DE10028456A1 - Scheinwerfer für Fahrzeuge und Beleuchtungseinrichtung mit wenigstens einem solchen Scheinwerfer - Google Patents
Scheinwerfer für Fahrzeuge und Beleuchtungseinrichtung mit wenigstens einem solchen ScheinwerferInfo
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Abstract
Der Scheinwerfer weist eine Lichtquelle (20) auf, die Licht in sichtbarem Wellenlängenbereich und Licht in nicht sichtbarem Wellenlängenbereich aussendet, einen Reflektor (22), durch den von der Lichtquelle (20) ausgesandtes Licht reflektiert wird und eine im Strahlengang des vom Reflektor (22) reflektierten Lichts angeordnete lichtdurchlässige Scheibe (28). Der Scheinwerfer (10) sendet ein abgeblendetes Lichtbündel in sichtbarem Wellenlängenbereich aus, das eine obere Helldunkelgrenze aufweist. In wenigstens einem Teil des Strahlengangs des von der Lichtquelle (20) ausgesandten Lichts ist eine Umlenkeinrichtung (40) angeordnet, durch die zumindest ein Teil des von der Lichtquelle (20) in nicht sichtbarem Wellenlängenbereich ausgesandten Lichts derart abgelenkt wird, daß dieses eine größere Reichweite besitzt als das vom Scheinwerfer (10) in sichtbarem Wellenlängenbereich ausgesandte abgeblendete Lichtbündel. Die Umlenkeinrichtung (40) weist eine ein Beugungsgitter bildende diffraktive Mikrostruktur (42) auf.
Description
Die Erfindung geht aus von einem Scheinwerfer für Fahrzeuge
und einer Beleuchtungseinrichtung mit wenigstens einem
solchen Scheinwerfer nach der Gattung des Anspruchs 1.
Ein solcher Scheinwerfer ist durch die DE 196 10 904 A1
bekannt. Dieser Scheinwerfer weist eine Lichtquelle auf, die
Licht in sichtbarem Wellenlängenbereich und Licht in nicht
sichtbarem Wellenlängenbereich aussendet. Dies ist bei
bekannten Lichtquellen wie Glühlampen oder
Gasentladungslampen grundsätzlich der Fall. Der Scheinwerfer
weist außerdem einen Reflektor, durch den von der
Lichtquelle ausgesandtes Licht reflektiert wird, und eine im
Strahlengang des vom Reflektor reflektierten Lichts
angeordnete lichtdurchlässige Scheibe auf. Der Scheinwerfer
sendet beim Betrieb der Lichtquelle ein abgeblendetes
Lichtbündel in sichtbarem Wellenlängenbereich aus, das eine
obere Helldunkelgrenze aufweist. Die Helldunkelgrenze des
Lichtbündels kann durch entsprechende Auslegung des
Reflektors und/oder durch eine Abschirmvorrichtung erzeugt
werden, durch die ein Teil des von der Lichtquelle
ausgesandten und/oder ein Teil des vom Reflektor
reflektierten Lichtbündels abgeschirmt wird. Das von der
Lichtquelle in nicht sichtbarem Wellenlängenbereich
ausgesandte Licht wird nicht genutzt. Die Helldunkelgrenze
des vom Scheinwerfer ausgesandten Lichtbündels in sichtbarem
Wellenlängenbereich ist erforderlich, um eine Blendung des
Gegenverkehrs zu vermeiden, jedoch wird dadurch die
Sichtweite für den Fahrzeuglenker begrenzt, so daß dieser
sich in größerer Entfernung befindende Objekte nicht erkennen
kann.
Der erfindungsgemäße Scheinwerfer mit den Merkmalen gemäß
Anspruch 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß von der
Lichtquelle in nicht sichtbarem Wellenlängenbereich
ausgesandtes Licht zur Beleuchtung weiter entfernter
liegender Bereiche genutzt wird, als den durch das
Lichtbündel mit Licht in sichtbarem Wellenlängenbereich
beleuchteten Bereichen. Es ist hierbei kein zusätzlicher
Scheinwerfer und keine zusätzliche Lichtquelle erforderlich
sondern nur die Umlenkeinrichtung im Scheinwerfer. Die
Beleuchtungseinrichtung gemäß Anspruch 7 hat den Vorteil,
daß durch die Sensoreinrichtung der durch das Licht in nicht
sichtbarem Wellenlängenbereich beleuchtete Bereich erfaßt
und auf der Anzeigevorrichtung für den Fahrzeuglenker
dargestellt wird, so daß der Fahrzeuglenker auch sich in
großer Entfernung befindende Objekte wahrnehmen kann.
