DE10032711C2 - Teilbare Spurstange für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Teilbare Spurstange für KraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spurstange für Kraftfahrzeuge gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Spurstangen sind in verschiedenen Ausführungsformen und für
verschiedene Zwecke bekannt.
Eine aus der DE 39 15 991 C2 bekannte Spurstange dieser Art hat
eine Druck- und Zuglastbegrenzung zum Ziel, um die in der
Spurstange wirksamen Axialkräfte zu reduzieren und dadurch eine
eingeschränkte Betriebsfähigkeit des Fahrzeugs aufrecht zu
erhalten, wenn die Überlastsicherung wirksam geworden ist. Zu
diesem Zweck weist die Spurstange ein Sicherungsglied mit einem
rohrförmigen Außenteil und einem in diesen koaxial eingreifenden
Innenteil sowie einer Auslösesicherung aus verformbaren
Elementen auf.
Eine aus der EP 0355405 A2 bekannte Spurstange weist ebenfalls
ein Rohr und einen in das Rohr eingesetzten Übertragungsstab
auf. Auch diese bekannte Spurstange hat zum Zweck, die
Radführung zu verbessern, indem bei Zugüberlastung eine
definierte Verformung der Spurstange bewirkt wird. In diesem
Fall weist der Übertragungsstab innerhalb des Rohres eine
Sollbruchstelle und zwischen der Sollbruchstelle und dem
Rohrende einen Absatz auf, der bei einem Bruch der
Sollbruchstelle gegen eine Rohrverengung zum Anschlag kommt, um
eine völlige Bauteiltrennung zu verhindern.
In der DE 37 30 244 C1 ist eine Spurstange beschrieben, die
hydraulisch längenverstellbar ist, indem sie einen
Ausdehnungsraum aufweist, dem bei einem Bremsvorgang eine
Hydraulikflüssigkeit zugeführt wird. Dadurch soll beim Bremsen
auf einer Fahrbahn, die in Längsrichtung nebeneinander
unterschiedliche Reibungskoeffizienten aufweist, durch
Vergrößerung der Vorspur die Geradeausstabilität sichergestellt
werden.
Aus der DE 43 26 668 C2 ist es bekannt, in Längsrichtung eines
Fahrzeugs zwischen den Vorder- und Hinterrädern stoßabsorbierend
und/oder kräfteübertragend wirkende Schubstangen mit einer
axialen Unterbrechung anzuordnen, und bei einem Aufprall des
Fahrzeugs bei Geschwindigkeiten ab 30 km/h die
Unterbrechungsstelle durch einen explosionsartig wirkenden
Kraftspeicher zu überbrücken und so die axialen Kräfte auf die
rückwärtigen Teile der Karosserie zu übertragen. Dadurch soll
die Aufprallwirkung auf die Insassen des Fahrzeugs verringert
werden.
Die DE 195 42 496 C1 beschreibt eine Vorderradaufhängung für
Kraftfahrzeuge, durch die verhindert wird, dass bei einem
sogenannten Off-set-Aufprall das betroffene Vorderrad gegen die
Stirnwand der Fahrgastzelle gedrückt wird. Das wird bei einer
Vorderradaufhängung mit mindestens einem Dreieck-Querlenker mit
einer vorderen und einer hinteren Lenkerstrebe und einer hinter
der Vorderradachse über einen Spurhebel an der Radachse
angreifenden Spurstange dadurch erreicht, dass die hintere
Lenkerstrebe energieabsorbierend längsverformbar ist. Bei einem
Fahrzeugaufprall wird durch die Längsverformung der hinteren
Lenkerstrebe der in Fahrtrichtung hinten liegende Teil des
Vorderrades durch die Spurstange nach seitlich außen geschwenkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer
Frontalkollision den nach hinten gelegenen Teil eines
Vorderrades auf andere Weise selbsttätig nach außen zu schwenken
und das Rad so nach innen einzulenken.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass im
Innern der Spurstange ein von einem Beschleunigungssensor
angesteuerter Treib- oder Sprengsatz angeordnet ist, durch
dessen Sprengwirkung eine Längenveränderung der Spurstange
bewirkt wird.
