DE10032480C1 - Decken- oder Bodendurchführung für Kabelstränge - Google Patents

Decken- oder Bodendurchführung für Kabelstränge

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Abstract

Bei einer Decken- oder Bodendurchführung für Kabelstränge, mit einem feuerfesten Schutzrohr (R) im Bereich der Durchführung der Kabelstränge (K), beiderseitigen mineralischen Stopfen (S) in den Endbereichen des Schutzrohres (R) und einer feuerbeständigen Füllung (F) innerhalb des Schutzrohres (R) um die Kabelstränge (K) herum, besteht die Füllung (F) aus einem rieselfähigen, kleinkörnigen, mineralischen Baustoff und der Außendurchmesser des durchgezogenen Kabels oder Kabelbündels (K) beträgt 4/10 bis 6/10 des Innendurchmessers (D) des Schutzrohres (R).

Description

Die Erfindung betrifft eine Decken- oder Bodendurchführung für Kabelstränge, mit einem Schutzrohr im Bereich der Durch­ führung der Kabelstränge, beiderseitigen Stopfen für die En­ den des Schutzrohres und einer rieselfähigen, feuerbeständi­ gen Füllung innerhalb des Schutzrohres um die Kabelstränge herum, sowie ein Verfahren zur Installation der Durchführung.
In Gebäuden mit Durchbrüchen besteht die Gefahr, daß sich ein Brand durch die Durchbrüche hindurch in andere Räume ausbrei­ tet und es dort ebenfalls zu Beeinträchtigungen an Gesund­ heits- und Sachschäden infolge Feuer und Rauch kommt.
Um die Ausdehnung eines Brandes in andere Räume zu verhin­ dern, ist es deshalb erforderlich, bei der Errichtung oder Modernisierung eines Gebäudes alle Durchbrüche feuer- und rauchdicht abzuschotten. Dabei besteht der Wunsch, die Durch­ brüche so auszugestalten, daß noch nach der Errichtung und Inbetriebnahme der Gebäude und elektrotechnischen Anlagen Änderungen in der Weise vorgenommen werden können, daß vor­ handene Leistungs- oder Schwachstromkabel entfernt und/oder zusätzliche Leistungs- oder Schwachstromkabel unter Einhal­ tung der brandschutztechnischen Sicherheitsanforderungen nachgezogen werden können.
Aus der DE 39 23 197 A1 ist eine Kabeldurchführung durch eine Brandschutzdecke bekannt, die aus einem Kabeldurchführungs­ rohr aus feuerbeständigem Material besteht, dessen Innenseite mit einem wärmeaktiven, quellenden Material besetzt ist. Stirnseitig ist das Kabeldurchführungsrohr mit Dichtungen aus Mineralwolle oder Silikonschaum abgedichtet. Bei einer Erhit­ zung im Zusammenhang mit Feuer bläht sich das wärmeaktive Ma­ terial, z. B. die Wärmeschutzfarbe Universal 2 KSE, aus und schließt das Rohr gegen Flammen und Rauch ab. Allerdings kann diese Ausführung nicht verhindern, daß toxische Rauchgase trotz der Dichtungen solange ungehindert in den Nachbarraum dringen, wie nicht durch die Hitze im Rohr das wärmeaktive Material aktiviert und soweit gequollen ist, daß eine befrie­ digende Abdichtung entsteht. Auch ist die Anordnung infolge des speziellen Brandschutzmaterials und der Rohrbehandlung relativ kostenintensiv.
Bei einem Rohrschott nach DE 39 30 722 A1, umgibt wärmewirk­ sames Quellmittel in einem Mantel ringartig ein Schutzrohr.
Nach DE 40 36 792 C1 und DE 41 03 009 C2 werden die Stirnwän­ de einer hohlkörperartigen Kabeldurchführung nach dem Durch­ führen der Kabel mit speziell angefertigten Modulen aus ge­ preßtem Faserdämmstoff so verschlossen, daß die Module die Kabel gegenseitig auf Abstand halten. Im Anschluß wird eine feuerfeste, aushärtbare Gießmasse in das Innere der Kabel­ durchführung gegossen, wobei die Gießmasse die Module durch­ dringt und mit diesen nach dem Aushärten feuerfeste und dich­ te Stirnwände bildet. Ein Nachrüsten von Kabeln ist somit un­ möglich.
