DE10026044C1 - Verfahren zur Beschichtung einer Feder - Google Patents
Verfahren zur Beschichtung einer FederInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beschichtung einer Feder, insbesondere eine Fahrzeugtragfeder, die an der Oberfläche mechanisch oder thermisch vorbehandelt wird und anschließend durch ein thermisches Spritzverfahren gegen Korrosion schützend beschichtet wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach den Merkmalen des Pa
tentanspruchs 1.
Fahrzeugtragfedern sind stets den Umwelteinflüssen ausgesetzt,
was zu einem stetigen Korrosionsangriff dieser Bauteile führt.
In der Praxis werden diese Federn mit einem Kunststoffmantel
beschichtet. Dieses Verfahren beruht auf einer Pulverbeschich
tung und findet in vielen Bereichen z. B. bei Maschendrahtzäu
nen und Drahtkörben in Spülmaschinen Anwendung. Eine spezielle
Anwendung derartiger Beschichtungen auf Fahrzeugtragfedern wird
z. B. in der EP 878 637 A2 beschrieben.
Es kommt jedoch nicht selten vor, dass die genannten Pulverbe
schichtungen durch äußere Einflüsse beschädigt werden, sei es
durch gegenseitiges Berühren von Federwindungen, wobei die Be
schichtung lokal abgeschabt wird, oder durch Abplatzen der Be
schichtung, hervorgerufen durch eine hohe Flächenpressung.
Ferner kann es durch extremen Steinschlag zu Beschädigung der
Beschichtung kommen.
Dies hat zur Folge, dass die durch Kugelstrahlen verfestigte O
berfläche durch Korrosion angegriffen und abgetragen wird. Die
Beschädigung der Oberfläche hat den Bruch der Feder unmittelbar
zur Folge.
Zum nachhaltigen Schutz vor Korrosion wird in der EP 551 566 B1
vorgeschlagen, Federn mit Kupfer und Zink in mehreren Schichten
galvanisch zu beschichten. Das galvanische Beschichtungsverfah
ren weist jedoch den Nachteil auf, dass hierbei Temperaturen über
400°C angewendet werden, die zu Gefügeveränderungen im Fe
derwerkstoff führen, wodurch die charakteristischen Federeigen
schaften negativ beeinflußt werden.
Die JP 59110727 A1 und die JP 59205487 A1 beschreiben Verfahren
zur Beschichtung von Federn durch thermische Spritzverfahren.
Hierbei werden Federdrähte durch Flammspritzen bzw. durch Plas
maspritzen beschichtet und im heißen Zustand zu Federn gewi
ckelt. Anschließend wird die Oberfläche durch Kugelstrahlen
vergütet.
Diese Verfahren weisen zwei wesentliche Nachteile auf. Erstens
wird die Beschichtung durch das Heißumformen häufig beschädigt,
was einen effektiven Korrosionsschutz nicht gewährleistet.
Zweitens ist ist mit diesen Verfahren eine selektive Beschich
tung der Feder nicht möglich.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zu Grunde, einen ver
besserten Korrosionsschutz für Federn bereitzustellen, durch
den die mechanischen Eigenschaften der Federn bewahrt bleiben.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 ge
löst.
Das erfindungsgemäße Verfahren nach Patentanspruch 1 sieht vor,
eine Oberfläche einer Feder, insbesondere eine Fahrzeugtragfe
der mechanisch und/oder thermisch vorzubehandeln und anschlie
ßend durch ein thermisches Spritzverfahren eine Korrosions
schutzschicht (Schicht) aufzubringen. Die Vorbehandlung der Fe
deroberfläche, die z. B. durch Sandstrahlen erfolgen kann,
dient zur Verbesserung der Haftung der Schicht. Besonders vor
teilhaft ist, dass sich durch die Vorbehandlung und der an
schließenden Beschichtung keine signifikante Festigkeits
minderung der Feder einstellt. Die Dauerfestigkeit ohne Korro
sionsangriff bleibt gegenüber herkömmlich beschichteten Federn
unverändert. Unter Korrosionseinfluß konnte die Lebensdauer ge
genüber pulverbeschichteten Federn um einen Faktor zwei bis
vier gesteigert werden. Es ist möglich die Schicht nur auf be
stimmte, besonders auf Korrosion beanspruchte Bereiche der Fe
deroberfläche aufzubringen, in diesem Fall ist es jedoch
notwendig, zumindest die nicht beschichteten Bereiche mit einer
herkömmlichen Pulverbeschichtung zu versehen.