Wenn der Anlenkpunkt der Spurstange hinter der Radmitte liegt,
muß die Spurstange unter der Explosionswirkung des Sprengsatzes
verlängerbar sein. Andererseits muß die Spurstange unter der
Explosionswirkung des Sprengsatzes verkürzbar sein, wenn ihr
Anlenkpunkt vor der Radmitte liegt.
Es kann zweckmäßig sein, dass die Beschleunigungssensoren, durch
die die Explosion des Sprengsatzes in der Spurstange ausgelöst
wird, zusätzlich automatisch eine ABS- und ESP-unterstützte
Vollbremsung einleiten. Dadurch kann auch bei einem ungeübten
beziehungsweise bewußtlosen oder handlungsunfähigen Fahrer das
Fahrzeug sicher und optimal verzögert zum Stehen gebracht
werden.
Bevorzugte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Von den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 in schematischer Darstellung die Ablaufphasen
eines Frontalzusammenstoßes zweier Fahrzeuge;
Fig. 2 ein erstes Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Spurstange;
Fig. 3 eine Detailansicht aus Fig. 2;
Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Spurstange;
Fig. 5 die Anordnung einer verlängerbaren Spurstange
in einem Fahrzeug;
Fig. 6 die in Fig. 5 dargestellte Anordnung kurz vor
dem Zusammenstoß mit einem Baum, und
Fig. 7 zur Veranschaulichung der Wirkungsweise die in
Fig. 6 dargestellte Anordnung mit eingelenktem
Rad.
Die Darstellung in Fig. 1 zeigt zwei Fahrzeuge mit
erfindungsgemäß einlenkbaren Vorderrädern. In der Kontaktphase
lenken die Räder nach innen ein, und die Fahrzeuge gleiten
aneinander vorbei. In der Auslaufphase kommt es nur zu geringen
Abweichungen der Fahrzeuge vom Straßenverlauf.
Wie in den folgenden Ausführungsbeispielen noch im einzelnen
gezeigt wird, wird die Trennung und Verlängerung der Spurstange
dadurch ausgelöst, dass ein Zünder einen in der Spurstange
angeordneten Sprengsatz zündet. Die Energie zur Trennung und
Verlängerung wird durch die Explosion des Sprengsatzes und
gegebenenfalls durch das Lösen von vorgespannten Federn
bereitgestellt. Die dabei auftretenden Druckkräfte werden
vorzugsweise auf der radabgewandten Seite auf das
servounterstützte Lenkgetriebe übertragen und von diesem
abgefangen.
Fig. 2 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, bei
der die Verlängerung der Spurstange durch eine teleskopartige
Verbindung realisiert wird. Die Spurstangenhälften S5 und S6
sind bei der Montage teleskopartig ineinander gesteckt. Dabei
rasten die in Fig. 3 im Detail dargestellten Haken S10, die am
inneren Spurstangenteil S6 befestigt sind, am äußeren
Spurstangenteil S5 ein. Sie werden vorzugsweise von
vorgespannten Spiralfedern S9 nach außen gedrückt. Diese
Fixierung ist zweckmäßig, da die Spurstange sowohl Zug- als auch
Druckkräfte in Längsrichtung übertragen soll. Die
Spurstangenhälften S5 und S6 tragen an ihren freien Enden
jeweils einen Spurstangenkopf S1, der jeweils mit einer
Kontermutter S2 an der zugehörigen Spurstangenhälfte festgelegt
ist.
Der Sprengsatz S7 ist im inneren Spurstangenteil angeordnet.