Ähnlich ist eine Deckendurchführung nach der DE 43 40 343 C1 konzipiert, wobei zuvor die Steinwollmodule zum Zwecke der Verbesserung der Formstabilität in eine Silikat-Grundierung eingetaucht werden.
Nach dem Gebrauchsmuster DE 93 01 863 U1 enthält ein quader­ förmiges Blechgehäuse Brandschutzstoff, der bei Hitzeeinwir­ kung aufschäumt.
In der DE 198 30 986 C1 ist eine brandgeschützte Deckendurch­ führung für eine elektrische Leitung beschrieben, die aus ei­ ner mit Brandschutzmörtel gefüllten Hülse besteht, die von Stahlstangen durchquert wird. Nach dem Aushärten des Brand­ schutzmörtels können beliebig Stahlstangen durch Kabel er­ setzt werden. Diese Anordnung verhindert aber nicht sicher ein Durchbrennen der Kabel durch die Durchführung hindurch, insbesondere wenn Spalte beim Nachziehen von im Vergleich zu den Aussparungen dünneren Kabeln vorhanden sind. Auch über­ tragen verbleibende Eisenstangen die Wärme von einem Raum zum anderen. Die Durchführungen sind schwer und teuer.
Aus der EP 0 843 119 A1 ist eine Deckendurchführung bekannt, die aus zwei Gipsschalen und einer Füllung aus Brandschutz­ schaum, vorgefertigten Stopfen, Brandschutzmörtel oder Brand­ schutzkitt besteht. Ein Problem ist hier die Nachrüstung mit weiteren Elektrokabeln. Ein mit ausgehärtetem Brandschutzma­ terial geschlossener Durchbruch kann nicht durchbohrt werden, ohne daß man Gefahr läuft, dort bereits installierte Kabel zu beschädigen. Auch kann das Material beim Bohren ausbrechen.
Aus der DE 20 35 839 A ist eine Durchführung für Kabel und Rohrleitungen durch eine Wand bekannt, wobei der Wanddurch­ bruch mit beiderseits der Wand angeordneten, beblechten trichterartigen Winkeleisenrahmen versehen ist, durch die Ka­ bel gelegt sind. Als Einbettmasse ist beispielsweise Sand, ein Asbest enthaltendes Pulver oder ein Asbest enthaltendes Granulat, eine geeignete Flüssigkeit oder eine Suspension vorgesehen. Durch die in der Sandmulde lose liegenden Kabel kann sich unter ungünstigen Umständen ein Kabelbrand durch­ fressen. Asbest hat sich als stark gesundheitsgefährdend er­ wiesen. Flüssigkeiten verdampfen bei großer Wärme schnell. Außerdem ist diese Anordnung sehr platzaufwendig und für Dec­ ken- oder Bödendurchführungen völlig ungeeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Decken- oder Bodendurchführung für elektrische Kabelstränge sowie ein Ar­ beitsverfahren hierfür anzugeben, die höchsten brandschutz­ technischen Anforderungen genügen, preiswert sind, einfach zu handhaben sind und ein nachträgliches Umrüsten in der Elek­ troinstallation zulassen.
Die Lösung der Aufgabe ist erfindungsgemäß eine Decken- oder Bodendurchführung für Klabelstränge, mit einem feuerfesten Schutzrohr im Bereich der Durchführung der Kabelstränge, bei­ derseitigen mineralischen Stopfen in den Enden des Schutzroh­ res und einer feuerbeständigen Füllung innerhalb des Schutz­ rohres um die Kabelstränge herum, wobei die Füllung aus einem rieselfähigen, kleinkörnigen, mineralischen Baustoff besteht und der Außendurchmesser des durchgezogenen Kabels oder Ka­ belstranges 4/10 bis 6/10 des Innendurchmessers des Schutz­ rohres beträgt.
Erfindungsgemäß eignet sich als Füllmedium überraschenderwei­ se ganz besonders aufgetriebener Blähglimmer (Vermiculite).
In einer bevorzugten Ausgestaltung bestehen die Stopfen in den Enden des Schutzrohres aus loser Mineralwolle, die in die Enden gestopft wird.
