DE10030404A1 - Verfahren zur Identifikation von einem Fingerabdruck und Vorrichtung zur Identifikation von einem Fingerabdruck - Google Patents
Verfahren zur Identifikation von einem Fingerabdruck und Vorrichtung zur Identifikation von einem FingerabdruckInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Identifikation von Fingerabdrücken bzw. eine Vorrichtung zur Identifikation von Fingerabdrücken vorgeschlagen, die dazu dienen, einen unbekannten Fingerabdruck mittels einer Datenbank zu identifizieren, indem in einem ersten Schritt für die in der Datenbank erhaltenen Referenzfingerabdrücke ein Ähnlichkeitsmaß mit dem Fingerabdruck jeweils berechnet wird. In einem zweiten Schritt werden die Referenzfingerabdrücke nach dem Ähnlichkeitsmaß sortiert, um dann in einem dritten Schritt, beginnend mit dem Referenzfingerabdruck mit dem größten Ähnlichkeitsmaß, den Fingerabdruck zu identifizieren. Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung reduziert erheblich den Rechenaufwand für die Identifikation eines Fingerabdrucks.
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur
Identifikation von einem Fingerabdruck bzw. einer
Vorrichtung zur Identifikation von einem Fingerabdruck nach
der Gattung der unabhängigen Patentansprüche.
Aus der Offenlegungsschrift WO 99/05637 ist ein Verfahren
bzw. eine Vorrichtung bekannt, die dazu dient, einen
unbekannten Fingerabdruck in eine Kategorie einzuteilen. Die
Analyse wird dabei im Ortsfrequenzbereich vorgenommen. Das
Bild des Fingerabdrucks wird im Ortsfrequenzbereich in
Bereiche aufgeteilt. Diese Bereiche können Sektoren sein,
denen jeweils ein Wert zugewiesen wird. Dieser Wert leitet
sich aus der Energie der Ortsfrequenzen ab, die in diesen
Sektoren zu finden sind. Diese Werte für die Sektoren werden
mit abgespeicherten Werten verglichen. Die abgespeicherten
Werte werden einer Kategorie zugeordnet, aber nicht einem
Fingerabdruck. Dabei kommt ein Komparator zum Einsatz, der
vorzugsweise eine Korrelation durchführt. Dabei werden die
Werte mittels einer eindimensionalen Fouriertransformation
transformiert, um dann schließlich die Korrelation mittels
dieser transformierten Werte durchzuführen. Wird eine
Übereinstimmung gefunden, dann wird der unbekannte
Fingerabdruck in eine entsprechende Kategorie eingeteilt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Identifikation von einem
Fingerabdruck bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung zur
Identifikation von einem Fingerabdruck mit den Merkmalen der
unabhängigen Patentansprüche hat demgegenüber den Vorteil,
dass eine Identifikation eines Fingerabdrucks ermöglicht
wird. Weiterhin ist es von Vorteil, dass die Zeit für die
Identifikation aufgrund der Sortierung von abgespeicherten
Referenzfingerabdrücken in einer Datenbank gesenkt wird.
Damit ist es möglich, bei einer gleichen. Rechenzeit auch
höhere Benutzerzahlen zu akzeptieren. Das erfindungsgemäße
Verfahren sorgt darüber hinaus dafür, dass es zuverlässig
und robust gegen Fehler ist. Damit ist der Einsatz in
Identifikationssystemen möglich.
Darüber hinaus ist es von Vorteil, dass das erfindungsgemäße
Verfahren ohne eine Kategorisierung auskommt, so dass mit
der Kategorisierung verbundene Fehler entfallen.
Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten
Maßnahmen und Weiterbildungen sind vorteilhafte
Verbesserungen des in den unabhängigen Patentansprüchen
angegebenen Verfahrens bzw. der Vorrichtung zur
Identifikation von einem Fingerabdruck möglich.
Besonders vorteilhaft ist, dass die Identifikation anhand
eines Minuzienvergleichs durchgeführt wird. Dabei wird eine
vorgegebene Anzahl von Minuzien zur Identifikation verwendet
und wenn diese vorgegebene Anzahl erreicht wird, gilt der
Fingerabdruck als identifiziert. Beispielsweise, wenn 12
oder 18 Minuzien in dem Fingerabdruck oder in dem
Referenzfingerabdruck übereinstimmen, liegt eine
Identifikation vor. Dazu kann vorteilhafterweise ein
Schwellwert verwendet werden.
