DE10027753C1 - Überrollschutzvorrichtung für Kraftfahrzeuge mit einem pyrotechnischen und einem weiteren, sich bei der Auslösung nicht verbrauchenden Aktuator - Google Patents
Überrollschutzvorrichtung für Kraftfahrzeuge mit einem pyrotechnischen und einem weiteren, sich bei der Auslösung nicht verbrauchenden AktuatorInfo
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Abstract
Derartige Systeme weisen typischerweise einen nach oben ausfahrbaren Überrollkörper (4) auf, der mittels eines Haltegliedes (7, 7a), das im lösbaren mechanischen Wirkeingriff mit einem Haltemechanismus (8) eines Auslösesystems (9) steht, das ein im Gefahrenfall sensorgesteuert aktivierbares pyrotechnisches Element (12) zur lösenden Betätigung des Haltemechanismus (8) aufweist, in einer unteren Ruhestellung halterbar ist. DOLLAR A Bei diesen Systemen sind Prüfauslösungen bei der Fertigung (Montage) und bei den späteren betrieblichen Inspektionen aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben. DOLLAR A Um eine einfache Auslösung für Prüfzwecke zu ermöglichen, ohne daß sich dabei das pyrotechnische Element (12) verbraucht, ist erfindungsgemäß ein Doppel-Auslösesystem vorgesehen, bei dem zusätzlich zu dem pyrotechnischen Element (12) ein zweiter, sich bei einer Auslösung nicht verbrauchender Aktuator (13) zur Betätigung des Haltemechanismus (8) vorgesehen ist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Überroll-Schutzsystem für Kraftfahrzeuge, mit
einem nach oben ausfahrbaren Überrollkörper, der mittels eines Haltegliedes, das
im lösbaren mechanischen Wirkeingriff mit einem Haltemechanismus eines
Auslösesystems steht, das ein im Gefahrenfall sensorgesteuert aktivierbares
pyrotechnisches Element zur lösenden Betätigung des Haltemechanismus aufweist,
in einer unteren Ruhestellung halterbar ist.
Überrollschutzsysteme, die in mannigfaltigen Ausführungsformen, beispielsweise
durch die DE 43 14 538 A1 und die DE 195 23 790 A1 bekannt geworden sind,
sollen typischerweise die Insassen von Cabriolets oder Sportwagen im Falle eines
Überschlages vor einem Aufprall des Körpers auf die Fahrbahn bzw. den
Erdboden schützen. Sie sind bei einer typischen Ausführungsform in Kassetten-
Bauweise direkt hinter den Fahrzeugsitzen angeordnet und weisen einen geführten
Überrollkörper, vorzugsweise einen Überrollbügel auf. Dieser Überrollkörper
wird im Normalzustand, gegen die Kraft einer Feder vorgespannt, mittels einer
Haltevorrichtung, die über einen Haltebolzen im Wirkeingriff mit einer
Halteklinke eines Auslösesystems steht, in einer unteren Ruhelage gehalten, und
wird im Gefahrenfall, ausgelöst durch entsprechende Sensoren am Fahrzeug, sehr
schnell in eine obere verriegelte, schützende Endposition gefahren. Neben
vorgespannten Federn als Energiespeicher und Schnellantrieb kommen auch
andere Systeme in Betracht, wie beispielsweise pyrotechnische Antriebe,
hydraulische oder pneumatische Systeme, aber auch hochdrehende
elektromotorische Spindelantriebe oder dergleichen.
Derartige ausfahrbare Überrollbügel finden insbesondere bei solchen Fahrzeugen
Verwendung, bei denen aus optischen Gründen auf einen starren, d. h. fest
eingebauten Überrollbügel, verzichtet wird.
Gemäß dem Stand der Technik wird das Auslösesystem typischerweise durch
einen Auslösemagneten gebildet, dem ein Auslösestift als Anker zugeordnet ist,
und der im Gefahrenfall sensorgesteuert aktiviert wird und dabei den Stift derart
bewegt, daß er unter Freigabe des Haltebolzens die Halteklinke verschwenkt. Bei
einem derartigen System sind typbedingt die Auslösekräfte beschränkt, so daß
besondere Maßnahmen am Halteglied und am Auslösesystem getroffen werden
müssen, um diese möglichst klein zu halten.
