DE10030570A1 - Verfahren zum schnellen Lösen eines Taststiftes von einem Tastkopf eines Koordinatenmessgerätes sowie Koordinatenmessgerät zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum schnellen Lösen eines Taststiftes von einem Tastkopf eines Koordinatenmessgerätes sowie Koordinatenmessgerät zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum schnellen Lösen eines Taststiftes von einem Tastkopf eines Koordinatenmessgerätes, bei dem eine im Koordinatenmessgerät und/oder im Tastkopf vorgesehene Sensoreinrichtung eine Kollision erkennt, bei dem ein Signal zur automatischen Freigabe des Taststiftes gegeben wird, bei dem das elektrische Signal in einen mechanischen Auslöseimpuls umgesetzt wird, und bei dem die Freigabe des Taststiftes erfolgt. DOLLAR A Für die Freigabe ist in dem Koordinatenmessgerät eine entsprechende Vorrichtung, welche als Energiespeicher ausgebildet ist, vorgesehen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum schnellen Lö
sen eines Taststiftes von einem Tastkopf eines Koordinaten
messgerätes sowie ein Koordinatenmessgerät zur Durchführung
des Verfahrens.
Die Verfahrgeschwindigkeit von Koordinatenmessgeräten
wird heutzutage immer schneller, da sich bei kürzeren Mess
zeiten die Anzahl der Werkstücke, die vermessen werden kön
nen, erhöht.
Durch das schnellere Verfahren tritt das Problem auf,
dass der Bremsweg bei möglichen Kollisionen immer länger
wird. Hier ist es erforderlich, den Tastkopf zu schützen.
Gemäß dem Stand der Technik (EP 0 548 328 B1) ist ein
Tastkopf bekannt, bei dem ein Taster mittels Magnetkraft am
Tastkopf gelagert ist. Im Kollisionsfalle wird die Magnet
kraft überwunden, und der Taster löst sich von dem Tast
kopf. Dieser zum Stand der Technik gehörende Tastkopf hat
den Nachteil, dass nur sehr leichte Taster, beispielsweise
bis zu einem Gewicht von 20 Gramm, verwendet werden können.
Schwerere Taster werden beim normalen Antastvorgang durch
die Magnetkraft nicht gehalten. Damit im Kollisionsfall
jedoch ein Lösen des Tasters erfolgt, darf die Haltekraft
eine gewisse Grenze nicht übersteigen.
Dieser zum Stand der Technik gehörende Tastkopf hat
darüber hinaus den Nachteil, dass die Schnittstelle zwi
schen Taster und Tastkopf durch die begrenzte Haltekraft
"weich" ausgebildet ist.
Ein weiterer Nachteil dieses zum Stand der Technik ge
hörenden Tastkopfes besteht darin, dass eine passive Frei
gabe im Kollisionsfall erfolgt. Das bedeutet: Wird die Hal
tekraft von der äußeren Kraft überschritten, löst sich der
Taster. Ein Einstellen der Haltekraft und damit der im
Kollisionsfalle auf den Taster wirkenden maximalen Kraft
ist nicht oder nur durch Austausch des Magneten möglich.
Das der Erfindung zugrunde liegende technische Problem
besteht darin, ein Verfahren und ein Koordinatenmessgerät
anzugeben, bei dem der Tastkopf trotz einer hohen Verfahr
geschwindigkeit auch im Falle von Kollisionen geschützt ist
bei gleichzeitig hohen Haltekräften des Taststiftes.
Dieses technische Problem wird durch das Verfahren mit
den Merkmalen des Anspruches 1 sowie durch das Koordinaten
messgerät mit den Merkmalen des Anspruches 2 gelöst.
Dadurch, dass gemäß der Erfindung die Taststiftauf
nahme an dem Tastkopf derart ausgebildet ist, dass der
Taststift im Falle einer Kollision sehr schnell freigegeben
wird, ist der Tastkopf im Kollisionsfall gut geschützt.
Das bedeutet, dass die Taststiftaufnahme aus der
üblichen Dreipunktauflage sehr rasch gelöst wird.
