DE10026114A1

DE10026114A1 - Ohrschutz

Info

Publication number: DE10026114A1
Application number: DE2000126114
Authority: DE
Inventors: Juergen Lubczyk
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2000-05-26
Filing date: 2000-05-26
Publication date: 2001-12-06
Anticipated expiration: 2020-05-27
Also published as: DE10026114C2

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Ohrschutz zum Schutz des äußeren Ohres vor Wasser und wäßrigen Lösungen, bei welchem der Ohrschutz einen wasserundurchlässigen Hohlkörper (1) mit einer Öffnung umfaßt, der über ein menschliches Ohr an den Kopf wasserabdichtend anlegbar ist, wobei die Hohlkörperöffnung das Ohr umgreift. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung eine Kombination von mindestens einem Ohrschutz mit mindestens einem Haarpflegemittel. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Schutz des äußeren Ohres von Wasser und wäßrigen Lösungen, bei welchem man einen Ohrschutz gemäß mindestens einem der vorangehenden Ansprüche verwendet und den Ohrschutz über dem Ohr durch schwaches Anpressen und dadurch entstehenden schwachen Unterdruck fixiert.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Schutzvorrichtungen. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf einen Ohrschutz zum Schutz des äußeren Ohres vor Wasser und wäßrigen Lösungen.

Daneben betrifft die Erfindung auch eine Kombination von mindestens einem Ohrschutz gemäß Anspruch 1 bis 15 mit mindestens einem Haarpflegemittel sowie ein Verfahren zum Schutz des äußeren Ohres vor Wasser und wäßrigen Lösungen.

Es ist bekannt, daß eine Entzündung der Gehörgangshaut (Otitis externa) des äußeren Ohres äußerst unangenehm ist. In der feuchten akuten Form ist sie gekennzeichnet durch eine sehr schmerzhafte Schwellung der Gehörgangshaut mit schmieriger, fötider Sekretion, in der trockenen chronischen Form durch Schuppenbildung und Juckreiz. Sie entsteht auf dem Boden einer besonderen Reaktionslage der Haut (Allergie) durch Einwirkung äußerer Reize, wie Badewasser, Seife, Haarwaschmittel, unsachgemäße Reinigungsversuche (Claus Werning, Medizin für Apotheker: Ein Handbuch mit Grundwissen für die Praxis, Stuttgart, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 1987). Auch andere wäßrige Lösungen, wie das gechlorte Wasser des Schwimmbades und Haarfärbemittel, können eine allergische Reaktion bewirken. Die schmerzhaften Entzündungen werden insbesondere im äußeren Gehörgang B beobachtet, weil eingedrungene wäßrige Lösungen aus dem äußeren Gehörgang B nur langsam und unvollständig wieder abfließen. Daher lagern sich chemische Substanzen auf der Haut ab, die zu allergischen Reaktionen führen können. Des weiteren bewirken wäßrige Lösungen ein verstärktes Quellverhalten des Ohrschmalzes, welches die Hörfähigkeit mindert. Bisher sind nur Methoden zur Behandlung dieser Krankheitsbilder jedoch keine Präventionseinrichtungen bekannt.

In Anbetracht des Standes der Technik ist es daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Ohrschutz zum Schutz des äußeren Ohres vor Wasser und wäßrigen Lösungen zur Verfügung zu stellen. Insbesondere soll eine Entzündung der Gehörgangshaut infolge von allergischen Reaktionen mit chemischen Substanzablagerungen vermieden werden.

Eine weitere Aufgabe bestand darin, einen kostengünstig herstellbaren Ohrschutz anzugeben. Aufgabe der Erfindung war auch ein Verfahren zum Schutz des äußeren Ohres vor Wasser und wäßrigen Lösungen zur Verfügung zu stellen, das leicht und einfach ausführbar ist.

Gelöst werden diese sowie weitere, nicht explizit genannte Aufgaben, die jedoch aus den hierin einleitend diskutierten Zusammenhängen ohne weiteres ableitbar oder erschließbar sind, durch einen Ohrschutz zum Schutz des äußeren Ohres vor Wasser und wäßrigen Lösungen mit allen Merkmalen des Patentanspruchs 1. Zweckmäßige Abwandlungen des erfindungsgemäßen Ohrschutzes werden in den auf Anspruch 1 rückbezogenen Unteransprüchen unter Schutz gestellt. Eine Kombination von mindestens einem Ohrschutz mit mindestens einem Haarpflegemittel wird ebenfalls unter Schtz gestellt. Ein Verfahren zum Schutz des äußeren Ohres vor Wasser und wäßrigen Lösungen wird in einem Verfahrensanspruch unter Schutz gestellt.