Es ist durch die DE 43 42 401 A1 auch bekannt, das Auslösesystem durch eine
pyrotechnische Einrichtung zu realisieren. Im Hinblick darauf, daß im
Kraftfahrzeugbereich immer mehr pyrotechnische Auslösesysteme, insbesondere
in zugehörigen Sicherheitssystemen, wie Airbags und dergleichen, Anwendung
finden und diese daher relativ preiswert geworden sind, geht inzwischen der
Trend auch zur praktischen Anwendung dieser bekannten pyrotechnischen
Auslösesysteme bei Überroll-Schutzsystemen.
Nun besteht bei den Überroll-Schutzsystemen die Vorschrift, daß sie für Prüfzwecke
auslösbar sein müssen. So werden die Überroll-Schutzsysteme am Ende der
Montagelinie einmal ausgelöst, um ihre Funktion zu prüfen. Weiterhin werden im
Läufe der Inspektionen Testauslösungen erforderlich. Bei Auslösesystemen in
Form der Auslösemagnete konnte die Auslösung durch einfaches Anlegen einer
Spannung an den Auslösemagneten bewerkstelligt werden. Bei Auslösesystemen
auf der Basis von pyrotechnischen Elementen, die vorzugsweise in Form einer
Patrone vorliegen, muß die Patrone gezündet werden. Diese explosionsartige
Zündung verursacht jedoch nicht nur einen unerwünschten Lärm, sondern auch
einen relativ hohen Aufwand, weil
eine neue, teure Patrone unter erschwertem Montageaufwand eingesetzt werden
muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs bezeichnete Überroll-
Schutzsystem für Kraftfahrzeuge, mit einem nach oben ausfahrbaren
Überrollkörper, der mittels eines Haltegliedes, das im lösbaren mechanischen
Wirkeingriff mit einem Haltemechanismus eines Auslösesystems steht, das ein
im Gefahrenfall sensorgesteuert aktivierbares pyrotechnisches Element zur
lösenden Betätigung des Haltemechanismus aufweist, in einer unteren
Ruhestellung halterbar ist, hinsichtlich des Auslösesystems so auszubilden, daß
auf einfache Weise ohne Einzelfall-Aufwand auch Auslösungen für Prüfzwecke
möglich sind.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß der Erfindung dadurch, daß
zusätzlich zu dem pyrotechnischen Element ein zweiter, sich bei einer
Auslösung nicht verbrauchender Aktuator zur Betätigung des
Haltemechanismus vorgesehen ist.
Das pyrotechnische Element dient daher der sensorgesteuerten Auslösung, d. h.
der Freigabe der Haltevorrichtung durch den Haltemechanismus des
Auslösesystems im Gefahrenfall, wogegen der zusätzliche Aktuator zur
Auslösung für Prüfzwecke verwendet wird. Da er sich dabei nicht wie ein
pyrotechnisches Element selbst verbraucht, ist die Auslösung für Prüfzwecke
auf einfache Weise ohne Zusatzaufwand bei der einzelnen Auslösung
wiederholt durchführbar.
Gemäß einer ersten Weiterbildung der Erfindung ist das Überroll-Schutzsystem
so ausgeführt, daß der zusätzliche Aktuator durch eine elektromotorische
Antriebsanordnung gebildet ist.
Eine derartige Anordnung ermöglicht durch einfaches Anlegen einer
elektrischen Spannung, z. B. aus dem Bordnetz, an die Antriebsanordnung eine
Aktivierung des zusätzlichen Aktuators, ohne daß dieser sich dabei verbraucht,
d. h. der Auslösevorgang kann wiederholt ohne weitere Aufwendungen
vorgenommen werden. Eine besonders wirksame Auslösung läßt sich dabei
vornehmen, wenn die Antriebsanordnung einen elektrischen Getriebemotor
aufweist.
