DE10023337A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Notkühlung elektrischer oder elektronischer umfaßter Anlagen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Notkühlung elektrischer oder elektronischer umfaßter AnlagenInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung zur Notkühlung umfaßter elektrischer und verwandter Einrichtungen (1) (z. B. Schaltschränke) weist einen Druckbehälter (3) und eine Düse (7) zur Entspannung der in dem Druckbehälter (3) gehaltenen Gase (4) auf. Im Falle eines Brandes außerhalb der Umfassung (2) wird eine Entspannung der in dem Druckbehälter (3) befindlichen Gase (4) ausgelöst. Die sich infolge der Entspannung abkühlenden Gase werden in das Innere der Einrichtung abgegeben. Die Gase entweichen durch Öffnungen (9) der Umfassung (2) und werden an die Umgebung abgegeben. Dies führt zur Notkühlung der umfaßten Einrichtungen (1 = für einen gewissen Zeitraum, etwa 30 min oder 90 min).
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Erhalt der Funktion von elektrischen oder elektroni
schen umfaßten Anlagen, insbesondere von elektrischen
Schaltanlagen, bei einer äußeren Wärmeeinwirkung, wie z. B.
im Falle eines Brandes, außerhalb der Umfassung mit den
Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruchs 1.
An elektrische, elektronische oder optoelektronische Anla
gen und Einrichtungen, im folgenden vereinfachend als elek
trische Anlage bezeichnet, werden hohe brandschutztechni
sche Anforderungen gestellt.
Zur Verringerung des Brandrisikos und zum Schutz gegen äu
ßere Einwirkungen, werden elektrische Anlagen in ver
schließbare Gehäuse, z. B. in Schaltschränke, eingebaut.
Größere elektrische Anlagen werden in separaten Räumen von
Gebäuden (Schalträumen) untergebracht und sogar in separa
ten Nebengebäuden (Schaltgebäuden).
Durch eine hermetisch verschließbare Umfassung und einen
mehrschaligen Aufbau der Wände der Umfassung unter Verwen
dung wärmedämmender hitzebeständiger Materialien wird er
reicht, daß bei einem auftretenden Defekt der elektrischen
Anlage ein dabei im Inneren der Umfassung entstehender
Brand oder Schwelbrand nicht sofort auf das Äußere der Um
fassung übergreift.
Bekannt sind auch Methoden zur Feststellung einer außerge
wöhnlichen Wärmefreisetzung bzw. eines außergewöhnlichen
Temperaturanstiegs, z. B. durch Infrarotdetektoren. Bei
Feststellung einer Brandentstehung wird eine Alarmierung
ausgelöst oder werden automatisch aktive Maßnahmen zur Ge
fahrenabwehr (z. B. Abschaltung) ergriffen. Als aktive Maß
nahme ist z. B. die Flutung der elektrischen Anlage mit
inerten Gasen bekannt. Praktiziert wird die Einleitung von
gasförmigem Kohlendioxid in umfaßte Einrichtungen mit
Brandherden im Inneren. Auch andere Gase, z. B. Mischungen
von Kohlendioxid, Stickstoff und Argon (z. B. Inergen®) oder
auch Halone, letztere jedoch nur bis zum Erlaß des Halon-
Verbotes, werden bzw. wurden für diesen Zweck verwendet.
Die Aufgabe dieser Inertgaseinleitung besteht in dem Ver
drängen von Luftsauerstoff und dem Ersticken von Flammen.
Dem Inertgas werden in einigen Fällen Geruchsstoffe bei
gefügt, damit leicht erkannt werden kann, daß die inerti
sierte Atmosphäre nicht atembar ist. Da die Einleitung von
Inertgasen dem Löschen eines Feuers dient, wird eine kurze
Dauer der Flutung angestrebt. Üblicherweise wird eine Dauer
der Flutung in der Größenordnung von ein bis zwei Minuten
angestrebt, seltener bis zu fünf Minuten.
