DE10019912B4 - Vorrichtung zum Hydroumformen von Werkstücken unter Einwirkung eines schwingenden Druckmediums - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung zum Hydroumformen von Werkstücken unter Einwirkung eines schwingenden Druckmediums, mit einem Andocksystem zum Zuführen des Druckmediums in einen an das Werkstück reichenden ersten Druckraum (26) und/oder einem Dichtsystem zum Abdichten dieses ersten Druckraumes (26) sowie mit einem Schwingungserzeuger (40, 52), der das Druckmedium (30) zum Schwingen anregt, wobei das Dichtsystem einen Nachschiebezylinder/Axialzylinder (14, 58) mit einem Zylindergehäuse (18), mit einer Verschiebeachse (VA), einen im Nachschiebezylinder/Axialzylinder (14, 58) geführten Kolben (20) und eine mit dem Kolben (20) verbundene Kolbenstange (22) zum Abdichten des ersten Druckraumes (26) des Werkstückes (16) umfasst,dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungserzeuger (40,52) in oder an das Dichtsystem zum Abdichten dieses ersten Druckraumes (26) integriert ist und ein Übertragungsglied (34, 68) aufweist, welches in Richtung der Verschiebeachse (VA) oder quer zur Verschiebeachse (VA) beweglich ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umformen von Werkstücken unter Einwirkung eines schwingenden Druckmediums, mit einem Andocksystem zum Zuführen des Druckmediums in einen an das Werkstück reichenden ersten Druckraum und/oder einem Dichtsystem zum Abdichten dieses ersten Druckraumes sowie mit einem Schwingungserzeuger, der das Druckmedium zum Schwingen anregt, wie dies im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegeben ist.
- Es ist bekannt, rohrförmige Werkstücke in ein Werkzeug einzulegen, beidseitig mittels Nachschiebezylindern abzudichten und durch wenigstens einen der Nachschiebzylinder hindurch Druckmittel in das Werkstück einzuleiten, um dessen Wandung an eine Werkzeuggravur zu drücken. Bei diesem als Innenhochdruckumformen bezeichneten Verfahren besteht die Gefahr, daß die Reibung des Werkstückes an der Gravur zu Rissen in der Werkstückwandung führt. Dem suchte man durch Schwingungsanregung des formenden Druckmediums zu begegnen, wozu der Hochdruckquelle gemäß
DE 197 51 035 A1 ein Schwingungserzeuger zugeordnet wurde. Dies erforderte jedoch nicht nur hohen Energieaufwand, sondern auch ein aufwendiges System schwingungsresistenter Hochdruckleitungen. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Hydroumformen von Werkstücken unter Einwirkung eines schwingenden Druckmediums zu schaffen, die bei geringerem Energieverbrauch geringere Anforderungen an das Leitungssystem stellt.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Die Vorrichtung zum Umformen von Werkstücken unter Einwirkung eines schwingenden Druckmediums besitzt ein Andocksystem zum Zuführen des Druckmediums in einen an das Werkstück reichenden ersten Druckraum und/oder ein Dichtsystem zum Abdichten dieses ersten Druckraumes. Darüber hinaus ist ein Schwingungserzeuger vorgesehen, der das Druckmedium zum Schwingen anregt. Er ist erfindungsgemäß in oder an das Andocksystem und/oder das Dichtsystem integriert, so daß sich zum einen das Volumen des anzuregenden Druckmediums verringert und zum anderen schwingungsresistente Leitungen überflüssig werden.
- Der Schwingungserzeuger kann in einem als Andocksystem und/oder als Dichtsystem ausgebildeten Nachschiebezylinder angeordnet sein, vorzugsweise im Kreislauf zwischen einer Druckquelle und dem ersten Druckraum, aber auch unabhängig von diesem Kreislauf. Er weist ein Übertragungsglied, das in einem mit dem ersten Druckraum verbundenen zweiten Druckraum unter Komprimierung und Entspannung des Druckmediums hin- und herbeweglich ist, und ein auf das Übertragungsglied wirkendes Antriebsglied auf. Das Übertragungsglied kann dabei in Richtung oder quer zur Verschiebeachse des Nachschiebezylinders bewegbar sein. Es ist als Kolbenstange ausgebildet oder mit einer Kolbenstange verbunden. Als Antriebsglied ist ein hydraulisch oder pneumatisch betätigbarer Kolben vorgesehen. Der gesamte Schwingungserzeuger ist vorzugsweise in einem Nachschiebezylinder angeordnet, der selbst nicht der Zuführung des Druckmediums dient.
- Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. In den zugehörigen schematischen Zeichnungen zeigen:
-
1 einen Ausschnitt eines Innenhochdruckumformwerkzeuges mit einem in der Verschiebeachse des Nachschiebezylinders liegenden Schwingzylinder, -
2 einen Ausschnitt eines Innenhochdruckumformwerkzeuges mit einem senkrecht zur Verschiebeachse des Nachschiebezylinders angeordneten Schwingzylinder und - Das halbseitig dargestellte Umformwerkzeug
2 besteht aus einer unteren Werkzeughälfte4 mit einer Gravur6 , einer oberen Werkzeughälfte8 mit einer Gravur10 und Aufnahmeplatten12 zur Aufnahme von Nachschiebezylindern/Axialzylindern 14. Zwischen beiden Werkzeughälften4 und8 befindet sich ein rohrförmiges Werkstück16 . Die Axialzylinder14 weisen Zylindergehäuse18 , darin geführte Kolben20 und damit verbundene Kolbenstangen22 auf, an deren werkstückzugewandten Enden Dichtkegel24 angeordnet sind, die die rohrförmigen Werkstücke16 unter Bildung von Druckräumen26 abdichten können. Wenigstens einer der je Werkstück16 erforderlichen Dichtkegel24 besitzt einen Kanal28 , durch den hindurch der Druckraum26 mit Druckmedium30 beaufschlagt werden kann. - Gemäß
1 ist im Inneren der Kolbenstange22 ein koaxialer Druckraum32 ausgebildet, in dem ein als Schwingstange ausgebildetes Übertragungsglied34 mittels voneinander beabstandeter Kolben36 geführt ist. Der Druckraum32 führt bei abgedichtetem Werkstück16 an dessen Druckraum26 heran. Er kann vollständig eigenständig ausgebildet sein oder abschnittsweise mit dem Kanal28 zusammenfallen. Die Schwingstange34 steht mit der Kolbenstange38 eines Schwingungserzeugers/Schwingzylinders 40 in Verbindung, der am dichtkegelabgewandten Ende der beidseitig aus dem Zylindergehäuse18 heraustretenden Kolbenstange22 angeflanscht ist und einen Zylinderkörper42 und einen mit der Kolbenstange38 verbundenen Kolben44 aufweist, dem beidseitig Druckräume46 und48 zugeordnet sind. - Die Wirkungsweise ist folgende:
Nach dem Einlegen des Werkstückes16 in die untere Werkzeughälfte4 und dem Herunterfahren der oberen Werkzeughälfte8 wird das Werkzeug2 geschlossen. Daraufhin fahren die Kolbenstangen22 unter dem Einfluß eines auf die Kolben20 wirkenden Druckes in Richtung des Werkstückes16 , bis dessen Enden durch die Dichtkegel24 druckdicht verschlossen sind, so daß der entstandene Druckraum26 im Werkstück16 und der mit ihm verbundene Druckraum32 zwischen der Kolbenstange22 des Axialzylinders14 und der Schwingstange34 des Schwingzylinders40 Druckmedium30 , beispielsweise Wasser, aufnehmen kann, um die Wandung des Werkstückes16 gegen die Gravuren6 und10 zu drücken. Während dieses Umformvorgangs wird nun das unter Druck stehende Druckmedium30 zum Schwingen angeregt. Dazu werden die Druckräume46 und48 des Schwingzylinders40 derart abwechselnd unter Druck gesetzt, daß der Kolben44 unter Mitnahme der Schwingstange34 schwingend hin und her gleitet und das Druckmedium30 im Rhythmus einer Schwingung komprimiert und entspannt. Die Frequenz der Schwingung kann zwischen 5 und 100 Hz liegen oder im Ultraschallbereich bis zu 25 kHz betragen. -
2 zeigt ein Umformwerkzeug50 mit einem Schwingzylinder52 , der in einem nockenartigen Abschnitt54 einer Kolbenstange56 eines Axialzylinders58 quer zu dessen Verschiebeachse VA angeordnet ist. Der Schwingzylinder52 weist ein Zylindergehäuse60 , einen Kolben62 mit beidseitig angeordneten Druckräumen64 ,66 und eine als Schwingstange ausgebildete Kolbenstange68 auf, die in einen senkrecht zur Verschiebeachse VA verlaufenden Druckraum70 reicht, der mit einem in der Verschiebeachse VA verlaufenden Kanal72 verbunden ist. - Die Wirkungsweise entspricht derjenigen des Werkzeuges
2 :
Zur Schwingungsanregung des unter Druck stehenden Mediums30 werden beide Druckräume64 und66 des Schwingzylinders52 wiederum derart abwechselnd unter Druck gesetzt, daß der Kolben62 unter Mitnahme der Schwingstange68 schwingend hin und her gleitet und das Druckmedium30 im Rhythmus einer Schwingung komprimiert und entspannt. - In beiden Werkzeugen wird unter Verzicht auf Leitungssysteme nur derjenige Teil des Druckmediums zum Schwingen angeregt, der dem Umformen dient.
Claims (7)
- Vorrichtung zum Hydroumformen von Werkstücken unter Einwirkung eines schwingenden Druckmediums, mit einem Andocksystem zum Zuführen des Druckmediums in einen an das Werkstück reichenden ersten Druckraum (
26 ) und/oder einem Dichtsystem zum Abdichten dieses ersten Druckraumes (26 ) sowie mit einem Schwingungserzeuger (40 ,52 ), der das Druckmedium (30 ) zum Schwingen anregt, wobei das Dichtsystem einen Nachschiebezylinder/Axialzylinder (14, 58) mit einem Zylindergehäuse (18 ), mit einer Verschiebeachse (VA), einen im Nachschiebezylinder/Axialzylinder (14 ,58 ) geführten Kolben (20 ) und eine mit dem Kolben (20 ) verbundene Kolbenstange (22 ) zum Abdichten des ersten Druckraumes (26 ) des Werkstückes (16 ) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungserzeuger (40 ,52 ) in oder an das Dichtsystem zum Abdichten dieses ersten Druckraumes (26 ) integriert ist und ein Übertragungsglied (34 ,68 ) aufweist, welches in Richtung der Verschiebeachse (VA) oder quer zur Verschiebeachse (VA) beweglich ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Inneren der Kolbenstange (
22 ) ein koaxialer Druckraum (32 ) ausgebildet ist, in dem das in Richtung der Verschiebeachse (VA) bewegliche Übertragungsglied (34 ) des Schwingungserzeugers (40 ) mittels voneinander beabstandeter Kolben (36 ) geführt ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das in Richtung der Verschiebeachse (VA) bewegliche Übertragungsglied (
34 ) mit einer Kolbenstange (38 ) des Schwingungserzeugers (40 ) in Verbindung steht, der am dichtkegelabgewandten Ende der beidseitig aus dem Zylindergehäuse (18 ) heraustretenden Kolbenstange (22 ) angeflanscht ist. - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungserzeuger (
40 ) einen Zylinderkörper (42 ) und einen mit der Kolbenstange (38 ) verbundenen Kolben (44 ) aufweist, dem beidseitig Druckräume (46 ) und (48 ) zugeordnet sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das quer zur Verschiebeachse (VA) bewegliche übertragungsglied (
68 ) des Schwingungserzeugers (52 ) in einem nockenartigen Abschnitt (54 ) der Kolbenstange (56 ) des Axialzylinders (58 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungserzeuger (
52 ) ein Zylindergehäuse (60 ), einen Kolben (62 ) mit beidseitig angeordneten Druckräumen (64 ,66 ) und eine als Übertragungsglied (68 ) ausgebildete Kolbenstange aufweist, die in einen senkrecht zur Verschiebeachse (VA) verlaufenden Druckraum (70 ) reicht, der mit einem in der Verschiebeachse (VA) verlaufenden Kanal (72 ) der Kolbenstange (56 ) verbunden ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungsglied (
34 ,68 ) des Schwingungserzeugers (40 ,52 ) als eine Schwingstange ausgebildet ist.
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