Gemäß einer zweiten Weiterbildung der Erfindung ist das Überroll-
Schutzsystem so ausgeführt, daß der zusätzliche Aktuator durch einen
Elektromagneten gebildet ist. Auch bei dieser Weiterbildung der Erfindung
kann, wie im Fall der ersten Weiterbildung, durch einfaches Anlegen einer
elektrischen Spannung (betrieblich aus dem Bordnetz) ohne weiteren Aufwand
eine wiederholte Auslösung vorgenommen werden.
Alternativ zu diesen elektrischen Weiterbildungen kann gemäß einer dritten
Weiterbildung das Überroll-Schutzsystem auch so ausgeführt sein, daß der
zusätzliche Aktuator durch ein pneumatisches oder hydraulisches
Verstellelement gebildet ist. Diese Weiterbildung empfiehlt sich immer dann,
wenn im Kraftfahrzeug pneumatische oder hydraulische Steuerleitungen
ohnehin vorhanden sind.
Im einfachsten Fall kann gemäß einer vierten Weiterbildung der Erfindung das
Überroll-Schutzsystem auch so ausgeführt sein, daß der zusätzliche Aktuator
durch einen manuell mechanisch betätigbaren mechanischen Aktuator gebildet
ist. In einem solchen Fall ist daher der mechanische Aktuator über eine
mechanische Verbindung, z. B. einen Seilzug, mit einem im Fahrzeug
griffbereit angebrachten Handhebel verbunden.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung kann das Überroll-Schutz-System so
ausgebildet sein, daß der pyrotechnische Aktuator und der zusätzliche Aktuator
separate Komponenten sind, die getrennt im Auslösesystem montiert werden.
Eine einfachere Montage ergibt sich gemäß einer anderen Ausgestaltung der
Erfindung, wenn der pyrotechnische Aktuator mit dem zusätzlichen Aktuator
zu einem Modul integriert ist. Die beiden Aktuatoren können dann mit nur
einem gemeinsamen Montagevorgang im Auslösesystem montiert werden.
Für die Ausbildung des Haltemechanismus im Auslösesystem stehen eine Reihe
von konstruktiven Möglichkeiten zur Verfügung. Eine besonders einfache und
hochwirksame, sichere Konstruktion ergibt sich in Verbindung mit einem
stiftausstoßenden pyrotechnischen Aktuator, wenn der Haltemechanismus im
Auslösesystem durch eine an ihm angelenkte Sperrklinke gebildet ist, mit
einem hakenförmigen einen Ende zum lösbaren Wirkeingriff mit dem
Halteglied des Überrollkörpers und mit einem hebelarmförmigen Fortsatz am
anderen Ende, an dem am unteren Ende der zusätzliche Aktuator und näher
zum Anlenkpunkt hin der pyrotechnische Aktuator angreift.
Andere Konstruktionen sind denkbar, auch mit stifteinziehenden
pyrotechnischen Aktuatoren, die auch von der Ausgestaltung des Haltegliedes
am Überrollkörper mitbestimmt werden.
Eine besonders einfache Möglichkeit zur Auswechslung des pyrotechnischen
Aktuators nach einer Fehlauslösung ist gegeben, wenn der pyrotechnische
Aktuator als Patrone ausgebildet ist, der mittels einer verklippbaren
Haltespange gehaltert ist.
Durch einfaches Entklippen und Verklippen der Haltespange nach dem
Austausch der pyrotechnischen Patrone ist eine einfache Auswechselung einer
verbrauchten pyrotechnischen Patrone möglich.
Anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles wird die
Erfindung näher erläutert, wobei sich auch weitere Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben.
Es zeigen:
Fig. 1 in einer teilweise geschnittenen Front-Draufsicht die
Grundelemente eines Überroll-Schutzsystems in
Kassettenbauweise, bei dem das erfindungsgemäße
Auslösesystem angewendet wird, und
Fig. 2 in einer vergrößerten Ausschnitt-Darstellung aus Fig. 1 den
näheren Aufbau des erfindungsgemäßen Doppel-Auslösesystem.
Die Fig. 1 zeigt in einer teilweise geschnittenen Front-Draufsicht die
Grundelemente einer bevorzugten, z. B. durch die DE 43 42 400 A1 bekannten
Ausführungsform eines Überroll-Schutzsystems in Kassettenbauweise, bei dem
das erfindungsgemäße Auslösesystem beispielsweise angewendet wird.