Zu den sicherheitstechnischen Anforderungen gehört aber
auch die Erhaltung der Funktion im Falle eines Brandes au
ßerhalb der umfaßten Einrichtung. Dies ist notwendig bei
Einrichtungen, die selbst sicherheitsrelevant sind, z. B.
Brandmeldeanlagen, Alarmierungssystemen, Steuerungen von
Rauchabzügen, Regelungen zur Prozeßsteuerung in chemischen
Fabriken oder Kraftwerken, Schaltschränken, in denen emp
findliche Meßgeräte untergebracht sind, Einrichtungen zur
Informationsverarbeitung (Computer, Netzwerkkomponenten,
Telefonanlagen) oder Einrichtungen zur Speicherung von
Energie (Notstrom-Akkumulatoren-Anlagen) etc.
Nachteilig an den nach dem Stand der Technik ausgeführten
Anlagen ist der Verlust der Funktion im Falle eines äußeren
Brandes nach bereits kurzer Einwirkungsdauer des äußeren
Brandes. Die Nachteile entstehen primär durch hohe Tempera
turen außerhalb der umfaßten Einrichtung. Dies bewirkt zum
einen eine Wärmeübertragung auf die umfaßte Einrichtung
selbst. Zum anderen wird in den Bauelementen der umfaßten
Einrichtung infolge des elektrischen Widerstandes elektri
sche Energie in Wärme umgewandelt und freigesetzt. Beide
Wärmeströme gemeinsam führen zu einer Temperaturerhöhung im
Inneren der umfaßten Einrichtung über die technisch beding
te maximal zulässige Betriebstemperatur hinaus und damit zu
einem unerwünschten Verlust der Funktion.
Ein Temperaturanstieg kann in besonderen Fällen z. B. durch
eine herkömmliche Kälteanlage (z. B. durch eine Kompres
sionskälteanlage) oder eine kühlwassergespeiste Notkühlung
-verhindert werden. Dies setzt allerdings voraus, daß im
Brandfall ausreichend Hilfsenergie, die Kälteanlage zu be
treiben, bzw. ausreichend Kühlwasser mit passender Tempera
tur und passendem Druck sicher zur Verfügung steht.
Im Fall äußerer Wärme- oder Wärmestrahlungseinwirkung ist
allerdings die notwendige Abwärmeabfuhr an die Umgebung der
umfaßten Einrichtung problematisch. Sie setzt die sichere
Bereitstellung eines Kühlmediums (Kühlwasser, Kühlluft,
o. ä.) voraus, was praktisch kaum zu realisieren ist. Die
Verwendung einer herkömmlichen Kälteanlage stellt aus den
dargelegten Gründen keine zufriedenstellende Möglichkeit
zum sicheren Erhalt der Funktion der umfaßten Einrichtung
im Falle eines äußeren Brandes dar.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Dauer
eines Funktionserhaltes einer elektrischen Anlage im Falle
eines äußeren Brandes oder sonstigen außergewöhnlichen Wär
mezufuhr deutlich zu verlängern gegenüber Ausführungen der
artiger Anlagen nach dem Stand der Technik. Nach Möglich
keit soll die elektrische Anlage solange geschützt werden,
bis der Brand und/oder die extreme Wärmezufuhr gelöscht
bzw. unterbrochen werden kann/können.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren er
findungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des An
spruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfin
dung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Das erfindungsgemäße Verfahren nutzt den Umstand aus, daß
bestimmte Stoffe, insbesondere jene als Kältemittel be
zeichnete Stoffe (z. B. Kohlendioxid R744) und Gase bei ei
ner Druckabnahme verdampfen oder sich abkühlen und Wärme
aufnehmen können.
Erfindungsgemäß wird die umfaßte Einrichtung mit einem
Druckbehälter ausgestattet, der ein geeignetes Fluid ent
hält. Geeignet sind Fluide, die bei erhöhtem Druck und bei
der Betriebstemperatur der umfaßten Einrichtung als Flüs
sigkeit, Gas oder Naßdampf vorliegen, bei Normaldruck und
der Betriebstemperatur der elektrischen Anlage aber in gas
förmigem Zustand vorliegen. Zu diesen Stoffen zählen z. B.
halogenierte Kältemittel (R23, R134a, R143, RC318). Vor
zugsweise läßt sich erfindungsgemäß Kohlendioxid (R744)
einsetzen, ggf. unter Zusatz von Stickstoff bzw. Argon.
