 198 33 031. Der daraus
bekannte Folienabsorber dient hauptsächlich der raum
akustisch wirksamen Schallabsorbtion.
Der derzeit anhaltende architektonische Trend, nicht
nur für ganze Fassaden, sondern auch für den Dachbe
reich von Gebäuden großflächig Glas zu verwenden, macht
ein effektives Sonnenschutzsystem erforderlich, das die
Transparenz der Glasflächen nicht beeinträchtigt und
gleichzeitig die Raumakustik verbessert.
Zur Vermeidung der Sonnen- und Wärmestrahlung, sind im
Stand der Technik, z. B. aus der DE 197 32 977 C1, Son
nenschutzsysteme bekannt, bei denen Glasscheiben mit
Low-e-Schichtsystemen eingesetzt werden. Diese Schicht
systeme werden in der Regel auf die Glasscheiben aufge
sputtert und sind mehr oder weniger transparent. Die
damit versehenen Flächen bzw. Seiten der Glasscheiben
der verglasten Außenflächen sind diejenigen, die dem
Innenraum zugewandt sind. Im Stand der Technik ist es
zur Verminderung der Wärmetransmission ferner üblich,
eine Isolier-Doppelverglasung vorzusehen, bei der sich
die Low-e-Beschichtung auf der Glasscheibe auf der
Innenseite der äußeren Scheibe befindet, also im
Zwischenraum zwischen den Isolierscheiben. Die auf die
Außenfläche auftreffenden Sonnenstrahlen werden größ
tenteils reflektiert und die Wärmeabstrahlung ins Inne
re durch den Low-e-Effekt vermindert, der abhängig von
der Erwärmung der Glasscheibe mehr oder weniger stark
auftritt. Der bekannte Folienabsorber kann von innen
vor solchen verglasten Außenflächen angeordnet werden.
Damit ist ein Sonnenschutzsystem in Kombination mit
einer verbesserten Raumakustik verwirklicht.
Eine solche Kombination zur Verminderung der Sonnen-
und Wärmeeinstrahlung sowie zur Verbesserung der Raum
akustik hat jedoch erhebliche Nachteile. Denn selbst
bei bester Qualität der Folie, ist sie optisch nicht
frei von Verzerrungen, so dass die Transparenz der
Glasflächen beeinträchtigt wird. Ferner erwärmt sich
die Folie bei Absorbtion von Sonnenstrahlung und gibt
diese quasi unvermindert in den Innenraum weiter. Dies
gilt selbstverständlich auch für abgesenkte winterliche
Temperaturen, die durch den Low-e-Effekt der Scheiben
noch weiter verringert werden und unvermindert auf den
Innenraum wirken. Diese, als Zugerscheinung fehlinter
pretierten Effekte des sogenannten, in der Klimatechnik
bekannten, kalten Strahlers haben eine starke Komfort
einschränkung zur Folge.
Die im Stand der Technik bekannten Methoden und
Vorrichtungen sind daher wenig geeignet, die Aufgabe
der vorliegenden Erfindung befriedigend zu lösen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen
Folienabsorber, insbesondere zum inneren Einsatz vor
verglasten Außenflächen zu schaffen, der die Raum
akustik verbessert, eine Transparenz aufweisen kann,
eine stark verminderte Wärmeabstrahlung in den Innen
raum gewährleistet und die mittlere Strahlungstemperatur
im Inneren, also das thermische Komfortempfinden stark
verbessernd beeinflusst.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass
die Folie nach innen weisend ganzflächig oder teil
flächig eine nahezu lichtdichte metallische Beschich
tung mit Low-e-Effekt hat.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass eine zum
Rauminneren bedruckte Folie, die eine metallische,
nahezu lichtdichte Beschichtung aufweist, den von Glas
scheiben bekannten Low-e-Effekt durch ihre Beschichtung
aufweist und darüber hinaus, aufgrund der zum Inneren
weisenden, metallisch unbehandelten Oberfläche, wie ein
thermischer Spiegel wirkt, also die Wärmestrahlung der
übrigen Raumoberflächen reflektiert. Gleichzeitig wirkt
die Folie schallabsorbierend und kann eine Vielzahl von
kleinen unbedruckten Teilflächen aufweisen, die die ge
wünschte Transparenz gewährleisten und gleichzeitig wie
ein optischer Filter wirken. Auch mehrere Folien sind
denkbar.