In einem Kassettengehäuse 1, das über Befestigungslöcher 1a in seitlichen
Befestigungslaschen fahrzeugfest verbindbar ist, z. B. an dem Fahrzeugsitz oder
an der Rückwand des Cabriolet, sind zwei Standrohre 2 an dem Bodenteil 1b
des Kassettengehäuses 1 fest angebracht, beispielsweise wie dargestellt, mittels
einer Schraubverbindung 2a.
In den beiden Standrohren 2 ist jeweils eine Druckfeder 3 angeordnet, die sich
in der Darstellung nach Fig. 1 im vorgespannten Zustand befindet und bei
einer noch zu beschreibenden Auslösung im Gefahrenfall zum Schnellantrieb
des Überrollkörpers dient. Die Druckfeder wird dabei durch einen nicht
dargestellten Federführungsbolzen in bekannter Weise geführt.
Dieser Überrollkörper besteht in Fig. 1 aus einem U-förmigen Überrollbügel 4
mit zwei Schenkelrohren 4a und 4b sowie einem oberen gekrümmten Rohr 4
c mit einer Stützscheibe 4d, an der sich das obere Ende der Druckfeder 3
abstützt.
Die Schenkelrohre 4a und 4b umfassen die Standrohre 2 und werden durch
die Standrohre 2 geführt, zusammen mit einem an dem Kassettengehäuse 1
befestigten Führungsblock 5, der Führungs-Gleitelemente 5a besitzt. Die
freien, unteren Enden der beiden Schenkelrohre 4a, 4b sind über eine
Traverse 6 miteinander verbunden.
Um den Überrollbügel 4 in seiner in der Fig. 1 dargestellten, die Druckfeder 3
vorspannenden Ruhelage halten zu können, ist an der Traverse 6 ein Halteglied
7 mit einem Haltebolzen 7a fest angebracht, das mit einer hakenförmigen
Halte-Klinke 8 eines Auslösesystems 9, die um eine Achse 8a
federvorgespannt verschwenkbar an dem Auslösesystem 9 angelenkt ist, im
Wirkeingriff steht. Dieses Auslösesystem 9, das Gegenstand der Erfindung ist,
ist fahrzeugfest am Bodenteil 1b des Kassettengehäuses 1 fest angebracht, z. B.
wie dargestellt, mit diesem verschraubt. Es wird später, auch anhand der Fig.
2, näher erläutert.
Auf der Traverse 6 ist ferner ein Rastdorn 10 fest angebracht, der zusammen
mit einer an dem Führungsblock 5 angelenkten Sperrklinke 11 der
Verriegelung des Überrollbügels 4 im ausgefahrenen Zustand dient. Zu diesem
Zweck besitzt die über Federn 11c vorgespannte Sperrklinke 11 ein
Zahnsegment 11a für einen Wirkeingriff mit den Rücksprüngen des
Rastdornes 10. Mittels eines Fortsatzes 11b an der Sperrklinke 11 kann die
Verriegelung manuell gelöst werden.
Wird das Auslösesystem 9 in bekannter Weise ausgelöst, insbesondere
sensorgesteuert im Gefahrenfall, dann wird die Halteklinke 8 gegen den
Uhrzeugersinn verschwenkt und gibt dabei den Haltebolzen 7a frei. Durch die
Vorspannung der Druckfeder 3 schnellt der Überrollbügel 4, einschließlich der
Traverse 6 mit dem Rastdorn 10, nach oben und wird durch den Rastdorn im
Wirkeingriff mit der Sperrklinke 11 gegen eine ungewollte Einfahrbewegung
verriegelt, wobei durch die Länge des Rastdornes erreicht wird, daß diese
Verriegelung auch bereits dann greift, wenn der Überrollbügel nicht vollständig
die obere Endstellung erreicht.
Gemäß dem Stand der Technik wird das Auslösesystem typischerweise durch
einen Auslösemagneten gebildet, dem ein Auslösestift als Anker zugeordnet ist,
und der im Gefahrenfall sensorgesteuert aktiviert wird und dabei den Stift derart
bewegt, daß er die Halteklinke verschwenkt. Bei einem derartigen System sind
die Auslösekräfte beschränkt, so daß besondere Maßnahmen am Halteglied und
am Auslösesystem getroffen werden müssen, um diese möglichst klein zu halten.
Es ist aber auch durch die eingangs zitierte DE 43 42 401 A1 bekannt, das
Auslösesystem durch eine pyrotechnische Einrichtung zu realisieren. Im Hinblick
darauf, daß im Kraftfahrzeugbereich immer mehr pyrotechnische Auslösesysteme,
insbesondere in zugehörigen Sicherheitssystemen, Anwendung finden und diese
daher relativ preiswert geworden sind, geht inzwischen der Trend zur praktischen
Anwendung dieser bekannten pyrotechnischen Auslösesysteme bei Überroll-
Schutzsystemen.
Nun besteht bei den Überroll-Schutzsystemen die Vorschrift, daß sie für
Prüfzwecke auslösbar sein müssen. Bei Auslösesystemen in Form der
Auslösemagnete konnte die Auslösung durch einfaches Anlegen einer Spannung
an den Auslösemagneten bewerkstelligt werden. Bei Auslösesystem auf der Basis
von pyrotechnischen Elementen, die vorzugsweise in Form einer Patrone
vorliegen, muß die Patrone gezündet werden. Diese explosionsartige Zündung
verursacht jedoch nicht nur einen unerwünschten Lärm, sondern ist auch
relativ teuer, weil jeweils eine neue Patrone eingesetzt werden muß.
Um diese Nachteile zu vermeiden, sieht das erfindungsgemäße Auslösesystem
neben einem pyrotechnischen Auslöseglied 12 zusätzlich ein vorzugsweise
elektrisches Auslöseglied 13 vor, die beide auf die Halteklinke 8 wirken.
Das pyrotechnische Auslöseglied 12, das vorzugsweise patronenartig
ausgebildet ist, ist über eine Leitung 12a mit dem im Gefahrenfall auslösenden
Sensor (nicht dargestellt) verbunden und besitzt einen im ausgelösten Zustand
ausstoßbaren Stift 12b, der dann in Wirkeingriff mit einem Anschlag 8b der
Halteklinke 8 gelangt und die Halteklinke, den Haltebolzen 7a dabei
freigebend, verschwenkt. Da die Ausstoßkraft relativ hoch ist, genügt der
kurze Hebelarm zwischen Anschlag 8b und dem Drehpunkt 8a, um die
Halteklinke 8 sicher zu verschwenken, ohne daß es besonderer Maßnahmen im
Halteteil und an der Halteklinke bedarf.
So wie in der vorgenannten Schrift beschrieben, kann auch eine
stifteinziehende Patrone verwendet werden, um eine Halteklinke zu
verschwenken.
Der elektrische Aktuator 13, der vorzugsweise durch einen Magneten mit
Ausstoßung eines Ankers 13a im betätigten Zustand gebildet ist, kann auf
einfache Weise durch Aufschaltung eines elektrischen Signals über eine
Leitung 13b für Prüfzwecke ausgelöst werden. Der Anker 13a greift dabei
am untersten Ende des langen Hebelarmes der Halteklinke 8 an, so daß auch
die geringere Auslösekraft des Magneten ausreicht, um eine wirksame
Auslösung zu erreichen.
Der zusätzliche Aktuator 13 kann, wie bereits erwähnt, ein Elektromagnet
sein. Er kann alternativ dazu auch durch einen elektrischen Getriebemotor
gebildet werden.
Bei Fahrzeugen mit hydraulischen oder pneumatischen Steuerleitungen kann
der Aktuator auch durch ein pneumatisches oder hydraulisches Verstellelement
gebildet werden.
