DE10021809C1 - Fügeverbindung eines Rohres in einem Flansch - Google Patents
Fügeverbindung eines Rohres in einem FlanschInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Fügeverbindung eines Rohres in einem Flansch eines Bauteils, wobei das Rohr in eine Durchführung des Bauteils eingesteckt ist und eine Außenwandung des Rohrs zumindest teilweise an einer Innenwandung des Flansches anliegt und wobei ein Ende des Flansches mit einer umlaufenden Schweißnaht an der Außenwandung festgelegt ist. Erfindungsgemäß ist der Flansch zumindest im Bereich der Schweißnaht zur Rohraußenwandung radial beabstandet angeordnet, so daß dadurch ein Hohlraum ist, der durch einen Zusatzwerkstoff nahezu vollständig ausgefüllt ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Fügeverbindung eines Rohres in
einem Flansch gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der DE 35 40 231 C2 ist eine Anordnung bekannt, bei der ein
Rohr in einem Gehäuse befestigt ist. Ein Außenmantel weist eine
Öffnung auf, an der ein Flansch angeformt ist. In den Flansch
ist konzentrisch ein Gaseintrittsrohr eingebracht, dessen
Außenwandung ringförmig an der Innenwandung des Flansches
anliegt. Wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht, erfolgt die
Festlegung des Gaseintrittsrohrs am Flansch über eine an der
Abschlußkante des Flansches umlaufende Kehlschweißnaht.
Bei der Fertigung derartiger Konstruktionen wird der Flansch an
das Rohr mittels einer Spannvorrichtung angepreßt, so daß der
toleranzbedingte Spalt zwischen Abschlußkante und zu
verschweißendem Rohr geschlossen wird. Nach dem Schweißen
ergibt sich eine ungünstig hohe Kerbzahl in der Schweißnaht,
die insbesondere bei hoher Schwingungsbelastung auf die
Bauteilanordnung brechen kann.
Aufgabe der Erfindung ist daher, eine Fügeverbindung eines
Rohrs in einem Flansch zu gestalten, bei der selbst bei
dynamischer Belastung unter Beibehaltung der bekannten
Fertigungstechnik die Kerbzahl in der Schweißnaht verringert
und so eine höhere Haltbarkeit der Fügeverbindung erzielt wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Gemäß Anspruch 1 ist ein radialer Hohlraum zwischen dem zu
verschweißenden Ende des Flansches und dem entsprechenden
Bereich des Rohres vorgesehen, damit die Kerbung zwischen
Flansch und Rohr so gering wie möglich gehalten wird, wobei die
bei der Fertigung auf den Flansch aufgebrachten Zuhaltekräfte
den Hohlraum nicht überdecken. Der so entstandene Spalt wird
mit dem Zusatzwerkstoff eines entsprechenden Schweißverfahrens,
wie beispielsweise dem MAG-Schweißen, geschlossen, um die
notwendige Festlegung zu erreichen. Durch den radialen Hohlraum
wird eine abgerundete Form zwischen Flansch, Schweißnaht und
Rohr erreicht, die die Kerbung in der Schweißnaht reduziert und
insbesondere bei im Betriebszustand auf die Fügeverbindung
wirkenden Kräften eine längere Lebensdauer bewirkt.
In der Praxis hat sich ein Spalt bewährt, der in etwa der 1-
bis 3-fachen Blechdicke des Flansches entspricht. Die
vergrößerte Toleranz zwischen dem Außendurchmesser des Rohres
und dem Innendurchmesser des Flansches unterstützt zudem ein
einfacheres Einstecken des Rohres in den Flansch.
Um den Hohlraum zwischen Rohr und Flansch im Bereich der
Schweißnaht auch während des Anschweißvorgangs zu erhalten,
sind Abstandsmittel gemäß Anspruch 2 vorgesehen, die axial
versetzt zur Schweißnaht angeordnet sind. Damit nicht der
Bereich der Schweißnaht mit den radial wirkenden Zuhaltekräften
beaufschlagt wird, sind die Abstandsmittel vorzugsweise dort
angeordnet, wo auch die Zuhaltekräfte wirken. In Abhängigkeit
der konstruktiven Möglichkeiten der Bauteile sind die
Abstandsmittel sowohl an dem Rohr als auch an dem Flansch
anbringbar.
Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung nach Anspruch 3
besteht darin, daß ein dem Flansch zugeordnetes Abstandsmittel
eine umlaufend in den Flansch eingeformte Sicke ist. Die Sicke
kann beispielsweise u-förmig an der Innenwandung des Flansches
ausgebildet sein, so daß die Tiefe der Sicke der Höhe des
gewünschten Hohlraums zwischen Rohr und Flansch entspricht. Die
Sicke ist in ihrer Form vorzugsweise der Form des
Spannwerkzeugs angepaßt und liegt ringförmig auf dem Rohr auf.
Alternativ gemäß Anspruch 4 kann der innerhalb des Flansches
angeordnete Rohrbereich kegelstumpfförmig aufgeweitet sein, um
den Hohlraum zwischen Flansch und Rohr herzustellen. Durch die
kegelstumpfförmige Aufweitung des Rohrs wird ebenfalls eine
ringförmige Auflagefläche des Flansches auf dem Rohr erreicht.
Bei bereits gefertigten Bauteilen, bei denen nachträglich kein
Abstandsmittel mehr anbringbar ist, kann der Hohlraum nach
Anspruch 5 durch eine auf das Rohr aufschiebbare Hülse
realisiert werden, die in beliebigen axialen Abstand zur
Schweißnaht angeordnet werden kann. Hülsen aus Drahtgeflecht
beispielsweise können in einfacher Art auf das Rohr geschoben
werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind im
folgenden anhand der Zeichnung dargestellt. Dabei zeigen:
Fig. 1 Eine aus dem Stand der Technik bekannte Fügeverbindung
zwischen einem Rohr und einem Flansch,
Fig. 2 Detail A gemäß Fig. 1,
Fig. 3 Detail A analog Fig. 1 in einer erfindungsgemäßen
Ausgestaltung mit reduzierter Kerbwirkung durch
eingeprägte Sicke,
Fig. 4 Detail A analog Fig. 1 in einer erfindungsgemäßen
Ausgestaltung mit reduzierter Kerbwirkung durch
aufgeweitetes Rohr,
Fig. 5 Detail A analog Fig. 1 in einer erfindungsgemäßen
Ausgestaltung mit reduzierter Kerbwirkung durch Hülse
sowie
Fig. 6 eine Ausgestaltung der Erfindung bei einer
mehrschnittigen Fügeverbindung.
In Fig. 1 ist eine Rohr-Flansch-Verbindung nach dem Stand der
Technik dargestellt, bei der ein Rohr 1, beispielsweise ein
Abgasrohr, konzentrisch in einem Bauteil 2, beispielsweise
einem Abgastopf, mittels Schweißnaht 3 befestigt ist.
Das Bauteil 2 weist dazu eine Öffnung 4 auf, die als Flansch 5
ausgebildet ist. Der vordere Bereich 6 des Flansches 5 liegt
mit seiner Innenwandung 7 an der Außenwandung 8 des Rohres 1
an. Durch die umlaufende Schweißnaht 3 wird das Rohr 1 in dem
Flansch 5 als nicht lösbar Verbindung festgelegt.
Während der Fertigung dieser Fügeverbindung wirken mittels
einer nicht näher dargestellten Spannvorrichtung Zuhaltekräfte
F auf den Flansch 5. Dadurch wird der Flansch 5 so auf das Rohr
1 gepreßt, daß der toleranzbedingte Spalt zwischen Rohr 1 und
Flansch 5 geschlossen wird. Nach Wegfall der Zuhaltekräfte F
entspannt sich der Flansch 5, so daß unter ungünstigen
Bedingungen bereits im nicht schwingungsbelasteten Zustand des
Bauteils 2 Kerbspannungen in der Schweißnaht 3 auftreten
können.
Fig. 2 verdeutlicht den Kraftfluß innerhalb des Flansches 5 und
des Rohres 1 im Bereich der Schweißnaht 3. Sobald die Rohr-
Flansch-Verbindung im Betriebszustand dynamischen
Schwingungsbelastungen gemäß Pfeil M unterliegt, können
Zugkräfte im Flansch 5 in Pfeilrichtung B wirken, die sich bis
in die Schweißnaht 3 fortsetzen. Die spitzwinklige Anordnung
zwischen Flansch 5 und Rohr 1 im Bereich der Schweißnaht 3
bewirkt eine Krafteinleitung gemäß dem Pfeil C und somit eine
scharfe Kerbe 9 in der Schweißnaht 3, die zum Bruch der
Schweißnaht führen kann.