Weiterhin ist es von Vorteil, dass alternativ zu den
Minuzien ein Korrelationsverfahren zur Identifikation des
Fingerabdrucks verwendet wird. Dabei wird vorzugsweise ein
Korrelationskoeffizient berechnet, der mit einem
vorgegebenen Schwellwert verglichen wird. Liegt der
Korrelationskoeffizient über dem Schwellwert, dann gilt der
Fingerabdruck als identifiziert.
Weiterhin ist es von Vorteil, dass die Fingerabdrücke und
die Referenzfingerabdrücke mittels Referenzpunkten
(Singularitäten), vorzugsweise von Core- und Deltapunkten,
charakterisiert werden. Damit ist eine eindeutige Bestimmung
der Lage der Fingerabdrücke möglich: Der Fingerabdruck kann
in verschiedenen Stellungen auf dem Fingerabdrucksensor
plaziert werden, um das Fingerabdruckbild zu gewinnen, und
dennoch wird der Fingerabdruck anhand der Referenzpunkte
und/oder der Gebiete um die Referenzpunkte eindeutig in
seiner Lage bestimmt und im Vergleich mit einem
abgespeicherten Fingerabdruck wird ein Ähnlichkeitsmaß
bestimmt. Vor allem ist damit jedoch der Vorteil erreicht,
dass entsprechende und damit gleiche Gebiete auf dem
Fingerabdruck und auf dem jeweiligen Referenzfingerabdruck
verglichen werden.
Darüber hinaus ist es von Vorteil, dass aus dem
Fingerabdruck quadratische Gebiete um einen fest definierten
Punkt, vorzugsweise einen Referenzpunkt (Singularität),
genommen werden, die vor der für die Analyse im
Frequenzbereich durchzuführenden Transformation mit einer
rotationssymmetrischen Fensterfunktion, beispielsweise einer
zweidimensionalen Gaußglocke, multipliziert werden. Damit
fallen insbesondere die Ecken weg, so dass bei einer Drehung
immer die gleichen Informationen in dem Gebiet vorliegen.
Weiterhin ist es durch den Vergleich von abgespeicherten
Referenzpunkten möglich, eindeutige Referenzpunkte in einem
Fingerabdruck vorteilhafterweise zu identifizieren. Dabei
wird dann das Gebiet dahingehend charakterisiert, dass für
die Ortsfrequenzen ein Betrag und eine Richtung bestimmt
werden, insbesondere unter Verwendung des
Leistungsdichtespektrums, so dass mittels dieses Merkmals
ein Ähnlichkeitsmaß aus dem Vergleich des Fingerabdrucks und
des jeweiligen Referenzfingerabdrucks gewonnen werden kann.
Dabei werden Gebiete verglichen, die an entsprechenden Orten
auf dem Fingerabdruck und dem jeweiligen
Referenzfingerabdruck liegen. Darüber hinaus ist es von
Vorteil, dass durch die Verwendung von verschiedenen Größen
für die quadratischen Gebiete es ermöglicht wird, nur solche
Gebiete zu verwenden, in denen allein Papillarlinien zu
finden sind. Dies ist insbesondere im Hinblick auf
Randbereiche wichtig, wo ein Quadrat bestimmter Größe auch
Bereiche außerhalb des Fingerabdrucks umfassen kann und
damit die Identifikation letztlich verfälschen kann.
Darüber hinaus ist es von Vorteil, dass ein zu
analysierender Bereich nach der Transformation in den
Frequenzbereich auf dem Fingerabdruck in Sektoren und Ringe
aufgeteilt wird, wobei mittels der Sektoren eine
Winkelbestimmung und mittels der Leistungsbestimmung
innerhalb der Sektoren und der Ringe eine Aussage über die
im zu analysierenden Bereich vorliegenden Frequenzen nach
Richtung und Betrag getroffen wird. Die Leistungsverteilung
über die Ringe beziehungsweise Sektoren wird in einem
Ringevektor beziehungsweise Sektorenvektor abgespeichert,
die zusammen als Merkmalsvektor dienen. Dieser
Merkmalsvektor wird dann zur Bestimmung des
Ähnlichkeitsmaßes verwendet, indem dieser Merkmalsvektor mit
dem Merkmalsvektor des jeweiligen Referenzfingerabdrucks
verglichen wird. Durch Interpolation können dabei
zusätzliche Komponenten für den Merkmalsvektor ermittelt
werden.