Bedingt eignen sich auch Druckgase (z. B. Stickstoff) mit
einem kritischen Druck unterhalb der Betriebstemperatur der
umfaßten Einrichtung. Diese Druckgase weisen aber Nachteile
gegenüber Kältemitteln auf.
Im Normalbetrieb ist dieser Druckbehälter mit gasförmigem
und flüssigem Kältemittel gefüllt. Als Temperatur des
Druckbehälters stellt sich im Normalbetrieb durchschnitt
lich eine Temperatur in Höhe der Betriebstemperatur der um
faßten Einrichtung ein.
Im Brandfall bzw. im Falle des unerlaubten Temperaturan
stiegs der umfaßten Einrichtung wird über eine Leitung dem
Druckbehälter gasförmiges Kältemittel entzogen und ent
spannt. Zur Entspannung werden vorzugsweise Düsen, insbe
sondere Laval-Düsen, benutzt. Bei dieser Entspannung tritt
eine Abkühlung des gasförmigen Fluids auf. Bei den meisten
der verwendbaren Fluide tritt bei dieser Entspannung keine
oder nur eine geringe Phasenumwandlung (Kondensation, De
sublimation) auf. Das entspannte gasförmige Fluid vermischt
sich mit der Atmosphäre innerhalb der umfaßten Einrichtung.
In dem Druckbehälter befindliches flüssiges Kältemittel
verdampft während dieses Vorgangs.
Zur Vermeidung eines ungewünschten Druckanstiegs und zur
Abfuhr der in Form von Wärmeströmen aufgenommenen Enthalpie
der umfaßten Einrichtung entweicht erfindungsgemäß gasför
miges Fluid über eine Öffnung oder mehrere Öffnungen in der
Umfassung und gelangt dabei in die Umgebung. Die entwei
chenden Gase können vorteilhaft durch geeignete Strömungs
wege bzw. Hohlräume in der Umfassung geleitet werden. Hier
durch kann eine zusätzliche kühlende Wirkung auftreten. Ge
eignet ist ein schichtartiger Aufbau der Umfassungswände,
wobei einige der Schichten nicht in unmittelbarem Kontakt
stehen, sondern durch einen Spalt voneinander getrennt
sind. Die entweichenden Gase können zur Unterstützung der
Kühlwirkung durch derartige Spalte geleitet werden, in de
nen sich das gasförmige Medium weiter überhitzt.
Da die Druckentspannung des fluiden Mediums primär dem Ent
zug von Wärme aus dem Inneren der umfaßten Anlage (Abwärme)
und der Abfuhr des im Fall eines Brandes außerhalb der Um
fassung ständig auftretenden, von außen nach innen gerich
teten Wärmestroms (Wärmedurchgang) dient, ist es erforder
lich, daß diese Wärmeabfuhr nicht nur durch eine kurzzeitig
auftretende Entspannung eines fluiden Mediums erfolgt, wie
dies bei den bekannten Brandraumflutungen mit Inertgasen
auftritt. Vielmehr ist es erforderlich, daß die Druckent
spannung in dem gesamten Zeitraum der Einwirkung des Bran
des bzw. in dem Anteil des Zeitraums, in dem ein Funktions
erhalt angestrebt wird, aufrechterhalten wird. Angestrebt
werden Zeiträume im Bereich oberhalb von 15 min. vorzugs
weise 30 min. 60 min oder auch 90 min. Dabei ist es mög
lich, aber nicht unbedingt zweckmäßig, eine intermittieren
de Druckentspannung zu realisieren. Die um Unterbrechungs
zeiten bereinigte Dauer der Druckentspannung beträgt erfin
dungsgemäß dabei mindestens 15 min und übersteigt damit
signifikant die Ausblasdauer bei bekannten Brandraumflutun
gen.