Dadurch, dass gemäß der Erfindung eine aktive Freigabe
des Tastkopfes erfolgt, ist es möglich, eine an sich starre
Verbindung zwischen einem Tastkopf und einem Taststift sehr
schnell zu lösen.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass
die Kollisionskraft, bei der der Taststift gelöst werden
soll, einstellbar ist, da die Sensoreinrichtung eine Kollision
erkennt, und anschließend das von der Sensoreinrich
tung ausgesendete elektrische Signal in einen mechanischen
Auslöseimpuls umgesetzt wird.
Die Sensoreinrichtung kann beispielsweise als Wegmess
einrichtung, als Beschleunigungssensor, als Drucksensor
oder dergleichen ausgebildet sein.
Gemäß der Erfindung ist es möglich, beliebige Taster
an dem Tastkopf anzuordnen und den Tastkopf im Kollisions
falle trotzdem zu schützen, dadurch, dass nach wie vor eine
starre Verbindung zwischen dem Tastkopf und dem Taststift
gegeben ist.
Für das rasche Öffnen ist vorteilhaft eine pneumatisch
oder hydraulisch beaufschlagbare Vorrichtung vorgesehen.
Die Vorrichtung kann aus einem pneumatisch oder hydraulisch
beaufschlagbaren Kolben ausgebildet sein. Zur Ansteuerung
des pneumatischen Kolbens ist vorteilhaft wenigstens ein
Gasgenerator vorgesehen.
Die Vorrichtung kann jedoch auch einen Energiespeicher
in Form einer Sprengpille (Gasgenerator) oder wenigstens
einer vorgespannten Feder aufweisen, die im Kollisionsfalle
die Taststiftaufnahme sehr schnell freigibt.
Es ist auch möglich, dass die Vorrichtung wenigstens
einen Zugmagneten, wenigstens ein Piezoelement, wenigstens
ein magnetostriktives oder elektrostatisches Element auf
weist.
Wie bereits ausgeführt, kann die Vorrichtung eine Art
Airbagsystem vorsehen. Hierbei wird eine so genannte
Sprengpille (Gasgenerator) oberhalb des Kolbens, an dem
wiederum ein Haken zum Spannen der Taststiftaufnahme ange
ordnet ist, vorgesehen. Diese Sprengpille oder Sprengpillen
können im Millisekundenbereich auf ein Volumen von zehn Ku
bikzentimetern einen Druck von bis zu fünf bar erzeugen. Im
Falle einer Kollision kann hierdurch der Taststift explo
sionsartig freigegeben werden. Im Falle einer Kollision
kann hierdurch die Verbindung zwischen dem Taststift und
dem Tastkopf sehr schnell freigegeben werden, indem das Gas
Druck auf eine mechanische Vorrichtung ausübt, beispiels
weise auf den Kolben mit dem Haken, der im normalen Antast
fall die Taststiftaufnahme in ihren Lagern fixiert.
Allgemein gesagt, ist es gemäß der Erfindung erforder
lich, einen Energiespeicher vorzusehen, der die Energie im
Kollisionsfalle spontan freisetzt.
Die im Tastkopf und im Koordinatenmessgerät vorhande
nen Sensoreinrichtungen erlauben gemäß der Erfindung die
Erkennung einer Kollision. Mittels der Bearbeitung dieser
Signale lassen sich Kriterien jeweils passend zum individu
ellen Taster für eine Kollisionserkennung automatisch be
stimmen und überwachen. Zu diesen Kriterien gehören: Aus
lenkung, Biegung, Geschwindigkeit und Beschleunigung.
Wird eine Kollision erkannt, wird ein Signal zur me
chanischen Freigabe der Taststiftaufnahme gegeben. Die Um
setzung des elektrischen Signals in eine mechanische Frei
gabe kann dabei auf verschiedene Arten geschehen:
- - Ansteuerung eines pneumatischen oder hydraulischen Kol bens über ein Ventil;
- - Ansteuerung wenigstens eines Zugmagneten, wenigstens ei nes Piezoelementes, wenigstens eines magnetostriktiven Elementes oder wenigstens eines elektrostatischen Ele mentes;
- - Ansteuerung eines pneumatischen Kolbens über einen Gas generator (Sprengpille).