Es ist weiterhin von Vorteil, dass mittels einer
eindimensionalen Fouriertransformation als eine
Integraltransformation des Sektorenvektors ein Vergleich
verdrehter Fingerabdrücke erleichtert wird. Weiterhin ist es
dabei von Vorteil, dass das Ähnlichkeitsmaß mittels einer
Differenzquadratmethode oder einer Korrelationsmethode
ermittelt wird. Es ist weiterhin auch von Vorteil, dass die
Gebietsgröße auf dem Fingerabdruck um den jeweils
verwendeten Referenzpunkt derart ausgewählt werden, dass nur
Papillarlinien in den Bereichen als Objekte zu finden sind.
Damit wird eine eindeutige Analyse und ein Vergleich mit den
Referenzfingerabdrücken möglich.
Schließlich ist es weiterhin von Vorteil, dass die
Referenzpunkte in dem Fingerabdruckbild durch einen
Vergleich von Orientierungsverläufen mit abgespeicherten
Orientierungsverläufen bestimmt werden. Dies ermöglicht eine
sehr genaue Bestimmung der Referenzpunkte und erhöht somit
die Genauigkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 ein Blockschaltbild einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 2 ein Flußdiagramm des
erfindungsgemäßen Verfahrens und Fig. 3 die Aufteilung
eines Bereichs des Fingerabdrucks in Ringe und Sektoren.
Es werden aus Sicherheitsgründen zunehmend
Identifikationssysteme für Benutzer in verschiedenen
Bereichen des Lebens eingesetzt. Um eine Zugangsberechtigung
zu Autos, Gebäuden oder speziellen Räumen zu erlangen, ist
eine eindeutige Identifikation des Benutzers, die
insbesondere nur der Benutzer aufweist, zu gewährleisten. Da
nur der Benutzer dieses Identifikationsmerkmal aufweisen
soll, kann es ein körperliches Merkmal sein, was ein
Benutzer naturgemäß immer mit sich führt. Ein Merkmal, das
für jeden Menschen unterschiedlich ist, ist der
Fingerabdruck. Soll nun ein Fingerabdruck z. B. für
Bankgeschäfte identifiziert werden, dann weist, die
Vorrichtung zur Identifikation des Fingerabdrucks eine
Datenbank mit abgespeicherten Referenzfingerabdrücken auf,
und der Fingerabdruck und die Referenzfingerabdrücke müssen
systematisch verglichen werden, um eine Übereinstimmung oder
fehlende Übereinstimmung festzustellen. Das Verfahren muß,
da es sich um sicherheitsrelevante Systeme handelt, schnell
und genau arbeiten.
Erfindungsgemäß werden daher die Referenzfingerabdrücke in
der Datenbank durch die erfindungsgemäße Vorrichtung anhand
eines Ähnlichkeitsmaßes sortiert. Dieses Ähnlichkeitsmaß
wird durch einen einfachen Vergleich des zu
identifizierenden Fingerabdruckes mit allen
Referenzfingerabdrücken jeweils gebildet. Damit liegt dann
für jeden Referenzfingerabdruck ein Ähnlichkeitsmaß vor. Die
Referenzfingerabdrücke werden dann nach der Größe des
Ähnlichkeitsmaßes sortiert, so dass der Fingerabdruck mit
dem größten Ähnlichkeitsmaß, der also die größte Ähnlichkeit
mit dem zu identifizierenden Fingerabdruck hat, zuerst mit
dem Fingerabdruck verglichen wird, um eine Identifikation zu
erreichen. Diese Identifikation wird dann mit einem
bekannten Verfahren zur Identifikation durchgeführt, also
einem Minuzienvergleich oder einer Korrelationstechnik. Das
Ähnlichkeitsmaß wird anhand eines Vergleichs von
Eigenschaften der Gebiete um Referenzpunkte mit den
Eigenschaften der abgespeicherten Fingerabdrücken. Es wird
dabei ein Vergleich an den gleichen Orten der Fingerabdrücke
durchgeführt. Es werden also entsprechende Gebiete der
abgespeicherten Fingerabdrücke verwendet. Dies führt zu
einer hohen Genauigkeit des Verfahrens.