Eine vorteilhafte Ausführung der Umfassungswände besteht
aus einer Kombination mehrerer Materialien, wobei metalli
sche Bleche mit oder ohne Verspiegelung oder blanker Be
schichtung, Isoliermaterialien, keramische Materialien mit
offenporiger Struktur oder geschlossenen Poren und minera
lische Materialien mit geringer Temperaturleitfähigkeit
verwendet werden können. Vorteilhaft ist auch die Verwen
dung von Materialien, in denen unter dem Einfluß erhöhter
Temperaturen Phasenumwandlungen auftreten (z. B. Gips).
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden an
hand der Zeichnung erläutert. Diese zeigt in der einzigen
Figur eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Notkühlung
elektrischer Anlagen.
Eine elektrische Anlage 1 ist mit einer Umfassung 2, z. B.
einem Gehäuse oder einem Schaltschrank, versehen. Ein eben
falls innerhalb der Umfassung 2 angeordneter Druckbehälter
3 ist mit einem teils flüssigen, teils gasförmigem Kälte
mittel 4, etwa Kohlendioxid R744, gefüllt. Der Druck in dem
Druckbehälter 3 liegt deutlich über dem Druck (z. B. im Be
reich zwischen 34,8 bar und 72 bar) der Atmosphäre im Inne
ren der elektrischen Anlage 1. Die äußere Oberfläche des
Druckbehälters 3 kann zur Verbesserung des Wärmeübergangs
mit einer nicht dargestellten Berippung versehen sein. Die
Form des Druckbehälters 3 kann von der in der Figur dar
gestellten Form abweichen.
Der Druckbehälter 3 verfügt über mindestens eine als Abbla
seleitung bezeichnete Leitung 5, über die z. B. im Falle ei
nes Brandes das Kältemittel 4 dem Behälter 3 entweichen
kann. In dieser Leitung 5 ist ein Verschlußorgan 6 angeord
net, das im Normalbetrieb der elektrischen Anlage 1 ge
schlossen ist. Das Verschlußorgan 6 kann, wie dargestellt,
ein automatisch angesteuertes Ventil, ein selbststeuerndes
Ventil oder auch eine Berstscheibe sein. Ebenfalls in der
Abblaseleitung 5 ist eine Düse 7 oder eine Drossel angeord
net, die bei geöffneter Abblaseleitung 5 zu einer Absenkung
des Druckes führt. Die Reihenfolge von Düse 7 und Ver
schlußorgan 6 ist beliebig, in der dargestellten Reihenfol
ge jedoch günstig.
Die Öffnung des Verschlußorgans 6 wird durch einen optiona
len Controler 8 ausgelöst und erfolgt z. B. nach Maßgabe ei
ner Temperatur im Inneren der Umfassung 2, z. B. nach Maßga
be der Oberflächentemperatur eines sensiblen Bauteils oder
mehrerer Bauteile der elektrischen Anlage 1, die z. B. durch
Thermometrie oder Thermographie festgestellt wird oder nach
Maßgabe der Temperatur der Atmosphäre innerhalb der Umfas
sung 2 oder nach Maßgabe der Temperatur einer geeigneten
Stelle der Umfassung 2, nach Maßgabe einer externen Auslö
sung, z. B. einer Brandalarmierung oder Rauchmeldung oder
manueller Fernauslösung, durch Ausfall der Hilfsenergie bei
Verwendung eines in diesem Zustand offenen Ventils, z. B.
eines "stromlos-offenen"-Magnetventils, durch Überschrei
tung eines Grenzwertes für den Innendruck des Druckbehäl
ters, durch manuelle Auslösung oder nach Maßgabe einer Kom
bination mehrerer der genannten Auslösekriterien.
Die in der Figur dargestellten gestrichelten Linien 10, 11,
12 und 13 deuten Signale an, nach deren Maßgabe der Con
troler 8 das Öffnen des Verschlußorganes 6 veranlaßt.