Mit der in Fig. 3 dargestellten Rohr-Flansch-Verbindung kann
eine derartig scharfe Kerbung effektiv vermieden werden. Die
Anordnung von Rohr 1 in einem Bauteil 2 entspricht der in Fig.
1 dargestellten Anordnung. Im Gegensatz dazu weist der an dem
Bauteil angeformte Flansch 5' eine umlaufende Sicke 10 auf, die
während der Herstellung des Bauteils 2 beispielsweise mit
eingeprägt werden kann. Die Sicke 10 ist im wesentlichen u-
förmig gestaltet, so daß die Innenkontur 7' des Flansches 5'
nur im Bereich der Sicke 10 ringförmig auf der Außenkontur 8
des Rohres 1 aufliegt. Der vordere Bereich 6' des Flansches 5'
liegt somit nicht auf dem Rohr 1 auf, sondern ist durch einen
radialen Hohlraum 11 mit einer Höhe h von der Außenkontur 8 des
Rohrs 1 beabstandet. Der radiale Hohlraum 11 wird zur
Festlegung der Rohr-Flansch-Verbindung mit einem
Zusatzwerkstoff des entsprechenden Schweißverfahrens, wie
beispielsweise das MAG-Schweißen, mit der Schweißnaht 3'
geschlossen.
Durch den radialen Hohlraum 11 läßt sich das Rohr 1 besonders
einfach in die Öffnung 4' des Flansches 5' einfädeln und
hindurchschieben. Zusätzlich wird das Rohr 1 durch die
Innenkontur 7' im Bereich der Sicke 10 in der Öffnung 4'
zentriert. Danach wird mit einer nicht näher dargestellten
Spanneinrichtung der Flansch 5' im Bereich der Sicke 10 mit
einer Zuhaltekraft F' an das Rohr 1 gepreßt. Da die Sicke 10
mit ihrer Kontur an die Form des Spannwerkzeugs in etwa
angepaßt ist, wird der vordere Bereich 6' nicht mit an das Rohr
1 gepreßt. Dementsprechend bleibt der radiale Hohlraum 11
erhalten, der dann durch den abschmelzenden Schweißdraht des
Schweißverfahrens geschlossen wird. Nach Wegfall der
Zuhaltekraft F' kann sich der Flansch 5' im Einspannbereich
entspannen, ohne daß in der Schweißnaht eine erhöhte
Kerbspannung erzeugt wird.
Bei dynamischer Schwingungsbelastung auf die Rohr-Flansch-
Verbindung wirkt der bereits in Fig. 2 erläuterten Kraftvektor
B und setzt sich ebenfalls bis in die Schweißnaht 3' fort.
Durch die den radialen Hohlraum 11 überdeckenden Schweißnaht 3'
ist die Anordnung zwischen vorderem Bereich 6' des Flansches 5'
und dem Rohr 1 nicht mehr spitzwinklig, sondern hat eher eine
abgerundete Form, so daß ein Kraftfluß unterstützt wird, der in
etwa dem Pfeil C' entspricht.
Aus Fig. 4 geht eine weitere Ausführungsform für eine Rohr-
Flansch-Verbindung mit reduzierter Kerbwirkung hervor. Dabei
wird der radiale Hohlraum 11 durch eine kegelstumpfförmige
Aufweitung des Rohrs 1" in seinem im Flansch 5" angeordneten
Bereich 12 erzeugt. Die Wirkungsweise des radialen Hohlraums 11
auf die Kerbung in der Schweißnaht 3" ist analog zu der in
Fig. 3 erläuterten Wirkungsweise. Auch hier wird ein Kraftfluß
C" unterstützt, sobald die mit Pfeil B dargestellte
Belastungskraft auftritt. Anwendung kann diese Ausführungsform
insbesondere dann finden, wenn zwar das Rohr 1 vom Bauteil 2
aus in die Öffnung 4" eingebracht werden kann, die
Bauraumverhältnisse ein Schweißen von innen jedoch nicht
zulassen.
