DE10026294A1 - Kabelsteckverbinder - Google Patents
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Abstract
Kabelsteckverbinder (1), insbesondere einem mehrpoligen Kabelsteckverbinder, mit einem Kabelaufnahmeteil (2) zur Aufnahme zumindest eines Kabelendes (3), welches mit einem Kontaktmittel verbindbar ist, wird die Aufgabe, eine dauerhaft sichere Kontaktgabe sicherzustellen, dadurch gelöst, daß das Kontaktmittel eine Schneidklemme (9) ist, die das Kabelende (3) derart in dem Kabelaufnahmeteil (2) festsetzt, daß es nach der Verbindung unter mechanischer Vorspannung steht.
Description
Die Erfindung betrifft einen Kabelsteckverbinder, insbesondere einem mehrpoligen
Kabelsteckverbinder, gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruchs 1.
Aus der EP 0 684 666 B1 ist ein mehrpoliger Kabelsteckverbinder bekannt. Dieser
Kabelsteckverbinder weist ein Kabelaufnahmeteil auf, in welches Einzellitzen zur axialen
Kontaktierung ihrer steckerseitigen Endabschnitte durch die als Kontaktspieße
ausgebildeten kabelseitigen Endbereiche eingesteckt werden. Beim Einstecken dringen
die Kontaktspieße axial in die Einzellitzen ein, so daß dadurch die Kontaktierung
hergestellt wird.
Bei der Untersuchung eines Kabelsteckverbinders über einen längeren Zeitraum hat sich
gezeigt, daß die Kraft im Kontaktbereich des Kontaktspießes mit der Zeit abnimmt, so
daß nach längerem Einsatz des Kabelsteckverbinders eine sichere Kontaktierung nicht
mehr gewährleistet ist. Dadurch ist eine Datenübertragung oder die Stromversorgung
über einen solchen Kabelsteckverbinder nicht immer gewährleistet, so daß es bei einem
Ausfall der Datenübertragung oder der Stromversorgung zu unerwünschten Effekten,
insbesondere zu sicherheitskritischen Situationen, kommen kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Kabelsteckverbinder der eingangs
genannten Art für den Anschluß beliebig konfigurierter ein- oder mehradriger Litzenkabel
zu schaffen, bei dem die dauerhaft sichere Kontaktgabe sichergestellt ist.
Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß das Kontaktmittel eine Schneidklemme ist, die das
Kabelende derart in dem Kabelaufnahmeteil festsetzt, daß es nach der Verbindung unter
mechanischer Vorspannung steht. Durch die Verwendung einer Schneidklemme ist
gewährleistet, daß das Kabelende schnell und einfach, d. h., ohne große Vorarbeiten wie
Abisolierung, in das Kabelaufnahmeteil eingesetzt werden kann. Die Schneidklemme
gewährleistet bei der Montage, daß die äußere Isolation des Kabelendes aufgeschlitzt
und ein elektrischer Kontakt mit der Seele des Kabels hergestellt wird. Dadurch, daß die
Schneidklemme das Kabelende derart in dem Kabelaufnahmeteil festsetzt, daß es nach
der elektrischen Verbindung unter einer dauerhaften mechanischen Vorspannung steht,
ist auch die dauerhaft sichere Kontaktgabe sichergestellt, da aufgrund dieser
Vorspannung das Kabelende immer in Richtung der Schneidklemme gedrückt wird oder
umgekehrt. Dies ist gerade dann von hoher Bedeutung, wenn die Seele des Kabels aus
Kupferlitze besteht, da Kupfer die Eigenschaft hat, zu wandern. Der Kabelsteckverbinder
kann für lediglich ein einadriges Kabel verwendet werden, aber selbstverständlich auch
für mehrere einzelne Kabel sowie auch für ein einziges mehrpoliges Kabel. Auf die
Bauform des Kabelsteckverbinders (rund, quadratisch oder dergleichen) kommt es nicht
an.
In Weiterbildung der Erfindung weist das Kabelaufnahmeteil eine Leitungskammer auf,
die in ihrem Querschnitt größer ist als der Querschnitt des Kabels. Zum einen wird
dadurch das Kabelende beim Einführen in das Kabelaufnahmeteil längs der
Leitungskammer geführt. Gleichzeitig hat das Kabelende nach dem Festsetzen in dem
Kabelaufnahmeteil die Möglichkeit, sich beim Kontaktieren der Schneidklemme
geringfügig zu bewegen, wodurch die mechanische Vorspannung entsteht. Im
Durchdringungs- bzw. Kontaktierungsbereich ist, insbesondere in der X-Y Ebene, keine
Führung des Kabelendes entlang einer definierten Bahn erforderlich, wodurch eine
einfache Gestaltung des Kabelaufnahmeteiles sowie dessen Bestückung gegeben ist. Ein
weiterer Vorteil besteht in dem Einsatz unterschiedlich dicker Kabelenden.