Erfindungsgemäß ist ferner vorgesehen, dass die Folie
eine Mikroperforation aufweist. Insbesondere bei Ver
wendung von erhitzten Einstichnadeln zur Erzeugung der
Mikroperforation hat sich gezeigt, dass ein besonders
hoher Grad der Verbesserung der Raumakustik erzielt
wird, wenn die Mikroperforation ausgehend von der Ober
fläche mit Beschichtung erfolgt. Dies hat überdies vor
teilhafte Auswirkungen auf das Herstellungsverfahren,
da die Folie nur auf einer ihrer Oberflächen bearbeitet
werden muß.
Erfindungsgemäß ist ferner vorgesehen, dass die Be
schichtung silbermetallisch ist. Wie Versuche gezeigt
haben, wirkt diese metallische Schicht äußerst effektiv
als Wärmebremse, d. h. sie unterdrückt die Abstrahlung
von Wärme umso mehr, je heißer ihre Oberfläche ist. Es
konnten bisher nicht erreichte Low-e-Eigenschaften mit
dem erfindungsgemäßen Folienabsorber erreicht werden.
Vorteilhaft ist ferner vorgesehen, dass die Folie eine
einseitige gleichverteilte Bedruckung mit der Beschich
tung aufweist und dass der Anwendungszweck der Folie
den Bedruckungsanteil bestimmt. Völlig überraschend
haben Versuche gezeigt, dass im Fall einer voll
flächigen Beschichtung, also völliger Lichtdichtigkeit
ein Low-e-Faktor von 0,25 erreicht werden kann. Die
Emmision der Strahlung wird dadurch auf 25%, also auf
ein Viertel reduziert. Im Fall von Punkt- oder Loch
mustern, also Lichtdurchtrittsfenstern bleibt, abhängig
vom Betrachtungsabstand der transparente Charakter des
Folienabsorbers vollständig erhalten. Denn das mensch
liche Auge besitzt die Fähigkeit, in der Durchsicht
durch ein fein aufgelöstes Raster, die fehlenden Bild
informationen zu ergänzen. Beim Ausblick vom dunklen
Innenraum auf eine hellere Umgebung bei genügendem Ab
stand vom Folienabsorber entsteht somit ein Sonnenbril
leneffekt, d. h. das Lochmuster verschwindet in der
Wahrnehmung und es wird lediglich die Lichttransmission
verringert, also analog zu einer getönten Sonnenbrille
abgedunkelt. Für einen effektiven Sonnenschutz sind
Bedruckungsanteile zwischen 50% und 80% der Gesamt
fläche notwendig. Dabei liegt der Licht- und
Strahlungsdurchgang durch die Folie entsprechend bei
50%-20%. Hierdurch können Verhältnisse gewählt
werden, die bei ausreichender Verringerung der Licht
transmission eine genügende Transparenz des Folienab
sorbers gewährleisten und gleichzeitig einen hohen Low-
e-Effekt haben.
Erfindungsgemäß ist ferner vorgesehen, dass die Licht
dichtigkeit des beschichteten Bereichs der Folie eine
Lichttransmission von weniger als 1% hat. Diese Licht
dichtigkeit ist erfindungsgemäß von besonderer Bedeu
tung, da hierdurch die metallisch bedruckten Folienbe
reiche wie thermische Spiegel wirken. D. h., die Wärme
strahlung der übrigen Raumoberflächen wird reflektiert.
Bei aktiver Kühlung z. B. des Bodens über eine Fußbo
denkühlung wird die geringe Bodenoberflächentemperatur
von der Beschichtung der erwärmten Folie im Dachbereich
zurückgespiegelt. Empfunden wird sodann nicht die Wär
mestrahlung des heißen Dachaufbaus, sondern die Reflek
tion des kühleren Bodens. Die im Stand der Technik be
kannten transparenten Schichten weisen diesen Effekt
überhaupt nicht auf.