Zur Steigerung der Übersichtlichkeit der Figur sind für die
Erfindung nicht wesentliche, aber trotzdem erforderliche
Details, wie z. B. ein Füllstutzen, ein Entleerungsstutzen,
ein Manometer sowie ein Sicherheitsventil, nicht darge
stellt.
Verschlußorgan 6 und Düse 7 können auch in einem Bauteil
kombiniert werden.
Nach Austritt aus der Düse 7 und erfolgter Druckentspannung
vermischt sich das austretende Kältemittel 4 mit der übri
gen, innerhalb der Umfassung vorhandenen Atmosphäre. Nicht
in der Figur dargestellt ist, daß durch zielgerichtete An
ordnung der Austrittsöffnung der Düse 7 unter Verlängerung
der Abblaseleitung 5a einzelne Bauteile auch gezielt ge
kühlt werden können, sofern dies vorteilhaft erscheint.
Ein Druckanstieg innerhalb der Umfassung 2 wird begrenzt
durch eine oder mehrere Öffnungen 9 der Umfassung 2 mit ei
ner Verbindung 14 zur Umgebung. Vorteilhaft ist die Durch
leitung des abströmenden Kältemittels durch mehrschichtige
Umfassungswände 2 mit einem Abstand zwischen benachbarten
Schichten. Bei der Durchströmung kann das entweichende gas
förmige Fluid Wärme aufnehmen, die im Falle eines Brandes
außerhalb der Umfassung 2 infolge eines Wärmedurchgangs von
außen in Richtung des Inneren der Umfassungswände 2 strömt
und damit zu einer Kühlung der innerhalb des Umfassung 2
befindlichen elektrischen Anlage 1 beiträgt. Hierdurch kann
ein Temperaturanstieg infolge des äußeren Brandes vermieden
oder stark verzögert werden.
Die Anwendung des Verfahrens kann sinnvoll sein im Zusam
menhang mit dem Schutz vor Einwirkungen von Bränden außer
halb der Umfassungen 2 der elektrischen Anlage 1. Insbeson
dere lassen sich mit diesem Verfahren Schaltschränke und
Schalträume oder einzelne separate Baugruppen wirkungsvoll
schützen. Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich für elektri
sche Einrichtungen in Gebäuden besonderer Art oder Nutzung
im Sinne der DIN 4102, z. B. Räume mit größeren Menschenan
sammlungen, Hochhäuser, Krankenhäuser oder für Meß- und Re
geleinrichtungen in technischen Anlagen der chemischen In
dustrie bzw. der Kraftwirtschaft oder in mobilen Einrich
tungen, wie Seeschiffen oder Luftfahrzeugen, aber auch zum
Funktionserhalt informations- und/oder nachrichtentechni
scher Anlagen oder zum Schutz wichtiger Dokumente in Treso
ren u. dgl.
Claims (13)
1. Verfahren zur Notkühlung insbesondere elektrischer, elek
tronischer, optoelektronischer, magnetischer, magnetopti
scher und/oder informationstechnischer räumlich umfaßter
Anlagen und Einrichtungen zur Begrenzung der Temperaturen
innerhalb einer Umfassung unter dem Einfluß einer Wärme-
und/oder Wärmestrahlungseinwirkung von außerhalb der Umfas
sung,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb der Umfassung (2) eine allmähliche Druckent
spannung und druckentspannungsbedingte Abkühlung und/oder
Verdampfung eines in einem Druckbehälter (3) bei hohem
Druck vorliegenden, wenigstens teilweise gasförmigen flui
den Mediums (4) über einen zur Eindämmung der von außerhalb
einwirkenden Wärme- und/oder Wärmestrahlungseinflusses aus
reichenden, längeren Zeitraum vorgenommen, das druckent
spannte und abgekühlte oder verdampfte fluide Medium (4)
mit der im Inneren der Umfassung (2) befindlichen Atmosphä
re vermischt und über wenigstens eine Öffnung (9, 14) der
Umfassung (2) zur äußeren Umgebung abgeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zeitraum der Druckentspannung mit druckentspan
nungsbedingter Abkühlung oder Verdampfung wenigstens 15
min. vorzugsweise ≧ 30 min beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als fluides Medium (4) ein Kältemittel verwendet wird,
das bei der Betriebstemperatur der umfaßten Einrichtung (1)
und dem Druck im Inneren des Druckbehälters (3) eine gas
förmige und eine flüssige Phase aufweist, bei Betriebstem
peratur und dem Innendruck der umfaßten Einrichtung (1) je
doch nur in gasförmiger Form vorliegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß als fluides Medium (4) wenigstens überwiegend Kohlen