Weitere Einzelheiten der Erfindung können den Unteran
sprüchen entnommen werden.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Er
findung dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zum schnellen Lösen eines
Taststiftes mit einem externen Gasgenerator
im Schnitt;
Fig. 2 eine Vorrichtung zum schnellen Lösen eines
Taststiftes mit einer Feder im Schnitt;
Fig. 3 eine Vorrichtung zum schnellen Lösen eines
Taststiftes mit einer Sprengpille (Gasgene
rator) im Schnitt;
Fig. 4 eine Darstellung einer mechanischen Verbin
dung Tastkopf-Taststift im Schnitt.
Fig. 1 zeigt ein Koordinatenmessgerät (1) mit einem
Tastkopf (2), an dem über eine Taststiftaufnahme (3) ein
Taststift (4) angeordnet ist. Die Taststiftaufnahme (3) ist
mit einer an sich bekannten Dreipunktlagerung (5) an dem
Tastkopf (2) angeordnet. Ein Haken (6) zieht mittels Feder
kraft einer Feder (7) die Taststiftaufnahme (3) in Richtung
des Pfeiles (A) und fixiert diese in der Dreipunktlagerung
(5).
Zum schnellen Lösen der Taststiftaufnahme (3) von dem
Tastkopf (2) ist ein Gasgenerator (8) vorgesehen, der über
ein Ventil (9) im Falle einer Kollision blitzartig eine
Druckerhöhung in einem Raum (10) bewirkt. Das Ventil (9)
wird über einen Rechner (11) gesteuert. Der Rechner (11)
steuert das Ventil (9) an, sobald Wegmesssysteme (12) des
Koordinatenmessgerätes und/oder des Tastkopfes (2) eine
Kollision erkennen.
Im Falle der Kollision wird ein Kolben (16) mit dem
Haken (6) sehr schnell in Richtung des Pfeiles (B) bewegt
und gibt damit die Taststiftaufnahme (3) und den Taststift
(4) frei.
Fig. 2 zeigt einen Tastkopf (13), an dem die Tast
stiftaufnahme (3) mit dem Taststift (4) über die Dreipunkt
lagerung (5) gelagert ist. Zum schnellen Lösen ist eine
vorgespannte Feder (14) vorgesehen, welche über eine Steue
rung (15) im Falle einer Kollision betätigt wird und die
Taststiftaufnahme (3) in Richtung des Pfeiles (C) blitz
schnell freigibt.
Fig. 3 zeigt eine Vorrichtung (17) mit einem in der
Vorrichtung (17) angeordneten Kolben (18). An dem Kolben
(18) ist ein Haken (19) angeordnet, der eine Taststiftauf
nahme (20) eines Taststiftes (21) in Lagern (22) fixiert.
In einem Raum (23) oberhalb des Kolbens (18) ist eine
Sprengpille (Gasgenerator) (24) angeordnet, welche von ei
ner nicht dargestellten Wegmesseinrichtung über eine Lei
tung (25) ausgelöst wird.
Durch den sich im Raum (23) aufbauenden Druck wird der
Kolben (18) mit dem Haken (19) in kürzester Zeit in Richtung
des Pfeiles (D) bewegt und gibt damit die Taststift
aufnahme (20) frei.
Fig. 4 zeigt eine nach einem Kollisionsfall gelöste
Taststiftaufnahme (26) mit einem Taststift (27). Die Aus
gestaltung einer Aufnahme (28) in Form eines tastkopfseitig
angeordneten Topfes (29) sorgt dafür, dass die Taststift
aufnahme (26) über einen Haken (30) frei beweglich ist,
aber nicht aus dem Tastkopf fällt und hierbei eventuell
beschädigt wird. Hierbei wird auch vermieden, dass der
Taststift (27) mit der Taststiftaufnahme (26) auf ein Werk
stück (nicht dargestellt) fällt.
Dadurch, dass der Topf (29) des Hakens (28) auch seit
lich geschlossen ist, kann die Taststiftaufnahme (26) mit
dem Taster (27) eine Pendelbewegung in Richtung des Pfeiles
(E) ausführen.