Vorteilhaft ist ferner vorgesehen, dass die unbeschich
tete Folie eine Lichttransmission von mehr als 80%
hat. Wenngleich ein idealer transparenter Charakter des
Folienabsorbers durch ein Lochmuster mit Durchgangsöff
nungen zu erreichen ist, so hat sich gezeigt, dass ein
optimaler transparenter Charakter bereits bei Licht
transmission von mehr als 80% der Folie ausreichend
ist, da die Fenster fokussierend wirken. Insbesondere
bei Anwendungen von Folien ohne Mikroperforation resul
tieren hieraus weitere Vorteile. Denn eine
entsprechende nicht perforierte Folie ist z. B. feuch
tigkeitsundurchlässig und entsprechend einsetzbar.
Ferner ist vorteilhaft vorgesehen, dass bei einem Be
schichtungsgrad von 75% die beschichtete Seite der
Folie ein um mehr als 50% geringeres Emissionsvermögen
für Wärmestrahlung hat, als die unbeschichtete Seite
der Folie. Hierdurch resultiert bei einer mittleren
Lichttransformation im Gesamtbereich von ca. 25% eine
erhebliche Reduzierung des Emmisionsvermögens für Wär
mestrahlung auf der unbeschichteten Seite der Folie.
Ferner ist vorteilhaft vorgesehen, dass die Oberfläche
der Beschichtung eine unbehandelte metallische Ober
fläche bildet und bei zunehmender Temperatur die Ab
strahlung von Wärme immer stärker unterdrückt. Hier
durch wird der Effekt der metallischen Schicht, als
Wärmebremse zu wirken, besonders stark.
Gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, dass die Folie aus PVC oder PTFE ist und
die unbedruckten punktförmigen Teilflächen oder Durch
gangsöffnungen eines Lochmusters einen kreisrunden oder
beliebigen Querschnitt haben. Diese Materialwahl ermög
licht eine universelle Anwendung der Folie aufgrund
ihrer pysikalischen Eigenschaften wie auch eine ein
fache Verarbeitung. Insbesondere ist sie auch zu perfo
rieren und mit einem Lochmuster zu versehen, ohne an
Reißfestigkeit einzubüßen. Zur Kombination mit der er
findungsgemäßen silbermetallischen Beschichtung weist
sie überdies eine gute Haftung für die Bedruckung auf.
Die Querschnitte von Durchgangsöffnungen oder unbe
druckten Abschnitten können daher vorteilhaft allen
Anwendungen angepasst werden.
Erfindungsgemäß ist ferner vorgesehen, dass die Folie
dadurch einen effektiven Wärmedurchgangswert k hat,
dass die unbeschichtete Seite der Folie über 60% der
auf sie auftreffenden Strahlung reflektiert, dass die
Beschichtung der beschichteten Seite der Folie bei zu
nehmender Erwärmung eine abnehmende Wärmemenge ab
strahlt und dass die lichtdichte metallische Beschich
tung für Wärmequellen die der Beschichtung zugeordnet
sind, die Eigenschaften eines thermischen Spiegels auf
weist. Hierdurch sind die drei wesentlichen Kriterien,
die den Wärmedurchgangswert k beeinflussen, in der er
findungsgemäßen Folie verwirklicht, die darüber hinaus
besten transparenten Charakter aufweist und auch die
Raumakustik in der gewünschten Weise beeinflusst.
Der erfindungsgemäße Folienabsorber gewährleistet somit
aufgrund des Punkt- oder Lochmusters einerseits eine
gute optische Transparenz und andererseits einen ge
wünschten hohen möglichen Sonnenschutz. Die auf ihn
auftreffende, durch die verglasten Außenflächen hin
durchgehende Strahlung wird in den Bereichen der me
tallischen Bedruckung weitgehend reflektiert. Die raum
seitige metallische Schicht wirkt als unbehandelte me
tallische Oberfläche wie eine Wärmebremse. Die Wärme
abgabe in den Raum wird aufgrund der Erwärmung der Fo
lie bei Absorbtion von Sonnenstrahlen durch die Low-e-
Funktionsschicht (Beschichtung) weitgehend unterdrückt.