Durch die Bohrung S11 ist das Zündkabel zum Sprengsatz S7
geführt. Bei seiner Explosion drückt der Sprengsatz einen
vorzugsweise keilförmigen Kolben S8 nach außen. Dabei lösen sich
die Haken S10 und damit die Spurstangensicherung. Durch den
Kolbeneffekt werden die beiden Spurstangenhälften teleskopartig
auseinander getrieben. An der radabgewandten Seite stützt sich
die Spurstange am Servolenkungsgetriebe A9 ab, wie es aus der
Fig. 5 ersichtlich ist. Um die Gleitflächen der teleskopartigen
Verbindung vor Schmutz und Korrosion zu schützen, ist es
vorteilhaft, elastische Dichtringe S4 und Gummimanschetten S3
vorzusehen.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform bei der die Spurstange nicht
geteilt ist, sondern eine Sollbruchstelle besitzt, die bei
Zündung des Sprengsatzes S7 im Innern der Spurstange bricht. Die
so entstandenen beiden Spurstangenteile werden vorzugsweise
durch eine Spiralfeder S12 auseinander getrieben. Um die Feder
zu schützen, ist es zweckmäßig, ein Schutzrohr S13 einzubringen,
welches den Sprengsatz von der Feder trennt.
Fig. 5 zeigt in einem Horizontalschnitt und in einem
Vertikalschnitt den vorderen Teil eines Fahrzeugs mit den
unteren Längsträgern A1, den oberen Längsträgern A2 sowie dem
unteren Querträger A6 und dem oberen Querträger A7. Mit A8 ist
der Motorblock mit dem Getriebe bezeichnet, und A9 stellt das
servounterstützte Lenkgetriebe dar. A4 stellt die
Vorderradaufhängung mit unterem Querlenker und dem Rad dar. Die
verlängerbare Spurstange A5 stützt sich am Vorderrad und am
Lenkgetriebe A9 ab. Die erfindungsgemäße Spurstange kann mit
einem Sicherheitsunterbau im Kotflügel kombiniert sein. Durch
einen solchen Unterbau wird eine größere struktursteife
Abgleitebene realisiert, die zusammen mit dem Einlenken des
Rades ein Abgleiten des Fahrzeugs am Kollisionshindernis
gewährleistet.
Fig. 6 zeigt die gleiche Darstellung wie Fig. 5, jedoch ist hier
zusätzlich ein Kollisionshindernis A10 in Form eines Baumstamms
dargestellt, und zwar im Augenblick des erstens Kontaktes.
Fig. 7 zeigt, wie sich die Spurstange A5 abstützend auf das
Servolenkungsgetriebe A9 verlängert hat und das Rad nach innen
eingelenkt wurde. Mit Alpha ist der Winkel bezeichnet, unter dem
der obere Längsträger A2 nach vorn zum Querträger A7 abknickt.
Der Winkel Alpha stellt mithin den Winkel zwischen dem maximal
nach innen eingelenkten Vorderrad und der Fahrzeuglängsachse
dar. Der nach außen schwenkende hintere Teil des Vorderrades
führt zu einer Kotflügelblechfalte A12. Das Fahrzeug wird nach
rechts versetzt, wobei das eingelenkte Vorderrad als
struktursteife Ableitebene wirkt. Ein Verhaken des Vorderrads
mit dem Kollisionshindernis unterbleibt.
A1 unterer Längsträger
A2 oberer Längsträger
A4 Vorderradaufhängung mit unterem Querlenker und Rad
A5 teilbare Spurstange
A6 unterer Quertäger
A7 oberer Querträger
A8 Motorblock mit Getriebe
A9 servounterstütztes Lenkgetriebe
A10 Kollisionshindernis (Baum)
A12 sich bildende Kotflügelblechfalte
α Winkel unter dem der obere Längsträger nach vorn zum Querträger abknickt bzw. Winkel zwischen maximal nach innen eingelenktem Vorderrad und Fahrzeuglängsachse
S1 Spurstangenkopf
S2 Kontermutter
S3 Gummimanschette
S4 Dichtringe
S5 äußerer Spurstangenteil
S6 innerer Spurstangenteil
S7 Treib/Sprengsatz
S8 Lösekolben
S9 Andruckfeder
S10 Haken (mehrere über den Umfang verteilt)
S11 Bohrung für Zündkabel
S12 vorgespannte Feder
S13 Schutzrohr
A2 oberer Längsträger
A4 Vorderradaufhängung mit unterem Querlenker und Rad
A5 teilbare Spurstange
A6 unterer Quertäger
A7 oberer Querträger
A8 Motorblock mit Getriebe
A9 servounterstütztes Lenkgetriebe
A10 Kollisionshindernis (Baum)
A12 sich bildende Kotflügelblechfalte
α Winkel unter dem der obere Längsträger nach vorn zum Querträger abknickt bzw. Winkel zwischen maximal nach innen eingelenktem Vorderrad und Fahrzeuglängsachse
S1 Spurstangenkopf
S2 Kontermutter
S3 Gummimanschette
S4 Dichtringe
S5 äußerer Spurstangenteil
S6 innerer Spurstangenteil
S7 Treib/Sprengsatz
S8 Lösekolben
S9 Andruckfeder
S10 Haken (mehrere über den Umfang verteilt)
S11 Bohrung für Zündkabel
S12 vorgespannte Feder
S13 Schutzrohr
Claims (11)
1. Spurstange für Kraftfahrzeuge, die zur Veränderung ihrer
Länge aus zumindest zwei teleskopartig ineinander
angeordneten Spurstangenteilen besteht, dadurch
gekennzeichnet, dass im Innern der Spurstange ein von einem
Beschleunigungssensor angesteuerter Treib- oder Sprengsatz
(S7) angeordnet ist, durch dessen Sprengwirkung die
Längenänderung der Spurstange bewirkt wird.
