DE10019773C1 - Wählvorrichtung für Kraftfahrzeuggetriebe - Google Patents

Wählvorrichtung für Kraftfahrzeuggetriebe

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Abstract

Wählvorrichtung für Kraftfahrzeuge mit einer steuerbaren Kupplung (20) im Wählhebel-Kraftübertragungsweg zwischen einem Griffteil (4) des Wählhebels (2) und einem von ihm betätigbaren Wählelement (6).

Description

Die Erfindung betrifft eine Wählvorrichtung für ein Getriebe eines Kraftfahrzeuges gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Der Begriff "Wählen" bedeutet hier das Wählen eines bestimmten Schaltzustandes des Kraftfahrzeuggetriebes, das zum Antrieb eines Kraftfahrzeuges ein variables Übersetzungsverhältnis hat, wobei vom Fahrer am Wählhebel eine gewünschte Übersetzung (Gang) oder ein gewünschter Übersetzungsbereich oder eine Antriebsunterbrechung, Vorwärts- oder Rückwärtsfahrt wählbar ist. Welche Wahlmöglichkeiten vorgesehen sind, hängt von der betreffenden Art des Kraftfahrzeuggetriebes ab. Hier kommen insbesondere sogenannte Automatgetriebe, welche in einem bestimmten Getriebeübersetzungsbereich selbständig die Übersetzung in Abhängigkeit von Betriebsbedingungen einstellen, und sogenannte automatisiert schaltende Getriebe, z. B. halbautomatische Getriebe, zur Anwendung, bei welchen der Fahrer je nach Ausführungsform entweder einen gewünschten Gang (Getriebeübersetzung) wählen kann, der dann automatisch geschaltet wird, oder der Fahrer einen gewünschten Übersetzungsbereich wählen kann, innerhalb welchem dann das Getriebe automatisch in Abhängigkeit von Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeuges eine entsprechende Übersetzung einstellt.
Aus der gattungsbildenden DE 196 20 532 C2 ist eine Wählvorrichtung für ein Getriebe eines Kraftfahrzeuges bekannt, welche einen vom Fahrer betätigbaren Schalthebel aufweist, der zwei Wählhebelteile aufweist. Mittels einer elektromagnetisch betätigten Kupplung ist eine mechanische Verbindung der Wählhebelteile gesteuert herstellbar bzw. lösbar ist. Die Wählhebelteile sind in geöffnetem Zustand der Kupplung gegeneinander um eine Gelenkwelle verschwenkbar. Eine Schließstellung der Kupplung wird durch eine Bewegung eines konusförmigen Schließkolbens quer zur Längsachse des Wählhebels erreicht, wobei der Kolben zwei gegenüberliegende formschlüssige Verbindungen der jeweils gabelförmigen Wählhebelteile herstellt. In geöffneter Position tritt der Schließkolben seitlich aus den Wählhebelteilen aus.
Aus der EP 0 584 986 B1 ist eine sog. Shift-by-wire-Wählvorrichtung für halbautomatische Getriebe bekannt, welche als Tippschaltung ausgebildet ist.
Aus der DE 41 10 012 C1 ist eine mechanische Wählvorrichtung bekannt, welche zur Absicherung von Fehlbedienungen eine mechanische Sperre aufweist, die eine nicht zugelassene Betätigung des Wählhebels verhindert.
Shift-by-wire-Bedienelemente werden in der Praxis für automatisiert schaltende mechanische Getriebe verwendet. Im Gegensatz zu mechanischen Verbindungen haben Shift-by-wire- Schaltungen den Nachteil, daß im geparkten (stromlosen) Zustand des Kraftfahrzeuges keine Funktionsverbindung mehr zum Getriebe besteht und in diesem Zustand Veränderungen an der Position des Wählelementes vom Getriebe nicht nachvollzogen werden, so daß das System asynchron wird. Um dies zu vermeiden, werden üblicherweise mechanische Sperren vorgesehen, welche im stromlosen Zustand wirksam werden. Eine andere aus der Praxis bekannte Lösung ist der monostabile Hebel. Die einzelnen Positionen des Wählhebels werden nicht gerastet, sondern der Wählhebel fällt nach jeder Betätigung in eine Mittenposition zurück. Diese Lösung hat allerdings den Nachteil, daß sie keinerlei optische oder haptische Rückmeldung über den momentanen Getriebezustand liefern kann.