Bei einem entsprechenden Zusammenwirken einer Vergla
sung mit einem dahinter angeordneten erfindungsgemäßen
Folienabsorber wird der Wärmedurchgangswert k opti
miert. Zugerscheinungen, wie etwa im Fall von kalten
Strahlern, entfallen ebenso, wie Abstrahlungen hoher
Wärme im sommerlichen Dachbereich durch die Wirkung als
thermischer Spiegel.
Neben der Verringerung der aktuellen Kühllast des Rau
mes durch die Unterdrückung der Wärmestrahlung des
Daches in den Raum, wird über den erfindungsgemäßen
Folienabsorber eine deutliche Verbesserung des ther
mischen Komforts im Innenraum aufgrund einer über den
Reflektionseffekt stark herabgesetzten mittleren
empfundenen Oberflächentemperatur erreicht.
Da das thermische Komfortempfinden des Menschen etwa je
zur Hälfte von der Lufttemperatur und der mittleren
Strahlungstemperatur im Raum bestimmt wird, kann bei
gleichbleibendem Komfort über den Einsatz des erfin
dungsgemäßen Folienabsorbers eine höhere Lufttemperatur
im Sommer toleriert und damit die abzuführende Kühllast
gesenkt werden.
Ein analoger Effekt wird beim Einsatz von Flächenhei
zungen in Kombination mit dem erfindungsgemäßen Folien
absorber im Winter erreicht.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel wird anhand einer Zeichnung
näher erläutert. Darin zeigt:
Fig. 1 eine schematische perspektivische Teilansicht
eines sich beliebig erstreckenden
erfindungsgemäßen Folienabsorbers.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Ansicht eines Teils eines
erfindungsgemäßen Folienabsorbers 10. Der Folienabsor
ber 10 ist flächig und perspektivisch dargestellt.
Pfeil A deutet die Blickrichtung eines Betrachters vom
Rauminneren 11 zum Raumäußeren 12 oder zu einer ent
sprechend angeordneten gläsernen Außenfläche 13 an, die
mit einigen Linien angedeutet ist. Pfeil B deutet die
Grundrichtung der Sonnen- und Wärmestrahlung an.
Der Folienabsorber 10 wird grundsätzlich aus einer
Folie 14 gebildet, die vorzugsweise aus PVC oder PTFE
ausgebildet sein kann, aber auch aus einer Silikon
beschichteten textilen Membran. Die Folie 14 ist zum
Rauminneren 11 (zum Betrachter) weisend mit einer Be
schichtung 15 versehen, insbesondere bedruckt. Die Be
schichtung 15 ist hochgradig lichtdicht und zum Raum
inneren 11 weisend mit einer unbehandelten Oberfläche
belassen. Die Oberfläche der Folie 14 kann die Be
schichtung 15 ganzflächig aufweisen oder auch teil
flächig. Ist eine teilflächige Beschichtung 15 vorge
sehen, dann ist das Muster der Bedruckung beliebig,
besonders gute Erfahrungen wurden mit Punktstrukturen
gemacht. Im unbedruckten Bereich z. B. der Löcher oder
Punkte 16 ist keine Beschichtung 15 vorhanden, so dass
der Blick durch die Folie 14 hindurch frei ist. Die
Punkte oder Löcher 16 können auch Durchgangsöffnungen
durch die Folie 14 bilden. Der Querschnitt der Punkte/
Löcher 16 ist in Form und Fläche an die unterschied
lichen Anwendungen anpassbar.
Die Folie 14 kann zusätzlich eine Mikroperforation 17
aufweisen, die vorzugsweise in Pfeilrichtung A in die
Folie 14 eingestochen ist. Die Mikroperforation 17
unterstützt die Schalldämmung und verbessert somit die
Raumakustik. Oberhalb der Linie 18 ist der Folienabsor
ber 10 mit der Mikroperforation 17 dargestellt.