In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Scheinwerfers und der erfindungsgemäßen
Beleuchtungseinrichtung angegeben. Durch die Ausbildung der
Umlenkeinrichtung gemäß Anspruch 3 wird erreicht, daß diese
gezielt nur Licht in nicht sichtbarem Wellenlängenbereich
ablenkt. Die Ausbildung gemäß Anspruch 4 oder Anspruch 5
ermöglicht eine einfache Anordnung der Umlenkeinrichtung.
Die Ausbildung gemäß Anspruch 6 ermöglicht eine Beleuchtung
mit hoher Intensität in einem begrenzten nicht sichtbaren
Wellenlängenbereich. Die Ausbildung der
Beleuchtungseinrichtung gemäß Anspruch 8 oder Anspruch 9
ermöglicht die Vermeidung einer Beeinflussung durch von
anderen Lichtquellen ausgesandtem Licht in nicht sichtbarem
Wellenlängenbereich. Die Weiterbildung der
Beleuchtungseinrichtung gemäß Anspruch 10 ermöglicht eine
vorausschauende Anpassung einer Charakteristik des vom
Scheinwerfer ausgesandten Lichtbündels an unterschiedliche
Parameter, wie beispielsweise Fahrbahnverlauf, andere
Verkehrsteilnehmer oder Fremdobjekte.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen Fig. 1 ein Fahrzeug mit einer
Beleuchtungseinrichtung in schematischer Darstellung mit
einem Scheinwerfer, Fig. 2 den Scheinwerfer in vergrößerter
Darstellung, Fig. 3 ausschnittsweise einen Reflektor des
Scheinwerfers in vergrößerter Darstellung, Fig. 4 einen
Ausschnitt einer Umlenkeinrichtung des Scheinwerfers und
Fig. 5 einen mit Abstand vor dem Scheinwerfer angeordneten
Meßschirm.
In Fig. 1 ist ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug,
mit einer Beleuchtungseinrichtung dargestellt. Die
Beleuchtungseinrichtung weist wenigstens einen am Frontende
der Karosserie des Kraftfahrzeugs angeordneten Scheinwerfer
10 auf, der nachfolgend näher beschrieben wird.
Üblicherweise sind zwei Scheinwerfer 10 vorgesehen, die nahe
den seitlichen Rändern der Karosserie angeordnet sind und
von denen wenigstens ein Scheinwerfer wie nachfolgend
beschrieben ausgebildet ist. Vom Scheinwerfer 10 wird sowohl
Licht in sichtbarem Wellenlängenbereich ausgesandt als auch
Licht in nicht sichtbarem Wellenlängenbereich. Durch das
sichtbare Licht wird eine für den Fahrzeuglenker direkt
wahrnehmbare Beleuchtung vor dem Fahrzeug bewirkt, während
für den Fahrzeuglenker die durch das nicht sichtbare Licht
bewirkte Beleuchtung nicht direkt wahrnehmbar ist. Hierzu
weist die Beleuchtungseinrichtung eine Sensoreinrichtung 12
auf, durch die der durch das nicht sichtbare Licht
beleuchtete Bereich vor dem Fahrzeug erfaßt wird. Die
Sensoreinrichtung 12 kann beispielsweise eine Videokamera,
ein CCD-Sensor oder ein CMOS-Sensor sein. Die
Sensoreinrichtung 12 ist mit einer Anzeigevorrichtung 14
verbunden, die im Blickfeld des Fahrzeuglenkers angeordnet
ist und auf der der mit dem nicht sichtbaren Licht
beleuchtete Bereich für den Fahrzeuglenker dargestellt wird.
Die Anzeigevorrichtung 14 kann beispielsweise in Bildschirm
sein oder eine Projektionseinrichtung, mit der eine
Abbildung des von der Sensoreinrichtung 12 erfaßten Bereichs
auf die Windschutzscheibe des Fahrzeugs erzeugt wird.