1
Koordinatenmessgerät
2
Tastkopf
3
Taststiftaufnahme
4
Taststift
5
Dreipunktlagerung
6
Haken
7
Feder
8
Gasgenerator
9
Ventil
10
Raum
11
Rechner
12
Wegmesssystem
13
Tastkopf
14
Feder
15
Steuerung
16
Kolben
17
Vorrichtung
18
Kolben
19
Haken
20
Taststiftaufnahme
21
Taststift
22
Lager
23
Raum
24
Sprengpille
25
Leitung
26
Taststiftaufnahme
27
Taststift
28
Aufnahme
29
Topf
30
Haken
A, B, C, D, E Pfeile
A, B, C, D, E Pfeile
Claims (9)
1. Verfahren zum schnellen Lösen eines Taststiftes von
einem Tastkopf eines Koordinatenmessgerätes,
dadurch gekennzeichnet, dass we
nigstens eine im Koordinatenmessgerät (1) und/oder Tastkopf
(2) vorgesehene Sensoreinrichtung (12) eine Kollision er
kennt, dass von der Sensoreinrichtung (12) ein Signal zur
automatischen, aktiven Freigabe des Taststiftes (4) gegeben
wird, dass das elektrische Signal in einen mechanischen
Auslöseimpuls des Taststiftes (4) umgesetzt wird, und dass
die aktive Freigabe des Taststiftes (4) erfolgt.
2. Koordinatenmessgerät zur Durchführung des Verfah
rens nach Anspruch 1 mit einem Tastkopf und einem an dem
Tastkopf lösbar angeordneten Taststift, dadurch gekenn
zeichnet, dass eine Vorrichtung (8, 9; 14; 24) zum auto
matischen schnellen Lösen des Taststiftes (4) vom Tastkopf
(2) vorgesehen ist.
3. Koordinatenmessgerät nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Vorrichtung (8, 9) zum Lösen als
eine pneumatisch und/oder hydraulisch beaufschlagbare Vor
richtung ausgebildet ist.
4. Koordinatenmessgerät nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, dass ein pneumatisch und/oder hydraulisch
beaufschlagbarer Kolben (16) vorgesehen ist.
5. Koordinatenmessgerät nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, dass zur Ansteuerung des pneumatischen Kol
bens (16) wenigstens ein Gasgenerator (8) vorgesehen ist.
6. Koordinatenmessgerät nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Vorrichtung wenigstens einen Gasge
nerator aufweist.
7. Koordinatenmessgerät nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Vorrichtung wenigstens eine vorge
spannte Feder (14) aufweist.
8. Koordinatenmessgerät nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Vorrichtung wenigstens einen Zugmag
neten, wenigstens ein Piezoelement, wenigstens ein magneto
striktives oder wenigstens ein elektrostatisches Element
aufweist.
9. Koordinatemessgerät nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Tastkopf eine topfförmige Aufnahme
(29) für ein Verbindungselement (30) der Taststiftaufnahme
(26) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000130570 DE10030570A1 (de) | 2000-06-21 | 2000-06-21 | Verfahren zum schnellen Lösen eines Taststiftes von einem Tastkopf eines Koordinatenmessgerätes sowie Koordinatenmessgerät zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2000130570 DE10030570A1 (de) | 2000-06-21 | 2000-06-21 | Verfahren zum schnellen Lösen eines Taststiftes von einem Tastkopf eines Koordinatenmessgerätes sowie Koordinatenmessgerät zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10030570A1 true DE10030570A1 (de) | 2002-01-17 |
Family
ID=7646507
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2000130570 Ceased DE10030570A1 (de) | 2000-06-21 | 2000-06-21 | Verfahren zum schnellen Lösen eines Taststiftes von einem Tastkopf eines Koordinatenmessgerätes sowie Koordinatenmessgerät zur Durchführung des Verfahrens |
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Owner name: LEITZ MESSTECHNIK GMBH, 35578 WETZLAR, DE |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: HEXAGON METROLOGY GMBH, 35578 WETZLAR, DE |
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8131 | Rejection |