Die Punkt- oder Lochmuster sind an den Betrachungsab
stand angepasst. Hierdurch ist der Folienabsorber 10
trotz lichtdichter Beschichtung 15 transparent, denn
das menschliche Auge besitzt die Fähigkeit bei einem
fein aufgelösten Raster die fehlende Bildinformation zu
ersetzen. Beim Blick in Richtung Pfeil A, also i. d. R.
in die hellere Umgebung 12 entsteht, bei genügendem Ab
stand vom Folienabsorber 10 ein Sonnenbrilleneffekt. D. h.,
die Punkt- oder Lochmuster verschwinden in der
Wahrnehmung und es wird lediglich die Lichttransmission
verringert, also analog zu einer getönten Sonnenbrille
abgedunkelt. Für einen effektiven Sonnenschutz sind
Bedruckungsanteile zwischen 50% und 80% der Gesamt
fläche notwendig. Dabei liegt der Licht- und Strahl
ungsdurchgang in Richtung Pfeil B durch die Folie 14
bei entsprechend 50% bis 20%.
Die durchgehende Strahlung in Richtung Pfeil B wird von
der metallischen Beschichtung beispielsweise zu über
60% reflektiert. Die sekundäre Wärmeabgabe in den
Raum 11 durch einen über diesen Folienabsorber 10 re
alisierten Sonnenschutz wird über diese Reflektion nach
außen je nach Qualität der davor liegenden verglasten
Außenfläche 13 reduziert. Der raumseitig auf der Fo
lie 14 aufgebrachte metallische Auftrag aus der licht
dichten silberweiß-silbernen metallischen Beschich
tung 15 übernimmt noch eine weitere Funktion. Denn die
metallische Schicht 15 wirkt wie alle unbehandelten
metallischen Oberflächen, als Wärmebremse. D. h., sie
unterdrückt die Abstrahlung von Wärme bei heißen Ober
flächen. Bei Absorbtion von Sonnenstrahlen erwärmt sich
die Folie 14, die Wärmeabgabe in den Raum 11 wird je
doch, analog zu den in Wärmeschutzverglasungen einge
setzten Low-e-Funktionsschichten, weitgehend unter
drückt. Bei entsprechendem Aufbau einer Gesamtkonstruk
tion aus Verglasung und zum Betrachter angeordnetem
erfindungsgemäßen Folienabsorber 10 wird der Wärme
durchgang und damit der effektive Wärmedurchgangswert k
verbessert.
Komforteinschränkungen durch herabgesetzte winterliche
Scheibentemperaturen der Außenverglasung 13 werden über
den Low-e-Effekt der Beschichtung 15 ebenfalls verrin
gert. Es entfallen somit die als Zugerscheinung fehl
interpretierten Effekte des sogenannten, in der Klima
technik bekannten, kalten Strahlers. Beim Einsatz des
erfindungsgemäßen Folienabsorbers 10 in Gebäuden mit
gekühlten bzw. erwärmten Bauteiloberflächen, wie Beton
kerntemperierung, Fußbodenheizung bzw. -kühlung, wird
ein weiterer Vorteil der Beschichtung 15 genutzt.
Die Unterdrückung der Abstrahlung von Wärme bewirkt bei
einer nicht transparenten Beschichtung 15 aufgrund
pysikalischer Gesetzmäßigkeiten die Reflektion von
Wärmestrahlung. Damit verhalten sich die metallisch
bedruckten Bereiche der Folie 14 wie ein thermischer
Spiegel. D. h., statt Wärme aufgrund erhöhter Folien
temperaturen abzustrahlen, wird die Wärmestrahlung der
übrigen Raumoberflächen reflektiert. Bei aktiver
Kühlung z. B. des Bodens des Raumes 11 über eine Fuß
bodenkühlung wird die geringe Bodenflächentemperatur
von der Beschichtung 15 der erwärmten Folie 14 im Dach
zurückgespiegelt. Empfunden wird daher nicht die Wär
mestrahlung des erwärmten Dachaufbaus, sondern die
Reflektion des kühleren Bodens.