Vermiculite und Mineralwolle haben den Vorteil, daß es sich um atmungsgiftfreie, unbrennbare Naturstoffe mit einem Schmelzpunkt über 1000°C handelt, die im übrigen sehr günstig hergestellt und angeboten werden können. Darüber hinaus ist Vermiculite besonders leicht und rieselfähig und besitzt sehr gute Wärmeisolationseigenschaften. Bei größerem Druck verfor­ men sich die 0 bis 2 mm großen Partikel elastisch bis pla­ stisch, wobei sie aber nicht aneinanderhaften.
Ein Arbeitsverfahren zur Errichtung einer Boden- oder Decken­ durchführung ist in Anspruch 9 angegeben.
Ein bevorzugter Einsatz einer erfindungsgemäßen Kabeldurch­ führung erfolgt in Kernbohrungen von Decken- bzw. Bodendurch­ führungen, in Aussparungen und variablen Öffnungen, die um das Schutzrohr herum mit Beton, Brandschutzmörtel oder ähnli­ chem verschlossen werden oder in Deckendurchbrüchen für eine Strangsanierung und dem Verschluß dieser Öffnungen, beispielsweise mit dem Deckenverschluß F-90 der Firma Hautec Sy­ stemelemente GmbH, D-01558 Großenhain.
Die erfindungsgemäßen Kabeldurchführungen sind wartungsfrei. In einer erfindungsgemäßen Kabeldurchführung kommen keinerlei chemische Zusätze oder aufschäumende Baustoffe zum Einsatz, weshalb die Kabeldurchführung im Brandfall keine brennbaren oder Atmungsgifte verursacht.
Weitere Ausgestaltungen mitsamt ihren Vorteilen sollen anhand eines nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
In der zugehörigen Zeichnung zeigt:
Fig. 1 die Ansicht eines mit Kabeln durchzogenen Durchfüh­ rungsmoduls,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den ungefüllten, mit Kabeln durchzogenen Durchführungssmodul nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen Vermiculite-gefüllten, mit Kabeln durchzogenen Durchführungsmodul,
Fig. 4 einen Querschnitt durch einen gefüllten und mit Kabeln durchzogenen Durchführungsmodul,
Fig. 5a einen in eine Deckenbohrung eingepaßten Durch­ führungsmodul und
Fig. 5b einen durch einen Vermiculite-gefüllten Deckendurch­ bruch mit einem eingesetzten Durchführungsmodul.
Vom Durchführungsmodul nach Fig. 1 ist das Schutzrohr R aus insbesondere Stahlguß zu erkennen, das von durch einen Boden B oder eine Decke zu verlegende Kabel K durchzogen ist. Die Kabel K werden üblicherweise einzeln oder in kleinen Bündeln durch das bereits installierte Schutzrohr R (siehe zu Fig. 5a und Fig. 5b gezogen, wobei aus noch zu erläuternden Gründen darauf zu achten ist, daß ein Befüllungsgrad von ca. 0,25 eingehalten wird, oder anders ausgedrückt, der Durchmesser des durchgeführten Kabelbundes bei lockerer Verlegeweise ent­ sprechend Fig. 2 etwa nur halb so groß ist wie der Innen­ durchmesser D des Schutzrohres R, wobei Abweichungen im Tole­ ranzbereich von (0,25 +/- 40%) Befüllungsgrad durchaus noch gute Ergebnisse bringen. Je nach Bedarf findet also ein Schutzrohr R passender Größe Anwendung. Für einen mehrge­ schossigen Bau wird das bedeuten, daß in den oberen Geschoß­ decken, durch die regelmäßig weniger Kabel K zu führen sind, Schutzrohre R kleineren Durchmessers D eingesetzt werden. Selbstverständlich müssen auch Schutzrohre R unterschiedli­ cher Länge vorrätig gehalten oder zugerichtet werden, wobei die gängigsten Längen, je nach Boden- oder Deckenstärke, zwi­ schen 250 mm und 750 mm liegen. Das Kabelbündel K ist ober­ halb und unterhalb des Schutzrohres R durch die Abschlußkap­ pen A etwa mittig zur Schutzrohrachse zentriert, wodurch ge­ sichert ist, daß eingefülltes Vermiculite rund um das Kabel­ bündel K eine etwa gleichstarke Schutzmanschette bildet. Nachdem das oder die Kabel K durch das Schutzrohr R gefädelt sind, wird zunächst die Öffnung im unteren Ende des Schutz­ rohres R mit einem Stopfen S aus vorzugsweise Mineralwolle verschlossen. Es genügt hierzu, daß die Mineralwolle handver­ dichtet und in etwa einer Länge von 150 mm in das Rohrende gestopft wird. Außerdem kann in dieser Arbeitsphase bereits der Abschlußkappe A auf die untere Stirnwand des Schutzrohres R geklemmt oder geschraubt werden. Die Abschlußkappe A ver­ hindert das Herausquellen der Mineralwolle, zentriert das Ka­ belbündel K im Schutzrohr R und wirkt als Verschluß.
