DE10022274A1 - Verfahren zur Herstellung von korrosionsbeständigen Schichten aus Niob oder Tantal auf Stahlsubstraten sowie nach dem Verfahren hergestellte Schichten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von korrosionsbeständigen Schichten aus Niob oder Tantal auf Stahlsubstraten sowie nach dem Verfahren hergestellte SchichtenInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Herstellung von korrosionsbeständigen Schichten von Niob oder Tantal auf Stahlsubstraten beschrieben, bei dem vor der Beschichtung mit dem PVD-Verfahren eine Ätzbehandlung der Substrate mit Niob- oder Tantal-Ionen erfolgt, die mittels einer kathodischen Bogenentladung hergestellt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von korrosionsbe
ständigen Schichten aus Niob oder Tantal auf Stahlsubstraten.
PVD(Physical Vapor Deposition)-Niob und PVD-Tantal-Schichten haben
sich in Korrosionstests als extrem stabil erwiesen. So kann z. B. die Korro
sion von rostfreiem Stahl, V2A (304, 18% Cr 9%Ni, Fe) gegen Chlor-Ionen
erheblich reduziert werden, wenn V2A mit 1 µm Nb beschichtet wird /1/.
Als PVD-Beschichtungsverfahren hat sich insbesondere die Kathodenzer
stäubung als vorteilhaft erwiesen, da mit ihrer Hilfe Materialien mit ho
hem Schmelzpunkt effektiv in die Dampfphase übergeführt werden kön
nen. Darüber hinaus lassen sich verhältnismäßig dichte Schichten ab
scheiden, wenn die Kondensation unter Anliegen einer negativen Vor
spannung (Bias-Spannung Ub) stattfindet /2/. Besonders vorteilhaft er
weist sich die Beschichtung mit dem unbalancierten Magnetron /3/, da
sich mit dieser Methode Beschichtungsraten im Bereich von 0.5 bis 5 µ
m/h erzielen lassen. Eine geeignete Beschichtungsanlage wird in Litera
turstelle /4/ und /5/ beschrieben. Erfahrungsgemäß erweisen sich Ab
scheidebedingungen mit einer Substratvorspannung von Ub = -75 V, einer
Beschichtungsrate von 1 µm/h und einer Beschichtungstemperatur von
250°C als besonders erfolgreich.
Es hat sich ferner gezeigt, daß für das optimale Verhalten von mit unba
lancierten Magnetrons abgeschiedenen Niob-Schichten die Vorbehandlung
des Stahlsubstrates von eminenter Bedeutung ist. So hat sich im Detail
herausgestellt, daß der Korrosionsstrom deutlich reduziert und das
Lochfraß-Potential angehoben werden kann, wenn die in-vacuo Ätz-
Reinigungsstufe anstatt wie in üblicher Weise mit inerten Ar-Ionen, mit
metallischen Cr-Ionen oder ebenfalls metallischen Nb-Ionen durchgeführt
wird (Fig. 1). Die beiden metallischen Ionenarten werden dabei aus dem
Plasma einer kathodischer Bogenentladung extrahiert /1/.
Die Polarisationskurven in Fig. 1 ergeben für die Niob-Ätzbehandlung ein
deutig Passivierungsverhalten, während im Falle des Cr- und Ar-Ätzens
neben wesentlich höheren Korrosionsströmen im positiven Spannungsbe
reich bei ca. +200 mV der Einsatz von Lochfraß (Pitting Potential) festzu
stellen ist.
Es wurde in diesen ersten Untersuchungen ein Potentialunterschied von
-1200 V zur Beschleunigung der Ionen benutzt. Dies ist zugleich die höch
ste einstellbare Beschleunigungspannung unter den verwendeten appara
tiven Bedingungen (Beschichtungsanlage HTC-1000ABS, Hauzer Techno
Coating Europe BV, Venlo, Niederlande /4/). Dabei wurde ursprünglich
davon ausgegangen, daß die Beschleunigungsspannung so hoch als mög
lich sein soll, um entsprechende Ätzraten und damit ausreichende Reini
gungseffekte zu erzielen.
Nunmehr wurden Experimente mit Nb-Ionen durchgeführt unter Verwen
dung von Beschleunigungsspannungen im Bereich von -200 bis -1200 V.
Dabei ergab sich das überraschende und neue Ergebnis, daß ein optima
ler Beschleunigungsspannungsbereich zwischen -600 bis -900 V existiert,
insbesondere bei -800 V, in dem ein besonders hohes Lochfraß-Potential
von beschichteten polierten V2A Substraten (+1000 mV anstatt -200 mV
wie in Fig. 1. dargestellt) bei minimalem Korrosionsstrom erzielt werden
kann (Fig. 2).