Die Oberfläche der Feder wird zur Steigerung der Dauerfestig
keit durch Kugelstrahlen vergütet. Zur Vorbehandlung einer
thermischen Spritzschicht ist ein Reinigen und Aufrauhen der O
berfläche durch Sandstrahlen besonders zweckmäßig. Grundsätz
lich wäre zu erwarten, dass durch das Sandstrahlen die
vergütete Federoberfläche beschädigt wird, was einen Abfall der
Dauerbruchfestigkeit zur Folge hätte. Erfindungsgemäß wurde je
doch festgestellt, dass die Dauerbruchfestigkeit der Feder ohne
Korrosionseinfluß unverändert bleibt (Anspruch 2).
Eine weitere zweckmäßige Vorbehandlung der Federoberfläche kann
mittels eines Lasers erfolgen. Hierbei können durch einen do
sierten Energieeintrag Oberflächenverunreinigungen, die die
Haftung der Schicht beeinträchtigen, abgetragen werden. Der E
nergieeintrag kann so erfolgen, dass im Wesentlichen nur die
unmittelbare Oberfläche betroffen ist und die mechanischen Ei
genschaften der Feder nicht beeinflußt werden. Durch die Be
handlung der Oberfläche mit Hilfe eines Lasers wird ein dem
Sandstrahlen äquivalentes Ergebnis erzielt. Beide Verfahren
können alleine oder zur gegenseitigen Unterstützung nacheinan
der angewendet werden, was eine besonders schonende Oberflä
chenbehandlung erlaubt (Anspruch 3).
Als Verfahren des thermischen Spritzens sind beispielsweise das
Flammspritzen, das Hochgeschwindigkeits-Flammspritzen, das
Plasmaspritzen und das Lichtbogen-Drahtspritzen geeignet. Be
sonders zweckmäßig ist das Flammspritzen, hierbei werden die
Temperaturen an der Federoberfläche in der Regel unter 160°C
gehalten. Zudem ist dies ein besonders kostengünstiges Verfah
ren (Anspruch 4).
Einen sehr guten Schutz der Feder gegenüber Korrosion erzielt
man, wenn die Schicht einen anodischen Schutz gewährleistet.
Hierfür ist es notwendig, dass das Schichtmaterial einen gerin
geres Normalpotential in der elektrochemischen Spannungsreihe
aufweist als das Material der Feder (Anspruch 5).
In der Regel besteht die Feder aus einem Eisenwerkstoff. In
diesem Fall ist eine Schicht aus Zink oder Aluminium oder Kup
fer besonders zweckmäßig, da diese Metalle ein deutlich niedri
geres Normalpotential aufweisen als das Eisen. Zur Verbesserung
der mechanischen Eigenschaften der Schicht kann es auch zweck
mäßig sein, Legierungen auf der Basis der genannten Metalle zu
verwenden. So treten z. B. bei der Verwendung von Zink Selbst
heilungseffekte der Schicht bei Beschädigungen wie z. B. durch
kleine Risse auf. Selbst beim Abplatzen von Schichtbereichen
bis zu einer Größe von etwa 2 mm wirkt der anodische Schutz
durch die Schicht weiter und eine Korrosion des Federmaterials
wird vermieden (Anspruch 6).
Das erfindungsgemäße Verfahren wird am folgenden Beispiel näher
beschrieben.
Die einzige Figur zeigt ein Diagramm der Schwingungsfestigkeit
(Dauerbruchfestigkeit) von erfindungsgemäß flammgespritzten Fe
dern und von herkömmlichen pulverbeschichteten Federn unter
Korrosionsbedingungen.
Zur Fertigung von Fahrzeugtragfedern werden Stahl-Stäbe
(60SiCrV7) erwärmt, zu Federn gewickelt und in Öl abgeschreckt.
Nach verschiedenen Temperaturbehandlungen erfolgt eine Oberflä
chenvergütung durch Kugelstrahlen, wobei Eigenspannungen einge
bracht werden, die durch Verdichtung der Oberfläche die
Dauerbruchfestigkeit erhöhen.
Eine so hergestellte Rohfeder wird nun mit Sand gestrahlt (Ko
rundsand, Korndurchmesser zwischen 0,8 mm und 1,25 mm Strahl
druck 3-3,5 bar). Anschließend erfolgt ein Flammspritzen.
Hierzu wird ein Draht (Drahtdicke 3,16 mm) aus einer aluminium
haltigen Zinklegierung durch eine Flamme transportiert und
hierbei aufgeschmolzen. Es bilden sich kleine Zinktröpfchen,
die sich auf der Oberfläche der Feder deformieren und erstar
ren. Durch die Überlagerung der deformierten Tröpfchen entsteht
eine kontinuierliche und dichte Zinkschicht (Schichtdicke ca.
150 µm). Die Temperatur der Federoberfläche während der Be
schichtung beträgt ca. 160°C.
Die so beschichtete Feder wird einem Schwingungstest mit unter
schiedlichen Schwingungshub unterzogen. Als Referenzen werden
hierbei Federn aus dem selben Grundmaterial, jedoch mit einer
herkömmlichen Pulverbeschichtung herangezogen. Die Anzahl der
Schwingungen bis zum Bruch (Dauerbruchfestigkeit) lag unter
Normalbedingungen (kein Kontakt mit korrosiven Medien) bei den
verglichenen Federn in der selben Größenordnung.
Unter korrosiven Bedingungen (Besprühen der Feder mit gesättig
ter Salzlösung) weisen die erfindungsgemäß beschichteten Federn
jedoch einen um den Faktor zwei bis vier höhere Dauerfestigkeit
auf. In Fig. 1 sind die Schwingfestigkeiten unter den genannten
Korrosionsbedingungen aufgetragen. Die Koordinaten-Punkte mar
kieren die Anzahl der Schwingspiele, die bei dem auf der y-
Achse aufgetragenen Schwinghub zum Federbruch führen. Die
kreisförmigen Koordinaten-Punkte 1 zeigen herkömmlich beschich
tete Federn an, die sternförmigen Koordinaten-Punkte 2 zeigen
die erfindungsgemäß beschichteten Federn an. Bei einem Schwing
hub von 87 mm ist die Dauerfestigkeit der erfindungsgemäß be
schichteten Feder ca. zweimal so hoch wie eine herkömmlich
beschichtete Feder.
Claims (6)
1. Verfahren zur Beschichtung einer Feder, insbesondere einer
Fahrzeugtragfeder, folgende Schritten umfassend:
- - Vergütung einer Federoberfläche durch Kugelstrahlen,
- - mechanisches und/oder thermisches vorbehandeln der Feder oberfläche
- - mindestens teilweise Beschichten der Federoberfläche durch ein thermisches Spritzverfahren.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberfläche durch Sandstrahlen vorbehandelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberfläche mittels Laser vorbehandelt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Beschichtung durch Flammspritzen, Hochgeschwindigkeits-
Flammspritzen, Plasmaspritzen oder Lichtbogen-Drahtspritzen
aufgebracht wird.
5. Verfahren nach einen der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Beschichtungsmaterial in der elektrochemischen Span
nungsreihe ein niedrigeres Normalpotential aufweist als das
Material der Feder.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Beschichtungsmaterial aus Zink und/oder Aluminium
und/oder Kupfer oder Legierungen hieraus besteht.
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70327 STUTTGART, DE |
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