In Fig. 1 ist als Blockschaltbild die erfindungsgemäße
Vorrichtung zur Identifizierung des Fingerabdrucks
dargestellt. Ein Fingerabdrucksensor 1 ist über einen
Datenausgang mit einem Prozessor 2 verbunden. An einen
ersten Datenein-/-ausgang des Prozessors 2 ist eine
Datenbank 3 angeschlossen. An einen zweiten Datenein-/
ausgang des Prozessors 2 ist ein Arbeitsspeicher 4
angeschlossen. An einen Datenausgang des Prozessors 2 ist
eine Signalverarbeitung 5 angeschlossen. An einen ersten
Datenausgang der Signalverarbeitung 5 ist eine Anzeige 6
angeschlossen. An einen zweiten Datenausgang der
Signalverarbeitung 5 ist ein Lautsprecher 7 angeschlossen.
Als der Fingerabdrucksensor 1 wird hier ein optisches System
verwendet. Dabei wird der Effekt der Totalreflektion
ausgenutzt, um die dreidimensionalen Daten der
Fingeroberfläche in eine zweidimensionale Datenmenge zu
transformieren. Kernstück ist dabei ein 90°-Prisma, auf
dessen Hypotenuse man die Fingerkuppe auflegt, während in
die eine Kathete des Prismas paralleles Licht eingekoppelt
wird und die Helligkeitsverteilung der anderen Kathede über
ein CCD-Array und einen Frame-Grabber digitalisiert wird.
Dies ist der Prozess, der im Allgemeinen als Scannen bekannt
ist. An den Stellen, an denen die erhabenen Papillarlinien
die Prismaoberfläche berühren, wird durch die lokale
Änderung des Brechungsindices Licht ausgekoppelt. Diese
erhabenen Papillarlinien erscheinen deshalb im Digitalbild
als dunkle Linien. Täler sind dagegen als helle Linien
erkennbar, da sie die Totalreflexion nicht stören.
Alternativ ist es möglich, einen kapazitiven Sensor zu
verwenden. Diese kapazitiven Sensoren haben gegenüber
optischen Systemen den Vorteil der kleineren Baugröße und
des geringeren Preises. Ein kapazitiver Sensor besteht im
Prinzip aus vielen kleinen kapazitiven Einzelelementen, die
im Standard CMOS-Technologie auf einem Chip integriert sind.
Am Ausgang des Fingerabdrucksensors 1 liegen dann digitale
Daten vor, die dann vom Prozessor 2 weiter verarbeitet
werden. Die Datenbank 3 ist hier als Halbleiterspeicher
ausgeführt, es ist jedoch auch möglich, einen magnetischen
Speicher, also eine Festplatte, zu verwenden. Der
Arbeitsspeicher 4 wird zur Zwischenspeicherung für die
Berechnungen verwendet. Die Signalverarbeitung 5 treibt die
Anzeige 6 bzw. den Lautsprecher 7 in Abhängigkeit von Daten,
die vom Prozessor 2 zu der Signalverarbeitung 5 übertragen
werden. Wird eine Identifikation durch den Prozessor 2 des
Fingerabdrucks erreicht, dann meldet der Prozessor 2 der
Signalverarbeitung 5 eine solche Nachricht, die dann auf der
Anzeige 6 bzw. dem Lautsprecher 7 wiedergegeben wird.
Alternativ ist es hier möglich, dass entweder auf die
Anzeige 6 oder den Lautsprecher 7 verzichtet wird. Der
Lautsprecher 7 weist einen Audioverstärker und einen
Digital-/Analog-wandler auf, um die von der
Signalverarbeitung 5 kommenden digitalen Signale in analoge
Audiosignale umzuwandeln. Zusätzlich oder anstatt der
Anzeige, dass ein Fingerabdruck identifiziert wurde, ist es
möglich, eine Aktorik mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zu koppeln. Eine solche Aktorik kann beispielsweise ein
Türöffner sein.
In Fig. 2 ist das erfindungsgemäße Verfahren zur
Identifikation eines Fingerabdrucks als Flußdiagramm
dargestellt. In Verfahrensschritt 8 wird mittels des
Fingerabdrucksensors 1 die Aufnahme des Fingerabdrucks
gewonnen. Das Fingerabdruckbild kann als ganzes oder in
Teilen gewonnen werden. Dieses Fingerabdruckbild wird dann
dem Prozessor 2 übertragen. In Verfahrensschritt 9 zerlegt
der Prozessor 2 das Fingerabdruckbild in Bereiche, die dann
für die Orientierungsschätzung verwendet werden. Die
Orientierungsschätzung ist für die Bestimmung eines
Ähnlichkeitsmaßes wichtig. Bei dieser Bereichsauswahl werden
Maßnahmen vorgenommen, um nur solche Bereiche auszuwählen,
die allein Papillarlinien aufweisen. Dies wird durch eine
Auswertung im Frequenzbereich, genauer gesagt im
Leistungsdichtespektrums ermöglicht. Dabei wird die
Eigenschaft ausgenutzt, dass Gebiete, die allein
Papillarlinien umfassen, in einem bestimmten
Frequenzbereich, der durch den typischen
Papillarlinienabstand bestimmt ist, eine höhere spektrale
Leistungsdichte aufweisen als solche, die nicht nur
Papillarlinien als Bildobjekte aufweisen. Daher wird ein
Schwellwertvergleich für das Leistungsdichtespektrum
durchgeführt, wobei der Schwellwert so festgelegt ist, dass,
wenn die gemessene Leistungsdichte über diesem Schwellwert
liegt, davon ausgegangen werden kann, dass der untersuchte
Bildbereich allein Papillarlinien aufweist.