Es ist zunächst völlig überraschend, daß die Ätzvorbehandlung, sei es in
Form der Ionenart, die beim Ätzprozeß verwendet wird, oder in Form der
Abscheideenergie (Beschleunigungsspannung) der Nb-Ionen, das Korrosi
onsverhalten bestimmt, obwohl eine 0,5 bis 1 µm Nb Schicht das vorbe
handelte (geätzte Substrat) abdeckt.
Dieser bevorzugte Beschleunigungsspannungsbereich kommt selbst dann
zur Geltung, wenn man das Substrat alleine mit einer Ätzbehandlung ver
sieht, ohne daß eine nachfolgende niederenergetische Beschichtung mit
dem unbalancierten Magnetron (Substratvorspannung Ub: -75 V) stattfin
det.
Fig. 3 gibt zusätzlich Aufschluß über das Erscheinungsbild einer unbe
schichteten und einer dermaßen "nur" geätzten Probe nach einem Korro
sionstest. Die beobachteten Effekte legen den Schluß nahe, dass die mit
dem unbalancierten Magnetron niederenergetisch (Ub = -75 V) abgeschie
dene Nb-Schicht, obwohl 0,5-1 µm dick, nicht ausreichend dicht ist, um
einen hinreichenden Korrosionsschutz zu gewähren. Dies ist um so über
raschender als in vorhergehenden Experimenten im Transmissionselek
tronenmirkroskop (Vergrößerungen bis 500 K-fach) keinerlei Porosität
festgestellt werden konnte. Die Nb-Schichten wurden bei ca. 250°C, der
erwähnten Substratvorspannung Ub = -75 V und einer Substrationen
stromdichte jb = 2 mA/cm2 abgeschieden. Diese Bedingungen reichen dem
nach nicht aus, um die nach dem Thornton Mochvan Dimishin Struktur
modell /6/ zu erwartende Porosität der Nb-Schicht völlig zu überwinden.
Es bleibt offensichtlich der optimierten Ätzvorbehandlung mit Nb-Ionen
alleine vorbehalten, optimales Korrosionsverhalten zu erzielen.
Um die Natur des Ätzvorganges auf das Korrosionsverhalten von V2A
Substraten hin genauer zu ergründen, wurden energiedispersive Mikro
sondenanalysen (EDX) mit einem Raster-Transmissionselektronen
mikroskop (STEM) mit Feldemissionskathode (Elektronenstrahldurch
messer ca. 1 nm) an V2A Proben durchgeführt, die mit Nb-Ionen
(beschleunigt mit -600 V) geätzt wurden und anschließend mit 300 nm
Ti0,4Al0,6N beschichtet wurden. Letztere Deckschicht wurde abgeschieden,
um eine Oxidation der geäzten Substratoberfläche zu verhindern, bzw.
um ein Kontrastmaterial gegenüber Nb zu erzeugen. Die Ätzdauer betrug
12 Minuten.
Fig. 4 gibt ein entsprechendes Elementprofil wieder. Demnach wird bei der
Ätzbehandlung Nb an der Oberfläche des Substrates abgeschieden mit
einer Dicke von ca. 10 nm. Die Nb-Abscheidung läßt sich in zwei Bereiche
trennen. Zum einen wird Nb in das Substrat implantiert (Bereich 0 bis -6 nm)
und zum anderen erfolgt eine Beschichtung an der Substratoberflä
che (Bereich von 0 bis +4 nm). Von der Deckschicht ist nur das Al-Signal
eingetragen. Parallelmessungen haben gezeigt, daß das Ti-Signal analog
verläuft. Das Elementprofil gibt Anlaß zu der Annahme, daß die Nb-
Schicht fest im atomaren Substratverbund verankert ist (Implantation)
und daß die Substratoberfläche zusätzlich durch eine nahezu reine Nb-
Schicht bedeckt bzw. geschützt wird.
Der Fe-Gehalt fällt innerhalb des Nb-haltigen Schichtgefüges stetig ab und
ist an der Oberfläche (+5 nm) völlig vernachlässigbar. Das Elementprofil
für den Ätzvorgang mit der Beschleunigungsspannung Ub = -1200 V zeigt
für Nb im übrigen einen ziemlich ähnlichen Verlauf /7/. Ein genauer
Verlauf des Fe-Profils innerhalb der beiden Nb-Bereiche ist wegen des be
grenzten Auflösungsvermögens (±3 nm) der verwendeten Mikrosonde nicht
möglich.