Nachfolgend wird der Aufbau des Scheinwerfers 10 anhand der
Fig. 2 bis 4 näher erläutert. Der Scheinwerfer 10 weist
eine Lichtquelle 20 auf, die sowohl Licht in sichtbarem
Wellenlängenbereich als auch Licht in nicht sichtbarem
Wellenlängenbereich, vorzugsweise in infrarotem
Wellenlängenbereich aussendet. Die Lichtquelle 20 kann eine
Glühlampe oder vorzugsweise eine Gasentladungslampe sein.
Die Lichtquelle 20 ist in einen Reflektor 22 eingesetzt,
durch den von der Lichtquelle 20 ausgesandtes Lieht als ein
Lichtbündel in sichtbarem Wellenlängenbereich reflektiert
wird. Der Reflektor 22 weist eine konkav gekrümmte Form auf
und das von diesem reflektierte und aus dem Scheinwerfer 10
austretende Lichtbündel in sichtbarem Wellenlängenbereich
weist eine obere Helldunkelgrenze auf. Die Helldunkelgrenze
des Lichtbündels kann durch eine geeignete Form des
Reflektors 22 erzeugt werden, indem durch diesen von der
Lichtquelle 20 ausgesandtes Licht derart reflektiert wird,
daß es die Helldunkelgrenze aufweist. Alternativ kann auch
eine Abschirmvorrichtung 24 vorgesehen sein, durch die ein
Teil des von der Lichtquelle 20 ausgesandten Lichts
abgeschirmt wird, wodurch die Helldunkelgrenze erzeugt wird,
wobei die Abschirmvorrichtung in diesem Fall durch eine
lichtundurchlässige Beschichtung eines Teils der Lichtquelle
20 oder durch eine zwischen der Lichtquelle 20 und dem
Reflektor 22 angeordnete Abschirmblende gebildet sein kann.
Alternativ kann auch eine Abschirmvorrichtung 26 im
Strahlengang des vom Reflektor 22 reflektierten Lichtbündels
angeordnet sein, durch die ein Teil des Lichtbündels
abgeschirmt und dadurch die Helldunkelgrenze erzeugt wird.
Im Strahlengang des vom Reflektor 22 reflektierten
Lichtbündels ist eine lichtdurchlässige Scheibe 28
angeordnet, die zugleich eine Abdeckscheibe des
Scheinwerfers 10 bilden kann und die aus Glas oder
Kunststoff bestehen kann. Die Scheibe 28 kann im
wesentlichen glatt ausgebildet sein oder zumindest
bereichsweise optische Profile 29 aufweisen, durch die
hindurchtretendes Licht abgelenkt und/oder gestreut wird.
Der Reflektor 22 ist auf seiner die Lichtquelle 20
umgebenden Innenseite mit einer reflektierenden Beschichtung
30 versehen, die eine Reflexionsfläche bildet. Die
Reflexionsfläche des Reflektors 22 kann glatt ausgebildet
sein oder in mehrere Facetten unterteilt sein, die in Stufen
oder Knickstellen aneinandergrenzen.
In Fig. 5 ist ein mit Abstand vor dem Scheinwerfer
angeordneter Meßschirm 80 dargestellt, der durch das vom
Scheinwerfer 10 ausgesandte Licht beleuchtet wird. Der
Meßschirm 80 weist eine horizontale Mittelebene HH und eine
vertikale Mittelebene VV auf, die sich in einem Punkt HV
schneiden. Der Meßschirm 80 repräsentiert die Projektion
einer vor dem Scheinwerfer liegenden Fahrbahn, die
entsprechend beleuchtet würde. Der Meßschirm 80 wird durch
das vom Scheinwerfer 10 ausgesandte Lichtbündel in
sichtbarem Wellenlängenbereich in einem Bereich 82
beleuchtet. Der Bereich 82 ist nach oben durch die
Helldunkelgrenze begrenzt, die das Lichtbündel in sichtbarem
Wellenlängenbereich aufweist. Die Helldunkelgrenze weist auf
der Gegenverkehrsseite, das ist bei der dargestellten
Ausführung des Scheinwerfers 10 für Rechtsverkehr die linke
Seite des Meßschirms 80, einen horizontalen Abschnitt 83
auf, der etwas unterhalb der horizontalen Mittelebene HH des
Meßschirms 80 verläuft. Auf der eigenen Verkehrsseite, das
ist bei Rechtsverkehr die rechte Seite des Meßschirms 80,
weist die Helldunkelgrenze einen ausgehend vom horizontalen
Abschnitt 83 nach rechts ansteigenden Abschnitt 84 auf. Das
vom Scheinwerfer 10 in sichtbarem Wellenlängenbereich
ausgesandte Lichtbündel weist somit auf der eigenen
Verkehrsseite eine größere Reichweite auf als auf der
Gegenverkehrsseite. Durch die Helldunkelgrenze 83, 84 wird
eine Blendung des Gegenverkehrs verhindert, jedoch wird der
Fernbereich oberhalb der Helldunkelgrenze 83, 84 nicht
beleuchtet.