Bei Automatgetrieben ist es üblich, zur Absicherung von Fehlbedienungen mechanische Sperren (sogenannte Shift-Lock) in den Positionen P (Parkposition) und R (Rückwärtsfahrposition) einzubauen, die eine Fehlbedienung verhindern.
Der Nachteil von all diesen Sperrkonzepten ist die dafür notwendige großvolumige, massive Bauweise.
Durch die Erfindung soll insbesondere die Aufgabe gelöst werden, eine konstruktiv einfache, wenig Masse und wenig Volumen erfordernde verbesserte Wählvorrichtung vorzuschlagen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die Merkmale von Patent­ anspruch 1 gelöst.
Demgemäß verfügt die Kupplung über eine Kupplungshülse, welche entlang der Längsachse des Wählhebels in eine Schließstellung bewegbar ist, in welcher sie die beiden Wählhebelteile übergreift und dadurch mechanisch miteinander verbindet zur gemeinsamen Bewegung miteinander.
Abweichend von der Wählvorrichtung gemäß dem gattungsbildenden Stand der Technik muß kein Austrittsraum für ein Kupplungselement quer zur Längsachse des Wählhebels vorgesehen sein. Vielmehr wird die Kupplungshülse in Längsrichtung des Wählhebels verschoben. Bei die Kupplung bildenden Teilen handelt es sich um einfach herzustellende und robust einzusetzende Bauteile, nämlich eine Gelenkverbindung sowie eine Kupplungshülse. Während bei der Ausführungsform nach dem gattungsbildenden Stand der Technik die Anpreßkraft der den Formschluß herstellenden Teile mit einer Betätigungskraft der Schließkolben korrelliert, ist erfindungsgemäß diese durch die Durchmesserverhältnisse der Kupplungshülse betriebssicher und mit hoher Lebensdauer vorgegeben bzw. durch die Vorgabe einer aus dem Betätigungsweg und der Federsteifigkeit einer Verbindungsfeder resultierenden Federkraft. Eine wie beim gattungsbildenden Stand der Technik notwendige Fertigung der zwei Schließkolben mit höchster Genauigkeit infolge einer vorliegenden Doppelpassung oder aber die Inkaufnahme eines Spieles erübrigt sich. Der erforderliche Bauraum quer zur Längsachse des Wählhebels kann erfindungsgemäß minimiert werden. Für unter Umständen erforderliche hohe Betätigungs­ kräfte steht eine große axiale Baulänge zur Verfügung. Stehen die Wählhebelteile für die Erzeugung einer Schließstellung unter einem von der gewünschten Schließstellung abweichenden Winkel zueinander, so erfolgt bei dem Verschieben der Kupplungshülse eine (unbegrenzte) Selbstzentrierung, während diese bei Ausgestaltung gemäß dem gattungsbildenden Stand der Technik nur im Umfang des Öffnungswinkels des Konus erfolgen kann und außerhalb dieses Umfanges zu einem Versagen der Wählvorrichtung führt. Die erfindungsgemäße Gestaltung läßt darüber hinaus unbegrenzte Schwenkwinkel der Wählhebelteile zu, sofern dieses erwünscht ist. Entsprechend der Wandstärke der Kupplungshülse ist eine - auch gegen Fehlbetätigungen - robuste Wählvorrichtung ermöglicht.
Gemäß der Erfindung ist der Wählhebel mit einer Kupplung versehen, vorzugsweise einer federbelasteten Kupplung. Die Kupplung kann beispielsweise zwischen dem Wählhebel und einem von ihm zu betätigenden Wählelement oder vorzugsweise an einer Teilungsstelle eines geteilten Wählhebels angeordnet sein, um diesen gesteuert mit dem Wählelement funktionsmäßig zu verbinden, so daß das Wählelement Wählbewegungen des Wählhebels folgt, oder funktionsmäßig zu trennen, vorzugsweise in allen möglichen Bewegungsrichtungen des Wählhebels oder mindestens in einer definierten Wählfunktionsrichtung, so daß das Wählelement Wählbewegungen des Wählhebels nicht folgt. Die Kupplung kann elektrisch, mechanisch oder hydraulisch angesteuert werden, je nach Ausführungsform. In zulässigen Bedienzuständen, d. h. dann, wenn bei üblichen Systemen kein Sperrbedarf vorliegt, ist die Kupplung geschlossen und dadurch der zum Schalten oder Wählen eines Getriebezustandes erforderliche Kraftschluß gegeben. Im unzulässigen Bedienzustand ist die Kupplung geöffnet, so daß der Wählhebel in den üblichen, durch ein Schaltschema vorgegebenen Bewegungsrichtungen frei bewegbar ist, ohne eine Schaltfunktion auszulösen. Die Kupplung kann an beliebiger Stelle im Kraftfluß zwischen dem Wählorgan und dem Getriebe, beispielsweise zwischen dem Wählhebel und einer Schaltwelle oder einer Schaltwalze oder im Bereich einer Koppelstange oder einer Schaltstange, angeordnet sein.