Unter Benutzung des TRIDYN Computer-Programmes wurden Vertei
lungsprofile des Eisens berechnet, deren Ergebnisse in Fig. 5 dargestellt
sind. Vergleicht man die Fe-Verteilungsprofile für Beschleunigungsspan
nungen zwischen Ub = -200 V bis Ub = -1200 V, so läßt sich mit ansteigender
Beschleunigungsspannung eine zunehmende Durchdringung der Nb-
Schicht mit Eisen feststellen. Im Falle von Ub = -1200 V beträgt die Fe-
Konzentration an der Nb-Oberfläche nach dem Computermodell sogar 10 at%,
während sie in allen anderen drei Fällen noch vernachlässigbar ist.
Die Modellrechnungen zeigen deutlich, daß es sich beim Ätzvorgang mit
Metallionen um ein dynamisches Wechselspiel von Ätz-Abtrag, Beschich
tung und Implantation handeln muß, wobei neben der Beschleunigungs
spannung Ub die Zusammensetzung des Substrates und dessen Rückzer
stäubungsrate (Sputter Yield), die Art der Metallionen und deren Rückzer
stäubungsrate sowie die Intensität und Dauer der Ionenbehandlung eine
wichtige Rolle spielen sollten.
Um diesen Sachverhalt zu veranschaulichen, geben Fig. 6 und Fig. 7 die
Elementprofile von Proben nach der Ätzbehandlung mit Cr- und Nb-Ionen
auf einfachem Baustahl (Fe) wieder.
In beiden Fällen erfolgte der Ionenbeschuß mit einer Beschleunigungs
spannung von Ub = -1200 V. Dabei zeichnet sich Cr im Vergleich zu Nb mit
einer relativ hohen Rückzerstäubungsrate aus /8/. Das gleiche gilt für
reines Eisen als Substratmaterial im Vergleich zu rostfreiem Stahl.
Fig. 6 zeigt deutlich, daß es im Falle des Ätzens mit Cr-Ionen bei Ub =
-1200 V aufgrund der hohen Rückzerstäubungsrate von Cr nicht mehr zur
Ausbildung einer zusammenhängenden Cr-Deckschicht kommt, wie es für
Nb bei Ub = -600 V (Fig. 4) und bei Ub = -1200 V (Fig. 5a) bei Vernachlässi
gung der Eisenanreicherung an der Oberfläche der Fall ist. Vielmehr
reicht der Schichtabtrag durch den Cr-Ätzvorgang wesentlich tiefer in das
Substrat hinein. Letztlich wird bereits ein Teil des Implantationsbereichs
abgetragen, wie ein Vergleich mit Fig. 4 zeigt.
Ein phänomenologisch ähnlicher Effekt wird erzielt, wenn Nb mit redu
zierter Rückzerstäubungsrate zum Ätzen benutzt wird und Eisen mit ho
her Rückzerstäubungsrate als Substratmaterial dient (Fig. 7). Dann dif
fundiert bei hoher Beschleunigungsspannung das Fe schnell durch die
kondensierende Nb-Schicht (vgl. Fig. 5a), was letztlich zu einer Auflösung
der zusammenhängenden Nb-Deckschicht führt, wie es auch im Fall des
Cr-Ätzens beobachtet wurde. Dieser Sachverhalt unterstreicht deutlich
den Einfluß des Substratmaterials auf die Optimierung der Substratvor
spannung beim Ätzen mit Nb-Ionen.
Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß das optimale Korrosionsver
halten von "Nb-geätzten" V2A-Substraten im wesentlichen auf eine extrem
dichte Ausbildung einer ca. 10 nm Nb-Deckschicht auf der Substratober
fläche zurückzuführen ist. Dabei scheint ein optimaler Beschleunigungs
spannungsbereich von -600 V bis -900 V vorzuliegen. Unterschreitet man
diesem Spannungsbereich, so ist die Schicht nicht mehr dicht genug
(Thornton-Mochvan-Demishin). Überschreitet man den Spannungsbereich
deutlich, so kommt es zu einer Fe-Anreicherung an der Oberfläche der Nb-
Schicht, was schließlich zu erhöhten Korrosionsströmen bzw. reduziertem
Lochfraßpotential führt. Auf diese Weise lassen sich das Korrosionsstrom-
Minimum und das Lochfraßpotential-Maximum in Fig. 2 vortrefflich erklä
ren.
Es soll jedoch herausgestellt werden, daß für die industrielle Anwendung
"nur" geätzte Oberflächen wahrscheinlich weniger relevant sind. Geringfü
gige mechanische Beschädigungen reichen aus, um unbeschichtetes Sub
stratmaterial freizulegen. In diesem Falle erweist sich eine 0,5 bis 1 µm
dicke Nb-Schicht nicht nur als weiter verstärkter Korrosions-, sondern
auch als mechanischer Schutz, unabhängig ob die niederenergetisch ab
geschiedene Nb-Schicht vollkommen dicht ist oder eine gewisse Restporo
sität aufweist (Thornton-Mochvan-Demishin-Struktur-Modell).
Die Experimente haben auch gezeigt, daß die flächenhafte Ausbreitung
von Lochfraßeffekten kleiner ist, wenn die "Nb+ geätzte" Probe auch mit Nb
0,5 µm dick beschichtet wurde.
Es ist des weiteren hervorzuheben, daß es in der Praxis vorteilhaft ist,
zunächst mit effektiver Ätzvorbehandlung zu beginnen (Ub = -1200 V), oder
diese bei noch höherer Beschleunigungsspannung, z. B. bei -1500 V
durchzuführen, um dann die Ätzspannung auf den optimierten Bereich
von 600 V bis 900 V zu reduzieren. In diesem Fall wird sichergestellt, daß
besonders stark verunreinigte Substrate zunächst effektiv geätzt werden,
um z. B. von Oberflächenoxiden befreit werden, bevor der Beschuß mit
weniger energiereichen und daher weniger reinigungsaktiven Nb-Ionen
stattfindet.
Es wurde auch festgestellt, daß die vorhandene Restporosität von Nb-
Schichten reduziert werden kann, wenn man das Schichtwachstum wäh
rend der Beschichtung mit dem unbalancierten Magnetron einmal oder
mehrmals unterbricht und den optimalen Nb-Ionenbeschuß mit 600 V
stattfinden läßt, um besonders dichte dünne Zwischenschichten (10 nm
Fig. 4) in die Gesamtschicht einzubauen.
Es hat sich auch als überaus positiv erwiesen, die optimierte Nb-Ionen
Ätzbehandlung in andere PVD Hartstoffschichten einzufügen, sei es ent
weder als reine Nb-Ionenätzbehandlung oder als Zwischenschicht oder
sowohl als auch. Besonders positive Ergebnisse wurden erzielt bei
CrN/NbN-Superlattice Schichten (Periodizität 2,5 bis 5 nm) /9/, wenn
man die Beschichtung unterbricht und eine entsprechende Ätzbehand
lung vorsieht. Darüber hinaus können auch monolytisch abgeschiedene
Schichten wie TiN, CrN, TiAlN, TiAlCN, TiCN, ZrN, ZrCN, HfN, Al2O3 ent
schieden verbessert werden.
/1/ H. Paritong, I. Wadsworth, L. A. Donohue, W.-D. Münz, Trans. IMF,
76(4) (1998), 144
/2/ D. M. Mattox, G. J. Kominiak, J. Vac. Sci. Technol., 9(1), (1972) 528
/3/ W.-D. Münz, Surf. Coat. Technol., 48 (1991), 81
/4/ W.-D. Münz, D. Schulze, F. J. M. Hauzer, Surf. Coat. Technol., 50 (1992) 169
/5/ E. E. Salagean, D. B. Lewis, J. S. Brooks, W.-D. Münz, I. Petrov, J. E. Greene, Surf. Coat. Technol., 82 (1996) 57
/6/ J. A. Thornton, J. Vac. Sci. Technol., 11(4), (1974), 666
/7/ H. Paritong, Doktorarbeit, Sheffield Hallam Universiy, Sheffield, England, eingereicht Feb. 2000
/8/ ASTM-Handbook, Vol 51, Surface Engineering, ASTM International, Materials Park, OH (1994) 574
/9/ W.-D. Münz, L. A. Donohue, P. Eh. Hovsepian, Surf. Coat. Technol., 125 (2000) 269
/2/ D. M. Mattox, G. J. Kominiak, J. Vac. Sci. Technol., 9(1), (1972) 528
/3/ W.-D. Münz, Surf. Coat. Technol., 48 (1991), 81
/4/ W.-D. Münz, D. Schulze, F. J. M. Hauzer, Surf. Coat. Technol., 50 (1992) 169
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/6/ J. A. Thornton, J. Vac. Sci. Technol., 11(4), (1974), 666
/7/ H. Paritong, Doktorarbeit, Sheffield Hallam Universiy, Sheffield, England, eingereicht Feb. 2000
/8/ ASTM-Handbook, Vol 51, Surface Engineering, ASTM International, Materials Park, OH (1994) 574
/9/ W.-D. Münz, L. A. Donohue, P. Eh. Hovsepian, Surf. Coat. Technol., 125 (2000) 269
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung von korrosionsbeständigen Schichten aus
Niob oder Tantal auf Stahlsubstraten, dadurch gekennzeichnet, daß
vor der Beschichtung mit dem PVD Verfahren eine Ätzbehandlung
der Substrate mit Niob- oder Tantal-Ionen erfolgt, die mittels einer
kathodischen Bogenentladung hergestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschleunigungsspannung beim Ätzen so eingestellt bzw.
optimiert wird, daß angepaßt auf das jeweilige Substratmaterial eine
dichte Schicht von Niob oder Tantal mit einer Dicke von 6 bis 15 nm
entsteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß bezogen auf das jeweilige Substratmaterial die abgeschiedene
dichte Schicht ein Lochfraßpotential mit einem Maximum größer
+800 mV und daß die korrespondierende Korrosionsstromdichte ein
Minimum von kleiner 5 × 10-6 Acm-2 aufweist, wobei beide Werte
durch Polarisationsmessungen in 3%iger wässriger NaCl-Lösung
ermittelt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei V2A Substraten die Beschleunigungsspannung zwischen
-600 V und -900 V liegt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Substraten aus Baustahl die Beschleunigungsspannung
zwischen -600 V und -750 V liegt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei andersartigen Stahlsubstraten eine analoge Optimierung
nach Anspruch 1 bis 4 erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung eines erhöhten Reinigungseffektes die Ätzproze
dur zunächst mit Beschleuigungsspannungen im Bereich von
-1000 V bis -1500 V durchgeführt wird und die Beschleunigungs
spannung dann auf die jeweiligen optimierten Werte zurück ge
nommen wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ätzdauer bei hoher Spannung im Bereich von 2 bis 15 Mi
nuten und die Ätzdauer bei optimierter Spannung von 2 bis 10 Mi
nuten liegt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Ätzbehandlung eine niederenergetische (Ub = -50 bis
-150 V) Beschichtung mit 0,2 bis 2 µm Niob oder Tantal mit dem
unbalancierten Magnetron erfolgt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ätzbehandlung mit Nb oder Ta-Ionen auch vor der Abschei
dung von korrosionsbeständigen TiN, CrN, TiAlN, TiAlCN, TiCN, ZrN,
ZrCN, HfN, Al2O3 erfolgt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ätzbehandlung mit Nb- oder Ta-Ionen auch vor der nieder
energetischen Abscheidung von Superlattice-strukturierten Viella
genschichten wie (CrN/NbN Periodizität 2,5 bis 5 nm) erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung mit dem unbalancierten Magnetron einmal
bis mehrmals unterbrochen wird, um eine Ätzbehandlung mit Nb
oder Ta nach optimierten Parametern durchzuführen.
13. Korrosionsbeständige Schicht aus Niob oder Tantal auf Stahl
substraten nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü
che.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10022274A DE10022274A1 (de) | 1999-07-20 | 2000-05-08 | Verfahren zur Herstellung von korrosionsbeständigen Schichten aus Niob oder Tantal auf Stahlsubstraten sowie nach dem Verfahren hergestellte Schichten |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19933930 | 1999-07-20 | ||
DE10022274A DE10022274A1 (de) | 1999-07-20 | 2000-05-08 | Verfahren zur Herstellung von korrosionsbeständigen Schichten aus Niob oder Tantal auf Stahlsubstraten sowie nach dem Verfahren hergestellte Schichten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10022274A1 true DE10022274A1 (de) | 2001-01-25 |
Family
ID=7915378
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10022274A Withdrawn DE10022274A1 (de) | 1999-07-20 | 2000-05-08 | Verfahren zur Herstellung von korrosionsbeständigen Schichten aus Niob oder Tantal auf Stahlsubstraten sowie nach dem Verfahren hergestellte Schichten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10022274A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7736734B2 (en) * | 2005-12-30 | 2010-06-15 | Sandvik Intellectual Property Ab | Cutting tool insert |
-
2000
- 2000-05-08 DE DE10022274A patent/DE10022274A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7736734B2 (en) * | 2005-12-30 | 2010-06-15 | Sandvik Intellectual Property Ab | Cutting tool insert |
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