In Verfahrensschritt 10 wird dazu eine zweidimensionale
Fouriertransformation der einzelnen Bereiche durchgeführt.
Eine Fouriertransformation ist eine Integraltransformation. Es
können alternativ auch andere Arten von
Integraltransformationen verwendet werden. Insbesondere
Wavelets sind hierfür geeignet. Bei Wavelets wird eine
Transformation mit einer speziell angepaßten Transformation
vorgenommen.
In Verfahrensschritt 11 werden dann die Referenzpunkte in
den einzelnen Bereichen im Ortsbereich gesucht, wobei
Bereiche zu Bildbereichen zusammengefaßt werden, um die
Referenzpunkte in den Bildbereichen anhand eines Vergleichs
von Orientierungsverläufen zu identifizieren. Dies geschieht
demnach durch den Vergleich von Orientierungsverläufen im
Fingerabdruckbild und abgespeicherten
Orientierungsverläufen, die Referenzpunkte identifizieren.
Zunächst wird das Fingerabdruckbild im Frequenzbereich
bereichsweise mit einem Bandpaß gefiltert wird, um einen
Nutzfrequenzbereich zu erzeugen. Störungen werden dabei
eliminiert. Der Nutzfrequenzbereich wird dann bereichsweise
betragsmäßig quadriert, um eine spektrale Leistungsdichte
für den jeweiligen Bereich zu berechnen. Die Frequenzen im
Nutzfrequenzbereich werden in dem jeweiligen Bereich mit der
jeweils zugehörigen spektralen Leistungsdichte gewichtet, um
dann mittels dieser gewichteten Frequenzen eine
Regressionsgerade für den jeweiligen Bereich zu berechnen.
Damit wird die Orientierung der Papillarlinien in dem
jeweiligen Bereich ermittelt. In den Bildbereichen, die sich
aus mehreren Bereichen zusammensetzen, wird dann nach den
Referenzpunkten gesucht. Die Bereiche werden, wie oben
erwähnt, zu Gebieten zusammengefaßt und durch einen
Vergleich mit abgespeicherten Referenzorientierungsverläufen
kann aus den ermittelten Orientierungsverläufen der
Bildbereiche ein jeweiliger Referenzpunkt für einen
Bildbereich identifiziert werden. Als zu identifizierende
Referenzpunkte (Singularitäten) werden hier Core- und
Deltapunkte gesucht. Die Referenzpunkte auf einem
Fingerabdruck definieren den Fingerabdruck selbst und
bezüglich seiner Lage, sie liefern Bezugspunkte für ein
Koordinatensystem.
In Verfahrensschritt 12 werden dann um die Referenzpunkte
quadratische Gebiete angelegt, beispielsweise 32 × 32 Pixel.
Diese quadratischen Gebiete werden in mehreren Größen
angelegt, da insbesondere am Randbereich eines
Fingerabdruckbildes ein Quadrat um einen Referenzpunkt einer
vorgegebenen Größe auch Gebiete erfassen kann, die nicht nur
Papillarlinien beinhalten. Dazu wird um jeden Referenzpunkt
dann jeweils ein Quadrat mit verschiedenen vorgegebenen
Größen gelegt. Das Quadrat wird dann mit einer
Fensterfunktion multipliziert, hier ist es eine
zweidimensionale Gaußfunktion, so dass ein kreisförmiger
Ausschnitt entsteht. Ein Kreis ist insbesondere gegenüber
Verdrehungen unempfindlich.