Vorzugsweise ist ein Federmittel vorgesehen, welches den Wählhebel belastet und ihn nach Wegnahme einer manuellen Betätigungskraft in die unveränderte Grundstellung zurückbringt, welche jeweils dem Ist-Zustand des Getriebes entspricht. Voraussetzung hierfür ist die richtige Abstimmung von Federkraft, Kupplungskraft und üblicher Schaltungskräfte im Schaltwegübertragungssystem des Wählhebels. Synchronität, optische und haptische Rückmeldung des eingelegten Getriebezustandes relativ zur Position des Wählhebels ist immer gewährleistet. Die Vorsorgeaufwendungen für Mißbrauchskräfte am Wählhebel können deutlich gesenkt werden. Unzulässige Zustände sind z. B. "Zündung aus" (keine Informationsverbindung von Wählhebel zu Getriebe), sowie die "P-Position ohne Bremspedalbetätigung", und ein "Schalten in den R-Gang während der Vorwärtsfahrt des Kraftfahrzeuges".
Ausgestaltungen bzw. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die Zeichnungen anhand von bevorzugten Ausführungsformen als Beispiele beschrieben. In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 eine Wählvorrichtung nach der Erfindung in Seitenansicht, teilweise im Vertikalschnitt,
Fig. 2 eine um 90 Grad um eine Vertikalachse gedrehte Seitenansicht der Wählvorrichtung von Fig. 1,
Fig. 3 schematisch eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform nach der Erfindung.
Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Wählvorrichtung nach der Erfindung für Automatgetriebe und für automatisiert schaltende Getriebe von Kraftfahrzeugen enthält einen Wählhebel 2 mit einem Griffteil 4 zum Betätigen eines Wählelementes 6. Der Wählhebel 2 hat eine Wählhebelstange 8, die in einen oberen Wählhebelteil 8-1, welcher den Griffteil 4 aufweist, und in einen unteren Wählhebelteil 8-2 unterteilt, welcher mit der Wählwelle 6 zur gemeinsamen Bewegung um deren mittlere Längsachse bzw. Rotationsachse 10 mechanisch verbunden ist über eine Querachse 12, welche die Wählwelle 6 diametral kreuzt. Dadurch kann der untere Wählhebelteil 8-2, nur gemeinsam mit der Wählwelle 6 um deren Drehachse 10 geschwenkt werden, jedoch ohne die Drehachse mitzubewegen relativ zu ihr um die Querachse 12 bewegt werden.
Durch die Teilung der Wählhebelstange 8 besteht zwischen ihnen eine Knickstelle 14, durch welche der obere Wählhebelteil 8-1 durch eine auf ihn wirkende manuelle Kraft relativ zum unteren Wählhebelteil 8-2 in Wählfunktionsrichtung 12 schwenkbar ist, wobei sie an ihrer Knickstelle 14 relativ zueinander abgeknickt werden, ohne daß sie die Wählwelle 6 um ihre Drehachse 10 mitdrehen. Der Drehwiderstand der Wählwelle 6 ist für diese Funktion größer als die von dem Federmittel 16 auf die beiden Wählhebelteile 8-1 und 8-2 wirkende Seitenkraft, durch welche nach Wegfall der manuellen Betätigungskraft am oberen Wählhebelteil 8-1 dieser obere Wählhebelteil 8-2 relativ zum unteren Wählhebelteil 8-2 in die neutrale Ausgangslage zurückbewegt wird, welche in den Zeichnungen dargestellt ist und bei welcher die beiden Wählhebelteile miteinander fluchten. Dies bedeutet, daß bei der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Situation keine Getriebefunktion am Wählhebel 2 wählbar ist.
Die beiden Wählhebelteile 8-1 und 8-2 können an ihrer Trennstelle, welches die Knickstelle 14 bildet, durch ein Gelenk, beispielsweise ein Kugelgelenk oder durch eine Lagerwelle 18 schwenkbar miteinander verbunden sein, welche sich parallel zur Wählwelle 6 erstreckt, d. h. in einer Richtung, durch welche der obere Wählhebelteil 8-1 relativ zum unteren Wählhebelteil 8-2 und damit auch relativ zur Wählwelle 6 frei bewegbar ist, ohne letztere mitzunehmen.
Das Federmittel 16 ist vorzugsweise eine Schraubenfeder, welche die einander benachbarten Abschnitte der beiden Wählhebelteile 8-1 und 8-2 spielfrei umgibt.
Der Wählhebel 2 ist mit einer steuerbaren Kupplung 20 versehen, welche in den Fig. 1 und 2 in geöffnetem Zustand dargestellt ist, bei welchem der obere Wählhebelteil 8-1 relativ zum unteren Wählhebelteil 8-2 frei bewegbar ist und dabei um die Gelenkwelle 18 schwenkbar ist. Hierbei wird eine Kupplungshülse 22, durch welche sich die Wählhebelstange 8 erstreckt, von dem Federmittel 16 in der dargestellten oberen Stellung gehalten. Durch elektrische Erregung eines Elektromagneten 24 von einer elektronischen Steuereinrichtung 26 wird die Kupplungshülse 22 entgegen der Kraft der Federmittel 16 nach unten in die in gestrichelten Linien gezeichnete Schließstellung 22-2 bewegt und dort gehalten, in welcher sie die beiden Wählhebelteile 8-1 und 8-2 übergreift und dadurch mechanisch miteinander verbindet zur gemeinsamen Bewegung miteinander und zusammen mit der Wählwelle 6 um deren Drehachse 10. Die Auf- und Abbewegungsrichtungen der Kupplungshülse 22 sind durch einen Doppelpfeil 28 markiert.
Der Elektromagnet 24 wird von der Steuereinrichtung 26 dann nicht elektrisch erregt, und hat damit die Funktion einer Sperrwirkung zur Sperrung von Schaltzustandsveränderungen des Fahrantriebsgetriebes des Kraftfahrzeuges, wenn bestimmte Betriebsbedingungen gegeben sind, beispielsweise bei einem Automatgetriebe der Wählhebel 2 in Parkposition "P" ist und das Fahrzeug bei eingeschalteter Zündung steht, jedoch die Fußbremse nicht betätigt ist, oder wenn der Wählhebel 2 aus einer Fahrposition z. B. "D" (Dauerfahrposition) über "N" (neutral) hinaus nach "R" (Rückwärtsgang) bewegt wird und das Fahrzeug mit einer bestimmten Mindestgeschwindigkeit (z. B. mehr als 8 km/h) fährt und deshalb ein Umschalten des Wählhebels 2 auf einen Rückwärtsfahrgang "R" verhindert werden soll. In diesen Fällen ist bzw. wird die Kupplung 20 entsprechend den Fig. 1 und 2 geöffnet. Dadurch ist der Wählhebel 8 abknickbar, so daß er die Wählwelle 6 nicht betätigen kann.
Dagegen wird der Elektromagnet 24 von der Steuereinrichtung 26 elektrisch erregt und dadurch die Kupplung geschlossen, wobei die beiden Wählhebelteile 8-1 und 8-2 zur gemeinsamen Bewegung durch der Kupplungshülse 22-2 in ihrer gestrichelten Position bewegungsfest miteinander verbunden werden, wenn Betriebsbedingungen vorliegen, die Änderungen des Schaltzustandes des Automatgetriebes erlauben, beispielsweise eine manuelle Verstellung des Wählhebels 2 zusammen mit der Wählwelle 6 von der Parkposition "P" in eine Rückwärtsfahrstellung "R" oder in eine Vorwärtsfahrstellung "D", wenn bei stehendem Fahrzeug und eingeschalteter Zündung die Fahrzeugbremse betätigt ist, oder eine Umschaltung von Vorwärtsfahrstellung "D" in eine Rückwärtsfahrstellung "R", wenn das Fahrzeug bei laufendem Motor steht oder, gemäß anderer Ausführungsform, nur mit einer geringen Geschwindigkeit fährt, welche unter der Mindestgeschwindigkeit von beispielsweise 8 km/h liegt.
Ähnliche oder gleiche Funktionen sind auch bei einem automatisiert schaltenden Getriebe oder einem halbautomatischen Getriebe mit der Wählvorrichtung gemäß der Erfindung realisierbar.
Die Wählwelle 6 kann durch ein Gestänge ein Fahrantriebsgetriebe schalten oder eine elektronische Gangerkennungsschaltung betätigen, durch welche Gangänderungen im Fahrantriebsgetriebe ausgeführt werden in Abhängigkeit von der jeweiligen manuellen Einstellung des Wählhebels 2. Letztere kann als sogenannte Shift-by-wire-Schaltung ausgebildet sein zur Übertragung von Wählhebelbefehlen über elektrische Leitungen in Abhängigkeit von der jeweiligen Wählstellung des Wählhebels 2.
Gemäß gleicher oder einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann eine Sperrvorrichtung 30 vorgesehen sein zum Sperren des Wählelementes 2 in einer definierten Bewegungsrichtung an mindestens einer definierten Position, z. B. der genannten Parkposition "P" und/oder der genannten Fahrposition "D". Die Sperrvorrichtung 30 ist in Fig. 1 nur schematisch in Form eines elektromagnetisch betätigbaren Sperrnockens dargestellt. Damit seine Größe und seine Masse und damit auch seine Stabilität so klein wie möglich gehalten werden könne, ist zusätzlich zu ihm die steuerbare Kupplung 20 vorgesehen. Sie ist geöffnet, wenn die Sperrvorrichtung 30 in Sperrstellung ist, damit der Handgriff 4 des Wählhebels relativ zur Wählwelle 6 frei bewegbar ist ohne große Kräfte auf die Sperrvorrichtung 30 zu übertragen. Die steuerbare Kupplung 20 ist in Schließstellung, wie dies vorherstehend beschrieben wurde, wenn die Sperrvorrichtung 30 von der Steuereinrichtung 26 in eine nicht sperrende Stellung bewegt wurde, bei welcher sie eine Drehung des Wählhebels 2 zusammen mit der Wählwelle 6 um deren Drehachse 10 nicht sperrt.
Ferner kann eine Feder 32 vorgesehen sein, welche den Wählhebel 2 um die Querachse 12 in eine definierte Endposition drängt.
Gemäß einer anderen, nicht gezeigten Ausführungsform hat der Wählhebel 2 keine Knickstelle 14, sondern eine die Funktion der Kupplung 20 erfüllende Kupplung ist zwischen dem unteren Wählhebelteil 8-2 und der Wählwelle 6 angeordnet, um diese beiden Teile in Abhängigkeit von der Steuerung der Steuereinrichtung 26 miteinander zur gemeinsamen Bewegung zu verbinden oder zur getrennten Bewegung freizugeben.
Die Ausführungsform von Fig. 3 zeigt schematisch in Seitenansicht, teilweise im Vertikalschnitt, eine Wählvorrichtung nach der Erfindung mit einem Wählhebel 102, der in einer Führung 103 in Fahrzeuglängsrichtung geführt ist und an seinem unteren Ende durch eine steuerbare Kupplung 120 in Abhängigkeit von Fahrzeugbetriebsbedienungen entweder mit einer Wähleinheit 106 zur gemeinsamen Bewegung mechanisch verbindbar oder von dieser Wähleinheit 106 trennbar ist für eine Bewegung des Wählhebels 102 ohne Mitbewegung der Wähleinheit 106. Die Wähleinheit 106 ist in einer Führung 105 geführt, die parallel zur einen Führung 103 verläuft. Federmittel 16 drängen den Wählhebel 102 relativ zur Wähleinheit 106 in eine Ausgangsposition, ähnlich wie bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2.
Die Wähleinheit 106 ist durch den Wählhebel 102 relativ zu einer ihr gegenüberliegenden Steuereinheit 109 von dem Wählhebel 102 in Hebelquerrichtung in verschiedene Positionen einstellbar und in mindestens einer der Positionen, vorzugsweise der genannten Parkposition "P" und/oder Vorwärtsfahrposition "D" oder einer anderen Position sperrbar durch einen elektromagnetisch betätigbaren Sperrstift 130, der in diesen Positionen in eine Sperröffnung 131 eingreift, die in der Wähleinheit 106 gebildet ist. Die elektronische Steuereinrichtung 26 erkennt über elektrische Leitungen 111 die jeweilige Position der Wähleinheit 6 relativ zur Steuereinheit 109. Diese Ausführung wird auch als Shift-by- wire-Schaltung bezeichnet. Das obere Ende des Wählhebels 102 ist als Angriff ausgebildet oder mit einem solchen versehen.
Die Kupplung 120 ist zwischen dem Wählorgan 102 und dem Wählelement 106 angeordnet zur gesteuerten Trennung oder Verbindung dieser beiden Teile, so daß im getrennten Zustand das Wählorgan 102 relativ zum Wählelement 106 ohne diesen in, Querrichtung bewegbar ist, im verbundenen Zustand jedoch zusammen mit diesem.
Ein Einsatz der Erfindung kann das Wählsystem vor Zerstörung durch unsachgemäße Betätigung des Wählhebels schützen, welche aus Unkenntnis oder durch Fehlbedienung des Fahrzeugfahrers auftreten kann. Insbesondere dann, wenn das Schaltsystem an einem leicht zugänglichen Ort im Fahrzeug angebracht ist, an welchem große Kräfte auf den Wählhebel gebracht werden können, ist der Aufwand für den Schutz der Wählvorrichtung und für die Abstützung des Wählhebels gegen unsachgemäße starke Beanspruchung durch Fahrzeuginsassen fast nicht mehr realisierbar, z. B. bei Lenkradschaltungen.

Claims (5)

1. Wählvorrichtung für ein Getriebe eines Kraftfahrzeuges, enthaltend ein vom Fahrer betätigbares Wählorgan (2; 102), welches zumindest zeitweise in Wirkverbindung mit einem den Schaltzustand des Getriebes beeinflußenden Wählelement (6; 106) steht, wobei eine Kupplung (20; 120) vorgesehen ist, durch welche zwischen dem Wählorgan (2; 102) und dem Wählelement (6; 106) eine mechanische Verbindung, durch welche das Wählelement (6; 106) von dem Wählorgan (2; 102) bewegbar ist, gesteuert herstellbar bzw. lösbar ist, wobei im gelösten Zustand das Wählelement (6; 106) unabhängig vom Wählorgan (2; 102) bewegbar ist, wobei das Wählorgan als Wählhebel (2) ausgebildet ist und wobei der Wählhebel zwei Wählhebelteile (8-1; 8-2) aufweist, welche in geöffnetem Zustand der Kupplung gegeneinander um eine Gelenkwelle (18) verschwenkbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung über eine Kupplungshülse (22) verfügt, welche entlang der Längsachse des Wählhebels (2) in eine Schließstellung bewegbar ist, in welcher sie die beiden Wählhebelteile (8-1, 8-2) übergreift und dadurch mechanisch miteinander verbindet zur gemeinsamen Bewegung miteinander.
2. Wählvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Federmittel (16) vorgesehen ist, welches die beiden zu kuppelnden Teile (8-1; 8-2; 102; 106) bei geöffneter Kupplung in eine definierte Grundstellung relativ zueinander drängt und bei einer Abweichung von der Grundstellung in die Grundstellung zurückbewegt.
3. Wählvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine sogenannte Shift-by-wire-Schaltung (106; 109) aufweist zur Übertragung von Wählhebelbefehlen über elektrische Leitungen (111) in Abhängigkeit von der jeweiligen Wählstellung des Wählhebels (2; 102).
4. Wählvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine mechanische Sperrvorrichtung (30) zum mechanischen Sperren des Wählelementes (6) in einer definierten Bewegungsrichtung an mindestens einer definierten Position vorgesehen ist, und daß bei geöffneter Kupplung (20) der mit dem Griffteil (4) des Wählhebels (2) verbundene Kupplungsteil in der genannten Bewegungsrichtung ohne das Wählelement (6) manuell bewegbar ist durch eine manuelle Betätigungskraft am Griffteil (4).
5. Wählvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung (20; 120) an eine elektronische Steuereinrichtung (26) angeschlossen ist und von dieser in Abhängigkeit von definierten Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeuges betätigbar ist.
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