In einer sehr einfachen Ausführungsform kann der zusätzliche Aktuator 13
auch durch einen manuell mechanisch betätigbaren mechanischen Aktuator
gebildet werden, der z. B. über einen Seilzug oder dergleichen mit einem im
Fahrzeug angebrachten Handhebel mechanisch verbunden ist. Im einfachsten
Fall ist die Sperrklinke 8 drehfest auf einer Welle befestigt, die ihrerseits im
Auslösesystem 9 drehbar gelagert ist. Diese Welle, die die Anlenkung der
Sperrklinke bildet, weist eine Ausbildung für einen manuellen Verdreheingriff,
z. B. einen Mehrkant-Fortsatz für eine Betätigung durch einen Schlüssel oder
einen Schlitz für den Wirkeingriff eines Schraubendrehers auf.
Um einen einfachen Austausch des pyrotechnischen Elementes 12,
insbesondere nach einer Fehlauslösung durch den Überschlagsensor, zu
erzielen, ist die zugehörige pyrotechnische Patrone mit einer verklippbaren
Haltespange gehaltert. Nach einer Auslösung kann dann auf einfache Weise die
Haltespannung geöffnet werden, die anschließend nach Einlegen der
Austauschpatrone wieder verklippt wird.
Der pyrotechnische Aktuator 12 und der zusätzliche Aktuator können als
separate Elemente separat montiert werden. Sie können jedoch auch zu einem
Modul integriert sein und gemeinsam montiert werden.
Claims (11)
1. Überroll-Schutzvorrichtung für Kraftfahrzeuge, mit einem nach oben
ausfahrbaren Überrollkörper (4), der mittels eines Haltegliedes (7, 7a),
das im lösbaren mechanischen Wirkeingriff mit einem
Haltemechanismus (8) eines Auslösesystems (9) steht, das ein im
Gefahrenfall sensorgesteuert aktivierbares pyrotechnisches Element (12)
zur lösenden Betätigung des Haltemechanismus (8) aufweist, in einer
unteren Ruhestellung haltbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich zu dem pyrotechnischen Element (12) ein zweiter, sich bei
einer Auslösung nicht verbrauchender Aktuator (13) zur Betätigung des
Haltemechanismus (8) vorgesehen ist.
2. Überroll-Schutzsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der zusätzliche Aktuator (13) durch eine elektromotorische
Antriebsanordnung gebildet ist.
3. Überroll-Schutzsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Antriebsanordnung einen elektrischen Getriebemotor aufweist.
4. Überroll-Schutzsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der zusätzliche Aktuator (13) durch einen Elektromagneten gebildet ist.
5. Überroll-Schutzsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der zusätzliche Aktuator (13) durch ein pneumatisches oder
hydraulisches Verstellelement gebildet ist.
6. Überroll-Schutzsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der zusätzliche Aktuator (13) durch einen manuell mechanisch
betätigbaren mechanischen Aktuator gebildet ist.
7. Überroll-Schutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der pyrotechnische Aktuator (12) und der
zusätzliche Aktuator (13) separate Komponenten sind, die getrennt im
Auslösesystem (9) montiert werden.
8. Überroll-Schutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der pyrotechnische Aktuator (12) mit dem
zusätzlichen Aktuator (13) zu einem Modul integriert ist.
9. Überroll-Schutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Haltemechanismus im Auslösesystem (9)
durch eine an ihm angelenkte Sperrklinke (8) gebildet ist, mit einem
hakenförmigen einen Ende zum lösbaren Wirkeingriff mit dem
Halteglied (7, 7a) des Überrollkörpers (4) und mit einem
hebelarmförmigen Fortsatz am anderen Ende, an dem am unteren Ende
der zusätzliche Aktuator (13) und näher zum Anlenkpunkt (8a) hin der
pyrotechnische Aktuator (12) angreift.
10. Überroll-Schutzsystem nach Anspruch 6 und der Sperrklinke nach
Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrklinke (8) drehfest
auf einer Welle befestigt ist, die ihrerseits im Auslösesystem drehbar
gelagert ist und eine Ausbildung für einen manuellen Verdreheingriff,
vorzugsweise einen Mehrkant-Fortsatz für eine Betätigung durch einen
Schlüssel als mechanischen Aktuator aufweist.
11. Überroll-Schutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der pyrotechnische Aktuator (12) als Patrone
ausgebildet ist, der mittels einer verklippbaren Haltespange gehaltert ist.
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