In Verfahrensschritt 13 werden die mit der Fensterfunktion
multiplizierten Gebiete in Sektoren und Ringe aufgeteilt,
wobei zuvor die Gebiete zweidimensionale
fouriertransformiert werden und dann eine Quadrierung
erfolgt, um das Leistungsdichtespektrum zu bestimmen. Da
eine Fouriertransformation als Integraltransformation
verwendet wurde, zeigt ein reellwertiges Signal im
Frequenzbereich zwei Signale, die zum Ursprung symmetrisch
sind. Dadurch kann eine Hälfte des Leistungsdichtespektrum
für die Aufteilung in Ringe und die andere Hälfte des
Leistungsdichtespektrum für die Aufteilung in Sektoren
verwendet werden.
In Fig. 3 ist die Aufteilung des Leistungsdichtespektrum
eines Bereichs in Ringe und Sektoren gezeigt. In der oberen
Hälfte des Quadrats sind Sektoren 24 dargestellt, während in
der unteren Hälfte die Ringe 25 abgebildet sind. Die
Sektoren 24 werden verwendet, um eine Information über die
in einem Bereich beteiligten Orientierungen zu erhalten,
während die Ringe dafür verwendet werden, eine Information
über die an einem Bereich beteiligten Frequenzbereiche zu
erhalten. Die Sektoren 24 sind aufgrund der Fensterfunktion
kreisförmig begrenzt. Da eine zweidimensionale
Fouriertransformation verwendet wurde, weisen die Frequenzen
einen Betrag und einen Winkel auf, sie liegen also als
Vektoren vor.
In Verfahrensschritt 14 wird dann die Merkmalsbestimmung für
die einzelnen Sektoren 24 und die Kreisringe 25 vorgenommen.
Dies wird dadurch erreicht, dass die Leistung der einzelnen
Frequenzen in den Sektoren bzw. Ringen für die jeweiligen
Sektoren und Ringe aufsummiert wird, so dass für die
Sektoren die Summe der Leistung der einzelnen Frequenzen ein
Maß für die jeweilige Orientierung angibt, während für die
Ringe die Summe der Frequenzen ein Maß für den jeweiligen
Betrag angibt. Für die einzelnen Sektoren und Ringe ergibt
dies jeweils Komponenten eines Sektoren- bzw. Ringevektors.
Mittels einer Interpolation kann alternativ die Anzahl der
Ringe und Sektaren nachträglich noch erhöht werden. Dies
kann insbesondere bei einer Anpassung der Datensätze
notwendig sein. Der Ringevektor und der Sektorenvektor
bilden zusammen die grundlegende Form des
Papillarlinienverlaufs in einem betrachteten Gebiet.
Die Grundidee ist nun, dass zwei Gebiete, welche im
Wesentlichen die gleiche Bildinformation enthalten, auch
weitgehend übereinstimmende Anteile bei den im Ausschnitt
vorkommenden Orientierungs- und Frequenzanteilen, d. h. den
Sektor- und den Ringkomponenten, haben müssen. Für die
Ringkomponenten gilt dies unabhängig von einer Verdrehung
der beiden Fingerabdrücke, da durch Integration über alle
beteiligten Winkel diese Ringkomponenten berechnet werden.
Die Sektorenvektoren sind zunächst nicht
rotationsunabhängig. Aufgrund der Rotationseigenschaft der
Fouriertransformation kommt es bei einer Drehung des
Bildausschnittes zu einer zyklischen Verschiebung der
Sektorkomponenten, weil sich das Spektrum eines gedrehten
Bereichs auch dreht. Da es sich beim Sektorenvektor somit um
einen zyklischen oder periodischen Merkmalsvektor handelt,
bei dem der erste und der letzte Wert ineinander übergehen,
bietet es sich vor dem späteren Vergleich an, diesen
Merkmalsvektor in den eindimensionalen Frequenzbereich zu
transformieren. Dadurch erhält man einen vom
Verdrehungswinkel unabhängigen Merkmalsvektor. Auch der
Ringevektor wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren
fouriertransformiert. Dies wird in Verfahrensschritt 15
durchgeführt. Anstatt der Fouriertransformation als die
Integraltransformation sind wiederum andere Arten von
Integraltransformationen anwendbar, insbesondere die
Wavelets.