Erfindungsgemäß ist in einem Teil des Strahlengangs des von
der Lichtquelle 20 ausgesandten Lichts eine
Umlenkeinrichtung 40 angeordnet, durch die von der
Lichtquelle 20 in nicht sichtbarem Wellenlängenbereich
ausgesandtes Licht zumindest teilweise derart abgelenkt
wird, daß es, wenn es aus dem Scheinwerfer 10 austritt, eine
größere Reichweite besitzt als das vom Scheinwerfer 10 in
sichtbarem Wellenlängenbereich ausgesandte Lichtbündel. Die
Umlenkeinrichtung 40 ist vorzugsweise derart ausgelegt, daß
durch diese Licht in infrarotem Wellenlängenbereich,
vorzugsweise in nahem infrarotem Wellenlängenbereich
abgelenkt wird. Naher infraroter Wellenlängenbereich
bedeutet dabei einen Wellenlängenbereich, der nahe dem
Wellenlängenbereich des sichtbaren Lichts liegt. Die
Umlenkeinrichtung 40 ist vorzugsweise auf Licht in
infrarotem Wellenlängenbereich zwischen etwa 780 nm und 1700 nm
ausgelegt. Licht in Wellenlängenbereichen, die stark von
dem Wellenlängenbereich abweichen, für den die
Umlenkeinrichtung 40 ausgelegt ist, wird durch die
Umlenkeinrichtung 40 zumindest im wesentlichen nicht
beeinflußt und somit nicht abgelenkt.
Die Umlenkeinrichtung 40 weist eine diffraktive
Mikrostruktur auf, die ein Beugungsgitter bildet. Durch die
Umlenkeinrichtung 40 wird Licht nicht durch Brechung oder
Reflexion abgelenkt sondern durch Beugung oder Diffraktion.
Bei einem in Fig. 3 dargestellten Ausführungbeispiel des
Scheinwerfers 10 ist die Umlenkeinrichtung 40 als
diffraktive Mikrostruktur auf einem Teilbereich der
Innenseite des Reflektors 22 angeordnet und reflektierend
ausgebildet. In Fig. 4 ist vergrößert ein Ausschnitt der
Umlenkeinrichtung 40 dargestellt, anhand dem die
Wirkungsweise der Umlenkeinrichtung erläutert wird. Die
Umlenkeinrichtung 40 weist eine Mikrostruktur 42 auf, die
beispielsweise sinusförmig ausgebildet ist. Von der
Lichtquelle 20 ausgesandtes Licht in nicht sichtbarem
Wellenlängenbereich trifft unter einem Winkel θi zu einer
Normalen N auf die Mikrostruktur 42, wird durch diese
reflektiert und verläuft dann unter einem Winkel θm zur
Normalen N. Die Mikrostruktur 42 weist eine Periode p auf,
die der Abstand zwischen zwei benachbarten Wellenprofilen
ist. Der Winkel θm kann nach folgendem Zusammenhang
ermittelt werden:
sin (θm) = sin (θi) + m λ/p
wobei θi der Einfallswinkel des Lichts ist, θm der
Ausfallswinkel ist, λ die Wellenlänge des Lichts ist, für
die die Umlenkeinrichtung 40 ausgelegt ist, p die Periode
der Mikrostruktur ist und m = 0, +/- 1, +/- 2, . . . ist. Die
Mikrostruktur 42 kann als Ablenkspiegel für Licht mit einer
Hauptwellenlänge λ verwendet werden, bei der der
Ausfallswinkel θm in weiten Bereichen unabhängig vom
Einfallswinkel θi vorgegeben werden kann. Der Ausfallswinkel
θm kann über die Periode p der beugenden Mikrostruktur
gewählt werden. Für Licht mit Wellenlängen, die von der
Hauptwellenlänge λ, für die die Mikrostruktur 42 ausgelegt
ist, stark abweichen, wirkt der Reflektor 22 im Bereich der
Mikrostruktur 42 wie ein Reflektor mit glatter
Reflexionsfläche und dieses Licht wird nicht durch die
Mikrostruktur 42 beeinflußt. Die Mikrostruktur 42 ist für
Licht in nahem infrarotem Wellenlängenbereich ausgelegt,
derart, daß dieses Licht abweichend zum Licht in sichtbarem
Wellenlängenbereich derart abgelenkt wird, daß es eine
größere Reichweite besitzt als das Licht in sichtbarem
Wellenlängenbereich.
Durch das durch die Mikrostruktur 42 der Umlenkeinrichtung
40 abgelenkte Licht in infrarotem Wellenlängenbereich wird
auf dem Meßschirm 80 ein Bereich 88 beleuchtet, der oberhalb
des Bereichs 82 liegt, der mit Licht in sichtbarem
Wellenlängenbereich beleuchtet wird. Vorzugsweise schließt
sich der Bereich 88 direkt oberhalb der Helldunkelgrenze
83, 84 an den Bereich 82 an. Der Bereich 82 entspricht einem
Nahbereich vor dem Fahrzeug, der mit Licht in sichtbarem
Wellenlängenbereich beleuchtet wird und der Bereich 88
entspricht einem Fernbereich, der mit Licht in infrarotem
Wellenlängenbereich beleuchtet wird. Der Bereich 88 wird
durch die Sensoreinrichtung 12 erfaßt und für den
Fahrzeuglenker sichtbar auf der Anzeigevorrichtung 14
dargestellt. In Fig. 3 ist beispielhaft für einen
Lichtstrahl 50 in sichtbarem Wellenlängenbereich dessen
Reflexion am Reflektor 22 dargestellt, die dazu führt, daß
der Lichtstrahl 50 nach der Reflexion nach unten geneigt
verläuft. Außerdem ist beispielhaft für einen Lichtstrahl 52
in infrarotem Wellenlängenbereich dessen Ablenkung durch die
Mikrostruktur 42 dargestellt, wobei der Lichtstrahl 52 nach
der Reflexion an der Mikrostruktur 42 nicht oder zumindest
weniger stark nach unten geneigt verläuft als der
Lichtstrahl 50.
Die Mikrostruktur 42 kann beispielsweise durch ein
spanabhebendes Verfahren, durch ein holografisches
Belichtungsverfahren oder durch ein mehrstufiges
photolithografisches Maskenverfahren und Trockenätzen auf
den Reflektor 22 aufgebracht werden. Der in die gewünschte
Ordnung gebeugte Anteil des eingestrahlten Lichts in
infrarotem Wellenlängenbereich hängt von der Reflektivität
und vom Beugungswirkungsgrad der Mikrostruktur 42 ab. Der
Beugungswirkungsgrad hängt von der Form des
Oberflächenreliefs der Mikrostruktur 42 ab. Das
Oberflächenrelief kann wie vorstehend angegeben sinusförmig
oder sinusformähnlich sein, was eine einfache
Herstellbarkeit ermöglicht. Alternativ kann das
Oberflächenrelief auch sägezahnförmig ausgebildet sein, was
einen hohen Beugungswirkungsgrad ermöglicht.
Die diffraktive Mikrostruktur 42 der Umlenkeinrichtung 40
kann auch transmittierend, das heißt lichtdurchlässig
ausgebildet sein und im Strahlengang des von der Lichtquelle
22 ausgesandten Lichts oder im Strahlengang des vom
Reflektor 22 reflektierten Lichts angeordnet sein. Die
Mikrostruktur 42 kann hierbei insbesondere auf einem
Teilbereich der Scheibe 28 angeordnet sein.
Es kann vorgesehen sein, daß die Lichtquelle 20 derart
ausgebildet ist, daß diese gezielt infrarotes Licht in einem
begrenzten Wellenlängenbereich mit hoher Intensität
aussendet. In diesem Fall kann die Mikrostruktur 42 der
Umlenkeinrichtung 40 gezielt auf diesen begrenzten
Wellenlängenbereich ausgelegt werden, so daß das Licht in
diesem Wellenlängenbereich durch die Mikrostruktur 42 mit
hohem Wirkungsgrad in die vorgegebene Richtung abgelenkt
werden kann. Inder spektralen Strahlungsverteilung des von
der Lichtquelle 20 ausgesandten Lichts liegt dabei im
infraroten Bereich eine Resonanzlinie vor, entsprechend des
in diesem begrenzten Wellenlängenbereich mit hoher
Intensität ausgesandten infraroten Lichts. Eine derartige
hohe Strahlungsintensität in einem begrenzten infraroten
Wellenlängenbereich kann beispielsweise durch Zusätze zur
Füllung der Lichtquelle 20, beispielsweise der Gasmischung,
mit der der Glaskolben der Lichtquelle 20 gefüllt ist,
erreicht werden. Dies ist insbesondere bei einer
Gasentladungslampe als Lichtquelle 20 möglich.
Die Lichtquelle 20 kann mit konstanter elektrischer Leistung
betrieben werden oder mit gepulster bzw. modulierter
elektrischer Leistung. Die Modulationsfrequenz beträgt dabei
vorzugsweise wenigstens etwa 100 Hz, so daß für das
menschliche Auge die Modulation nicht störend wahrnehmbar
ist. Die Sensoreinrichtung 12 wird synchron zur Lichtquelle
20, das heißt mit derselben Modulationsfrequenz, betrieben,
so daß durch diese die Beleuchtung des Bereichs 88 nur
erfaßt wird, wenn dieser durch die Lichtquelle 20 beleuchtet
wird. Die Sensoreinrichtung 12 kann hierbei eine Blende 15
aufweisen, durch die der Lichteinfall in die
Sensoreinrichtung 12 gesteuert wird. Durch einen modulierten
Betrieb der Lichtquelle 20 und der Sensoreinrichtung 12 kann
eine Blendung oder sonstige Beeinflussung der
Sensoreinrichtung 12 durch von anderen Lichtquellen,
beispielsweise Lichtquellen der Scheinwerfer anderer
Fahrzeuge, herrührendes und direkt in die Sensoreinrichtung
12 einfallendes Licht vermieden oder zumindest verringert
werden. Durch die Sensoreinrichtung 12 kann ein
Korrelationsverfahren oder eine Lock-In-Verstärkung bei der
Auswertung des einfallenden Lichts angewandt werden, um eine
störsichere Signalverarbeitung zu erreichen. Hierbei können
bereits geringe Beleuchtungsstärken im Bereich 88
ausreichend sein, um eine Abbildung des Bereichs 88 auf der
Anzeigevorrichtung 14 mit ausreichender Auflösung erzeugen
zu können.
Alternativ oder zusätzlich zu dem vorstehend erläuterten
modulierten Betrieb der Lichtquelle 20 kann auch vorgesehen
sein, daß im Strahlengang des in die Sensoreinrichtung 12
einfallenden Lichts ein Filter 16 angeordnet ist, das
zumindest im wesentlichen nur für das durch die
Umlenkeinrichtung 40 abgelenkte und den Bereich 88
beleuchtende Licht durchlässig ist. Dies ist insbesondere in
Kombination mit der vorstehend erläuterten Ausbildung der
Lichtquelle 20 vorteilhaft, bei der diese Licht in einem
begrenzten Wellenlängenbereich mit hoher Intensität
aussendet, wobei das Filter 16 für Licht in diesem
Wellenlängenbereich durchlässig ist.
Die Beleuchtungseinrichtung kann zusätzlich eine
Auswerteeinrichtung 18 aufweisen, durch die der von der
Sensoreinrichtung 12 erfaßte Bereich 88 im Hinblick auf
wenigstens einen Parameter ausgewertet wird. Als Parameter
können beispielsweise Fremdobjekte, der Fahrbahnverlauf,
insbesondere Kurven oder Kuppen, oder Fahrbahnmarkierungen
durch die Auswerteeinrichtung 18 ausgewertet werden.
Abhängig vom Ergebnis der Auswertung durch die
Auswerteeinrichtung 18 können durch diese eine oder mehrere
Stelleinrichtungen am Scheinwerfer 10 angesteuert werden,
durch die eine Charakteristik des vom Scheinwerfer 10 in
sichtbarem Wellenlängenbereich ausgesandten Lichtbündels
änderbar ist. Als Charakteristik des vom Scheinwerfer 10
ausgesandten sichtbaren Lichtbündels kann beispielsweise
dessen Reichweite, dessen Verlauf in horizontaler Richtung
oder dessen Streuung verändert werden.