Bei konstruktiv nachträglich nicht mehr veränderbaren Bauteilen
ist eine Lösung gemäß Fig. 5 möglich. Dazu wird als
Abstandsmittel zwischen Flansch 5 und Rohr 1 eine Hülse aus
Drahtgeflecht 13 eingesetzt. Diese kann in einfacher Art vor
dem Fügeprozeß auf das Rohr 1 geschoben werden. Bei der
Materialwahl für die Hülse ist zu berücksichtigen, daß die
Hülse nur wenig komprimierbar sein sollte, damit der radiale
Hohlraum 11 zwischen Rohr 1 und Flansch 5 auch bei wirkender
Zuhaltekraft F bestehen bleibt, so daß die Kerbspannung
ebenfalls reduziert ist.
In Fig. 6 ist eine Möglichkeit aufgezeigt, wie auch bei einer
mehrschnittigen Schweißung die Kerbung in der Schweißnaht
reduziert und somit deren Haltbarkeit erhöht werden kann.
Dazu wird zwischen den zu verschweißenden Flanschen 14 und 15
zusätzlich ein radialer Hohlraum 16 mit einer Höhe H durch eine
im Flansch 15 eingeprägte Sicke 17 erzeugt. Ein radialer
Hohlraum 18 mit seiner Höhe h zwischen dem Flansch 14 und dem
Rohr 1 wird ebenfalls durch eine Sicke 19 im Flansch 14
gebildet. Die Abstände 16 und 18 zwischen Rohr 1, Flansch 14
und Flansch 15 können in einem einzigen Arbeitsschritt durch
eine Schweißnaht 20 geschlossen werden. Die Reduzierung der
Kerbwirkung in der Schweißnaht 20 durch die Verbesserung des
Kraftflusses gemäß den mit D bezeichneten Pfeilen erfolgt
analog zu den bereits in Fig. 3 bis 5 beschriebenen
Wirkungsweisen.
In Ausgestaltung der Erfindung ist es selbstverständlich
möglich, die Ausführungsformen miteinander zu kombinieren, um
einen radialen Hohlraum (11, 16, 18) für eine Rohr-Flansch-
Verbindung zu erzeugen. Gleichsam sind andere konstruktive
Abstandsmittel zur Erzeugung des radialen Hohlraumes
einsetzbar, wie beispielsweise eine auf dem Rohr angeordnete
umlaufende Außensicke.
Claims (5)
1. Fügeverbindung eines Rohres in einem Flansch eines
Bauteils, wobei das Rohr in eine Durchführung des Bauteils
eingesteckt und eine Außenwandung des Rohrs zumindest
teilweise an einer Innenwandung des Flansches anliegt und
wobei ein Ende des Flansches mit einer umlaufenden
Schweißnaht an der Außenwandung festgelegt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flansch (5, 5', 5", 14, 15) zumindest im Bereich
der Schweißnaht (6, 6', 6", 6''') zur Rohraußenwandung (8)
radial beabstandet angeordnet und dadurch ein Hohlraum (11,
16, 18) gebildet ist, der durch einen Zusatzwerkstoff
nahezu vollständig ausgefüllt ist.
2. Fügeverbindung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum (11, 16, 18) zwischen Flansch (5, 5', 5",
14, 15) und Rohr (1, 1") durch ein dem Flansch (5', 14,
15) und/oder dem Rohr (1, 1") zugeordneten Abstandsmittel
gebildet ist, das in einem axialen Abstand zur Schweißnaht
(3', 3", 3''', 20) angeordnet ist.
3. Fügeverbindung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das dem Flansch (5', 14, 15) zugeordnete Abstandsmittel
als eine umlaufende Sicke (10, 17, 19) ausgebildet ist, die
auf dem Rohr (1) ringförmig aufliegt.
4. Fügeverbindung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das dem Rohr (1") zugeordnete Abstandsmittel als ein
kegelstumpfförmig aufgeweiteter Bereich (12) ausgebildet
ist, der sich in den Flansch (5") hinein erstreckt.
5. Fügeverbindung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das dem Rohr (1) zugeordnete Abstandsmittel als eine
auf dem Rohr (1) angeordnete Hülse (13) ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000121809 DE10021809C1 (de) | 2000-05-04 | 2000-05-04 | Fügeverbindung eines Rohres in einem Flansch |
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Publications (1)
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DE (1) | DE10021809C1 (de) |
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- 2000-05-04 DE DE2000121809 patent/DE10021809C1/de not_active Expired - Fee Related
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