In Verfahrensschritt 16 wird dann der Vergleich der
fouriertransformierten Ringevektoren und der
fouriertransformierten Sektorenvektoren des zu
identifizierenden Fingerabdrucks und des jeweiligen
Referenzfingerabdrucks vorgenommen. Der Vergleich findet von
Vektoren statt, die für entsprechende Orte auf dem
Fingerabdruck und auf dem jeweiligen Referenzfingerabdruck
gewonnen wurden. Zusätzlich wird auch noch ein Vergleich der
nichttransformierten Ringevektoren bzw. Sektorenvektoren
durchgeführt. Es werden also Vergleiche an den gleichen
Orten auf dem Fingerabdruck und auf dem jeweiligen
Referenzfingerabdruck vorgenommen. Dadurch werden vier
Vergleiche durchgeführt. In Verfahrensschritt 17 wird aus
diesen vier Vergleichen, also den vier Ähnlichkeitsmaßen,
ein Ähnlichkeitsmaß durch Verknüpfung bestimmt. Dies
geschieht entweder durch eine gewichtete Addition oder durch
eine Multiplikation.
In Verfahrensschritt 18 wird dann mit den Ähnlichkeitsmaßen
für den jeweiligen Referenzfingerabdruck eine Sortierung der
Datenbank 3 nach der Größe der Ähnlichkeitsmaße durch den
Prozessor 2 vorgenommen, wobei der Referenzfingerabdruck mit
dem größten Ähnlichkeitsmaß an der ersten Stelle steht.
In Verfahrensschritt 19 wird dann beginnend mit dem
Referenzfingerabdruck, der das größte Ähnlichkeitsmaß
aufweist, die Identifikation durchgeführt. Dies wird hier
mittels Minuzienvergleichs durchgeführt. Dabei wird eine
vorgegebene Anzahl von Minuzien als Voraussetzung für eine
Identifikation angenommen. Z. B. müssen 12 Minuzien des
Fingerabdrucks und des Referenzfingerabdrucks
übereinstimmen, so dass von einer Identifikation gesprochen
werden kann. Minuzien bezeichnen lokale Merkmale, die durch
die einzelnen Papillarlinien gekennzeichnet sind.
Papillarlinien sind beispielsweise die Hautrillen auf der
Innenhandfläche.
Alternativ ist es möglich, mittels Korrelation des
Fingerabdrucks mit dem Referenzfingerabdruck einen
Korrelationskoeffizienten zu berechnen und diesen mit einem
vorgegebenen Schwellwert zu vergleichen. Liegt der
Korrelationskoeffizient über dem Schwellwert, dann wird eine
Identifikation angezeigt, liegt er darunter, liegt keine
Identifikation vor. In Verfahrensschritt 20 wird überprüft,
ob eine Identifikation vorliegt. Ist das der Fall, dann wird
in Verfahrensschritt 21 mittels der Anzeige 6 bzw. dem
Lautsprecher 7 angezeigt, dass der Fingerabdruck
identifiziert wurde und gegebenenfalls wird ein mit dem
Referenzfingerabdruck verknüpfter Datensatz zur Anzeige
gebracht. Dabei kann es sich beispielsweise um eine Person,
also einen Namen oder ein Bild von dieser Person, handeln.
Alternativ ist hier auch das Betätigen eines Aktors möglich,
beispielsweise um eine Tür zu öffnen.
Wurde in Verfahrensschritt 20 festgestellt, dass keine
Identifikation vorliegt, dann wird in Verfahrensschritt 22
überprüft, ob die Datenbank bereits komplett durchsucht
wurde. Ist das nicht der Fall, dann wird in
Verfahrensschritt 19 mit dem nächsten Referenzfingerabdruck
in der Datenbank fortgefahren. Wurde in Verfahrensschritt 22
jedoch festgestellt, dass die Datenbank bereits vollständig
durchsucht wurde, dann wird in Verfahrensschritt 23
angezeigt, dass der vorliegende Fingerabdruck nicht
identifizierbar ist.