Claims (10)
1. Scheinwerfer für Fahrzeuge mit einer Lichtquelle (20),
die Licht in sichtbarem Wellenlängenbereich und Licht in
nicht sichtbarem Wellenlängenbereich aussendet, mit einem
Reflektor (22), durch den von der Lichtquelle (20)
ausgesandtes Licht reflektiert wird und mit einer im
Strahlengang des vom Reflektor (22) reflektierten Lichts
angeordneten lichtdurchlässigen Scheibe (28), wobei der
Scheinwerfer (10) ein abgeblendetes Lichtbündel in
sichtbarem Wellenlängenbereich aussendet, das eine obere
Helldunkelgrenze (83, 84) aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens in einem Teil des Strahlengangs des von der
Lichtquelle (20) ausgesandten Lichts eine Umlenkeinrichtung
(40) angeordnet ist, durch die zumindest ein Teil des von
der Lichtquelle (20) in nicht sichtbarem Wellenlängenbereich
ausgesandten Lichts derart abgelenkt wird, daß dieses eine
größere Reichweite besitzt als das vom Scheinwerfer (10) in
sichtbarem Wellenlängenbereich ausgesandte abgeblendete
Lichtbündel.
2. Scheinwerfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
durch die Umlenkeinrichtung (40) Licht in infrarotem
Wellenlängenbereich, vorzugsweise Licht in nahem infrarotem
Wellenlängenbereich abgelenkt wird.
3. Scheinwerfer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umlenkeinrichtung (40) eine ein
Beugungsgitter bildende diffraktive Mikrostruktur (42)
aufweist.
4. Scheinwerfer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mikrostruktur (42) reflektierend ausgebildet ist und auf
wenigstens einem Teilbereich des Reflektors (22) angeordnet
ist.
5. Scheinwerfer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mikrostruktur (42) transmittierend ausgebildet ist und
auf wenigstens einem Teilbereich der Scheibe (28) angeordnet
ist.
6. Scheinwerfer nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtquelle (20) nicht
sichtbares Licht in einem begrenzten Wellenlängenbereich mit
hoher Intensität aussendet und daß die Umlenkeinrichtung
(40) derart ausgebildet ist, daß durch diese zumindest im
wesentlichen nur Licht in diesem begrenzten
Wellenlängenbereich abgelenkt wird.
7. Beleuchtungseinrichtung mit wenigstens einem Scheinwerfer
nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß diese eine Sensoreinrichtung (12)
aufweist, die für das von der Umlenkeinrichtung (40)
abgelenkte Licht in nicht sichtbarem Wellenlängenbereich
empfindlich ist und die einen durch dieses Licht
beleuchteten Bereich (88) erfaßt und daß im Sichtbereich des
Fahrzeuglenkers eine Anzeigevorrichtung (14) angeordnet ist,
auf der der vom Licht im nicht sichtbaren
Wellenlängenbereich beleuchtete Bereich (88) dargestellt
wird.
8. Beleuchtungseinrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lichtquelle (20) moduliert betrieben
wird, wobei die Modulationsfrequenz vorzugsweise wenigstens
etwa 100 Hz beträgt, und daß die Sensoreinrichtung (12) eine
Blendeneinrichtung (15) aufweist, durch die der Lichteinfall
in die Sensoreinrichtung (12) synchron zur Modulation der
Lichtquelle (20) gesteuert wird.
9. Beleuchtungseinrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sensoreinrichtung (12) ein optisches
Filter (16) zugeordnet ist, das zumindest im wesentlichen
nur für Licht in nicht sichtbarem Wellenlängenbereich
durchlässig ist, das durch die Umlenkeinrichtung (40)
abgelenkt wird.
10. Beleuchtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß diese außerdem eine
Auswerteeinrichtung (18) aufweist, durch die der von der
Sensoreinrichtung (12) erfaßte Bereich auf wenigstens einen
Parameter ausgewertet wird und die mit wenigstens einer auf
den Scheinwerfer (10) wirkenden Stelleinrichtung verbunden
ist, durch die abhängig von dem wenigstens einen Parameter
eine Charakteristik des vom Scheinwerfer (10) ausgesandten
abgeblendeten Lichtbündels in sichtbarem Wellenlängenbereich
verändert werden kann.
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