Von oben wird im Anschluß Vermiculite in das Schutzrohr R bis etwa 150 mm unterhalb des oberen Rohrrandes eingefüllt, das eine Korngröße von 0 bis 2 mm besitzt und sich aufgrund guter Rieselfähigkeit überall gut im Schutzrohr R verteilt, auch zwischen den einzelnen Kabeln des Kabelstranges K.
Letztlich werden in den verbleibenden oberen Raum des Schutz­ rohres R wiederum Mineralwolle eingedrückt und das Schutzrohr R mit einer zweiten Abschlußkappe A verschlossen.
Ein Entfernen eines überflüssigen oder defekten Kabels K ist aufgrund des Aufbaus des Durchführungsmoduls M ebenso einfach wie das Nachrüsten eines Kabels K. Hierzu werden die Ab­ schlußkappen A abgezogen bzw. abgeschraubt und die Stopfen S herausgezogen, wobei das Füllmaterial F aufgefangen wird. Ein weiteres Kabel K wird durch die unteren Abschlußkappe A, das Schutzrohr R und die obere Abschlußkappe A gefädelt. Im An­ schluß erfolgt die Herrichtung des Durchführungsmoduls M wie bereits beschrieben.
Es soll an dieser Stelle angemerkt werden, daß sich anstelle Vermiculite auch andere mineralische, rieselfähige Baustoffe eignen, beispielsweise Quarzsand. Auch für die Stopfen sind andere Ausführungen einsetzbar, wobei im besonderen auf einen unbrennbaren und möglichst gasdichten Abschluß zu achten ist. Die Abschlußkappen A können sowohl aus brennbarem Material sein als auch aus unbrennbarem Material. Letzteres wird zu bevorzugen sein, um im Brandfalle dem Feuer möglichst wenig Nahrung zu geben. Zumindest sollten die Anschlußkappen A aus einem Material sein, das keine brennenden Tropfen absondert oder extrem toxische Gase freisetzt.
Das Schutzrohr R ist vorteilhafterweise aus Stahlguß, es kann sich aber auch um ein unbrennbares Kunststoffrohr oder ein druckfestes keramisches bzw. mineralisches Rohr handeln. Sein Durchmesser muß nicht notwendigerweise kreisförmig sein, je­ doch vereinfacht eine Kreisform die Verlegung des Schutzroh­ res R in durchbohrten Decken oder Böden B erheblich.
In Fig. 4 ist ein Querschnitt durch ein befülltes und mit Ka­ beln K durchzogenes Schutzrohr R zu sehen. Die einzelnen Ka­ bel K liegen relativ locker im Zentrum des Schutzrohres R, die Randzone zur Schutzrohrinnenwand und die Zwischenräume zwischen den einzelnen Kabeln K sind vollständig mit Vermicu­ lite als Füllung F ausgefüllt. Der Durchmesser des Kabelbün­ dels K, das aus locker verlegten Kabeln besteht, ist etwa halb so groß wie der Innendurchmesser D des Schutzrohres R.