Claims (13)
1. Verfahren zur Identifikation von einem Fingerabdruck,
wobei für den Fingerabdruck ein Fingerabdruckbild ermittelt
wird, wobei Referenzfingerabdrücke in einer Datenbank (3)
abgespeichert sind, wobei das Fingerabdruckbild zur
Identifikation mit den Referenzfingerabdrücken verglichen
wird, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Identifikation
jeweils für jeden Referenzfingerabdruck im Vergleich mit dem
Fingerabdruckbild ein Ähnlichkeitsmaß bestimmt wird, dass
die Referenzfingerabdrücke in der Datenbank (3) anhand der
Ähnlichkeitsmaße sortiert werden und dass beginnend mit dem
Referenzfingerabdruck, der zu dem größten Ähnlichkeitsmaß
geführt hat, die Identifikation des Fingerabdrucks
durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Identifikation anhand von Minuzienvergleichen
durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Identifikation anhand einer Korrelation des
Fingerabdrucks mit dem jeweiligen Referenzfingerabdruck
bestimmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
dass das jeweilige Ähnlichkeitsmaß durch einen Vergleich von
Eigenschaften eines jeweiligen Gebiets um Referenzpunkte des
Fingerabdrucks mit jenen Eigenschaften des entsprechenden
Gebiets der Referenzfingerabdrücke ermittelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
als Referenzpunkte Core- und Deltapunkte verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
um die Referenzpunkte des Fingerabdrucks quadratische
Gebiete gelegt werden, dass die Gebiete mit einer
Fensterfunktion multipliziert werden, dass die Gebiete
mittels einer ersten Integraltransformation in den
Ortsfrequenzbereich transformiert werden, dass in den
Gebieten der Referenzpunkte Merkmale bestimmt werden, für
die die Ortsfrequenzen nach Betrag und Richtung ausgewertet
werden, und dass mittels der Merkmale des Fingerabdrucks und
der Referenzfingerabdrücke jeweils das Ähnlichkeitsmaß für
den jeweiligen Referenzfingerabdruck bestimmt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die quadratischen Gebiete in verschiedenen Größen angelegt
werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Leistungsdichtespektrum der Gebiete der
Referenzpunkte in Sektoren (24) und Ringe (25) zerlegt
werden, dass für die Sektoren (24) und die Ringe (25) die
Leistungen der jeweils darin enthaltenen Ortsfrequenzen
aufsummiert werden, so dass für die Sektoren (24) sich
jeweils ein Maß für die Orientierung ergibt und für die
Ringe (25) jeweils ein Maß für den Betrag, dass damit ein
Ringevektor und ein Sektorenvektor gebildet werden und dass
aus dem Ringevektor und dem Sektorenvektor ein
Merkmalsvektor gebildet wird, der mit einem Merkmalsvektor
der Referenzfingerabdrücke verglichen wird, um das
Ähnlichkeitsmaß zu bestimmen.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
der Ringevektor und der Sektorenvektor vor und nach einer
zweiten Integraltransformation mit dem jeweiligen
Ringevektor und dem Sektorenvektor der jeweiligen
Referenzfingerabdrücke verglichen werden, um das
Ähnlichkeitsmaß für den jeweiligen Referenzfingerabdruck zu
bestimmen.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die Vergleiche der Ringvektoren und der Sektorenvektoren vor
und nach der zweiten Integraltransformation zu dem
Ähnlichkeitsmaß für den jeweiligen Referenzfingerabdruck
verknüpft werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass
die Vergleiche mittels einer Differenzquadratmethode oder
einer Korrelation durchgeführt werden.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bereiche auf dem
Fingerabdruck so gewählt werden, dass die Bereiche nur
Papillarlinien aufweisen.
13. Vorrichtung zur Identifikation von einem Fingerabdruck,
wobei die Vorrichtung einen Prozessor (2), eine Datenbank
(3), einen Arbeitsspeicher (4), eine Anzeige (6) und einen
Fingerabdrucksensor (1) für die Ermittlung eines
Fingerabdruckbildes aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass
der Prozessor (2) so ausgebildet ist, dass der Prozessor (2)
das Fingerabdruckbild mit Referenzabdrücken in der Datenbank
(3) vergleicht, um ein Ähnlichkeitsmaß für jeden
Referenzfingerabdruck zu bestimmen, und dass der Prozessor
(2) die Referenzfingerabdrücke in der Datenbank (3) nach dem
Ähnlichkeitsmaß sortiert, dass der Prozessor (2) die
Identifikation des Fingerabdrucks beginnend mit dem
Referenzfingerabdruck mit dem größten Ähnlichkeitsmaß
durchführt und dass der Prozessor (2) mittels der Anzeige
das Ergebnis der Identifikation ausgibt.
Priority Applications (2)
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DE10030404A DE10030404A1 (de) | 2000-06-21 | 2000-06-21 | Verfahren zur Identifikation von einem Fingerabdruck und Vorrichtung zur Identifikation von einem Fingerabdruck |
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Applications Claiming Priority (1)
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DE10030404A DE10030404A1 (de) | 2000-06-21 | 2000-06-21 | Verfahren zur Identifikation von einem Fingerabdruck und Vorrichtung zur Identifikation von einem Fingerabdruck |
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