In Weiterbildung der Erfindung weist das Kabelaufnahmeteil eine Spannhülse auf. Diese
Spannhülse kann entweder nach Einführung des Kabelendes in das Kabelaufnahmeteil
eingesetzt werden oder schon bei der Einführung des Kabelendes in die Leitungskammer
eingesetzt und von dem Kabelende durchdrungen werden. Nachdem das Kabelende in
die Leitungskammer eingeführt worden ist, wird die Spannhülse insbesondere maschinell
festgesetzt und fixiert so die Lage des Kabelendes in bezug auf das Kabelaufnahmeteil.
Alternativ können auch, bevor das Kabelende eingesetzt würde, die Spannkeile als
Widerhaken ausgestaltet sein, die nach dem Einsetzen des Kabelendes dieses halten.
Schon bei diesem Montageschritt kann dafür gesorgt werden, daß dasjenige Stück des
Kabelendes, welches sich in der Leitungskammer befindet, unter einer gewissen
mechanischen Vorspannung steht. Dadurch erhöht sich die Wirksamkeit der
Kontaktierung, da zusätzlich zu dieser Vorspannung noch die mechanische Vorspannung
dazu kommt, die beim Kontaktieren mit der Schneidklemme entsteht. Außerdem bewirkt
die Festsetzung des Kabelendes mittels der Spannhülse, daß das Kabelende beim
Kontaktieren mit der Schneidklemme nicht aus der Leitungskammer hinausbewegt
werden kann. Anstelle einer Spannhülse ist es selbstverständlich auch denkbar, das
Kabel lösbar oder unlösbar in der Leitungskammer festzusetzen, wobei des letzte Stück
des Kabels freibewegbar in der Leitungskammer bleibt. Bezüglich einer unlösbaren
Festsetzung kann daran gedacht werden, das Kabel im oberen Ende der
Leitungskammer festzukleben. Der Einsatz einer Spannhülse hat jedoch den Vorteil, daß
diese sowohl maschinell eingesetzt als auch festgesetzt werden kann.
In Weiterbildung der Erfindung ist die Schneidklemme in einem
Schneidklemmenaufnahmemittel angeordnet und das Schneidklemmenaufnahmemittel
mit dem Kabelaufnahmeteil verbindbar. So kann wie vorher beschrieben das Kabelende
in das Kabelaufnahmeteil eingeführt und festgesetzt werden, wobei anschließend die
Schneidklemme durch Zuführen des Schneidklemmenaufnahmemittels in den unteren
Bereich der Leitungskammer eindringt und dort die Kontaktierung bewirkt. Zum Abschluß
werden das Kabelaufnahmeteil und das Schneidklemmenaufnahmemittel miteinander
verbunden (z. B. durch Verklipsen, Verschrauben, Verschweißen, Verkleben oder
dergleichen), so daß der fertige Kabelsteckverbinder entsteht. Die Schneidklemme weist
auf ihrer dem Kontaktbereich abgewandten Seite Anschlußmittel wie Kontaktstifte,
Kontaktbuchsen oder dergleichen auf. Diese können freiliegen oder auch konzentrisch
von einem Teil der Schneidklemmenaufnahmemittel umgeben sein.
In Weiterbildung der Erfindung verjüngt sich die Leitungskammer in ihren Endbereich
(Kontaktbereich). Durch diese Verjüngung wird eine Queranordnung der
Kabelende-Ausknickrichtung bewirkt, wodurch eine weitere Ausrichtung des Kabelendes
zu der Federrichtung der Schneidklemme nicht mehr erforderlich ist. Weiterhin kann
durch diese Verjüngung (keilförmige Gestaltung) der Leitungskammer diese mit
Kabelenden (Adern) unterschiedlichen Durchmessers bestückt werden. Bei
unterschiedlichen Durchmessern bewirkt die Verjüngung eine Führung des Kabelendes in
die Richtung, daß das Kabelende eine solche Position einnimmt, in der es zuverlässig von
der Schneidklemme durchdrungen werden kann.