2. Spurstange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ihr
Anlenkpunkt hinter der Radmitte liegt, und dass sie unter
der Explosionswirkung des Treib- oder Sprengsatzes (S7)
verlängerbar ist.
3. Spurstange nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie
zwei Teile (S5, S6) umfaßt, die über einen rohrförmigen
äußeren Spurstangenteil (S5) und über einen in diesen
koaxial eingreifenden inneren Spurstangenteil (S6)
teleskopartig ineinandergreifen und in ihrer gegenseitigen
Position fixiert sind, und dass durch die Explosionswirkung
des Treib- oder Sprengsatzes (S7) die Positionsfixierung der
beiden teleskopartig ineinandergreifenden Spurstangenteile
(S5, S6) gelöst und die Spurstange verlängert wird.
4. Spurstange nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur
Positionsfixierung der beiden ineinandergreifenden
Spurstangenteile (S5, S6) am inneren Spurstangenteil (S6) über
dessen Umfang verteilte, schwenkbar befestigte und in den
äußeren Spurstangenteil (S5) einrastende Haken (S10)
vorgesehen sind.
5. Spurstange nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass im
inneren Spurstangenteil (S6) auf die Haken (S10) einwirkende
vorgespannte Federn (S9) angeordnet sind.
6. Spurstange nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
dass vor dem Treib- oder Sprengsatz (S7) ein unter der
Explosionswirkung des Treib- oder Sprengsatzes (S7) die
Haken (S10) aus ihrer Sicherungsstellung lösender Kolben
(S8) angeordnet ist.
7. Spurstange nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der
Kolben (S8) keilförmig ausgebildet ist.
8. Spurstange nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Spurstange mit einer Sollbruchstelle versehen ist, die unter
der Explosionswirkung des innerhalb eines äußeren
Spurstangenteils (S5) angeordneten Treib- oder Sprengsatzes
(S7) bricht.
9. Spurstange nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
innerhalb des äußeren Spurstangenteils (S5) eine
vorgespannte, die beiden entstandenen Spurstangenteile
auseinander treibende Spiralfeder (S12) angeordnet ist.
10. Spurstange nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Spiralfeder (S12) vom Treib- oder Sprengsatz (S7) durch ein
Rohr (S13) getrennt ist.
11. Spurstange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ihr
Anlenkpunkt vor der Radmitte liegt, und dass sie unter der
Explosionswirkung des Treib- oder Sprengsatzes verkürzbar
ist.
Priority Applications (1)
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DE2000132711 DE10032711C2 (de) | 2000-07-07 | 2000-07-07 | Teilbare Spurstange für Kraftfahrzeuge |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10032711A1 DE10032711A1 (de) | 2002-01-24 |
DE10032711C2 true DE10032711C2 (de) | 2003-04-30 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000132711 Expired - Fee Related DE10032711C2 (de) | 2000-07-07 | 2000-07-07 | Teilbare Spurstange für Kraftfahrzeuge |
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