Dadurch, daß man einen Ohrschutz zum Schutz des äußeren Ohres vor Wasser und wäßrigen Lösungen zur Verfügung stellt, der einen wasserundurchlässigen Hohlkörper 1 mit einer Öffnung umfaßt, der über ein menschliches Ohr an den Kopf wasserabdichtend anlegbar ist, wobei die Hohlkörperöffnung das Ohr umgreift, gelingt es auf nicht ohne weiteres vorhersehbare Weise eine Schutzvorrichtung zugänglich zu machen, die das äußere Ohr vor Wasser und wäßrigen Lösungen schützt.

Zugleich weist der erfindungsgemäße Ohrschutz weitere Vorteile auf. Hierzu gehören unter anderem:

- Der Ohrschutz der Erfindung hat ein relativ niedriges Gewicht und bietet somit einen hohen Tragekomfort.
- Der Ohrschutz der Erfindung kann mit Desinfektionsmitteln desinfiziert werden.
- Der Ohrschutz der Erfindung ist wiederverwendbar.
- Der Ohrschutz der Erfindung ist einfach und kostengünstig herstellbar.

Der erfindungsgemäße Ohrschutz dient zum Schutz des äußeren Ohres vor Wasser und wäßrigen Lösungen. Die Anatomie des Ohres ist dem Fachmann wohlbekannt. Man unterteilt das Ohr in äußeres Ohr, Mittelohr, Innenohr. Das äußere Ohr umfaßt die Ohrmuschel A und den äußeren Gehörgang B. Die Ohrmuschel A besteht aus elastischem Knorpel, der von Haut bedeckt ist. Der äußere Gehörgang B ist etwa 3,5 cm lang. Die äußeren 2/3 werden von einer knorpeligen Röhre gebildet, das innere Drittel ist knöchern. Die Haut im knorpeligen Abschnitt ist mit Haaren, Talgdrüsen und speziellen Knäueldrüsen versehen, die das Ohrschmalz produzieren.

Der Begriff "Wasser und wäßrige Lösungen" umfaßt alle flüssigen chemischen Zusammensetzungen, die Wasser enthalten. Dazu gehören beispielsweise Haarwaschmittel, Tönungen, Haarfärbemittel, gechlortes Wasser eines Schwimmbeckens u. v. m. .

Der erfindungsgemäße Ohrschutz umfaßt einen wasserundurchlässigen Hohlkörper 1 mit einer Öffnung. Dies bezeichnet eine räumliche Gebildes, bei dem eine wasserundurchlässige Hülle einen Hohlraum umschließt, die eine Öffnung aufweist. Unter "wasserundurchlässig" wird in diesem Zusammenhang verstanden, daß die Hülle des Hohlkörpers aus wasserundurchlässigen Materialien besteht. Geeignete Materialien sind dem Fachmann bekannt. Der wasserundurchlässige Hohlkörper 1 besteht vorzugsweise aus einem wasserundurchlässigen Kunststoff oder einem wasserundurchlässigen Leichtmetall. Bevorzugte Kunststoffe sind Polyolefine, wie Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylverbindungen, wie Polystyrol, Polyhalogenkohlenwasserstoffe, wie Polyvinylchlorid und Polyacrylverbindungen wie Polymethacyrlat. Bevorzugte Leichtmetalle umfassen die metallischen Elemente mit einer Dichte p ≦ 5 g/cm³ sowie auch die Legierungen dieser Metalle. Besonders bevorzugte Leichtmetalle beinhalten die Alkali- u. Erdalkalimetalle, Aluminium, Scandium, Yttrium und Titan. Besonders bevorzugte Legierungen sind Al, Mg, Ti.

Die Form des Hohlkörpers ist vorzugsweise der Ohrmuschelform angepaßt; jedoch sind auch andere Ausführungsformen denkbar.