Die Fig. 5 zeigt stark schematisiert zwei in einen Boden B oder eine Decke eingebaute Durchführungsmodule M. Im Unter­ schied zur Durchführung nach Fig. 5a, bei der ein Durchfüh­ rungsmodul M unmittelbar durch eine Bohrung in einer Beton­ decke B geführt ist, ist in Fig. 5b eine Variante darge­ stellt, die insbesondere bei einer Installation von Schacht­ registern zur Anwendung kommen kann. Bei Schachtregistern, die hauptsächlich wasserführende Leitungen, wie Frischwasser, Abwasser und Heizungsrohre zu allen Etagen eines Mehrgeschos­ sers verteilen, aber auch elektrische Netzstrom-, Steuerungs- und Fernmeldekabel führen können, müssen wesentlich größere Deckendurchbrüche hergestellt werden. Diese werden nach der Installation aller Kabel und Leitungen ebenfalls aus tritt­ schutz-, brandschutz- und schallschutztechnischen Gründen verschlossen. Die Decke B kann beispielsweise mit einer 50 mm Deckenplatte P mit den entsprechenden Aussparungen für die Leitungen und Kabel K verschlossen und danach mit Vermiculite ausgefüllt werden. Durch die Vermiculite-Füllung hindurch ist im Beispiel ein bereits beschriebenes Durchführungsmodul M verlegt, wobei Rohrschellen für eine sichere Befestigung an einer Wand oder einem Installationsregister sorgen.
Die Wirkung der erfindungsgemäßen Decken- oder Bodendurchfüh­ rung im Falle eines Brandes soll nachfolgend näher beschrie­ ben werden. Es soll angenommen werden, daß sich Kabel K, die durch einen Durchführungsmodul M in ein angrenzendes Geschoß führen, entzündet haben. Übliche Kabelisolierungen sind, wenn mitunter auch flammengehemmt, brennbar. Die Brennbarkeit der Kabel K wird gefördert, wenn im betreffenden Raum bereits ho­ he Temperaturen, beispielsweise um 900°C, durch eine intensi­ ve Flammenausbreitung herrschen. Im ungeschützten Bereich brennt die Kabelisolierung in Richtung Betondecke oder Boden B unter starker Ruß- und Gasbildung ab und die Flammen errei­ chen den Durchführungsmodul M. Auch überlastete Netzstromka­ bel können bei einer Überbrückung oder bei einem fehlerhaften Arbeiten vorgeschalteter Schutzeinrichtungen im übrigen ge­ fährliche Kabelbrände auslösen.
Der Kabelbrand setzt sich durch die Abschlußkappe A hindurch und in den Stopfen S aus handverdichteter Mineralwolle hinein verzögert fort. In dieser Brandphase sind für den angrenzen­ den Raum insbesondere die beim Brand entstehenden hochtoxi­ schen Gase gefährlich. Diese werden bei der erfindungsgemäßen Durchführung durch die vollständige Befüllung mit Vermiculite o. ä. rieselfähigen Mineral, die verdichteten Stopfen S aus Mineralwolle o. ä. und die Abschlußkappen A weitgehend zu­ rückgehalten.
Moderne Kabelisolierungen haben die Eigenschaft, daß sie sich bei starker Hitze und noch vor dem Verbrennen plastisch ver­ formen. Ein brennendes Kabel K wird sich also in einem gewis­ sen Abstand vor der sich fortbewegenden Hitze und dem abbren­ nenden bzw. verschmorenden/verkohlenden Bereich des Kabels K verformen. Das Vermiculite setzt sich in die obere Schicht der "aufweichenden" Isolierung der Kabel K. Dadurch wird ein Schmelzen und Abbrennen der Isolierung in diesem Bereich sehr stark gehemmt. Außerdem ist der verbleibende Durchführungs­ querschnitt des Schutzrohres R mit Vermiculite gefüllt. Es bildet sich ein hochwirksamer rauchdichter Stopfen. Flammen werden durch fehlenden Sauerstoff erlöschen und Gase abge­ schottet.
Infolge der guten Rieselfähigkeit des Vermiculite, füllt sich außerdem der bereits abgebrannte bzw. verschmorte Kabelbe­ reich bis hinunter zu dem Mineralwollstopfen S mit Vermiculi­ te infolge Schwerkraftwirkung auf, wodurch eine weitere hoch­ wirksame Barriere gegen insbesondere Flammen und Hitze ent­ steht. Ein Vorzug von Vermiculite ist neben seiner Wärmebeständigkeit und Rieselfähigkeit seine extreme Wärmeisolati­ onsfähigkeit. Vermiculite verändert unter Flammen- und Hitze­ einwirkung bis über 1000°C hinaus seine Konsistenz nicht. Es bildet um jedes einzelne Kabel K eines locker verlegten Stranges und nochmals um den Strang insgesamt herum einen hochwirksamen, unbrennbaren, isolierenden und rauchdichten Schutzmantel, der sich bis in die plastisch verformte Kabe­ lisolierung hinein erstreckt und die Kabeldurchführung im ge­ samten Bereich sehr gut gegen Flammen und Rauch abschottet. Als Optimum zwischen dem Befüllungsgrad eines Schutzrohres R mit Kabeln K hat sich das angegebene Verhältnis von ca. 25% für Schutzrohre ab 250 mm Länge erwiesen, was bedeutet, daß der Außendurchmesser eines eingezogenen Kabelstranges K etwa halb so groß ist wie der Innendurchmesser D des Schutzrohres R. Alle Zwischenräume sind mit rieselfähigem, mineralischen Baustoff ausgefüllt, wobei sich insbesondere Vermiculite, ein Blähglimmer, überraschenderweise als besonders geeignet er­ wiesen hat.