Neben der Verringerung der aktuellen Kühllast des
Raumes 11 durch die Unterdrückung der Wärmestrahlung
des Daches in den Raum 11, wird über den erfindungs
gemäßen Folienabsorber 11 eine deutliche Verbesserung
des thermischen Komforts im Innenraum 11 aufgrund einer
über den Reflektionseffekt stark herabgesetzten mitt
leren empfundenen Oberflächentemperatur im Raum 11
erreicht. Da das thermische Komfortempfinden etwa je
zur Hälfte von der Lufttemperatur und der mittleren
Strahlungstemperatur im Raum 11 bestimmt wird, kann bei
gleichbleibendem Komfort beim Einsatz des erfindungs
gemäßen Folienabsorbers 10 eine höhere Lufttemperatur
im Sommer toleriert und somit die abzuführende Kühllast
weiter gesenkt werden. Ein analoger Effekt wird bei
Flächenheizungen in Kombination mit dem Folienabsor
ber 10 im Winter erreicht.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Fig. 1
sowie den Ansprüchen 1 bis 10 offenbarten Merkmale der
Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger
Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in
ihren unterschiedlichen Ausführungsformen wesentlich
sein.
Claims (10)
1. Folienabsorber, insbesondere zum inneren Einsatz
vor verglasten Außenflächen, bestehend aus min
destens einer flexiblen transparenten Folie, da
durch gekennzeichnet, dass die Folie (14) nach
innen weisend ganzflächig oder teilflächig eine
nahezu lichtdichte metallische Beschichtung (15)
mit Low-e-Effekt hat.
2. Folienabsorber nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Folie (14) eine Mikroperfo
ration (17) aufweist.
3. Folienabsorber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Beschichtung (15) silber
metallisch ist.
4. Folienabsorber nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Folie (14) eine einseitige
gleichverteilte Bedruckung mit der Beschich
tung (15) aufweist und dass der Anwendungszweck
der Folie (14) den Bedruckungsanteil bestimmt.
5. Folienabsorber nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Lichtdichtigkeit des be
schichteten Bereichs der Folie (14) eine Licht
transmission von weniger als 1% hat.
6. Folienabsorber nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, dass die unbeschichtete Folie (14) eine
Lichttransmission von mehr als 80% hat.
7. Folienabsorber nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, dass bei einem Beschichtungsgrad von
75% die beschichtete Seite der Folie (14) ein um
mehr als 50% geringeres Emissionsvermögen für
Wärmestrahlung hat, als die unbeschichtete Seite
der Folie (14).
8. Folienabsorber nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Oberfläche der Beschichtung (15) eine
unbehandelte metallische Oberfläche bildet und bei
zunehmender Temperatur die Abstrahlung von Wärme
immer stärker unterdrückt.
9. Folienabsorber nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Folie (14) aus PVC oder PTFE ist und die
unbedruckten punktförmigen Teilflächen oder
Durchgangsöffnungen (16) eines Lochmusters einen
kreisrunden oder beliebigen Querschnitt haben.
10. Folienabsorber nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Folie (14) dadurch einen effektiven Wär
medurchgangswert k hat, dass die unbeschichtete
Seite der Folie (14) über 60% der auf sie auf
treffenden Strahlung reflektiert, dass die Be
schichtung (15) der beschichteten Seite der
Folie (14) bei zunehmender Erwärmung eine abneh
mende Wärmemenge abstrahlt und dass die licht
dichte metallische Beschichtung (15) für Wärme
quellen die der Beschichtung (15) zugeordnet sind,
die Eigenschaften eines thermischen Spiegels
aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000134197 DE10034197A1 (de) | 2000-07-13 | 2000-07-13 | Folienabsorber, insbesondere zum inneren Einsatz vor verglasten Außenflächen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000134197 DE10034197A1 (de) | 2000-07-13 | 2000-07-13 | Folienabsorber, insbesondere zum inneren Einsatz vor verglasten Außenflächen |
Publications (1)
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---|---|
DE10034197A1 true DE10034197A1 (de) | 2002-01-31 |
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ID=7648886
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000134197 Withdrawn DE10034197A1 (de) | 2000-07-13 | 2000-07-13 | Folienabsorber, insbesondere zum inneren Einsatz vor verglasten Außenflächen |
Country Status (1)
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