In Weiterbildung der Erfindung weist die Leitungskammer einen rautenförmigen
Querschnitt auf. Durch diese Ausgestaltung des Querschnittes der Leitungskammer ist
gewährleistet, daß dem Kabelende einerseits ausreichend Platz zur leicht bogenförmigen
Verformung zur Verfügung steht, andererseits aber auch eine Zentrierung stattfindet, die
gewährleistet, daß beim Kontaktieren mit der Schneidklemme das Kabelende nicht so
zurückweichen kann, daß keine Kontaktierung entsteht.
In Weiterbildung der Erfindung sind die Mittellinien der Schneidklemme und der
Leitungskammer fluchtend, parallel oder geneigt zueinander angeordnet. Durch die
nahezu axiale bzw. im Idealfall axiale Durchdringung der Isolation des Kabelendes
entsteht zwischen der Schneidklemme und der leitfähigen Seele des Kabelendes eine
großflächige, hoch redundante, dauerhaft elastische und gasdichte elektrische
Verbindung.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kabelsteckverbinders, auf das die
Erfindung jedoch nicht beschränkt ist, ist im folgenden beschrieben und anhand der
Figuren erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Kabelsteckverbinder im Längsschnitt und
Fig. 2 den Kabelsteckverbinder im Querschnitt.
Fig. 1 zeigt einen Kabelsteckverbinder 1 mit einem Kabelaufnahmeteil 2, in welches ein
Kabelende 3 eingeführt werden kann. Zu diesem Zweck ist in dem Kabelaufnahmeteil 2
eine Leitungskammer 4 vorhanden, deren Querschnitt (insbesondere Durchmesser)
geringfügig größer ist als der Durchmesser des Kabelendes 3. Im unteren Bereich des
Kabelaufnahmeteiles 2 ist eine Öffnung 5 (Schlitz) vorhanden, durch den eine noch zu
beschreibende Schneidklemme in die Leitungskammer 4 eingeführt werden kann. Im
oberen Bereich des Kabelaufnahmeteiles 2 ist eine Spannhülse 6 vorhanden, die einen
sich in axialer Richtung (Z-Richtung) erstreckenden Spannkeil 7 aufweist. Der Spannkeil
hat eine solche Erstreckung und Ausdehnung, daß er den verbleibenden Raum des
Querschnittes der Leitungskammer 4, der nicht von dem Kabelende 3 ausgefüllt wird,
zumindest teilweise ausfüllt und darüber hinaus einen ausreichenden Druck auf das
Kabelende 3 ausüben kann.
Der Zusammenbau des in Fig. 1 gezeigten Kabelsteckverbinders 1 erfolgt wie folgt:
Das Kabelende 3 wird in Z-Richtung durch die Spannhülse 6 durchgefädelt und in die
Leitungskammer 4 des Kabelaufnahmeteiles 2 eingeführt. Die Spannhülse 6 wird dann
ebenfalls mit dem oberen Kragen des Kabelaufnahmeteiles 2 zusammengeführt und
verrastet derart, daß der Spannkeil 7 ein Zurückweichen des Kabelendes 3 verhindert.
Die keilförmige Verjüngung der Leitungskammer 4 in Z-Richtung verursacht, daß die
Spitze des Kabelendes 3 bezüglich einer Schneidklemme eine definierte Lage einnimmt
oder das entsprechend abgelängte Kabelende 3 mindestens einmal in X-Richtung leicht
ausknickt, d. h., daß das Kabelende 3 eine leicht bogenförmige oder auch S-förmige
Ausgestaltung annimmt. Durch die schlitzartige Öffnung 5 wird eine in einem
Schneidklemmenaufnahmemittel 8 angeordnete Schneidklemme 9 in die mit dem
Kabelende 3 bestückte Leitungskammer 4 eingeführt. Durch die über die Schneidklemme
9 aufgebrachte Axialkraft wird das freie Kabelende 3 zunächst zurückgedrängt und
dessen Ausknickung eingeleitet bzw. verstärkt, bis ein vollständiges Anliegen der
ausgeknickten Bereiche des Kabelendes 3 an den Wänden der Leitungskammer 4
stattfindet. In diesem Zustand wird dann die neutrale Faser der Seele des Kabelendes 3
so verformt, daß sie die Mittellinie der Schneidklemme 9 mindestens einmal bogenförmig
schneidet. Sobald infolge der Klemmkraft der Spannhülse 6 und zusätzlich infolge der
Reibung der Isolation des Kabelendes 3 an den Wänden der Leitungskammer die freien
Enden der Adern nicht weiter zurückweichen können, findet das Durchdringen der
Isolation und die elektrische Kontaktierung mit der Schneidklemme 9 statt. Anschließend
muß noch dafür gesorgt werden, daß das Kabelaufnahmeteil 2 mit dem
Schneidklemmenaufnahmemittel 8 dauerhaft und lösbar bzw. unlösbar miteinander
verbunden werden. Bei dem Schneidklemmenaufnahmemittel 8 kann es sich
beispielsweise um ein Teil des Kabelsteckverbinders handeln; denkbar ist aber auch, daß
die Schneidklemme 9 auf einer Platine einer elektronischen Schaltung angeordnet ist
oder aus einem Modul herausragt, wobei dann das Schneidklemmenaufnahmemittel 8 die
Platine oder das Gehäuse des Moduls wäre. Die axiale Mittellinie der Leitungskammer 4
kann auch schräg zu der Z- bzw. Y-Achse geneigt sein.
Fig. 2 zeigt den Kabelsteckverbinder 1 im Querschnitt A-A gemäß Fig. 1. In dieser
Figur ist der rautenförmige Querschnitt der Leitungskammer 4 zu erkennen, wobei die
Maße d und D, d. h., die Erstreckung der rautenförmigen Leitungskammer 4 in X- bzw. Y-
Richtung, voneinander verschieden sind. Auf jeden Fall ist sicherzustellen, daß einer der
beiden Parameter d bzw. D oder beide Parameter geringfügig größer sind als der
Durchmesser des Kabelendes 3, damit dieses in der Leitungskammer 4 sich bogenförmig
beim Einsetzen verformen kann. Ein besonders vorteilhafter Fall ist dann gegeben, wenn
die Leitungskammer 4 die rautenförmige Gestalt aufweist und die Gleichung d gleich D
erfüllt ist. Dadurch sind besonders platzsparende Realisierungen möglich.
Selbstverständlich kann auch daran gedacht werden, daß die Leitungskammer 4 im
Querschnitt einen runden, einen ovalen, einen quadratischen, einen rechteckigen oder
einen solchen Querschnitt aufweist, der eine Kombination der genannten geometrischen
Querschnitte darstellt.
1
Kabelsteckverbinder
2
Kabelaufnahmeteil
3
Kabelende
4
Leitungskammer
5
schlitzartige Öffnung
6
Spannhülse
7
Spannkeil
8
Schneidklemmenaufnahmemittel
9
Schneidklemme
Claims (9)
1. Kabelsteckverbinder (1), insbesondere ein mehrpoliger Kabelsteckverbinder, mit einem
Kabelaufnahmeteil (2) zur Aufnahme zumindest eines Kabelendes (3), welches mit einem
Kontaktmittel verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktmittel das
Kabelende (3) derart in dem Kabelaufnahmeteil (2) festsetzt, daß es nach der Verbindung
unter mechanischer Vorspannung steht.
2. Kabelsteckverbinder (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kontaktmittel eine Schneidklemme (9) ist.
3. Kabelsteckverbinder (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kabelaufnahmeteil (2) eine Leitungskammer (4) aufweist, die in ihrem Querschnitt größer
ist als der Querschnitt des Kabelendes (3).
4. Kabelsteckverbinder (1) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kabelaufnahmeteil (2) eine Spannhülse (6) aufweist.
5. Kabelsteckverbinder (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneidklemme (9) in einem Schneidklemmenaufnahmemittel
(8) angeordnet ist und das Schneidaufnahmemittel (8) mit dem Kabelaufnahmeteil (2)
verbindbar ist.
6. Kabelsteckverbinder (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Leitungskammer (4) in ihrem Endbereich verjüngt,
insbesondere keil- oder bogenförmig verjüngt.
7. Kabelsteckverbinder (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leitungskammer (4) einen rautenförmigen Querschnitt
aufweist.
8. Kabelsteckverbinder (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die axiale Mittellinie der Schneidklemme (9) und die axiale
Mittellinie der Leitungskammer (4) fluchtend zueinander angeordnet sind.
9. Kabelsteckverbinder (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die axiale Mittellinie der Schneidklemme (9) und die axiale
Mittellinie der Leitungskammer (4) parallel oder geneigt zueinander angeordnet sind.
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