Für die vorliegende Erfindung ist das Innenvolumen des wasserundurchlässigen Hohlkörpers 1 von Bedeutung. Es bezeichnet den für das zu schützende Ohr zur Verfügung stehenden Platz. Es ist vorzugsweise 350 cm³ oder weniger. Besonders bevorzugt ist ein Innenvolumen von 60 cm³ oder weniger. Ganz besonders bevorzugt ist ein Innenvolumen von 40 cm³ oder weniger.

Die Form der Hohlkörperöffnung soll die erfindungsgemäße Anwendung des Ohrschutzes ermöglichen. Vorzugsweise ist sie rechteckig, quadratisch, kreisförmig oder ellipsoid. Besonders bevorzugt ist die ellipsoide Form. Auch andere Formen sind denkbar, beispielsweise eine ovuläre Form.

Die Hohlkörperöffnung ist vorzugsweise zwischen 12 und 64 cm² groß. Besonders bevorzugt sind Hohlkörperöffnungen zwischen 20 und 38 cm².

Das Gewicht des Ohrschutzes ist ebenfalls von Bedeutung, weil es beispielsweise den Tragekomfort entscheidet beeinflußt. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird mit dem Gewicht des Ohrschutzes das Gewicht des gesamten Ohrschutzes inklusive aller Zubehörteile, die beispielsweise zur Fixierung erforderlich sind, bezeichnet. Ein erfindungsgemäßer Ohrschutz hat ein Gewicht, der die Anwendung des Ohrschutzes zum Schutz des äußeres Ohres zu ermöglicht. Vorzugsweise hat der erfindungsgemäße Ohrschutz ein Gewicht von 1S0 g oder weniger. Besonders bevorzugt ist ein Ohrschutz mit einem Gewicht von 70 g oder weniger. Ganz besonders bevorzugt ist ein Ohrschutz mit einem Gewicht von 50 g oder weniger.

Vorzugsweise umfaßt ein erfindungsgemäßer Ohrschutz weiterhin eine . Abdichtungsvorrichtung 2 für Wasser und wäßrige Lösungen, die das Eindringen von Wasser und wäßrigen Lösungen in den über das Ohr angelegten Hohlkörper verhindert. Bevorzugte Abdichtungsvorrichtungen 2 sind aus einem kautschukelastischen Material, d. h. einem Material, das nach einer Deformation wieder in seinen ursprünglichen Zustand übergeht.

Der erfindungsgemäße Ohrschutz ist wiederverwendbar. Unter dem Begriff "wiederverwendbar" wird in diesem Zusammenhang die Möglichkeit zur mehrmaligen, mindestens zwanzigmaligen Verwendung des Ohrschutzes verstanden.

Der erfindungsgemäße Ohrschutz läßt sich leicht reinigen und desinfizieren. Zu diesem Zweck können Desinfektionsmittel, wie Akohol- und Tensidlösungen verwendet werden.

Eine bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist Abb. 1 wiedergegeben. Dabei sind 2 Ohrschützer, die jeweils einen wasserundurchlässigen Hohlkörper 1 und eine Abdichtungsvorrichtung 2 für Wasser und wäßrige Lösungen aufweisen, über eine Bügelfeder 3 verbunden. Besonders bevorzugt sind sie derart verbunden, daß beide Ohrschützer gleichzeitig über jeweils ein menschliches Ohr eines Kopfes wasserabdichtend anlegbar sind, wobei die Hohlkörperöffnungen jeweils ein Ohr umgreifen, und daß die Ohrschützer schwach auf die jeweiligen Ohren angepreßt werden. Ganz besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform bei der zwei über eine Bügelfeder verbundene Ohrschützer so über jeweils ein menschliches Ohr eines Kopfes wasserabdichtend anlegbar sind, daß die Bügelfeder unterhalb des Kinns die beiden Ohrschützer verbindet.

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ohrschutzes ist in Abb. 2 wiedergegeben. Dabei besteht der wasserundurchlässige Hohlkörper 1 aus einer Kunststofffolie 4 und die Abdichtungsvorrichtung 2 aus einem Gummiband 5. Vorzugsweise ist das Gummiband 5 in die Kunststofffolie 4 eingearbeitet.

Bevorzugt ist ebenfalls das der Ohrschutz weiterhin ein Klebeband aufweist, das ein wasserabdichtendes Anlegen des Ohrschutzes über ein menschliches Ohr an den Kopf, wobei die Hohlkörperöffnung das Ohr umgreift, ermöglicht. Geeignete Klebebänder sind dem Fachmann bekannt.

Darüberhinaus umfaßt die Erfindung auch eine Kombination von mindestens einem erfindungsgemäßen Ohrschutz mit mindestens einem Haarpflegemittel. Der Begriff "Haarpflegemittel" umfaßt in diesem Zusammenhang alle wäßrigen Lösungen, die zur Pflege des Haares eingesetzt werden können. Bevorzugte Haarpflegemittel umfassen Haarwaschmittel, Haarfärbemittel und Haartönungsmittel.

Die Erfindung umfaßt weiterhin Verfahren zum Schutz des äußeren Ohres vor Wasser und wäßrigen Lösungen, bei denen man einen erfindungsgemäßen Ohrschutz einsetzt. Dabei wird der Ohrschutz über ein menschliches Ohr wasserabdichtend an das Ohr angelegt und durch geeignete Maßnahmen fixiert. Geeignete Methoden zur Fixierung des Ohrschutzes umfassen schwaches Anpressen und dadurch entstehenden schwachen Unterdruck, Fixierung durch permanentes Anpressen des Ohrschutzes durch eine Bügelfeder 3, Kontraktion des Gummibandes 5, falls vorhanden, und die Verwendung eines Klebebandes.

Der erfindungsgemäße Ohrschutz kann beim jedem geplanten oder möglichen Kontakt des menschlichen Körpers, insbesondere des Kopfes mit Wasser und wäßrigen Lösungen präventiv eingesetzt werden. Beispielhafte Anlässe sind das Baden, das Duschen, das Haarewaschen, das Haarefärben, das Haaretönen, das Schwimmen.

Claims

1. Ohrschutz zum Schutz des äußeren Ohres vor Wasser und wäßrigen Lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß der Ohrschutz einen wasserundurchlässigen Hohlkörper (1) mit einer Öffnung umfaßt, der über ein menschliches Ohr an den Kopf wasserabdichtend anlegbar ist, wobei die Hohlkörperöffnung das Ohr umgreift.

2. Ohrschutz gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der wasserundurchlässige Hohlkörper (1) aus einem Kunststoff oder einem Leichtmetall mit einer Dichte ρ ≦ 5 g/cm³ besteht.

3. Ohrschutz gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der wasserundurchlässige Hohlkörper (1) der Ohrmuschelform angepaßt ist.

4. Ohrschutz gemäß mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der wasserundurchlässige Hohlkörper (1) ein Innenvolumen von 350 cm³ oder weniger hat.

5. Ohrschutz gemäß mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörperöffnung eine ellipsoide Form aufweist.

6. Ohrschutz gemäß mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkörperöffnung zwischen 12 cm² und 64 cm² groß ist.

7. Ohrschutz gemäß mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ohrschutz 150 g oder weniger wiegt.

8. Ohrschutz gemäß mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ohrschutz weiterhin eine Abdichtungsvorrichtung (2) für Wasser und wäßrige Lösungen umfaßt.

9. Ohrschutz gemäß mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtungsvorrichtung (2) aus einem kautschukelastischen Material besteht.

10. Ohrschutz gemäß mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er wiederverwendbar ist.

11. Ohrschutz gemäß mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er mittels Desinfektionsmittel desinfizierbar ist.

12. Ohrschutz gemäß mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Ohrschützer über eine Bügelfeder miteinander verbunden sind.

13. Ohrschutz gemäß mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der wasserundurchlässige Hohlkörper (1) aus einer Kunststofffolie (4) und die Abdichtungsvorrichtung (2) aus einen Gummiband (5) besteht.

14. Ohrschutz gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gummiband (5) in die Kunststofffolie (4) eingearbeitet ist.

15. Ohrschutz gemäß mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er weiterhin ein Klebeband aufweist.

16. Kombination von mindestens einem Ohrschutz gemäß Anspruch 1 bis 15 mit mindestens einem Haarpflegemittel.

17. Verfahren zum Schutz des äußeren Ohres vor Wasser und wäßrigen Lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Ohrschutz gemäß mindestens einem der vorangehenden Ansprüche verwendet und den Ohrschutz über dem Ohr durch schwaches Anpressen und dadurch entstehenden schwachen Unterdruck fixiert.