Bezugszeichenliste
A Abschlußkappe
B Boden, Decke
D Rohrinnendurchmesser
F Füllung
K Kabel, Kabelbündel
M Durchführungsmodul, komplett
P Deckenplatte
R Schutzrohr
S Stopfen

Claims (10)

1. Decken- oder Bodendurchführung für Kabelstränge, mit einem feuerfesten Schutzrohr (R) im Bereich der Durchführung der Kabelstränge (K), beiderseitigen mineralischen Stopfen (S) in den Endbereichen des Schutzrohres (R) und einer feuerbestän­ digen Füllung (F) innerhalb des Schutzrohres (R) um die Ka­ belstränge (K) herum, wobei die Füllung (F) aus einem riesel­ fähigen, kleinkörnigen, mineralischen Baustoff besteht und der Außendurchmesser des durchgezogenen Kabels oder des loc­ ker gebündelten Kabelstranges (K) 4/10 bis 6/10 des Innen­ durchmessers (D) des Schutzrohres (R) beträgt.
2. Decken- oder Bodendurchführung nach Anspruch 1, wobei die Füllung (F) aus aufgetriebenen Blähglimmerpartikeln (Vermicu­ lite) besteht.
3. Decken- oder Bodendurchführung nach Anspruch 1 oder 2, wo­ bei die Stopfen (S) aus im Rohr verdichteter Mineralwolle ge­ bildet sind, deren jeder ca. 150 mm in das Schutzrohr hinein­ reicht.
4. Decken- oder Bodendurchführung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Schutzrohr (S) aus Gußstahl besteht.
5. Decken- oder Bodendurchführung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Stirnseiten des Schutzroh­ res (R) nach außen mit je einer Abschlußkappe (A) abgeschlos­ sen sind.
6. Decken- oder Bodendurchführung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Schutzrohr (S) eine Bohrung in einer Betondecke (B) oder in einem Betonboden (B) durch­ setzt.
7. Decken- oder Bodendurchführung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Schutzrohr (S) eine mit aufgetriebenen Blähglimmer (Vermiculite) oder einem gleich­ wertigen, mineralischen Baustoff ausgefüllte Schalung durch­ setzt.
8. Decken- oder Bodendurchführung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Decken- oder Bodendurchfüh­ rungen, bestehend aus Schutzrohr (R), Stopfen (S), Füllung (F) und Abschlußkappen (A) vorgefertigte Durchführungsmodule (M) in verschiedenen Abmessungen (Durchmesser, Länge) bilden.
9. Verfahren für die Errichtung einer Decken- oder Boden­ durchführung in Gebäuden, insbesondere nach Anspruch 1, da­ durch gekennzeichnet, daß ein Schutzrohr (R) in der Decke (B), dem Boden (B) oder in einer Schalung installiert wird, daß ein oder mehrere Kabel (K) durch das Schutzrohr geführt werden, wobei der Befüllungsgrad 0,25 +/- 40% beträgt, daß das untere Ende des Schutzrohres (R) mit einem Stopfen (5) und einem die Kabel zentrierenden Abschlußdeckel (A) ver­ schlossen wird, daß das Schutzrohr (R) von oben mit Füllstoff (F) gut verfüllt wird und daß letztlich der obere Abschluß des Schutzrohres (R) mit Hilfe eines weiteren Stopfens (S) und eines weiteren Abschlußdeckels (A) erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch einen aufgetriebenen Blähglimmer (Vermiculite) als Füllstoff (F).
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