dioxid verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als fluides Medium (4) ein nicht brennbares und nicht
die Verbrennung unterstützendes Druckgas mit einer kriti
schen Temperatur unterhalb der Betriebstemperatur der um
faßten Einrichtung (1) verwendet wird, das vor Auslösung
der Druckentspannung in einem Druckbehälter (3) bei Drücken
oberhalb von 20 bar, vorzugsweise oberhalb 150 bar, gehal
ten wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder wenigstens einem der
folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckentspannung mittels wenigstens einer Laval-
Düse durchgeführt und der Massenstrom des ausströmenden
fluiden Mediums (4) begrenzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder wenigstens einem der
folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckentspannungsvorgang durch eine instrumentell
(8) festgestellte, von außerhalb der Umfassung (2) auf de
ren Inneres einwirkende Wärmeeinwirkung und/oder Wärme
strahlungseinwirkung ausgelöst wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder wenigstens einem der
folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die im Inneren der Umfassung (2) erfindungsgemäß frei
gesetzten Gase (4) durch Hohlräume innerhalb der Umfas
sungswände (2) geleitet und erst im Anschluß an eine Durch
leitung durch diese Hohlräume an die Umgebung abgegeben
werden.
9. Vorrichtung zur Notkühlung insbesondere elektrischer, elek
tronischer, optoelektronischer, magnetischer, magnetopti
scher und/oder informationstechnischer räumlich umfaßter
Anlagen und Einrichtungen zur Begrenzung der Temperaturen
innerhalb einer Umfassung unter dem Einfluß einer Wärme-
und/oder Wärmestrahlungseinwirkung von außerhalb der Umfas
sung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und/
oder wenigstens einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Druckbehälter (3) im Inneren der Umfassung (2) an
geordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckbehälter (3) durch Berippung eine vergrößerte
äußere Oberfläche aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 und/oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Umfassungswände (2) mehrschichtige Wände vorgesehen
und wenigstens zwei benachbarte Schichten in der Weise zu
einander beabstandet sind, daß sich zwischen diesen Schich
ten ein Hohlraum ergibt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9 und/oder wenigstens einem der
folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Druckentspannung des Mediums (4) wenigstens eine
Laval-Düse (7) vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 und/oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umfassungswände (2) aus verschiedenen Materialien,
wie metallischen Blechen mit oder ohne Verspiegelung oder
blanke Bleche, Isoliermaterialien, keramischen Materialien
mit offenporiger Struktur oder geschlossenen Poren und/oder
mineralischen Materialien mit geringer Temperaturleitfähig
keit und/oder Materialien, die unter dem Einfluß erhöhter
Temperaturen Phasenumwandlungen vollziehen, insbesondere
Gips, gebildet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000123337 DE10023337A1 (de) | 2000-05-12 | 2000-05-12 | Verfahren und Vorrichtung zur Notkühlung elektrischer oder elektronischer umfaßter Anlagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000123337 DE10023337A1 (de) | 2000-05-12 | 2000-05-12 | Verfahren und Vorrichtung zur Notkühlung elektrischer oder elektronischer umfaßter Anlagen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10023337A1 true DE10023337A1 (de) | 2001-11-15 |
Family
ID=7641825
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000123337 Withdrawn DE10023337A1 (de) | 2000-05-12 | 2000-05-12 | Verfahren und Vorrichtung zur Notkühlung elektrischer oder elektronischer umfaßter Anlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE10023337A1 (de) |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |